Geschichte Syriens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Geschichte Syriens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Syrischen Arabischen Republik von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie setzt mit den altesten Spuren von Homininen ein, die vor fast 1,8 Millionen Jahren in der Syrischen Wuste lebten. Eine kontinuierliche Besiedlung fand wahrscheinlich erst sehr viel spater statt, spatestens jedoch vor mehr als 600.000 Jahren, als der afrikanische Homo erectus sich uber die Alte Welt auszubreiten begann, und dessen altestes Fossil in Syrien etwa 450.000 Jahre alt ist. Dieser entwickelte sich in Europa und Westasien zum Neandertaler , in Afrika vor mindestens 300.000 Jahren zum Homo sapiens . Beide trafen, wie jungst israelische Funde nahelegen, vor 150.000 Jahren in der Levante aufeinander, wobei die Nachfahren dieser Jagergruppen bis heute geringe Mengen an Neandertaler-Erbgut in sich tragen. In der Hohle von Dederiyeh fanden sich die bedeutendsten Neandertaleruberreste des Landes. Die Zugewanderten brachten offenbar jeweils neue Gerate und neue Jagdtechniken mit. Eine Art Klebetechnik erlaubte zudem spatestens vor 70.000 Jahren den allgegenwartigen Einsatz von Kompositwerkzeugen. Außerdem entwickelten sich regionale Kulturen. Das alteste Fossil unserer unmittelbaren Vorfahren ist uber 40.000 Jahre alt.

Der Ubergang vom Jagen, Sammeln und Fischen zur produzierenden Lebensweise war in der nordlichen Levante, im Gegensatz zum ubrigen Mittelmeerraum, keinem Zuwanderungsprozess geschuldet, sondern einem lokalen Vorgang der indigenen Bevolkerungsgruppen, der sich uber einen sehr viel langeren Zeitraum erstreckte. Eine fruhestbauerliche Kultur lasst sich bereits im 11. Jahrtausend v. Chr. fassen, wobei der dorthin fuhrende, uberaus komplexe Prozess mehrere Jahrtausende fruher einsetzte. In diese Zeit, und zwar sowohl vor als auch nach der Entstehung erster bauerlicher Kulturen, entstanden Monumentalwerke, darunter im 11. Jahrtausend eine erste Stadtbefestigung und mit ihr der alteste Turm der Welt.

Wahrend man fruher glaubte, zur bauerlichen Kultur gehore auch von Anfang an die Herstellung von Ton- oder Keramikgefaßen, so erwies sich, dass bereits zwischen 15.000 und 13.000 v. Chr. in Ostasien und in Afrika um 9000 v. Chr. Jager und Sammler derlei Gefaße herstellten. In Westasien setzte diese jedoch erst nach 7000 v. Chr. ein, als die bauerlichen Kulturen langst stadtartige Siedlungen hervorgebracht hatten. Schon die Hassuna-Kultur entwickelte Ansatze administrativer Tatigkeit. Die Zucht von Schweinen und Rindern, Schafen und Ziegen gesellte sich zunehmend zur pflanzlichen Kost, wahrend die Jagd auf Gazellen, Onager, Wildschweine, aber auch Hasen an Bedeutung verlor. Die Siedlungen wurden deutlich großer, schließlich entstanden erste Stadtstaaten. Doch kam es Ende des 3. Jahrtausends zu einer Siedlungsunterbrechung, vermutlich durch Vieh-Nomaden, die sich bestimmten Naturraumen sehr viel besser anpassen konnten, als Bauern. Spatestens mit Ebla entstand um 2400 bis 2250 v. Chr. eine Stadt von 56 ha Flache, die zu erheblichen Teilen vom Handel mit Schafwolle lebte, aber auch von anderen weitraumig gehandelten Produkten. Hauptkonkurrentin wurde Mari am Euphrat. Die mesopotamischen Großreiche Akkad und Alt-Assyrien , aber auch die Hethiter und das Neue Reich der Agypter griffen immer wieder militarisch in Syrien ein, wo mit den Mittani ein eigenes Großreich entstand. In den weniger von den Nachbarreichen dominierten Phasen bluhte eine Reihe von Stadtstaaten.

Die Eroberungen der Seevolker veranderten die regionalen Machtverhaltnisse nach 1200 v. Chr. brachial, verstarkt durch die in der arabischen Wuste beginnende Volkerwanderung der Aramaer . Sie profitierten von der Domestizierung des Kamels ab etwa 1300 v. Chr., das auch dort als Reit- und Transporttier eingesetzt werden konnte, wo Pferde nicht leben konnten. Zugleich kam es zu einer Wiedergeburt der Stadtstaatenwelt. Erst mit dem Assyrerreich, das im 9. und 8. Jahrhundert v. Chr. nach Syrien expandierte, wurde die Region wieder Teil eines Großreiches. Trotz heftiger Gegenwehr unterwarf das Neubabylonische Reich die Region, dem das Perserreich folgte, dann, nach der Eroberung durch Alexander den Großen , die Seleukiden , schließlich die Romer.

Das Aramaische wurde zur lingua franca des Nahen Ostens, unter den Seleukiden erhielt das Griechische große Bedeutung, wahrend das Lateinische sich nicht dauerhaft durchsetzen konnte. Umgekehrt kam es zu einer von Syrien ausgehenden ?Orientalisierung“ des Romerreichs, die bis zum Versuch einer entsprechenden Staatsreligion reichte. In diesem verengten Sinne ist die Christianisierung des Reiches, das den gesamten Mittelmeerraum umfasste, Teil eines fruher einsetzenden Prozesses, aus dem sich die neue Religion allerdings zu losen verstand. Sie wurde Ende des 4. Jahrhunderts zur Staatsreligion. Doch kam es uber theologische Fragen zu heftigen Auseinandersetzungen. Dabei wiederum spielte die Levante, die schon sehr fruh christianisiert worden war, eine wichtige Rolle, denn die dort vorherrschenden Lehren standen im Widerstreit zu denen von den Kaisern bevorzugten und durch Kirchenkonzile gefestigten Beschlussen.

Zugleich schlossen sich die arabischen Stamme, die mit Persien bzw. Ostrom noch im Bundnis gestanden hatten ? vor allem wahrend des Uberlebenskampfes zwischen den beiden Großreichen zwischen 592 und 628 ?, zu Verfechtern der Lehre Mohammeds , dessen Anhanger im Laufe der ersten Halfte des 7. Jahrhunderts auch Syrien eroberten. Bald wurde Damaskus zum Sitz der Kalifen und zur Hauptstadt eines schnell expandierenden Reiches, doch sturzte diese Dynastie eine konservative Revolution unter Fuhrung der Abbasiden . Infolgedessen bußte die Stadt ab 744 ihre zentrale Rolle im Riesenreich zwischen Atlantik und Indus zugunsten von Bagdad ein. Schon nach wenigen Jahrzehnten setzte sich die arabische Sprache durch, weite Teile der Bevolkerung wurden islamisiert, partiell durch erhebliche Zuwanderung.

Doch dieses Reich zerfiel im Laufe des 9. Jahrhunderts, zudem gelang es schiitischen Gruppen auch in Nordafrika, und von da in Agypten und in der Levante Fuß zu fassen. Mit den Hamdaniden , die immer wieder versuchten, auch Bagdad zu dominieren, beherrschte nach langer Zeit wieder eine lokal gebundene Dynastie den Norden von Syrien und des Iraks. Doch bald geriet die Region in den Konflikt zwischen schiitischen Fatimiden und sunnitischen Seldschuken sowie dem orthodoxen Byzanz . Mit den Kreuzfahrern erreichte eine weitere religiose Gruppe 1098 Syrien, die ihre anfanglichen militarischen Erfolge zu erheblichen Teilen der starken Machtzersplitterung zu verdanken hatte, die in der gesamten Levante bestand. So entstanden zeitweise vier Kreuzfahrerstaaten, allen voran das Konigreich Jerusalem , sowie der schiitische Staat der Assassinen .

Es waren vor allem Abkommlinge turkischer und kurdischer Gruppen, die als Militarsklaven in die arabischen Lander gelangten. Sie ubernahmen spater die Macht, und ihnen gelang es schließlich unter Saladin die Kreuzfahrerstaaten endgultig zu schwachen, auch wenn erst mehr als ein Jahrhundert spater die letzte Festung geraumt werden musste. Die turkischen Mamluken Agyptens schlugen 1260 nicht nur die Mongolen zuruck, sondern sie eroberten auch ganz Syrien. Damit setzte aber zum Schutz vor einer erneuten Invasion durch christliche Machte eine stadtefeindliche Politik ein, die unter den Hafenstadten fast nur noch Beirut begunstigte. Mit dem Vordringen der Portugiesen in den indischen Ozean verloren die Mamluken um 1507/09 ihr weitgehendes Handelsmonopol mit Indien, 1516 unterlagen sie den Osmanen , die das gesamte Reich 1516/17 eroberten. 1520/21 kam es zum Aufstand des Damaszener Statthalters Janbirdi al-Ghaz?l?, doch scheiterte er an Aleppo und wurde schließlich bei Damaskus besiegt, das schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Wahrend wenige Familien in den vier bedeutenden Provinzhauptstadten Syriens, also in Damaskus, Aleppo, Tripolis und Sidon zu enormen Vermogen gelangten, geriet das flache Land immer mehr ins Hintertreffen. Doch waren Eingriffe in die Sozialstruktur, in regionale Sitten und Gebrauche weder gewollt noch durchsetzbar. Zudem folgten die lokalen Gruppen einer anderen Rechtsschule, als der von Konstantinopel entsandte oberste Richter. Das osmanische Steuerpachtsystem sorgte fur eine weitere Entfremdung zwischen Zentrale und Peripherie. Zudem suchten religiose Minderheiten nach 1600 zunehmend Schutz im Ausland, wie etwa die Drusen beim Herzogtum Toskana .

Endgultig erschuttert wurde die osmanische Herrschaft durch die Ruckgewinnung der Macht in Agypten durch die Mamluken, eine Entwicklung, die durch den Versuch Napoleons im Jahr 1799 militarisch zu intervenieren, zunachst gebremst, dann aber durch die Herrschaft des Mamluken Muhammad Ali verstarkt wurde. Ohne Intervention der westeuropaischen Machte in den Jahren 1839 bis 1841 ware das Osmanenreich bereits zu diesem Zeitpunkt von dem albanischen Herrscher erobert worden.

Nun versuchte Konstantinopel im Wettlauf mit den entstehenden Industriemachten mitzuhalten, und so wurde Syrien vor allem zum Lieferanten von Rohstoffen und Nahrungsmitteln. Der soziale Druck gerade im landlichen Bereich, nunmehr aber auch in den wachsenden Stadten des noch dunn besiedelten Gebietes fuhrte zu Aufstanden gegen die Grundbesitzer, die sich, wie etwa im Burgerkrieg im Libanongebirge mit ethnisch-religiosen Auseinandersetzungen verbanden, was 1860 in Damaskus zu einem Massaker an den dortigen Christen fuhrte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu Verwaltungsreformen, zur Militarisierung der Gesellschaft, zu großangelgeten Investitionen in den Grundbesitz und zur Entwicklung eines Bankensystems, aber auch zu einer Verscharfung des turkischen Nationalismus', der sich im Ersten Weltkrieg in Form von Volkermorden gegen Armenier , aber auch Assyrer und Aramaer richtete. Zugleich machten die Kolonialmachte Großbritannien und Frankreich den Arabern Zusagen fur einen unabhangigen Staat, sagten aber zugleich einen solchen den judischen Siedlern zu. Am Ende des Krieges wurde Frankreich ein Mandat uber Syrien durch Volkerbund zugesprochen.

Wahrend dieser Zeit verstarkte sich die Zuordnung der Individuen zu ethnisch-religiosen Gruppen, die Paris zudem als Grundmuster wahrnahm und dementsprechend alle Konflikte vor allem vor diesem Hintergrund deutete. So erhielten die Alawiten ein eigenes Gebiet, ebenso wie die Drusen, dann die Maroniten, wodurch die Abtrennung des Libanon als eigener Staat eine Begrundung fand, und auch die Kurden verlangten ein eigenes Territorium.

Wahrend des Zweiten Weltkriegs gelang es den Achsenmachten erst nach der Besetzung Frankreichs im Jahr 1940 verstarkt Einfluss zu nehmen. Das von Deutschland abhangige Vichy-Regime setzte sich zunachst in Syrien durch, doch Briten und Franzosen besetzten Syrien im Syrisch-Libanesischen Feldzug ab dem 8. Juni 1941. Damaskus fiel am 21. Juni fast kampflos, zumal dem Faschismus im Land beinahe jeder Ruckhalt fehlte. Trotz Unabhangigkeitserklarung durch General Georges Catroux versuchte Paris das Mandat beizubehalten. Der Konflikt eskalierte gegen Kriegsende, so dass Damaskus bombardiert wurde. Erst die gemeinsame Intervention Großbritanniens und der USA zwang Paris, Syrien 1946 aufzugeben.

Die Staatsgrundung Israels, gegen das Syrien an vier Kriegen teilnahm, und der Panarabismus unter Fuhrung von Agyptens Gamal Abdel Nasser , dazu eine laizistische Regierung, waren die dominierenden Themen der Nachkriegszeit vor dem Hintergrund des Kalten Krieges . Seit 1963 beherrscht die bis 2003 auch im Irak herrschende Baath-Partei das Land, die sich vielfach im Libanon einmischte, den sie als Teil Syriens betrachtet. Ab 1970 dominierte Hafiz al-Assad , der 1982 einen Islamistenaufstand niederschlug, und der sich an die Sowjetunion anlehnte, spater Russland, seit 2000 sein Sohn Baschar al-Assad . Seit 2011 herrscht ein von zahlreichen Gruppen befeuerter Burgerkrieg, in den sich schließlich auch Russland massiv einmischte, ebenso wie die USA und jungst die Turkei.

Urgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fruhestes und Altpalaolithikum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Belegbar sind in Syrien sowohl das Fruheste Palaolithikum, die vor 1,5 Millionen Jahren beginnende erste menschliche Besiedlungsphase, als auch das Altpalaolithikum (800.000 bis 350.000 Jahre vor heute), sowie das Mittelpalaolithikum (350.000 bis 50.000 Jahre), also die Zeit der Besiedlung durch Neandertaler .

Ausschließlich am Euphrat lassen sich die fruhesten menschlichen Spuren nachweisen. Sie reichen zwischen 1,5 Millionen und 800.000 Jahre zuruck. Bei den funf entlang des Flusses entdeckten Fundstatten, die zwischen Raqqa und Deir ez-Zor liegen, handelt es sich um Maadan 1 und 5 , Ain Abu Jemaa , Ain Tabous und Hamadine . [1] Das Fruhe Acheuleen , wie die zugehorige archaologische Kultur bezeichnet wird, hat sich ausschließlich in steinernen Artefakten niedergeschlagen.

Am Orontes ( Rastan ) fanden sich ausschließlich Artefakte, die junger als etwa 800.000 Jahre sind, wahrscheinlich sogar junger als 700.000 Jahre. Auch in der Wuste im Osten des Landes entdeckte man an der Fundstatte Umm el Tlel Artefakte, die vor etwa einer halben Million Jahren bearbeitet wurden. Diese Fundstatte gehort zum Fundkomplex El Kowm , dessen Artefakte bis zu eine Million Jahre zuruckreichen konnten. Uber das Mittlere Acheuleen im Raum Syriens ist wenig bekannt. Eine der bedeutenderen Fundstatten ist im Kustenbereich Berzine im Westen des Landes, eine weitere ist Gharmachi 1 am Orontes.

Menschliche Uberreste sind, im Gegensatz zu den zahlreichen Steingeraten, die weniger verganglich sind, außerst selten. 1996 wurde ein auf 450.000 Jahre datiertes Schadelfragment von Homo erectus in Nadaouiyeh Ain Askar entdeckt, einer Fundstatte, die gleichfalls zum Fundkomplex von El Kowm gehort. [2]

Mittelpalaolithikum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Mittelpalaolithikum lebten gleichzeitig Neandertaler und anatomisch moderne Menschen im Nahen Osten. Uberreste, die dem Neandertaler zugeordnet werden konnten, fanden sich 1993 in der Hohle von Dederiyeh . Es handelte sich um den ersten Fund eines vollstandigen Neandertalerskelettes in Syrien und zugleich um ein Kinderbegrabnis. [3]

Da es in Afrika keine Neandertaler gab, sehr wohl aber in Europa, West- und Zentralasien, stellte sich die Frage, woher diese Neandertalerpopulation kam. Nach Ofer Bar-Yosef und Bernard Vandermeersch mussen sie aus Europa gekommen sein. Der Grund fur die Wanderung konnte das glaziale Klima zwischen 115.000 und 65.000 v. Chr. gewesen sein, das europaische Neandertaler in den Nahen Osten vertrieb, wo sie auf den anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) stießen. Eine ahnlich unabhangige lithische Industrie wie das palastinische Amudien konnte das Humalien in Syrien darstellen.

Bei der Wanderung moderner Menschen Richtung Levante (?Out of Africa“) gab es anscheinend zwei Hohepunkte, namlich vor 130.000 und vor 80.000 Jahren. Die beiden Vorgange wurden durch eine drastische Klimaveranderung voneinander getrennt. Dabei wird gelegentlich zwischen Out of Africa 2a und Out of Africa 2b unterschieden, wobei moglicherweise die ersten Auswanderer im Nahrungswettbewerb mit den Neandertalern unterlagen (oder aus sonstigen Grunden scheiterten), wahrend die zweite Auswanderung gelang. [4]

Als alteste, wenn auch zunachst umstrittene Figurine darf inzwischen die 230.000 Jahre alte Darstellung einer Frau gelten, die man in Benekhat Ram im Golangebiet fand. Die schematisierte Frauendarstellung, geringfugig weiterbearbeitet aus einem geeigneten Stein, galt gar als altestes Kunstwerk der Welt. [5]

Neolithikum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siedlungen aus dem PPNA stammen aus der Zeit, in der sich Ackerbau und Viehzucht langsam entwickelten. Die rechteckigen Hauser z. B. von Mureybit stammen aus der folgenden Epoche des PPNB , als sich die neolithische Lebensweise bereits durchgesetzt hatte, Keramik aber noch unbekannt war. Man benutzte Gefaße aus Gips, gebranntem Kalk ( Vaiselles blanches ) und Stein. Obsidian aus Anatolien weist auf fruhe Handelsbeziehungen hin.

Ungefahre Verbreitung der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur
Tonfigur der Halaf-Kultur

Die Halaf-Kultur , eine in der Levante als spatneolithiisch betrachtete Kultur , die neben Syrien auch im Norden Mesopotamiens , im Sudosten der Turkei und bis an die Grenze zum Iran und daruber hinaus nachweisbar ist, bestand von 5900 bis 5000 v. Chr., nach anderen Autoren von 5200 bis 4500 v. Chr. [6] Namensgebender Fundort ist Tell Halaf in Syrien. Kennzeichnend waren meist weniger als einen Hektar Flache bedeckende Siedlungen, wobei einige wenige großere von ihnen bis zu 10 ha anwuchsen. Merkmal der Kultur ist vor allem ihre Keramik. Neben saisonalem Ackerbau bestand die Subsistenzwirtschaft auch in Jagd und Hirtennomadismus. [7]

Bronzezeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Karte Syriens im Altertum

In dem Tell, in dem Ebla ab 1964 freigelegt wurde, entdeckten die Ausgraber unter Paolo Matthaei den Palast G. Dort befanden sich Tausende von Tontafeln, die vor allem eine Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte ermoglichen, und die zeigen, dass Ebla im 24. Jahrhundert v. Chr. die wichtigste Stadt Nordsyriens war, deren Geschichte zudem mindestens drei Jahrhunderte zuruckreichte. Sie belegen eine hochgradig zentralisierte Wirtschaft mit einer Vielzahl von Handwerkern mit deren Nahrungsmittelrationen, und Verwaltungsposten. Die Schafherden waren im Besitz des Konigs und dienten der Wollproduktion. Neben dem Konig und den Amtmannern spielten in der gesellschaftlichen Hierarchie ?die Alteren“ eine wesentliche Rolle. Auch zeigt sich in den Tafeln, dass Ebla in scharfer Konkurrenz zu Mari am mittleren Euphrat stand, dem es sogar gelang, Ebla etwa 15 Jahre lang zu beherrschen. Kontakte mit Agypten im Westen ließen sich durch Alabaster- und Dioritfunde belegen, mit Afghanistan durch Lapislazuli, auch bestanden Kontakte Richtung Akkad und nach Anatolien.

Die Sprache von Ebla , das Eblaitische , wurde auf dem Gebiet des heutigen Nordsyrien gesprochen und ist eng mit dem Akkadischen verwandt. Um etwa 2350 v. Chr. wurde Ebla von den Akkadern erobert und zerstort, entweder durch Sargon oder dessen Enkel Naram-sin . Kurz danach entstand am Nordrand des Tells eine neue Stadt, die moglicherweise in einem Tributverhaltnis zu Ur III, dem Nachfolgereich der Akkader stand. Mit dessen Untergang durch die aus dem Norden kommenden Elamiter wurde auch diese Stadt um 2000 v. Chr. zerstort.

Andere wichtige Bronzezeitorte in Syrien waren Qatna und Tell Sakka .

Nordsyrien war Teil des Mitanni -Reiches, etwa um 1350 v. Chr. wurde es von den Hethitern erobert.

Eisenzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das aramaische Reich Aram mit der Hauptstadt Damaskus existierte vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis 733 v. Chr. Ab etwa 900 v. Chr. wurde Syrien nach und nach Teil des Neuassyrischen Reiches , das 625 v. Chr. vom Neubabylonischen Reich abgelost wurde. Das Perserreich der Achameniden eroberte schließlich das Neubabylonische Reich und das heutige Syrien im Jahre 539 v. Chr.

Griechisch-romische Zeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der makedonische Konig Alexander der Große eroberte nach der Schlacht bei Issos in den Jahren 332 und 331 v. Chr. das heutige Syrien. Nach dem Tode Alexanders wurde Syrien Teil des Diadochen -Reiches der Seleukiden . Im 2. und 3. vorchristlichen Jahrhundert kommt es zwischen dem ptolemaischen Agypten und den Seleukiden zu einer Reihe von militarischen Konflikten in Syrien:

Bereits vor der griechisch-makedonischen Eroberung hatte sich im Altgriechischen die Landschaftsbezeichnung ?Syria“ (Συρ?α) als Kurzform von ?Assyrien“ beziehungsweise dem Namen des Assyrerreiches herausgebildet. [8] Der im fruhen 1. Jahrhundert n. Chr. schreibende Geograph Strabon ( Geographika 16,1) nennt als Bestandteile des ?heutigen“ oder eigentlichen Syriens das Gebiet westlich des Euphrat , jenseits der Wohnsitze der Araber , zwischen Kilikien , den Phoniziern , Judaa und dem Meer gegenuber dem agyptischen Meer und dem Golf von Issos . Fruher aber sei der Name Syrien fur das Gebiet zwischen Babylonien und dem Golf von Issos gebraucht worden, habe sich aber auch von dem Golf von Issos bis zum Schwarzen Meer erstreckt ( Geographika 16,2). Die beiden Stamme der Kappadokier , jene, die in der Nahe des Pontus , und jene, die in der Nahe des Taurusgebirges ansassig sind, seien zu seiner Zeit ?weiße Syrer“ genannt worden. Aus der weiteren Beschreibung wird klar, dass er unter den Syrern das heute als Aramaer bekannte Volk des Altertums versteht.

64 v. Chr. wurde Syrien zur romischen Provinz Syria . 193/194 wurde diese in zwei kleinere Provinzen unterteilt, namlich Syria Phoenice und Syria Coele (benannt nach der Landschaft Koilesyrien ). Auch die sudlich anschließende Region Palastina wurde teilweise mit dem Begriff ?Syrien“ bezeichnet und die dortige Provinz Judaa um 136 in Syria Palaestina umbenannt.

Das Reich von Palmyra erklarte unter der Konigin Zenobia im Jahre 267 die Unabhangigkeit von Rom, wurde aber vom romischen Kaiser Aurelian im Jahre 272 besiegt. Bei der Teilung des Romischen Reichs im Jahre 395 fiel Syrien an Ostrom .

Syrien unter der Herrschaft der Umayyaden und Abbasiden (636?945) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schon kurz nach der Begrundung des Islam wurde das ostromische Syrien im Rahmen der islamischen Expansion von den Arabern 636 nach der Schlacht am Jarmuk erobert. Ab 639 regierte der Umayyade Mu??wiya I. als Statthalter in Syrien und schuf sich aus den hier ansassigen arabischen Stammen eine sichere militarische Hausmacht. Nach der Durchsetzung als Kalif (661) verlagerte er die Hauptstadt des Kalifats nach Damaskus , womit Syrien das neue Kernland des Reiches wurde. 750 wurden die Umayyaden von den Abbasiden gesturzt. Diese verlegten die Hauptstadt in die irakische Garnisonsstadt Kufa und grundeten Bagdad als neues Zentrum des Reiches.

Syrische Furstentumer und der Kampf gegen die Kreuzfahrer (945?1174) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit 902 gewannen die Hamdaniden in Aleppo und Mossul an Einfluss und wurden nach 945 faktisch von den Abbasiden unabhangig, als diese unter die Kontrolle der schiitischen Buyiden gerieten. In ihrer Residenz Aleppo forderten die Hamdaniden bis zu ihrem Sturz 1002 die arabische Kultur. Darauf konnten die Fatimiden ihre Kontrolle uber Nordsyrien ausweiten, bis sie ihrerseits zwischen 1071 und 1079 von den Seldschuken vertrieben wurden. Diese konnten jedoch keine stabile Herrschaft aufbauen, so dass Syrien bald wieder in mehrere kleine Furstentumer zerfiel.

Durch die Zersplitterung Syriens sowie den Niedergang des Seldschukenreichs und des Fatimidenreichs wurde die Eroberung der Kustengebiete durch die Kreuzfahrer des Ersten Kreuzzugs (1098?1099) erheblich erleichtert. Die Kreuzfahrer grundeten in der Folgezeit das Konigreich Jerusalem in Palastina , das Furstentum Antiochia , sowie die Grafschaften Tripolis und Edessa . Die muslimischen Herrscher in Syrien, u. a. die Assassinen , gingen bald zu einer Koexistenz mit den Kreuzfahrern uber, da diese mit den Kustenstadten auch die wichtigsten Handelszentren in der Levante kontrollierten.

Seit 1127 begann der Widerstand unter dem Atabeg Imad ad-Din Zengi von Aleppo (1127?1146). Er begrundete die Dynastie der Zengiden und eroberte 1144 die Grafschaft Edessa. Dies wurde der Ausloser fur den 2. Kreuzzug (1147?1149), der vor Damaskus scheiterte. Unter Nur ad-Din Zengi (1146?1174) wurde der Kampf gegen die Kreuzfahrer fortgefuhrt und das ganze muslimische Syrien und der Nordirak um Mossul vereinigt. 1168 gelang es seinem General Sirkuh auch Agypten zu besetzen.

Syrien unter der Vorherrschaft Agyptens (1174?1517) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sirkuhs Nachfolger Saladin sturzte 1171 die Fatimiden und grundete die Dynastie der Ayyubiden in Agypten. Der Konflikt zwischen Nur ad-Din und Saladin wurde nur durch den Tod Nur ad-Dins (1174) verhindert. Daraufhin wurde auch Syrien von Saladin unterworfen und Teil des Ayyubidenreichs von Agypten. Da Saladin immer wieder Verwandte in Syrien als Regenten einsetzte, kam es zu Machtkampfen innerhalb der Familie der Ayyubiden. Nachdem die agyptischen Mamluken die Mongolen 1260 in der Schlacht bei ?Ain Dsch?l?t besiegt hatten, gelang es ihnen, Syrien fest in das Reich einzugliedern und die Angriffe der persischen Ilchane auf Syrien abzuwehren. Bis 1291 wurden unter Sultan Chalil auch die letzten Kreuzfahrer aus den syrisch-palastinensischen Kustengebieten vertrieben. Der Frieden mit den Il-Chanen 1322 fuhrte in Syrien durch den Handel mit Asien zu einem starken Wirtschaftsaufschwung, der erst durch die Invasion Timur Lenks um 1400 unterbrochen wurde. 1517 kam Syrien nach der Unterwerfung der Mamluken durch die Osmanen unter deren Herrschaft.

Syrien unter der Herrschaft der Osmanen (1517?1832) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Unter den Osmanen begann seit dem 17. Jahrhundert der Niedergang Syriens. Wirtschaftlich verlor das Land seine Bedeutung fur den Transithandel aus Asien, nachdem die europaischen Handler den Seeweg nach Indien entdeckt hatten. Der europaische Handel war so effizient, dass Syrien spater die Gewurze aus Asien uber Europa bezog. Dazu kam, dass die Osmanen zunehmend die Kontrolle uber die Provinz an recht autonome Statthalter verloren, die meist aus den bedeutenden Familien von Damaskus stammten. Solange die Tribute an die Osmanen entrichtet wurden, konnten sie unbehelligt regieren. So kontrollierte der al-Azm-Clan zwischen 1725 und 1807 fast ganz Syrien. Die schwache Zentralregierung fuhrte auch zu verstarkten Einfallen arabischer Beduinen , was zu einem Ruckgang der landwirtschaftlich genutzten Flache fuhrte. Seit dem 16. Jahrhundert begann sich der Libanon unter den Emiren der Drusen zunehmend von Syrien zu losen.

Herrschaft Muhammad Alis in Syrien (1832?1840) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahre 1832 uberrannte Muhammad Ali Syrien und marschierte nach Anatolien . Der Sieg in der Schlacht von Konya fuhrte zum Vertrag von Hunkar ?skelesi , der Muhammad Ali am 27. Mai 1832 zum Statthalter ( Wali ) von Syrien machte. Die agyptische Herrschaft wurde von Ibrahim Pascha , dem Sohn Muhammad Alis, ausgeubt. Dieser errichtete in Damaskus eine zentrale Regierung fur Syrien. Er grundete Schulen, reformierte das Rechts- und Steuersystem und forderte die Ausbildung. Er stellte Juden und Christen rechtlich mit den Muslimen gleich. Durch verschiedene Maßnahmen belebte er die Wirtschaft.

Am 10. Oktober 1840 ubernahmen jedoch die Osmanen wieder die Herrschaft. Grund dafur war eine Intervention der europaischen Machte, denen Muhammad Ali zu machtig geworden war.

Erneute Herrschaft der Osmanen (1840?1918) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Osmanen ubernahmen die zentrale Verwaltung Ibrahim Pashas und dehnten die 1839 begonnene Reformpolitik ( Tanzimat ) auch auf Syrien aus. Blutige Unruhen zwischen Christen und Drusen bzw. Sunniten in Syrien und dem Libanon gipfelten 1860 in einem Christenmassaker in Damaskus . Auf Druck Frankreichs wurde der Libanon nun auch organisatorisch von Syrien getrennt und direkt dem Sultan in Istanbul unterstellt. In den folgenden Jahrzehnten erreichten die intensiven osmanischen Reformen auch die syrische Wirtschaft, die sich zu entwickeln begann. Das Land wurde an das osmanische Eisenbahnnetz angeschlossen und die Hedschas -Bahn von Damaskus nach Medina gebaut (1900?1909). Der osmanische Sultan war das letzte Uberbleibsel der politischen Macht und der Unabhangigkeit des sunnitischen Islam, was sich auch im Anspruch des Sultans außerte, Kalif zu sein. Dass diese Bahn, die Pilger zu den heiligen Statten bringen sollte, mit muslimischem Geld gebaut wurde, sollte das Zusammengehorigkeitsgefuhl in der gesamten islamischen Welt wecken. [9]

Wirtschaftlich und sozial kam es im 19. Jahrhundert zu großen Umwalzungen in Syrien. Ab 1860 wurde erstmals im Sinne des neuen osmanischen Landgesetzes die Eigentumsregistrierung von Privatpersonen fur Grund und Boden moglich. Dadurch konnte die bestehende stadtische Oberschicht zu großen Teilen das Land unter ihre Kontrolle bringen, was dazu fuhrte, dass viele bis dahin selbststandige Bauern zu Pachtern oder Landarbeitern wurden. Die Offnung gegenuber europaischen Importgutern fuhrte zum Zusammenbruch des bestehenden Textilmanufakturwesens. Dadurch wanderte ein großer Teil der Arbeitsbevolkerung von Aleppo und Damaskus aufs Land ab. In der Provinz Hawran und den Gebieten ostlich von Aleppo kam es zu einer Gegenbewegung selbststandiger Bauern, die sich dem Zugriff des Staates sowie der Notablen zu entziehen suchten. Mehrere Aufstande wurden von den osmanischen Behorden niedergeschlagen. Die Produktion der 15 % der Menschen, welche in Industrie und Handwerk tatig waren, verschob sich deshalb in Richtung Tabakanbau und Seidengewinnung. Die Expansion der Seidengewinnung erfolgte durch franzosische Firmen mit auslandischem Kapital. Produziert wurde fur Abnehmer in Sudfrankreich. 1883 erfolgte die Abtretung des Tabakmonopols an ein franzosisches Privatunternehmen, was innerhalb der Bevolkerung als Symbol der kolonialen Ausbeutung galt. Durch die von den europaischen Machten geforderten Kapitulationen geriet der Außenhandel mehr und mehr zur Domane christlicher Syrer, die durch die Abkommen mit den Europaern der osmanischen Jurisdiktion entzogen waren. [10] [11]

Im Ersten Weltkrieg (1914?1918) zwischen der Entente und den Mittelmachten , zu denen das Osmanische Reich gehorte, rief der osmanische Sultan in seiner Eigenschaft als Kalif zum ? Heiligen Krieg “ gegen die unglaubigen Feinde auf. Großbritannien suchte deswegen nach einer arabisch-muslimischen Personlichkeit, um diesem Aufruf zu begegnen. Der britische Vorschlag, das Kalifat ?wieder in arabische Hande zu legen“, entsprach der Vorstellung von Scherif Hussein von Mekka , der selbst gerne arabischer Kalif und Fuhrer eines arabischen Einheitsstaates werden wollte. Als Gegenleistung fur nun tatsachlich einsetzende militarische Unterstutzung der Araber sicherte die britische Regierung zu, nach dem Sieg uber das Osmanische Reich einen unabhangigen arabischen Staat zu gewahren. Ein arabisches Aufgebot aus westarabischen Beduinen, Kriegsgefangenen und Deserteuren des osmanischen Heeres kampfte an der Seite der Entente-Machte bei der Eroberung Palastinas und Syriens. Nachdem das Osmanische Reich am 30. Oktober 1918 kapitulierte, erwarteten die aufstandischen Araber die Einlosung der britischen Versprechen.

Wahrend des Volkermords an den Armeniern von 1915/16 war in der syrischen Wuste in der Nahe von Deir ez-Zor der großte Konzentrations- und Vernichtungsort fur die Uberlebenden der Deportation. Dort starben nach unterschiedlichen Schatzungen 150.000 bis 400.000 Menschen.

Syrien unter franzosischer Herrschaft (1920?1946) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Karte der im Sykes-Picot-Abkommen 1916 vereinbarten Einflussspharen
Franzosisches Mandatsgebiet fur Syrien und Libanon mit Einteilung in funf bzw. sechs Staaten (1922)

Im Mai 1916, wahrend des Ersten Weltkriegs, schlossen Großbritannien und Frankreich das Sykes-Picot-Abkommen , in dem sie festlegten, wie sie die arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches unter sich aufteilen wollten. Damals hofften die aufstandischen Araber noch auf einen unabhangigen Staat. Das Abkommen brach alle Zusagen, die sie den Arabern gemacht hatten; darum hielten sie es geheim. Die Fiktion einer britisch-arabischen Waffenbruderschaft sollte aufrechterhalten werden. Noch im Januar 1918 verfassten die britische und die franzosische Regierung eine Deklaration uber eine arabische Befreiung, die den ?von den Turken unterdruckten Volkern“ die Souveranitat versprach. Nach der Oktoberrevolution 1917 machten die neuen Machthaber in Sowjetrussland das Sykes-Picot-Abkommen offentlich; dadurch wurde klar, dass Großbritannien und Frankreich gar nicht daran dachten, ihre Versprechen einzuhalten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war Syrien zunachst von Truppen des britischen Weltreichs besetzt. Auf der Konferenz von Sanremo im April 1920 wurde Syrien gemaß dem Sykes-Picot-Abkommen zum franzosischen Mandatsgebiet erklart, was 1922 vom Volkerbund bestatigt wurde. [12] Das Volkerbundmandat fur Syrien und Libanon umfasste das Gebiet der heutigen Staaten Syrien und Libanon sowie der heutigen turkischen Provinz Hatay . Schon im Marz 1920 war Faisal I. , ein Sohn des Scherifen von Mekka Hussain I. ibn Ali , zum Herrscher eines unabhangigen arabischen Konigreichs Syrien unter dem Einschluss von Libanon, Palastina und Jordanien ausgerufen worden. Im Juli 1920 wurde er von Frankreich gesturzt , und franzosische Truppen besetzten das Land.

Ursprunglich wollte Frankreich keinen geeinten syrischen Staat, sondern beabsichtigte eine Aufteilung in sechs Staaten mit eigener Regierung, wobei religiose und konfessionelle Aspekte eine Rolle spielen sollten.

Brande in Damaskus nach den franzosischen Luftangriffen im Oktober 1925

Diese Absichten losten Mitte 1925 einen Aufstand der Drusen aus, worauf Frankreich mit Bombardierungen reagierte. Der wachsende innere und auch außere Druck (seitens Großbritanniens) fuhrte schließlich dazu, dass zunachst die Gebiete um Damaskus und Aleppo zum Staat Syrien zusammengeschlossen wurden. 1930 wurde die Syrische Republik gegrundet. Deren Verfassung erlaubte politische Parteien. 1937 kamen die Gebiete um Latakia und der Drusenstaat zum Staatsgebiet hinzu.

In Anlehnung an das Abkommen zwischen dem Irak und Großbritannien von 1922 wurde 1936 ein Vertrag mit Frankreich geschlossen, in dem die Unabhangigkeit Syriens in Aussicht gestellt wurde. Dieser Vertrag wurde von Frankreich allerdings nicht ratifiziert.

1939 trat Frankreich das Gebiet um Iskanderun an die Turkei ab ? offenbar, um die Turkei als Verbundeten im Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Nachdem deutsche Truppen Nordfrankreich besetzt hatten ( Westfeldzug ) und die franzosische Verwaltung sich auf die Seite des Vichy-Regimes unter Marschall Henri Philippe Petain schlug, marschierten freifranzosische Truppen mit britischer Unterstutzung in Syrien ein ( Syrisch-Libanesischer Feldzug ). Im Auftrag Charles de Gaulles wurde das Mandat fur beendet und Syrien fur unabhangig erklart. Es folgte spater die Anerkennung durch die Sowjetunion , die Vereinigten Staaten und Großbritannien.

1945 wurde Syrien Grundungsmitglied der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga .

Frankreich war gleichwohl immer noch militarisch prasent, was zu antifranzosischen Demonstrationen fuhrte und in der franzosischen Bombardierung von Damaskus gipfelte. Nachdem der britische Premierminister mit der Entsendung von Truppen drohte und die Vereinten Nationen Frankreich zum Ruckzug aufforderten, lenkte Frankreich ein: am 15. April 1946 verließen die letzten Truppen das Land.

Die Chronik im Einzelnen:

  • 16. Mai 1916: Sykes-Picot-Abkommen zur Abgrenzung der britischen und franzosischen Interessen in Syrien fur die Zeit nach dem Weltkrieg.
  • 1. Oktober 1918: Einmarsch alliierter Truppen und des Emirs Faisal in Damaskus .
  • 27. Oktober 1918: Sandjak Alexandrette franzosisch besetzt.
  • 10. Dezember 1919: Bildung einer nationalen syrischen Regierung in Damaskus.
  • 7. Marz 1920: Proklamation eines unabhangigen Konigreichs unter Faisal (spater Faisal I. von Iraq ).
  • 28. April 1920: Alliierte beschließen franzosisches Volkerbundsmandat Groß-Syrien (vom Volkerbund 24. Juli 1922 bestatigt und 29. September 1923 in Kraft gesetzt). [12]
  • 25. Juli 1920: Einzug franzosischer Truppen in Damaskus und Vertreibung Konig Faisals.
  • 31. August 1920: Autonomes Gebiet der Alawiten (Nusairier, eine schiitische Sekte) bestehend aus dem ehemaligen Sandjak Latakiye ( al-Ladhikiya ), dem Norden des Sandjaks Trablus-ı Scham ( Tripoli ) und einem Teil des Kaza Masyaf des Sandjaks Hamah .
  • 20. Oktober 1921: Vertrag von Ankara uber die Grenze zur Turkei (entlang der Bagdadbahn ).
  • 12. Juli 1922: Alawitenstaat
  • 24. Juli 1922: Sandjak Alexandrette als eigenstandiges Gebiet unter syrische Mandatsverwaltung.
  • 1922?1924: Federation des Etats de Syrie aus dem Etat d’Alep ( Aleppo ) einschließlich Alexandrette, dem Etat de Damas ( Damaskus ), dem Etat des Alaouites (Alawiten) und dem Etat des Drouzes ( Djebel druze ). Diese Foderation existierte aber nur auf dem Papier.
  • 1. Januar 1925: Etat Independant des Alaouites . Syrien Einheitsstaat aus den Gebieten Damaskus und Aleppo.
  • 1925?1926: Aufstand der Drusen.
  • 14. Mai 1930: Alawiten-Gebiet wird Gouvernement de Lattaquie ( Latakia ).
  • 1936: Gebiete der Alawiten und Drusen zu Syrien.
  • 10. Januar 1937: Provinzen der Republik Syrien.
  • 1937?39 separatistische Bewegung im Djabal ad-Duruz, 1937 der Kurden in der Djazira, 1939 der Alawiten.
  • 2. September 1938: Sandjak Alexandrette als Republik Hatay von Syrien getrennt.
  • 1. Juli 1939: Autonomie fur Alawiten, Drusen und die Kurden der Djazira ( Sandjak Zor ).
  • 29. Juli 1939: Hatay turkisch.
  • April 1940: Beginn der Stationierung britischer und franzosischer Flugzeuge fur die Operation Pike , der geplanten aber nicht zur Ausfuhrung gelangten Bombardierung russischer Erdolfelder.
  • 22. Juni 1940: Nach der Kapitulation Frankreichs bleibt die Mandatsverwaltung gegenuber dem Vichy-Regime loyal.
  • 8. Juni 1941: Einmarsch britischer und freifranzosischer Truppen .
  • 27. September 1941: General Catroux erklart Syrien und Libanon fur unabhangig; die franzosische Herrschaft bleibt aber de facto bestehen.
  • 20. Juni 1942: Autonomie der Gebiete beendet.
  • 17. August 1943: Wahl des ersten Staatsprasidenten.
  • 12. April 1945: Syrien wird Mitglied der UNO .
  • Mai 1945: Verstarkung der franzosischen Truppen. Blutige Zusammenstoße zwischen Franzosen und Syrern.
  • 29. Mai 1945: Franzosen bombardieren Damaskus. Britische Intervention.
  • 14. April 1946: Abzug der letzten franzosischen Truppen.

Unabhangige Syrische Republik seit 1946 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 17. April 1946 wurde die Syrische Republik ( arabisch ????????? ??????? al-?umh?r?ya as-s?r?ya ) ausgerufen. Seither ist der 17. April syrischer Nationalfeiertag.

Die erste große Herausforderung der jungen Republik war der Palastinakrieg , der mit der Niederlage der arabischen Staaten gegen das neu gegrundete Israel und mit der Nakba der Palastinenser endete. Die militarische Niederlage Syriens delegitimierte das parlamentarische Regime in den Augen der Bevolkerung und verscharfte die Politisierung des Militars, das die politische Fuhrung als inkompetent wahrnahm. Mit dem letztlich erfolglosen Militarputsch des Generalstabschefs Husni az-Za'im 1949 begann eine Ara des Pratorianismus in Syrien, bei dem das Militar eine Rolle als Schattenparlament und eigenstandiges Machtzentrum im Staate wahrnahm. Durch die Fragmentierung des Offizierskorps kam aber auch eine stabile Militarregierung nicht zu Stande, und die folgenden zwei Jahrzehnte waren von einem instabilen Ringen ziviler und militarischer Institutionen um die Macht im Staat gepragt. [13]

Die ersten Jahre der Unabhangigkeit waren von einem wirtschaftlichen Aufschwung begleitet. Die verschiedenen Regierungen versuchten diesen durch eine protektionistische Politik gegenuber dem eng verflochtenen Libanon zu unterstutzen. Durch die Uberfuhrung der syrisch-libanesischen Notenbank in syrische Gesetzgebung 1949 und die Bildung einer eigenen Notenbank 1956 konnte die Regierung die Souveranitat uber ihre Wahrung herstellen. Durch Investitionen in die Industrie, allen voran von der Landwirtschaft abhangige Lebensmittel- und Textilindustrie, kam es zu einem Wachstum der Arbeiterschaft. 1946 setzten die syrischen Gewerkschaften das Verbot der Kinderarbeit, den 8-Stunden-Tag sowie bezahlten Urlaub durch. Auf dem Land verscharften sich jedoch die sozialen Konflikte zwischen Großgrundbesitzern und landlosen Pachtbauern. [14]

Der Aufstieg des Panarabisten Gamal Abdel Nasser in Agypten nahrte auch in Syrien Hoffnungen auf die Schaffung eines gemeinsamen arabischen Staats. Im Vorfeld des Sueskriegs bildeten beide Lander ein gemeinsames Oberkommando; nach schweren Spannungen zwischen der Baath-Partei und der Kommunistischen Partei Syriens wurde aus Furcht vor einer kommunistischen Machtubernahme eine Delegation nach Agypten entsandt, wo die Vereinigung der beiden Staaten beschlossen wurde. Am 1. Februar 1958 wurde der Zusammenschluss Agyptens und Syriens zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR) bekanntgegeben.

Da von Anfang an die agyptische Seite dominierte und die wichtigsten Politikbereiche bestimmte, wuchs die Unzufriedenheit in Syrien. Hinzu traten wirtschaftliche Probleme.

Ein Putsch syrischer Offiziere im September 1961 bedeutete schließlich das Ende der Vereinigten Arabischen Republik. Nach einem weiteren Putsch im Marz 1963 erlangte die Baath-Partei zum ersten Mal die Macht im weiterhin zerstrittenen Syrien. Staatsoberhaupt wurde General Amin al-Hafiz . Eine Vereinigung Syriens mit Agypten und dem Irak zur Vereinigten Arabischen Republik von 1963 scheiterte an aufkommenden Differenzen zwischen dem irakischen und dem syrischen Flugel der Ba?th-Partei. Am 8. Oktober 1963 vereinbarte Syrien mit dem Irak eine engere militarische Zusammenarbeit, die aber wieder am 28. April 1964 aufgekundigt wurde. Am 17. April 1964 kam es im Norden des Landes zu Unruhen, an der sich militarische Einheiten beteiligten. 21 Aufstandische wurden von der Regierung wegen des ?Verrats an der sozialen Revolution“ am 2. Mai 1964 zum Tode, andere zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Am 26. April 1964 erhielt Syrien eine neue Verfassung mit dem Islam als Staatsreligion. Zum 1. Januar 1965 wurde Syrien Mitglied im Arabischen Gemeinsamen Markt (ACM) und setzte die Verstaatlichungspolitik fort. 1965 brach Syrien die diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland aufgrund der Anerkennung Israels ab. Um Unruhen einzudammen wurde zeitweise das Kriegsrecht ausgerufen. Mehrere Personen, die sich den Anordnungen der Regierung widersetzten, wurden zum Tode verurteilt.

Regime unter Nureddin al-Atassi (1966?1970) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nureddin al-Atassi, Prasident von 1966 bis 1970

Al-Hafiz wurde am 23. Februar 1966 durch einen Militarputsch der Generale Salah Dschadid und Hafiz al-Assad gesturzt, aus dem Nureddin al-Atassi als neuer Prasident hervorging. Im Juli 1966 wurden rechtsgerichtete Politiker und einige ehemalige Minister wegen einer angeblichen Beteiligung an einer Verschworung verhaftet. Im September 1966 folgten weitere Massenverhaftungen aufgrund eines Putschversuchs. Am 7. Januar 1967 wurden im Zusammenhang mit dem Septemberputsch wegen ?bewaffneter Verschworung“ durch ein Militargericht 17 Offiziere, davon 7 zum Tode verurteilt, darunter erfolgten bei sechs Angeklagten das Todesurteil in Abwesenheit. Am 2. Marz 1967 folgte die Beilegung eines Streits zwischen einem internationalen Konsortium unter britischer Beteiligung gegen die irakische Iraq Petroleum Company (IPC) mit dem Ergebnis, dass Syrien fur den Oltransport uber sein Gebiet und die Verladung im Hafen von Tripoli hohere Gebuhren erhielt.

Nach dem Sechstagekrieg gegen Israel im Juni 1967 und dem Verlust des Golans folgt eine Phase, die von allgemeiner Niedergeschlagenheit gekennzeichnet war.

Am 17. September 1967 fordert Prasident Nureddin al-Atassi die Vereinigte Arabische Republik ( Agypten ) und den Irak auf, sich mit Syrien zu einem ?Einheitsstaat der sozialistischen Araber“ zusammenzuschließen ( Arabisches Einheitsstreben ). Der Plan scheitert mit dem rechts-baathistischen Putsch im Irak.

Am 6. Marz 1968 erfolgt die Grundsteinlegung zum Bau der Tabqa-Talsperre mit sowjetischer finanzieller und technischer Hilfe. Im Juli 1968 meldet die syrische Presse die Zerschlagung einer Verschworergruppe, die mit westlichen Geheimdiensten kooperiert hatten. Im August 1968 verletzten zwei syrische Kampfflugzeuge den israelischen Luftraum.

Am 29. Oktober 1968 bildete Prasident Al-Atassi eine neue Regierung, in der er selbst das Amt des Regierungschefs ubernahm und den bisherigen Amtsinhaber Jusuf Suajen (Zuaiyin) entließ. Suajen wurde eine zu enge Zusammenarbeit mit der Sowjetunion vorgeworfen und eine Vernachlassigung der Unterstutzung fur die Palastina-Kampfer. Im Dezember 1968 stellte Al-Atassi das Land weitestgehend auf Kriegswirtschaft um.

Am 29. Mai 1969 folgte wieder eine neue Regierungsumbildung unter Fuhrung von Al-Atassi, in dem erstmals neben der dominierenden Baath-Partei wieder Mitglieder der Sozialistischen Unionisten (Nasser-Anhanger) vertreten waren. Wahrend eines Besuchs des Ministers fur Auswartige Angelegenheiten der DDR Otto Winzer vom 3. bis 6. Juni 1968 in Damaskus wurde die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen und eine engere Zusammenarbeit zwischen der Baath-Partei und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) vereinbart.

Uber die Haltung Syriens gegenuber dem Schwarzen September in Jordanien , kam es 1970 zum endgultigen Zerwurfnis zwischen Atassi, Dschadid und Assad. Nach einem als ? Korrekturbewegung “ bezeichneten Putsch wurde Atassi am 18. November 1970 als Prasident bzw. am 21. November als Premier von zum rechten Flugel der Baath-Partei gerechneten Militars um Hafiz al-Assad abgelost und ohne Gerichtsprozess eingekerkert. Seine Anhanger spalteten sich unter Makhous’ Fuhrung als ?Arabische Sozialistische Demokratische Baath-Partei“ ab.

Regime unter Hafiz al-Assad (1970?2000) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hafiz al-Assad

Das Regime Nureddin al-Atassis war links-baathistisch. Es lehnte sich nicht nur eindeutig an die Sowjetunion an, sondern orientierte sich auch an der Volksrepublik China . Im Zusammenhang mit dem Schwarzen September , also der Unterstutzung des palastinensischen Widerstands in Jordanien, wurde er vom Kommandeur der syrischen Luftwaffe und ehemaligen Verteidigungsminister Hafiz al-Assad am 16. November 1970 gesturzt. Dieser hatte sich geweigert, der Aufforderung seiner Regierung Folge zu leisten, seine Flugzeuge gegen jordanische Streitkrafte einzusetzen, die im Norden des Landes mit syrischen Panzern zusammengestoßen waren. Wahrend die vorherige Baath-Fuhrung eine Auflosung des Staates Israel angestrebt hatte, schwenkte Assad auf die Linie um, die die Sowjetunion fur eine Losung des Nahostkonfliktes verfolgte: eine Verhandlungslosung unter der Voraussetzung, dass Israel die besetzten Gebiete raumen und dem palastinensischen Volk das Selbstbestimmungsrecht zubilligen wurde. [15]

Assad ließ den Altprasidenten und einige seiner Anhanger verhaften, nachdem er selbst einst aus politischen Grunden einige Zeit im Gefangnis verbringen musste. Die Machtubernahme Assads wird als Korrekturbewegung bezeichnet. Der Funfjahresplan 1971?1976 sah wirtschaftliche und soziale Investitionen vor.

1. Amtsperiode 1971?1978 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1971 ließ sich Assad mit 99,2 % der Stimmen (ohne Gegenkandidaten) zum Staatsprasidenten wahlen; im selben Jahr wurde er Generalsekretar der Ba'ath-Partei. Im August 1971 verurteilte der Oberste Gerichtshof fur Staatssicherheit zahlreiche Angeklagte zu hohen Gefangnisstrafen und funf der Verschworung Bezichtigte in Abwesenheit zum Tode, darunter den ehemaligen Staatschef Amin al-Hafiz , der im irakischen Exil lebte, und den Mitbegrunder der Baath-Partei Michel Aflaq . Im August 1971 wurden die diplomatischen Beziehungen mit Jordanien abgebrochen. Im November 1971 gewahrte Libyen dem Land Subsidien in Hohe von 48 Millionen US-Dollar fur Rustungszwecke. Mindestens 500 sowjetische Militarberater befanden sich noch im Land. 1971 lebte die Wirtschaft wieder auf, besonders durch eine großere Getreide- und Baumwollernte sowie durch die Zunahme der Erdolproduktion.

Am 13. April 1972 wurde eine Einheitsfront aller zugelassenen Parteien gebildet. Die Nationale Progressive Front bestand uberwiegend aus der Baath-Partei und vier kleineren Parteien.

Im September 1972 kam es zu israelischen Luftangriffen auf Guerilla-Lager vor Damaskus, bei denen es zahlreiche Opfer gab. Eine Verurteilung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen scheiterte am 10. September an einem Veto der USA. Zwischenzeitlich ließen die Spannungen mit Jordanien nach und die Grenzen wurden wieder geoffnet. Am 21. Dezember 1972 bildete Mahmoud al Ajubi eine neue Regierung.

Am 12. Marz 1973 wurde nach einer Volksabstimmung mit 97,6 Prozent der Stimmen eine neue Verfassung verabschiedet, in der die Position des Staatsprasidenten weiter aufgewertet wurde und Syrien sich als einen volksdemokratisch-sozialistischen Staat und als Mitglied der Foderation Arabischer Republiken betrachtet. Des Weiteren sollte die Scharia fortan eine der Hauptgrundlagen der Gesetzgebung sein (sie wurde zuvor als einfache Quelle fur die Legislative bezeichnet). Dies folgte nach dem gescheiterten Versuch Assads, in Syrien eine Verfassung ohne jegliche religiose Elemente, d. h. streng laizistisch einzufuhren und den Staat in eine Volksrepublik umzubenennen, was in der Bevolkerung auf großen Widerstand stieß, da dies v. a. eine weitere Annaherung an den Ostblock und die Moglichkeit eines christlichen Prasidenten bedeutet hatte, wo doch schon dem Alawiten Assad Misstrauen entgegengebracht wurde. Im neuen Verfassungsentwurf wurde daher wieder festgelegt, dass der Staatsprasident Muslim sein muss, um die Bevolkerungsmehrheit der Sunniten zu beruhigen, denen die Alawiten , zu denen auch al-Assad gehort, zu machtig geworden waren. Im Marz 1973 kam es in Hama zu massiven Zusammenstoßen mit den Sicherheitskraften. Bei den Parlamentswahlen am 25. und 26. Mai 1973 entfielen auf den zur Wahl stehenden 164 von 186 Sitzen 111 Sitze fur die Baath-Partei , 7 auf die Kommunistische Partei, 6 auf die Arabische Sozialistische Union , 3 auf die Arabischen Sozialisten und 37 Sitze auf Unabhangige.

Am 5. Juli 1973 wurde die erste Stufe der mit sowjetischer Hilfe gebauten Tabqa-Talsperre abgeschlossen. Anlasslich der Eroffnungsfeierlichkeiten soll es Plane zur Ermordung von Assad gegeben haben, so dass Ende August 42 Offiziere hingerichtet wurden.

Hafiz al-Assad und Verteidigungsminister Mustapha Tlas an der Front bei den Golanhohen im Oktober 1973
Jom-Kippur-Krieg ? Israelisch-syrische Kampfe um die Golanhohen: 6. bis 12. Oktober 1973

Nach israelischen Angaben wurden am 13. September 1973 in einem Luftkampf vor der syrischen Kuste 13 syrische Kampfflugzeuge vom Typ Mig-21 abgeschossen, bei einem Verlust von nur einem israelischen Flugzeug vom Typ Mirage IIIC .

Der Jom-Kippur-Krieg begann mit einem Uberraschungsangriff Agyptens und Syriens am 6. Oktober 1973, dem hochsten judischen Feiertag Jom Kippur, auf dem Sinai und den Golan-Hohen, die sechs Jahre zuvor von Israel im Zuge des Sechstagekrieges erobert worden waren. Der syrischen Armee gelang es kurzzeitig, einen kleinen Teil der von Israel besetzten Golanhohen zuruckzuerobern. Bei der Gegenoffensive der Israelis erreichen Panzerverbande Gelandegewinne bis zu 32 Kilometer vor Damaskus. Die syrische Hauptstadt wurde auch durch israelische Flugzeuge massiv bombardiert. Große Teile der syrischen Infrastruktur, darunter die Olraffinerie in Homs, wurden durch israelische Luftangriffe zerstort. Am 22. Oktober 1973 rief der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 338 auf Druck der USA alle Parteien auf, das Feuer einzustellen. Bei Inkrafttreten des Waffenstillstands am 22. Oktober waren die Syrer besiegt. Ende Mai 1974 begannen auf Bemuhen der USA und der Sowjetunion Gesprache zur Truppenentflechtung auf den Golanhohen. Die Sowjetunion erhoht ihre Unterstutzung fur Syrien, darunter auch durch großere Waffenlieferungen.

Am 15. Juni 1974 besuchten US-Prasident Richard Nixon und US-Außenminister Henry Kissinger Syrien. Beim Treffen mit Hafiz al-Assad wurde die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vereinbart. Am 7. August 1974 erfolgte auch mit der Bundesrepublik Deutschland wieder die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen.

1975 wurden mit der DDR , Rumanien und der Sowjetunion mehrere Abkommen zur wirtschaftlichen, politischen und militarischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Am 4. Marz 1975 wird mit Jordanien ein Vertrag zur Bildung einer gemeinsamen Wirtschaftskommission unterzeichnet und im September uber ein gemeinsames Oberkommando. Auch die wirtschaftliche-technische Zusammenarbeit mit Frankreich wurde vertieft und Frankreich lieferte auch Rustungsguter. Der Iran gewahrte Syrien ein Kredit uber 150 Millionen US-Dollar. Am 4. April 1975 gewahrt Saudi-Arabien dem Land einen Kredit uber 220 Millionen US-Dollar. Mit der Bundesrepublik Deutschland wurde am 12. Mai 1975 ein Vertrag uber eine Kapitalhilfe in Hohe von insgesamt 180 Millionen DM vereinbart. 1976 wurde die Erdolleitung vom Irak zum Hafen nach Baniyas geschlossen.

1976 begann der Aufstand der Muslimbruder in Syrien .

Bei einer Konferenz in Kairo vom 18. bis 21. Dezember 1976 beschlossen Assad und der agyptische Staatsprasident Anwar as-Sadat die Schaffung eines ?Gemeinsamen Politischen Kommandos“, dem am 28. Februar 1977 auch der Sudan beitrat. Ab 1976 intervenierte Syrien auf Ersuchen des libanesischen Staatsprasidenten Suleiman Frangieh im Libanesischen Burgerkrieg und stationierte mehr als 20.000 Soldaten.

Ein Kennzeichen von Assads Politik war der gleichzeitige Ausbau der Beziehungen zur Sowjetunion als auch die Kooperation mit den westlichen Staaten und die Erhohung des Einflusses im Libanon, auch durch militarische Intervention. Saudi-Arabien und Kuwait gewahrten dem Land Entwicklungskredite unter anderem fur den Ausbau der Hafen und die USA gewahrten Kredite fur zuruckgestellte Projekte darunter fur den Bau einer großen Dungemittelfabrik. Am 18. Januar 1977 unterzeichnete Syrien mit der Europaischen Gemeinschaft ein Kooperationsabkommen. Im Januar und Juni 1977 wurden mutmaßlich von dem Irak beauftragte Terroristen wegen Sprengstoffanschlagen und Spionage offentlich gehangt.

Muammar al-Gaddafi (Libyen), Houari Boumedienne (Algerien) und Hafiz al-Assad wahrend des Gipfeltreffens der Ablehnungsfront gegen die Sadat-Initiative in Tripolis im Dezember 1977

Die agyptische Friedensinitiative unter Anwar as-Sadat mit Israel fuhrte erneut zu einem Bruch der Beziehungen zu Agypten. Syrien leitete daraufhin eine engere Kooperation mit Libyen unter Muammar al-Gaddafi ein, der ebenfalls die Initiative vehement ablehnte und im Juli sogar in den Libysch-Agyptischen Grenzkrieg mundete. Im Dezember 1977 nahm Assad am Gipfeltreffen der Ablehnungsfront gegen die Sadat-Initiative in Tripolis teil. Libyen gewahrte Syrien einen Kredit uber 1 Milliarde US-Dollar fur die Beschaffung von Waffen in der Sowjetunion und beide Staaten grundeten am 21. Januar 1978 eine gemeinsame Investitionsgesellschaft mit einem Kapital von 100 Millionen US-Dollar. Geldgeber waren auch Kuwait und das Emirat Abu Dhabi.

2. Amtsperiode 1978?1985 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 8. Februar 1978 wurde Hafiz al-Assad bei einem Referendum mit 97 % der Stimmen fur weitere 7 Jahre wiedergewahlt. Im Juli 1978 unterzeichnete Syrien mit der Bundesrepublik Deutschland ein Kapital- und Technologiehilfeabkommen. Deutschland unterstutzte mehrere Großbau- und Bewasserungsprojekte mit 100 Millionen DM. Im August 1978 stellten die USA die Wirtschaftshilfe fur Syrien ein.

Zur Innenpolitik gehorte die massive Unterdruckung der islamistischen Opposition, die zu Terroranschlagen durch Muslimbruder fuhrte. Nach einem weiteren Anschlag in der Militarakademie von Aleppo im Juni 1979, dem 50 alawitische Kadetten zum Opfer fielen, ging die Regierung verscharft gegen die Muslimbruder vor, bei der zahlreiche in dem Anschlag verwickelte Personen gehangt wurden.

Am 26. Oktober 1978 kam es zur Aussohnung zwischen dem irakischen Flugel und syrischen Flugel der Baath-Partei . Hafiz al-Assad und der irakische Prasident Ahmad Hasan al-Bakr unterzeichneten in Bagdad auf Grundlage des Panarabismus eine ? Charta fur eine gemeinsame nationale Aktion Syrien-Irak “. Am 15. Januar 1979 wurde die Bildung einer Syrischen-Irakischen Union beschlossen, in der die Bereiche Wirtschaft und Verteidigung vereint werden sollten. Der Pass- und Visumzwang wurde zwischen beiden Staaten aufgehoben und die gemeinsame Grenze geoffnet. Im Juli 1979 wurde vereinbart, die Union beider Staaten nur schrittweise zu planen. Im Mai 1979 gab die Bundesrepublik Deutschland bekannt, Syrien projektgebundene Entwicklungskredite in Hohe von 65 Millionen DM zu gewahren und eine nicht ruckzahlbare technische Hilfe von 11 Millionen DM. 1979 erfolgt wieder die Inbetriebnahme der seit 1976 geschlossenen Erdolleitung vom Irak zum Hafen nach Baniyas .

Am 7. Marz 1980 kam es in Aleppo zu schweren Unruhen, fur die fanatische Anhanger der Muslimbruder verantwortlich gemacht wurden. Die verschiedenen Gruppen der Muslimbruder, die sich gegen die laizistisch-sozialistischen Reformen wehrten, schlossen sich im November 1980 zur Vereinigten Islamischen Front zusammen.

Im Marz 1980 zog Syrien auch seine Truppen aus dem christlichen Viertel im Sudosten und Osten der libanesischen Hauptstadt Beirut ab und uberließ die Kontrolle libanesischen Einheiten. Mit Einverstandnis des libanesischen Prasidenten Elias Sarkis verblieben die syrischen Truppen in West-Beirut. Die Kosten fur die langjahrige Intervention im Nachbarland fuhrte zu einer enormen wirtschaftlichen Belastung fur Syrien und lange Zeit war Saudi-Arabien einer der wichtigsten Geldgeber.

Am 9. September 1980 und zum 11. Jahrestag der libyschen Revolution vereinbarte Assad mit Muammar al-Gaddafi eine Libysch-Syrische Union , die aber nicht uber den Planungsstadium hinausging und bereits im Dezember scheiterte.

Am 8. Oktober 1980 unterzeichnete Hafiz al-Assad in Moskau zusammen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew einen Vertrag uber Freundschaft und Zusammenarbeit uber 20 Jahre, der ab 2. Dezember in Kraft trat. Er erlaubte auch der sowjetische Seekriegsflotte mit ihrem Detachement im Mittelmeer (Eskadra) die Nutzung der Marinebasis Tartus . Die syrischen Streitkrafte erhielten zudem aus der Sowjetunion moderne taktische Boden-Boden-Raketen vom Typ 9K79 Totschka (NATO-Code: SS-21 Scarab).

Im April 1981 kam es erneut zu schweren Zusammenstoßen in Hama und Homs zwischen Anhangern der Muslimbruderschaft und den syrischen Sicherheitskraften. Syrien beschuldigte unterdessen Jordanien, die Muslimbruderschaft zu unterstutzen. Die jordanische Regierung wiederum warf Syrien vor, Destabilisierungen in Jordanien gefordert zu haben. Der Streit fuhrte im Fruhjahr 1981 zu Truppenkonzentrationen an der Grenze beider Staaten.

Im Mai 1981 wurden zwei syrische Hubschrauber im Libanon von israelischen Kampfflugzeugen abgeschossen. Die syrischen Streitkrafte stationieren daraufhin in der Bekaa-Ebene ostlich von Zahle mehrere moderne Flugabwehrraketenstellungen des sowjetischen Typs 2K12 Kub (NATO-Code: SA-6 Gainful). Israel wollte die Stationierung nicht dulden, da die Luftaufklarung uber dem Libanon von der nationalen Sicherheit abhangig sei. Es kam auch zu schweren Kampfen zwischen christlichen Milizen und der syrischen Armee um die libanesische Stadt Zahle. Israel drohte unterdessen mit einem direkten Eingreifen seiner Streitkrafte gegen die syrischen Einheiten im Libanon. Am 5. Mai 1981 beauftragte US-Prasident Ronald Reagan den Sondergesandten Philip Habib nach Libanon zur Entscharfung des Konflikts. Nach einem Treffen der Außenminister des Libanons, Syriens, Saudi-Arabiens und Kuwaits sowie des Generalsekretars der Arabischen Liga in Dschidda am 23. und 24. Juni 1981 fuhrt zu einer Entspannung der Lage um Zahle. Die syrischen Einheiten hoben die Blockade der Stadt auf und rund 300 libanesische Soldaten ubernahmen die Kontrolle der Stadt bei gleichzeitigem Abzug der christlichen Milizen. Aus den Parlamentswahlen am 9. und 10. November 1981 geht erneut die regierende Baath-Partei als Sieger hervor. Am 29. November 1981 fuhrte ein Bombenanschlag in Damaskus zu mindestens 100 Toten und mehr als 150 Verletzte.

Rifaat al-Assad (links) zusammen mit seinem Bruder Hafiz al-Assad

Ein folgenschwerer Aufstand , wiederum von Muslimbrudern angezettelt, ereignete sich am 3. Februar 1982 in der mittelsyrischen Stadt Hama . Die hochgerustete Armee griff wahrend der 10 Tage andauernden Kampfe mit Panzern und Flugzeugen ein, und dabei wurden große Teile der Altstadt zerstort und viele Menschen getotet (siehe Demozid ). Der Niederschlagung des Aufstands folgte eine umfangreiche Verhaftungswelle, die der fundamentalistischen Opposition das Ruckgrat brach. In der Folge verstarkte sich Assads Machtposition. Am 11. Marz 1982 bildeten verschiedene Oppositionsgruppen das Bundnis Charta der Nationalen Allianz fur die Befreiung Syriens und riefen zum Sturz von Hafiz al-Assad auf. Am 8. April 1982 schloss Syrien die Grenze zum Irak, da nach Regierungsangaben uber die Grenze Saboteure und Waffen eingeschleust wurden.

Wahrend des Ersten Golfkriegs 1980?1988 ist Syrien einer der wenigen Verbundeten des Iran gegen den Irak. Am 10. April 1982 untersagte es den Durchfluss irakischen Ols durch die Erdolleitungen auf seinem Territorium. Damit reduzierte sich die Exportquote des Irak auf 600.000 Barrel taglich. Der auch aufgrund des Golfkrieges eilig gegrundete Golf-Kooperationsrat stand dem Irak beim Ausfall seiner Erdoleinnahmen zur Seite und hat den Irak mit 50 Milliarden US-Dollar an Krediten und Schenkungen unterstutzt.

Syrische Soldaten mit einer Panzerabwehrlenkwaffe des franzosischen Typs MILAN wahrend des Libanonkrieges 1982

Im Juni 1982 kam es zum ersten Libanonfeldzug der israelischen Streitkrafte mit der Bezeichnung Operation Frieden fur Galilaa . Wahrend des libanesischen Burgerkriegs besetzte Israel den Sudlibanon und bekampfte Einheiten der Palastinensischen Befreiungsorganisation (PLO) , die letztendlich kapitulieren mussten. Wahrend des Feldzugs zerstorten die israelischen Streitkrafte mehrere syrische Flugabwehrraketenstellungen, zahlreiche Flugzeuge und gepanzerte Fahrzeuge die vorwiegend entlang der Autobahn zwischen Beirut und Damaskus stationiert wurden. Die politisch-militarische Lage im Nahen Osten wurde ab den 1980er Jahren zunehmend auch durch den Kalten Krieg beeinflusst, in den die Supermachte ihre jeweiligen Verbundeten wirtschaftlich, finanziell und auch militarisch unterstutzten sowie durch die starkere Islamisierung und die politische Uneinigkeit der arabischen Staaten. Wichtigster Außenhandelspartner Syriens fur den Export von Erdol und Baumwolle war die Bundesrepublik Deutschland, Saudi-Arabien, die Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und Griechenland.

Obwohl die Militarausgaben die syrische Wirtschaft erheblich belasteten, wurden weitere Waffensysteme beschafft. Im Januar 1983 gab Syrien die Aufstellung von Langstrecken-Luftabwehrsysteme des sowjetischen Typs S-200 (NATO-Code: SA-5 Gammon) bekannt. Am 24. Juni 1983 forderte Assad den PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat auf das Land zu verlassen. Arafat warf Syrien vor, sich bei internen Auseinandersetzungen innerhalb der Fatah gegen ihn gestellt zu haben.

Im Libanon wurde Ende 1982 in Beirut eine Multinationale Friedenstruppe (MNF) mit Soldaten aus Frankreich, Großbritannien und den USA stationiert, die den israelischen und syrischen Ruckzug aus Beirut und den Abzug der PLO uberwachten. 1983 kam es zu zwei schweren Bombenanschlagen auf die US-Botschaft und den US-Stutzpunkt der Friedenstruppen in Beirut, der zum Abzug der MNF fuhrte. Als Antwort auf die Anschlage im Oktober 1983 starteten die Franzosen einen Luftschlag auf die von Syrien kontrollierte Bekaa-Ebene gegen Positionen der Iranischen Revolutionsgarde . US-Prasident Ronald Reagan plante einen Angriff auf die Scheich-Abdullah-Kaserne in Baalbek im Libanon, von der vermutet wurde, dass die Iranische Revolutionsgarde hier Hisbollah -Kampfer ausbilden wurde. Jedoch stoppte US-Verteidigungsminister Weinberger die Mission, da er eine Schadigung der Beziehungen zwischen den USA und anderen arabischen Nationen befurchtete. Am 5. Dezember 1983 kommt es zu Feuergefechten zwischen syrischen Truppen und US-Soldaten, nachdem die USA Stellungen der Syrer im Libanon angriffen. Am Tag darauf konnte die syrische Luftabwehr zwei israelische Aufklarungsdrohnen abschießen. Syrien bekraftigte, dass ein Truppenabzug erst nach der Wiederherstellung der nationalen Einheit des Libanons in Frage kommt und forderte die USA auf ihre Nahostpolitik zu uberdenken.

Im Mai 1983 schlossen sich in Damaskus die Dissidenten aus der Fatah-Bewegung die sich gegen Jassir Arafat stellten mit der von Ahmad Dschibril gefuhrten Volksfront zur Befreiung Palastinas ? Generalkommando (PFLP-GC) zusammen, und vereinten auch die ehemaligen Kampfer der syrisch-kontrollierten PLO-Gruppierung as-Sa'iqa (bis 1979 unter Fuhrung von Zuhair Muhsin ) und die Splittergruppe Palastinensische Volkskampffront (PPSF) zur Nationalistischen Palastinensischen Allianz zusammen, auch bekannt als palastinensische Ablehnungsfront .

Am 28. Juni 1983 kam es auf den Golanhohen bei Kuneitra zu einem Kriegsgefangenenaustausch von sechs israelischen Soldaten gegen 291 syrische Gefangene. Im Juli 1984 unterzeichneten Syrien und Libyen ein Abkommen zur militarischen Zusammenarbeit. Am 25. November 1984 besuchte der franzosische Staatsprasident Francois Mitterrand Damaskus. Dabei spielte die Libanonpolitik eine große Rolle. Mitterrand hob dabei die besondere Rolle Syriens im Libanon vor und fugte hinzu, man solle Syrien nicht dafur tadeln, dass es ?den libanesischen Burgerkrieg beendet“ habe. Im Gegenzug sah Assad eine gewisse Anerkennung franzosischer Interessen im Libanon. [16]

Am 26. Januar 1985 gab der syrische Staatsrundfunk bekannt, dass alle Angehorigen der Muslimbruderschaft , die in den vergangenen Jahren das Land verlassen haben, von der Regierung amnestiert wurden.

Am 9. September 1985 kam es in Damaskus zu einem Treffen zwischen Elie Hobeika dem Fuhrer der vom Irak unter Saddam Hussein unterstutzten Forces Libanaises (FL) und dem syrischen Außenminister Abdel Halim Khaddam zur Erorterung der Lage im Libanon. Die weiteren Verhandlungen mundeten am 28. Dezember 1985 zu einem ersten Friedensabkommen (Dreiparteienvereinbarung mit der Unterzeichnung von Nabih Berri und Walid Dschumblat ) mit dem Ziel der Beendigung des libanesischen Burgerkrieges. Die Vereinbarung stieß aber auf erheblichen Widerstand von Samir Geagea und anderer fuhrender FL-Vertreter und fuhrte im Januar 1986 zur gewaltsamen Absetzung von Hobeika und damit auch zu keinen weiteren Bestand der Vereinbarung mit Syrien.

In der saudischen Hauptstadt Riad trafen sich am 21. Oktober 1985 erneut die Regierungschefs von Syrien und Jordanien und es kam zur Normalisierung der Beziehungen. In einem Kommunique gab der saudische Kronprinz Abdullah ibn Abd al-Aziz bekannt, dass beide Staaten sich darauf einigten, die Beschlusse der arabischen Gipfelkonferenzen anzuerkennen, den saudischen Fez-Plan von 1982 uber die Verwirklichung eines gerechten und dauerhaften Friedens im Rahmen einer internationalen Konferenz und aller wichtigen Parteien und die Ablehnung separater Vereinbarungen mit Israel.

3. Amtsperiode 1985?1992 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei einer Volksabstimmung am 10. Februar 1985 wurde Hafiz al-Assad als einziger Kandidat erneut mit 99,97 Prozent der abgegebenen Stimmen fur eine 3. Amtsperiode von 7 Jahren wiedergewahlt. Vizeprasidenten wurden Rifaat al-Assad und Zuhair Maschariqa .

Am 6. Februar 1986 rief Syrien den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen eines Luftzwischenfalls an, da die israelische Luftwaffe ein libysches Passagierflugzeug uber dem Mittelmeer abgefangen hat. Israel vermutete palastinensische Untergrundkampfer an Bord (auch Angehorige der Abu-Nidal-Organisation wurden vermutet). Syrien drohte gleichzeitig Israel mit Vergeltung. Wahrend Libyen mit Handels- und Wirtschaftsembargo der USA belegt wurde. Im Februar 1986 wurden 7.500 syrische Soldaten nach West-Beirut zur Eindammung der Aktivitaten der schiitischen terroristischen Hisb-Allah entsandt und zur Starkung der Position als Ordnungsmacht im Libanon. [17]

Im Februar 1986 kommt es zur Wiederannaherung zwischen Syrien und Jordanien unter anderem nach dem Bruch des jordanischen Konigs Hussein I. mit der PLO.

Am 17. Marz 1986 beschuldigte die syrische Regierung den Irak an einem Autobombenanschlag am 13. Marz in Damaskus beteiligt gewesen zu sein, bei dem 60 Menschen getotet wurden. Zwei Tage vor der US-Operation El Dorado Canyon am 13. April zur Bombardierung libyscher Stadte gab Syrien offiziell bekannt, Libyen im Falle einer US-Intervention zu unterstutzen. Am 24. Oktober 1986 brach Großbritannien die diplomatischen Beziehungen mit Syrien ab, da es Beweise fur syrische Verwicklungen in terroristischen Aktivitaten auf britischem Boden sah. Syrien reagierte darauf ebenfalls mit dem Abbruch der Beziehungen und sperrte seine Flughafen und den Luftraum fur britische Flugzeuge und die Hafen fur britische Schiffe. Aus Solidaritat mit Syrien ließ auch Libyen den Luftraum fur Großbritannien sperren. Im November 1986 schlossen die USA ihre Botschaft in Damaskus. Am 10. November 1986 vereinbaren die Außenminister der Europaischen Gemeinschaft (EG) in London weitere Sanktionen gegen Syrien. Hierzu zahlt ein Waffenexportverbot, die strengere Uberwachung der syrischen Diplomaten und die Einstellung der politischen Kontakte auf hochster Ebene zu Syrien. Am 25. November 1986 gestanden die Terroristen Ahmad Hasi und Faruk Salamah vor Gericht im Marz 1986 den Sprengstoffanschlag auf die Deutsch-Arabische Gesellschaft in West-Berlin im Auftrag Syriens unternommen zu haben. Am 26. November erlasst die Bundesrepublik Deutschland weitere Sanktionen gegen Syrien und stellte die Entwicklungshilfe ein.

Am 3. September 1987 kehrte der US-Botschafter wieder nach Damaskus zuruck. Das US-Außenministerium beließ Syrien aber weiterhin auf einer Liste der Lander die den Terrorismus forderten.

1986 wurde mehr als die Halfte des Staatshaushaltes fur das Militar ausgegeben und die Besetzung eines Teils in Libanon durch rund 25.000 Soldaten kostete nach Expertenschatzungen Syrien taglich rund 250.000 US-Dollar. Syriens Auslandsschulden beliefen sich Mitte 1986 auf uber 4 Milliarden US-Dollar.

Im Juli 1987 besuchte der turkische Ministerprasident Turgut Ozal Syrien. Dabei wurde die Verpflichtung der Turkei vereinbart, pro Sekunde 500 m³ Wasser des Euphrat uber die Grenze fließen zu lassen. Damit wollte die Turkei syrischen Befurchtungen begegnen, dass die weiteren geplanten Energie und Bewasserungsprojekte in Sudostanatolien mit mehreren Talsperren, zu Engpassen der Wasserversorgung Syriens fuhren konnte.

Im November 1987 kam es zu einer Regierungsumbildung. Mahmoud Zuabi ersetzte dabei den seit Januar 1980 amtierenden Regierungschef Abdul Rauf al-Kasm aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage. Zuabi gelang es 1988 auch durch eine Rekordernte sowie von der 1989 ausgeweitete Erdolforderung die Wirtschaft mit Deviseneinnahmen von rund 500 Millionen US-Dollar langsam zu sanieren. Auch wurde zur Ankurbelung der Wirtschaft die Ausweitung des privaten Sektors zugelassen, der aber großtenteils weiterhin von der Machtelite kontrolliert wurde. 1988 wurde ein Wirtschaftswachstum von 7 Prozent erzielt und die geschatzte Inflationsrate von 45 bis 50 % im Jahr 1987 auf 15 bis 18 % 1988 gesenkt.

Am 24. April 1988 empfing Assad den PLO-Fuhrer Jassir Arafat zu einem Versohnungsgesprach in Damaskus. Am 27. Mai 1988 verstarkte die syrische Armee ihre Prasenz in Sudbeirut um 900 Soldaten um die Kampfe von zwei schiitischen Milizen zu beenden.

Das Abkommen von Taif vom 22. Oktober 1989 beendete den seit 1975 andauernden libanesischen Burgerkrieg und außenpolitisch wurden ?besondere Beziehungen“ zwischen den beiden Landern Libanon und Syrien vereinbart. Dadurch wurde der Spielraum libanesischer Entscheidungen, letztlich die Souveranitat des Libanon, eingeschrankt. Das Abkommen sah den Abzug der syrischen Truppen vor, zuerst auf die Bekaa-Ebene und dann gemaß beiderseitigem Einvernehmen. Syriens Argument gegen einen Abzug war, dass dieser erst im Rahmen einer umfassenden Friedenslosung im Nahen Osten passieren kann. Das heißt, erst nach der Ruckgabe der seit 1967 von Israel besetzten ? und spater annektierten ? Golan-Hohen an Syrien und nach einer Losung des Konfliktes zwischen Israel und den Palastinensern. Bis 2005 garantierten syrische Truppen im Libanon den bruchigen Frieden zwischen den Volksgruppen.

Wahrend des Zweiten Golfkriegs besuchte Außenminister Hans-Dietrich Genscher die Regierung in Damaskus im Februar 1991 und sagte den Syrern Finanzhilfen fur landwirtschaftliche Bewasserungsprojekte in Hohe von 100 Millionen DM zu. Syrien entsandte wahrend des Golfkriegs fur die von den USA angefuhrten Koalitionsstreitkrafte gegen den Irak rund 17.000 Soldaten, darunter eine Panzerdivision, die auf saudischen Boden stationiert wurde.

1990 wurden in Syrien 430.000 Barrel Rohol pro Tag gefordert und das Wirtschaftswachstum betrug erneut rund 7 Prozent. Aufgrund des Einsatzes Syriens im Zweiten Golfkrieg auf Seiten der Koalitionsstreitkrafte zahlte Saudi-Arabien an Syrien Finanzhilfen in Hohe von 2,14 Milliarden US-Dollar. Dennoch betrug Syriens Auslandsverschuldung 1991 rund 16,5 Milliarden US-Dollar, die vor allem auf die hohen Rustungsausgaben zuruckzufuhren sind.

Am 30. Oktober 1991 begannen die unter der Schirmherrschaft der USA und der Sowjetunion, spater Russlands durchgefuhrten Nahost-Friedensgesprache in Madrid. Im Dezember 1991 kam es bei den zweiten Nahost-Friedensgesprachen in Washington zu ersten bilateralen Verhandlungen zwischen Syrien und Israel. Im April 1992 hob Assad das Ausreiseverbot der in Syrien lebenden judischen Minderheit auf und es wurde Ausreisevisa erteilt. Im August und September 1992 fanden in Washington weitere bilaterale Verhandlungen zwischen Israel und den arabischen Nachbarstaaten Jordanien, Libanon und Syrien sowie zwischen Israel und den Palastinensern statt.

4. Amtsperiode 1992?1998 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Basil Assad, vor 1994

Am 2. Dezember 1991 wurde Hafiz al-Assad mit 99,98 Prozent der Stimmen und ohne Gegenkandidaten wiedergewahlt. Die vierte Amtsperiode begann am 13. Marz 1992.

Am 15. April 1992 gab die Turkei bekannt, dass in Syrien zahlreiche Aktivisten der kurdischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), welche militarisch operiert, festgenommen wurden.

1994 kam Assads altester Sohn Basil, der sein Nachfolger werden sollte, bei einem Autounfall in der Nahe des Flughafens von Damaskus ums Leben.

Am 27. Oktober 1994 besuchte mit Bill Clinton erstmals seit 1974 ein US-Prasident offiziell das Land, um Syrien zu mehr Kompromissbereitschaft im Nahostfriedensprozess zu bewegen. Auch der russische Außenminister Andrei Kosyrew versuchte Syrien von einer Wiederaufnahme der syrisch-israelischen Verhandlungen zu uberzeugen. Am 20. Marz 1995 sagte Russland nach der Unterzeichnung eines Nahost-Friedensvertrages zu, ein Garant fur Sicherheit der Golanhohen zu sein. Am 24. Mai 1995 vereinbarten syrische und israelische Unterhandler eine Rahmenubereinkunft uber Sicherheitsaspekte eines israelischen Abzugs von den 1967 besetzten Golanhohen. Rund 12.600 Israeli lebten 1995 in 31 Siedlungen. Am 26. Mai erklarte der israelische Ministerprasident Jitzchak Rabin das in einer Ubergangsphase bis 1998 eine Normalisierung der Beziehungen zu Syrien erreicht werden sollen bis hin zur Aufnahme direkter diplomatischer Beziehungen. Der israelische Außenminister Schimon Peres erklarte bei einem Treffen am 28. Mai 1995 mit PLO-Chef Jassir Arafat und dem marokkanischen Konig Hassan II. in Rabat , dass es sich bei den Golanhohen um syrisches Gebiet handele und die israelische Regierung uber Plane fur die Auflosung judischer Siedlungen verfuge. Die neue israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu wollte an einer Sicherheitszone im Sudlibanon festhalten und konnte sich 1996 nicht weiter mit Syrien um die Golanhohen einigen. Netanjahu lehnte den Ruckzug von den Golanhohen und den Abzug der judischen Siedler als Bedingung fur die von Syrien geforderten Voraussetzungen fur einen Frieden ab. Im September 1996 kam es zu Auseinandersetzungen mit Israel um syrische Militarmanover im Libanon und die Verlegung von israelischen Panzereinheiten auf den Golanhohen.

Am 3. August 1996 besuchte der jordanische Konig Hussein I. Prasident Assad in Damaskus und es war damit das erste Zusammentreffen nach dem von Syrien abgelehnten jordanisch-israelischen Friedensvertrag von Oktober 1994. Bei den Parlamentswahlen am 24. und 25. August 1996, erreichte die Nationale Progressive Front (NPF) insgesamt 167 Sitze, davon fur die Baath-Partei 135 Sitze und den sozialistischen Kleinstparteien der NPF 32 Sitze sowie 83 Sitze an Unabhangige.

Im Januar und Februar 1997 kann die von Iran und Syrien unterstutzte Hisbollah weite Teile im Sudlibanon unter ihre Kontrolle bringen und feuerte mehrere Katjuscha-Raketen auf Stellungen der israelischen Armee und auf judische Siedlungen ab. Die israelische Luftwaffe flog daraufhin Luftangriffe gegen die Hisbollah im Libanon.

1997 wurde durch 14 der 22 Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga (namentlich von Agypten, Bahrain, Irak, Katar, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten) auf einem Treffen in Amman die panarabische Freihandelszone Greater Arab Free Trade Area (GAFTA) gegrundet. Im April 1998 beschlossen Syrien zusammen mit dem Libanon die von Israel geforderten Sicherheitsgarantien fur einen Ruckzug aus dem Libanon abzulehnen und bestand auf weitere Verhandlungen zum Abzug von den seit 1967 besetzten Golanhohen. Am 1. Juli 1998 beschloss Israel die UN-Resolution 425 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen von 1978 anzuerkennen und leitete den Ruckzug der Truppen aus der Sicherheitszone im Sudlibanon ein.

Am 8. Februar 1998 entlasst Hafiz al-Assad offiziell seinen Bruder Rifaat al-Assad als Vizeprasident, der bis 1996 im Ausland lebte. Grund fur das Zerwurfnis war der versuchte Putsch 1984, wo er mit seinen Sondereinheiten und mehreren Panzern versuchte, die Kontrolle uber die Hauptstadt zu erlangen. Nach der missgluckten Machtubernahme ging er ins Exil nach Frankreich und Spanien.

Entgegen der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates gegen den Irak, vereinbarte Syrien am 14. Juli 1998 mit dem Nachbarland die Wiedereroffnung der Erdolleitung Kirkuk-Baniyas und den Bau einer weiteren Erdolleitung. Im November 2000 wurde Tapline (Trans-Arabian pipeline) eroffnet.

Vom 16. bis 18. Juli 1998 besuchte Hafiz al-Assad Frankreich und der franzosische Prasident Jacques Chirac ? der 1996 Damaskus besuchte ? lobte die freundschaftlichen und guten diplomatischen Beziehungen.

5. Amtsperiode 1999?2000 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 10. Februar 1999 erreichte Hafiz al-Assad als einziger Kandidat bei der Volksabstimmung uber das Amt des Staatsprasidenten offiziell 99,9 Prozent der Stimmen. Seine Amtszeit war bis 2006 vorgesehen.

Am 12. Oktober 1999 nahm die syrische Armee den Privatflugplatz des ehemaligen Vizeprasidenten Rifaat al-Assad in Latakia unter ihre Kontrolle. Dabei kam es zu mehreren Todesopfern. Offenbar wollte Hafiz al-Assad den Einfluss seines Bruders auf eine mogliche Amtsnachfolge einschranken.

Am 15. Dezember 1999 begannen in Washington Friedensgesprache zwischen Israel und Syrien. Dabei ging es um den Abzug israelischer Truppen von den Golanhohen, um die Situation der 17.000 judischen Siedler und um die Wasserzufuhr des Jordans .

Am 3. Januar 2000 kam es im US-amerikanischen Shepherdstown, West Virginia zum Treffen zwischen dem israelischen Ministerprasidenten Ehud Barak und dem syrischen Außenminister Faruk al-Shara ohne weitere Verhandlungserfolge. Nachdem uber 100.000 Israelis in Tel Aviv gegen einen Abzug von den Golanhohen demonstrierten, wurden die Verhandlungen mit Syrien abgebrochen und in der Knesset wurden ein Gesetz verabschiedet, das weitere Friedensverhandlungen mit Syrien um die Golanhohen unmoglich machte, da kunftig eine absolute Mehrheit im Parlament hierzu vorliegen muss.

Am 3. Mai 2000 verlieh die UNESCO dem seit 1992 inhaftierten syrischen Journalisten Nizar Nayyouf den Guillermo Cano World Press Freedom Prize .

Am 10. Juni 2000 starb Hafiz al-Assad im Alter von 69 Jahren an einer Lungenfibrose .

Regime unter Basch?r al-Assad (ab 2000) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1. Amtsperiode 2000?2007 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Baschar al-Assad (2003)

Nach dem Tod Hafiz al-Assads am 10. Juni 2000 wurde am 10. Juli sein zweitjungster Sohn Baschar al-Assad nach einer Verfassungsanderung bezuglich des Mindestalters eines Prasidenten von ursprunglich 40 Jahren mit einer Mehrheit von 97,29 % (offizielles Wahlergebnis bei einer Wahlbeteiligung von 94,6 %) zum neuen Prasidenten gewahlt.

Basch?r, der unter anderem in London studiert und auch dort geheiratet hatte, galt als liberaler als sein Vater. Erstes Anzeichen eines neuen politischen Kurses war die Freilassung von 600 politischen Gefangenen im November 2000. Der Damaszener Fruhling begann: Baschar al-Assad verfolgte einen Reformkurs, dessen Umsetzung jedoch bei konservativen Kraften auf Widerstand stieß. Allgemein erhoffte sich die Bevolkerung eine weitere Offnung des Landes, wie sie von Hafiz al-Assad in den 1990er Jahren begonnen worden war. Unter Baschar wurde unter anderem die Benutzung des Internets erlaubt.

Am 16. November 2000 amnestierte Assad rund 600 politische Gefangene, darunter 100 Libanesen und 380 Mitglieder der Muslimbruderschaft . Am 11. Dezember 2000 wurden von Syrien 48 politische, zumeist christliche Gefangene freigelassen, die sich zum Ende des libanesischen Burgerkriegs in syrischer Haft befunden hatten. Im Libanon flammten antisyrische Kundgebungen auf, die der ehemalige christliche General der Forces Libanaises , Michel Aoun , an den Hochschulen in Beirut organisierte. Zahlreiche Christen und Intellektuelle forderten einen gleichberechtigten syrisch-libanesischen Dialog zur Wiederherstellung der vollen Souveranitat des Libanons. Assad ordnete als Entgegenkommen den Abzug von 6.000 Soldaten aus Beirut an, die syrischen Streitkrafte kontrollierten aber noch weite Gebiete der Bekaa-Ebene.

Im Januar 2001 appellierten an Assad mehrere Intellektuelle die Erneuerung der syrischen Zivilgesellschaft und demokratische Freiheiten. Der Ausnahmezustand im Land wurde unterdessen im Januar teilweise aufgehoben, aber die Burgerrechtsbewegungen wurden weiterhin unter Druck gesetzt und kriminalisiert. Am 6. Mai 2001 wurde der inhaftierte syrische Journalist Nizar Nayyouf der im Mai 2000 den Guillermo Cano World Press Freedom Prize der UNESCO erhielt, freigelassen, kam am 20. Juni 2001 kurz vor einer Presseerklarung uber die Rolle des syrischen Nachrichtendienstes im In- und Ausland, durch eine Entfuhrung in Haft und kam erst spater wieder in Freiheit. Im September 2001 wurden wiederum zahlreiche bekannte Oppositionelle inhaftiert. Nach Demonstrationen und Zusammenstoßen mit den Sicherheitsdiensten wurden im Fruhjahr 2004 hunderte syrischer Kurden, darunter auch Kinder, verhaftet. Unter Prasident Baschar al-Assad wurden erstmals auch genauere Wirtschaftsdaten veroffentlicht. Danach betrug 2001 die Arbeitslosigkeit 45 Prozent in der Stadt und 55 Prozent in den landlichen Regionen. Rund 25 Prozent aller Erwerbstatigen, insgesamt rund 2,5 Millionen Syrer, wurden vom Staat bezahlt. Am 29. Marz 2001 wurden per Gesetz erstmals wieder Privatbanken zugelassen. Der Bankensektor war 1963 verstaatlicht worden. Im Außenhandel war die Bundesrepublik Deutschland einer der wichtigsten Partner neben Italien, Frankreich, auch die Turkei und Saudi-Arabien. Syrien exportierte im Jahr 2000 Guter im Wert von 4,94 Milliarden US-Dollar, darunter zu 63 % Rohol. Die Auslandsverschuldung Syriens lag 2000 bei 21,6 Milliarden US-Dollar.

Prasident Baschar al-Assad reiste am 3. Marz 2002 in den Libanon und unterstrich mit seinem Besuch die Anerkennung der Souveranitat des Libanons. Bei Gesprachen mit Prasident Emile Lahoud bot Syrien Hilfen bei der Bewaltigung der Wirtschaftskrise an, darunter die Unterstutzung beim Bau von zwei Staudammen fur Bewasserungsprojekte und subventionierte Strom und Erdgaslieferungen. Am 24. November 2002 wurden 113 politische Gefangene freigelassen, darunter mehrere Muslimbruder, die seit 1982 sich in Haft befanden.

Nach dem von der Koalition der Willigen unter Fuhrung der USA beendeten Irakkrieg , der die Besetzung Iraks zur Folge hatte, besuchte am 3. Mai 2003 US-Verteidigungsminister Colin Powell Damaskus, um uber die Unterstutzung fur die gesturzte irakische Baath-Partei zu sprechen. Weitere Themen waren auch die Unterstutzung fur radikale Palastinensergruppen und die Produktion von Chemiewaffen . Syrien erklarte sich bereit, die Buros der Palastinenserbewegungen in Damaskus schließen zu lassen. Im Gegenzug boten die USA wirtschaftliche Hilfen an, nachdem im Irakkrieg im April 2003 die Erdolleitung von Kirkuk ins syrische Baniyas stillgelegt wurde und somit Syrien von illegalen Exporten wahrend der Sanktionen gegen den Irak nicht mehr profitieren konnte. Am 19. Juni 2003 unternahmen die USA an der syrisch-irakischen Grenze einen Angriff auf einen irakischen Konvoi, der nach Syrien einreisen wollte. Die USA hatten den gesturzten Prasidenten Saddam Hussein in einem der Fahrzeuge vermutet. Bei dem US-Angriff wurden auch funf syrische Soldaten getotet.

Am 2. September 2004 verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 1559 zur vollen Wiederherstellung der Souveranitat des Libanons durch den Abzug aller fremden Truppen sowie die Entwaffnung der Milizen, darunter der Hisbollah. Syrien hatte zu dem Zeitpunkt noch 17.000 Soldaten im Land stationiert, wurde in der Resolution aber nicht namentlich genannt und Libanon und Syrien sahen in der Resolution eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der beiden Lander. Ende September wurden dennoch syrische Truppen um Beirut in die Bekaa-Ebene verlegt.

Am 20. Oktober 2004 wurde ein Assoziierungsabkommen mit der Europaischen Union unterzeichnet. Dieses sieht den politischen Dialog vor, ebenso Reformen in Syrien. Darunter gehoren auch Vereinbarungen zur Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Kultur und die Bekampfung von Kriminalitat, Terrorismus und illegale Einwanderung . Syrien erklarte sich auch bereit den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen. Die Vereinbarungen mit der Europaischen Union erleichterten den Export von Agrar- und Industrieprodukten in die EU-Staaten.

Im Februar 2005 wurde in Beirut ein Attentat auf den Fahrzeugkonvoi von Rafiq al-Hariri verubt, den ehemaligen und langjahrigen Regierungschef des Libanon. Da es Hinweise auf Geheimdienst-Aktivitaten gab, wuchs der internationale Druck auf Syrien. Insbesondere die USA machten dessen Fuhrung fur das Attentat verantwortlich. Auch Frankreich forderte von Syrien die volle Souveranitat Libanons zuruck. Nach weiterem internationalen Druck kundigte Syrien am 5. Marz 2005 an, samtliche Truppen aus dem Libanon abzuziehen. Auf dem libanesischen Luftwaffenstutzpunkt in Rayak wurde am 26. April 2005 eine Abschiedszeremonie durchgefuhrt und offiziell verließ nach 28 Jahren der letzte syrische Soldat den Libanon.

Im Februar 2005 ersetzte Assad den seit seiner Machtubernahme amtierenden Chef des militarischen Nachrichtendienstes General Hassan Khalil durch seinen Schwager General Assef Schawkat .

Am 28. Dezember 2005 berichtete die Nachrichtenagentur ITAR-Tass uber die Unterzeichnung eines Vertrages zur Erdolforderung zwischen der russischen Investmentholding Credit Line und dem syrischen Ministerium fur Ol und Mineralressourcen in Hohe von 2,7 Milliarden US-Dollar.

Wahrend des Libanonkriegs 2006 zwischen Israel und der Hisbollah im Sudlibanon kritisierte Syrien die Angriffe, und mehrere Waffen wurden aus dem Iran uber Syrien in den Libanon fur die Ausrustung der Hisbollah geschmuggelt. Ab dem 14. Juli wurde der Libanon durch Israel mit einer vollstandigen Blockade abgeriegelt. Zunachst wurde der Seezugang durch die Marine und der Luftzugang durch wiederholte Bombardierung des Beiruter und anderer Flughafen blockiert, um zu verhindern, dass uber den Luftweg aus Syrien, Iran oder anderen Staaten die Hizbollah Waffennachschub erhalt. Die israelische Luftwaffe ubernahm die Kontrolle des libanesischen Luftraumes. Danach wurden die Hauptverkehrswege zu Lande ? etwa die Straßenverbindung uber die Region Mdeiredsch nach Syrien ? und Versorgungseinrichtungen durch Bombardements unterbrochen oder zerstort. [18] Am 29. Juli 2006 teilte Israel mit, dass man eine temporare Friedenstruppe befurworten wurde, welche sicherstellt, dass die Hisbollah von den Grenzen Israels verdrangt wird, und welche die Uberwachung von Libanons Grenze zu Syrien ubernimmt. Am 1. August versetzte Assad die Streitkrafte in erhohte Einsatzbereitschaft und begrundete das mit der ?internationalen Lage und den Herausforderungen in der Region“. Deshalb sei Wachsamkeit erforderlich, so Assad. [19] Am 15. August 2006 hat sich Assad offiziell zur Unterstutzung der Hisbollah bekannt und die arabischen Nationen zur Unterstutzung der Hisbollah aufgerufen. [20] Weiterhin sagte er ?Israel ist unser Feind und will keinen Frieden“, nannte aber gleichzeitig seine Bedingung fur einen Frieden: ?Friede wurde bedeuten, dass Israel die besetzten Gebiete zuruckgibt.“ [21] Eine Stationierung von UNIFIL -Truppen an der libanesisch-syrischen Grenze, die Waffenlieferungen an die Hisbollah verhindern sollte, wurde am 23. August von Assad und auch beim Besuch von UN-Generalsekretar Kofi Annan am 1. September 2006 abgelehnt und wurde das Verhaltnis zum Libanon belasten und stelle uberdies einen feindlichen Akt dar.

Vom 29. bis 31. August 2006 besuchte der venezolanische Prasident Hugo Chavez Damaskus und erklarte Syrien zum ?engen Verbundeten gegen die imperialistische Aggression der USA.“ Beide Staaten unterzeichneten mehrere Wirtschaftsabkommen.

Am 19. Dezember 2006 besuchte Assad in Moskau den russischen Prasidenten Wladimir Putin , um mit ihm die Lage im Nahen Osten zu erortern. Beide vereinbarten eine engere Zusammenarbeit. Dabei ging es in den Gesprachen auch um Rustungskaufe und Modernisierungen fur die syrische Luftwaffe und Luftabwehr. Auch die von Russland mit rund 300 Soldaten vor Ort genutzte Marinebasis Tartus soll modernisiert werden. Das wichtigste Element war der Erlass der Schulden Syriens im Umfang von 13,4 Milliarden US-Dollar, die aus fruheren Rustungskaufen von der ehemaligen Sowjetunion stammten. Bereits im Marz 2005 unterzeichnete der russische Olkonzern Tatneft mit der staatlichen Syrian Petroleum Company (SPC) einen Vertrag uber die Exploration und Produktion von Erdol und Erdgas.

Am 21. November 2006 wurden die diplomatischen Beziehungen mit dem Irak wieder aufgenommen und vom 14. bis 17. Januar 2007 besuchte der irakische Prasident Dschalal Talabani Syrien.

Am 17. und 18. Februar 2007 besuchte Assad den Iran und bei einem Treffen mit Prasident Mahmud Ahmadinesch?d bekraftigten sie eine Ablehnung gegenuber der US-amerikanischen Nahostpolitik. Am 10. Marz 2007 nahm Syrien an der internationalen Irak-Konferenz in Bagdad und am 3. und 4. Mai in Scharm El-Scheich teil. Wahrend einer Nahostreise besuchte auch Nancy Pelosi , die demokratische Sprecherin des Reprasentantenhauses der Vereinigten Staaten Damaskus, und traf auch zu Gesprachen mit Assad zusammen.

2. Amtsperiode 2007?2014 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei den Parlamentswahlen am 22. und 23. April 2007 siegte erneut die Nationale Fortschrittliche Front mit der dominierenden Baath-Partei, die 172 von 250 Sitzen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,1 Prozent. Am 24. April 2007 wurde der Rechtsanwalt Anwar al-Bunni zu einer funfjahrigen Haftstrafe verurteilt. 2006 war al-Bunni Mitunterzeichner der Beirut-Damaskus-Erklarung , in der 274 libanesische und syrische Intellektuelle zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten aufriefen. Daraufhin wurde er im Mai 2006 verhaftet, [22] als er gerade einen Posten als Direktor des Zentrums fur die Entwicklung der Zivilgesellschaft antreten wollte, welches von der ? Europaischen Initiative fur Demokratie und Menschenrechte “ (EIDHR) der Europaischen Union mitfinanziert worden war. [23] 2006 bezeichnete US-Prasident George W. Bush al-Bunni als politischen Gefangenen und rief die syrische Regierung vergeblich zu seiner sofortigen Freilassung auf. [24]

Bei den Prasidentschaftswahlen am 27. Mai 2007 siegte als einziger Kandidat erneut Basch?r al-Assad mit 97,6 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 95,9 Prozent.

2007 befanden sich rund 1,2 Millionen irakische Fluchtlinge in Syrien, die sich unter anderem in den ostlichen Vororten von Damaskus niederließen. Dies fuhrte zu sozialen Problemen, da die Fluchtlinge das Gesundheits- und Bildungssystem belasteten und fur einen Anstieg der Mieten verantwortlich gemacht wurden.

Am 6. September 2007 zerstorten israelische Kampfflugzeuge in der Operation Orchard die im Osten des Landes gelegene Militaranlage El Kibar . Es wird spekuliert, dass es sich bei der Anlage um einen Kernreaktor nordkoreanischer Bauart handelte. Nach Angaben der IAEO soll dort aufbereitetes Uran gefunden worden sein, was eine Verbindung zu einem geheimen Atomprogramm Syriens nahelegt. Die US-Regierung bezichtigt Syrien einer Kooperation mit Nordkorea, was von syrischer Seite aber bestritten wird. [25]

Assad mit dem russischen Prasidenten Medwedew

Am 10. Mai 2010 kam es in Syrien zum Besuch des russischen Prasidenten Dmitri Anatoljewitsch Medwedew . Russland ist weiterhin einer der wichtigsten Verbundeten Syriens.

In Syrien kam es nach ersten Protestaufrufen im Februar 2011 zu Verhaftungen zahlreicher Oppositioneller. [26] [27] In der Stadt Dar’a demonstrierten in den darauf folgenden Wochen tausende Menschen fur politische Freiheiten und den Sturz der Regierung von Prasident Baschar al-Assad . [28] Auch eine Neubildung der Regierung und die Aufhebung des Ausnahmezustands im April konnten das Ubergreifen der Proteste auf viele Stadte landesweit nicht verhindern. [29] [30] Sicherheitskrafte gingen seit Mitte Marz 2011 gewaltsam gegen Demonstranten vor. [28] Im Sommer 2011 bildeten desertierende Soldaten die Freie Syrische Armee , die den Schutz von Zivilisten als Ziel angibt. [31]

Im Februar 2012 ließ Assad ein Verfassungsreferendum durchfuhren. Aus der neuen Verfassung wurden samtliche Bezuge auf den Sozialismus und den Fuhrungsanspruch von Assads Baath-Partei entfernt. Die Opposition und internationale Beobachter sprachen jedoch von einer Farce und forderten stattdessen einen Rucktritt Assads. [32] [33]

Die Wahl zum Volksrat am 7. Mai 2012 [34] folgt auf die Annahme einer neuen Verfassung in einem Volksentscheid am 26. Februar . [35]

Am 23. Juli 2012 hat die Regierung Syriens damit gedroht, im Falle eines ?auslandischen Angriffs“ auch Chemiewaffen einzusetzen. Es wurden ?niemals“ Chemiewaffen ?gegen unsere eigenen Burger“ eingesetzt werden, ?nur im Fall einer auslandischen Aggression“, erklarte der Sprecher des syrischen Außenministeriums, Dschihad Makdessi, in Damaskus.

Am 21. April 2014 gab der Prasident des Volksrates Muhammad Dschihad al-Lahham fur den 3. Juni 2014 den Termin fur die Prasidentschaftswahlen bekannt.

Burgerkrieg seit 2011 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Beginn des Arabischen Fruhlings Ende 2010 kam es ab 2011 zu einem Burgerkrieg mit bisher, nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen, rund 11.000 getoteten Menschen. [36] Am 23. August 2011 bildete sich in Istanbul der Syrische Nationalrat , ein Oppositionsbundnis gegen die Regierung Assads. In Syrien ereignete sich Ende Mai 2012 ein Massaker in der Region Hula . International kam es zu großem Aufsehen. Als bewaffnete Oppositionsgruppe formierte sich die Freie Syrische Armee , die offenbar auch von Libyen und Saudi-Arabien unterstutzt wird.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen unter dem Vorsitz Indiens verurteilte am 3. August 2011 in einer Erklarung die Menschenrechtsverletzungen und Gewaltanwendung gegen Zivilisten in Syrien und rief ?alle Seiten zum sofortigen Ende der Gewalt auf und fordern von allen Seiten großtmogliche Zuruckhaltung und Abstand von Repressalien, einschließlich der Angriffe auf staatliche Institutionen“. Im Vorfeld der Erklarung hatten die Vetomachte China und Russland sowie einige andere Mitglieder des Sicherheitsrates sich gegen scharfere Formulierungen oder eine Resolution ausgesprochen. Erklarungen (statements) des Sicherheitsrates haben geringeres Gewicht als Resolutionen. [37] Am 4. Februar 2012 scheiterte eine von Marokko in den UN-Sicherheitsrat eingebrachte Resolution am Veto von Russland und China. Nach Auffassung des russischen Außenpolitik-Experten Dmitrij Trenin empfand Russland ?die Entwurfe als unausgewogen. Russlands Grundsatze sind: kein Regime-Wechsel unter Druck von außen, keine militarische Intervention, keine einseitige Verurteilung der Fuhrung in Damaskus. Was Russland beim letzten Mal zu dem Veto bewog, war die Forderung, Assads Truppen sollten die Stadte verlassen, ohne dass es eine entsprechende Forderung an die Adresse der Oppositionskrafte gab.“ [38] Die anderen 13 Mitgliedsstaaten unterstutzten die zuvor wegen des angedrohten Vetos bereits mehrmals abgeschwachte Resolution. [39]

Ab dem 14. April 2012 arbeiteten die Vereinten Nationen an der Entsendung einer Beobachtermission nach Syrien (UNSMIS). Aufgabe der Mission ist die Uberwachung der vereinbarten Waffenruhe, die durch die Initiative Kofi Annans zustande kam. Die Beobachtermission war zunachst auf 90 Tage begrenzt, wurde aber in der Resolution 2059 vom 20. Juli um weitere 30 Tage verlangert.

Im Juni 2012 bezeichnete der Chef der Friedenstruppen der Vereinten Nationen , Herve Ladsous , den Konflikt erstmals offiziell als Burgerkrieg. [40]

Der Chef des militarischen Nachrichtendienstes Assef Schawkat wurde am 18. Juli 2012 in Damaskus bei einem Anschlag getotet. Auch der syrische Verteidigungsminister Daud Radschha starb bei dem Attentat. [41] Am 20. Juli 2012 erlag der syrische Geheimdienstchef Hischam al-Ichtiyar den Folgen dieses Anschlags. [42]

Der Syrisch-Turkische Konflikt 2012 fuhrte auch zur NATO - Operation Active Fence zum Schutz des NATO-Mitglieds Turkei.

Bis einschließlich Juli 2013 starben nach UN-Angaben mehr als 100.000 Menschen, [43] wahrend bis Mai 2013 eine Million Syrer aus dem Land geflohen, und vier Millionen weitere innerhalb Syriens auf der Flucht gewesen seien. Die UN-Hochkommissarin fur Menschenrechte , Navi Pillay , empfahl daher, den Internationalen Strafgerichtshof anzurufen. [44]

Am 21. August 2013 erfolgte eine Reihe von Giftgasangriffen , die im Verlauf des syrischen Burgerkriegs in der Region Ghuta ostlich von Damaskus stattgefunden haben. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen vor Ort wies den Einsatz des chemischen Kampfstoffs Sarin in hochkonzentrierter Form nach, der mittels Boden-Boden-Raketen verschossen wurde. [45] [46] [47]

3. Amtsperiode seit 2014 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Baschar al-Assad (2015)

Bei der Prasidentschaftswahl am 3. Juni 2014 siegte Baschar al-Assad erneut. Er erhielt bei einer Wahlbeteiligung von 73 Prozent 88,7 Prozent der Stimmen. Seine Herausforderer Hassan Al-Nouri und Maher Al-Hajjaf kamen auf 4,3 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent der Stimmen. Die Wahl konnte nur in den von Regierungssoldaten kontrollierten Gebieten abgehalten werden. In den von Oppositionellen besetzten Gebieten gab es keine Wahllokale. Vertreter der Golfstaaten und westlicher Nationen lehnten die Wahl als illegitim ab.

Am 13. April erfolgte die Parlamentswahl 2016 . Es war eine Neuwahl , da die Legislaturperiode nach der Wahl 2012 noch andauerte. Die Wahl wurde als Scheinwahl kritisiert und von der Opposition boykottiert. [48] Das Parlament, so die allgemeine Einschatzung, ist ohne Einfluss. [49]

Weitere internationale Beteiligung im Syrienkonflikt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Juni 2014 begannen die Vereinigten Staaten im Rahmen der Operation Inherent Resolve (OIR) mit der militarische Intervention gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien . Ab 22. September 2014 beteiligten sich weitere Staaten mit Streitkraften im Rahmen der Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat .

Am 20. September 2015 begann der russische Militareinsatz in Syrien gegen die Terrormiliz Islamischer Staat und andere Dschihadistengruppen, der zur Stabilisierung der Regierung von Prasident Assad beitrug.

Am 24. August 2016 begann die turkische Militaroffensive in Nordsyrien 2016?2017 gegen den Islamischen Staat (IS) und die Demokratischen Krafte Syriens (SDF).

Am 20. Januar 2018 begann die turkische Militaroffensive auf Afrin , das von kurdischen Einheiten gehalten wurde.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Uberblickswerke

  • Peter W. Haider, Manfred Hutter, Siegfried Kreuzer (Hrsg.): Religionsgeschichte Syriens. Von der Fruhzeit bis zur Gegenwart. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Koln 1996.
  • Gunnar Lehmann: Bibliographie der archaologischen Fundstellen und Surveys in Syrien und Libanon. Leidorf, Rahden 2002. ( www.academia.edu )

Palaolithikum, Epipalaolithikum

  • Peter M. M. G. Akkermans, Glenn M. Schwartz: The Archaeology of Syria. From Complex Hunter-Gatherers to Early Urban Societies (c.16,000?300 BC). Cambridge University Press, 2003.

Neolithikum, Metallzeitalter, Antike

  • Marlies Heinz : Altsyrien und Libanon. Geschichte, Wirtschaft und Kultur vom Neolithikum bis Nebukadnezar. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002.
  • Peter M. M. G. Akkermans: The Northern Levant during the neolithic period. In: Margreet L. Steiner, Ann E. Killebrew (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Archaeology of the Levant, c. 8000-332 BCE. Oxford University Press, 2013.
  • Trevor Bryce : Ancient Syria. A Three Thousand Year History. Oxford University Press, 2014.
  • Emanuel Pfoh: Syria-Palestine in The Late Bronze Age. An Anthropology of Politics and Power. Routledge, 2016.
  • Herbert Niehr: The Aramaeans in Ancient Syria. Brill, 2014.
  • John D. Grainger: The Rise of the Seleukid Empire (323-223 BC). Seleukos I to Seleukos III. Pen and Sword, 2014.

Mittelalter bis zur Osmanischen Zeit

  • Eliyahu Ashtor: The venetian cotton trade in Syria in the late middle ages. In: Studi Medievali. S. 3a 17, 1976, S. 675?715.
  • Encyclopaedia of Islam. (EI2) s. v. DIMASHK, ISKANDARUN, AL-LADHIKIYA, NUSAYRIYYA, AL-SHAM.

Osmanische Herrschaft

Franzosisches Mandat

  • Stephen Hemsley Longrigg: Syria and Lebanon under the French Mandate. London 1958

Unabhangigkeit, Burgerkrieg

  • Werner Ende, Udo Steinbach (Hrsg.): Der Islam in der Gegenwart. Entwicklung und Ausbreitung, Kultur und Religion, Staat, Politik und Recht. Verlag C.H. Beck, Munchen 2005.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Geschichte Syriens  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Andrew Douglas Shaw: The Earlier Palaeolithic of Syria. Reinvestigating the Evidence from the Orontes and Euphrates Valleys. Oxford 2012, S. 23.
  2. Peter Schmid, Philippe Rentzel, Josette Renault-Miskovsky, Sultan Muhesen, Philippe Morel, Jean-Marie Le Tensorer , Reto Jagher: Decouvertes de restes humains dans les niveaux acheuleens de Nadaouiyeh Ain Askar (El Kowm, Syrie Centrale) , in: Paleorient 23,1 (1997) 87?93.
  3. J. Haidal u. a.: Neanderthal infant burial from the Dederiyeh cave in Syria. In: Paleorient. 21, 1995, S. 77?86; Lynne Schepartz: Rezension ( Memento vom 8. Juli 2012 im Webarchiv archive.today ) zu Takeru Akazawa, Sultan Muhesen (Hrsg.): Neanderthal burials. Excavations of the Dederiyeh Cave, Afrin, Syria. Auckland 2003. In: Antiquity. Sep 2004.
  4. Elena A.A. Garcea: Successes and failures of human dispersals from North Africa. In: Quaternary International . 270, 2012, S. 119?128. Zum Ausloser vgl.: Philip Van Peer: Did middle stone age moderns of sub-Saharan African descent trigger an upper paleolithic revolution in the lower nile valley? In: Anthropologie. 42,3 2004, S. 215?225.
  5. Silvia Schroer, Othmar Keel: Die Ikonographie Palastinas/Israels und der Alte Orient. Eine Religionsgeschichte in Bildern. Academia Press Fribourg/Paulusverlag Freiburg Schweiz, Freiburg i. Ue. 2005, S. 37.
  6. Zur Chronologie: Roger Matthews: The Early Prehistory of Mesopotamia. Brepols, 2000, S. 108.
  7. McCorriston: The Halaf Environment and Human Activities in the Khabur Drainage, Syria. In: Journal of Field Archaeology. 19, 1992, S. 315?333.
  8. Ernst Honigmann  : Syria. In: Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV A,2, Stuttgart 1932, Sp. 1549?1727, hier Sp. 1549.
  9. Albert Hourani: Die Geschichte der arabischen Volker. Von den Anfangen des Islam bis zum Nahostkonflikt unserer Tage. Frankfurt 2006, ISBN 3-596-15085-X , S. 384.
  10. Volker Perthes: Staat und Gesellschaft in Syrien 1970?1989. Hamburg 1990, S. 40?43.
  11. Michael Provence: The Great Syrian Revolt. Austin 2005, S. 11.
  12. a b Report of the Commission Entrusted by the Council with the Study of the Frontier between Syria and Iraq. In: World Digital Library . 1932, abgerufen am 8. Juli 2013 .
  13. Usamah Felix Darrah: Geschichte Syriens im 20. Jahrhundert und unter Bashar Al-Assad. Marburg, 2014, S. 68?75
  14. Volker Perthes: Staat und Gesellschaft in Syrien, 1970?1989. Hamburg 1990, S. 50?53.
  15. Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Das Zwanzigste Jahrhundert III. Weltprobleme zwischen den Machtblocken. Augsburg 1998, ISBN 3-89350-989-5 , S. 128.
  16. Martin Staheli: Die syrische Aussenpolitik unter Prasident Hafez Assad. (= Beitrage Zur Kolonial- und Uberseegeschichte. 83)., Franz Steiner-Verlag, 2001, ISBN 3-515-07867-3 , S. 258.
  17. In der Falle: Die amerikanische Geisel Charles Glass kam frei - weil der Iran Syrien im Golfkrieg mehr denn je braucht. In: Der Spiegel. Nr. 35, 24. August 1987.
  18. https://web.archive.org/web/20060719122327/http://english.aljazeera.net/NR/exeres/2611F642-A664-40FE-8BA2-FA698BDA0ED1.htm
  19. Tagesschau : Syriens Militar in erhohte Bereitschaft versetzt. (tagesschau.de-Archiv), 1. August 2006.
  20. SDA : Steinmeier sagt Syrien-Besuch ab. ( Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive ) 15. August 2006.
  21. tagesschau.de : Kommentar: ?Steinmeier hat eine Chance verschenkt“. (tagesschau.de-Archiv), 16. August 2006.
  22. Gabriela Keller: Die Republik der Angst . In: Spiegel Online ? Politik. 3. April 2007.
  23. Entschließung des Europaischen Parlaments vom 15. Juni 2006 zu Syrien (P6_TA(2006)0279). Erwagungsgrunde D und E
  24. President’s Statement on the Government of Syria. 13. Dezember 2006.
  25. IAEO findet verdachtige Uranspuren in Syrien. ( Memento vom 22. Februar 2009 im Internet Archive )
  26. Calls for weekend protests in Syria. Al Jazeera , 4. Februar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch).
  27. ?????? ???? ?????? ???????? ?????????? ?? ?????. elaph.com , 12. Februar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (arabisch).
  28. a b Tote und Verletzte bei Demonstrationen in Syrien. ( Memento vom 20. Marz 2011 im Internet Archive ), In: Tagesschau . 19. Marz 2011.
  29. Assad entlasst syrische Regierung. ( Memento vom 1. April 2011 im Internet Archive ), In: Tagesschau . 29. Marz 2011.
  30. Weltweite Emporung uber Gewalt in Syrien. ( Memento vom 26. April 2011 im Internet Archive ), In: Tagesschau . 23. April 2011.
  31. Free Syrian Army vows to protect civilians. In: Al Jazeera English . via YouTube , 26. November 2011 (englisch).
  32. Christoph Sydow: Syrien in schlechter Verfassung. ( Memento vom 10. Juli 2012 im Internet Archive ) In: zenith . 21. Februar 2012, abgerufen am 29. Februar 2012.
  33. Assad halt Referendum trotz Gewalt ab. In: Der Standard . 27. Februar 2012, abgerufen am 29. Februar 2012.
  34. Neues Kabinett, alte Gesichter. ( Memento vom 26. Juni 2012 im Internet Archive )
  35. Syria parliament election 90 days after new constitution. In: Reuters . 15. Februar 2012, abgerufen am 15. Februar 2012 .
  36. UN-Beobachter beginnen Arbeit. ( Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today ) In: Suddeutsche Zeitung. 16. April 2012.
  37. Security Council, In Statement, condemns Syrian Authorities for ?widespread violations of Human Rights, use of force against Civilians“. UN-Sicherheitsrat, 3. August 2011, abgerufen am 3. August 2011 .
  38. "Russland wird den Preis fur die Unterstutzung Assads zahlen". 9. Februar 2012, abgerufen am 10. Februar 2012 .
  39. Veto im Uno-Sicherheitsrat: Russland und China blockieren Syrien-Resolution , Spiegel Online , 4. Februar 2012.
  40. Chef der UN-Blauhelme spricht von Burgerkrieg ( Memento des Originals vom 18. Juni 2012 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsblatt.com Handelsblatt.com, 12. Juni 2012.
  41. Auch Assads Schwager stirbt bei Anschlag Spiegel Online , 18. Juli 2012.
  42. Syrischer Sicherheitschef stirbt nach Anschlag - Hamburger Abendblatt
  43. Burgerkrieg in Syrien: Viele Tote bei Raketenangriffen in der Provinz Idlib In: Spiegel Online. 15. Juli 2013, abgerufen am 6. August 2013.
  44. UNO spricht von mehr als 5000 Todesopfern in Syrien. ( Memento vom 8. Januar 2012 im Internet Archive ) In: Tagesschau , 13. Dezember 2011.
  45. Rick Gladstone, Nick Cumming-Bruce: U.N. Report Confirms Rockets Loaded With Sarin in Aug. 21 Attack. In: New York Times . 16. September 2013.
  46. Uno bestatigt Einsatz von Nervengift bei Damaskus. In: Spiegel Online . 16. September 2013.
  47. Report on the Alleged Use of Chemical Weapons in the Ghouta Area of Damascus on 21 August 2013 . (PDF; 3,4 MB). Bericht der United Nations Mission to Investigate Allegations of the Use of Chemical Weapons in the Syrian Arab Republic , abgerufen am 16. September 2013.
  48. Oppositionsparteien boykottieren Parlamentswahl in Syrien. In: WAZ. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 15. April 2016 ; abgerufen am 17. April 2016 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  49. Neues syrisches Parlament tritt zusammen. In: Der Standard . 6. Juni 2016, abgerufen am 6. Juni 2016 .