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Piraterie

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Die klassische Piraterie oder Seerauberei bezeichnet kriminelle Uberfalle auf hoher See , ausgehend von bewaffneten Besatzungen von Seefahrzeugen (genannt: Piraten oder Seerauber ) auf die Besatzungen anderer Seefahrzeuge, zu eigennutzigen Zwecken. Bei derartigen Uberfallen werden ublicherweise Eigentumsdelikte , Geiselnahmen , Menschenhandel , Erpressungen , Gewaltaktionen und in manchen Fallen Totungen begangen. Das Pendant zur Piraterie, die auf Gewassern stattfindet ist die Luftpiraterie , die sich auf Flugzeuge im Luftraum bezieht.

Bis zum volkerrechtlichen Ubereinkommen uber die Hohe See 1958 wurden unter Piraterie meist dieselben Taten verstanden, soweit sie uberhaupt auf See oder auch von See aus begangen wurden. Bis ins 19. Jahrhundert gab es noch staatlich mittels Kaperbrief autorisierte Private ( Freibeuter , Kaperfahrer ), die wie Piraten agierten und nicht als Kaperer zu erkennen waren. Mit Unterzeichnung der Pariser Seerechtsdeklaration vom 16. April 1856 begann die allmahliche internationale Achtung der Kaperei.

Die Strandrauberei wird oft als ?Strandpiraterie“ bezeichnet, wobei diese Begrifflichkeit nach der Bedeutung der Piraterie eigentlich unzutreffend ist.

Bezeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wort Pirat ist abgeleitet von lateinisch pirata ?Seerauber“. Dieses ist ein lateinisches Lehnwort zu altgriechisch πειρατ?? peir?t?s , das sich uber πε?ρα peira ?Wagnis, Unternehmen, Uberfall“ von πειρ?ν peiran ?versuchen, unternehmen, auskundschaften“ ableitet. Da πειρατ?? im Griechischen auch einfach einen Kampfer zur See bezeichnen konnte, dessen Legitimitat man bestritt, gab es daneben den praziseren Ausdruck καταποντιστ?? katapontist?s , der tatsachlich ausschließlich einen Seerauber im engeren Sinne bezeichnete.

Die Worter Flibustier und Bukanier bezeichnen ursprunglich zwei Gruppen von Freibeutern in der Karibik, sie werden jedoch bisweilen auch als Synonyme fur die Freibeuterei ? also Seerauberei im Auftrag einer kriegfuhrenden Macht ? oder gar die Piraterie im Allgemeinen verwendet.

Status [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Piraterie ist international geachtet . Alle Staaten sind daher unabhangig von der Nationalitat der Tater und ihrer Fahrzeuge sowie vom Tatort zu ihrer Bekampfung und Verfolgung berechtigt und dabei zur Zusammenarbeit verpflichtet. Im Altertum wurden Piraten meist nicht von Kriegfuhrenden unterschieden, ihre Beschaftigung galt haufig als ehrbar. Entsprechend wurden sie nach Gesichtspunkten der Opportunitat entweder bekampft oder in Sold genommen. Etwa seit 1400?1200 v. Chr. existierte im Mittelmeer ein Seevolkerrecht, aber erst um die Zeit des attisch-delischen Seebundes im 5. Jahrhundert v. Chr. anderte sich darin die Auffassung des Piraten vom Feind zum Verbrecher. Im ersten Jahrhundert v. Chr. bezeichnete Cicero die Piraten als Feinde der Menschheit, gegenuber denen kein Versprechen und kein Schwur zu halten sei. Nach einer Periode relativer Bedeutungslosigkeit des Seerechts verfestigte sich diese Ansicht im Hochmittelalter in der pauschalen Friedloserklarung des vermeintlich außerhalb der christlichen Gemeinschaft stehenden Piraten. Dies wirkte noch bis ins 19. Jahrhundert fort im Recht, Piraten auf See jederzeit ohne weiteres toten zu durfen. Mittlerweile werden auch Forderungen nach weniger moralisierenden bzw. parteiischen Zugangen zum Thema Piraterie laut. [1]

Dennoch tritt Piraterie als uberdauerndes Phanomen der Kulturgeschichte immer auf, wenn die Voraussetzungen dazu gegeben sind. Dies ist uberall dort der Fall, wo der Seehandel ein ausreichend großes Aufkommen erreicht, gleichzeitig die Intensitat der Uberwachung und Bekampfung ein bestimmtes Maß im Verhaltnis zur Kustenlange nicht uberschreitet und ein Teil der Bevolkerung in der Piraterie eine lohnende Alternative zu anderer Beschaftigung sieht. Es trifft vor allem auf Schwellenlander und einzelne große Hafen mit wenig effizienten Behorden zu. Auch auf Seegebiete, wo wichtige internationale Schifffahrtsrouten an Kusten entlangfuhren, an denen dadurch die Kapazitaten der lokalen Behorden uberfordert sind. Relativ hohe Risiken fur die Schifffahrt bestehen im Gebiet um Indonesien und in der Straße von Malakka , vor West- und Ostafrika einschließlich des Golfes von Aden sowie vor Chittagong . Daneben gibt es noch in der Karibik und in Indien nennenswerte Piraterie. Betroffen ist weit uberwiegend die Frachtschifffahrt, die meist ihres Bargeldes und der Wertgegenstande, seltener des Schiffes oder der Ladung beraubt wird. Vor Somalia fanden Anfang des 21. Jahrhunderts sehr viele Entfuhrungen von Schiff und Besatzung mit Erpressung der Reedereien statt:

Die Piraterie breitete sich in der Geschichte vor allem in der Folge von Aufschwungen des Seehandels aus, wurde dann aber jeweils bald unterdruckt. Der vermeintlich heldenhafte und ruhmreiche Charakter der Piraterie im herrschaftsfreien Raum der hohen See und die Vorstellung von zusammengetragenen Reichtumern haben wesentlich zur bleibenden Faszination der literarisch-medialen Figur des Piraten beigetragen. Die Darstellung der Piraten schwankt hierbei zwischen Damonisierung und romantisch verklarter Uberhohung.

Geschichte der Piraterie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die erste dokumentierte Piraterie stammt aus dem 14. Jahrhundert vor Christus in Agypten.

Europa [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Antike betrieben alle seefahrenden Volker Piraterie. Es uberwog Kustenpiraterie, bei der mit Ruderbooten und ungedeckten Galeeren Kustenorte uberfallen und kustennah fahrende oder rastende Schiffe bei gunstigen Gelegenheiten uberfallen wurden. Erst mit der Entwicklung der Triere im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde es technisch moglich, auch andere Schiffe zu verfolgen und Piraterie auf See effektiv zu betreiben. [2] Insgesamt folgte die Entwicklung der Piraterie den technischen Moglichkeiten des jeweiligen Zeitalters.

In der hellenistischen Epoche war Kreta ein beruchtigter Piratenstandort. Der Schwerpunkt der Piraterie verschob sich im 2. Jahrhundert v. Chr. nach Kilikien . In der Schwachephase der romischen Republik im letzten Jahrhundert v. Chr. wurde die Bedrohung der agyptischen Kornlieferungen durch kilikische Piraten sogar fur Rom zu einer nahezu existentiellen Bedrohung. Rom uberließ die Bekampfung der Piraten lange den griechischen Verbundeten. Erst die entschiedene Kampagne unter Gnaeus Pompeius im Jahr 67 v. Chr. stellte die Sicherheit der Seewege im Mittelmeer wieder her. In der weiteren Geschichte ist nie wieder in so kurzer Zeit ein so vollstandiger und dauerhafter Sieg uber das organisierte Piratentum errungen worden.

In der zweiten Halfte des 3. Jahrhunderts und im 4. Jahrhundert werden Sachsen als Piraten an den Kusten Britanniens und Galliens genannt. [3]

Vom Ende des 8. bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts suchten skandinavische Seerauber ( Wikinger ) die Kusten Nordeuropas heim. Mit ihren typischen schnellen Wikingerschiffen drangen sie entlang der großen Flusse bis tief ins Binnenland vor und plunderten nach verheerenden Uberraschungsangriffen zahlreiche Kloster, Stadte und Handelsplatze.

Bereits im Spatmittelalter begannen Landesherren und Stadte im Rahmen des Fehdewesens damit, Schiffskapitane mit Kaperbriefen auszustatten. Dadurch erhielten die Kaperfahrer theoretisch einen legalen Anspruch, von der Gegenseite als Kombattanten behandelt zu werden, allerdings nur so lange, wie der kriegerische Konflikt andauerte. Setzten sie ihre Raubereien in Friedenszeiten fort ? was leicht geschah, da sie im Gegensatz zu Soldnern keinen festen Sold erhielten, sondern nur einen Anteil an der Beute (Prise) ?, machte dies sie umgehend zu gewohnlichen Piraten. Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts kam es auch in Nord- und Ostsee zu einem bedeutenden Anstieg des Piratenwesens. Die Likedeeler oder Vitalienbruder bedrohten und schadigten den Handel der Hanse zeitweilig ernsthaft. [4] Wie einige spatere Seerauber im so genannten ? Goldenen Zeitalter “ teilten sie ihre Beute zu gleichen Teilen. Daher die Bezeichnung als Likedeeler ( Niederdeutsch fur ?Gleichteiler“).

Allein zwischen 1390 und 1597 wurden mindestens 428 Seerauber auf dem Grasbrook , einer Insel vor den Toren Hamburgs , hingerichtet. Unter ihnen waren nachweislich die Vitalienbruder Godeke Michels und Magister Wigbold sowie mutmaßlich Klaus Stortebeker . [5] [6]

Im Mittelmeer wurde die halblegale Praxis der Kaperfahrt, die dem Missbrauch und der Willkur Tur und Tor offnete, nicht nur von christlichen Fursten und den aufstrebenden Handelsmetropolen wie der Republik Venedig bis weit in die Neuzeit hinein betrieben, sondern auch von den Malteser-Ordensrittern und den moslemischen Herrschern Nordafrikas. Hierbei spielte neben dem Raub auch die Erbeutung von Sklaven sowie die Erpressung von Tribut - und Losegeldzahlungen eine wichtige Rolle. Die Barbareskenkorsaren stellten besonders seit dem 16. Jahrhundert eine Bedrohung fur den Seehandel und die Kusten des gesamten Mittelmeeres und fur Teile des Atlantiks dar. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Barbaresken durch die Flotten verschiedener europaischer Nationen und der US Navy endgultig besiegt. Auch im ostlichen Mittelmeer und auf den griechischen Inseln gab es zur Zeit des Osmanischen Reichs Piraterie; so wurden die Piraten von Catecali und von anderen Orten 1827 von der Royal Navy vertrieben.

Ostasien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Etwa zur selben Zeit nahm die Entwicklung der Piraterie in Ostasien eine andere Richtung. Im 13. und 14. Jahrhundert uberfielen besonders japanische Piraten, die so genannten Wokou , die Kusten von Korea und Nord- China . Nur in den Zeiten der versuchten Mongoleninvasionen in Japan verminderten sich deren Aktivitaten. Im 16. Jahrhundert verlagerte sich die Piraterie vermehrt auf chinesische Gewasser. Obwohl weiterhin der Name ?Wokou“ benutzt wurde, handelte es sich jetzt eher um einheimische Banditen und Schmuggler, die gelegentlich, entlang der großen Flusse, sogar Raubzuge bis weit ins Hinterland unternahmen. Die Mannschaften wurden hiefur meist in den verarmten sudchinesischen Fischerdorfern rekrutiert.

Seit den Wirren der Ubergangszeit von der Ming - zur Qing-Dynastie im 17. Jahrhundert gelang es manchen chinesischen Kaufleuten bis ins 19. Jahrhundert, regelrechte ?Piraten-Dynastien“ zu begrunden, wie etwa die Familien Zheng, die nicht nur von konkurrierenden (auch europaischen) Handlern Schutzgelder erpressen konnten, sondern mit ihren riesigen Flotten auch zu einem politischen Machtfaktor in China, der Mandschurei und Vietnam wurden. Die Verteilung der Beute unter die Mannschaften erfolgte ebenfalls nach einem festen Schlussel ? im Gegensatz zu den euro-amerikanischen Piraten derselben Zeit waren die chinesischen Piratenflotten streng hierarchisch organisiert.

Sudostasien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts tauchten uberall in Sudostasien die Schiffe der Illanun (oder auch: Iranun) auf, uberfielen Siedlungen an den Kusten und Schiffe, raubten Ladung und verschleppten Menschen. Viele dieser Plunderer wurden von Herrschern aus den Handelsstaaten Sulu , Maguindanao , Siak und Sambas beauftragt. Sie fuhren in manchmal sogar zweistockigen, uber 30 m langen Praus oder Lanongs , von mehr als hundert Sklaven gerudert und mit kunstvoll geschmiedeten schwenkbaren Kanonen aus Bronze bewaffnet. Sie gelangten bis zur Straße von Malakka , den nordlichen Philippinen, Neuguinea und den Gewurzinseln .

In den Jahren 1774 bis 1798 brachen jahrlich 150 bis 200 Lanongs von Sulu und Maguindanao aus auf, Flotten von bis zu 50 Praus transportierten 2.500 bis 3.000 Personen, einschließlich Artillerie. Ihr Ziel war der eintragliche Schiffshandel der Spanier, Hollander und Englander sowie Bugis und Chinesen, die Zinn , Opium , Gewurze , Munition und Sklaven zwischen den Handelszentren von Manila , Makassar , Batavia und Penang transportierten.

In den Jahren 1768 bis 1848 wurden insgesamt mehrere hunderttausend Menschen als Sklaven nach Sulu verschleppt. [7]

Die Tatigkeit der Piraterie und des Plunderns wurde von ganzen Gemeinschaften und Staaten als normaler Broterwerb betrachtet. Die wandernden Seerauber errichteten Stutzpunkte auf den Philippinen , Sumatra , Lombok , Flores und Sulawesi . Wichtig war hierbei die Expansion des Handels des Sultanat von Sulu im spaten 18. Jahrhundert im Zuge des wachsenden globalen Handels ? Mengen von Sklaven waren notig, um Rohstoffe zu beschaffen und zu verarbeiten, die die Taus?g von Sulu brauchten, um europaische Handler fur den chinesischen Markt zu beliefern. [8]

Karibik und ?Goldenes Zeitalter“ [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Eroberung und wahrend der Kolonisierung Amerikas durch Spanien und Portugal entwickelte sich in der Zeit vom 16. bis ins 18. Jahrhundert besonders in der Karibik und in den Kustengebieten Sudamerikas eine Form der Piraterie, die noch heute das Bild der Piraten in der popularen Vorstellung, im Film und in der Belletristik , maßgeblich bestimmt.

Ein Charakteristikum dieser Epoche bestand darin, dass alle seefahrenden europaischen Nationen dazu neigten, sich auf See einen permanenten und hartnackigen Krieg zu liefern, ohne Rucksicht darauf, ob sich dieselben Nationen zu Lande gerade im Krieg befanden oder nicht. So verwischte sich die ohnehin schon verschwommene Grenze zwischen mehr oder weniger legalen Kaperfahrern und illegalen Piraten vollstandig und es entwickelte sich das Phanomen des Freibeuters im eigentlichen Sinne. Das geopolitische Ziel der zunachst franzosischen und englischen , spater auch niederlandischen Regierungen bestand vorrangig darin, an den Reichtumern der Neuen Welt Teil zu haben und nachrangig den Handel ihrer Konkurrenten zu storen. Zusatzlich verscharft wurden diese Auseinandersetzungen durch die konfessionellen Unterschiede zwischen katholischen und protestantischen Nationen.

Ziel der Freibeuter war zunachst vor allem die spanische Silberflotte , mit der die jahrliche Ausbeute der sud- und mittelamerikanischen Bergwerke nach Spanien geschafft wurde. Die Mannschaften wurden hierbei unter den einheimischen Bukanieren rekrutiert, die einen ganz eigenen Lebensstil mit eigenen Gesetzen entwickelten, und die bei ihren Raubzugen bald auch auf solche Außerlichkeiten wie Kaperbriefe verzichteten. Diese Ara endete um 1690, als alle damaligen Großmachte das Interesse an einem gesicherten Seehandel hoher zu schatzen begannen als die Schwachung anderer Staaten. In der Folge kam es zu verstarkten Maßnahmen aller Seemachte gegen Seerauberei. Die zahlreichen, aber nun von aller Welt geachteten Piraten suchten sich zunachst andere Zufluchtsstatten außerhalb der Karibik, wie die Hafen Nordamerikas , die Kusten Westafrikas oder von Madagaskar . Aber auch hier wurden sie bis etwa 1730 nach und nach vor allem durch die britische Royal Navy vertrieben.

Piraterie in der Gegenwart [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit der zunehmenden Entwicklung und Durchsetzung des internationalen Seerechts durch die Marinen der Uberseehandel treibenden Nationen und mit der Erfindung und Verbreitung der Dampfschifffahrt wurde die klassische Piraterie im Einflussbereich der westlichen Industrienationen im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts immer mehr zuruckgedrangt. Dennoch stellt die Piraterie in einigen Regionen wieder eine ernsthafte Gefahr dar und nimmt, bedingt durch Globalisierung und politische Umwalzungen, sogar zu. [9] Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer recht hoch ist. Haufig geben die Reedereien tatsachlich begangene oder versuchte Ubergriffe nicht an, weil sonst die Versicherungspramien steigen wurden oder auch ihr Ansehen Schaden nehmen konnte.

Aufsehenerregende Vorfalle [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der ubriggebliebene Treibsatz einer RPG nach dem Angriff auf die Seabourn Spirit (2005)

1992 kam es zum Zusammenstoß zwischen der Ocean Blessing und dem Tanker Nagasaki Spirit . Letzterer war nach einem Piratenuberfall fuhrerlos durch die Straße von Malakka gefahren. Es gab 51 Tote, 12.000 Tonnen Ol gelangten ins Meer. [10]

Am 6. Dezember 2001 wurde der bekannte neuseelandische Regattasegler und Umweltschutzer Sir Peter Blake auf seinem Boot von Flusspiraten in der Amazonasmundung erschossen, als er seiner Besatzung mit einem Gewehr zu Hilfe eilte.

2005 wurde das Passagierschiff Seabourn Spirit vor Somalia von mit Maschinengewehren und Panzerfausten bewaffneten Booten angegriffen, wobei es zu einem Verletzten an Bord kam. Das Schiff entkam dem Angriff jedoch auf die hohe See. [11] [12]

Am 4. April 2008 uberfielen Piraten die franzosische Yacht Le Ponant vor der Kuste Somalias und nahmen etwa 30 Seeleute als Geiseln. [13] Nach einer Woche wurden die Seeleute freigelassen, die sechs Piraten wurden von franzosischen Streitkraften in einem Hubschrauberangriff uberwaltigt. [14] Vier der Piraten gehorten dem Clan des damaligen Prasidenten Somalias Abdullahi Yusuf Ahmed an. [15]

Im September 2008 gelang es Piraten vor der somalischen Kuste, den unter der Flagge Belizes fahrenden ukrainischen Frachter Faina mit 30 schweren Panzern an Bord zu kapern. [16]

Am 15. November 2008 kaperten Piraten den unter liberianischer Flagge fahrenden Supertanker Sirius Star mit nach US -Angaben 25 Besatzungsmitgliedern. [17] Bemerkenswert war hierbei die Entfernung des saudischen Tankers zur Kuste, namlich 800 km sudostlich der kenianischen Hafenstadt Mombasa . Diese Distanz ist fur Piratenangriffe bisher sehr ungewohnlich gewesen, weil die Entfernung zur Basis der Piraten uberaus groß ist, welche in der autonomen somalischen Region Puntland vermutet wird. Bemerkenswert war auch die Beute der Piraten, denn die Sirius Star hatte als neueste Generation von Supertankern einen Wert von uber 150 Millionen Euro. Zusatzlich hatte sie als Schiffsladung zwei Millionen Barrel Rohol im Wert von ca. 80?90 Millionen Euro (ca. 110 Millionen US-Dollar) geladen.

Der von einer deutschen Reederei verwaltete Tanker Longchamp wurde gegen 2:30 Uhr am 29. Januar 2009 vor der Kuste Somalias gekapert. [18] [19] Wegen des Vorfalls kam es erstmals in Hamburg zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Angriffs auf den Luft- und Seeverkehr . [20]

Im Juli 2009 wurde die Arctic Sea in der Ostsee gekapert. Es gibt Vermutungen, dass das Schiff illegalerweise Waffen lieferte und im Zuge einer Geheimdienstaktion gekapert wurde.

Die FWN Rapide wurde im April 2018 vor Nigeria von Piraten uberfallen und ein Teil der Besatzung verschleppt.

Rechtliche Situation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Volkerrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der von Hugo Grotius Anfang des 17. Jahrhunderts eingefuhrte Grundsatz der Freiheit der Meere beschrankt die Ausubung staatlicher Gewalt auf Hoher See auf Schiffe unter eigener Flagge. Piraterie blieb von diesem Grundsatz jedoch ausgenommen, da ihr Verbot schon lange vorher als zwingendes Recht angesehen wurde. Dieses Volkergewohnheitsrecht wurde im 20. Jahrhundert in die zum Seerecht geschlossenen volkerrechtlichen Abkommen ubernommen.

Das Seerechtsubereinkommen der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 verpflichtet wie schon das Ubereinkommen uber die Hohe See vom 29. April 1958 die Staaten zur gemeinschaftlichen Bekampfung der Piraterie und erlaubt ihnen hierzu auf hoher See das Aufbringen von Piratenfahrzeugen und die Festnahme der an Bord befindlichen Personen sowie die Beschlagnahme vorhandener Werte. Die weiteren Maßnahmen unterliegen der Rechtsprechung des aufbringenden Staates. Auch innerhalb ihrer Hoheitsgewasser besteht die Verpflichtung der einzelnen Staaten zur Bekampfung der Piraterie. Ihre Souveranitat bleibt hier jedoch unberuhrt. Piraten konnen von Kraften fremder Staaten daher nur bis an die Grenze der Hoheitsgewasser verfolgt werden, wenn die Anrainerstaaten keine weitere Kooperation wunschen.

Art. 101 des Seerechtsubereinkommens definiert dazu gleichlautend mit Art. 15 des Ubereinkommens uber die Hohe See:

?Seerauberei ist jede der folgenden Handlungen:

a) jede rechtswidrige Gewalttat oder Freiheitsberaubung oder jede Plunderung, welche die Besatzung oder die Fahrgaste eines privaten Schiffes oder Luftfahrzeugs zu privaten Zwecken begehen und die gerichtet ist
i) auf Hoher See gegen ein anderes Schiff oder Luftfahrzeug oder gegen Personen oder Vermogenswerte an Bord dieses Schiffes oder Luftfahrzeugs;
ii) an einem Ort, der keiner staatlichen Hoheitsgewalt untersteht, gegen ein Schiff, ein Luftfahrzeug, Personen oder Vermogenswerte;
b) jede freiwillige Beteiligung am Einsatz eines Schiffes oder Luftfahrzeugs in Kenntnis von Tatsachen, aus denen sich ergibt, daß es ein Seerauberschiff oder -luftfahrzeug ist;
c) jede Anstiftung zu einer unter Buchstabe a oder b bezeichneten Handlung oder jede absichtliche Erleichterung einer solchen Handlung.“

Diese Definition grenzt Seerauberei explizit ab gegen vergleichbare Handlungen staatlich beauftragter Akteure. Hierbei handelt es sich volkerrechtlich um Maßnahmen eines Staates. Wenn eine solche Maßnahme nicht rechtmaßig ist, kann im Extremfall eine Angriffshandlung dieses Staates im Sinne des Art. 39 der Charta der Vereinten Nationen vorliegen.

Zustandigkeit im deutschen Staatsrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Deutschland ist die sich fur die Vertragsstaaten aus Art. 105 des Seerechtsubereinkommens ergebende Befugnis zum Aufbringen eines Seerauberschiffs oder -luftfahrzeugs mit dem Seeaufgabengesetz und der Zustandigkeitsbezeichnungs-Verordnung See der Bundespolizei und dem Zoll ubertragen, die seit 1994 im Koordinierungsverbund Kustenwache kooperieren. [21]

Zum Einsatz der Marine gibt es unterschiedliche Rechtspositionen. [22] Die eine meint, dass eine Wahrnehmung der Piratenbekampfung durch die Deutsche Marine bereits durch Art. 87a Grundgesetz (GG) ausgeschlossen ist, durch den die Funktion der Streitkrafte auf die Verteidigung und wenige, ausdrucklich genannte, weitere Aufgaben beschrankt wird. Die Deutsche Marine ist damit auf die Gewahrung von Nothilfe bei gegenwartigen Angriffen beschrankt. Die Aufbringung eines Piratenfahrzeugs oder die Festnahme von Piraten ware nach deutschem Recht eine Amtsanmaßung , entsprechende Befehle rechtswidrig.

Die Gegenmeinung beruft sich auf Art. 25 GG, in dem die allgemein anerkannten Regeln des Volkerrechts dem Bundesrecht vorangehen. Art. 110 des Seerechtsubereinkommens nennt ausdrucklich Kriegsschiffe als die Schiffe, die auf hoher See Piratenschiffe kontrollieren durfen. Dieses Recht wird dann auch anderen ?staatlichen Schiffen“ (z. B. Kustenwache, Zoll) eingeraumt.

Da im Volkerrecht die Piratenbekampfung durch Seestreitkrafte erlaubt ist, durfte die Deutsche Marine tatig werden. Außerdem fuhrt die Bundeswehr in Auslandseinsatzen (Afghanistan, Kosovo) klassische Polizeiaufgaben (Streifen, Personenkontrollen) durch und wird auch dafur ausgebildet (z. B. Einsatzausbildung gegen Demonstranten). In der Regel sind alle diese Auslandseinsatze gerade keine Verteidigungseinsatze im Sinne von Art. 87a GG, sondern durch das Volkerrecht und UN-Resolutionen veranlasste Friedensmissionen und Uberwachungseinsatze. [23] [24]

Strafrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Piraterie kann nach dem Weltrechtsprinzip von jedem Land strafrechtlich verfolgt werden. Bei einer Verurteilung kommen neben Freiheitsstrafen fur die Tater auch die Einziehung von Tatwerkzeugen, insbesondere der verwendeten Fahrzeuge, sowie von rechtswidrig erlangten Vorteilen, insbesondere Vermogensvorteilen, in Frage, soweit nicht den Geschadigten Anspruche hierauf zustehen.

In Deutschland ist Piraterie in der Regel nach § 316c StGB als Angriff auf den Seeverkehr strafbar, ggf. in Verbindung mit § 6 StGB, der die Gultigkeit deutschen Rechts fur Taten gegen international geschutzte Rechtsguter unabhangig vom Recht des Tatortes regelt. Die Strafandrohung ist Freiheitsstrafe funf Jahren bis zu funfzehn Jahren, in minder schweren Fallen von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Wenn mindestens leichtfertig der Tod eines Menschen verursacht wurde, betragt sie nicht unter zehn Jahren oder lebenslanglich.

Viele andere Staaten kennen keine entsprechenden besonderen Regelungen. Ihre Rechtsprechung beurteilt die bei seerauberischen Akten verwirklichten Straftatbestande im Einzelnen. In der Regel kommen dabei schwerer Raub , Freiheitsberaubung , Korperverletzung und ahnliche in Frage.

Schifffahrtsrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Angriff durch Piraten ist ein Seenotfall . Zur Alarmierung sind die in der Seefahrt ublichen Seenotsignale zu nutzen. Alle Schiffe, die von einem Notfall erfahren, sind, soweit sie sich nicht selbst in Gefahr bringen, zur Hilfeleistung verpflichtet. Zustandige offizielle Stellen sind, wie bei anderen Seenotfallen auch, die Maritime Rescue Coordination Centers , die den Einsatz der Rettungskrafte einschließlich Seestreitkrafte und Kustenwache koordinieren.

Zustandig fur die Sicherheit auf See ist die International Maritime Organization . Seit 2004 gelten im Rahmen des SOLAS -Ubereinkommens die Sicherheitsvorschriften des International Ship and Port Facility Security Code ( ISPS-Code ), die fur Schiffe der Berufsschifffahrt mit einer Bruttoraumzahl von 500 oder hoher auch Maßnahmen zum Schutz vor Piraterie festlegen.

Haftungs- und Zivilrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obwohl zur Abwehr von Piratenangriffen das Hausrecht des Reeders eine hinreichende Rechtsgrundlage bildet (§ 903 Satz 1 BGB ), ergeben sich aus dem zunehmenden Einsatz privater Sicherheitskrafte und dem dafur vorgesehenen Zertifizierungsverfahren komplizierte haftungsrechtliche Fragen. So mussen Kapitan und Sicherheitskrafte beweisen, dass sie bei einem Piratenangriff, bei dem Personen zu Schaden kamen, in Notwehr (§§ 227 bzw. 904) gehandelt haben. [25]

Von Piraterie betroffene Gebiete [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heute von Piraterie betroffene Gebiete

1992 wurde das Piracy Reporting Centre des International Maritime Bureau in Kuala Lumpur gegrundet. Es sammelt Meldungen uber Piraterie und wertet sie aus. Außerdem hilft es bei der Suche nach geraubten Schiffen. Was taglich auf See und in Hafen passiert, lasst sich in den taglichen Berichten der IMB nachlesen. Daneben gibt der IMB viertel- und ganzjahrliche Zusammenfassungen seiner Berichte mit weltweiten Ubersichtskarten heraus. [26]

Nach Mitteilung des IMB sind 2004 bei Seerauberuberfallen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen ? neun mehr als im Vorjahr. 2003 hatte sich die Zahl der Todesopfer durch Piratenangriffe gegenuber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das IMB registrierte 2004 445 Uberfalle (2003: 329). Brennpunkt der Seerauberei waren dabei die Gewasser Indonesiens , wo 2004 93 Angriffe bekannt wurden. 37 Angriffe in der Straße von Malakka (zwischen der Insel Sumatra und der Malaiischen Halbinsel ) wurden 2004 bekannt.

2005 wurden insgesamt 274 Angriffe bekannt, 2007 waren es 263. [27] Dabei wurden 440 (2007 292) Besatzungsmitglieder gekidnappt, meist um Losegelder zu erpressen. Neben dem Seeraum um Indonesien waren nun (2007) auch die Kusten von Somalia und dem Jemen von Piraterie (mit teils hohen Losegeldforderungen) betroffen. Im Jahr 2006 entstanden durch Piraterie weltweite Schaden in Hohe von geschatzt etwa 16 Milliarden US-Dollar (das entsprach damals etwa 12,8 Milliarden Euro ). Andere Schatzungen vermuten niedrigere Summen.

Asien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem IMB-Bericht fur 2006 lag der Schwerpunkt der Piraterie immer noch in den Gewassern Indonesiens (mehr als 40 gemeldete Uberfalle). Man nahm an, dass viele Zwischenfalle nicht berichtet wurden. In der Straße von Malakka gab es wegen der verstarkten Patrouillen der Anrainerstaaten nur noch acht Uberfalle. Aus der Straße von Singapur (sie verbindet die Straße von Malakka mit dem Sudchinesischen Meer) wurden neun Zwischenfalle berichtet. Ein zweiter Schwerpunkt war mit 33 Meldungen die Reede von Chittagong ( Bangladesch ). Auch hier sank die Zahl der Uberfalle; die Zufahrtsstrecken zum Hafen waren Risikogebiete.

Afrika [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Operationsgebiet somalischer Piraten von 2005 bis 2010

Ein Problem, das bis zum Jahr 2008 breite offentliche Aufmerksamkeit erlangte, war die Piraterie vor der Kuste Somalias . Somalia galt als ein gescheiterter Staat .

Die somalische Ubergangsregierung im angrenzenden nordlichen Somalia verfugt faktisch uber keinerlei Macht und kann daher auch weder die Hafen noch die somalischen Hoheitsgewasser in diesem Bereich kontrollieren. Mit Zustimmung der Ubergangsregierung hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen daher am 2. Juni 2008 kraft seiner Vollmachten nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen fur zunachst sechs Monate mit der Ubergangsregierung kooperierende Staaten ermachtigt, auch in somalischen Hoheitsgewassern die Maßnahmen gegen Piraten zu ergreifen, die das geltende Volkerrecht fur die hohe See vorsieht. [28] Zwischen 2005 und 2008 erhohte sich nach Schatzungen des Gulf Research Centre in Dubai die Zahl der somalischen Piraten von etwa hundert auf etwa tausend. Es bestehen keine direkten Verbindungen zu somalischen Terroristen oder Islamisten , vielmehr handelt es sich um eine Form der wirtschaftlich ausgerichteten organisierten Kriminalitat , welche sich die burgerkriegsartigen Zustande in Somalia zu Nutze mache. Es bestunden jedoch Verbindungen zur Regierung Abdullahi Yusuf Ahmeds , dessen Darod - Clan teilweise in die Piraterie involviert sei. In der Folge der Bekampfung der Piraten durch Scharia -Gerichte in Mogadischu und wegen der franzosischen und amerikanischen Flottenprasenz in Dschibuti hat sich das Zentrum der Seerauber Somalias weiter nach Suden in den Golf von Aden und um die Stadt Eyl verlegt. Das Operationsgebiet erstreckt sich mittlerweile bis tief in den Indischen Ozean . Ermoglicht wird dies durch den Einsatz von Mutterschiffen. [29]

Die Zahl der Piratenangriffe nahm insgesamt nach Einschatzungen vom Herbst 2019 ab, jedoch blieben lokale Schwerpunkte, wie der Golf von Guinea , der als Hochrisikogebiet fur Entfuhrungen und Raub gilt. Laut dem International Maritime Bureau traten mehr als 80 % der bekannten Falle in beiden Kategorien dort auf. [30]

Sudamerika [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aus Sudamerika wurden jeweils sechs Uberfalle in der Bucht von Santos in Brasilien und im Hafen von Callao in Peru gemeldet.

Auch Sportsegler werden Opfer von Piraterie. Mogliche Ziele sind neben dem Entfuhren der Besatzung und dem Ausrauben des Schiffes das Segelboot oder die Yacht . [31] [32]

Neben den bereits genannten Gebieten wurden Blauwassersegler 2002 auch vor verschiedenen Seegebieten vor Sudamerika und in der Karibik gewarnt, wie dem Amazonasdelta , der Ostkuste von Venezuela , dem Golf von Darien , dem Hafen von Guayaquil ( Ecuador ) sowie vor mehreren mittelamerikanischen Landern. Vor Venezuela nahm die Piraterie von 2016 auf 2017 um 160 % zu, wobei Yachten und Segelboote als Hauptziele gelten. Dies wird auf die dortige Staatskrise zuruckgefuhrt. [33]

Als Tatergruppen gelten arme Einheimische (z. B. Fischer), Drogenschmuggler und korrupte Angehorige nationaler Sicherheitskrafte (z. B. Marinesoldaten , Kustenwache , Schifffahrtspolizei ).

Klassifizierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Generell werden drei Arten von Piratenangriffen unterschieden:

  • low level armed robbery (LLAR), der Angriff von leichtbewaffneten Piraten mit Kleinstbooten mit dem Ziel, die personlichen Habseligkeiten der Besatzung und das Geld an Bord in ihren Besitz zu bringen
  • medium level armed assault and robbery (MLAAR), gewaltsame Angriffe von gut organisierten Banden, die Diebstahle in großerem Umfang durchfuhren und vor der Totung von Besatzungsmitgliedern nicht zuruckschrecken
  • major criminal highjack (MCHJ), internationale, gut organisierte Großbanden, bewaffnet mit Maschinenpistolen , Molotowcocktails und schweren Handwaffen, die ganze Schiffe stehlen und die Besatzungen aussetzen oder toten.

Vorgehen moderner Piraten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fur organisierte Piratenbanden, die auf ein Losegeld abzielen, ist vorrangig die Berufsschifffahrt von Interesse. Dabei werden Schiffe samt Besatzung gekapert und nur gegen Zahlung eines Losegelds durch die Reederei wieder freigegeben. Die Verhandlungen und Zahlungen werden meist professionell uber Unterhandler in anderen Regionen abgewickelt. Die Banden sind sehr gut organisiert, die Piraten operieren in der Regel mit kleinen hochmotorisierten Booten . In Somalia leben ? begunstigt durch das Fehlen staatlicher Autoritat ? ganze Stammesgemeinschaften von der wirtschaftlichen Piraterie.

In den meisten Fallen sind die modernen Piraten nicht an der Ladung, sondern am Inhalt des Schiffs tresors interessiert, der haufig große Bargeldsummen fur die Bezahlung von Gehaltern und Hafengebuhren enthalt. Daneben zielen derartige Uberfalle auch auf sonstige schnell transportierbare und wertvolle Gegenstande, zum Beispiel Navigationsinstrumente, ab. Solche Uberfalle finden meistens zwischen 1:00 Uhr und 6:00 Uhr morgens statt. Der Wert der Beute hierbei betragt im Regelfall 10.000 bis 20.000 US-Dollar. [10] In einigen Fallen zwangen die Piraten die Besatzung zum Verlassen des Schiffs und fuhren mit dem gekaperten Schiff in einen Hafen, wo es falsche Papiere bekam und unter anderem Namen weitergenutzt wurde. Der bekannteste derartige Fall war der Tanker Petro Ranger , der 1998 auf der Fahrt von Singapur nach Ho-Chi-Minh-Stadt gekapert und in Wilby umbenannt wurde. [10]

Mussen die großen Schiffe wegen Defekten, der Wetterlage oder aus Zeitgrunden in den Meerengen beziehungsweise in Kustennahe fahren, verringern sie ihre Geschwindigkeit und konnen dann leichter von Piraten mit Schnellbooten geentert werden. Bei voller Fahrt ist dies aufgrund der Geschwindigkeit moderner Schiffe, der hohen Bordwande sowie der Wellenbildung am und besonders hinter dem Schiff nicht moglich. Trotzdem gibt es auch Uberfalle auf hoher See. Es wird vermutet, dass Mutterschiffe die Schnellboote in Position bringen. Die Piraten sind teilweise so stark bewaffnet, dass die Schiffe zum Anhalten gezwungen werden konnen.

Mitunter arbeiten Piraten mit Informationen offizieller Behorden. So ist zu erklaren, dass teilweise Uberfalle genau dann stattfinden, wenn Gelder fur die Heuerauszahlung an Bord genommen wurden. Gerade Seeleute aus Entwicklungslandern wie den Philippinen sind hiervon betroffen. Uberfalle aus materieller Notlage erfolgen meist mit kleinen offenen Fischerbooten in Kustennahe oder auf Schiffe vor Anker. Die Manner sind mit Messern oder Macheten, seltener mit Schusswaffen ausgerustet, und suchen vor allem Lebensmittel, Bargeld und Schmuck.

Am Beispiel China zeigt sich, dass selbst Gesetzeshuter zu lizenzierten Piraten werden konnen: In einigen Regionen erlaubte man in den 1990er Jahren der Kustenwache, die Halfte aller aufgebrachten Schmuggelware privat unter sich zu verteilen. Im Ergebnis kam es zu wahllosen Beschlagnahmungen auch außerhalb der chinesischen Hoheitsgewasser. Auch wurden teils Kauffahrer unter Waffengewalt gezwungen, chinesische Hafen anzulaufen und dort die Schiffe samt Mannschaften und Ladung so lange interniert, bis die Schiffseigner erhebliche Strafgelder zahlten. [34]

Seit einigen Jahren werden auch Ubernahmen von Schiffen unter Beteiligung wichtiger Mitglieder der Crew gemeldet. Etwa gab es Berichte, nach denen abtrunnige Mitglieder der Bewegung Freies Aceh vereinzelte Operationen in der Straße von Malakka durchgefuhrt hatten. Die Beute bei derartigen Operationen kann bis zu 200.000 US-Dollar betragen, wovon an die beteiligten Crew-Mitglieder Summen von 10.000 bis 20.000 US-Dollar gezahlt werden. [10]

Erfullung der Forderungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der als Vermittler bei Geiselnahmen tatige ehemalige FBI-Agent Jack Cloonan beschrieb dem Nachrichtenmagazin Spiegel : ?Wurde ein Schiff gekapert, beauftragten die betroffenen Reedereien in der Regel Spezialisten wie ihn, in der Praxis jedoch stehen die Jungs dann da oben, bis an die Zahne bewaffnet. Und du sitzt da unten in deinem Schlauchboot mit den Sacken.“ Inzwischen wurden die Geldsacke aber auch oft von Flugzeugen aus an Fallschirmen abgeworfen.

FDP-Verteidigungsexperte Rainer Stinner forderte ein Verbot von Losegeldzahlungen an somalische Piraten. Im Gesprach mit der ?Neuen Osnabrucker Zeitung“ kritisierte er im April 2009, dass auch deutsche Reeder sich bei Seeraubern vor der Kuste Afrikas mit Millionensummen freikaufen mussten, weil die Politik nicht handlungsfahig gewesen sei. ?Durch das Losegeld konnten sich die Piraten in den letzten Monaten mit immer besseren Waffen und neuen, noch schnelleren Booten ausrusten. Das macht ihre Bekampfung immer schwieriger.“

Maßnahmen gegen moderne Piraterie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schiffssicherung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Long Range Acoustic Device im Einsatz
Spezialeinheiten uben das Durchsuchen von Schiffen

Zum Schutz vor Piraten schließen Schiffsbesatzungen auf großen Schiffen, sobald die Gefahr eines Uberfalls besteht, alle offenen Turen und Luken; auf den unteren Decks werden Turen teilweise verschweißt . Die eigentliche Abwehr erfolgt mit Wasserschlauchen, aus denen mit hohem Druck Wasser auf die Angreifer gespritzt wird. Es existieren auch Elektrozaun-Systeme, die das Erklettern von Bordwanden unmoglich machen sollen. Zudem weisen manche Reeder ihre Mannschaften an, leere Flaschen auf dem Wetterdeck zu zerschlagen, weil viele Piraten die Schiffe barfuß entern.

Große Schiffe mit starker Besatzung nutzen einen Hochspannungszaun um das Schiff herum, außerdem wurde auch eine ?akustische Kanone“ ( Schallkanone ) genutzt, mit der die Angreifer durch hochenergetische gebundelte Hochfrequenztone vertrieben werden, das so genannte Long Range Acoustic Device (LRAD). [35]

Direkte Bekampfung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine weitere Maßnahme auch gegen moderne Piraterie ist die direkte Bekampfung mit Kriegsschiffen, die den Piraten von Bewaffnung und Ausrustung weit uberlegen sind. Piratenangriffe werden durch Warnschusse oder direkten Beschuss der Angreifer abgewehrt. Weiter in der Diskussion sind insbesondere bei der Bekampfung von Piraten am Horn von Afrika (siehe nachster Absatz) der Einsatz von Bodentruppen an Land, um die Ruckzugsorte der Seerauber zu zerstoren oder auch die Abwehr von Piraten durch kleine mobile Lenkwaffenteams, die auf den Frachtern selbst stationiert werden. Langfristig gegen Piraterie soll weiterhin die Staatsgewalt uber deren Heimatregion wiederhergestellt werden, da Piraten meist aus rechtsfreien Raumen heraus operieren.

Eine Bewaffnung von Handelsschiffen (z. B. mit Geschutzen) ist nach internationalem Seerecht nicht geregelt. Die Handelsschiffe waren bei einer Bewaffnung in Kriegsschiffe umzuwandeln und verloren damit ihren Status als Handelsschiffe, bzw. waren ohne die Umwandlung ohne Volkerrechtsstatus.

Horn von Afrika
Operationsgebiet der Marine in der Operation Enduring Freedom

Vom Suezkanal verlaufen einige der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt durch das Rote Meer und den Golf von Aden und verzweigen sich am Horn von Afrika Richtung Persischer Golf, Ostasien und Australien. Sie verbinden somit diese Gebiete mit Europa. [36] Aufgrund der politischen Lage in einigen angrenzenden Landern, insbesondere in Somalia , wo jegliche durchsetzungsfahige Staatlichkeit zusammengebrochen ist, und im Jemen sind die angrenzenden Seegebiete stark durch Piraterie bedroht.

Die Vereinigten Staaten (USA) und ihre Verbundeten engagieren sich seit 2001 in Reaktion auf die Terroranschlage am 11. September an der militarischen Bekampfung des Terrorismus und damit auch der Piraterie, u. a. mit der zur Operation Enduring Freedom gehorenden Marineoperation am Horn von Afrika, an der auch die Deutsche Marine beteiligt ist. [37] Ziel ist die Bekampfung der Versorgung oder Unterstutzung uber See von Terroristen in den an das Operationsgebiet angrenzenden Gebieten, außerdem die Sicherung der Schifffahrtslinien. Aufgrund dieser Prasenz wird auch die Piraterie eingedammt. Vereinzelt kommt es auch zur direkten Bekampfung von Piraten. Außerdem ist fur den bekampften Waffen- und Drogenhandel ebenfalls ein personeller Zusammenhang zur Piraterie zu vermuten. Die Teilnahme der Bundesmarine wirft allerdings verfassungsrechtliche Probleme wegen der strengen Trennung zwischen polizeilichen und militarischen Aufgaben im Grundgesetz auf. [38]

Dennoch ist seit 2005 ein starker Anstieg besonders der von Somalia ausgehenden Piraterie zu verzeichnen, der zu entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen der Schifffahrt fuhrte. Bereits 2007 empfahl das International Maritime Bureau einen Sicherheitsabstand von 200 Seemeilen zur somalischen Kuste. Die Zunahme von Piratenangriffen im Golf von Aden fuhrte im August 2008 zur Einrichtung eines als ?Maritime Security Patrol Area“ bezeichneten, durch den internationalen Flottenverband besonders gesicherten Korridors durch dieses Gewasser. [39]

Wirtschaftliche Folgen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die zunehmende Piraterie hat sich 2009 die großte Containerschiffsreederei der Welt, die Mærsk Line , dazu entschieden, den Sueskanal nicht mehr zu befahren und stattdessen Schiffe, wie vor 1869, wieder den weiten Umweg um ganz Afrika und das Kap der Guten Hoffnung zu fahren. Dadurch verspaten sich fur die Kunden auf der Route zwischen Europa und Fernost voraussichtlich bis zu 1200 Schiffe jahrlich um bis zu zwei Wochen.

Okonomen gehen davon aus, dass diese Entwicklung eine empfindliche Storung des Welthandels bedeutet (Stand 2009), sich Waren weltweit verteuern und die Weltwirtschaftskrise 2008 dadurch noch angeheizt wird. Wie sich ein Ausfall der Haupteinnahmequelle fur Agypten und damit den Sueskanal selbst auswirkt, ist auf lange Sicht noch nicht abzusehen (Stand 2009).

Piraterie in der Kunst [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die klassische Piraterie wurde in der Kunst vielseitig verarbeitet, oft realistisch dargestellt, doch auch haufig verklart und romantisiert. Es haben sich zahlreiche Klischees entwickelt, die mit diesem Begriff verbunden werden. Dazu zahlt beispielsweise die Augenklappe . Laut Wissenschaftsjournalist Christoph Drosser war die Augenklappe unter Piraten nicht weit verbreitet. Es gabe keine zeitgenossischen Darstellungen von Piraten mit Augenklappen aus dem Goldenen Zeitalter der Piraterie , das um 1730 endete. Erst 100 Jahre spater entstand das Stereotyp, richtig popular wurde es durch die Cartoons des 20. Jahrhunderts. [40] Auch Holzbein, metallene hakenformige Armprothese (Enterhaken), Pistole, Krummsabel, Papagei auf der Schulter, Dreispitz-Hut oder Kopftuch, abgerissene Kleidung, eingekerbte Hieb- und Stichwaffen , Schatzkiste , eine gewaltlusterne Erscheinung oder eine eigensinnige Standesmoral gehoren hierzu. Obwohl Seerauber zu allen Zeiten im Rahmen ihrer verfugbaren Moglichkeiten modern ausgerustet waren und berechnend agiert haben, entwickelte sich das Sujet eines typischen Piraten in Literatur, Film und Comic auf einige markante, aber oft unrealistische Merkmale.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die literarische Bearbeitung von Seefahrerabenteuern lasst sich mindestens bis zur Odyssee von Homer zuruckverfolgen. Ein antiker Roman, der auch Seerauberei thematisierte, war Heliodors Aethiopica (?Die athiopischen Abenteuer von Theagenes und Charikleia“). Auch in der spateren Weltliteratur ist Seerauberei immer wieder Thema ? so etwa in Tausendundeiner Nacht bei den Erzahlungen uber Sindbad den Seefahrer .

Klassischer Piratenroman [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Piratenroman in seiner heutigen Form wurde im 18. Jahrhundert entwickelt. Nachdem Tatsachenberichte, wie etwa Alexandre Exquemelins 1678 unter dem Titel De Americaensche Zee-Rovers (?Die Amerikanischen See-Rauber“, 1679) oder das 1724 veroffentlichte Buch A General History of the Robberies and Murders of the Most Notorious Pyrates, and also their Policies, Discipline and Government eines gewissen Captain Charles Johnson erhebliche kommerzielle Erfolge erzielten, veroffentlichte Daniel Defoe 1720 mit Life, Adventures and Piracies of Captain Singleton den ersten fiktiven Roman uber die Piraten der Karibik.

Illustration von George Roux fur die 1885er-Ausgabe von Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson

1821 erschien der Roman ?The Pirate“ des Romantikers Walter Scott , dem Begrunder des historischen Romans . Die Handlung um den fiktiven Piraten Clement Cleveland ist inspiriert vom Leben des Piraten John Gow , spielt aber vor seiner Zeit, im spaten 17. Jahrhundert.

Die Piraten in der heutigen Literatur hatten ihre Vorlaufer vor allem in englischen Groschenheften , wie sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen, den sogenannten Penny Dreadfuls . Diese in der Regel wochentlich erscheinenden Periodika schwankten zwischen literarisch durchaus anspruchsvollen Veroffentlichungen und Schundliteratur. Nach dem Aufkommen der Dampfschiffe und dem damit verbundenen Ruckgang der Piraterie konnte die karibische Piraterie thematisiert und ohne Rucksicht auf eine allzu große Realitatsnahe auch romantisch-abenteuerlich aufbereitet werden. Allerdings dominierten bis 1860 eher die muslimischen Korsare des Mittelmeeres die Piratenromane. Um 1890 konnten die Groschenhefte Auflagen von bis zu 665.000 wochentlich verkauften Exemplaren erreichen.

Zielgruppe dieser Abenteuerromane waren Jungen und junge Manner. Die Hefte behandelten die gesamte Bandbreite der maritimen Abenteuer: Schiffbruch, Robinsonaden , Kolonial- und andere Seekriege, Sklavenhandel und Piratenabenteuer. Im Zusammenhang hiermit erschien 1881/1882 der beruhmteste Piratenroman Treasure Island (? Die Schatzinsel “) von Robert Louis Stevenson unter dem Pseudonym ?Captain George North“. [41]

Weitere bekannte Beispiele sind die jeweils funf- und elfbandigen Romanzyklen von Emilio Salgari um Die Piraten der Antillen (1898?1908) und den malaysischen Piraten Sandokan (1895?1913). Letzterer wurde 1976 in der erfolgreichen italienischen Fernsehserie Sandokan ? Der Tiger von Malaysia adaptiert. Pragend fur unser heutiges Klischee des Piraten und Vorbild fur zahlreiche Hollywood-Adaptationen ist auch Rafael Sabatinis Captain Blood (1922). Er gilt als authentischster Piratenroman.

Diese Literaturform bediente sich erheblicher Klischees.

Ebenfalls aufgegriffen wurde dieses Erzahlmuster in der ZDF - Weihnachtsserie Jack Holborn von 1982 mit dem Piraten Captain Sharingham. [42]

Modernere Adaptionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bekannt ist auch das Lied ? Die Seerauber-Jenny “ in der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht . Das erzahlt vom Tagtraum des Zimmermadchens Jenny, die sich aus ihrer mickrigen Existenz heraustraumt, da sie sich unbeachtet fuhlt. Befreiung soll ihr dabei ein Piratenschiff ?mit acht Segeln“ bringen, das sie mitnimmt.

Der amerikanische Schriftsteller William S. Burroughs , Vertreter der Beatnik - und Hippie -Kultur mit existenzialistischem Einschlag, hat in einer Reihe von Romanen die Geschichte der Piraten verarbeitet. Basierend auf der Cut-up Methode spinnt Burroughs ein Geflecht aus historischen und fantastischen Handlungsfaden, so zuletzt in Stadte der roten Nacht (Cities of the red night) . Sein Interesse gilt dabei Piraten-Gemeinschaften, die sich bereits im 18. Jahrhundert eigenen, fortschrittlichen, nach heutigem Maßstab liberal-demokratischen Prinzipien verschrieben hatten. Seine Helden zeichnen anfangs den Weg und das Leben in diesen Gruppen nach, verbinden sich dann mit anderen Untergrundbewegungen , um mit Guerilla - und PSI -Techniken die burgerliche Gesellschaft zu uberwinden.

Der Autor Fritz Graßhoff schrieb Piratenlieder-Lyrik, die (z. B. von Lotar Olias vertont) von vielen Interpreten ( Heinz Reincke , Ingrid van Bergen , Gunter Pfitzmann , Hannes Messemer ) als Chanson oder Rezitation vorgetragen und auf Tontragern aufgenommen wurde. [43]

Operette [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Film [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Piratenfilm stellt eines der altesten Film genres dar und ist eine Unterform des Abenteuerfilms . In der Regel behandelt er die Piraterie des 17. bis 19. Jahrhunderts, wobei der jeweilige Film mehr oder weniger an historische Begebenheiten angelehnt sein kann. Der Piratenfilm zeichnet sich meist durch Kampfszenen, exotische Schauplatze und haufig die Rebellion eines Einzelnen gegen eine Ubermacht, sowie die Reduzierung der Frauen auf ein eher dekoratives, umworbenes oder in Not befindliches Beiwerk aus.

Die Piraten erscheinen haufig als bose Antagonisten der Hauptfigur (beispielsweise Captain Hook bei Peter Pan ), konnen allerdings auch selbst Hauptdarsteller und Sympathietrager sein. Oft wird der Pirat als betont mannlicher Draufganger dargestellt, wie schon von Douglas Fairbanks in dem Stummfilm Der Schwarze Pirat von 1926, der als der erste kommerziell erfolgreiche Piratenfilm gilt, oder Errol Flynn als Captain Blood in dem 1935 nach dem Roman von Rafael Sabatini entstandenen Film Unter Piratenflagge . Weitere Klassiker, wie Der rote Korsar von 1952 mit Burt Lancaster als Captain Vallo, pragten das heutige romantisierte Bild der Piraterie maßgeblich.

Ein pragendes Element der meisten englischsprachigen Piratenfilme ist der sogenannte Pirate Speech (Piratensprache), die sich jedoch nicht historisch belegen lasst, sondern auf den Schauspieler Robert Newton und seine Rollen in mehreren erfolgreichen Piratenfilmen der 1950er Jahre zuruckgeht. [44]

Dramaturgische Beschrankungen und haufige Wiederholungen ahnlicher Handlungsablaufe in den klassischen Piratenfilmen fuhrten ab den 1940er Jahren zur ironischen Verfremdung bis hin zur Satire oder zur Verarbeitung des Stoffes als Musica. Beispiele sind The Princess and the Pirate von 1944 mit Bob Hope , das Musical Der Pirat oder aus jungerer Zeit Roman Pola?skis Piraten (1986). Auch kamen neue Rollenbilder auf, weshalb Geena Davis in dem 1995 entstandenen Film Die Piratenbraut einen weiblichen Kapitan spielen konnte.

Nachdem die Piraten-Thematik im Film schon nahezu totgesagt worden war, hat sie in Filmen wie denen der Reihe Pirates of the Caribbean wieder beachtliche Erfolge erzielt. Hier treten u. a. Johnny Depp als Captain Jack Sparrow und Geoffrey Rush als Captain Hector Barbossa auf.

Einige Vorlagen wurden mehrfach verfilmt, so geht die Anzahl der Verfilmungen des Romans Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson mit unterschiedlichsten Abwandlungen in den zweistelligen Bereich; Peter Pan mit der Figur des Piraten Captain Hook wurde mindestens neunmal verfilmt. [45]

Fernsehen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Comic [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Klischee eines Piraten

Dem sich seit dem 19. Jahrhundert entwickelten Erzahlmuster in der klassischen Piratenliteratur folgen auch die Comics . In der seit 1936 erscheinenden Comic-Serie Das Phantom hat sich der maskierte Held u. a. dem Kampf gegen meist skurrile Piraten verschrieben. Charaktere wie Eisenhand, Schwarzbart und die Teufelsmasken werden hauptsachlich als bose Gegenspieler des Helden dargestellt.

In der seit 1959 veroffentlichten Comicserie Der Rote Korsar von Charlier und Hubinon (nachdem die Autoren verstarben, wurde die Serie von anderen Kunstlern fortgesetzt) ist der Adoptivsohn Rick des namensgebenden Piraten jedoch die Hauptfigur und der Sympathietrager. Er, sein Adoptivvater und die zwei wiederkehrenden Charaktere Baba (ein schwarzer Riese) und Dreifuß (ein belesener, lateinische Klassiker zitierender Pirat mit Holzbein) erleben in dieser Serie diverse Abenteuer, mit den typischen Elementen der Piratengeschichten. [46] Aufgenommen wurde diese Comicserie in Asterix , wo die in nahezu jedem Heft auftauchenden Piraten den Hauptfiguren des Roten Korsaren persiflierend nachgebildet sind. Hier scheitern sie jedoch regelmaßig, enden fast stets als Schiffbruchige und stellen hierbei einen wichtigen Running Gag dar. [47]

Eine Weiterentwicklung erfuhr das Piraten-Motiv Ende der 1960er Jahre in den Comics um Corto Maltese , dem ?Kapitan ohne Schiff“, von Hugo Pratt . In der melancholischen Abenteuer-Erzahlung Die Sudseeballade wird Corto Maltese zu Beginn des Ersten Weltkrieges in die Machenschaften von Piraten verwickelt, die in der Inselwelt Melanesiens dubiose Geschafte mit Abgesandten des Ostasiengeschwaders der deutschen Kriegsmarine machen. Der brutale und unberechenbare Rasputin und der besonnene Japaner Taki Jap unterstehen hierbei jedoch nur dem geheimnisvollen Monaco, ?dem letzten Piraten“, der sich unter einer Monchskutte unkenntlich macht und von einer versteckten Insel aus die Faden zieht. Tragischer Held ist ein deutscher Marineoffizier, der seine soldatische Ehre verliert und am Ende unter der Anklage der Piraterie standrechtlich erschossen wird.

Die Manga serie One Piece , die von einer Gruppe von Piraten unter Anfuhrung von Monkey D. Ruffy handelt, ist die erfolgreichste japanische Manga-Reihe uberhaupt. [48]

Computerspiel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorreiter war Pirates! von 1987, das Elemente des Computer-Rollenspiels , der Wirtschaftssimulation und des Echtzeit-Strategiespiels vereint und als Klassiker unter den Computerspielen gilt.

Wahrend bei einigen Spieleserien, wie Der Patrizier , Port Royale oder auch der Anno , Piraten vor allem storende und hemmende Spielelemente darstellen, schlupft der Spieler bei anderen Spielen in die Haut der Piraten, so wie bei Pirates! oder in Monkey Island mit dem Piraten Guybrush Threepwood.

Soweit es sich um Spiele handelt, die auf Rollenspiel ausgerichtet sind, wie etwa Pirates of the Burning Sea , Pirates of the Caribbean um den Charakter Nathaniel Hawk, Skies of Arcadia , oder Piraten ? Herrscher der Karibik , dominieren Kampfsequenzen, wahrend bei Simulationsspielen wie Tropico 2: Die Pirateninsel auf die Darstellung einzelner Kampfe verzichtet wird.

Die Spiele sind fast durchweg in der ?Goldenen Zeit“ der Piraterie im 17. bis 18. Jahrhundert angesiedelt und spielen meist in der Karibik, mit der Ausnahme von Der Patrizier und Skies of Arcadia . Es wird meist auf bekannte Stereotype aus Piratenfilmen zuruckgegriffen, etwa Totenkopffahne, Schatzinsel, Augenklappe sowie Holzbein.

Der vierte Teil der Assassin’s-Creed -Saga, Assassin’s Creed IV: Black Flag , hat ein Piratenszenario zum Hintergrund.

Das 2018 veroffentlichte Sea of Thieves ist ein Mehrspieler - Action-Adventure ( MMO ), welches sich thematisch mit Piraten auseinandersetzt und in der Egoperspektive gespielt wird.

Weitere bekannte fiktive Piraten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Musik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Diverse Bands behandeln die Piraten-Thematik in ihrer Musik, z. B. die Mittelalter-Rock-Bands Elmsfeuer und Vroudenspil , die ihren Stil als ?Freibeuter-Folk“ bezeichnet, oder die Metal-Bands Alestorm , Swashbuckle und Running Wild , die Piraten-Metal als Subgenre im Heavy Metal popular gemacht haben. Auch auf humorvolle Art wird sich der Thematik angenommen, wie die Band Mr. Hurley & die Pulveraffen beweist. Authentischer und wilder klingen YeBanishedPrivateers , welche dem Folk-Bereich zuzuordnen sind. Im Schlagerbereich hat es Santiano geschafft, sich zu etablieren, und im Rockgewand prasentieren sich Die Piraten und Skorbut .

Forschung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Piraterie und Organisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine ganze Reihe von teils prominenten Organisationen und Business-Modellen sind unlangst seitens Forschern der HEC Paris als Formen der Piraterie beobachtet worden. [49]

Piraterie und Unternehmertum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aktuelle Forschung fokussiert zunehmend auch augenscheinliche Ahnlichkeiten zwischen Unternehmertum und Piraterie. In diesem Kontext wird Piraterie als strategische Inspirationsquelle fur die Entrepreneurship-Ausbildung [50] sowie fur Forschung zu Entrepreneurship [51] und zu Business Model Innovation [52] diskutiert. In eine ahnliche Richtung geht der Begriff des Guerilla-Marketing , bei dem mit geringen Ressourcen und unkonventionellen Methoden Uberraschungseffekte erzielt werden.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wissenschaftliche Literatur und Sachbucher [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Frank Bardelle: Freibeuter in der Karibischen See. Zur Entstehung und gesellschaftlichen Transformation einer historischen ?Randbewegung“. Westfalisches Dampfboot, Munster 1986, ISBN 3-924550-20-4 (Ein wissenschaftliches Werk mit umfangreicher Bibliographie, zugleich Munster (Westfalen), Universitat, Dissertation, 1986).
  • Arne Bialuschewski: Piratenleben. Die abenteuerlichen Fahrten des Seeraubers Richard Sievers. Campus, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-593-35819-0 .
  • Arne Bialuschewski: Das Piratenproblem im 17. und 18. Jahrhundert. In: Stephan Conermann (Hrsg.): Der Indische Ozean in historischer Perspektive. (= Asien und Afrika. Beitrage des Zentrums fur Asiatische und Afrikanische Studien (ZAAS) der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel. Bd. 1). EB-Verlag, Schenefeld/Hamburg 1998, ISBN 3-930826-44-5 , S. 245?261.
  • Matthias Blazek: Seerauberei, Mord und Suhne ? Eine 700-jahrige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292?1949 . ibidem, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-0457-4 .
  • Robert Bohn : Die Piraten. 2. Auflage. Beck, Munchen 2005, ISBN 3-406-48027-6 (eine allgemeinverstandliche Einfuhrung zur Geschichte der Piraterie in der Karibik und das ?Goldene Zeitalter“).
  • Douglas Botting u. a.: Geschichte der Seefahrt ? Abenteurer der Karibik. Bechtermunz, Eltville am Rhein 1992, ISBN 3-86047-025-6 .
  • George Cypriano Buhler: Kampf den Piraten, Mein Einsatz unter fremder Flagge. Aufgeschrieben von Tina Klopp. Econ, Berlin 2013, ISBN 978-3-430-20150-6 .
  • Alejandro Colas, Bryan Mabee (Hrsg.): Mercenaries, pirates, bandits and empires. Private violence in historical context. Columbia University Press, New York 2010, ISBN 978-0-231-70208-9 .
  • David Cordingly: Piraten: Furcht und Schrecken auf den Weltmeeren . VGS Verlagsgesellschaft, Koln 1999, ISBN 3-8025-2708-9 .
  • David Cordingly: Unter schwarzer Flagge. Legende und Wirklichkeit des Piratenlebens . dtv, Munchen 2001, ISBN 3-423-30817-6 (gute, einfuhrende Vorstellung des Freibeuterwesens).
  • Gabriele Dummschat: Klaus Stortebeker und die Hanse ? Seefahrt und Piratenleben . Hinstorff Verlag, Rostock 2016, ISBN 978-3-356-02044-1 .
  • Alain Felkel : Operation Piratenjagd. Von der Antike bis zur Gegenwart . Osburg, Hamburg 2014, ISBN 978-3-95510-059-9 .
  • Christian Ferrara: Der langsame Niedergang des spanischen Weltreichs: Die Rivalitat zwischen England und Spanien in Hispanoamerika und die Anfange der Piraterie 1560?1600. Grin, Munchen 2008, ISBN 978-3-638-89632-0 .
  • David Graeber : Auf der Suche nach der wahren Freiheit. Aus dem amerikanischen Englisch ubersetzt von Werner Roller. Klett-Cotta, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-608-98719-5 .
  • Volker Grieb, Sabine Todt (Hrsg.): Piraterie von der Antike bis zur Gegenwart (= Historische Mitteilungen, Beihefte. Bd. 81). Steiner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10138-7 .
  • Daniel Heller-Roazen: Der Feind aller . Der Pirat und das Recht. Aus dem Englischen von Horst Bruhmann. Fischer Wissenschaft, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-031410-9 .
  • Aleta-Amiree von Holzen: ?A Pirate’s Life for Me!“ Von ?The Black Pirate“ bis ?Pirates of the Caribbean“ ? Abenteuerkonzepte im Piratenfilm (= Populare Literaturen und Medien. Bd. 1). SSI, Zurich 2007, ISBN 978-3-9521172-4-8 (Teilweise zugleich: Zurich, Universitat, Lizentiatsarbeit, 2007).
  • Michael Kempe: Fluch der Weltmeere. Piraterie, Volkerrecht und internationale Beziehungen 1500?1900. Campus, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-593-39291-2 .
  • Ralph Klein: Moderne Piraterie ? Die Piraten vor Somalia und ihre fruhen afrikanischen Bruder . Verlag Assoziation A, Berlin / Hamburg 2012, ISBN 978-3-86241-416-1 .
  • Siegfried Kohlhammer: Piraten. Vom Seerauber zum Sozialrevolutionar. Zu Klampen, Springe 2022, ISBN 978-3-86674-612-1 .
  • Angus Kontam: Atlas der Beutezuge zur See. Weltbild, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-0736-9 . (Ausgiebig bebilderter Uberblick von der Antike bis zur Gegenwart. Entgegen dem Titel nur wenige und kleine Schema-Karten)
  • Peter Linebaugh, Marcus Rediker : The Many Headed Hydra, Sailors, Slaves, Commoners and the Hidden History of the Revolutionary Atlantic . Beacon Press, Boston 2005, ISBN 0-8070-5007-5 .
    • Deutschsprachige Ausgabe: Die vielkopfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionaren Atlantiks, Assoziation A, Berlin 2008, ISBN 978-3-935936-65-1 .
  • Stephan Maninger: Piraterie, Terrorismus und der Kampf um freie Seewege . (= Texte des Arbeitskreises Sicherheitspolitik an Hochschulen. Nr. 5). Wissenschaft und Sicherheit, Bonn, April 2006.
  • Georg Mischuk: Piraterie in Sudostasien. Eine Analyse der beteiligten politischen Akteure sowie der Bedrohung fur die kommerzielle Schifffahrt . Amt fur Geoinformationswesen der Bundeswehr, Euskirchen 2009.
  • Martin N. Murphy: Contemporary piracy and maritime terrorism, the threat to international security . (= Adelphi paper. 388). Routledge, Abingdon 2007, ISBN 978-0-415-45234-2 .
  • Andreas Obenaus, Eugen Pfister, Birgit Tremml (Hrsg.): Schrecken der Handler und Herrscher: Piratengemeinschaften in der Geschichte . Mandelbaum, Wien 2012, ISBN 978-3-85476-403-8 .
  • Marcus Rediker: Villains of All Nations, Atlantic Pirates in the Golden Age. Beacon Press, Boston 2004, ISBN 0-8070-5024-5 .
  • Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten. Die Herren der sieben Meere. Edition Temmen : Bremen 2000, ISBN 3-86108-536-4 . (Katalogbuch zu einer Ausstellung; darin u. a.: Detlef Quintern: Bremer Sklaven in Afrika? Zur Legende von den Piraten der Barbareskenkuste. und Kay Hoffmann: Unterm Pflaster liegt der Strand. Einige Anmerkungen zum Piraten im Film )
  • Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten. Abenteuer oder Bedrohung? Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-785-5 . (Begleitband zum Symposium Piraterie in Geschichte und Gegenwart. Abenteuer oder Bedrohung? des Uberseemuseum Bremen am 10./11. November 2000)
  • Douglas Stewart: Piraten. Das organisierte Verbrechen auf See . mare, Hamburg 2002; Piper, Munchen 2004, ISBN 3-492-23968-4 (beschaftigt sich ausschließlich mit der modernen Piraterie).
  • Eigel Wiese: Piraterie ? Neue Dimensionen eines alten Phanomens . Koehler, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7822-1008-9 .
  • Rolf-Harald Wippich: Risiken des Fernostgeschafts. Piratenuberfalle auf norddeutsche Handelsschiffe im Chinesischen Meer (1840?1870). In: Hansische Geschichtsblatter. Band 125, 2007, S. 143?168.
  • Dieter Zimmerling: Stortebeker & Co. Verlag Die Hanse, Hamburg 2000, ISBN 3-434-52573-4 .
  • Ulrich Weidinger: Piraterie auf Weser, Elbe und Nordsee. Der Bremer Seerauber Johann Hollemann. In: Bremisches Jahrbuch 100 (2021), S. 79?111.
  • Jann M. Witt : Piraten. Eine Geschichte von der Antike bis heute . Primus-Verlag, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-89678-835-1 .

Belletristik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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Historische Piraterie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Moderne Piraterie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. S. Roth: The eye-patch of the beholder. In: International Journal of Entrepreneurship and Small Business. Vol. 22 (2014), No. 4, S. 399?407. Abgerufen am 26. August 2014 unter https://steffenroth.files.wordpress.com/2014/08/ijesb220400-roth.pdf
  2. Helke Kammerer-Grothaus: Von Argonauten und Piraten in der Antike. In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Die Herren der Sieben Meere. Edition Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-536-4 .
  3. Peter Schmid, Ein Dorf und seine Fuhrungsschicht , Archaologie in Deutschland, No. 3 (Mai - Juni 2005), S. 36?39.
  4. Uber die mittelalterlichen Piraten in Nord- und Ostsee, den Mythos Klaus Stortebeker und Rezeption der Likedeeler in der Gegenwart vgl. Karin Lubowski: Held oder Halunke. In: Hamburger Abendblatt. 21. Oktober 2006. Der darin erwahnte Dokumentarfilm Der wahre Schatz des Stortebeker. (Buch und Regie: Arne Lorenz , Erstsendung NDR, 26. Dezember 2007) befasst sich ebenfalls mit den Verwicklungen der Vitalienbruder in die Konflikte zwischen den damaligen Konigreichen Schweden, Norwegen, Danemark und Mecklenburg.
  5. Blazek: Seerauberei, Mord und Suhne ? Eine 700-jahrige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292?1949. S. 42.
  6. Dummschat: Klaus Stortebeker und die Hanse ? Seefahrt und Piratenleben. S. 92.
  7. James F. Warren: A Tale of Two Centuries: The Globalisation of Maritime Raiding and Piracy in Southeast Asia at the end of the Eighteenth and Twentieth Centuries, Arbeitspapier der Asia Research Institute, Singapur, S. 8f ( Memento des Originals vom 29. November 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.ari.nus.edu.sg , abgerufen am 10. Mai 2022
  8. James F. Warren: A Tale of Two Centuries: The Globalisation of Maritime Raiding and Piracy in Southeast Asia at the end of the Eighteenth and Twentieth Centuries, Arbeitspapier der Asia Research Institute, Singapur, S. 6f ( Memento des Originals vom 29. November 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.ari.nus.edu.sg , abgerufen am 10. Mai 2022
  9. Elmar B. Potter, Chester W. Nimitz: Seemacht: eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart . Pawlak, Herrsching 1986, ISBN 3-88199-082-8 .
  10. a b c d Catherine Zara Raymond: Piracy in Southeast Asia: New Trends, Issues and Responses. ( Memento vom 19. Juni 2006 im Internet Archive ) In: Harvard Asia Quarterly. Volume IX, No. 4. Fall 2005.
  11. Swantje Dake: Marine schutzt ?MS Deutschland“. In: Spiegel Online. 9. November 2005.
  12. TerraDaily vom 7. November 2005 .
  13. Franzosische Marine verfolgt gekaperte Yacht. In: Wirtschaftswoche. 4. April 2008.
  14. Franzosen fangen Piraten. In: FAZ. 11. April 2008.
  15. Entfuhrer gehorten zum Clan von Somalias Prasidenten. tagesschau.de vom 5. Mai 2008 ( Memento vom 8. Dezember 2008 im Internet Archive )
  16. Nach Kaperung von ukrainischem Frachter ? Russland will vor Somalia gegen Piraten kampfen. tagesschau.de vom 26. September 2008 ( Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive )
  17. Deutscher Tanker vor Somalia gekapert. In: faz.net. 29. Januar 2009.
  18. Deutsche Marine nennt Anti-Piraten-Mission Erfolg. In: Spiegel Online. 30. Januar 2009.
  19. Saudischer Super-Tanker entfuhrt. In: Handelsblatt. 18. November 2008.
  20. Piraten rufen bei Reederei an. In: Spiegel Online. 31. Januar 2009.
  21. vgl. Pirateriebericht der Bundespolizei See. 3. Quartal 2023. Bundespolizei, abgerufen am 16. Januar 2024.
  22. vgl. Robert Esser , Sebastian Fischer: Festnahme von Piraterieverdachtigen auf Hoher See. Geltung des § 127 StPO im Rahmen der Operation Atalanta. Zeitschrift fur Internationale Strafrechtsdogmatik 2009, S. 771?783.
  23. Erwin Beckert, Gerhard Breuer: Offentliches Seerecht. de Gruyter, Berlin 1991, Rz. 830.
  24. Eingreifen auf hoher See: Marineinspekteur Nolting will Soldaten auf Piratenjagd schicken. In: Focus. 28. April 2008, Nr. 18, S. 14.
  25. Denny Vorbrucken: Die Gefahren fur Kapitane lauern nicht nur auf See. In: Schiff & Hafen. 65 (2013), Heft 12, S. 58 ff.
  26. Services des IMB Piracy Reporting Centre ( Memento vom 17. Dezember 2008 im Internet Archive ) (englisch).
  27. Rauber auf hoher See ? Piraterie nimmt zu. In: n-tv.de. 13. Januar 2007.
  28. Resolution 1816 (2008) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (alle Resolutionen 2008) ( Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive ).
  29. Rainer Hermann: Lukrative Geschafte an der somalischen Kuste. In: ZAZ-Online. 19. November 2008.
  30. "Nine crew members abducted from Norwegian-flagged ship off Benin" aljazeera vom 4. November 2019
  31. Yacht-Piraterie ( Memento vom 17. Januar 2012 im Internet Archive )
  32. Yacht-Piraterie ? SkipperGuide ? - Informationen von Seglern fur Segler. Abgerufen am 17. Dezember 2019 .
  33. (6) Angriffe in Venezuela: Die Piraten der Karibik kehren zuruck. In: tagesspiegel.de. Abgerufen am 14. August 2018 .
  34. Hartmut Roder: Piratenabwehr heute: Heldentat oder sinnloses Unterfangen? In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Abenteuer oder Bedrohung? Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-785-5 . Heide Gerstenberger , Ulrich Welke: Piraterie und Logistik. In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Abenteuer oder Bedrohung?
  35. Eigel Wiese: Abwehr ohne Waffen. In: Hansa . Heft 8/2012, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2012, ISSN   0017-7504 , S. 72?74.
  36. Hartmut Roder: Piratenabwehr heute: Heldentat oder sinnloses Unterfangen? In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Abenteuer oder Bedrohung? Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-785-5 .
  37. einsatz.bundeswehr.de ( Memento vom 21. Februar 2010 auf WebCite )
  38. Andreas Fischer-Lescano , Timo Tohidipur: Rechtsrahmen der Maßnahmen gegen Seepiraterie. In: NJW . 2009, 1243.
  39. International Chamber of Commerce , International Maritime Bureau : Kommentierte Presseerklarung des Kommandeurs des U.S. Naval Central Command ( Memento vom 21. Februar 2010 auf WebCite ) vom 26. August 2008.
  40. Christoph Drosser : Trugen Piraten Augenklappen, weil ein Auge wegen der Sonne blind war? In: Stimmt’s? . Die Zeit 27/2016 vom 23. Juni 2016, online editiert am 9. Juli 2016.
  41. Vgl. hierzu Aleta-Amiree von Holzen: ?A Pirate’s Life for Me!“ Von ?The Black Pirate“ bis ?Pirates of the Caribbean“ ? Abenteuerkonzepte im Piratenfilm. (= Populare Literaturen und Medien. 1). Zurich 2007.
  42. Jack Holborn bei IMDb
  43. Fritz Graßhoff: Seerauber-Report. Songs, Lieder & Balladen . Erdmann, Tubingen/ Basel 1972, ISBN 3-7711-0142-5 ; LP Seerauber-Report . Electrola, Koln 1973.
  44. Gretchen McCulloch: Why Do Pirates Talk Like That? In: Slate . 19. September 2014, ISSN   1091-2339 ( slate.com [abgerufen am 5. Oktober 2018]).
  45. Kay Hoffmann: Unterm Pflaster liegt der Strand ? Einige Anmerkungen zum Piraten im Film. In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Herren der Sieben Meere. Edition Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-536-4 ; Aleta-Amiree von Holzen: ?A Pirate’s Life for Me!“ Von ?The Black Pirate“ bis ?Pirates of the Caribbean“ ? Abenteuerkonzepte im Piratenfilm. (= Populare Literaturen und Medien. 1). Zurich 2007.
  46. Karin Kuckuk: Der Rote Korsar ? ein Comic. In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Die Herren der Sieben Meere. Edition Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-536-4 .
  47. Peter Kuckuk : Die Beschadigung eines Berufsbildes ? Piraten als standige Verlierer im Serien-Comic ?Asterix und Obelix“. In: Hartmut Roder (Hrsg.): Piraten ? Die Herren der Sieben Meere. ISBN 3-86108-536-4 .
  48. ANIME NEWS: ‘One Piece’ manga series tops 460 million copies in print. In: The Asahi Shimbun. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 28. Dezember 2019 ; abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.asahi.com
  49. R. Durand, J. Vergne: The Pirate Organization: Lessons from the Fringes of Capitalism . Harvard Business Review Press, 2013.
  50. D. Lawrence: Disruptors are just pirates on the high seas of capitalism. In: The Globe and Mail Special on Business Education. 5. November 2014. theglobeandmail.com
  51. S. Roth: Booties, bounties, business models: a map to the next red oceans. In: International Journal of Entrepreneurship and Small Business , Vol. 22 (2014) No. 4, S. 439?448. bepress.com ( Memento des Originals vom 26. August 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/works.bepress.com
  52. S. Roth: The eye-patch of the beholder. In: International Journal of Entrepreneurship and Small Business , Vol. 22 (2014) No. 4, S. 399?407. bepress.com ( Memento des Originals vom 26. August 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/works.bepress.com