Dieser Artikel oder Absatz stellt die
Situation in Deutschland
dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern.
Ausbildung
umfasst die Vermittlung von
Fertigkeiten
und
Wissen
durch eine dazu befugte Einrichtung, beispielsweise eine staatliche
Schule
, eine
Hochschule
oder ein privates Unternehmen. Im Regelfall steht am Ende einer institutionellen Ausbildung eine
Abschlussprufung
des
Absolventen
, der nach erfolgreicher Teilnahme ein Dokument erhalt, das den positiven Abschluss der Ausbildung bescheinigt und seine erworbene Befahigung nachweist, beispielsweise ein
Zertifikat
in Web-Programmierung, eine
Promotion
in der Philosophie oder einen
Meister
im Dachdeckerhandwerk. Ausbildung unterscheidet sich vom Begriff
Bildung
durch ihre Vollendung und Zweckbestimmtheit.
Im Unterschied zum umfassenderen Begriff der Bildung verfolgt die Berufsausbildung praktische Absichten. Ihre padagogische Zielsetzung liegt weniger in der allgemeinen und personlichen Entfaltung, als vielmehr in der standardisierten Vermittlung von anwendbaren Fertigkeiten, die zumeist der gewerblichen
Berufsausubung
dient.
Bei der dualen Berufsausbildung erfullen insbesondere
Ausbildungsbetriebe
und
Berufsschulen
(berufsbildende Schulen; Berufskollegs) diese Aufgaben nach den Vorgaben des
Berufsbildungsgesetzes
(BBiG). Als Grundlage fur eine geordnete und einheitliche Berufsausbildung erlasst das Bundesministerium fur Wirtschaft und Arbeit oder das sonst zustandige Fachministerium Ausbildungsordnungen. Fur einen anerkannten Ausbildungsberuf darf nur nach der Ausbildungsordnung ausgebildet werden. In anderen als anerkannten
Ausbildungsberufen
durfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht ausgebildet werden. Das Berufsbildungsgesetz setzt als Voraussetzung fur eine Ausbildung zu einem anerkannten Beruf keine Vorgaben fur absolvierte Schulausbildungen oder sonstige Fortbildungen.
Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz umfasst ein
Vorstellungsgesprach
und zumeist auch einen Eignungstest. Fur beides sollte der Bewerber sich vorbereiten, um moglichst seine Starken herausstellen zu konnen. Zu der Vorbereitung gehort sicherlich auch, dass uber Tagesgeschehen Auskunft gegeben werden kann. Teilweise kommen auch sogenannte
Assessment-Center
fur die Bewerberauswahl zum Einsatz.
Die Ausbildungsdauer variiert je nach Ausbildungsberuf zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Die regulare Ausbildungsdauer wird zum Beispiel fur die Ausbildung zum
Industriemechaniker
oder
Mechatroniker
in der gultigen
Ausbildungsordnung
vom Gesetzgeber festgelegt, eine Verkurzung kann ublicherweise bei guten Leistungen beantragt und gewahrt werden.
Eine andere Moglichkeit der Berufsausbildung gibt es an staatlichen
berufsbildenden Schulen
oder Kollegschulen, die vollzeitschulisch erfolgt. Die Auszubildenden machen in der Regel aber angeleitete Praktika (
Praktikum
) bzw. Anerkennungspraktika (
Erzieher
) von unterschiedlicher Lange (je nach Beruf und Bundesland) in sehr verschiedenen Institutionen oder Betrieben, je nach Beruf. Beispiele fur solche Ausbildungen: elektrotechnischer Assistent, Erzieher und so weiter.
Haufig gibt es die Moglichkeit, diese Berufsausbildungen mit dem Zeugnis der
Fachoberschulreife
(FOR; mittlere Reife),
Fachhochschulreife
, der
fachgebundenen Hochschulreife
oder
allgemeinen Hochschulreife
(Abitur) zu koppeln. Die Moglichkeiten der Doppel-Qualifizierung werden vor allem in kaufmannischen, medientechnischen und sozialpadagogisch orientierten Ausbildungsgangen wahrgenommen.
Ein Element der Berufsausbildung sind
Unterweisungen
. So fordert
§ 12
Abs. 1 des
Arbeitsschutzgesetzes
, dass die Versicherten ausreichend und angemessen unterwiesen werden. Ausloser fur eine Unterweisung sind z. B. Einstellung oder Versetzung, Veranderungen im Aufgabenbereich oder Veranderungen in den Arbeitsablaufen.
Einige Arbeitgeber nutzen die Vergabe von Ausbildungsplatzen, um die Arbeitskosten zu reduzieren.
[1]
[2]
Die Schuler besuchen zuerst die
Sekundarschule
und beenden diese mit 15 oder 16 Jahren. Der
Lehrvertrag
ist befristet und kann nicht normal gekundigt werden. Eine fristlose Kundigung ist nur in zwei Fallen moglich ? entweder im gegenseitigen Einvernehmen oder bei wichtigen Grunden, zum Beispiel weil die Lehrfirma und der Ausbildner feststellt, dass ein erfolgreicher Lehrabschluss nicht gelingen wird oder weil der Lernende eine schwere Tat begangen hat, die zum Vertrauensverlust gefuhrt hat. Das kantonale Amt fur Berufsbildung muss die Auflosung des Lehrvertrags genehmigen.
Fairplay; Dies ist ein
Gentlemen’s Agreement
von 1989, das den Grundsatz enthalt, dass man mit der Lehrstellenvergabe bis am 1. November des dritten Sekundarschuljahres abwarten soll. Dieses Agreement ist in den letzten Jahren weniger haufig angewendet worden, was zu hoheren Auflosungen der Lehrverhaltnisse gefuhrt hat.
Als Erganzung zur Ausbildung in Vollzeit hat der Gesetzgeber mit der Novellierung des
Berufsbildungsgesetzes
(BBiG) vom 1. April 2005 die Moglichkeit geschaffen, eine betriebliche Ausbildung auch in
Teilzeit
zu machen. Dies wurde mit der Novelle des BBiG von 2020 durch den neu eingefugten §7a BBiG wesentlich erleichtert. Demgemaß genugt es grundsatzlich, wenn Auszubildender und Ausbildender sich daruber einig sind. Die Verkurzung der taglichen oder wochentlichen Arbeitszeit muss zwischen beiden Parteien schriftlich vereinbart werden. Diese Moglichkeit besteht sowohl vor Beginn der Ausbildung als auch im Verlauf dieser durch einen Anderungsvertrag. Es ist beispielsweise auch moglich, eine Ausbildung in Teilzeit zu beenden, wenn diese Ausbildung nach einer Schwangerschaft wegen
Mutterschutz
und gegebenenfalls
Elternzeit
unterbrochen wurde.
Grundsatzlich konnen alle
Berufe
in Teilzeit erlernt werden, die durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) und die
Handwerksordnung
(HwO) geregelt sind. Voraussetzungen sind eine entsprechende Vereinbarung zwischen Ausbildungsbetrieb und Auszubildendem sowie die Zustimmung der zustandigen Kammer.
Die Mindeststundenzahl betragt 20 Stunden pro Woche inklusive des Besuchs der Berufsschule. Die Dauer der Ausbildung verlangert sich gemaß §7 Absatz 2 BBiG entsprechend der Verkurzung der Arbeitszeit, hochstens jedoch bis zum Einfachhalben der Dauer, die in der Ausbildungsordnung fur die betreffende Berufsausbildung in Vollzeit festgelegt ist. Im Einvernehmen mit dem Ausbildenden ist auch eine gleichzeitige Verkurzung der Ausbildungszeit nach § 8 Absatz 1 BBiG moglich. Dies setzt voraus, dass zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekurzten Dauer erreicht wird.
§ 7a Abs. 3 BBiG sieht daruber hinaus im Falle einer Verlangerung fur die Auszubildenden aber auch die Moglichkeit vor, die Verlangerung der Berufsausbildung auch bis zum nachstmoglichen Prufungstermin zu verlangen. Hintergrund dieser Moglichkeit ist die Tatsache, dass bei einer Anwendung des § 7 Absatz 2 aufgrund der Vielzahl moglicher Modelle einer Teilzeitausbildung nicht in jedem Fall ein offizieller Prufungstermin erreicht werden kann.
Im Unterschied hierzu musste nach der vorherigen, bis 2019 gultigen Fassung des BBiG fur die Verkurzung der Ausbildung durch die Reduzierung der Wochenstunden ein
berechtigtes Interesse
vorliegen. Ein berechtigtes Interesse lag hierbei vor, wenn der oder die
Auszubildende
entweder wegen der Betreuung eigener Kinder oder der Pflege naher Angehoriger keine Ausbildung in Vollzeit machen kann. Auch personliche, zum Beispiel gesundheitliche Einschrankungen, die keine Tatigkeit von mehr als sechs Stunden pro Tag zulassen, stellten ein berechtigtes Interesse dar. Dabei verlangert sich die Ausbildungsdauer um entweder mindestens sechs Monate oder hochstens zwolf Monate. Wurde eine Ausbildungszeit von 25 oder mehr Stunden pro Woche vereinbart, konnte die Ausbildung in der regularen Dauer beendet werden. Diese 25 Stunden pro Woche wurden vom
DIHK
(Deutscher Industrie- und Handelskammertag) und vom ZDH (
Zentralverband des deutschen Handwerks
) als Erreichen von 75 Prozent der vollen wochentlichen Ausbildungszeit festgelegt.
Daneben konnen auch einige Berufe, die in anderen Gesetzen geregelt sind, in Teilzeit erlernt werden.
So sieht § 6 Absatz 1 Pflegeberufegesetz vor, dass die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau auch in Teilzeit absolviert werden kann. Ihre Dauer betragt dabei hochstens funf Jahre.
Eine entsprechende Regelung enthalt auch § 5 Absatz 1 Notfallsanitatergesetz fur den Beruf des Notfallsanitaters.
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