Jean-Paul Sartre

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Jean-Paul Sartre (um 1967)

Jean-Paul Charles Aymard Sartre [ ????p?l sa?t?? ] (* 21. Juni 1905 in Paris ; † 15. April 1980 ebenda) war ein franzosischer Romancier , Dramatiker , Philosoph , Religionskritiker und Publizist . Er gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als Paradefigur der franzosischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Er war der langjahrige Partner von Simone de Beauvoir .

Leben und Schaffen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kindheit und Schulzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sartre wurde in Paris als Sohn des Marineoffiziers Jean-Baptiste Sartre (1874?1906) geboren. Der Vater starb schon 15 Monate nach der Geburt seines Sohnes Jean-Paul an Gelbfieber . Seine junge Mutter Anne-Marie (1882?1969) zog daraufhin zuruck zu ihren Eltern. Dort wuchs Sartre unter dem Einfluss seines Großvaters Charles Schweitzer (1844?1935) auf, eines Onkels von Albert Schweitzer und Gymnasiallehrers ( agrege ) fur das Fach Deutsch. Von ihm und wechselnden Privatlehrern wurde er zu Hause unterrichtet. Er begann sehr fruh zu lesen (auch auf Deutsch), erlitt jedoch schon als Junge eine Linsentrubung im rechten Auge, das nach und nach erblindete und nach außen wanderte, so dass er mit der Zeit immer starker schielte. Bis zum Alter von zehn Jahren hatte er kaum Kontakte außerhalb seiner Familie, in der er einziges Kind war und blieb. Hiernach kam er auf das prestigetrachtige Gymnasium Lycee Henri IV . Mit fast sechzig beschrieb er diese Kindheit in Les mots ‚Die Worter‘ .

1917 heiratete seine Mutter wieder und zog mit ihm zu ihrem neuen Mann, einem Freund des Verstorbenen, nach La Rochelle ? zwei Veranderungen, die der Zwolfjahrige nur schwer verkraftete. Hinzu kam, dass sein Großvater emport mit ihm brach, als er erfuhr, dass der Junge Geld aus der Haushaltskasse genommen hatte, um sich mit Sußigkeiten bei seinen neuen Klassenkameraden einzuschmeicheln.

1920 wurde Sartre nach Paris zuruckgeschickt und besuchte ? nunmehr als Internatsschuler ? wieder das Henri IV . Hier freundete er sich mit einem Klassenkameraden an, dem spateren Schriftsteller-Kollegen Paul Nizan , der ihn in die zeitgenossische Literatur einfuhrte. 1922 legte er das Baccalaureat ab und beschloss, zusammen mit Nizan, ein Studium an der Ecole Normale Superieure (ENS) anzustreben, der Elitehochschule fur die Lehramtsfacher. Beide wechselten deshalb auf das Lycee Louis-le-Grand , dessen Vorbereitungsklassen ( classes preparatoires ) fur die ENS angeblich besser waren als die des Henri IV.

Studium, Berufseinstieg und Krieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1923 konnte Sartre eine Novelle und einige Romankapitel in kleinen Zeitschriften unterbringen, zugleich begann er, sich fur Philosophie zu interessieren. 1924 belegte er den sechsten Rang in der Aufnahmeprufung ( concours ) fur die ENS. Sein Wohnheimzimmer dort teilte er mit dem ebenfalls aufgenommenen Nizan.

Die vier Jahre auf der ENS waren eine gluckliche Zeit fur Sartre: Er las viel und arbeitete regelmaßig jeden Tag von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr, was er sein ganzes Leben lang beibehielt. Er absolvierte Kurse und Prufungen in Psychologie , Moralphilosophie , Soziologie , Logik , Metaphysik und Latein , interessierte sich fur die neue Kunstform Film und fur den aus Amerika importierten Jazz . Auch nahm er Boxunterricht, denn le petit homme ‚das Mannlein‘ , wie er von seinen Freunden genannt wurde, maß nur 1,53 m. [1]

Bei sonntaglichen Besuchen seiner Eltern, die inzwischen nach Paris gezogen waren, fuhrte er hitzige Debatten mit seinem Stiefvater Joseph Mancy, der ihn als communiste patente ‚Kommunist mit Brief und Siegel‘ apostrophierte. Zwar war Sartre, anders als sein Freund Nizan, kein Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs , doch war er Sympathisant und verweigerte zum Beispiel zusammen mit Nizan die fur Studenten der ENS quasi obligatorische Ausbildung zum Reserveoffizier.

Auch ein erster Versuch mit der Liebe fallt in diese Zeit: Sartre hatte auf einer Beerdigung eine entfernte junge Verwandte aus Toulouse kennengelernt, die ihn aber bei ihren seltenen kurzen Treffen ziemlich frustrierte, ahnlich wie spater sein Alter Ego Roquentin im Roman La Nausee Der Ekel von seiner Freundin Anny frustriert wird.

Philosophisch begann Sartre, der sich in der Familie seines Großvaters und dann seines Stiefvaters immer uberzahlig ( de trop ) gefuhlt hatte, eine ?Theorie der Kontingenz “ zu entwickeln, gemaß der das menschliche Leben ein Zufallsprodukt sei und nicht unbedingt einen von hoheren Machten verburgten Sinn habe.

1928 erhielt er bei der Rekrutierungsprufung ( agregation ) fur das Amt des Gymnasiallehrers nur den fur eine Einstellung nicht ausreichenden 50. Platz, angeblich weil er versucht hatte, originelle Ideen zu außern.

Nachdem Nizan geheiratet hatte, meinte auch Sartre, dies tun zu mussen und ließ seine Eltern um die Hand einer jungen Frau anhalten, die er kennengelernt hatte; er wurde jedoch abgewiesen. Wenig spater, bei der Vorbereitung fur den zweiten Anlauf auf ?l'agreg“, begegnete er seiner kunftigen Weggefahrtin Simone de Beauvoir . Beide wurden angenommen, Sartre diesmal auf Platz 1, Beauvoir auf Platz 2.

Wahrend Beauvoir als erst 21-jahrige Gymnasiallehrerin nach Marseille geschickt wurde, trat Sartre seinen Militardienst bei den Meteorologen in Tours an. Sein Ausbilder war der ein Jahr altere ENS-Kamerad Raymond Aron , der spatere bedeutende Soziologe und Philosoph. Da der Dienst ihn wenig beanspruchte, schrieb Sartre viel: Gedichte, den Anfang eines Romans, Entwurfe zu Theaterstucken.

Zum Beginn des Schuljahres 1931, mit 26, wurde er vom Unterrichtsministerium als Gymnasiallehrer fur Philosophie nach Le Havre geschickt.

Sartre und Beauvoir am Denkmal Balzacs

Beauvoir und er trafen sich aber weiterhin regelmaßig in Paris, ihrem dauerhaften Lebensmittelpunkt. Bei seinen Schulern war Sartre bald als interessanter Lehrer beliebt, aber bei den Kollegen als arrogant verschrien. Er begann an einem Factum sur la contingence ‚Streitschrift uber den Zufall‘ zu arbeiten, einer polemisch - satirischen Schrift gegen die seines Erachtens allzu optimistische und positive Schulphilosophie, die er gemaß Lehrplan verabreichen musste. 1932 reiste er mit Beauvoir in die Bretagne, nach Spanien und das damalige Spanisch-Marokko , was er vom kleinen Erbe der Großmutter Louise Schweitzer geb. Guillemin (1850?1932) bezahlte.

Zum anschließenden Schuljahrswechsel wurde Beauvoir nach Rouen versetzt, nur 90 Kilometer von Le Havre entfernt, so dass man sich nun bequemer treffen konnte. Gemeinsam interessierten sie sich fur Sigmund Freud und dessen Psychoanalyse . Sartre entdeckte die Phanomenologie Edmund Husserls , aber auch die Romane Hemingways . 1933 unternahm man wieder gemeinsame Reisen, diesmal nach London und Italien.

Im Herbst 1933 ging Sartre fur ein Jahr als Stipendiat an das Institut francais in Berlin. Hier las er Husserl und Heidegger , Faulkner und Kafka und begann aus dem factum einen Roman zu entwickeln, das spatere La Nausee Der Ekel . Die Politik interessierte ihn nur am Rande, die gerade erfolgte Machtubernahme Hitlers hielt er, wie viele linke Intellektuelle, fur einen vorubergehenden Spuk. Nach Ablauf des Stipendiums reiste er mit Beauvoir durch Deutschland, Osterreich und die 1918 neugeschaffene Tschechoslowakei .

Ab Herbst 1934 unterrichtete er wieder in Le Havre, wo er sich einsam und deplatziert fuhlte und schließlich depressiv wurde. Denn auch die allgemeine Stimmung war schlecht in der Hafenstadt, die besonders stark unter der Weltwirtschaftskrise litt, die mit drei, vier Jahren Verspatung nun auch Frankreich getroffen hatte. Sartres Depression verstarkte sich durch Wahn - und Panikphasen , weil er sich 1935, nachdem er eine Doktorarbeit uber die Vorstellungskraft zu schreiben begonnen hatte, von einem befreundeten Arzt die Droge Meskalin hatte spritzen lassen. Eine dieser Drogenpsychosen brachte ihn sogar fur zwei Wochen in eine Psychiatrische Klinik . Er nahm am 14. Juli 1935 mit Beauvoir an der antifaschistischen Großkundgebung in Paris teil, mit der die franzosischen Linksparteien und Gewerkschaften gemeinsam auf den wachsenden Druck der faschistischen Krafte auch in Frankreich reagierten.

1936 beendete Sartre den Roman, an dem er seit Berlin gearbeitet hatte. Er war sehr enttauscht, als der Gallimard -Verlag das Manuskript ablehnte. Trotzdem schrieb er nun weiter erzahlende Texte. In seinen eigenen Augen war er offenbar zum belletristischen Autor geworden, und er wurde von Beauvoir bestarkt, die inzwischen ebenfalls an einem Roman schrieb.

Im Mai und Juni 1936 gingen sie beide zwar aus Prinzip nicht zur Wahl, waren aber begeistert, als die linke ? Volksfront “ die Wahlen gewann. Der Ausbruch des Spanischen Burgerkriegs im Juli bewegte auch Sartre zutiefst. Den Gedanken, sich als Freiwilliger den antifaschistischen Internationalen Brigaden anzuschließen, verwarf er aber, zumal er gerade nach Laon versetzt und dabei zum Lehrer fur Vorbereitungsklassen zur ENS befordert worden war. Nach einer Italienreise mit Beauvoir verarbeitete er das Thema Spanischer Burgerkrieg in der Erzahlung Le Mur ‚Die Mauer‘ , die von Andre Gide fur die Nouvelle Revue Francaise angenommen wurde und Aufmerksamkeit erregte, als sie im Juli 1937 dort erschien. In Le Mur gestaltet Sartre eine Grenzsituation menschlichen Daseins, in Form einer radikalen Analyse der Todesangst dreier im Spanischen Burgerkrieg von der Falange zum Tode Verurteilter. Ein Thema, das er spater mehrfach neu aufgriff. Ebenfalls 1937 wurde schließlich auch sein Roman angenommen, wobei der Verleger Gallimard vorschlug, den Text zu kurzen und den ursprunglich geplanten Titel Melancholia in La Nausee (eigentlich: ?die Ubelkeit‘, ?der Brechreiz‘) abzuandern.

Zum Schuljahr 1937/38 wurde Sartre in den Pariser Vorort Neuilly versetzt, auch Beauvoir bekam eine Stelle in Paris. Sie wohnten nun in zwei durch ein Stockwerk getrennten Zimmern eines kleinen Hotels (Hotel Mistral) im IV. Arrondissement . Ans Heiraten dachten sie nicht: Sartre legte keinen Wert auf eine burgerliche Existenz und Beauvoir verstand sich vor allem als Schriftstellerin und dazu gehorte, dass sie weder Ehefrau noch Mutter sein wollte.

Im April 1938 kam mit Erfolg La Nausee heraus: ein Roman, dessen Ich-Erzahler Roquentin ahnliche Sinn- und Selbstfindungsprobleme hat, wie sie auch Sartre in den Jahren von Le Havre hatte, und der so wie dieser die Krise schließlich nicht durch Selbstmord lost, sondern mit dem Entschluss Romancier zu werden. Auch ein Sammelband mit Erzahlungen aus den letzten drei Jahren, den Sartre 1939 unter dem Titel Le Mur herausgab, fand erfreuliche Beachtung. Zugleich beauftragte ihn Gide, eine Artikelserie uber moderne Autoren fur die Nouvelle Revue Francaise zu schreiben: Sartre hatte seinen Durchbruch geschafft. Er machte sich nun an ein großeres Romanprojekt und begann dessen ersten Band L'Age de raison ‚Die Zeit der Reife‘ .

Waren er und Beauvoir bisher fast hochmutig ?freischwebende Intellektuelle“ gewesen (eine Wortschopfung des Soziologen Karl Mannheim ), so begannen sie nun, angesichts des zunehmenden Expansionsdrangs Hitlers, sich politisch zu engagieren. Als Frankreich am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklarte, wurde Sartre eingezogen. La drole de guerre , den Krieg, der zunachst keiner war, verbrachte er im Elsass, wo er an seinem Roman und einem Tagebuch schrieb und sich Notizen fur eine philosophische Abhandlung machte. Im April 1940 konnte er auf einem Urlaub in Paris den ?prix du roman populiste“ entgegennehmen. Wahrend nach dem 10. Mai 1940 der deutsche Angriff Frankreich ins Chaos sturzte, schrieb Sartre fieberhaft an den letzten Seiten von L'Age de raison . Ende Juni, kurz vor dem Waffenstillstand, geriet er mit seiner Einheit in Gefangenschaft. Hierbei nahm ihm ein deutscher Offizier das fertige Manuskript ab, verwahrte es aber und ließ es ihm spater wieder zukommen.

Sartre verbrachte im Stalag XII D in Trier fast gluckliche Monate. Er schloss Freundschaften, zum Beispiel mit dem Jesuitenpater Paul Feller (1913?1979), und verfasste ein versteckt politisches Stuck, Bariona ou le Fils du tonnerre ‚B. oder der Sohn des Donners‘ , das er mit Kameraden zu Weihnachten auffuhrte. [2] Anders als die anderen Gefangenen, die nach und nach als Zwangsarbeiter auf deutsche Fabriken und Bauernhofe verteilt wurden, kam Sartre mit Hilfe eines Gefalligkeitsattests (Teilerblindung des rechten Auges) im Marz 1941 frei. Beauvoir, die sich mit den neuen Verhaltnissen in Frankreich offenbar arrangiert hatte, war frappiert von der ?Starrheit seines Moralismus“, den er aus dem Lager mitbrachte.

Beide aktivierten nun alte Bekanntschaften und grundeten die Widerstandsgruppe Socialisme et liberte ‚Sozialismus und Freiheit‘ , die sich mehr gegen das Vichy-Regime richtete als gegen die deutschen Besatzer, die man zu dieser Zeit in Frankreich kaum wahrnahm. Sartres Versuche, Kontakte zu kommunistischen Bekannten zu knupfen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, schlugen fehl. Die Kommunisten, die nach dem Verbot von 1939 schon eine Widerstandsorganisation im Untergrund aufgebaut hatten und die nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 mit Attentaten auf deutsche Soldaten begannen, hielten ihn fur einen anarcho-linken kleinburgerlichen Intellektuellen, der fur direkte Aktionen ahnlich unbrauchbar war wie die Figur Hugo im Stuck Les mains sales ‚Die schmutzigen Hande‘ . Sie misstrauten ihm auch wegen seiner ungewohnlich raschen Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft und verbreiteten das Gerucht, er sei Agent der deutschen Gestapo .

Im Sommer machte Sartre mit Beauvoir per Fahrrad eine ebenso anstrengende wie abenteuerliche Reise ins unbesetzte Sudfrankreich, um Kontakte zu politisch linken Autoren zu suchen, die sich dorthin zuruckgezogen hatten. Die Aktion blieb aber erfolglos. Immerhin entwickelte er auf dieser Fahrt die Konzeption fur sein Stuck Les Mouches ‚Die Fliegen‘ , in dem ein ihm selbst ahnelnder Oreste den dem Staatschef Petain ahnelnden Tyrannen Egisthe erschlagt, jedoch vom Volk, das er befreien will, abgelehnt wird und enttauscht uber dessen politische Unreife das Land verlasst. Mit dem Reueritual des Volkes von Argos spielt Sartre auf die Vorwurfe Petains an, die Franzosen hatten ihre Niederlage selbst verschuldet durch den ≪  esprit de jouissance  ≫ (deutsch: ?Geist der Genusssucht“), den sie sich zur Zeit der Volksfront angewohnt hatten.

Ahnlich frustriert wie sein Oreste, loste Sartre 1942 seine Widerstandsgruppe auf und beschrankte sich auf das Schreiben. Er stellte Les mouches fertig und arbeitete an seinem philosophischen Hauptwerk, L'Etre et le neant ‚Das Sein und das Nichts‘ . Im Oktober wurde er an eines der besten Pariser Gymnasien versetzt, das Lycee Condorcet , wo er einen Posten erhielt, der durch die Zwangspensionierung eines Kollegen judischer Herkunft freigeworden war. 1942 beendete er L'Etre et le neant und begann den zweiten Band seiner Romantrilogie, Le Sursis ‚Der Aufschub‘ .

Ab 1942/43 wurde Sartre im nun langsam erstarkenden Widerstand erneut aktiv und trat dem Comite national des ecrivains ‚Nationalkomitee der Schriftsteller‘ bei.

Im Fruhjahr 1943 erschienen trotz Papierknappheit L'Etre et le neant und Les mouches . Letzteres wurde am 3. Juni sogar uraufgefuhrt ? mit Plazet der deutschen Zensur, aber nur maßigem Erfolg. Spater im Jahr verfasste Sartre sein erstes Film-Drehbuch Les jeux sont faits Das Spiel ist aus sowie in wenigen Tagen das Theaterstuck Huis clos Geschlossene Gesellschaft , ein Drama um einen Mann und zwei Frauen, die sich mit allen Tricks des Psychoterrors gegenseitig das Leben zur Holle machen, wo sie der Fiktion nach schon sind. Als Huis clos am 27. Mai 1944 einen Skandalerfolg ausloste, bestatigte es Sartre als eine zentrale Figur im intellektuellen Paris der Zeit. Tatsachlich kannte er inzwischen alle Leute, die dort von Belang waren oder es werden sollten, wie Jean Cocteau , Michel Leiris , Albert Camus , Raymond Queneau , Georges Bataille , Boris Vian , Jean Genet , Armand Salacrou und Jacques Lacan .

Nach der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 zogen er und Beauvoir es vor, Paris zu verlassen. Sie kehrten erst nach dem Beginn des Abzugs der deutschen Truppen (25. August) in die Stadt zuruck.

Da Sartre inzwischen gut von seiner Autorentatigkeit leben konnte, ließ er sich vom Schuldienst beurlauben und quittierte diesen schließlich ganz. Als Anfang 1945 sein Stiefvater starb, zog er zu seiner Mutter. Vorubergehende Heiratsplane mit einer Franzosin, die er im Winter 1944/45 wahrend eines USA-Aufenthaltes kennengelernt hatte, realisierte er nicht.

Die große Zeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1951 in Venedig

In den Nachkriegsjahren war Sartre der tonangebende franzosische Intellektuelle: Sein L'Etre et le neant ‚Das Sein und das Nichts‘ und der Essay L’existentialisme est un humanisme ‚Der Existentialismus ist ein Humanismus‘ von 1946 galten als Hauptwerke der neuen, hauptsachlich von ihm geschaffenen Philosophie des Existenzialismus , dessen Kernaussage ist, dass der Mensch durch den Zufall seiner Geburt in die Existenz ?geworfen“ ist und aktiv selbst versuchen muss, dem Leben einen Sinn zu geben.

Seine Romane ließen sich gut verkaufen: L’Age de raison und Le Sursis erschienen 1946 gemeinsam unter dem Titel Les chemins de la liberte Die Wege der Freiheit , 1949 kam auch der dritte Teil der Trilogie hinzu mit dem Titel La Mort dans l’ame ‚Den Tod in der Seele‘ .

Seine Stucke wurden auf allen franzosischen und vielen europaischen Buhnen gespielt:

  • 1946 Morts sans sepulture ‚Tote ohne Begrabnis‘ sowie
  • La Putain respectueuse ‚Die ehrbare Dirne‘ , in dem Sartre Erfahrungen seiner Amerikareise von 1945 verarbeitet;
  • 1948 Les mains sales ‚Die schmutzigen Hande‘ , wo Sartre sich in die Figuren des jungen burgerlichen Anarchisten Hugo und des sozialistischen Realpolitikers Hoederer hineinprojiziert.

Auch als Publizist war Sartre sehr aktiv. Die von ihm gegrundete und herausgegebene Zeitschrift Les Temps Modernes ‚Moderne Zeiten‘ wurde ein Forum fur viele Autoren von Rang.

Jean-Paul Sartre (Mitte) und Simone de Beauvoir im Gesprach mit Che Guevara auf Kuba (1960)

Entsprechend wurde sein Leben immer bewegter. Er gab Interviews und ging ? oft zusammen mit Beauvoir ? auf Vortragsreisen im In- und Ausland.

Auch politisch blieb er engagiert: So war er 1948 Mitbegrunder des Comite francais d’echanges avec l’Allemagne nouvelle und einer kurzlebigen neuen Partei, die einen ?dritten Weg“ zwischen Sozialisten und Kommunisten beschreiten sollte. Allerdings schlug er sich 1952, anlasslich der Verhaftung von Jacques Duclos, dem damaligen Fraktionsvorsitzenden der KPF, auf die Seite der Kommunisten, was den Bruch mit etlichen gemaßigt linken Intellektuellen nach sich zog, zum Beispiel mit Camus , dem er Verrat an den Zielen der Linken vorwarf. 1956 kehrte Sartre wiederum den Kommunisten den Rucken, weil er die sowjetische Intervention in Ungarn missbilligte. In seinem 1960 erschienenen Werk Critique de la raison dialectique Kritik der dialektischen Vernunft versuchte er, die marxistische Dialektik mit dem Existenzialismus und dessen Betonung des freien Willens zu verbinden.

In den 50er und 60er Jahren war er einerseits ein Kritiker am Stalinismus , verzichtete jedoch nach seinen Reisen in die Sowjetunion auf weitere Kritik. In den Mai-Unruhen 1968 schlug er sich auf die Seite linker Studenten, war dann von 1970 bis 1973 Weggefahrte der franzosischen Maoisten . Bis zuletzt setzte er sich fur die Entrechteten dieser Welt ein, wie 1979 mit Raymond Aron fur die Kampagne ?Ein Schiff fur Vietnam“.

Er schrieb auch in diesen Jahren noch viel, zum Beispiel literaturkritische Artikel (gesammelt gedruckt in den Banden Situations , 1947?1965) und literaturtheoretische Essays ? insbesondere den politisches Engagement vom Autor fordernden Qu’est-ce que la litterature ‚Was ist Literatur‘ , 1947 ?, aber auch Autorenmonografien uber Baudelaire , 1947, Jean Genet , 1952, Mallarme , 1953, und Gustave Flaubert , 1971?1972; hinzu kamen einige Dramen , darunter 1951 Le Diable et le bon Dieu ‚Der Teufel und der liebe Gott‘ oder 1959 Les sequestres d’Altona ‚Die Eingeschlossenen‘ [3] sowie 1963 das autobiografische Werk Les Mots ‚Die Worter‘ , das seine Kindheit reflektiert. Er wurde auch fur die Vorlage fur Die Hochmutigen ( Les orgueilleux ) 1957 fur den Oscar fur beste Originalgeschichte nominiert.

In der Offentlichkeit wurde Sartre seit 1949 immer mehr als maitre a penser ‚Vordenker‘ und Intellektueller wahrgenommen, der seine Stimme zu den großen und auch manchen kleineren Problemen der Nation erhob und der gegen Menschenrechtsverletzungen in den franzosischen Kolonialkriegen (Algerienkrieg, Indochinakrieg ) und spater auch in Vietnam ( Vietnamkrieg ) oder im kommunistischen Ostblock protestierte. Dies verschaffte ihm allerdings nicht nur Bewunderung, sondern auch den Hass vieler rechtsgerichteter Franzosen. [4] 1960 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt.

Letzte Jahre [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grabstein von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir am Cimetiere Montparnasse (2014)

Am 22. Oktober 1964 wurde Sartre der Nobelpreis fur Literatur zuerkannt. [5] Bereits im September war durchgesickert, dass er Favorit fur den Preis sei, und Sartre hatte bereits einen Brief an die Schwedische Akademie gesandt, in dem er schrieb, er wolle nicht auf der Liste der moglichen Preistrager stehen und werde den Preis ablehnen, wenn er ihn erhalten sollte. Die Akademie bestatigte den Eingang eines Briefs des Schriftstellers, dessen Inhalt sie als ?vertraulich“ bezeichnete, verlieh ihm den Nobelpreis aber dennoch, obwohl die Schwedische Akademie erhebliche Bedenken gegenuber der literarischen Qualitat seines Werkes hegte. [6] Daraufhin begrundete Sartre seine Ablehnung des Preises in einer Erklarung, die er seinem schwedischen Verleger zukommen ließ und die in der schwedischen Presse veroffentlicht wurde. Eine deutsche Ubersetzung erschien am 30. Oktober 1964 in der Wochenzeitung Die Zeit . Sartre nannte zwei Kategorien von Grunden, ?personliche“ und ?sachliche“. Zu den personlichen Grunden zahlte er seine Uberzeugung, dass ein Autor seine Stellungnahmen nur mit seinen eigenen Mitteln vertreten solle, namlich dem geschriebenen Wort. ?Der Schriftsteller sollte sich also weigern, sich in eine Institution verwandeln zu lassen, selbst wenn es ? wie hier ? unter den ehrenvollsten Bedingungen geschieht.“ Als wichtigsten sachlichen Grund bezeichnete er seinen Kampf fur die friedliche Koexistenz zwischen ?dem, was man den Ostblock nennt“, und dem burgerlichen Westen. Dieser Kampf solle zwischen Menschen und Kulturen stattfinden, ohne die Intervention von Institutionen. Er lehne daher alle offentlichen Ehrungen durch Institutionen ab, was auch etwa fur den Leninpreis gelte. [7] Da eine Ablehnung des Preises in den Statuten aber nicht vorgesehen ist, gilt er als Preistrager.

Beinahe elf Jahre spater, im September 1975, berichteten verschiedene Presseagenturen, dass eine briefliche Anfrage bei der Nobelstiftung eingegangen sei, ob Sartre das Preisgeld doch noch erhalten konne. Stig Ramel , der Prasident der Stiftung, bestatigte den Eingang eines solchen Briefes ?aus dem Kreis um Sartre“. Er wisse nicht, ob der Brief von Sartre autorisiert sei, konne aber sagen, dass eine Auszahlung nicht moglich sei, weil das Geld den Regeln entsprechend ein Jahr nach der Preisverleihung in den Stiftungsfonds zuruckgeflossen sei. Sartre dementierte heftig, einen solchen Wunsch geaußert zu haben, unter anderem in einem Artikel in Le Monde . Er schrieb, seine Haltung zu dem Preis habe sich nicht verandert und es ware daher absurd, wenn er das Geld beanspruchte. Axel Madsen vermutet ?ein paar junge maoistische Freunde von Sartre“ als Absender des Briefs. [8] In seinen Memoiren aus dem Jahre 2000 griff der schwedische Schriftsteller Lars Gyllensten , langjahriges Mitglied der Schwedischen Akademie , das Thema noch einmal auf: ?Sartre oder ein ihm Nahestehender“ habe sich im September 1975 uber einen Mittelsmann erkundigt, ob das Preisgeld noch zu haben sei. [9]

Sein Verhaltnis zu Beauvoir (nach wie vor per ?Sie“) bestand weiter, hatte sich allmahlich aber gelockert. Ab 1973 war er praktisch blind und nicht mehr in der Lage zu schreiben. Trotzdem versuchte er weiter prasent zu sein, unter anderem mit Interviews und gelegentlichen offentlichen Auftritten. 1974 zum Beispiel erregte sein Besuch bei dem seines Erachtens politischen Haftling und RAF -Mitglied Andreas Baader in der JVA Stuttgart offentliche Aufmerksamkeit. [10] 1977 unterschrieb er wie etwa sechzig andere Intellektuelle auch einen Appell zur Entkriminalisierung der Padophilie , der in den Zeitungen Liberation und Le Monde erschien. Initiator des Appells war der padophile Schriftsteller Gabriel Matzneff . [11] 1979 nahm er noch an einer Pressekonferenz zugunsten der ? Boatpeople “ genannten vietnamesischen Fluchtlinge teil. Im April 1980 veroffentlichte die Zeitung Nouvel Observateur einen Teil der Gesprache, die er mit Benny Levy gefuhrt hatte. Dieser Dialog, der in Deutschland 1993 unter dem Titel Bruderlichkeit und Gewalt erschien, [12] uberraschte die Offentlichkeit und irritierte auch Beauvoir. Sartre diskutierte mit seinem Gesprachspartner neue Positionen, insbesondere im Hinblick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Frage nach den ?sozialen Bedingungen gelingender Selbstverhaltnisse“. [13] Man sah in diesen Gesprachen eine Annaherung Sartres an Levys Philosophie und dessen judischen Glauben.

Jean-Paul Sartre starb im Alter von 74 Jahren am 15. April 1980 in Paris. Er blieb bis zuletzt eine bekannte Personlichkeit des offentlichen Lebens: Sein Tod wurde weltweit wahrgenommen und bei seiner Beerdigung in Paris folgten 50.000 Menschen dem Sarg.

Werk [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philosophie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In dem philosophischen Essay Die Transzendenz des Ego ( La transcendance de l’ego. Esquisse d'une description phenomenologique ), welcher 1936/37 erschien, zeigt sich Sartre als selbstandiger Philosoph. Hier bearbeitete Sartre Themen, die ihn von nun an wiederkehrend beschaftigten: Wie ist das Ego beschaffen? Das ICH und das Psychische als Objekte. Das transzendentale Bewusstsein. ?Es genugt, daß das ICH zur gleichen Zeit wie die Welt ist und daß die, rein logische, Subjekt-Objekt-Dualitat endgultig aus den philosophischen Uberlegungen verschwindet. Die Welt hat das ICH nicht geschaffen und das ICH hat die Welt nicht geschaffen, es sind zwei Objekte fur das absolute unpersonliche Bewusstsein, durch das sie sich verbunden finden.“ [14]

1938 ist Literatur fur Sartre Welterschließung und Philosophie Problemlosung. Die Literatur soll, durch raffiniertes Zusammenfugen von Wortern, die Welt enthullen. Die Philosophie hingegen arbeitet mit zum Teil vieldeutigen Begriffen. Die Erhohung der Literatur zum Instrument der Erkenntnis ist selbst schon Teil seines philosophischen Programms. Prosaische Sprache ist dabei auf zweierlei Weise nutzlich: Sie ist in der Literatur ein Instrument der Welterschließung, und sie soll moglichst eindeutige Bedeutungen haben. Sartre hat sich fruh intensiv mit dem Unterschied zwischen Prosa und Poesie beschaftigt.

Fur Sartre ist die Sprache das bevorzugte Instrument und Ausdrucksmittel, die Welt kennenzulernen und darzustellen, eine Auffassung, die in dem Roman Der Ekel ( la nausee ) implizit zum Ausdruck kommt.

In dem Roman Der Ekel postuliert Sartre einen Gegensatz zwischen Existenz und Sein. Bei Erik Michael Vogt heißt es dazu: ?Hinter der Existenz ist das Sein, so wie hinter der Hand Roquentins die Hand Rollebons (…) ist. Die Existenz wird zum Ort einer vorgangigen Inskription durch das Sein.“ [15] Die Wahrheit der Existenz kann nur durch die Sprache vermittelt werden und ist insofern niemals rein und im Gegensatz zum Sein niemals ein Zustand ohne Sprache, ohne Zeichen.

Die Philosophie von Die Transzendenz des Ego und Der Ekel mundet in die von Das Sein und das Nichts ( L'etre et le neant , 1943) ? Sartres philosophischem Hauptwerk vor seiner Hinwendung zum Marxismus. In diesem geht es um das Sein und um die zwei Seinsregionen An-sich und Fur-sich (Bewusstsein).

Bewusstsein und die Dinge der Welt (An-sich) konnen niemals dieselbe Identitat haben. Ein Bewusstsein ist immer Bewusstsein-von-etwas. Das Sein (des An-sich) bietet sich der Enthullung nur in der Erscheinung an. ?Tatsachlich ist das Sein sich selbst opak, eben weil es von sich selbst erfullt ist. Das drucken wir besser aus, wenn wir sagen, das Sein ist das, was es ist .“ (Das Sein und das Nichts, S. 42) [16] Das Bewusstsein ist unabhangig vom An-sich, es ist seine eigene Seinsregion. ?Das Sein des Bewusstseins bleibt daher kontingent, insofern dieses Sein an sich ist, um sich in Fur-sich zu nichten, das heißt, es gehort nicht dem Bewusstsein zu, es sich zu geben oder es von anderen zu empfangen.“ (Das Sein und das Nichts, S. 176) [17] Daraus ergibt sich, dass das Bewusstsein und die Reflexion nicht eins sind. ?Die Reflexion ist das Fur-sich, das von sich selbst Bewusstsein hat.“ (Das Sein und das Nichts, S. 289) [18] Da sich das Fur-sich (das Bewusstsein) verzeitlicht, ist die Reflexion mit dem Fur-sich quasi unmittelbar gegeben. Sartre trennt Bewusstsein und Reflexion jedoch strikt voneinander. [19]

Auch das Ego gehort zur Seinsregion des An-sich. ?Sobald das Bewusstsein auftaucht, macht es sich durch die reine nichtende Bewegung der Reflexion zu einem personalen : denn was einem Sein die personale Existenz verleiht, ist nicht der Besitz eines Egos ? das nur das Zeichen der Personlichkeit ist ?, sondern das Faktum, fur sich als Anwesenheit bei sich zu existieren.“ [20] Das Bewusstsein setzt sich als Bewusstsein (von) sich. Das Fur-sich kann nicht der Grund seines eigenen Seins sein und wird stets durch ein An-sich bedingt. Sartre nennt das Fur-sich den ?Riss im Sein“, das Nichts, das durch das Sein geseint wird. Das Fur-sich hat zu Objekten aller Art, ob materiell, biologisch, psychisch, eine setzende, gesetzte Distanz. Fur-sich und An-sich sind zwei verschiedene Seinsregionen desselben Seins. Das Fur-sich, das Bewusstsein, ist nicht, es existiert, denn es halt immer Distanz zum Sein, auch zu sich (zu seinem eigenen Sein), es leiht sich fortwahrend sein Sein vom Sein, ohne sich vom Sein einfangen zu lassen und dabei zu erstarren; es ist das geseinte Nichts im Sein.

Deutlich wird hierbei, warum Sartres Philosophie dieser Jahre haufig als idealistische (franzosische) Bewusstseinsphilosophie bezeichnet wird.

Die Implikationen seiner Philosophie dieser Jahre, insbesondere des Ekel s und seines ersten philosophischen Hauptwerks Das Sein und das Nichts , lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Sartre ist Antinaturalist. Er glaubt, im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen, an das Bose. [21] Es gibt fur ihn eine unuberbruckbare Spannung zwischen Mensch und Welt. ?Der Geist der Ernsthaftigkeit“ will sich der Erfahrung der Kontingenz, des Ekels nicht stellen. ?Der Burger“ ? nicht als soziologische Kategorie ? halt die bestehende Ordnung und Einrichtung der Welt fur notwendig und sinnvoll (?Geist der Ernsthaftigkeit“) und fur rechtmaßig. ?Der Burger“ ist, er ruht im Sein, er ist mit dem Sein verbunden. ?Der Burger“ ist hier als eine ontologische Kategorie zu verstehen. Fur Sartre hingegen ist nichts notwendig, es gebe keine naturlichen Beziehungen untereinander und zur Welt. Man konne der Kontingenz nicht entkommen, diese sei absolut, das Leben habe keinen Sinn. Es gebe keine Heilung, die den unuberwindbaren Bruch zwischen dem Bewusstsein und den Dingen der Welt tilgen konne, keine metaphysische Rettung. Auch in die Vergangenheit legt Sartre keinen Sinn, den sie nicht habe. Die Vergangenheit sei nicht gemeinschaftsstiftend. Des Burgers Autoritat beruhe auf dessen und seiner Vorfahren angeblich sinnstiftender und rechtfertigender Vergangenheit. Der Burger glaube, diese Vergangenheit habe nur auf ihn gewartet, er sei das Ziel vergangener Zeiten gewesen, und das gelte fur den einzelnen Burger wie fur das Burgertum als Ganzes.

Es gibt verschiedene Textstellen in Der Ekel wie in Die Kindheit eines Chefs ( L'enfance d'un chef ), die diesen typisch burgerlichen rechtfertigenden Zugriff auf die Vergangenheit beschreiben.

In Der Ekel erlebt der Ich-Erzahler auch die beunruhigenden Seiten an dieser Haltung: ?All jene, die zwischen 1875 und 1910 zur Elite von Bouville gehorten, waren da, Manner und Frauen, sorgfaltig gemalt von Renaudas und Bordurin.
Die Manner haben Sainte-Cecile-de-la-Mer erbaut. Sie haben […] gegrundet […] Sie haben den beruchtigten Dockerstreik von 1898 niedergeschlagen und haben 1914 ihre Sohne dem Vaterland geopfert. […] vom Ehrenplatz aus ließ der Kaufmann P[…] einen klaren Blick auf mich fallen. […] Da begriff ich alles, was uns trennte: was ich uber ihn denken mochte, beruhrte ihn nicht; das war nichts weiter als Psychologie, wie sie in Romanen betrieben wird. Aber sein Urteil durchbohrte mich wie ein Schwert.“ [22]

Der Burger konne sich die Welt nicht anders vorstellen als sie sei. Folgerichtig skizziert Sartre ein paar Jahre spater den Kollaborateur als einen Menschen, der sich den vollendeten Tatsachen fuge. Dabei nehme der Kollaborateur allerdings die Perspektive der Zukunft ein, aus der jede Vergangenheit und jedes Elend zu einem guten Ende fuhren wurde und darin aufgehoben ware.

Außerliche Zwange gesellschaftlicher, naturlicher oder gottlicher Art leugnet Sartre. Dies sind Zufalligkeiten. Es sind jedoch nur die Grenzen der Situation des Menschen, nicht die Grenzen seiner Freiheit. Der Mensch hat die Kontingenz, diese Grenzen zu ubernehmen, zu integrieren und damit die Moglichkeit sie zu uberschreiten. Freiheit ist somit die winzige Bewegung uber das Gegebene hinaus. Der Mensch tragt insofern Verantwortung, als er derjenige ist, der das Gegebene auf sich nimmt und gleichzeitig mit diesem Aufsichnehmen das Gegebene in seiner Freiheit negieren kann.

In einem Turm gefangen kann der Mensch nicht ohne Weiteres fluchten, aber er kann planen zu fluchten, er kann sich mit der Moglichkeit einer Flucht beschaftigen. Der Mensch kann sich jederzeit uber die Situation hinaus entwerfen, selbst wenn er dabei scheitert. Das Scheitern ist nicht der Gegensatz zur Freiheit, sondern eine menschliche Moglichkeit, die sich aus seiner Freiheit ergibt. Die Dinge leisten uns keinen Widerstand. Durch unsere Entwurfe konnen die Dinge zu einem Widerstand werden. Sartres Beispiel: Der Felsen zum Gipfel kann mir nur Widerstand leisten, wenn ich mir vorgenommen habe, den Gipfel zu erklimmen.

Der Mensch ist in Situation frei, nicht im luftleeren Raum: ?So ahnen wir langsam das Paradox der Freiheit: es gibt Freiheit nur in Situation , und es gibt Situation nur durch die Freiheit. Die menschliche-Realitat begegnet uberall Widerstanden und Hindernissen, die sie nicht geschaffen hat; aber diese Widerstande und Hindernisse haben Sinn nur in der freien Wahl und durch die freie Wahl, die die menschliche-Realitat ist .“ [23]

Am bundigsten formuliert er seine These mit dem Satz ?Die Existenz geht dem Wesen voraus“ (?L'existence precede l’essence“) ? einzig sein nacktes Dasein ist dem Menschen vorgegeben; was ihn am Ende ausmacht, muss er erfinden. Dass die Existenz dem Wesen, der Essenz, vorangehe, ist allerdings eine Formulierung, die der Vorsicht bedarf. Die Formulierung stammt aus einem am 29. Oktober 1945 gehaltenen Vortrag, [24] dessen Druckfassung in der Folgezeit misslicherweise einer der bekanntesten Texte Sartres werden sollte. Die Darstellung seiner philosophischen Thesen in diesem Vortrag stellt ? auch nach seiner eigenen Anschauung ? eine sehr geglattete und nicht sehr gelungene dar. Laut Annie Cohen-Solal ?galt“ die Druckfassung des Vortrags ?lange Zeit zum großten Entsetzen Sartres als ?existentialistische Bibel‘, als ein vorzeitiges ?kleines rotes Buch‘ und vereinfachende Kurzfassung von L'etre et le neant “. [25] In diesem Vortrag steht diese Formulierung auch dafur, ?dass der Mensch erst existiert, auf sich trifft, in die Welt eintritt, und sich erst dann definiert.“ Eine im Vergleich zu Das Sein und das Nichts doch recht mechanistische Beschreibung, denn dass die Existenz dem Wesen vorangehe, soll ja keine zeitliche Reihenfolge beschreiben, sondern eine ontologische. In der menschlichen-Realitat sind Existenz und Wesen naturlich nicht zu trennen. Sartre wurde schon zugestehen, dass mit der Existenz des Menschen quasi zeitgleich das Wesen des Menschen hervortrete.

?Was sagt er eigentlich selbst zum Humanismus, zu dieser Philosophie des Menschen, die […] angeprangert wurde und dessen letztes Bollwerk zu sein man ihm vorgeworfen hat? Er ist der Autor eines Buches, Der Ekel , das […] lange vor dem beruhmten und vielleicht auch argerlichen Vortrag Der Existentialismus ist ein Humanismus das urkomische, aber auch unerbittliche Portrat dessen zeichnet, was er selbst unter Humanismus versteht.
[…]
Ist der Existentialismus ein Humanismus? Aber nein, ganz sicher nicht. Vielmehr die erste Manifestation des zeitgenossischen Antihumanismus. Dieser fruhe Existentialismus macht in einer bis dahin unbekannten Weise und radikaler als alle Reprasentanten des ?Denkens von ‘68‘ zusammen allen Formen des Humanismus den Prozeß.“ [26]

Allerdings postuliert Sartre hier eine Art kategorischen Imperativ, wenn er behauptet, dass die Forderung nach Freiheit durch den einzelnen jene fur alle automatisch nach sich ziehe, was Klaus Hartmann eine ?ethische Idee ab extra “ genannt hat, die auf der Grundlage von Das Sein und das Nichts nicht zu begrunden und wohl der historischen Konjunktur geschuldet ist.

Zu den Texten des antihumanistischen Sartre, des anarchischen libertaren Sartre, im Gegensatz zum Sartre der Kritik der dialektischen Vernunft , gehoren die Uberlegungen zur Judenfrage . Allein das Datum der Veroffentlichung eines Textes zum Antisemitismus zeugt von intellektueller Große. Ungekurzt erschien der Text erstmals 1946, zu einem Zeitpunkt, als auch in Frankreich die meisten von den Verstrickungen und der Beteiligung am Holocaust nichts wissen wollten. Ein Auszug aus dem letzten Absatz des Textes: ?Wir alle sind mit dem Juden solidarisch, weil der Antisemitismus geradewegs zum Nationalsozialismus fuhrt. Und wenn wir die Person des Juden nicht achten, wer soll uns dann achten? […] sagen wir, dass Antisemitismus kein judisches Problem ist: es ist unser Problem. […] Kein Franzose wird frei sein, solange die Juden nicht im Besitz ihrer vollen Rechte sind. Kein Franzose wird in Sicherheit sein, solange noch ein Jude in Frankreich und in der ganzen Welt um sein Leben furchten muss.“ [27]

Die Abstraktheit seiner eigenen These von der absoluten Freiheit des Individuums angesichts der historischen Wirklichkeit ( Krieg , Holocaust ) erfuhr Sartre jedoch am eigenen Leibe, als er einberufen wurde. Auf Grund dieser Erfahrung, die ihm nicht freiwillig widerfuhr, modifizierte er allmahlich seine Philosophie. Werke wie Le diable et le bon dieu , 1951, und Critique de la raison dialectique , 1960, bekraftigten nun, dass das Wesen des Menschen, die Realitat seines Daseins und Tuns, nachhaltig gesellschaftlich gepragt seien. In seinem Leben wie in seinem Werk wendete sich Sartre zunehmend dem Marxismus zu.

?Das Leben“ habe ihn ??die Macht der Dinge‘ gelehrt“, so Sartre in einem Interview 1969, und: ?Ich bin davon uberzeugt, dass der Mensch immer etwas aus dem machen kann, was man aus ihm macht. Heute wurde ich den Begriff Freiheit folgendermaßen definieren: Freiheit ist jene kleine Bewegung, die aus einem vollig gesellschaftlich bedingten Wesen einen Menschen macht, der nicht in allem das darstellt, was von seinem Bedingtsein herruhrt.“ [28] Ganz neu waren diese Einsichten allerdings nicht, denn schon in Das Sein und das Nichts sprach er beispielsweise von dem ?Widrigkeitskoeffizient der Dinge“. Nun sind die ?Dinge“ insbesondere gesellschaftliche Bedingungen. Auch zur Zeit von Das Sein und das Nichts hat Sartre nicht gemeint, einzelne Entscheidungen konnten unabhangig von realen Begebenheiten getroffen werden. Es ging und geht ihm auch spater um den Entwurf ? nicht im Sinne einer einzelnen Entscheidung, sondern um den Entwurf, der als Ganzes die Grundlage des individuellen Handelns ist und damit gleichzeitig die Uberschreitung der gegenwartigen vorgefundenen Situation auf eine Zukunft hin; den Entwurf, der das Sein des einzelnen Menschen ausmacht.

In diesem Sinne hat Sartre auch zu der Zeit, als er den Existentialismus in den Marxismus integriert, nicht von der Grundthese, die Existenz komme vor dem Wesen (esse), abgelassen. Das soll heißen: Das Wesen des Menschen als Gattung ist nicht definierbar, nicht unabanderlich geschaffen, nicht vom Himmel gefallen, vielmehr schafft der einzelne Mensch fortwahrend sein eigenes Wesen. ?Die Existenz kommt vor dem Wesen“ ist eine negative Bestimmung der Gattung Mensch.

Sartre nimmt an der Heidegger-Rezeption in Frankreich verspatet teil. Sartre greift Heideggers Idee auf, dass die Grundverfassung des Menschen, begrifflich gefasst als Dasein, das ?In-der-Welt-sein“ ist: Das Sein des Daseins wird vom jeweiligen Dasein selbst entschieden. Heidegger sah in Sartres Subjektphilosophie jedoch einen Ruckfall in den neuzeitlichen Subjektivismus. Fur Sartre konstituiert sich das Bewusstsein und damit das Subjekt als Fur-sich gegenuber dem von ihm wahrgenommenen etwas, dem An-sich. Das Bewusstsein konstituiert sich also, indem es sich negativ ? als das, was es nicht ist ? bestimmt. Diese Negation ist das Nichts als dem Subjekt Zugehoriges. Wahrend außerdem Sartre die absolute Freiheit des Menschen betont, versucht Heidegger hingegen das Dasein durch Existenzialien zu erfassen. Auf Sartres Ausspruch in seinem Vortrag Der Existenzialismus ist ein Humanismus ?wir befinden uns ja auf einer Ebene, wo es nichts gibt außer den Menschen“ reagiert Heidegger in seinem Brief an Jean Beaufret , dem Brief Uber den Humanismus , mit ?precisement nous sommes sur un plan ou il y a principalement l’Etre.“ [29] In diesem Brief macht Heidegger deutlich, dass seine und Sartres Denkweisen unvereinbar nebeneinander stunden.

Allgemein betrachtet man den Einfluss Heideggers auf Sartre, obwohl man bei den Wegbereitern der Franzosischen Philosophie der Generation Sartres gern von den drei Hs spricht (Hegel, Husserl, Heidegger), inzwischen als nicht ubermaßig groß. Sartres Lesart von Heidegger ist, wie so oft bei ihm, selektiv und darauf bedacht, Anregungen fur das eigene philosophische Projekt zu bekommen. ?Dasein“ wird auf Grund der Ubersetzung Henry Corbins zu ?realite-humaine“ und verliert bei Sartre schnell die Heideggerschen Konnotationen. (Folgerichtig wird in der Neuubersetzung von Das Sein und das Nichts von Hans Schoneberg und Traugott Konig der Ausdruck ?realite-humaine“ meist nicht mit ?Dasein“ ruckubersetzt.) Sartre, der durchaus die Problematik der eigenwilligen Ubersetzungen Corbins ins Franzosische sah, eignete sich die Begriffe Heideggers beziehungsweise deren Ubersetzungen in einer Weise an, wie diese seiner Philosophie am besten nutzten. Dies galt nicht allein fur die Philosophie Heideggers. ?Wenn er (Sartre) Autoren zitiert oder paraphrasiert, so tut er das meist aus dem Gedachtnis und […] in interpretierender Weise. Dieser in Frankreich verbreitete unakademische Umgang mit evozierten Texten, der auch Missverstandnisse, Irrtumer und falsche Erinnerungen nicht ausschließt, erwies sich bei Sartre ? doch nicht nur bei ihm ? als außerordentlich produktiv. Nie geht es ihm um den pedantischen Nachweis einer theoretischen Vorlauferschaft oder einer theoretischen Aporie . Vielmehr benutzt er erinnerte Formulierungen anderer als Formulierungshilfen zur Prazisierung seines eigenen Denkens.“ [30] So Traugott Konig in seinem Anhang Zur Neuubersetzung in Das Sein und das Nichts .

Erheblich großer als der Einfluss Heideggers durfte der von Hegel, Nietzsche und Husserl auf Sartre sein, vermutlich auch der von Bergson und seinem literarischen Vorbild Gide. Neben Heidegger bezieht sich Sartre in Das Sein und das Nichts , und sei es in Abgrenzung, haufig auf Hegel, Bergson und Husserl. Das Werk Husserls ist wohl dasjenige, das Sartre am nachhaltigsten beeinflusst. Dessen Werk lernt Sartre durch die 1930 veroffentlichte Studie von Levinas kennen, La theorie de l'intuition dans la phenomenologie de Husserl , die er 1933 liest, bevor er Husserl 1933?1934 in Berlin im Original studiert. Levinas selbst scheint aus der Ferne auch nicht ganz ohne Wirkung auf Sartres philosophisches Werk zu sein. Auf alle Falle wendet sich Sartre zeitlebens, bei allen sonstigen Wendungen und positionellen und politischen Veranderungen, einmal damit in Beruhrung gekommen niemals mehr von der Phanomenologie ab.

In den 1950er-Jahren uberpruft Sartre den Standpunkt seines Existentialismus und widmet sich zunehmend den Bereichen Gesellschaft und Geschichte. Der Artikel Questions de la methode ( Fragen der Methode ), [31] hervorgegangen aus der Gelegenheitsarbeit Marksizm i Egzystencjalizm fur die polnische Zeitschrift Tworczosc ist als das erste großere Dokument dessen zu betrachten, dass Sartre ?den Marxismus als die unuberschreitbare Philosophie unserer Zeit“ ansah. [32]

Sartre diagnostiziert in diesem Artikel einen Stillstand des Marxismus. [33] Der Existentialismus hat als Ideologie seine Daseinsberechtigung, denn er ist ?die einzige konkrete Annaherung an die Realitat“. [34] Zwar ?zielen Existentialismus und Marxismus auf ein und dasselbe Objekt; der Marxismus jedoch hat den Menschen in der Idee aufgehen lassen, der Existentialismus hingegen sucht ihn uberall, wo er geht und steht , bei seiner Arbeit , zu Hause und auf der Straße.“ [35] Sartre wehrt sich gegen eine Idee des Menschen, das Wesen des Menschen ist nicht festgeschrieben. Trotz seiner Hinwendung zum Historischen Materialismus lasst Sartre keineswegs seine Standpunkte widerspruchslos fallen. In der ?Schlussfolgerung“ [36] heißt es: Die ??Ideologie‘ der Existenz […] ist in der Tat der Ansicht, dass sich die menschliche Realitat in dem Maße, in dem sie sich macht , dem direkten Wissen entzieht .“ [37]

Nachdem die Methoden benannt sind, Marxismus und Existentialismus zusammenzufuhren, findet das eigentliche Projekt in der Kritik der dialektischen Vernunft statt. Man beachte dabei, dass im Original der Critique de la raison dialectique eben jene Questions de la methode vorangestellt sind. Die kritische Bestimmung der dialektischen Vernunft stellt dabei die Korrektur des erstarrten Marxismus dar. Der Marxismus macht aus der Dialektik der menschlichen Behandlung der Natur im ersten Schritt eine alles umfassende Naturdialektik, welcher die Menschen vice versa im zweiten Schritt vollkommen unterworfen sind. Aber die menschliche Geschichte ist keine ? Totalitat “, sondern eine nicht endende ?Totalisierung“. Die menschliche Geschichte ist immer unabgeschlossen.

Jedoch kann man fur Sartre die Geschichte als Einheit bestimmen, sonst bliebe sie unverstandlich. Sartre fasst die Geschichte in der Totalisierung als Bewegung wie als Einheit auf. Aber wie konnen wir diese Geschichte verstehen? ?Wenn die dialektische Vernunft existiert, so kann sie vom ontologischen Standpunkt aus nur die ablaufende Totalisierung sein […]; und vom erkenntnistheoretischen Standpunkt aus kann sie nur die Durchlassigkeit dieser Totalisierung zu einer Erkenntnis sein, deren Verfahrensweisen prinzipiell totalisierende sind. […] So ist also die Dialektik totalisierende Aktivitat.“ [38] Da die menschliche Praxis, sei es die eines Individuums oder einer Gruppe, intentional ist, ist sie verstehbar. [39] Sartre nennt als weitergehende ? Erklarung alle verzeitlichenden und dialektischen Evidenzen, insofern sie alle praktischen Realitaten totalisieren konnen mussen, und (beschrankt) den Begriff Verstehen auf das totalisierende Begreifen jeder Praxis, insofern sie durch ihren oder ihre Urheber intentional hervorgebracht wird.“ [39]

Der Sartre der Kritik der dialektischen Vernunft raumt im Gegensatz zu fruher der Gruppe enorme Bedeutung zu. Die Gruppe ist in besonderen geschichtlichen Momenten weder eine zufallige Ansammlung, eine Serie, noch eine Gruppenbildung ohnmachtiger Individuen, sondern eine Gemeinschaft , die sich auf ein Ziel hin totalisiert. Die Individuen finden in einer Gemeinschaft, in der sie mit anderen die Unfreiheit teilen, ihre Freiheit wieder. Doch solche Gemeinschaften sind nicht von langer Dauer. Sie mussen sich institutionalisieren. Hierbei spielt der freiwillige Eid eine Rolle. Der Eid kann den Widerspruch einer Gruppe zwar nicht auflosen, aber er soll der Auflosung der Gruppe vorbeugen. [40] Im Folgenden (eigentlich bis zum Ende des Buches) verherrlicht Sartre die Gewalt als wichtiges gruppenbildendes Moment. [41] Er zeigt sich hier leider als einer der vielen Denker des 20. Jahrhunderts, die die Gewalt als quasi unvermeidbar oder gar als Motor der Geschichte betrachten. Dieser sogenannte ?spatere“ Sartre wird aus genau diesem Grund heute von vielen abgelehnt oder zumindest sehr kritisch betrachtet.

In den im franzosischen Original der Kritik der dialektischen Vernunft als erstes Werk aufgenommenen Fragen der Methode heißt es am Ende der Schlussfolgerung zu der ?Notwendigkeit“ der ?existentiellen Untersuchungen“ auf Grund der Doktrin der Marxisten: ?Solange die Doktrin sich ihrer Anamie nicht bewusst wird, solange sie ihr Wissen auf eine dogmatische Metaphysik (Dialektik der Natur) grunden wird, statt es auf das Verstehen des lebendigen Menschen zu stutzen, solange sie unter der Bezeichnung Irrationalismus alle Ideologien abtut, die ? wie Marx es getan hat ? das Sein vom Wissen trennen und im Rahmen der Anthropologie die Erkenntnis des Menschen auf die menschliche Existenz grunden wollen, solange wird der Existentialismus seine Untersuchungen fortfuhren.“ [42]

Aspekte des Existenzialismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ontologischer Ansatz : Der Mensch ist das einzige Seiende, bei dem die Existenz ( dass er ist) der Essenz ( was er ist) vorausgeht, was jedoch nicht als zeitliche Reihenfolge zu verstehen ist. Begrundung: Sein Wesen bestimmende Grundzuge ( was er sein soll, damit er eigentlich Mensch ist) gibt es nicht. Sartre geht davon aus, dass es keinen Gott gibt, der den Menschen Werte auferlegt haben konnte, und keine außerhalb des Menschen liegende verbindliche Ethik.

Die Lage des Menschen ist also durch absolute Freiheit gekennzeichnet: ?Ich bin dazu verdammt, frei zu sein“ oder: ?Der Mensch ist der Statthalter des Nichts“ (Heidegger). Dieser Grund-Situation hat sich der Mensch zu stellen. Alles andere ware eine Selbsttauschung. ?Es gibt keine Natur des Menschen, die den Menschen festlegt, sondern der Mensch ist das, wozu er sich macht.“

Daraus folgen einige Feststellungen : ?Der Mensch ist voll und ganz verantwortlich“, zunachst fur seine Individualitat: Mit seinem Tun ?zeichnet er sein Gesicht“. Gleichzeitig aber auch fur die ganze Menschheit, denn mit seinen Entscheidungen zeigt er auch, was der Mensch sein kann. Insofern ist er immer auch ein Gesetzgeber.

?Der Mensch ist Angst.“

?Der Mensch ist Verlassenheit.“

?Der Mensch ist Verzweiflung.“

?Es gibt Wirklichkeit nur in der Tat“: Der Mensch entdeckt sich in seinem Entwurf, er uberschreitet sich, indem er sich auf etwas entwirft. Die Liebe existiert fur Sartre nur als verwirklichte Beziehung, das Genie nur als verwirklichtes Genie.

Historische Situation und menschliche Bedingung : ?Die historische Situation andert sich. Was sich nicht andert, ist die Notwendigkeit, in der Welt zu sein, darin an der Arbeit, darin inmitten der anderen zu sein und sterblich zu sein.“

Die Bedeutung der anderen : Um irgendeine Wahrheit uber mich zu erfahren, muss ich mich im anderen spiegeln konnen. Der andere ist fur die Erkenntnis, die ich von mir selber habe, unentbehrlich. Die Entdeckung meines Innersten enthullt mir zugleich den anderen als eine mir gegenuberstehende Freiheit. Man wahlt im Angesicht der anderen, und man wahlt sich im Angesicht der anderen. Sartre zeigt in einer Analyse des Angeblicktwerdens (?Der Blick“ in: Das Sein und das Nichts ), wie ich dem Urteil des anderen unterworfen bin: Der andere als das konkurrierende Bewusstsein, das mich als An-Sich betrachtet, das mich in einem bestimmten Moment oder in meiner Rolle festlegt.

Die existentialistische Moral : Sartre betont die Ahnlichkeit mit dem Akt kunstlerischen Schaffens. Man muss die Moral mit der Gestaltung eines Kunstwerkes vergleichen. Grunde: Ein Kunstler lasst sich nicht durch festgelegte Regeln leiten. Er muss auch kein bestimmtes Bild machen. Der Kunstler bindet sich in die Gestaltung seines Bildes ein; und das Bild, das zu machen ist, ist genau das Bild, das er gemacht haben wird. Wir befinden uns mit unserer Moral in einer vergleichbaren, nach Kreativitat verlangenden Lage. Der Inhalt ist immer konkret und daher unvorhersehbar; er ist immer erfunden. Was allein zahlt, ist, zu wissen, ob die Erfindung, die getatigt wird, im Namen der Freiheit getatigt wird.

Kann ich ein moralisches Urteil uber andere fallen? Wenn der Mensch einmal erkannt hat, dass er in Verlassenheit Werte setzt ? dann kann er nur eines noch wollen, namlich die Freiheit als Grundlage aller Werte. So kann ich im Namen der menschlichen Befindlichkeit als Freiheit Urteile fallen uber diejenigen, die danach trachten, die Autonomie ihres Daseins und ihre totale Freiheit zu verbergen.

Die Transzendenz ist ein konstitutives Merkmal des Menschen, aber nicht in dem Sinne, dass ein Bezug zu Gott hergestellt wird, was ja als Konsequenz des fehlenden Gottesbeweises nicht mehr moglich ist. Vielmehr ist Transzendenz bei Sartre das Uberschreiten der Ichheit.

Der Existentialismus ist ein Humanismus , ?weil wir (die Existentialisten) den Menschen daran erinnern, dass es keinen anderen Gesetzgeber als ihn selbst gibt und dass er in der Verlassenheit uber sich selbst entscheidet; und weil wir zeigen, dass der Mensch sich menschlich verwirklicht nicht durch Ruckwendung auf sich selbst, sondern durch die standige Suche eines Ziels außerhalb seiner ? wie diese Befreiung oder jene konkrete Leistung.“ [43]

Literaturgeschichtliche Wurdigung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sartres Platz in der Literaturgeschichte wird heute vor allem von seinem ersten, viele autobiografische Elemente enthaltenden Roman La nausee (1938) und den Erzahlungen des Sammelbandes Le Mur (1939) gesichert. Indem er sich am amerikanischen Montageroman (unter anderem Manhattan Transfer von John Dos Passos ) orientierte, leitete er neben Albert Camus , Andre Malraux , Antoine de Saint-Exupery und Blaise Cendrars in der franzosischen Sprache eine stark vom amerikanischen Realismus gepragte Phase ein. Als weniger bedeutend wird inzwischen sein Theater eingeschatzt, das großtenteils politisch motiviert war. Sein personlichstes Werk, die philosophische Autobiografie Die Worter ( Les mots , 1964), rekonstruiert Sartres Kindheitsgeschichte. Es galt vielen zeitgenossischen Literaturkritikern als ausschlaggebend fur die Zuerkennung des Literatur-Nobelpreises.

Schriften uber Kunstler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Neben Sartres philosophischem und literarischem Schaffen steht mit seinen zahlreichen Schriften uber Schriftsteller, Dichter, Maler und Bildhauer [44] ein dritter Komplex, der oft nur am Rande erwahnt wird: In diesen Studien, wie zum Beispiel uber Charles Baudelaire , Jean Genet , Stephane Mallarme , Alexander Calder , Rene Leibowitz , Andre Masson , Alberto Giacometti , und besonders uber Gustave Flaubert (siehe Der Idiot der Familie ), aber auch uber Jacopo Tintoretto [45] hat er das Verhaltnis dieser Kunstler zu ihrem Werk untersucht. Das Schaffen dieser Kunstler demonstriert nach Sartre, dass die Freiheit eine unbedingte Voraussetzung der Kunst sei. [46] Trotz ihrer politischen Differenzen stimmt er in dieser Hinsicht mit der Auffassung Albert Camus ’ uberein. [47]

Die Studien uber Kunstler: Verbindung von Philosophie und Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sartre hat den dritten Komplex seines Werkes mit der Verbindung von Kunst und Philosophie konzipiert: ?Ich hatte die Idee, die Literatur und die Philosophie zu einer Technik fur eine konkrete Aussage zu verbinden ? die Philosophie liefert die Methode und die Disziplin, die Literatur gibt das Wort. Mir ging es darum, die seltsamen und konkreten Beziehungen der Menschen zu den Dingen entwirren und spater die der Menschen zu sich selbst.“ [48] Die seltsamen und konkreten Beziehungen hat Sartre mit seinen Kunstlerstudien eingehend untersucht und dabei eine Methode entwickelt, wie man Erkenntnisse uber die Frage, wie ein Individuum sich zum Kunstler macht, gewinnen kann.

Die herkommliche Trennung von Philosophie und Literatur im Werk Sartres ist zu relativieren, da er selber die hier vorgestellte besondere Bedeutung seiner Studien uber Schriftsteller und Kunstler unterstreicht: ?… alles was ich geschrieben habe ist gleichermaßen literarisch und philosophisch, in den Roman wie in der Kritik. Ja, es gab zwei Werke mit reiner Philosophie: Das Sein und das Nichts und Die Kritik der dialektischen Vernunft , das ist aber ein bisschen außerhalb von dem, was ich gerne mache. Jean Genet. Komodiant und Martyrer und Der Idiot der Familie scheinen mir das zu sein, wonach ich gesucht habe: es geht um das Ereignis, das literarisch beschrieben wird und das zur gleichen Zeit auch einen philosophischen Sinn gibt.“ [49]

Mit dem Erscheinen von Sartres Examensarbeit L’image dans la vie psychologique. Role et Nature. Memoire presente pour l’obtention du Diplome d’Etudes Superieures de Philosophie 1926-1927. Sous la direction du Professeur Henri Delacroix [50] , die er als eine Analyse des Aufsatzes von Auguste Flach , Uber symbolische Schemata in produktiven Denkprozessen [51] konzipiert hatte, wurde der besondere Stellenwert der Einbildungskraft und damit auch die Bedeutung der Kunst im Werk von Jean-Paul Sartre nachdrucklich bestatigt. Es ist die Kunst, die in seinem Gesamtwerk als der zentrale Bezugspunkt verstanden werden kann. [52]

Das Projekt einer Asthetik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sartres Studien uber die Kunstler erlauben die Rekonstruktion einer Asthetik, mit der er die Entwurfe der Kunstler aufgrund der Analyse ihrer Werke untersucht hat, wobei er weniger die Biographie der Kunstler als die Deutung und die Wirkung ihrer Werke im Blick hat. Seine Studien enthalten auch immer ein Nachdenken Sartres uber die Wirkung seiner eigenen Werke, so wie Les mots (1964) ? Die Worter abgesehen von ihrer Bedeutung als Autobiographie seiner Jugend mit den beiden Kapiteln Schreiben und Lesen die Voraussetzungen fur den Beruf des Schriftstellers, reflektieren.

Ursprunglich wollte Sartre eine Asthetik verfassen, die er nie geschrieben hat. Er hatte gerne versucht ?zu beschreiben, sowohl was ein Maler ist und was ein Gemalde ist, um einen Teil eines Ensembles herauszuarbeiten, das die Asthetik werden sollte.“ [53]

Sartre erlauterte in einem Interview mit Michel Sicard die Beziehung zwischen seiner Auffassung von der Freiheit des Menschen und seiner Absicht, eine Asthetik zu formulieren: ?Der Maler oder Schriftsteller als ganz und gar dem Werke zugrunde Liegender beginnt als ursprungliche Intention seiner Freiheit zu existieren: auf dieser Ebene hatte ich in meiner Asthetik gezeigt, wie die menschliche Freiheit die einzige Moglichkeit zu malen oder zu schreiben ist.“ [54] Die Verbindung zwischen Freiheit und Kunst ist fur Sartre eine conditio sine qua non des kunstlerischen Schaffens: ?Wenn man mit seiner Freiheit malt oder schreibt, gibt es im Kunstwerk etwas Besonderes und Eigenes: das Kunstwerk ist niemals eine Kopie der Natur (oder des Naturgegenstandes), sondern eine Produktion außerhalb ihrer. Diese spezifisch menschliche Weise - menschlich weil frei ? ware zu untersuchen gewesen.“ [55] Diese Untersuchung hat Sartre zwar nicht in seiner angekundigten Asthetik unternommen, aber alle ihre Bestandteile liegen in seinen zahlreichen Interviews zur bildenden Kunst und in seinen Portratstudien vor. [56]

Je mehr das Kunstwerk den Betrachter anspricht, ihn herausfordert, es zu uberschreiten, etwas fur sich und andere daraus zu machen, je großer ist der asthetische Wert es Kunstwerks. Der Kunstler ist als Urheber nur noch indirekt an diesem Prozess beteiligt. [57] Dieses Ergebnis seiner Schriften zur bildenden Kunst korrespondiert mit seiner Rezeptionsasthetik, mit der er die Zusammenarbeit von Autor und Leser postuliert, die fur das Entstehen eines geistigen Werkes notwendig sei. [58]

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Examensarbeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • L’image dans la vie psychologique. Role et Nature. Memoire presente pour l’obtention du Diplome d’Etudes Superieures de Philosophie 1926?1927. Sous la direction du Professeur Henri Delacroix, in Sartre inedit: le memoire de fin d’etudes (1927), dans Etudes sartriennes , dir. G. Dassonneville, 22, 2018, pp. 43?246.

Philosophische Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • L’imagination (1936) ? Die Imagination, In: Die Transzendenz des Ego. Philosophische Essays 1931?1939. Rowohlt, Reinbek 1982.
  • La Transcendance de l’ego. Esquisse d’une description phenomenologique (1936/37) ? Die Transzendenz des Ego. Skizze einer phanomenologischen Beschreibung, In: Die Transzendenz des Ego. Philosophische Essays 1931?1939. Rowohlt, Reinbek 1982.
  • Esquisse d´une theorie des emotions (1938) ? Skizze einer Theorie der Emotionen, In: Die Transzendenz des Ego. Philosophische Essays 1931?1939. Rowohlt, Reinbek 1982.
  • Une idee fondamentale de la phenomenologie de Husserl: l´intentionnalite (1939) ? Eine fundamentale Idee der Phanomenologie Husserls: Die Intentionalitat, In: Die Transzendenz des Ego. Philosophische Essays 1931?1939. Rowohlt, Reinbek 1982.
  • L’Imaginaire (1940) ? Das Imaginare. Phanomenologische Psychologie der Einbildungskraft. Mit einem Beitrag ?Sartre uber Sartre“. Rowohlt, Reinbek 1971.
  • L’Etre et le neant (1943) ? Das Sein und das Nichts , rororo, Reinbek 1993, ISBN 3-499-13316-4 .
  • L’age de raison (The Age of Reason) 1945.
  • L’existentialisme est un humanisme (1945) ? Ist der Existentialismus ein Humanismus? Ullstein, Frankfurt 1989, ISBN 3-548-34500-X .
  • Conscience de soi et connaissance de soi (1947) ? Bewußtsein und Selbsterkenntnis, rororo, Reinbek 1973, ISBN 3-499-11649-9 .
  • Reflexions sur la question juive (1954) ? Uberlegungen zur Judenfrage, rororo, Reinbek 1994, ISBN 3-499-13149-8 .
  • Critique de la raison dialectique I: Theorie des ensembles pratiques (1960) ? Kritik der dialektischen Vernunft , Band 1, Theorie der gesellschaftlichen Praxis, Rowohlt, Reinbek 1967, ISBN 3-498-06058-9 .
  • Est-ce qu’il y a vie sur la lune? (1962) ? Gibt es Leben auf dem Mond?
  • Cahiers pour une morale (posthume, publie en 1983) ? Entwurfe fur eine Moralphilosophie , Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06171-2 .
  • Critique de la raison dialectique II: L'intelligibilite de l'histoire (1985) ? (nicht ins Deutsche ubersetzt)
  • Qu'est-ce que la subjectivite. Preface de Michel Kail et Raoul Kirchmayr. Postface de Frederic Jameson (Vortrag von 1961, erschienen bei Les Prairies ordinaires, Paris 2013) ? Was ist Subjektivitat, Turia + Kant, Wien/Berlin 2015, ISBN 3-85132-770-5 .
  • Wahrheit und Existenz

Schriften zur Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Qu’est-ce que la litterature? (1947) ? Was ist Literatur?, rororo, Reinbek 1981, ISBN 3-499-14779-3 .
  • Baudelaire (1947) ? Baudelaire. Ein Essay, Reinbek: Rowohlt 1953, ISBN 3-499-14225-2 .
  • Saint Genet, comedien et martyr (1952) ? Saint Genet, Komodiant und Martyrer, Rowohlt, Reinbek 1982, ISBN 3-498-06156-9 .
  • L’Idiot de la famille. La vie de Gustave Flaubert de 1821 a 1851 (1971?1972) ? Der Idiot der Familie . Gustave Flaubert 1821?1857 (1977?1979)
  • Mythos und Realitat des Theaters. Schriften zu Theater und Film 1931?1970
  • Schwarze und weiße Literatur. Aufsatze zur Literatur 1946?1960

Romane [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • La Nausee (1938) ? Der Ekel , rororo, Reinbek 1949.
  • Les Chemins de la liberte (1946?1949) ? Die Wege der Freiheit (bestehend aus vier Teilen: Zeit der Reife, Der Aufschub, Der Pfahl im Fleische und Die letzte Chance )

Erzahlungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Drehbucher [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dramen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Autobiographische Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Politische Schriften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Wir sind alle Morder: Der Kolonialismus ist ein System ? Artikel, Reden, Interviews 1947?1967
  • Der Intellektuelle als Revolutionar: Streitgesprache
  • Mai 68 und die Folgen I. Reden, Interviews, Aufsatze
  • Mai 68 und die Folgen II. Reden, Interviews, Aufsatze
  • Krieg im Frieden: Reden, Polemiken, Stellungnahmen 1952?1956
  • Krieg im Frieden: Artikel, Aufrufe, Pamphlete 1948?1954
  • Paris unter der Besatzung. Artikel, Reportagen, Aufsatze 1944?1945

Briefe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Briefe an Simone de Beauvoir 1926?1939
  • Briefe an Simone de Beauvoir und andere 1940?1963

Sonstige [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Situations (1947?1965)
  • Jean-Paul Sartre & Benny Levy, L'espoir maintenant  : les entretiens de 1980, presentes et suivis du Mot de la fin par Benny Levy, Publication, Verdier, Paris 1991.
  • Bruderlichkeit und Gewalt.  : ein Gesprach mit Benny Levy. Mit einem Nachw. von Lothar Baier. Aus dem Franz. von Grete Osterwald, Wagenbachs Taschenbucherei, Wagenbach, Berlin 1993, ISBN 3-8031-2219-8 .
  • La Reine Albemarle ou le dernier touriste. Fragments (posthume, publie en 1991) ? Konigin Albemarle oder Der letzte Tourist, 1994.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Denis Bertholet: Sartre. Perrin, 2004. (franzosisch)
  • Thomas Blech: Bildung als Ereignis des Fremden. Freiheit und Geschichtlichkeit bei Jean-Paul Sartre. Dissertation . Tectum, Marburg 2001, ISBN 3-8031-2219-8 .
  • Brigitta Coenen-Mennemeier: Abenteuer Existenz. Peter Lang, Frankfurt 2001, ISBN 3-631-37731-2 .
  • Annie Cohen-Solal: Sartre 1905?1980. Rowohlt, Reinbek 2002.
  • Arthur C. Danto : Jean Paul Sartre. Steidl, Gottingen 1992.
  • Jean Firges : Sartre: Der Blick. Sartres Theorie des ?Anderen“ (= Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie. 1). Sonnenberg, Annweiler 2000, ISBN 3-933264-02-2 .
  • Thomas R. Flynn, Peter Kampits, Erik M. Vogt (Hrsg.): Uber Sartre. Turia + Kant, Wien 2006, ISBN 3-85132-439-0 .
  • Thomas R. Flynn: Sartre : a philosophical biography. Cambridge Univ. Press, Cambridge 2014, ISBN 978-0-521-82640-2 .
  • Ingrid Galster : Le Theatre de Jean-Paul Sartre devant ses premiers critiques. “Les Mouches” et “Huis clos”. L’Harmattan, Paris 2001, ISBN 2-7475-0715-7 .
  • Ingrid Galster: Sartre, Vichy et les intellectuels. L’Harmattan, Paris 2001, ISBN 2-7475-0479-4 .
  • Ingrid Galster (Hrsg.): La naissance du “phenomene Sartre”. Raisons d'un succes (1938?1945). Seuil, Paris 2001, ISBN 2-02-047998-2 .
  • Ingrid Galster (Hrsg.): Sartre devant la presse d'Occupation. Le dossier critique des “Mouches” et de “Huis clos”. Presses Universitaires de Rennes, Rennes 2005, ISBN 2-7535-0103-3 .
  • Ingrid Galster (Hrsg.): Sartre et les juifs. Actes du colloque de juin 2003 a la Maison Heinrich Heine, Cite universitaire. La Decouverte, Paris 2005, ISBN 2-7071-4615-3 .
  • Steffen Großkopf: Die Fiktion der Identitat. Bildungstheoretische Aspekte der Existenzphilosophie Jean-Paul Sartres. IKS Garamond, Jena 2011, ISBN 978-3-941854-41-3 .
  • Christa Hackenesch: Jean-Paul Sartre. Rowohlt TB, Reinbek 2001, ISBN 3-499-50629-7 .
  • Klaus Hartmann: Sartres Sozialphilosophie. Eine Untersuchung zur ?Critique de la raison dialectique“, 1. Berlin 1966.
  • Peter Kampits : Jean Paul Sartre. C. H. Beck, Munchen 2004.
  • Jurgen Klein , Venezianische Augenblicke. Shoebox House Verlag, Hamburg 2014, ISBN 978-3-941120-16-7 .
  • Jurgen Klein, Nachrichten aus meiner Bibliothek. Außenseiter der Moderne. Hamburg 2020: Shoebox House Verlag, ISBN 978-3-941120-39-6 .
  • Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Existentialismus heute. Philo, Berlin 1999, ISBN 3-8257-0125-5 .
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  • Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Carnets Jean-Paul Sartre. Die Freiheit des Nein. Philo, Berlin 2003, ISBN 3-8257-0271-5 .
  • Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Carnets Jean-Paul Sartre. Der Lauf des Bosen. Peter Lang, Frankfurt 2006, ISBN 3-631-55050-2 .
  • Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Carnets Jean-Paul Sartre. Eine Moral in Situation. Peter Lang, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-631-56902-3 .
  • Peter Knopp, Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Carnets Jean-Paul Sartre. Reisende ohne Fahrschein. Peter Lang, Frankfurt 2012, ISBN 978-3-631-63872-9 .
  • Traugott Konig (Hrsg.): Sartre-Lesebuch. Den Menschen erfinden. Rowohlt, Reinbek 1986.
  • Traugott Konig (Hrsg.): Sartre uber Sartre. Aufsatze und Interviews 1940?1976. Rowohlt, Reinbek 1977.
  • Till R. Kuhnle: ?Roman de situation“ zwischen Engagement und Agnostizismus: Jean-Paul Sartre und Claude Simon. In: Wolfram Essbach (Hrsg.): Welche Modernitat? Intellektuellendiskurse zwischen Frankreich und Deutschland im Spannungsfeld nationaler und europaischer Identitatsbilder. Berliner Wissenschafts-Verlag Spitz, Berlin 2000, S. 341?364.
  • Benny Levy : Le Nom de l’homme. Dialogue avec Sartre. Verdier, Lagrasse 1984.
  • Bernard-Henri Levy : Sartre. Der Philosoph des 20. Jahrhunderts. Hanser, Munchen 2002.
  • Mechthild Rahner: ?Tout est neuf ici, tout est a recommencer.“ Die Rezeption des franzosischen Existentialismus im kulturellen Feld Westdeutschlands 1945?1949 (= Epistemata Philosophie. 142). Konigshausen & Neumann, Wurzburg 1993 (in google books einsehbar)
  • Alain Renaut: Sartre, le dernier philosophe. Grasset, Paris 1993.
  • Walter van Rossum: Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Rowohlt, Reinbek 2001.
  • Hazel Rowley: Tete a tete ? Leben und Lieben von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Parthas, Berlin 2007, ISBN 978-3-86601-667-5 .
  • Hans-Martin Schonherr-Mann : Sartre. Philosophie als Lebensform. C. H. Beck, Munchen 2005.
  • Tatjana Schonwalder-Kuntze: Authentische Freiheit. Zur Begrundung einer Ethik nach Sartre. Campus, Frankfurt 2001.
  • Marcel Siegler: Needful Structures. The Dialectics of Action, Technology, and Society in Sartre's Later Philosophy . transcript, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8376-6282-5 .
  • Jean-Francois Sirinelli: Sartre et Aron . Deux intellectuels dans le siecle. Fayard, Paris 1995.
  • Peter Sloterdijk (Hrsg.): Sartre. Ausgewahlt und vorgestellt von Thomas H. Macho. (= Philosophie jetzt!). Deutscher Taschenbuchverlag, Munchen 1998.
  • Hartmut Sommer: Ekel vor der Existenz: Jean-Paul Sartre und die Rive Gauche von Paris. In: Revolte und Waldgang. Die Dichterphilosophen des 20. Jahrhunderts. Lambert Schneider, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-650-22170-4 .
  • Benjamin Suhl: Jean-Paul Sartre - The Philosopher as a Literary Critic. Columbia University Press, New York 1970, ISBN 978-0-23103338-1 .
  • Martin Suhr: Sartre zur Einfuhrung. 4. Aufl. Junius, Hamburg 2012, ISBN 978-3-88506-394-0 .
  • Erik Michael Vogt: Sartres Wieder-Holung. Passagen, Wien 1995.
  • Erik Michael Vogt: Jean-Paul Sartre und Frantz Fanon. Antirassismus ? Antikolonialismus ? Politiken der Emanzipation. Turia + Kant, Wien/Berlin 2012, ISBN 978-3-85132-694-9 .
  • Rainer Wannicke: Sartres Flaubert. Zur Misanthropie der Einbildungskraft. Reimer, Berlin 1990.
  • Robert Wilcocks: Jean-Paul Sartre. A bibliography of international criticism. University of Alberta Press, 1975, ISBN 0-88864-012-9 .
  • Michel Winock: Sartre, s’est-il toujours trompe ? (PDF-Datei; 82 kB) In: L’Histoire. Nr. 295, Febr. 2005: Article critique sur les engagements politiques du philosophe.
  • Heiner Wittmann : Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit. Hrsg. v. Dirk Hoeges . Dialoghi/Dialogues. (= Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. 18). Berlin u. a. 2020, ISBN 978-3-631-83653-8
  • Heiner Wittmann : L’esthetique de Sartre. Artistes et intellectuels. Aus dem Deutschen ubersetzt von N. Weitemeier und J. Yacar. (= ouverture philosophique ). L'Harmattan, Paris 2001, ISBN 2-7475-0849-8 .
  • Heiner Wittmann: Sartre and Camus in Aesthetics. The Challenge of Freedom. Hrsg. v. Dirk Hoeges. Dialoghi/Dialogues. (= Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. 13). Frankfurt 2009, ISBN 978-3-631-58693-8 .
  • Heiner Wittmann: Sartre und die Kunst. Die Portratstudien von Tintoretto bis Flaubert. Gunter Narr, Tubingen 1996, ISBN 3-8233-5167-2 .
  • Vincent von Wroblewsky: Jean-Paul Sartre. Theorie und Praxis eines Engagements. Marxistische Blatter , Frankfurt 1977 (Kritik aus orthodox-marxistischer Sicht)
  • Vincent von Wroblewsky (dir.): Pourquoi Sartre? Le bord de l’eau. Latresne 2005.
  • Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Lebendiger Sartre. 115 Begegnungen. Basisdruck, Berlin 2009, ISBN 978-3-86163-133-0 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Jean-Paul Sartre  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. https://www.promi-geburtstage.de/info/?id=800_Jean-Paul-Sartre
  2. E. Zenz: Kurtrierisches Jahrbuch 1988. Verein Kurtrierisches Jahrbuch e. V., Trier 1988, S. 195 ff.
  3. nach Meinung der Kritik auch ein Stuck gegen den Algerienkrieg und die franzosischen Folterungen dort, von Sartre aus Angst vor der Zensur in die Nazizeit zuruck verlegt; siehe auch QUICK spricht mit Jean Paul Sartre in: Quick (Zeitschrift) . 31. Marz 1962, Link auf https://sartre.ch/originale
  4. Siehe etwa: David Drake: Sartre. Haus Publishing, 2005, S. 111.
  5. Vgl. Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1964 an Jean-Paul Sartre (englisch).
  6. Thomas Steinfeld: Zuruckweisung des Nobelpreises durch Jean-Paul Sartre. In: sueddeutsche.de . 5. Januar 2015, abgerufen am 27. Januar 2024 .
  7. Teresia Nentwig: ?Ein Preis wird vergeben, und ich lehne ihn ab.“ In: Robert Lorenz, Franz Walter (Hrsg.): 1964 ? das Jahr, mit dem ?68“ begann . Transcript, Bielefeld 2014, S. 169?185. Sartres Erklarung erschien unter dem Titel Meine Grunde in der Zeit , online verfugbar.
  8. Axel Madsen: Hearts and Minds: The Common Journey of Simone de Beauvoir and Jean-Paul Sartre . Morrow, New York 1977; Teresia Nentwig: ?Ein Preis wird vergeben, und ich lehne ihn ab.“ In: Robert Lorenz, Franz Walter (Hrsg.): 1964 ? das Jahr, mit dem ?68“ begann . Transcript, Bielefeld 2014, S. 169?185, hier: S. 184?185.
  9. Lars Gyllensten: Minnen, bara minnen (deutsch etwa: ?Erinnerungen, bloß Erinnerungen“). Bonniers, Stockholm 2000. Siehe die Berichte in der deutschsprachigen Presse: Nobelpreis: Sartre war scharf aufs Geld . In: Tagesspiegel , 6. September 2000, online ; Peter Maxwill: Eklats bei Preisverleihungen. Nobelpreis? No, danke! Spiegel Online vom 22. Oktober 2014 ; Thomas Steinfeld: Jean-Paul Sartres Zuruckweisung des Nobelpreises: Offene Resistenz . In: Suddeutsche Zeitung vom 5. Januar 2015, online .
  10. Dazu Gunter Riederer: 1974: Besuch des alten Herrn. In: Der Freitag . 10. Dezember 2014.
  11. Pascale Hugues : Es war verboten, zu verbieten. In: Die Zeit vom 25. Januar 2020, S. 53.
  12. Jean-Paul Sartre: Bruderlichkeit und Gewalt: ein Gesprach mit Benny Levy . Mit einem Nachw. von Lothar Baier. Aus dem Franz. von Grete Osterwald, Wagenbachs Taschenbucherei; Wagenbach, Berlin 1993, ISBN 3-8031-2219-8 .
  13. Vgl. Reinhard Olschanski: Das Selbst und die Anderen ; Artikel zum 20. Todestag Sartres in: der Freitag 16.
  14. Die Transzendenz des Ego, in: Die Transzendenz des Ego: Philosophische Essays 1931?1939 ; Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1982, S. 91 u. 92.
  15. Erik Michael Vogt: Sartres Wieder-Holung ; Passagen Verlag, Wien 1995, S. 40 f.
  16. Das Sein und das Nichts Versuch einer phanomenologischen Ontologie ; Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 40.
  17. Das Sein und das Nichts, 1991, S. 176.
  18. Das Sein und das Nichts ; 1991, S. 289.
  19. Vgl. Das Sein und das Nichts ; 1991, Zweiter Teil: Das Fur-sich-sein . Zweites Kapitel: ?Die Zeitlichkeit, III. Ursprungliche Zeitlichkeit und psychische Zeitlichkeit: Die Reflexion“, insbesondere S. 299?301.
  20. Das Sein und das Nichts, 1991, S. 213.
  21. Vgl. Bernard-Henri Levy, Sartre, Carl Hanser Verlag, Munchen Wien 2002, S. 324 f.
  22. Der Ekel ; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1982, S. 97?99.
  23. Das Sein und das Nichts ; 1991, S. 845 f.
  24. Ist der Existentialismus ein Humanismus? In: Drei Essays. Ullstein, Frankfurt/Berlin/Wien 1960.
  25. Annie Cohen-Solal: Sartre. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 444.
  26. Bernard-Henri Levy: Sartre ; Carl Hanser Verlag, Munchen Wien 2002, S. 228 u. 230.
  27. Uberlegungen zur Judenfrage ; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1994, S. 89?91.
  28. Sartre uber Sartre ; Interview mit Perry Anderson , Ronald Fraser und Quintin Hoare, in: Sartre uber Sartre: Aufsatze und Interviews 1940?1976 ; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1977, S. 144?145.
  29. Ubersetzung: ?Genaugenommen befinden wir uns auf einer Stufe, auf der es wesentlich das Sein gibt.“ Martin Heidegger: Uber den Humanismus ; Klostermann, Frankfurt am Main 2000, S. 26.
  30. Traugott Konig: Zur Neuubersetzung. In: Sartre: Das Sein und das Nichts Versuch einer phanomenologischen Ontologie ; Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 1087?1088.
  31. Zur Publikationsgeschichte von Questions de la methode siehe: Fragen der Methode ; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999, S. 195 und: Kritik der dialektischen Vernunft , 1. Band: Theorie der gesellschaftlichen Praxis ; Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1980, S. 867?870.
  32. Kritik der dialektischen Vernunft , 1. Band: Theorie der gesellschaftlichen Praxis ; Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1980, S. 868.
  33. Fragen der Methode , Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999, S. 28.
  34. Fragen der Methode 1999, S. 27.
  35. Fragen der Methode 1999, S. 35.
  36. Die Schlussfolgerung des Artikels Fragen der Methode ist erst bei der Aufnahme des Textes in die franzosische Publikation der Kritik der dialektischen Vernunft publiziert. Die deutsche Veroffentlichung der Kritik der dialektischen Vernunft erfolgte im Einverstandnis mit dem Autor ohne Fragen der Methode .
  37. Fragen der Methode ; 1999, S. 182.
  38. Kritik der dialektischen Vernunft ; 1980, S. 48.
  39. a b Kritik der dialektischen Vernunft, 1980, S. 79.
  40. Kritik der dialektischen Vernunft, 1980, S. 382?597.
  41. Kritik der dialektischen Vernunft, 1980, S. 598?866.
  42. Fragen der Methode, 1999, S. 193.
  43. Jean-Paul Sartre: Der Existenzialismus ist ein Humanismus . In: Der Existenzialismus ist ein Humanismus und weitere philosophische Essays 1943?1948 . 9. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2018, S.   176 .
  44. J.-P. Sartre, Die Kunst denken. Gesprache mit Michel Sicard , in: Jean-Paul Sartre, Die Suche nach dem Absoluten. Texte zur bildenden Kunst , ubers. v. V. v. Wroblewsky, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 132. ISBN 3-499-22636-7
  45. Sartre, Le sequestre de Venise, in: Situations, IV , Paris: Gallimard 1964, S. 291?346, dt.: Sartre, Der Eingeschlossene von Venedig, in: Sartre, Portrats und Perspektiven , ubers. v. A. Christaller, Reinbek bei Hamburg 1971, S. 233?276; ders., Saint Georges et le dragon, in: Situations, IX , Paris: Gallimard 1972, S. 202?226; ders., Saint Marc et son double. Le Sequestre de Venise. Inedit, in: Obliques 24/25, Sartre et les arts, hrsg. v. Michel Sicard, Nyons 1981, S. 171?202, ders., Les produits finis du Tintoret, in: Magazine litteraire , Nr. 176, Figures de Sartre, Paris 1981, S. 28?30. Die einzige Gesamtausgabe der Studien Sartres uber Tintoretto: Sartre, Tintoretto o il sequestrato di Venezia , hrsg. u. ubers. v. Fabrizio Scanzio, Vorwort und Einleitung von Michel Sicard, Mailand: Christian Marinotti Edizioni 2005, ISBN 88-8273-061-1 . Es gibt einen Film uber Sartres Tintpretto-Studien: D. Baussy, Der gelbe Riß. Jean-Paul Sartre uber Tintoretto , deutsche Bearbeitung: R. E. Moritz, Redaktion: J. Hausmann. Gemeinschaftsproduktion: Antenne 2, Paris und Bayerischer Rundfunk 1984. Neu erschienen auf DVD, bei Gallimard, Paris 2005.Vgl. H. Wittmann , Sartre und die Kunst. Die Portratstudien von Tinoretto bis Flaubert , Tubingen 1996, S. 137?164. ISBN 3-8233-5167-2 .
  46. H. Wittmann , Sartre und die Kunst. Die Portratstudien von Tinoretto bis Flaubert , Tubingen 1996, S. 27?40, S. 181?184.
  47. H. Wittmann , Aesthetics in Sartre and Camus. The Challenge of Freedom , Translated by C. Atkinson, Reihe Dialoghi/ dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Edited by Dirk Hoeges , vol. 13, Frankfurt, Berlin, Bern u. a., 2009. Hardcover, S. 141?151. ISBN 978-3-631-58693-8
  48. Sartre, Nous devons creer nos propres valeurs, in: Magazine litteraire Nr. 55/56, 1974, S. 10: ?Je concus l’idee d’unir la litterature et la philosophie en une technique d’expression concrete ? la philosophie fournissant la methode et la discipline, la litterature fournissant le mot. Ce qui m’interessait etait de demeler les relations etranges et concretes des hommes aux choses et plus tard, des hommes a eux-memes.“ Ubers. v. H. Wittmann.
  49. J.-P. Sartre und M. Sicard, Entretien. L'ecriture et la publication, in: Obliques , N° 18/19, Nyons 1979, S. 29: ?… tout ce que j’ai ecrit est a la fois litterarie et philosophique, aussi bieen dans les romans que dans la critique.Si, il y a eu deux oeuvres de philosophie pure: L‘Etre et le neant et Critique de la raison dialectique , mais c’est un peu en dehors de ce que j’aime faire. Le Saint Genet et L'Idiot de la famille me paraissent tout a fait ce que j’ai cherche : c’est l’evenement qui doit etre ecrit litterairement et qui, en meme temps, doit donner un sens philosophique.“ Ubers. v. H. Wittmann wiederabgedruckt in: Michel Sicard, Essais sur Sartre. Enretiens avec Sartre (1975?1976) , Paris 1989, S. 231 ISBN 2-7186-0346-1
  50. J.-P. Sartre, L’image dans la vie psychologique. Role et Nature. Memoire presente pour l’obtention du Diplome d’Etudes Superieures de Philosophie 1926?1927. Sous la direction du Professeur Henri Delacroix, in Sartre inedit: le memoire de fin d’etudes (1927), dans Etudes sartriennes , dir. G. Dassonneville, 22, 2018, S. 43?246.
  51. Auguste Flach, Uber symbolische Schemata in produktiven Denkprozessen, in: Archiv fur die gesamte Psychologie , Band LII, 1925, S. 369?440.
  52. Heiner Wittmann, Sartre et la liberte de la creation: l’art entre la philosophie et la litterature. in : G. Farina, M. Russo, (Hg.), Sartre et l’arte contemporanea. Immagini e imaginari, dans: Gruppo Ricerca Sartre, Studi Sartriani, Anno XV, 2021, S. 83?102, bes. S. 101: "C’est bel et bien l’art et l’esthetique qui forment le point de reference central de toute son œuvre soutenue par la philosophie comme laboratoire de reflexions, par exemple sur la liberte et la position de l’homme dans le monde."
  53. J.-P. Sartre, Die Kunst denken. Gesprache mit Michel Sicard , in: Jean-Paul Sartre, Die Suche nach dem Absoluten. Texte zur bildenden Kunst , ubers. v. V. v. Wroblewsky, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 132.
  54. J.-P. Sartre, Die Kunst denken. Gesprache mit Michel Sicard , in: Jean-Paul Sartre, Die Suche nach dem Absoluten. Texte zur bildenden Kunst , ubers. v. V. v. Wroblewsky, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 136.
  55. J.-P. Sartre, Die Kunst denken. Gesprache mit Michel Sicard , in: Jean-Paul Sartre, Die Suche nach dem Absoluten. Texte zur bildenden Kunst , ubers. v. V. v. Wroblewsky, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 136.
  56. Vgl. dazu: Michel Sicard, Sartre et l'esthetique . Dazu: Jean-Paul Sartre. Michel Sicard et ses entretiens avec Heiner Wittmann 2011?2016.
  57. Heiner Wittmann, Sartre und die Kunst. Die Portratstudien von Tintoretto bis Flaubert , Tubingen 1996, S. 183: ?Der Grad der Inspiration, den diese Kunstler mit ihren Werken vermitteln konnen, wird zum Gradmesser ihres asthetischen Gehalts.“
  58. Vgl. Jean-Paul Sartre, Was ist Literatur? ubers. v.T. Konig, Reinbek b. Hamburg, S. 29: ?Die gemeinsame Anstrengung von Autor und Leser wird jenen konkreten und imaginaren Gegenstand auftauchen lassen, der das Werk des Geistes ist.“