Palastina (Region)

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Topographische Karte von Palastina mit international anerkannten Staatsgrenzen

Palastina , altgriechisch Παλαιστ?νη Palaistin? , arabisch ?????? , DMG Falas??n [falas’t?iːn] oder Filas??n [filas’t?iːn] , hebraisch : biblisch ???????? Kena‘an , spater ????? ?????????? Eretz Jisra’el (? Land Israel “), seltener Cisjordanien , liegt an der sudostlichen Kuste des Mittelmeers und bezeichnet in der Regel Teile der Gebiete der heutigen Staaten Israel und Jordanien , einschließlich Gazastreifen und Westjordanland . In verschiedenen historischen Kontexten tragt die Region zudem andere Namen wie Land Kanaan oder Gelobtes oder Heiliges Land ; in altagyptischen Texten wird sie als Retenu oder Retinu , aber auch als Kanaan bezeichnet. Fur das Judentum , die Samaritaner , das Christentum und den Islam besitzt das Gebiet eine besondere geschichtliche und religiose Bedeutung. Die angefuhrten Namen sind dabei nicht als Synonyme zu betrachten; so bezeichnet die Tora das den Erzvatern der Israeliten verheißene Land als Land Kanaan , und das Konigreich Israel sowie die Stadtstaaten der Philister (hebraisch Peleschet nach agyptisch Peleset ) waren im 1. Jahrtausend v. Chr. nur einige der Kleinstaaten der Region ? neben den phonizischen Stadtstaaten , Juda , Ammon , Moab und Edom . In der arabischen Tradition ist Palastina ein Teil von ????? , DMG a?-??m , das die gesamte Levante umfasst und dessen Zentrum Damaskus ist.

Herkunft und Gebrauch des Landesnamens

Altertum

Die lateinische Landesbezeichnung Palaestina , aus der die deutsche Form Palastina und weitere europaische Schreibungen wie englisch und franzosisch Palestine entstanden sind, geht auf die seit Herodot (5. Jahrhundert v. Chr.) bezeugte griechische Form Palaistin? zuruck. Diese wiederum fußt in alteren Bezeichnungen: Assyrische Schriftquellen des 8. Jahrhunderts v. Chr. nennen das Gebiet, das ungefahr dem heutigen Gazastreifen bis nach Aschkelon entspricht, Palastu , und in alteren agyptischen Quellen werden die Bewohner derselben Gegend, die ursprunglich der Oberherrschaft Agyptens unterstanden, Peleset genannt. Unmittelbar hiervon durfte hebraisch Peleschet abgeleitet sein, womit die Bibel das Gebiet der von einem Teil der sogenannten Seevolker , namentlich der Philister , gegrundeten bzw. neu besiedelten Stadtstaaten Gaza , Aschdod , Aschkelon , Ekron und Gath bezeichnete. [1]

Von der Zeit an, da die Philister mit den Bewohnern des Hinterlandes verschmolzen waren und keine gesonderte ethnische Gruppe mehr bildeten, weitete sich der Name ihrer Landschaft auf großere Gebiete der sudlichen Levante aus. Bereits Herodot verwendete die Bezeichnung Syria palaistin? fur den ganzen Kustenstreifen zwischen Phonizien und der Gegend um Gaza (griechisch Kadytis ). [2] Die Sudgrenze Phoniziens zog Herodot vermutlich am Karmelgebirge , etwa bei der heutigen Stadt Haifa .

In der ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. entstandenen judisch-griechischen Bibelubersetzung, Septuaginta (LXX), taucht der Name hingegen nicht auf. Die LXX verwendet als Bezeichnung fur das ganze Land der Bibel und seine Teile Namen, die unmittelbar die Bezeichnungen der hebraischen Vorlage nachbilden, z. B. griechisch ? γ? Χαν?αν h? g? chanaan Kanaan und ?ουδα?α Ioudaia Judaa . Nur wenn vom Volk der Philister die Rede ist, taucht Φυλιστι?μ Phylistiim (gebildet nach hebraisch Pelischtim ) auf, etwa in Gen 10,14  LXX und Ex 15,14  LXX . In anderen Buchern (z. B. Bucher der Konigtumer ) nennt die LXX die Philister Andersstammige , vgl. ?λλ?φυλοι allophyloi in 1 Sam 5,1  LXX . Der judische Historiker Flavius Josephus schließlich nennt in seinen in griechischer Sprache verfassten Judischen Altertumern um ca. 100 n. Chr. die Philister Palastiner ( Παλαιστ?νοι Palaistinoi ), vgl. Ant 6,1; der Begriff bezieht sich allein auf die Bewohner dieser Gegend, jedoch nicht auf das ganze Land. [3]

Romisches Reich

Kaiser Augustus ubertrug das ehemalige Philisterland Konig Herodes ; der wiederum ubergab es seiner Schwester Salome , die daraus eine judische Kustenprovinz machte. Nach der Niederschlagung des dritten judischen Aufstands ( Bar-Kochba-Aufstand 132?135) benannte der romische Kaiser Hadrian die vormals als Judaa bezeichnete romische Provinz in Syria Palaestina um, zerstorte deren Hauptstadt Jerusalem und baute es als Aelia Capitolina wieder auf. Sein Wunsch war es, dass Jerusalem und Judaa fur immer vergessen wurden. In der Spatantike wurden auch einige Gebiete ostlich des Jordans geographisch zur Provinz Palaestina gerechnet, die im vierten Jahrhundert in drei Teile aufgegliedert wurde. Militarisch blieb Palaestina jedoch eine Einheit.

Fruhislamische Zeit

Als im Zuge der islamischen Expansion die Region im Jahre 636 dem muslimischen Herrschaftsbereich eingegliedert wurde, teilten die neuen Herrscher das Land in Dschunde auf, die Militardistrikte darstellten. Das Gebiet, das bis dahin den wichtigsten Teil der byzantinischen (ostromischen) Provinz Palastina Prima gebildet hatte, erhielt den arabischen Namen Dschund Urdunn (Militarprovinz Jordan) und Dschund Dimaschq (Militarprovinz Damaskus) . Damit verschwand in der ostlichen Welt der Begriff Palastina bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. [4]

Kreuzfahrerstaaten

Die christlichen Kreuzfahrer errichteten die Kreuzfahrerstaaten und nannten die Region formal Heiliges Land , doch sie tradierten auch die Bezeichnung Palastina , die bis in die Moderne in der westlichen Welt in Gebrauch ist. [5] Das Konigreich Jerusalem bestand von 1099 bis 1291. Der deutsche Begriff Gelobtes Land ist eine Ubersetzung von lateinisch terra promissionis ?(Land der Verheißung)“.

Im 19. und 20. Jahrhundert

Grenzen Cisjordaniens (mittelviolett) und Transjordaniens (hellviolett), um 1922

Uber Jahrhunderte blieb der Begriff ?Palastina“ außer Gebrauch. Im 19. Jahrhundert griffen Historiker im Westen auf die Bezeichnung immer haufiger zuruck, verstanden sie aber als geographische Angabe. [6] Erst mit dem Zionismus am Ende des Jahrhunderts konnte er sich allgemein durchsetzen. [7] Zionisten wie Theodor Herzl verstanden ihre Bewegung als sakular und wollten religiose Konnotationen vermeiden, obwohl sie durchaus die religiose Motivation sahen:

?Palastina ist unsere unvergessliche historische Heimat.“

? Theodor Herzl [8]

Bereits beim ersten Zionistischen Weltkongress (29. bis 31. August 1897) in Basel wurde als Ziel festgelegt:

?Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer offentlich-rechtlich gesicherten Heimstatte in Palastina fur diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren konnen oder wollen.“

Die Bezeichnung wurde im 20. Jahrhundert auch fur das britische Volkerbundsmandat fur Palastina verwendet, das seinerseits in Cisjordanien ( lateinisch cis Iordanem Land diesseits des Jordan‘ ) im Westen und Transjordanien ( lateinisch trans Iordanem ‚Land jenseits des Jordan‘ ) im Osten geteilt war. Letzteres war bis 1950 die offizielle Staatsbezeichnung Jordaniens . Vor allem im franzosischen und englischen Sprachraum ist mit Cisjordanien das ganze Gebiet westlich des Jordans gemeint, und die Verwendung der Bezeichnung Cisjordanien allein fur das Westjordanland , also fur die heute von Israel besetzten Gebiete, ist in diesen Sprachen eher selten. Im deutschen Sprachraum wurde Cisjordanien gelegentlich als Bezeichnung fur Westjordanland verwendet.

Heute umfasst die Bezeichnung Palastina ublicherweise das Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan ? also das Staatsgebiet Israels sowie die seit 1967 von Israel besetzten Palastinensergebiete (Westjordanland einschließlich Ostjerusalem sowie Gazastreifen ).

Herkunft des Begriffs Palastinenser

Das Adjektiv palastinisch bezieht sich in der Regel auf das antike Palastina, so zum Beispiel der Begriff ?palastinische Juden“. Das Wort palastinensisch hingegen kam erst Mitte der 1960er Jahre als Bezeichnung der heutigen arabischen Bevolkerung von Ost-Jerusalem, Gazastreifen und Westjordanland in Gebrauch. Der Besetzung des Gazastreifens durch Agypten und des Westjordanlands durch Jordanien nach 1948 folgte als Ergebnis des Sechstagekriegs die Besetzung beider Landstriche durch Israel 1967. Dadurch und durch die damit verbundene Entstehung der Palastinensischen Befreiungsorganisation begannen die arabischen Bewohner beider Gebiete zunehmend, Palastina und Palastinenser als Ausdruck ihrer Hoffnung auf eine eigenstandige palastinensische Nation zu verwenden (zum Beispiel ?palastinensischer Aufstand“). Die Mehrheit der christlichen und muslimischen Araber, die Staatsburger Israels sind und in dessen Grenzen von vor 1967 leben, bezeichnet sich heute ebenfalls als ?Palastinenser“. [9]

Landschaftssphare

Geologie

Palastina ist in Nord-Sud-Richtung vom Jordangraben , einem Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs , durchzogen, an dem die Afrikanische Platte und die Arabische Platte auseinanderdriften. In der Erdgeschichte wurde das Land der Region Palastina mehrmals vom Meer uberflutet ( Transgression ) und wieder freigegeben ( Regression ). Der Boden wurde abwechselnd vom Meer und vom Land beeinflusst. Dies und die Abtrennung des Meeres uber dem heutigen Jordangraben durch tektonische Anhebung der Region hinterließ verbreitete Salzeinlagerungen. Im Bereich des Jordangrabens entstanden mehrere Seen, zuletzt existierte nur noch der Lisan-See , dessen Reste der See Genezareth und das Tote Meer darstellen. Zwischen dem Jordangraben und der Ebene am Mittelmeer entstanden von Suden betrachtet das samaritische Gebirge, das Judaische Bergland , die Jesreelebene und das galilaische Gebirge. Neben der Gesteinsbildung und Formung durch verschiedene Arten der Sedimentation und tektonische Beanspruchung wurden auch Schichten vulkanisch gebildet. [10]

Hydrologie

Niederschlagswasser an der westlichen Seite dieser Gebirge fließen in westlicher Richtung zum Mittelmeer. Aus den nordlichen Gebirgen Hermon, Galilee und Golan stammen der Jordan und seine Zuflusse nordlich des See Genezareth . Dort ist sein Wasser noch salzarm. Er durchfließt den See Genezareth. Sein wichtigster Nebenfluss, der Jarmuk , nimmt jedoch großere Anteile des Wassers aus dem Golan auf und mundet mehrere Kilometer sudlich des Sees Genezareth in den Jordan. Große Wassermengen werden aus dem See Genezareth entnommen, um uber den National Water Carrier vor allem die Bewasserung der Felder in der Kustenebene zu ermoglichen. Dem Jarmuk wird etwa 10 km oberhalb der Mundung viel Wasser entnommen, um uber den Konig-Abdallah-Kanal das Ostjordanland zu versorgen.

Infolge der tektonischen Beanspruchung der Region sind die Gesteinsschichten nicht durchgangig und gegeneinander abgedichtet, sondern durch zahlreiche Storungen stellenweise in vertikaler Richtung durchlassig, insbesondere die Storungszone des Grabenbruchs selbst. Dies ermoglicht das Austreten von salzhaltigem Wasser aus den durchlassigen Gesteinsschichten. Es gibt vermutlich mehrere Generationen dieser Solen. Die genauen Ablaufe der Entstehung und des Transportes der Solen jetzt und in der Erdgeschichte sind nicht vollstandig geklart. Die geologischen Gegebenheiten und die Wege und Zusammensetzungen der Wasser sind an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Jahreszeiten sehr unterschiedlich und komplex und auch von menschlichen Aktivitaten beeinflusst. Hoher Druck presst die Solen durch undichte Stellen in den sonst wasserundurchlassigen Schichten nach oben, soweit sie nicht durch einen ausreichenden Gegendruck des daruberliegenden, leichteren, salzarmeren Grundwassers aufgehalten werden. An der Storungszone des Grabenbruches jedoch trifft kaltes Grundwasser aus Niederschlagen in tieferen Grundwasserleitern auf heiße Solen, steigt vermischt mit dem Salzwasser durch Konvektion auf und tritt oben aus.

Die Wege des Wassers sind unterschiedlich lang, das salzhaltige Wasser tritt zum Teil Jahre spater und weit entfernt wieder zu Tage. Salzhaltiges Wasser fließt oft unterhalb der Wasseroberflache in einen der beiden Seen oder den Jordan. So gibt es mehrere salzhaltige Quellen am Ufer des See Genezareth und unter seiner Wasseroberflache. Durch den Bau des ?Salt Water Carrier“, der das Wasser der bekannten salzigen Quellen am See Genezareth sammelte und direkt in den unteren Jordan einleitete, wurde der Salzgehalt des Sees herabgesetzt, der Salzgehalt im Jordan unterhalb des Seeauslasses jedoch dramatisch erhoht. Zwischenzeitlich wurde diese Einleitung in den unteren Jordan wieder stark herabgesetzt. Der erhohte Salzgehalt im See Genezareth im Vergleich zu seinen bekannten Zuflussen wird jetzt vor allem durch unbekannte Salzwasserzuflusse unterhalb der Wasseroberflache verursacht. Weiterer Zufluss salzhaltigen Wassers in Form von Grundwasser, uber Wasserlaufe und Zuflusse auch in den unteren Jordan und die hohe Verdunstung lassen den Salzgehalt des Jordan in seinem Lauf nach Suden immer weiter ansteigen. An der Allenby-Brucke in der Nahe von Jericho , etwa dreizehn Kilometer vor der Mundung in das Tote Meer, wurden 1995 Salzgehalte fur den Sommer von 2 bis 4 g/l genannt. 2004 wurden bis zu stellenweise 11,1 g/l im Fruhjahr und Sommer genannt. Der Jordan mundet in das Tote Meer, das keinen Abfluss besitzt, sondern durch Verdunstung Wasser abgibt und seit seiner Entstehung das Salz ansammelt. Der Salzgehalt im Toten Meer liegt deshalb bei etwa 250 g/l. [11]

Topographie und Klima

Der Jordan mit seiner typischen Pflanzengesellschaft

Gemaß den Unterschieden in der Topographie und im Klima unterscheidet man verschiedene Großraume:

  • Die Kustenebene : Direkt am Mittelmeer befindet sich eine sandige Zone mit Wanderdunen und Sumpfgebieten. Weiter ostlich ist ein sehr fruchtbarer Landstrich mit sehr dunklem Boden. Das Klima ist mediterran, die vom Meer kommenden Winde bringen ausreichend Feuchtigkeit mit. Die Wasserlaufe, die das Gebiet durchziehen, fuhren im Norden ganzjahrig Wasser, im Suden jedoch nur in der Regenzeit.
  • Das Bergland : Westlich des Jordan gehen die Niederschlagsmengen von Norden nach Suden stark zuruck, denn die hohen Berge in Judaa halten die vom Meer kommenden Wolken zuruck. Galilaa ist deshalb der fruchtbarste Teil des Berglandes. Im mittleren Bergland wurde schon zu biblischer Zeit Terrassenlandwirtschaft betrieben. Der nordliche Teil des Berglandes war zu biblischer Zeit noch von Waldern bedeckt, die inzwischen durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung stark zuruckgegangen sind. Im Suden geht das Bergland in die Negev-Wuste uber.
  • Der Jordangraben : Der nordliche Teil ist auch hier der fruchtbarste. Nordlich des Sees Genezareth befanden sich in biblischer Zeit eine ausgedehnte Sumpflandschaft und große Waldgebiete. Im unteren Jordantal reichen die Niederschlage fur diese Landschaftsformen nicht mehr aus. Da der Salzgehalt des Jordans nach Suden ansteigt, wachsen im sudlichen Jordantal auch salztolerante Baume wie die Euphrat-Pappel und die Tamariske. Diese sind auch an Nebenflussen verbreitet. Am Toten Meer selbst wachsen nur noch salztolerante Pflanzen. Die hoheren Pflanzenarten versorgen sich aus dem Grundwasser und Niederschlagswasser, denn bereits bei deutlich geringeren Salzgehalten als im Toten Meer ist selbst den salztolerantesten hoheren Pflanzen kein Bestehen moglich.
  • Die Hochebene : Ostlich des Jordan ist das Klima semi-arid bis arid, die dem Jordan zustromenden Flusse trocknen im Sommer großtenteils aus. Die Hochebene ist von Sandstein gepragt, der das darunterliegende Vulkangestein uberzieht und durch Erosion zur Entstehung der Sandwusten gefuhrt hat. In den Oasen am Toten Meer und am unteren Jordan findet man hingegen gelegentlich eine tropische Flora.

Geschichte

Palastina, Topografische Karte
Palastina, Gebietsdarstellung aus dem Jahre 1902

Anfange

In der Region sind seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. Stadtstaaten nachweisbar. Im fruchtbaren Halbmond trafen die Verkehrswege von drei Kontinenten aufeinander. Dadurch entwickelte sich Palastina zum Brennpunkt fur religiose und kulturelle Einflusse aus Agypten, Syrien , Mesopotamien und Kleinasien .

Agyptische Vormacht

Durch die Expansionen im 2. Jahrtausend v. Chr. von Amoritern , Hurritern (insbesondere des Mittani -Reichs) und Hethitern in den syrischen Raum sahen sich die Agypter in ihrer Vormachtstellung bedroht und drangten diese Machte zuruck.

Ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. verlor Agypten immer mehr die Macht uber Palastina. Neue Zuwanderer kamen in die Region. Unter ihnen sollen nach Berichten des Pentateuch auch die Israeliten gewesen sein, die allerdings nach neueren Forschungen ? auch israelischer Archaologen wie Israel Finkelstein ? eine autochthone und von den Kanaanitern der Ebene kulturell nicht unterscheidbare Bevolkerung des galilaischen Berglandes bildeten. Ferner sollen andere semitische Nomadenstamme aus Mesopotamien, dem Sinai und aus den umliegenden Wustenzonen (s. a. Hebraer /Habiru in agyptischen u. hurritischen Quellen) eingewandert sein. Hinzu kamen im fruhen 12. Jahrhundert v. Chr. mit den Seevolkern die Philister , die hauptsachlich die sudliche Kustenzone um Gaza und Aschkelon bewohnten. Nordlich davon siedelten sich, unter anderem laut dem Papyrus Harris I und dem spateren Reisebericht des Wenamun die Tjeker an, die ebenfalls zu den Seevolkern gehorten. [12]

Die meisten Archaologen gehen heute davon aus, dass es auf Grund der Konstanz der materiellen Kultur keine nennenswerte Einwanderung israelitischer Gruppen in dieser Zeit gegeben habe. Dies schließt jedoch fruhere Einwanderungen nicht aus. Dies gilt insbesondere fur die aramaischen Stamme (zu denen auch die Israeliten gehorten) aus dem Norden und noch fruher aus dem Osten die Amoriter. Als fruheste sprachlich identifizierbare Bevolkerungsschicht gelten die Hurriter.

Das vorstaatliche Israel

Die These der Amphiktyonie von Martin Noth

Eine der wichtigsten Thesen zum vorstaatlichen Israel ist diejenige der ? Amphiktyonie “ von Martin Noth . Er geht in seinem Buch ?Das System der zwolf Stamme Israels“ [13] von dem in der Bibel vielfach erwahnten Umstand aus, dass das vorstaatliche Israel eine aus zwolf Stammen zusammengesetzte Einheit gewesen sei. Letztlich wird dies darauf zuruckgefuhrt, dass der Erzvater Jakob (oder auch Israel) zwolf Sohne gehabt habe, von denen zehn als Stammvater der zwolf Stamme Israel gelten ? die Stammvater der zwei letzten Stamme sind aufgrund der Landlosigkeit des Stammes Levi Kindeskinder Jakobs ( Gen. 46, 1?26; 49,1?27 und Num 26,5?51). Dieses in der Bibel bezeugte Phanomen verglich Noth mit der Erscheinung der Amphiktyonie in der griechischen Welt. Analogien sieht Noth in der Zahl zwolf bzw. sechs. Außerdem nimmt die Stellung eines Zentralheiligtums eine große Bedeutung fur ihn ein. Dieses Heiligtum sieht er in der Bundeslade . Ferner weist er auf die Liste in Ri 10,1?5, die einen bestimmten Turnus intendiere. Schließlich sieht er im Bericht vom ?Landtag zu Sichem“ das entscheidende Ereignis in der Geschichte der altisraelitischen Amphiktyonie. Dazu gehort auch die Erweiterung von sechs auf zwolf Stamme mit Ubernahme des JHWH -Glaubens.

Kritik an der These

Es hat im Laufe der Forschungsgeschichte immer wieder Kritik an dieser These gegeben. Dabei stellen sich folgende Fragen:

  1. Kann eine geschichtliche Erscheinung eines bestimmten Lebens- und Kulturbereiches uberhaupt als Analogie benutzt werden?
  2. Fehlt nicht ein Name fur den altisraelitischen Stammeverband?
  3. Kann die mobile Lade als zentrales Kultheiligtum verstanden werden?
  4. War der Stammeverband die Bezugsgroße fur die Richter, oder waren es eher die Stadte und deren Einzugsbereich?

Die These von der segmentaren Gesellschaft

Als Alternative gilt die These der segmentaren Gesellschaft. Sie wurde vor allem von dem Ethnosoziologen Christian Sigrist in seinem Buch Regulierte Anarchie [14] gepragt, der dabei die Theorien des Soziologen Emile Durkheim zu segmentaren Gesellschaften erweitert und einer Revision unterzieht. Er vergleicht die Gesellschaft des vorstaatlichen Israel mit der sozialen Struktur afrikanischer Stamme, die wahrend der britischen Kolonialzeit beobachtet wurde. Entscheidend fur diese Gesellschaft ist das Fehlen einer zentralen Spitze. Sie sind organisiert nach Stammesverbanden, die gleichrangig nebeneinander stehen und zusammen die Gesellschaft bilden. Hierbei wirkt das Geschichtsbewusstsein entscheidend und konstitutiv. Vor allem die Bedeutung der Verwandtschaftsbeziehungen verbindet die Gesellschaften Afrikas und die des vorstaatlichen Israels auffallend. Allerdings steht die These in der Gefahr, die schriftlichen Quellen außer Acht zu lassen.

Fazit

So scheint eine Synthese aus mehreren Theorien, wie sie Christa Schafer-Lichtenberger vorschlagt, plausibler. Wichtig erscheint hierbei allerdings, dass das fur die vorstaatliche Zeit zu postulierende Einheitsbewusstsein Israels eine bedeutende religiose Komponente anzunehmen ist, zentral verbunden mit einer Verpflichtung auf ein allgemein verbindliches Recht.

Ob es ein Einheitsbewusstsein, wie es vor allem der Pentateuch schildert, in so fruher Zeit tatsachlich gab, muss stark bezweifelt werden. So bezeugt auch das sicherlich als eines der altesten Teile der Bibel anzusehende, in sehr altertumlichem Hebraisch geschriebene Lied der Deborah im Buch Richter zum Teil andere und nicht die 12 Stamme umfassende Stammesnamen. Daneben werden nicht in den spateren 12 Stammen aufgegangene Volker wie die Keniter , Edomiter und Midianiter bezuglich Verwandtschaft und Glauben als sehr nah verwandt dargestellt. Die Einheitsideologie vor allem des Pentateuch wird von Historikern daher als eine Schopfung des 7. Jahrhunderts v. Chr. angesehen. Insbesondere nach der Zerstorung des Konigreiches Israel durch die Assyrer war das vorerst vor Eroberung verschonte Konigreich Judah bemuht, sich als legitimer Nachfolger aller israelitischer Stamme darzustellen. Entsprechend wurde auch eine vor mehreren Jahrhunderten bestehende feste Ordnung aller Stamme im Rahmen eines vereinten Konigreiches unter Fuhrung der Vorfahren des Konigreiches Judah (David und Salomon) und des gemeinsamen Herausfuhrens aus Agypten durch Moses konstruiert. Soweit unumganglich wurden anderslautende Uberlieferungen des in der Vergangenheit machtigeren Konigreiches Israel angepasst, erweitert und gekurzt mitaufgenommen und dabei zum Zwecke der eigenen Legitimation neu interpretiert.

Klar kommt dies in der Stellung des Zentralheiligtums in Jerusalem zum Ausdruck, die erst unter Konig Josiah tatsachlich gefestigt war. Vorher wurde selbst nach Zeugnis der Bibel auch im Konigreich Judah dezentral vor allem auf den Hohen geopfert. Dass noch fruher Bewohner des vor allem unter den Omriden weitaus machtigeren Konigreiches Israel eine zentrale religiose Autoritat in Jerusalem anerkannten, ist uberaus unwahrscheinlich. Vielmehr durften neben den Stammes-Heiligtumern verschiedene Zentral-Heiligtumer uber die Stammesgrenzen hinaus Glaubige angezogen haben, wobei neben Jahwe auch andere Gotter wie Baal und Aschera verehrt und ihnen Opfer dargebracht wurden.

Der Bericht von den zwolf Stammen wird demnach als ein atiologischer Mythos betrachtet, wie er auch im alten Griechenland typisch war. Er diente dazu, sowohl tatsachliche Verwandtschaft wie auch konstruierte und postulierte Zusammengehorigkeit der Bevolkerung als einen gemeinsamen Ursprung der Nation zu erklaren. Der Zahl Zwolf wird dabei eine magische Bedeutung zugeschrieben. [15]

Die ?Zwolf Konige der Meerlander“

In den Inschriften von Asarhaddon und Assurbanipal wird immer wieder die Bezeichnung ?zwolf Konige der Meerlander“ erwahnt. In dieser Sammelbezeichnung werden zum Beispiel die Lander Edom, Moab und Juda genannt. Die ?zwolf Konige der Meerlander“ bildeten immer wieder Bundnisse, um unter anderem gegen die Oberherrschaft Assyriens zu kampfen.

Das Israelitische Reich

Die schriftliche Hauptquelle fur die Geschichte Palastinas ist die hebraische Bibel , die in ihren wesentlichen Teilen wohl wahrend des Babylonischen Exils in Babylonien im 6. Jahrhundert v. Chr. entstand. Eine erste bedeutende Sammlung und Redaktion der Schriften erfolgte wohl bereits im 8. Jahrhundert nach der Eroberung des Konigreichs Israel durch die Assyrer. Ihre Angaben sind in der historischen Bibelkritik umstritten. Abgesehen von den internen Widerspruchen (zum Beispiel unterschiedlicher Eroberungsgeschichte im Buch Josua und im Buch der Richter ) stimmen viele der heutigen umfangreichen archaologischen Erkenntnisse nicht mit den Berichten der Bibel uberein. Dies bedeutet nicht, dass die Geschichten um Adam, Noah, Abraham, Moses, David und Salomon vollkommen frei erfunden wurden. Sie stellen vielmehr Interpretationen vorgefundener Verhaltnisse zum Zeitpunkt der Aufstellung und Abfassung der Geschichten dar, die sich nach damaliger Ansicht so am plausibelsten ordnen und erklaren ließen (und damit auch sinnstiftend wurden). So stellen insbesondere die Stammestafeln nicht wortlich die tatsachliche Abstammung dar, sondern sie sind Ausdruck, wie stark sich die Israeliten mit anderen Volkern verwandt fuhlten und warum sich zwischen einzelnen Volkern so starke Animositaten finden lassen.

Dabei wurden auch nicht mehr vollig verstandene archaische lokale Gebrauche, imposante Ruinen untergegangener Stadte (zum Beispiel Jericho, Ai, Hazor), Naturphanomene ( Sodom und Gomorra ) und andere ursprunglich nicht verbundene Einzelgeschichten miteinander zu einem sinnstiftenden Gesamtwerk verwoben. Entsprechende Mythenbildungen sind auch aus anderen Regionen der Welt (zum Beispiel bei den Griechen und in der romischen Fruhgeschichte) bekannt, wo die Historizitat von Gestalten wie Herakles und Romulus heute nicht mehr angenommen wird. Dennoch sind diese Mythen zentral fur Kultur und Selbstverstandnis dieser Volker.

Zunehmend sind auch außerbiblische Zeugnisse (wie die 1868 entdeckte moabitische Mescha-Stele oder die 1896 aufgefundene Merenptah-Stele ) verfugbar, die neben ihrer archaologischen und naturwissenschaftlichen Bedeutung die biblischen Berichte erhellen.

Die proto-israelitischen Stamme wanderten demnach in das Gebiet teilweise wahrscheinlich schon etwa 1800?1700 v. Chr. (vgl. Geschichte von Abraham , Versklavung in Agypten und der Befreiung daraus durch Moses ) ein. Josua eroberte nach dem gleichnamigen Buch der Bibel etwa um 1200 v. Chr. Teile des damals Kanaan genannten Gebietes, das damals zum Einflussgebiet Agyptens gehorte ? im Sinai und im Suden befand man sich auf agyptischem Gebiet. Eine Flucht aus Agypten in agyptisch dominiertes Gebiet ergibt keinen Sinn, das ?agyptische Joch“ konnte aber eine spate, bereits unklare Erinnerung an eine vormalige Herrschaft der Agypter in Kanaan reflektieren. Außerdem ist es denkbar, dass kleine Gruppen von Israeliten fruher am Nil tatig waren ( Josefslegende ), zumal in der Hyksoszeit .

Ein Großteil der modernen Forschung geht heute davon aus, dass es eine Wieder-Einwanderung der Israeliten in Kanaan mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gegeben hat. Der biblische Bericht von Exodus und Landnahme ist nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine literarische Fiktion. Viele der Stadte, deren Einnahme die Erzahlungen der Tora schildern, lagen zur fraglichen Zeit langst in Ruinen (zum Beispiel Jericho) oder existierten noch gar nicht. Der archaologische Befund belegt eher, dass die Israeliten einheimische Beduinenstamme waren, die die Schwacheperiode der in der Bronzezeit starken kananitischen Stadte in der Ebene und Agyptens um 1200 ausnutzten und nacheinander die bestehenden Siedlungen ubernahmen, soweit diese nicht vorher schon verlassen worden waren.

Die Israeliten organisierten sich nach diesen ? spaten ? Berichten als ein lockerer Zwolf-Stammebund um ein Stammesheiligtum. In Zeiten der Gefahr waren die Stamme unter Fuhrung eines Richters zu gegenseitiger Hilfe verpflichtet ( Buch der Richter ). Diese Richter waren sporadisch berufene charismatische Fuhrergestalten. Man glaubte, dass Gott in Zeiten der Gefahr einen Menschen mit besonderen Fahigkeiten ausstattet, um dem Volk zu helfen. Ihre Macht war nicht, wie bei Stammesoberhauptern, durch ihre Herkunft begrundet, und auch nicht erblich, sondern beruhte auf ihrer personlichen Uberzeugungskraft.

Der Kampf gegen die Philister erwies sich allerdings als besonders schwierig. Diese hatten an der sudlichen Mittelmeerkuste einen aus funf Stadtstaaten bestehenden Bund gegrundet und fielen von dort ins Landesinnere ein. Sie waren militarisch besser organisiert und setzten bereits Eisenwaffen ein, so dass die Israeliten um 1050 v. Chr. eine schwere Niederlage erlitten. Die Bedrohung durch die Philister veranlasste nach der Bibel die israelitischen Stamme dazu, sich zu vereinigen unter einer charismatischen Fuhrergestalt als Konig.

Karte von 1759: ?Terra Sancta sive Palæstina“

Der erste namentlich in der Bibel erwahnte Konig des mythologisierten Vereinten Konigreiches war Saul . Er konnte sich zeitweise gegen die Philister behaupten, letztlich aber wurde er von ihnen geschlagen. Sein Nachfolger David besiegte die Philister um 1000 v. Chr. und eroberte den Thron Sauls. Die Erstarkung Israels und die Schwache der angrenzenden Reiche ermoglichten es David laut Angaben der Bibel, ein Großreich zu schaffen, dessen Hauptstadt er nach Jerusalem verlegte. Bei der Eroberung durch die Israeliten war Jerusalem ein altes (bereits in den Amarna-Briefen zur Zeit des Pharao Echnaton erwahntes), aber unbedeutendes Dorf mit wenigen hundert jebusitischen Einwohnern und etwa zwei Hektar Ausdehnung auf einer Kuppe sudlich des heutigen Tempelberges an der Nahtstelle zwischen Juda und Israel. Zur Zeit Davids wurde Jerusalem nach Aussage der Bibel kultisches Zentrum der Juden und Aufbewahrungsort der Bundeslade. Wie sehr die Große und Macht dieses Reiches in der spateren Uberlieferung idealisiert wurde, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion: Das Reich Davids hatte ? glaubt man der Bibel ? etwa die vierfache Große des heutigen Staates Israel. Nach den archaologischen Befunden durfte es sich jedoch eher um ein kleines Stammesgebiet um das Zentrum Jerusalem gehandelt haben. Die wesentlich bedeutenderen Stadte und Stadtstaaten des Nordens und an der Kuste sind vermutlich niemals unter die Vorherrschaft Jerusalems gekommen. Außerbiblische Schriftquellen der Region erwahnen das vermeintlich machtige Reich Davids nicht.

Unter der Herrschaft von Davids Sohn Konig Salomo genoss das Land wohl eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes, wobei der erste Tempel in Jerusalem am Standort eines fruheren jebusitischen Heiligtums errichtet worden sein soll. Nach Salomos Tod im Jahr 922 v. Chr. weigerten sich die nordlichen Stamme, den Sohn Salomos als neuen Konig anzuerkennen. So soll das Reich zerfallen sein. Das Konigreich Israel im Norden mit dem Hauptheiligtum Sichem , das eine wesentlich glaubwurdigere Stellung als Zentralheiligtum der Israeliten als Jerusalem einnahm, da hier der großte Teil der israelitischen Bevolkerung lebte, nahm in der Folge auf Grund der politischen Schwache der Großreiche Agyptens und Assyriens unter der Omridendynastie einen starken Aufschwung. Juda im Suden blieb weltpolitisch hingegen offenbar so unbedeutend, dass Assyrien es spater nicht einmal in der Siegesstele, die die eroberten oder tributpflichtigen Gebiete aufzahlt, erwahnte und vorderhand weitgehend unbehelligt ließ.

Die Großreiche in Agypten und Mesopotamien erstarkten in der Omridenzeit wieder und griffen nach den zwischen ihnen liegenden Stadt- und Kleinstaaten aus, die sich in den zuruckliegenden Jahrhunderten einer gewissen Unabhangigkeit erfreut hatten. Vor allem Assyrien begann im ausgehenden 8. Jahrhundert, die wohlhabenden Stadte Nordenkanaans anzugreifen, und besiegte das Nordreich Israel nach 200 Jahren Blute 722/721 v. Chr. Große Teile der Bevolkerung wurden am Euphrat und statt ihrer Bevolkerungsgruppen aus anderen Teilen des Assyrerreiches in Israel angesiedelt ? eine im assyrischen Reich ubliche Praxis zur Befriedung eroberter Gebiete. Die Bevolkerung nannte man von nun an nach der Hauptstadt Samaria Samaritaner .

Durch Zuwanderung aus dem eroberten Israel verzeichnete Jerusalem im Konigreich Juda in der Folgezeit erstmals ein starkeres Wachstum. Als die Macht der Assyrer schwand, war die Chance gekommen, von Jerusalem aus unter der ideologischen Fuhrung der Jahwe-Priesterschaft und von Konig Josia Land und Bevolkerung zu einen. Eine gemeinsame, identitatsstiftende israelitische Vergangenheit wurde konstruiert, die die ideologische Grundlage eines gefestigten Staatswesens sein sollte. In dieser Zeit erfuhren die Quellschriften der Bibel eine erste umfassende, vor allem diesem Ziel dienende Redaktion. Die alten Geschichten und Bucher wurden zusammengetragen und zu einer Nationalgeschichte kompiliert. Doch die Bemuhungen, die Unabhangigkeit Judas zu sichern, scheiterten durch den Aufstieg des Stadtstaates Babylon zur expandierenden mesopotamischen Großmacht.

Juda wurde 586 v. Chr. von den Babyloniern unter Konig Nebukadnezar II. besiegt, die Hauptstadt Jerusalem zerstort und die Bevolkerung (insbesondere die Oberschicht) nach Babylon umgesiedelt. Diese Vorgange sind in der Bibel als babylonischen Exil beschrieben. Im Exil konnten die Judaer ihre nationale und religiose Identitat bewahren, und in der biblischen Darstellung werden sie dazu aufgerufen, die machtige Stadt Babel und ihre Gesetze zu achten und zu ihrem Gedeihen beizutragen.

Als Kyros der Große von Persien Babylonien 539 v. Chr. eroberte, erlaubte er den Exulanten, nach Juda zuruckzukehren, und gewahrte ihnen dort eine gewisse Autonomie innerhalb des persischen Staatsverbands. Die Tora (in ihrer damaligen, aus heutiger Sicht nicht rekonstruierbaren Form) wurde als innerjudisches Gesetzbuch anerkannt. Die Juden als Nachfahren des Konigreiches Juda bauten die Stadtmauern der Davidsstadt wieder auf; auch ein zentrales Heiligtum wurde errichtet. Doch distanzierten sich die Ruckkehrer von der wahrend ihres Exils im Lande verbliebenen Bevolkerung; hier sehen manche Wissenschaftler den Beginn des samaritanischen Schismas, d. h. der Losung der Samaritaner als eigenstandige Religionsgruppe aus dem Judentum. Auch diese sehen sich seither als legitime Nachfahren der Israeliten und berufen sich auf den Samaritanischen Pentateuch , wahrend alle anderen kanonischen Schriften der judischen Bibel mit ihrer zum Teil jerusalemzentrierten Polemik gegen das Nordreich Israel in vorexilischer Zeit (wie etwa 1. und 2. Buch der Chronik ) und zum Teil auch gegen die Samaritaner selbst (insbesondere die Bucher Esra und Nehemia ) nicht als gottlich inspiriert anerkannt und somit nicht Teil der samaritanischen heiligen Schrift wurden.

Hellenistische Herrschaft

Im Jahr 332 v. Chr. nahm Alexander der Große die Region in Besitz, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Er ließ die Eroberung von Generalen zu Ende bringen, die auch die Grundlage fur die hellenistische Herrschaft schufen. Nach dem Tode Alexanders (323 v. Chr.) wurde das Land Schauplatz von Auseinandersetzungen der Diadochenkriege und wechselte mehrfach den Besitzer. 301 fiel es Ptolemaios I. von Agypten zu und blieb bis 200 v. Chr. unter ptolemaischer Herrschaft, allerdings nicht unangefochten. Die Seleukiden , eine andere makedonische Dynastie, erhob ebenfalls Anspruche.

Eine Auswirkung der hellenistischen Herrschaft war die Veranderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevolkerung. Bis zur Eroberung des Landes lebten in der Region Judaer , Phonizier, Samariter, Edomiter und Nabataer in ihren angestammten Gebieten. Das Landesinnere war vorwiegend von den Judaern und Samaritanern bewohnt, die nordliche Kustenebene von Phoniziern, der Suden von Nabataern, die die Edomiter etwas nach Norden abgedrangt hatten. Dazu kamen nun (vor allem makedonische) Griechen, die sich hier ansiedelten.

Die hellenistische Kultur beeinflusste besonders das Leben in den Stadten, die sich strukturell der griechischen Polis anglichen. Am starksten passten sich die Phonizier an. Die Orte im Landesinneren behielten dagegen weitestgehend ihren semitischen Charakter. Obwohl die ptolemaische Besatzungsmacht hohe Steuern erhob, fand eine zugellose Ausbeutung oder Versklavung der Einheimischen nicht statt.

Die Region profitierte in dieser Zeit von der wirtschaftlichen Blute, die das Ptolemaerreich gerade erlebte. Die Handelsbeziehungen dehnten sich aus und in die Landwirtschaft wurden neue Methoden eingefuhrt.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. revoltierten die Juden jedoch unter Fuhrung der Makkabaer gegen das Seleukidenreich . Sie errichteten zwischen 141 und 63 v. Chr. einen unabhangigen judischen Staat, bis das Land von Gnaeus Pompeius Magnus fur Rom erobert und zu einem romischen Klientelkonigtum wurde, in dem judische Herrscher als Verbundete Roms regierten.

Romische Herrschaft

Der judische Aufstand wurde in den Jahren 66 bis 73 n. Chr. unter dem Befehl des spateren Kaisers Titus niedergeschlagen. Dabei wurde der Jerusalemer Tempel im Jahre 70 n. Chr. zerstort, und fur den Großteil der Juden begann die Judische Diaspora . Zehntausende Juden wurden entlang der Straßen von Jerusalem gekreuzigt und die Walder der Stadtumgebung abgeholzt. Auch nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 n. Chr. wurden viele Juden getotet oder von den siegreichen Romern als Sklaven verkauft. Judaa wurde von den Romern in Syria Palaestina umbenannt, um die Erinnerung an Palastina als judisches Konigreich und Heimat der Juden auch im Namen der Region zu tilgen.

Dioecesis Orientis um 400

Palastina erlangte neue Bedeutung, als der romische Kaiser Konstantin der Große das Christentum 313 zur religio licita (= gleichberechtigten Religion) erklarte. Seine Mutter Helena besuchte Jerusalem und Palastina; das Heilige Land der Christen, wurde gefordert, je mehr die Christianisierung des Romischen Reiches voranschritt. Da Palastina von der Reichsteilung von 395 an zum Ostromischen Reich gehorte, war es vom Untergang des Westromischen Reiches im 5. Jahrhundert nicht betroffen. Die Spatantike war fur Palastina insgesamt eine Art ?Goldenes Zeitalter“, gepragt durch Wohlstand, Sicherheit und eine kulturelle Blute. Allerdings kam es 529 zu einem großen Aufstand in Samaria, den Kaiser Justinian I. blutig niederschlagen ließ. Der großte Teil der Bevolkerung war um diese Zeit bereits christianisiert . Die ostromische Herrschaft wurde durch die Okkupation der persischen Sassaniden (614?629) unterbrochen und endete endgultig, als muslimische Araber in Palastina einfielen und 638 Jerusalem eroberten.

Muslimische Herrschaft

Im Jahr 638 wurde Jerusalem von der Armee des zweiten Kalifen ?Umar ibn al-Chatt?b erobert. 691 errichteten die Muslime auf dem Tempelberg den Felsendom . Seit dieser Zeit gibt es neben einer judischen und einer christlichen auch eine muslimische Prasenz in Palastina.

Die Islamisierung und Arabisierung [16] wurde durch die Behandlung der Nichtmuslime als Dhimma begunstigt. Es dauerte mehr als 100 Jahre, bis die Mehrheit der Bevolkerung zum Islam konvertiert und das Griechische [16] als Verkehrssprache verdrangt war.

Die Region profitierte nun vom Handel des Reiches und von seiner religiosen Bedeutung wahrend der ersten Kalifendynastie der Umayyaden von Damaskus, unter denen die arabischen Eroberungen ihren Hohepunkt erreichten. Nachdem die Abbasiden im Jahr 762 Bagdad zum politischen Zentrum gewahlt hatten, nahm die Bedeutung Palastinas ab. Das Gebiet war wiederholt Schauplatz von Kampfen und wurde von Seldschuken , Fatimiden (siehe Kalifat ) und europaischen Kreuzfahrern beherrscht. Palastina profitierte jedoch auch von den Errungenschaften der muslimischen Welt, als diese ihr Goldenes Zeitalter der Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Literatur erlebte.

Zeit der Kreuzzuge und mamlukische Herrschaft

Mit dem Beginn der Kreuzzuge am Ende des 11. Jahrhunderts wurden in Palastina vier christliche Kreuzfahrerstaaten errichtet, darunter im Jahr 1099 das Konigreich Jerusalem unter Balduin von Flandern , der den Felsendom in ein christliches Heiligtum umwidmete und in der al-Aqsa-Moschee residierte. Der kurdischstammige Ayyubiden -Sultan Saladin besiegte im Jahr 1187 in der Schlacht bei Hattin ein Heer der Kreuzfahrer, besetzte Palastina und eroberte Jerusalem. Kirchen und Tempel wurden zum großen Teil in Moscheen umgewandelt, zu denen Christen und Juden allerdings Zutritt hatten. Die Folgezeit sah jedoch auch eine Abfolge von Friedens- und Stillhalteabkommen, [16] die allerdings wiederholt ? meist von christlicher Seite ?, gebrochen wurden. Bestandteil einer solchen Abmachung war die Uberlassung Jerusalems an die Kreuzritter durch Malik Al-Kamil [16] im Jahr 1229.

Die Kreuzritter zogen sich in das nordliche Palastina um Akkon zuruck, das nach der Belagerung von Akkon (1291) als letzter christlicher Stutzpunkt in Palastina verloren ging. [16] In der Folgezeit beherrschten mamlukische Dynastien Palastina. [17] Die Erfahrung der christlichen Eroberung hinterließ ein tiefes Trauma [16] bei der arabischen Bevolkerung. Um nicht erneut die Beute fremder Invasoren zu werden, unterband die politische Elite den Bau neuer Hafen und Wehranlagen und beseitigte bestehende Bauten. [16]

Die Mamluken zerstorten die von den Kreuzrittern in Syrien und Palastina gegrundeten Staaten endgultig, erst als Elitecorps der Ayyubiden, dann als Herrscher uber die ganze Region, nachdem sie unter Baibars die Macht selbst ubernommen hatten. In dieser Zeit diente ihnen Palastina vor allem als Durchzugsgebiet zwischen ihren zwei wichtigsten Stadten, Kairo und Damaskus.

Osmanische Herrschaft

Familie in Ramallah um 1900

Die osmanischen Turken besiegten die Mamluken 1516. Agypten, Syrien und Palastina wurden fur 400 Jahre in das Osmanische Reich eingegliedert. 1517 fiel auch das Kalifat an die Osmanen; sie stellten damit auch das religiose Oberhaupt. Das Land war in verschiedene Bezirke unterteilt. Den christlichen und judischen Gemeinden wurde ein großes Maß an Autonomie zugebilligt. Wahrend des 16. Jahrhunderts erlebte Palastina eine erneute Blute bis zum Abstieg des Osmanischen Reiches im 17. Jahrhundert, der jedoch mit den Reformen des Tanzimat [16] (1839?1876) vorubergehend aufgehalten wurde. Die Osmanen fuhrten die Verwaltungseinheit des Sandschak [16] ein.

Wahrend dieser Zeit war Palastina nur relativ dunn bevolkert. Joseph Nasi , ein Berater des osmanischen Sultan Suleiman des Prachtigen setzte sich dafur ein, die Gegend um Tiberias ab 1561 mit europaischen Juden neu zu besiedeln; doch das Projekt gestaltete sich aus okonomischen Grunden schwierig und scheiterte im Zuge der Turkenkriege vollstandig. Am Anfang des 19. Jahrhunderts lebten zwischen 275.000 und 300.000 Menschen im Land. 90 % von ihnen waren muslimische Araber, 7000 bis 10.000 Juden und 20.000 bis 30.000 christliche Araber. Zwischen 1831 und 1840 dehnte Muhammad Ali Pascha (turkisch Mehmed Ali), Vizekonig und Begrunder des modernen Agypten, seine Herrschaft uber Syrien aus.

1881, zu Beginn der judischen Einwanderung, lebten 457.000 Menschen in Palastina. 400.000 waren Muslime, 13.000?20.000 Juden und 42.000 ? meist griechisch-orthodoxe ? Christen. Hinzu kamen einige tausend Juden, die zwar dauerhaft in Palastina lebten, aber keine osmanischen Burger waren. Die im Lande wohnenden Juden (der Jischuv ), sowohl Sephardim als auch Aschkenasim , waren meist orthodox und recht arm; sie wurden von Glaubensgenossen aus dem Ausland unterstutzt. Siedlungszentren waren die vier Stadte Jerusalem, Hebron , Safed und Tiberias. Etwa ein Drittel der Bevolkerung lebte um diese Zeit in Stadten. Jerusalem zahlte 30.000 Bewohner (davon waren die Halfte Juden), Gaza 19.000, Jaffa 10.000 und Haifa 6000. Nablus wurde fur seine Nabulsi-Seife bekannt.

In den 1880er Jahren begann der franzosische Baron Edmond Rothschild sich fur den aufkommenden Zionismus einzusetzen. 1882 erwarb er Grundstucke in Palastina und forderte die Grundung von Zichron Ja?akov und Rischon LeZion . 1889 ubergab er 25.000 Hektar palastinensischen Agrarlandes samt den sich darauf befindenden Ansiedlungen an die Jewish Colonisation Association . Zudem ermoglichte er russischen Juden , infolge des dortigen Antisemitismus und den zahlreichen Pogromen nach Palastina umzusiedeln. Rothschild ließ dort Weinanbaugebiete anlegen.

Im Jahre 1897 berief Theodor Herzl den ersten Zionistenkongress in Basel ein und legte damit einen wichtigen Grundstein fur die Grundung eines judischen Staates. Seit der zweiten Alija erhielt die Idee des Zionismus vermehrt politische Bedeutung. Im religiosen und historischen Bewusstsein der Juden (und abgeschwachter Weise im Bewusstsein des Abendlands ) war Israel immer das ?Heilige Land“ geblieben, das mit der Bibel und der Geschichte des judischen Volkes verbunden ist. Die Bedurfnisse der arabischen Bevolkerung spielten in dieser Tradition kaum eine Rolle. Fuhrende Zionisten waren sich der Problematik allerdings bewusst und strebten neben einer internationalen Legitimation auch eine Einigung mit den Arabern an. Die Region stand schon zu dieser Zeit, in der noch koloniale Denkweisen herrschten, im geopolitischen und strategischen Interesse der Großmachte. Im 19. Jahrhundert engagierten sich europaische Staaten auf der Suche nach Rohstoffen und neuen Absatzmarkten im Nahen Osten.

Nach Angaben der Jewish Colonisation Association fur das Jahr 1903 lebten im Jahre 1898 in Palastina 5200 Juden in landwirtschaftlichen Mustersiedlungen. [18] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besaßen viele arabische Landbewohner nicht mehr ihren eigenen Grund, sondern bestellten ihn als Pachter. Beinahe alle Großgrundbesitzer (Effendis) waren Stadtpatrizier, einige lebten außerhalb des Landes, viele in Beirut, Damaskus und Paris.

Anfang des 20. Jahrhunderts

Altneuland (1904, Heft 11, S. 339), judische Einwohnerzahl landwirtschaftlicher Siedlungen im Jahre 1898

Zwischen 1904 und 1914 erfolgte die zweite Alijah . 1909 [16] wurde mit Tel Aviv , einem Vorort von Jaffa , ?die erste judische Stadt“ [16] der Moderne gegrundet. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Region in drei Bezirke des Osmanischen Reiches aufgeteilt: Zunachst war das ganze Gebiet Teil des Vilayets Syrien , bevor davon 1841 das Sandschak Jerusalem (großerer Teil der Region, das direkt der Hohen Pforte unterstellt war) und 1888 das Vilayet Beirut (neben dem Libanon auch Galilaa umfassend) abgetrennt wurden. [4]

Wegen des Anfang November 1914 erfolgten Eintrittes des Osmanischen Reichs in den Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmachte ging Großbritannien von der Politik ab, den Bestand des Osmanischen Reichs gegen die Expansionsversuche Russlands zu stutzen. Die Hussein-McMahon-Korrespondenz , ein Briefwechsel von 1915/1916 zwischen Hussein ibn Ali und dem britischen Hochkommissar in Agypten, Henry McMahon , hatte die politische Zukunft der arabischen Lander des Nahen Ostens sowie das Bestreben Großbritanniens, eine arabische Revolte gegen die osmanische Herrschaft anzufachen, zum Inhalt. McMahons Aussagen wurden von den Arabern als Zusage fur eine arabische Unabhangigkeit gewertet. [19]

1916 wurde im geheimen britisch-franzosischen Sykes-Picot-Abkommen eine Vereinbarung uber die Aufteilung des Osmanischen Reichs in Interessenspharen getroffen, welche 1918 von den Bolschewiki publik gemacht wurde. [20]

Der Sieg der Briten im Ersten Weltkrieg beendete 1917 die osmanische Herrschaft. Von Agypten her eroberten General Allenbys Truppen Sudpalastina. Nach dem Waffenstillstand von Moudros vom 30. Oktober 1918 besetzten Großbritannien und Frankreich die von ihnen im Sykes-Picot-Abkommen ausgehandelten Gebiete: Frankreich den Libanon und Syrien; Großbritannien Palastina und den Irak . Der amerikanische Prasident Woodrow Wilson vertrat die Auffassung, Gebietsgewinne durch den Weltkrieg sollten moglichst verhindert werden. Allerdings war man der Ansicht, man konne die vorher von den unterlegenen Machten kontrollierten Lander nicht sich selbst regieren lassen. Der sudafrikanische Premier Jan Christiaan Smuts schlug vor, in diesen Gebieten ein Mandat einzurichten. Palastina gehorte wie Syrien in die Kategorie A, das heißt: Die Volker wurden als relativ entwickelt eingestuft, mussten aber von fortgeschrittenen Nationen gefuhrt werden. Unabhangigkeit war mittelfristiges Ziel. Da die Araber in dieses Aufteilungsverfahren nicht mit einbezogen wurden, fuhlten sie sich verraten. [21]

Britisches Mandat

Britisches Mandat Palastina, 1920?1923 (einschließlich Transjordaniens)

Am 25. April 1920 erhielt Großbritannien auf der Konferenz von San Remo das Volkerbundsmandat fur Palastina ubertragen. Zu den Mandatsbedingungen gehorte, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermoglichen sollten, in der sie am 2. November 1917 die ?Grundung einer nationalen Heimstatte fur das judische Volk“ versprochen hatten, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren und die als Quasi-Rechtsgrundlage des zionistischen Plans einer judischen Staatsgrundung galt. Hierzu wurde die Mandatsmacht aufgefordert, die judische Einwanderung zu ermoglichen, die judischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfur auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrucklich dafur Sorge getragen werden, dass ?nichts getan werden soll, was die burgerlichen und die religiosen Rechte bestehender nichtjudischer Gemeinschaften in Palastina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, prajudizieren konnte“. [20] Im Unterschied zu diesen Zusicherungen an die judische Bevolkerung enthielt es jedoch fur die Rechte der ansassigen Araber keine Schutzbestimmungen.

Arabischer Nationalismus

Das nicht eingehaltene Versprechen der arabischen Unabhangigkeit richtete den bisher anti-osmanischen arabischen Nationalismus gegen die Mandatsmachte und hin zu Zielen des Panarabismus und Großsyrianismus . Im Zusammenhang mit der Balfour-Deklaration nahm die Anzahl judischer Einwanderer zu. Diese wurden von den Arabern als Helfer der neuen Kolonisatoren aufgefasst.

Das Ziel der arabischen Bevolkerungsmehrheit war ein arabischer Staat im gesamten Gebiet mit eingeschrankter oder unterbundener judischer Einwanderung. In diesem Staat sollten Juden allenfalls eingeschrankte Rechte als Dhimma genießen. Der Landkauf durch Juden sollte unterbunden werden.

Unruhen 1920 und 1921

Im April 1920 und Mai 1921 kam es zu ersten arabischen Ausschreitungen gegen judische Einwanderer in Palastina und zu Unruhen, die von britischen Truppen blutig niedergeschlagen wurden. Am 1. Mai 1919 verkundete Generalleutnant Sir Louis Bols in Nablus die Ubergabe der Militarverwaltung an eine zivile Verwaltung. Dies klang nicht nach der den Arabern versprochenen Unabhangigkeit. Auch Geruchte einer internationalen Konferenz, bei der uber eine Aufteilung der von den Alliierten besetzten Gebiete geredet werden sollte, schurten bei den Arabern die Angst, getauscht zu werden. Am 27. Februar und am 8. Marz 1920 kam es zu antibritischen und antijudischen Demonstrationen. Einige Polizisten warnten vor einem arabischen Aufstand. Wahrend des Nabi-Musa-Festes im April des Jahres 1920 demonstrierten judische Immigranten in Jerusalem fur die Erlaubnis, aufgrund der angespannten Situation die judischen Siedlungen selbst verteidigen zu durfen.

Unter Fuhrung des spater als ?Großmufti von Jerusalem“ bekannten Mohammed Amin al-Husseini rotteten sich Mengen der Pilger des Nabi-Musa-Festes zusammen. Es kam zu antijudischen Unruhen, in deren Verlauf vier Araber und funf Juden getotet und 22 schwer verletzt wurden. Al-Husseini wurde in diesem Zusammenhang zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ein Jahr spater jedoch wurde er durch den britischen Hohen Kommissar, Herbert Samuel, 1. Viscount Samuel , freigelassen und mit Billigung der neu eingerichteten britischen Zivilregierung zum ?Großmufti“ von Palastina ernannt. Al-Husain? wurde aber nicht offiziell ernannt. Der britische Gouverneur gab ihm zu verstehen, dass die Briten nichts dagegen unternahmen, wenn er sich an den Schreibtisch seines kurzlich verstorbenen Halbbruders setzen werde; dieser war der Einzige, der jemals den Titel des Großmufti erhalten hatte.

Teilung Palastinas 1922?1923

Im Juni 1922, noch vor Inkrafttreten des Mandats, teilte die britische Regierung das Mandatsgebiet in Palastina westlich des Jordans, wo die judische Heimstatte errichtet werden sollte, sowie das Emirat Transjordanien ostlich des Jordans. Die offizielle Verabschiedung des Mandats durch den Volkerbund geschah am 24. Juli 1922. Die genaue Ausgestaltung der Grenzen wurde dabei der Mandatsmacht Großbritannien uberlassen. Im April 1923 erkannte Großbritannien den Emir Abdallah ibn Husain I. offiziell als legitimen Herrscher des Emirats Transjordanien an. 1923 wurden in einem Abkommen zwischen Großbritannien und Frankreich die Golanhohen vom britischen Mandatsgebiet Palastina abgetrennt und dem franzosischen Mandatsgebiet Syrien und Libanon angeschlossen, in dem es keine Forderung zionistischer Interessen gab. Das Volkerbundsmandat sah im Unterschied zu den Mandaten fur den Irak und Syrien, welche die Bildung eigenstandiger Regierungen ermoglichten, fur Palastina die direkte britische Herrschaft vor. Bis zur vollstandigen Selbstandigkeit Jordaniens im Jahre 1946 gab es in den Gebieten von Palastina und Transjordanien einheitliche Mandatsgesetze, Wahrung und Passe fur die palastinensische Staatsburgerschaft. Das Mandatsdokument sah die Forderung judischer Einwanderung und geschlossener Ansiedlung im Lande vor, auch die Anerkennung von Hebraisch neben Englisch und Arabisch als Amtssprache.

Das zionistische Lager, das ursprunglich auch Teile des Ostjordanlands fur seine Heimstatte vorgesehen hatte, war gespalten uber die Abtrennung Transjordaniens vom Mandatsgebiet. Der Zionistische Weltkongress war bereit, sich auf das Gebiet westlich des Jordans zu beschranken, falls dafur im Gegenzug Emir Abdallah die Grundung des judischen Staates auf diesem Gebiet anerkannte. Eine andere Gruppe, die von Wladimir Zeev Jabotinsky reprasentiert wurde, lehnte diese Einschrankung ab und forderte weiterhin die verstarkte Besiedlung auch der Gebiete ostlich des Jordans.

Die Ziele der judischen Bevolkerungsminderheit waren eine Forcierung der Einwanderung, ein moglichst großer judischer Staat und ? zu diesem fruhen Zeitpunkt ? eine Beibehaltung des britischen Mandats. Diese positive Einstellung zur britischen Mandatsmacht anderte sich in den 1930er- und 1940er-Jahren. Zwischen 1924 und 1932 kam es zur vierten Alija, von 1933 bis 1939 kam die funfte, wodurch die judische Bevolkerung in Palastina stark wuchs.

Siedlungspolitik

Im Jahr 1929 wurde die zionistische Jewish Agency for Israel gegrundet mit dem Zweck, das judische Nationalheim auf der Grundlage der Mandatsverfassung zu errichten. Wie im Mandatstext vorgegeben, wollte London die judische Einwanderung fordern, ohne die Rechte der arabischen Bewohner zu schmalern. In erster Linie sollte dieses Ziel durch die Errichtung gut geordneter Siedlungen erreicht werden. Judische Siedlungen und Stadte wie Tel Aviv entstanden neben den historischen Siedlungen der Araber. Hierbei war auch von Bedeutung, dass der Direktor des britischen Programmes zur landwirtschaftlichen Entwicklung unabhangig von der Mandatsverwaltung arbeitete und nur dem britischen Hochkommissar unterstand. Durch das fortdauernde Misstrauen zwischen den judischen Einwanderern und der arabischen Bevolkerung sowie das mangelnde Einvernehmen blieb die Siedlungsfrage problematisch. Der wehrhafte Charakter der judischen Siedlungsbewegung, der Kibbuzim und Moshavim zu Wehrdorfern machte, fand hierin seinen Ursprung.

Arabischer Aufstand

In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Unruhen, die die britische Mandatsmacht stellenweise unter großen Druck setzten und Zugestandnisse an die Araber erzwang. Als es 1921 zu ersten Aufstanden kam, wurde die judische Einwanderung erstmals minimal eingeschrankt. Als sich in den Jahren 1936?1939 ein bewaffneter arabischer Aufstand gegen die britische Mandatsherrschaft und die zionistische Landnahme richtete, wurde er blutig niedergeschlagen. Die Briten erließen im November 1937 zur Beruhigung der gesellschaftlichen Lage in Palastina rigide Aufnahmebeschrankungen fur dieses Gebiet, obwohl dort den Juden in der Balfour-Deklaration prinzipiell eine ?nationale Heimstatte“ zugesagt worden war. Die britische Regierung beschrankte die judische Einwanderung und den zionistischen Bodenerwerb. Die Problematik der eingeschrankten Einwanderung kritisierte Chaim Weizmann , Prasident des Zionistenkongresses, vor der Peel-Kommission folgendermaßen: ?In diesem Teil der Welt (Europa) gibt es 6.000.000 Menschen […] fur die die Welt geteilt ist in Orte, an denen sie nicht leben konnen, und Orte, die sie nicht betreten konnen.“ Die 1938 einberufene Konferenz von Evian , die das durch die nationalsozialistische Unterdruckung ausgeloste Fluchtlingsproblem losen sollte, endete weitgehend ergebnislos, da sich außer der Dominikanischen Republik alle Teilnehmerstaaten weigerten, mehr judische Fluchtlinge aufzunehmen.

Peel- und Woodhead-Kommissionen

Im Jahre 1937 legte die britische Peel-Kommission erstmals einen Teilungsplan vor, der, gemaß der prozentualen Bevolkerungsverteilung, Galilaa und einen Kustenstreifen als judischen und den großeren, auch die Wustenregionen umfassenden Rest als arabischen Teil vorsah. Dieser Vorschlag wurde von den Arabern abgelehnt. Die judische Seite war gespalten. Die Mehrheit, zu der auch Golda Meir gehorte, lehnte den Vorschlag ab, aber eine starke Minderheit um David Ben-Gurion sah in diesem Kleinststaat die Basis fur eine spatere Expansion. Zitat: ?[…] nachdem wir eine große Macht aufgebaut haben, werden wir die Teilung des Landes beseitigen und uber ganz Erez Israel expandieren“ (Brief an seinen Sohn); ?das Ja zur Teilung verpflichtet uns nicht zum Verzicht auf Transjordanien“ (Ben-Gurion, Memoiren Band 4, S. 151). Die Teilung des Landes wurde von der Woodhead-Kommission , die 1939 das MacDonald-Weißbuch veroffentlichte, wieder verworfen. Der Plan sah eine judisch-arabische Selbstregierung und die starke Einschrankung der judischen Einwanderung vor. Damit versuchte das Vereinigte Konigreich die Araber als Bundnispartner gegen die Achsenmachte zu gewinnen. Das Weißbuch wurde von den im Lande lebenden Juden abgelehnt, da es die Auflosung der Kampfeinheiten, wie etwa der Hagana , verlangte.

Biltmore-Programm

Auf dem außerordentlichen Zionistischen Kongress in Biltmore am 8. Mai 1942 in New York (so benannt nach dem Biltmore Hotel) kundigte die Zionistische Weltorganisation das Bundnis mit Großbritannien auf, erklarte offen die Absicht, einen judischen Staat in Palastina zu grunden, und berief sich dabei auf eine Zusage des amerikanischen Prasidenten Woodrow Wilson . Sie außerte die Hoffnung auf Befreiung der Juden in den Konzentrationslagern und Ghettos, forderte die Aufstellung judischer Streitkrafte unter eigener Flagge und bestritt die moralische und juristische Berechtigung des britischen Weißbuches von 1939, das den vor den Nationalsozialisten fluchtenden Juden eine Zufluchtsmoglichkeit wegnahm. Das Biltmore-Programm enthielt den Alleinanspruch der zionistischen Bewegung auf Palastina.

Zweiter Weltkrieg

Ende 1942 wurde der deutsche Plan der vollstandigen und systematischen physischen Ausrottung der Juden ( Holocaust ) den Westmachten bekannt. [22] 1943 sollte auf der Bermuda-Konferenz geklart werden, was mit judischen Fluchtlingen geschehen solle. Die Briten schlossen dabei von vornherein eine Diskussion uber eine mogliche Einwanderung nach Palastina aus. [23] Im Zweiten Weltkrieg kampften schließlich 27.500 judische Soldaten aus Palastina in der britischen Armee . Diese bildeten spater einen wichtigen Teil der israelischen Verteidigungsstreitkrafte . Manner wie Mosche Dajan oder Jitzchak Rabin kampften zum Beispiel gegen das vom Vichy-Regime verwaltete Syrien. Zu Kampfeinsatzen in Deutschland kam es jedoch kaum. Ben-Gurion vertrat das Konzept des Palastina-Zentrismus, das davon ausging, in Europa nicht handlungsfahig zu sein. Gleichzeitig versuchten die Juden deshalb, die illegale Einwanderung zu verstarken und somit den europaischen Juden einen Fluchtort zu geben, denn zwischen 1939 und 1944 konnten nur 15.000 legal einwandern.

Der Großmufti von Jerusalem Hadsch Mohammed Amin al-Husseini , der enge Kontakte zum Deutschen Reich pflegte und nach seiner Flucht aus Palastina (1937) im Jahre 1941 an einem pro-deutschen Putschversuch im Irak beteiligt war, hoffte wahrend des Krieges auf einen Sieg Deutschlands. Ab 1941 lebte er als personlicher Gast Adolf Hitlers in Deutschland und war als SS -Mann am Aufbau von bosniakischen Truppen der Waffen-SS in Bosnien beteiligt.

In den letzten Kriegsjahren versuchte Ben-Gurion die Kontakte in die USA zu verbessern, die er als neue Macht im Nahen Osten aufsteigen sah, wahrend bei Chaim Weizmann der Fokus weiterhin auf dem Vereinigten Konigreich lag.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sich die Frage nach dem zukunftigen Status Palastinas und der judischen Einwanderung erneut. Earl G. Harrison sollte im Auftrag Harry S. Trumans Großbritannien davon uberzeugen, die Lage der Juden zu verbessern. Die Briten lehnten jedoch ab und wollten den USA das Mandat ubertragen. In der Folge wurde das Anglo-American Committee of Inquiry gegrundet, das vorschlug, zumindest 100.000 Juden die Einreise zu ermoglichen, das Mandat zehn weitere Jahre fortzusetzen und Verhandlungen zwischen Arabern und Juden zu beginnen. Das Komitee tagte an mehreren Orten und horte viele Zeugen, zu denen auch Albert Einstein gehorte. Abermals machten die Briten die Entwaffnung der judischen Milizen, unter ihnen der Hagana, zur Voraussetzung, was abermals abgelehnt wurde. Die Folge dieser Politik war ein bewaffneter Aufstand der drei großten Gruppen Hagana, Irgun und Lechi gegen militarische Ziele der Briten. Zwischen September 1945 und Juli 1946 wurden Landebahnen, Kasernen und Eisenbahnlinien angegriffen. Die Leitung der Operationsabteilung unterstand Golda Meir. Die Hagana versuchte mit allen Mitteln die illegale Einwanderung zu verstarken, attackierte britische Radaranlagen, die den Schiffsverkehr uberwachten, und befreite Fluchtlinge aus den Internierungslagern. Die Briten internierten zeitweise mehrere 10.000 Holocaust-Fluchtlinge auf Zypern. Leon Uris verarbeitete dies in seinem Roman Exodus , dessen Hauptfigur Ari Ben Canaan zumindest teilweise an Jitzchak Rabin anknupft.

In den Jahren 1945 und 1946 hauften sich die Terroranschlage judischer Untergrundbewegungen auf britische Einrichtungen in Palastina. Polizeistationen und Militarcamps waren bevorzugte Objekte dieser Angriffe. Aber auch die Dorfer der Templer in Palastina waren immer wieder Ziele fur Ubergriffe. Die britische Verwaltung konnte diesen Zustand nicht langer dulden. Die Palestine Police plante darum zusammen mit dem britischen Militar eine Operation, die die judischen Gruppen schwachen sollte. Darum begann die britische Armee mit massiven Schlagen gegen die judischen Untergrundbewegungen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 100.000 Mann der britischen Armee in Palastina. Es gab Ausgangssperren in den großeren Stadten; das Gebaude der Jewish Agency wurde durchsucht und Akten beschlagnahmt. 4000 Juden, unter ihnen etwa Mosche Scharet und Jitzchak Rabin, wurden verhaftet. Golda Meir wurde als Frau verschont. Ben-Gurion hielt sich gerade in Frankreich auf. Als Antwort darauf planten die drei großen Untergrundorganisationen einen Terroranschlag auf den Sudflugel des King David Hotel in Jerusalem, in dem sich das Hauptquartier des Vereinigten Konigreichs befand, auch um die beschlagnahmten Akten zu vernichten. Im letzten Moment zog sich die Hagana zuruck und der Irgun unter Fuhrung des spateren Premierministers Menachem Begin fuhrte den Anschlag alleine aus. Bei dem Anschlag kamen 91 Menschen ums Leben.

Ab Mai 1946 verfolgte Ben-Gurion eine neue Strategie, um Druck auf die USA auszuuben. Er forderte nach dem Pogrom im polnischen Kielce die Einreise von osteuropaischen Juden nach Deutschland, Osterreich und Italien, damit diese in US-amerikanischen DP-Lagern unterkamen und die USA damit zum Handeln zwangen. Dies wurde als die Bricha -Bewegung bekannt. Die Hagana begann, osteuropaische Juden schon in Deutschland in Ivrit zu unterrichten. Im Lande wurden judische Siedlungen an strategisch wichtigen Orten eingerichtet. Beispielsweise wurden an Jom Kippur 1946 an elf Punkten im nordlichen Negev Siedlungen gegrundet. Gleichzeitig begannen die Vorbereitungen fur den Krieg. Man begann, militarisch nicht mehr in kleinen Einheiten wie im Widerstand gegen die Mandatsmacht zu denken. Wichtige Organisatoren der Hagana zu dieser Zeit waren Mosche Sneh , Jisrael Galili und Jaakow Dori ; Chef der Operationsabteilung der Hagana war Jigael Jadin .

Es ist unter Historikern immer noch umstritten, wer oder was den Ruckzug der Briten letztlich bewirkte. Es gab unbestreitbar wichtige britische Interessen in der Region. Sie lagen insbesondere in der Mittellage zu Indien begrundet. Als Indien 1947 geteilt und unabhangig wurde, versuchte das Vereinigte Konigreich das Mandat erst an die USA dann an den Volkerbund zuruckzugeben. Ein wichtiger Punkt waren die Olreserven der Region ? eine Pipeline verlief etwa vom Irak zum wichtigen Hafen Haifas . Die Lage des Landes am Mittelmeer und in relativer Nahe zum Suezkanal war ebenfalls von strategischer Bedeutung. Der britische Generalstab sah die Region deshalb fur den Fall eines Dritten Weltkrieges als unverzichtbar an. Allerdings waren sich die Briten bewusst, dass sie weder von Juden noch von Arabern im Land gewunscht waren. Das militarische Engagement war zudem sehr kostspielig, auch kam es zu erheblichen Verlusten an Menschenleben. Die offentliche Meinung im Konigreich stand dem Mandat, besonders aufgrund der Meldungen uber den judischen Widerstand, zunehmend ablehnend gegenuber. Hinzu kam der Druck der USA. Die Abhangigkeit des Konigreiches von amerikanischer Wiederaufbauhilfe in Milliardenhohe gerade nach dem harten Winter wird deshalb sicherlich eine Rolle gespielt haben.

UNSCOP

Das UNSCOP (United Nations Special Committee on Palestine), ein Sonderausschuss der UNO unter der Leitung des schwedischen Juristen Emil Sandstrom , verfolgte die Ereignisse des Exodus -Zwischenfalls und sprach sich in uberwaltigender Mehrheit fur eine Teilung des Landes aus. Nur Jugoslawien, Indien und der Iran sprachen sich fur einen foderalistischen Staat aus. Im April 1947 schließlich schlug die UNO in einem Teilungsplan die Grundung eines judischen und eines arabischen Staats vor. Dem gingen intensive diplomatische Bemuhungen der judischen Palastinenser, angefuhrt von Abba Eban , voraus. Wahrend Westeuropa und der sowjetische Block der Teilung zustimmten, mussten die Lander der Dritten Welt und der sudamerikanische Block uberzeugt werden. Die sudamerikanischen Staaten, unter Einfluss des Vatikans, wollten schließlich nur einem Plan zustimmen, der Jerusalem unter internationale Verwaltung stellte. Dies wurde von den Juden schweren Herzens akzeptiert. Die Zustimmung Trumans war wegen intensiven Drucks aus dem amerikanischen Außen- und Verteidigungsministerium nicht sicher, obwohl er die amerikanische Bevolkerung hinter sich wusste. Truman setzte sich nach Lobbyarbeit Weizmanns jedoch immerhin dafur ein, die Negev-Wuste dem judischen Staat zuzuschlagen. Das britische Commonwealth enthielt sich der Stimme.

UN-Teilungsplan

Die Palastinafrage wurde von dem damaligen Generalsekretar Trygve Lie als bedeutender Testfall fur die Zukunft der Organisation angesehen. Am 29. November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit (31 pro, 13 contra, 10 Enthaltungen, 1 abwesend) die Teilung Palastinas in einen judischen und einen arabischen Staat. Jerusalem sollte unter internationale Verwaltung kommen und die beiden Staaten sollten in einer Wirtschaftsunion zusammengefasst werden. Mit dem Ziel, tatsachlich einen unabhangigen judischen Staat zu grunden und den Uberlebenden der Shoa eine Heimat zu schaffen, akzeptierte die judische Bevolkerung den Plan. Die Araber lehnten den Plan dagegen ab. Es kam wieder zu Kampfen zwischen zionistischen Juden und Arabern, die seit 1939 unterbrochen gewesen waren. Wichtige Ziele fur die Juden waren dabei, die Straßen, besonders jene zwischen Jerusalem und Tel Aviv , offen zu halten, sowie fur den Schutz jeder einzelnen Gemeinde zu sorgen, damit diese nicht aufgegeben werden mussten. Die Hagana musste allerdings immer noch illegal operieren und die Amerikaner und Briten verhangten ein Waffenembargo. Die Briten zeigten sich auch sonst wenig kooperationsbereit, indem sie sich weigerten, Urkunden und andere legale Papiere zu ubergeben, und Vertreter der UN nicht ins Land ließen.

Die Strategie der Hagana war zu dieser Zeit nur defensiv, Vergeltungsschlage sollten aus Angst, die internationale Unterstutzung kurz vor der Staatsgrundung zu verlieren, nach dem Willen der Anfuhrer um Ben-Gurion nur mit Begrenzung ausgefuhrt werden.

Am 9. April 1948 kam es zu einem Massaker in dem arabischen Dorf Deir Jassin . Der Ort wurde von rechtszionistischen Truppen des Irgun von Menachem Begin zerstort, also nicht der Hagana, die der politischen Mitte zuzurechnen war. Zwischen 107 und 120 Palastinenser, darunter Kinder, Frauen und Greise, wurden getotet bzw. ermordet. Die Aktion erfullte ihren Zweck, Panik unter der arabischen Bevolkerung auszulosen. Seit diesem Massaker bis zum Beginn des Palastinakrieges flohen zwischen 250.000 und 300.000 Palastinenser oder wurden vertrieben.

Waffen konnten nur von der Tschechoslowakei bezogen werden. Der Verkauf begann noch zu vorkommunistischer Zeit und in der Folge wurden auch von der Tschechoslowakei produzierte deutsche Waffen geliefert, unter anderem auch Jagdflugzeuge vom Typ Avia S-199 . Die finanziellen Mittel hierfur wurden nach Spendenkampagnen der Jewish Agency und mit aktiver Teilnahme von Golda Meir vornehmlich von amerikanischen Juden bereitgestellt.

Kurz vor dem Ende des Mandats erlitt die judische Diplomatie eine herbe Niederlage, als das Außenministerium der USA eine Sondersitzung der UNO einberief, um den Teilungsbeschluss zuruckzunehmen bzw. die Teilung zu verschieben. Zuvor gab es bereits massiven Druck auf den Prasidenten. George F. Kennan etwa bezeichnete die Teilung als Katastrophe und auch der republikanische Prasidentschaftskandidat Thomas E. Dewey lehnte sie ab.

Der erste israelisch-arabische Krieg und die Aufteilung Palastinas

Der Israelische Unabhangigkeitskrieg (Palastinakrieg) begann mit dem Angriff der arabischen Staaten auf den neu gegrundeten Staat Israel. In dessen Verlauf gewann die israelische Armee die Oberhand uber die militarisch schlecht vorbereiteten und unkoordiniert agierenden arabischen Truppen. Bis zum Ende des Krieges verloren bis zu 750.000 palastinensische Araber ihre Heimat, was von ihnen heute als Nakba bezeichnet wird ? dies entsprach zu diesem Zeitpunkt einem Drittel des gesamten Volkes. Infolge des Massakers von Deir Yasin und aus weiteren Grunden waren bis zum eigentlichen Beginn des Palastinakriegs am 14. Mai 1948 ? also binnen 35 Tagen ? bereits zwischen 250.000 und 300.000 arabische Palastinenser geflohen oder wurden vertrieben. Der israelische Neue Historiker Benny Morris wies 1987 nach, dass es sich zum Teil um direkte, fast immer aber um indirekte Vertreibung gehandelt habe. Die verlassenen Stadte und fast 400 Dorfer wurden von judischen Einwanderern besiedelt. Dorfer, welche die Zionisten nicht benotigten, wurden zerstort, um eine Ruckkehr der Araber unmoglich zu machen. Ein Recht auf Ruckkehr wurde vielen arabischen Palastinensern verweigert. Die Waffenstillstandslinie deckte sich weitgehend mit den Grenzen, welche die Jewish Agency 1946 der UNO vorgeschlagen hatte.

Am Nachmittag des 14. Mai 1948 erfolgte in Tel Aviv der Staatsgrundungsakt Israels, weil am Abend der Schabbat begann und die Fahrt zum Versammlungsort die Schabbatruhe verletzt hatte. Von vielen Palastinensern wird dieses Datum als unerfullter Unabhangigkeitstag Palastinas angesehen. Der umgehende Angriff mehrerer arabischer Staaten auf Israel fuhrte zum Palastinakrieg, in dem Israel sein Territorium uber die Grenzen des UNO-Teilungsplans hinaus ausdehnte. Jordanien besetzte, in Absprache mit der Regierung Golda Meir, das Westjordanland, Agypten nahm den Gazastreifen ein. Mit der formellen Annexion des Westjordanlandes durch das Konigreich Jordanien im Jahre 1950 [24] wurde die Aufteilung Palastinas besiegelt.

Der Kampf fur den Staat Palastina

Schon 1952 grundete der islamische Rechtsgelehrte Taq? ad-D?n an-Nabh?n? im jordanisch kontrollierten Ostjerusalem die Islamische Befreiungspartei Hizb ut-Tahrir . Bis zu ihrem Verbot im Jahr 1957 kampfte sie von Jordanien aus mit politischen Mitteln fur die Befreiung der unter israelischer Herrschaft stehenden Gebiete Palastinas. [25] 1964 wurde die PLO gegrundet mit dem Ziel, den Traum der Palastinenser von einem eigenen Staat Palastina zu verwirklichen und den Staat Israel zu zerstoren. Treibende Kraft wurde die Fatah [26] unter der Fuhrung von Jassir Arafat . Dies sollte durch den Einsatz von Fedajin [26] aus der palastinensischen Diaspora erfolgen. Ziel war es, eine Gegenreaktion Israels zu provozieren, der ein Eingreifen der arabischen Armeen hatte folgen sollen. Im Rahmen eines Nationalen Befreiungskriegs [26] beanspruchten die Palastinenser die Rolle der Avantgarde . [26] Die zunachst widerwillige linksextreme Volksfront zur Befreiung Palastinas sah in dieser Strategie eine Gefahr fur die Regierung von Gamal Abdel Nasser , [26] naherte sich dann aber der Fatah an. Am anderen Ende des politischen Spektrums beteiligten sich auch die Muslimbruder zunachst nicht am bewaffneten Kampf, [26] bezogen jedoch ab der Grundung der Hamas im Jahr 1987 Stellung fur diesen. Jedoch waren die autoritar regierten arabischen Staaten kaum bereit, sich den von den Palastinensern konzipierten Strategien dienstbar zu machen, auch wenn die sogenannte Arabische Straße deutliche Sympathien zugunsten eines solchen Eingreifens bekundete. [26]

Im Sechstagekrieg hatte Israel 1967 das zu Jordanien gehorende Westjordanland und den zu Agypten gehorenden Teil Palastinas erobert und besetzt. Nach israelischer Lesart war das Westjordanland ?jordanisch besetztes Gebiet“. Bis 1967 gehorte die Westbank aber nach allgemeiner Sichtweise zur international anerkannten Grenze Jordaniens (Westjordanien genannt). Die UNO-Resolution 242 von 1967 ließ keinen Zweifel daran, dass die Staatengemeinschaft damals von Israel den Ruckzug aus diesen von ihm besetzten Gebieten forderte und bis heute fordert. Von nun an war es das Ziel der PLO unter der Fuhrung der Fatah , die 1967 den Arabern verloren gegangenen Gebiete zuruckzuerhalten und in diesen einen unabhangigen Staat ?Palastina“ zu grunden. In mehreren Erklarungen ab 1988 hat die PLO ihr ursprungliches Ziel, die Zerstorung des Staates Israel und die Errichtung eines Staates ?Palastina“ auf dem gesamten Territorium des historischen Palastina, aufgegeben. Die Palastinensische Nationalcharta betrachtet jedoch noch immer Palastina in den Grenzen der britischen Mandatszeit als untrennbare Einheit. [27] Der Verwirklichung eines lebensfahigen Staates im Westjordanland und Gaza steht nach Ansicht der Palastinenser die Siedlungspolitik entgegen, die Israel ohne Rucksicht auf vielfachen Protest der UNO und anderer Organisationen durchfuhrt.

Im Jahre 1974 wurde die PLO von der UNO als einzig legitime Vertreterin des palastinensischen Volkes anerkannt. Im Oslo-Abkommen von 1994 wurde den Palastinensern ein Autonomiestatus gewahrt. Die international ausgearbeitete Roadmap for Peace sieht als wichtigstes Ziel die Errichtung Palastinas im Westjordanland sowie im Gazastreifen vor.

Palastina aus der Sicht des Koran

Das Wort ?Palastina“ kommt im Koran nicht vor. [28] Traditionell werden jedoch mehrere Stellen im Koran auf Palastina gedeutet: [29]

≪????????????? ????????? ????????? ??????? ??????????????? ????????? ????????? ?????????????? ??????? ?????????? ?????? ? ????????? ???????? ??????? ??????????? ?????? ????? ???????????? ????? ???????? ? ???????????? ??? ????? ???????? ?????????? ?????????? ????? ??????? ???????????≫

?Und Wir gaben dem Volk (Moses) das fur schwach galt, die ostlichen Teile des Landes (Palastina) zum Erbe und die westlichen Teile dazu, die Wir gesegnet hatten. Und das gnadenvolle Wort deines Herrn war erfullt an den Kindern Israels, weil sie standhaft waren; und Wir zerstorten alles, was Pharao und sein Volk geschaffen und was an hohen Bauten sie erbaut hatten.“

Dass es sich bei dem unterdruckten Volk um das Volk von Mose, also die Israeliten handelt, ist aus dem Kontext ersichtlich [30] und gilt als Konsens unter Kommentatoren des Korans. [31] An anderer Stelle heißt es:

≪????????? ??? ???????? ??????? ???????????? ?????????? ???????? ??????? ???? ?????? ????????? ??????? ?????? ????????≫

?Und nach ihm sprachen wir zu den Kindern Israels: Wohnet in dem Lande (Palastina); und wenn die Zeit der zweiten Verheißung kommt, dann werden Wir euch hinzubringen als eine Schar, gesammelt (aus den verschiedenen Volkern.)“

Auch aus dieser Sure geht hervor, dass Palastina den Nachkommen Israels versprochen wurde, der im Koran auch Jakob genannt wurde. Dagegen finden sich in keiner der 114 Suren des Korans Hinweise darauf, die Palastina einem anderen Volk zuschreiben wurde. [32]

Siehe auch

Literatur

Wikisource: Palastina (Region)  ? Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Heike Sternberg-el Hotabi : Der Kampf der Seevolker gegen Pharao Ramses III. (= Archaologie, Inschriften und Denkmaler Altagyptens. Band 2). Verlag Marie Leidorf, Rahden (Westfalen) 2012, S. 51.
  2. Herodot, Historien 3,5; zudem in 7,89 ?Palaistin?“ als Ortsbezeichnung.
  3. Siehe zu den Ausfuhrungen dieses Abschnitts auch: Othmar Keel, Max Kuchler, Christoph Uehlinger: Orte und Landschaften der Bibel. Band 1: Geographisch-geschichtliche Landeskunde. Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1984, ISBN 3-525-50166-8 , S. 277 ff.
  4. a b Earl Peel: Bericht uber Palastina. Erstattet durch die konigliche Palastina-Kommission . Im Schocken Verlag, Berlin 1937, S.   22   f .
  5. Abraham Braver, Shimon Gibson: Palestine . In: Encyclopaedia Judaica . 2. Auflage. Band   15 . Thomson Gale, 2007, S.   581   f .
  6. https://gerloff.co.il/begriff-palastina/ , abgerufen am 6. Januar 2024.
  7. M. Noth: Zur Geschichte des Namens Palastina . In: Zeitschrift des Deutschen Palastina-Vereins . Band   62 , 1939, S.   125?44 .
  8. Theodor Herzl: Der Judenstaat. Versuch einer modernen Losung der Judenfrage . Breitenstein’s Verlags-Buchhandlung, Leipzig und Wien 1896, S.   29 .
  9. IDI researcher Karin Tamar Shafferman: Arab Identity in a Jewish and Democratic State. 4. Mai 2008, abgerufen am 26. Juli 2014 .
  10. Christian Siebert: Saisonale chemische Variationen des See Genezareth, seiner Zuflusse und deren Ursachen. Freien Universitat Berlin, 5. Januar 2006, abgerufen am 3. Dezember 2012 .
  11. Masahiro Murakami: Managing Water for Peace in the Middle East: Alternative Strategies. United Nations University, 1995, abgerufen am 3. Dezember 2012 .
  12. Heike Sternberg-el Hotabi: Der Kampf der Seevolker gegen Pharao Ramses III. (= Archaologie, Inschriften und Denkmaler Altagyptens. Band 2). Verlag Marie Leidorf, Rahden (Westfalen) 2012, S. 49.
  13. Martin Noth: Das System der zwolf Stamme Israels. Stuttgart 1930, Nachdruck Darmstadt 1978, ISBN 3-534-03396-5 .
  14. Christian Sigrist: Regulierte Anarchie. Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentaren Gesellschaften Afrikas Freiburg im Breisgau 1967. 4., erw. Auflage. Lit, Munster 2005, ISBN 3-8258-3513-8 .
  15. Israel Finkelstein , Neil A. Silberman : Keine Posaunen vor Jericho. Die archaologische Wahrheit uber die Bibel. dtv Munchen 2004.
  16. a b c d e f g h i j k Amnon Cohen, preface de Michel Abitbol et Abdou Filali-Ansary: Juifs et musulmans en Palestine et en Israel ? Des origines a nos jours . In: Jean-Claude Zylberstein (Hrsg.): Collection Texto . 2. Auflage. Editions Tallandier, Paris 2021, ISBN 979-1-02104776-1 , S.   25?28, 29, 31, 73, 90 .
  17. Albert Hourani : Die Geschichte der arabischen Volker. Von den Anfangen des Islam bis zum Nahostkonflikt unserer Tage. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2006, ISBN 3-596-15085-X , S. 115 ff.
  18. (Artikel uber die Jewish Colonisation Association) . In: Altneuland . Nr.   11 . Judischer Verlag, Berlin 1904, S.   339 .
  19. Gudrun Kramer: Geschichte Palastinas . 5. Auflage. C.H. Beck, 2006, ISBN 3-406-47601-5 , S.   172   ff .
  20. a b Heinz Halm : Wie der Vordere Orient zur Krisenregion wurde: Hans Brakers Bilanz westlicher Nahostpolitik ? Explosiver Unruheherd. In: Die Zeit Archiv. 18. September 1992, abgerufen am 2. Dezember 2012 .
  21. Peer Summek: Kolonialzeit: Der syrische Traum. In: Die Zeit. 16. August 2012, abgerufen am 2. Dezember 2012 .
  22. Davids S. Wyman, Rafael Medoff: A race against death : Peter Bergson, America and the Holocaust. The New Press 2002, ISBN 1-56584-761-X , S. 7 ff.
  23. The Bermuda Conference. In: American Experience: America and the Holocaust. Abgerufen am 24. Juni 2021 (englisch).
  24. Ali Shneiwer: Palastina und die Palastinenser: Der lange Weg zum Staat. Lit Verlag, Munster, 2001, S. 53. ISBN 978-3-8258-4861-3 .
  25. Meir Hatina: Islam and Salvation in Palestine. The Islamic Jihad Movement. The Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African studies, Tel Aviv 2001, S. 20.
  26. a b c d e f g Majed Kayali: Vers une nouvelle intifada? ? Alors que l’accord de cessez-le-feu entre Israel et le Hamas est entre en vigueur le 21 mai, cet auteur palestinien s’interroge sur les formes que pourrait prendre la lutte de son peuple a l’avenir . In: Courrier international Hors-serie: Moyen-Orient ? Les nouveaux maitres du jeu . Juli 2021, ISSN   1169-114X , S.   49 (Ersterscheinung dieses Artikels in der libanesischen Zeitung Daraj (Beirut) am 21. Mai 2021).
  27. Charta der PLO (PDF; 51 kB) Charta der PLO von der Vertretung in Bonn
  28. Abdel-Hakim Ourghi: ≪Es steht im Koran≫, sagen Muslime, um islamische Anspruche auf Israel und Jerusalem zu rechtfertigen. Sie sollten den Koran genauer lesen. In: Neue Zurcher Zeitung. Ausgabe vom 27. Februar 2023. pdf , abgerufen am 15. Oktober 2023.
  29. Entnommen: Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (Imam und Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat; Hrsg.): DER HEILIGE QUR-AN. Achte, uberarbeitete Auflage. Verlag Der Islam, Frankfurt 2012, ISBN 978-3-921458-00-6 . (arabisch und deutsch)
  30. Rudi Paret: Der Koran. Kommentar und Konkordanz. Stuttgart 1989. S. 172.
  31. Matthias Messerle: Das Land Israel im Koran. Eine exemplarische Betrachtung der Suren 7 und 5. Munchen 2015.
  32. Miriam Magall: Der Koran und die Juden (4): Wem gehort das Land Israel? 2019. pdf