Die klassische
Piraterie
oder
Seerauberei
bezeichnet
kriminelle
Uberfalle auf
hoher See
, ausgehend von bewaffneten Besatzungen von
Seefahrzeugen
(genannt:
Piraten
oder
Seerauber
) auf die Besatzungen anderer Seefahrzeuge, zu eigennutzigen Zwecken. Bei derartigen Uberfallen werden ublicherweise
Eigentumsdelikte
,
Geiselnahmen
,
Menschenhandel
,
Erpressungen
,
Gewaltaktionen
und in manchen Fallen
Totungen
begangen. Das Pendant zur Piraterie, die auf Gewassern stattfindet ist die
Luftpiraterie
, die sich auf Flugzeuge im
Luftraum
bezieht.
Bis zum
volkerrechtlichen
Ubereinkommen uber die Hohe See
1958 wurden unter Piraterie meist dieselben Taten verstanden, soweit sie uberhaupt auf See oder auch von See aus begangen wurden.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es noch staatlich mittels
Kaperbrief
autorisierte Private (
Freibeuter
,
Kaperfahrer
), die wie Piraten agierten und nicht als Kaperer zu erkennen waren. Mit Unterzeichnung der
Pariser Seerechtsdeklaration
vom 16. April 1856 begann die allmahliche internationale Achtung der Kaperei.
Die
Strandrauberei
wird oft als ?Strandpiraterie“ bezeichnet, wobei diese Begrifflichkeit nach der Bedeutung der Piraterie eigentlich unzutreffend ist.
Das Wort
Pirat
ist abgeleitet von
lateinisch
pirata
?Seerauber“. Dieses ist ein lateinisches
Lehnwort
zu
altgriechisch
πειρατ??
peir?t?s
, das sich uber
πε?ρα
peira
?Wagnis, Unternehmen, Uberfall“ von
πειρ?ν
peiran
?versuchen, unternehmen, auskundschaften“ ableitet. Da
πειρατ??
im Griechischen auch einfach einen Kampfer zur See bezeichnen konnte, dessen
Legitimitat
man bestritt, gab es daneben den praziseren Ausdruck
καταποντιστ??
katapontist?s
, der tatsachlich ausschließlich einen Seerauber im engeren Sinne bezeichnete.
Die Worter
Flibustier
und
Bukanier
bezeichnen ursprunglich zwei Gruppen von Freibeutern in der Karibik, sie werden jedoch bisweilen auch als Synonyme fur die
Freibeuterei
? also Seerauberei im Auftrag einer kriegfuhrenden Macht ? oder gar die Piraterie im Allgemeinen verwendet.
Piraterie ist international
geachtet
. Alle Staaten sind daher unabhangig von der Nationalitat der Tater und ihrer Fahrzeuge sowie vom Tatort zu ihrer Bekampfung und Verfolgung berechtigt und dabei zur Zusammenarbeit verpflichtet. Im Altertum wurden Piraten meist nicht von Kriegfuhrenden unterschieden, ihre Beschaftigung galt haufig als ehrbar. Entsprechend wurden sie nach Gesichtspunkten der Opportunitat entweder bekampft oder in Sold genommen. Etwa seit 1400?1200 v. Chr. existierte im Mittelmeer ein Seevolkerrecht, aber erst um die Zeit des
attisch-delischen Seebundes
im 5. Jahrhundert v. Chr. anderte sich darin die Auffassung des Piraten vom Feind zum Verbrecher. Im ersten Jahrhundert v. Chr. bezeichnete
Cicero
die Piraten als Feinde der Menschheit, gegenuber denen kein Versprechen und kein Schwur zu halten sei. Nach einer Periode relativer Bedeutungslosigkeit des Seerechts verfestigte sich diese Ansicht im
Hochmittelalter
in der pauschalen
Friedloserklarung
des vermeintlich außerhalb der christlichen Gemeinschaft stehenden Piraten. Dies wirkte noch bis ins 19. Jahrhundert fort im Recht, Piraten auf See jederzeit ohne weiteres toten zu durfen. Mittlerweile werden auch Forderungen nach weniger moralisierenden bzw. parteiischen Zugangen zum Thema Piraterie laut.
[1]
Dennoch tritt Piraterie als uberdauerndes Phanomen der
Kulturgeschichte
immer auf, wenn die Voraussetzungen dazu gegeben sind. Dies ist uberall dort der Fall, wo der Seehandel ein ausreichend großes Aufkommen erreicht, gleichzeitig die Intensitat der Uberwachung und Bekampfung ein bestimmtes Maß im Verhaltnis zur Kustenlange nicht uberschreitet und ein Teil der Bevolkerung in der Piraterie eine lohnende Alternative zu anderer Beschaftigung sieht. Es trifft vor allem auf Schwellenlander und einzelne große Hafen mit wenig effizienten Behorden zu. Auch auf Seegebiete, wo wichtige internationale Schifffahrtsrouten an Kusten entlangfuhren, an denen dadurch die Kapazitaten der lokalen Behorden uberfordert sind. Relativ hohe Risiken fur die Schifffahrt bestehen im Gebiet um Indonesien und in der
Straße von Malakka
, vor West- und Ostafrika einschließlich des Golfes von Aden sowie vor
Chittagong
. Daneben gibt es noch in der Karibik und in Indien nennenswerte Piraterie. Betroffen ist weit uberwiegend die Frachtschifffahrt, die meist ihres Bargeldes und der Wertgegenstande, seltener des Schiffes oder der Ladung beraubt wird. Vor Somalia fanden Anfang des 21. Jahrhunderts sehr viele Entfuhrungen von Schiff und Besatzung mit Erpressung der Reedereien statt:
Die Piraterie breitete sich in der Geschichte vor allem in der Folge von Aufschwungen des
Seehandels
aus, wurde dann aber jeweils bald unterdruckt. Der vermeintlich heldenhafte und ruhmreiche Charakter der Piraterie im herrschaftsfreien Raum der hohen See und die Vorstellung von zusammengetragenen Reichtumern haben wesentlich zur bleibenden Faszination der literarisch-medialen Figur des Piraten beigetragen. Die Darstellung der Piraten schwankt hierbei zwischen Damonisierung und romantisch verklarter Uberhohung.
Die erste dokumentierte Piraterie stammt aus dem 14. Jahrhundert vor Christus in Agypten.
In der
Antike
betrieben alle seefahrenden Volker Piraterie. Es uberwog Kustenpiraterie, bei der mit Ruderbooten und ungedeckten
Galeeren
Kustenorte uberfallen und kustennah fahrende oder rastende Schiffe bei gunstigen Gelegenheiten uberfallen wurden. Erst mit der Entwicklung der
Triere
im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde es technisch moglich, auch andere Schiffe zu verfolgen und Piraterie auf See effektiv zu betreiben.
[2]
Insgesamt folgte die Entwicklung der Piraterie den technischen Moglichkeiten des jeweiligen Zeitalters.
In der
hellenistischen
Epoche war
Kreta
ein beruchtigter Piratenstandort. Der Schwerpunkt der Piraterie verschob sich im 2. Jahrhundert v. Chr. nach
Kilikien
. In der Schwachephase der
romischen Republik
im letzten Jahrhundert v. Chr. wurde die Bedrohung der agyptischen Kornlieferungen durch
kilikische Piraten
sogar fur Rom zu einer nahezu existentiellen Bedrohung. Rom uberließ die Bekampfung der Piraten lange den griechischen Verbundeten. Erst die entschiedene Kampagne unter
Gnaeus Pompeius
im Jahr 67 v. Chr. stellte die Sicherheit der Seewege im
Mittelmeer
wieder her. In der weiteren Geschichte ist nie wieder in so kurzer Zeit ein so vollstandiger und dauerhafter Sieg uber das organisierte Piratentum errungen worden.
In der zweiten Halfte des 3. Jahrhunderts und im 4. Jahrhundert werden
Sachsen
als Piraten an den Kusten
Britanniens
und
Galliens
genannt.
[3]
Vom Ende des 8. bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts suchten skandinavische Seerauber (
Wikinger
) die Kusten Nordeuropas heim. Mit ihren typischen schnellen
Wikingerschiffen
drangen sie entlang der großen Flusse bis tief ins Binnenland vor und plunderten nach verheerenden Uberraschungsangriffen zahlreiche Kloster, Stadte und Handelsplatze.
Bereits im
Spatmittelalter
begannen Landesherren und Stadte im Rahmen des
Fehdewesens
damit, Schiffskapitane mit
Kaperbriefen
auszustatten. Dadurch erhielten die Kaperfahrer theoretisch einen legalen Anspruch, von der Gegenseite als
Kombattanten
behandelt zu werden, allerdings nur so lange, wie der kriegerische Konflikt andauerte. Setzten sie ihre Raubereien in Friedenszeiten fort ? was leicht geschah, da sie im Gegensatz zu
Soldnern
keinen festen
Sold
erhielten, sondern nur einen Anteil an der Beute (Prise) ?, machte dies sie umgehend zu gewohnlichen Piraten. Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts kam es auch in Nord- und Ostsee zu einem bedeutenden Anstieg des Piratenwesens. Die Likedeeler oder
Vitalienbruder
bedrohten und schadigten den Handel der
Hanse
zeitweilig ernsthaft.
[4]
Wie einige spatere Seerauber im so genannten ?
Goldenen Zeitalter
“ teilten sie ihre Beute zu gleichen Teilen. Daher die Bezeichnung als Likedeeler (
Niederdeutsch
fur ?Gleichteiler“).
Allein zwischen 1390 und 1597 wurden mindestens 428 Seerauber auf dem
Grasbrook
, einer Insel vor den Toren
Hamburgs
, hingerichtet. Unter ihnen waren nachweislich die Vitalienbruder
Godeke Michels
und
Magister Wigbold
sowie mutmaßlich
Klaus Stortebeker
.
[5]
[6]
Im Mittelmeer wurde die halblegale Praxis der Kaperfahrt, die dem Missbrauch und der Willkur Tur und Tor offnete, nicht nur von christlichen Fursten und den aufstrebenden Handelsmetropolen wie der
Republik Venedig
bis weit in die
Neuzeit
hinein betrieben, sondern auch von den
Malteser-Ordensrittern
und den moslemischen Herrschern Nordafrikas. Hierbei spielte neben dem Raub auch die Erbeutung von
Sklaven
sowie die Erpressung von
Tribut
- und
Losegeldzahlungen
eine wichtige Rolle. Die
Barbareskenkorsaren
stellten besonders seit dem 16. Jahrhundert eine Bedrohung fur den Seehandel und die Kusten des gesamten Mittelmeeres und fur Teile des Atlantiks dar. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Barbaresken durch die Flotten verschiedener europaischer Nationen und der
US Navy
endgultig besiegt. Auch im ostlichen Mittelmeer und auf den griechischen Inseln gab es zur Zeit des
Osmanischen Reichs
Piraterie; so wurden die Piraten von
Catecali
und von anderen Orten 1827 von der
Royal Navy
vertrieben.
Etwa zur selben Zeit nahm die Entwicklung der Piraterie in Ostasien eine andere Richtung. Im 13. und 14. Jahrhundert uberfielen besonders
japanische
Piraten, die so genannten
Wokou
, die Kusten von
Korea
und Nord-
China
. Nur in den Zeiten der versuchten
Mongoleninvasionen in Japan
verminderten sich deren Aktivitaten. Im 16. Jahrhundert verlagerte sich die Piraterie vermehrt auf chinesische Gewasser. Obwohl weiterhin der Name ?Wokou“ benutzt wurde, handelte es sich jetzt eher um einheimische Banditen und Schmuggler, die gelegentlich, entlang der großen Flusse, sogar Raubzuge bis weit ins Hinterland unternahmen. Die Mannschaften wurden hiefur meist in den verarmten sudchinesischen Fischerdorfern rekrutiert.
Seit den Wirren der Ubergangszeit von der
Ming
- zur
Qing-Dynastie
im 17. Jahrhundert gelang es manchen chinesischen Kaufleuten bis ins 19. Jahrhundert, regelrechte ?Piraten-Dynastien“ zu begrunden, wie etwa die Familien Zheng, die nicht nur von konkurrierenden (auch europaischen) Handlern
Schutzgelder
erpressen konnten, sondern mit ihren riesigen Flotten auch zu einem politischen Machtfaktor in China, der
Mandschurei
und
Vietnam
wurden. Die Verteilung der Beute unter die Mannschaften erfolgte ebenfalls nach einem festen Schlussel ? im Gegensatz zu den euro-amerikanischen Piraten derselben Zeit waren die chinesischen Piratenflotten streng hierarchisch organisiert.
In der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts tauchten uberall in
Sudostasien
die Schiffe der
Illanun
(oder auch: Iranun) auf, uberfielen Siedlungen an den Kusten und Schiffe, raubten Ladung und verschleppten Menschen. Viele dieser Plunderer wurden von Herrschern aus den Handelsstaaten
Sulu
,
Maguindanao
,
Siak
und
Sambas
beauftragt. Sie fuhren in manchmal sogar zweistockigen, uber 30 m langen
Praus
oder
Lanongs
, von mehr als hundert Sklaven gerudert und mit kunstvoll geschmiedeten schwenkbaren Kanonen aus Bronze bewaffnet. Sie gelangten bis zur
Straße von Malakka
, den nordlichen Philippinen,
Neuguinea
und den
Gewurzinseln
.
In den Jahren 1774 bis 1798 brachen jahrlich 150 bis 200
Lanongs
von Sulu und Maguindanao aus auf, Flotten von bis zu 50
Praus
transportierten 2.500 bis 3.000 Personen, einschließlich Artillerie. Ihr Ziel war der eintragliche Schiffshandel der Spanier, Hollander und Englander sowie
Bugis
und Chinesen, die
Zinn
,
Opium
,
Gewurze
,
Munition
und
Sklaven
zwischen den Handelszentren von
Manila
,
Makassar
,
Batavia
und
Penang
transportierten.
In den Jahren 1768 bis 1848 wurden insgesamt mehrere hunderttausend Menschen als Sklaven nach Sulu verschleppt.
[7]
Die Tatigkeit der Piraterie und des Plunderns wurde von ganzen Gemeinschaften und Staaten als normaler Broterwerb betrachtet. Die wandernden Seerauber errichteten Stutzpunkte auf den
Philippinen
,
Sumatra
,
Lombok
,
Flores
und
Sulawesi
. Wichtig war hierbei die Expansion des Handels des
Sultanat von Sulu
im spaten 18. Jahrhundert im Zuge des wachsenden globalen Handels ? Mengen von
Sklaven
waren notig, um Rohstoffe zu beschaffen und zu verarbeiten, die die
Taus?g
von Sulu brauchten, um europaische Handler fur den chinesischen Markt zu beliefern.
[8]
Nach der Eroberung und wahrend der
Kolonisierung
Amerikas durch
Spanien
und
Portugal
entwickelte sich in der Zeit vom 16. bis ins 18. Jahrhundert besonders in der
Karibik
und in den Kustengebieten
Sudamerikas
eine Form der Piraterie, die noch heute das Bild der Piraten in der popularen Vorstellung, im Film und in der
Belletristik
, maßgeblich bestimmt.
Ein Charakteristikum dieser Epoche bestand darin, dass alle seefahrenden europaischen Nationen dazu neigten, sich
auf See
einen permanenten und hartnackigen Krieg zu liefern, ohne Rucksicht darauf, ob sich dieselben Nationen
zu Lande
gerade im Krieg befanden oder nicht. So verwischte sich die ohnehin schon verschwommene Grenze zwischen mehr oder weniger legalen Kaperfahrern und illegalen Piraten vollstandig und es entwickelte sich das Phanomen des
Freibeuters
im eigentlichen Sinne. Das geopolitische Ziel der zunachst
franzosischen
und
englischen
, spater auch
niederlandischen
Regierungen bestand vorrangig darin, an den Reichtumern der
Neuen Welt
Teil zu haben und nachrangig den Handel ihrer Konkurrenten zu storen. Zusatzlich verscharft wurden diese Auseinandersetzungen durch die konfessionellen Unterschiede zwischen
katholischen
und
protestantischen
Nationen.
Ziel der Freibeuter war zunachst vor allem die spanische
Silberflotte
, mit der die jahrliche Ausbeute der sud- und
mittelamerikanischen
Bergwerke nach Spanien geschafft wurde. Die Mannschaften wurden hierbei unter den einheimischen
Bukanieren
rekrutiert, die einen ganz eigenen Lebensstil mit eigenen Gesetzen entwickelten, und die bei ihren Raubzugen bald auch auf solche Außerlichkeiten wie
Kaperbriefe
verzichteten. Diese Ara endete um 1690, als alle damaligen Großmachte das Interesse an einem gesicherten Seehandel hoher zu schatzen begannen als die Schwachung anderer Staaten. In der Folge kam es zu verstarkten Maßnahmen aller Seemachte gegen Seerauberei. Die zahlreichen, aber nun von aller Welt geachteten Piraten suchten sich zunachst andere Zufluchtsstatten außerhalb der Karibik, wie die Hafen
Nordamerikas
, die Kusten
Westafrikas
oder von
Madagaskar
. Aber auch hier wurden sie bis etwa 1730 nach und nach vor allem durch die britische
Royal Navy
vertrieben.
Mit der zunehmenden Entwicklung und Durchsetzung des internationalen
Seerechts
durch die Marinen der Uberseehandel treibenden Nationen und mit der Erfindung und Verbreitung der
Dampfschifffahrt
wurde die klassische Piraterie im Einflussbereich der westlichen Industrienationen im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts immer mehr zuruckgedrangt. Dennoch stellt die Piraterie in einigen Regionen wieder eine ernsthafte Gefahr dar und nimmt, bedingt durch Globalisierung und politische Umwalzungen, sogar zu.
[9]
Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer recht hoch ist. Haufig geben die Reedereien tatsachlich begangene oder versuchte Ubergriffe nicht an, weil sonst die Versicherungspramien steigen wurden oder auch ihr Ansehen Schaden nehmen konnte.
1992 kam es zum Zusammenstoß zwischen der
Ocean Blessing
und dem Tanker
Nagasaki Spirit
. Letzterer war nach einem Piratenuberfall fuhrerlos durch die
Straße von Malakka
gefahren. Es gab 51 Tote, 12.000 Tonnen Ol gelangten ins Meer.
[10]
Am 6. Dezember 2001 wurde der bekannte
neuseelandische
Regattasegler und Umweltschutzer Sir
Peter Blake
auf seinem Boot von Flusspiraten in der
Amazonasmundung
erschossen, als er seiner Besatzung mit einem Gewehr zu Hilfe eilte.
2005 wurde das
Passagierschiff
Seabourn Spirit
vor Somalia von mit
Maschinengewehren
und
Panzerfausten
bewaffneten Booten angegriffen, wobei es zu einem Verletzten an Bord kam. Das Schiff entkam dem Angriff jedoch auf die hohe See.
[11]
[12]
Am 4. April 2008 uberfielen Piraten die franzosische
Yacht
Le Ponant
vor der Kuste
Somalias
und nahmen etwa 30 Seeleute als Geiseln.
[13]
Nach einer Woche wurden die Seeleute freigelassen, die sechs Piraten wurden von franzosischen Streitkraften in einem Hubschrauberangriff uberwaltigt.
[14]
Vier der Piraten gehorten dem Clan des damaligen Prasidenten Somalias
Abdullahi Yusuf Ahmed
an.
[15]
Im September 2008 gelang es Piraten vor der somalischen Kuste, den unter der Flagge
Belizes
fahrenden
ukrainischen
Frachter
Faina
mit 30 schweren
Panzern
an Bord zu kapern.
[16]
Am 15. November 2008 kaperten Piraten den unter liberianischer Flagge fahrenden
Supertanker
Sirius Star
mit nach
US
-Angaben 25 Besatzungsmitgliedern.
[17]
Bemerkenswert war hierbei die Entfernung des saudischen Tankers zur Kuste, namlich 800 km sudostlich der kenianischen Hafenstadt
Mombasa
. Diese Distanz ist fur Piratenangriffe bisher sehr ungewohnlich gewesen, weil die Entfernung zur Basis der Piraten uberaus groß ist, welche in der autonomen somalischen Region
Puntland
vermutet wird. Bemerkenswert war auch die Beute der Piraten, denn die
Sirius Star
hatte als neueste Generation von Supertankern einen Wert von uber 150 Millionen Euro. Zusatzlich hatte sie als Schiffsladung zwei Millionen
Barrel
Rohol im Wert von ca. 80?90 Millionen Euro (ca. 110 Millionen US-Dollar) geladen.
Der von einer deutschen Reederei verwaltete Tanker
Longchamp
wurde gegen 2:30 Uhr am 29. Januar 2009 vor der Kuste Somalias gekapert.
[18]
[19]
Wegen des Vorfalls kam es erstmals in Hamburg zu Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft
wegen
Angriffs auf den Luft- und Seeverkehr
.
[20]
Im Juli 2009 wurde die
Arctic Sea
in der Ostsee gekapert. Es gibt Vermutungen, dass das Schiff illegalerweise Waffen lieferte und im Zuge einer Geheimdienstaktion gekapert wurde.
Die
FWN Rapide
wurde im April 2018 vor Nigeria von Piraten uberfallen und ein Teil der Besatzung verschleppt.
Der von
Hugo Grotius
Anfang des 17. Jahrhunderts eingefuhrte Grundsatz der
Freiheit der Meere
beschrankt die Ausubung staatlicher Gewalt auf
Hoher See
auf Schiffe unter eigener Flagge. Piraterie blieb von diesem Grundsatz jedoch ausgenommen, da ihr Verbot schon lange vorher als
zwingendes Recht
angesehen wurde. Dieses
Volkergewohnheitsrecht
wurde im 20. Jahrhundert in die zum Seerecht geschlossenen volkerrechtlichen Abkommen ubernommen.
Das
Seerechtsubereinkommen
der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 verpflichtet wie schon das
Ubereinkommen uber die Hohe See
vom 29. April 1958 die Staaten zur gemeinschaftlichen Bekampfung der Piraterie und erlaubt ihnen hierzu auf hoher See das Aufbringen von Piratenfahrzeugen und die Festnahme der an Bord befindlichen Personen sowie die Beschlagnahme vorhandener Werte. Die weiteren Maßnahmen unterliegen der
Rechtsprechung
des aufbringenden Staates. Auch innerhalb ihrer Hoheitsgewasser besteht die Verpflichtung der einzelnen Staaten zur Bekampfung der Piraterie. Ihre Souveranitat bleibt hier jedoch unberuhrt. Piraten konnen von Kraften fremder Staaten daher nur bis an die Grenze der Hoheitsgewasser verfolgt werden, wenn die Anrainerstaaten keine weitere Kooperation wunschen.
Art. 101 des Seerechtsubereinkommens definiert dazu gleichlautend mit Art. 15 des Ubereinkommens uber die Hohe See:
?Seerauberei ist jede der folgenden Handlungen:
- a) jede rechtswidrige Gewalttat oder Freiheitsberaubung oder jede Plunderung, welche die Besatzung oder die Fahrgaste eines privaten Schiffes oder Luftfahrzeugs zu privaten Zwecken begehen und die gerichtet ist
- i) auf Hoher See gegen ein anderes Schiff oder Luftfahrzeug oder gegen Personen oder Vermogenswerte an Bord dieses Schiffes oder Luftfahrzeugs;
- ii) an einem Ort, der keiner staatlichen Hoheitsgewalt untersteht, gegen ein Schiff, ein Luftfahrzeug, Personen oder Vermogenswerte;
- b) jede freiwillige Beteiligung am Einsatz eines Schiffes oder Luftfahrzeugs in Kenntnis von Tatsachen, aus denen sich ergibt, daß es ein Seerauberschiff oder -luftfahrzeug ist;
- c) jede Anstiftung zu einer unter Buchstabe a oder b bezeichneten Handlung oder jede absichtliche Erleichterung einer solchen Handlung.“
Diese Definition grenzt Seerauberei explizit ab gegen vergleichbare Handlungen staatlich beauftragter Akteure. Hierbei handelt es sich volkerrechtlich um Maßnahmen eines Staates. Wenn eine solche Maßnahme nicht rechtmaßig ist, kann im Extremfall eine Angriffshandlung dieses Staates im Sinne des Art. 39 der
Charta der Vereinten Nationen
vorliegen.
In Deutschland ist die sich fur die Vertragsstaaten aus Art. 105 des
Seerechtsubereinkommens
ergebende Befugnis zum Aufbringen eines Seerauberschiffs oder -luftfahrzeugs mit dem
Seeaufgabengesetz
und der
Zustandigkeitsbezeichnungs-Verordnung See
der
Bundespolizei
und dem
Zoll
ubertragen, die seit 1994 im
Koordinierungsverbund Kustenwache
kooperieren.
[21]
Zum Einsatz der
Marine
gibt es unterschiedliche Rechtspositionen.
[22]
Die eine meint, dass eine Wahrnehmung der Piratenbekampfung durch die
Deutsche Marine
bereits durch
Art. 87a
Grundgesetz
(GG) ausgeschlossen ist, durch den die Funktion der Streitkrafte auf die Verteidigung und wenige, ausdrucklich genannte, weitere Aufgaben beschrankt wird. Die Deutsche Marine ist damit auf die Gewahrung von
Nothilfe
bei gegenwartigen Angriffen beschrankt. Die Aufbringung eines Piratenfahrzeugs oder die Festnahme von Piraten ware nach deutschem Recht eine
Amtsanmaßung
, entsprechende Befehle rechtswidrig.
Die Gegenmeinung beruft sich auf
Art. 25
GG, in dem die allgemein anerkannten Regeln des Volkerrechts dem Bundesrecht vorangehen. Art. 110 des Seerechtsubereinkommens nennt ausdrucklich Kriegsschiffe als die Schiffe, die auf hoher See Piratenschiffe kontrollieren durfen. Dieses Recht wird dann auch anderen ?staatlichen Schiffen“ (z. B. Kustenwache, Zoll) eingeraumt.
Da im Volkerrecht die Piratenbekampfung durch Seestreitkrafte erlaubt ist, durfte die Deutsche Marine tatig werden. Außerdem fuhrt die Bundeswehr in Auslandseinsatzen (Afghanistan, Kosovo) klassische Polizeiaufgaben (Streifen, Personenkontrollen) durch und wird auch dafur ausgebildet (z. B. Einsatzausbildung gegen Demonstranten). In der Regel sind alle diese Auslandseinsatze gerade keine Verteidigungseinsatze im Sinne von
Art. 87a
GG, sondern durch das Volkerrecht und UN-Resolutionen veranlasste Friedensmissionen und Uberwachungseinsatze.
[23]
[24]
Piraterie kann nach dem
Weltrechtsprinzip
von jedem Land strafrechtlich verfolgt werden. Bei einer Verurteilung kommen neben Freiheitsstrafen fur die Tater auch die
Einziehung
von Tatwerkzeugen, insbesondere der verwendeten Fahrzeuge, sowie von rechtswidrig erlangten Vorteilen, insbesondere Vermogensvorteilen, in Frage, soweit nicht den Geschadigten Anspruche hierauf zustehen.
In Deutschland ist Piraterie in der Regel nach
§ 316c
StGB
als
Angriff auf den Seeverkehr
strafbar, ggf. in Verbindung mit
§ 6
StGB, der die Gultigkeit deutschen Rechts fur Taten gegen international geschutzte Rechtsguter unabhangig vom Recht des Tatortes regelt. Die Strafandrohung ist Freiheitsstrafe funf Jahren bis zu funfzehn Jahren, in minder schweren Fallen von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Wenn mindestens leichtfertig der Tod eines Menschen verursacht wurde, betragt sie nicht unter zehn Jahren oder lebenslanglich.
Viele andere Staaten kennen keine entsprechenden besonderen Regelungen. Ihre Rechtsprechung beurteilt die bei seerauberischen Akten verwirklichten Straftatbestande im Einzelnen. In der Regel kommen dabei
schwerer Raub
,
Freiheitsberaubung
,
Korperverletzung
und ahnliche in Frage.
Ein Angriff durch Piraten ist ein
Seenotfall
. Zur Alarmierung sind die in der Seefahrt ublichen
Seenotsignale
zu nutzen. Alle Schiffe, die von einem Notfall erfahren, sind, soweit sie sich nicht selbst in Gefahr bringen, zur Hilfeleistung verpflichtet. Zustandige offizielle Stellen sind, wie bei anderen Seenotfallen auch, die
Maritime Rescue Coordination Centers
, die den Einsatz der Rettungskrafte einschließlich
Seestreitkrafte
und
Kustenwache
koordinieren.
Zustandig fur die Sicherheit auf See ist die
International Maritime Organization
. Seit 2004 gelten im Rahmen des
SOLAS
-Ubereinkommens die Sicherheitsvorschriften des
International Ship and Port Facility Security Code
(
ISPS-Code
), die fur Schiffe der
Berufsschifffahrt
mit einer
Bruttoraumzahl
von 500 oder hoher auch Maßnahmen zum Schutz vor Piraterie festlegen.
Obwohl zur Abwehr von Piratenangriffen das
Hausrecht
des Reeders eine hinreichende Rechtsgrundlage bildet (§ 903 Satz 1
BGB
), ergeben sich aus dem zunehmenden Einsatz privater Sicherheitskrafte und dem dafur vorgesehenen Zertifizierungsverfahren komplizierte haftungsrechtliche Fragen. So mussen Kapitan
und
Sicherheitskrafte beweisen, dass sie bei einem Piratenangriff, bei dem Personen zu Schaden kamen, in Notwehr (§§ 227 bzw. 904) gehandelt haben.
[25]
1992 wurde das
Piracy Reporting Centre
des
International Maritime Bureau
in
Kuala Lumpur
gegrundet. Es sammelt Meldungen uber Piraterie und wertet sie aus. Außerdem hilft es bei der Suche nach geraubten Schiffen. Was taglich auf See und in Hafen passiert, lasst sich in den taglichen Berichten der IMB nachlesen. Daneben gibt der IMB viertel- und ganzjahrliche Zusammenfassungen seiner Berichte mit weltweiten Ubersichtskarten heraus.
[26]
Nach Mitteilung des IMB sind 2004 bei Seerauberuberfallen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen ? neun mehr als im Vorjahr. 2003 hatte sich die Zahl der Todesopfer durch Piratenangriffe gegenuber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das IMB registrierte 2004 445 Uberfalle (2003: 329). Brennpunkt der Seerauberei waren dabei die Gewasser
Indonesiens
, wo 2004 93 Angriffe bekannt wurden. 37 Angriffe in der
Straße von Malakka
(zwischen der Insel
Sumatra
und der
Malaiischen Halbinsel
) wurden 2004 bekannt.
2005 wurden insgesamt 274 Angriffe bekannt, 2007 waren es 263.
[27]
Dabei wurden 440 (2007 292) Besatzungsmitglieder gekidnappt, meist um Losegelder zu erpressen. Neben dem Seeraum um Indonesien waren nun (2007) auch die Kusten von
Somalia
und dem
Jemen
von Piraterie (mit teils hohen Losegeldforderungen) betroffen. Im Jahr 2006 entstanden durch Piraterie weltweite Schaden in Hohe von geschatzt etwa 16
Milliarden
US-Dollar
(das entsprach damals etwa 12,8 Milliarden
Euro
). Andere Schatzungen vermuten niedrigere Summen.
Nach dem IMB-Bericht fur 2006 lag der Schwerpunkt der Piraterie immer noch in den Gewassern Indonesiens (mehr als 40 gemeldete Uberfalle). Man nahm an, dass viele Zwischenfalle nicht berichtet wurden. In der Straße von Malakka gab es wegen der verstarkten Patrouillen der Anrainerstaaten nur noch acht Uberfalle. Aus der
Straße von Singapur
(sie verbindet die Straße von Malakka mit dem Sudchinesischen Meer) wurden neun Zwischenfalle berichtet. Ein zweiter Schwerpunkt war mit 33 Meldungen die
Reede
von
Chittagong
(
Bangladesch
). Auch hier sank die Zahl der Uberfalle; die Zufahrtsstrecken zum Hafen waren Risikogebiete.
Ein Problem, das bis zum Jahr 2008 breite offentliche Aufmerksamkeit erlangte, war die
Piraterie vor der Kuste Somalias
. Somalia galt als ein
gescheiterter Staat
.
Die
somalische Ubergangsregierung
im angrenzenden nordlichen Somalia verfugt faktisch uber keinerlei Macht und kann daher auch weder die Hafen noch die somalischen Hoheitsgewasser in diesem Bereich kontrollieren. Mit Zustimmung der Ubergangsregierung hat der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
daher am 2. Juni 2008 kraft seiner Vollmachten nach
Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen
fur zunachst sechs Monate mit der Ubergangsregierung kooperierende Staaten ermachtigt, auch in somalischen Hoheitsgewassern die Maßnahmen gegen Piraten zu ergreifen, die das geltende Volkerrecht fur die hohe See vorsieht.
[28]
Zwischen 2005 und 2008 erhohte sich nach Schatzungen des
Gulf Research Centre
in Dubai die Zahl der somalischen Piraten von etwa hundert auf etwa tausend. Es bestehen keine direkten Verbindungen zu somalischen
Terroristen
oder
Islamisten
, vielmehr handelt es sich um eine Form der wirtschaftlich ausgerichteten
organisierten Kriminalitat
, welche sich die
burgerkriegsartigen
Zustande in Somalia zu Nutze mache. Es bestunden jedoch Verbindungen zur Regierung
Abdullahi Yusuf Ahmeds
, dessen
Darod
-
Clan
teilweise in die Piraterie involviert sei. In der Folge der Bekampfung der Piraten durch
Scharia
-Gerichte in
Mogadischu
und wegen der franzosischen und amerikanischen Flottenprasenz in
Dschibuti
hat sich das Zentrum der Seerauber Somalias weiter nach Suden in den
Golf von Aden
und um die Stadt
Eyl
verlegt. Das Operationsgebiet erstreckt sich mittlerweile bis tief in den
Indischen Ozean
. Ermoglicht wird dies durch den Einsatz von Mutterschiffen.
[29]
Die Zahl der Piratenangriffe nahm insgesamt nach Einschatzungen vom Herbst 2019 ab, jedoch blieben lokale Schwerpunkte, wie der
Golf von Guinea
, der als Hochrisikogebiet fur Entfuhrungen und Raub gilt. Laut dem International Maritime Bureau traten mehr als 80 % der bekannten Falle in beiden Kategorien dort auf.
[30]
Aus Sudamerika wurden jeweils sechs Uberfalle in der Bucht von
Santos
in
Brasilien
und im Hafen von
Callao
in
Peru
gemeldet.
Auch Sportsegler werden Opfer von Piraterie. Mogliche Ziele sind neben dem Entfuhren der Besatzung und dem Ausrauben des Schiffes das Segelboot oder die
Yacht
.
[31]
[32]
Neben den bereits genannten Gebieten wurden
Blauwassersegler
2002 auch vor verschiedenen Seegebieten vor Sudamerika und in der Karibik gewarnt, wie dem
Amazonasdelta
, der Ostkuste von
Venezuela
, dem
Golf von Darien
, dem Hafen von
Guayaquil
(
Ecuador
) sowie vor mehreren mittelamerikanischen Landern. Vor Venezuela nahm die Piraterie von 2016 auf 2017 um 160 % zu, wobei Yachten und Segelboote als Hauptziele gelten. Dies wird auf die dortige
Staatskrise
zuruckgefuhrt.
[33]
Als Tatergruppen gelten arme Einheimische (z. B. Fischer),
Drogenschmuggler
und korrupte Angehorige nationaler Sicherheitskrafte (z. B.
Marinesoldaten
,
Kustenwache
,
Schifffahrtspolizei
).
Generell werden drei Arten von Piratenangriffen unterschieden:
- low level armed robbery (LLAR), der Angriff von leichtbewaffneten Piraten mit Kleinstbooten mit dem Ziel, die personlichen Habseligkeiten der Besatzung und das Geld an Bord in ihren Besitz zu bringen
- medium level armed assault and robbery (MLAAR), gewaltsame Angriffe von gut organisierten Banden, die Diebstahle in großerem Umfang durchfuhren und vor der Totung von Besatzungsmitgliedern nicht zuruckschrecken
- major criminal highjack (MCHJ), internationale, gut organisierte Großbanden, bewaffnet mit
Maschinenpistolen
,
Molotowcocktails
und schweren Handwaffen, die ganze Schiffe stehlen und die Besatzungen aussetzen oder toten.
Fur organisierte Piratenbanden, die auf ein
Losegeld
abzielen, ist vorrangig die Berufsschifffahrt von Interesse. Dabei werden Schiffe samt Besatzung gekapert und nur gegen Zahlung eines Losegelds durch die Reederei wieder freigegeben. Die Verhandlungen und Zahlungen werden meist professionell uber Unterhandler in anderen Regionen abgewickelt. Die Banden sind sehr gut organisiert, die Piraten operieren in der Regel mit kleinen hochmotorisierten
Booten
. In Somalia leben ? begunstigt durch das Fehlen staatlicher Autoritat ? ganze Stammesgemeinschaften von der wirtschaftlichen Piraterie.
In den meisten Fallen sind die modernen Piraten nicht an der Ladung, sondern am Inhalt des Schiffs
tresors
interessiert, der haufig große Bargeldsummen fur die Bezahlung von Gehaltern und Hafengebuhren enthalt. Daneben zielen derartige Uberfalle auch auf sonstige schnell transportierbare und wertvolle Gegenstande, zum Beispiel Navigationsinstrumente, ab. Solche Uberfalle finden meistens zwischen 1:00 Uhr und 6:00 Uhr morgens statt. Der Wert der Beute hierbei betragt im Regelfall 10.000 bis 20.000 US-Dollar.
[10]
In einigen Fallen zwangen die Piraten die Besatzung zum Verlassen des Schiffs und fuhren mit dem gekaperten Schiff in einen Hafen, wo es falsche Papiere bekam und unter anderem Namen weitergenutzt wurde. Der bekannteste derartige Fall war der Tanker
Petro Ranger
, der 1998 auf der Fahrt von Singapur nach
Ho-Chi-Minh-Stadt
gekapert und in
Wilby
umbenannt wurde.
[10]
Mussen die großen Schiffe wegen Defekten, der Wetterlage oder aus Zeitgrunden in den Meerengen beziehungsweise in Kustennahe fahren, verringern sie ihre Geschwindigkeit und konnen dann leichter von Piraten mit Schnellbooten geentert werden. Bei voller Fahrt ist dies aufgrund der Geschwindigkeit moderner Schiffe, der hohen Bordwande sowie der Wellenbildung am und besonders hinter dem Schiff nicht moglich. Trotzdem gibt es auch Uberfalle auf hoher See. Es wird vermutet, dass Mutterschiffe die Schnellboote in Position bringen. Die Piraten sind teilweise so stark bewaffnet, dass die Schiffe zum Anhalten gezwungen werden konnen.
Mitunter arbeiten Piraten mit Informationen offizieller Behorden. So ist zu erklaren, dass teilweise Uberfalle genau dann stattfinden, wenn Gelder fur die Heuerauszahlung an Bord genommen wurden. Gerade Seeleute aus Entwicklungslandern wie den
Philippinen
sind hiervon betroffen. Uberfalle aus materieller Notlage erfolgen meist mit kleinen offenen Fischerbooten in Kustennahe oder auf Schiffe vor Anker. Die Manner sind mit Messern oder Macheten, seltener mit Schusswaffen ausgerustet, und suchen vor allem Lebensmittel, Bargeld und Schmuck.
Am Beispiel China zeigt sich, dass selbst Gesetzeshuter zu lizenzierten Piraten werden konnen: In einigen Regionen erlaubte man in den 1990er Jahren der Kustenwache, die Halfte aller aufgebrachten Schmuggelware privat unter sich zu verteilen. Im Ergebnis kam es zu wahllosen Beschlagnahmungen auch außerhalb der chinesischen Hoheitsgewasser. Auch wurden teils Kauffahrer unter Waffengewalt gezwungen, chinesische Hafen anzulaufen und dort die Schiffe samt Mannschaften und Ladung so lange interniert, bis die Schiffseigner erhebliche Strafgelder zahlten.
[34]
Seit einigen Jahren werden auch Ubernahmen von Schiffen unter Beteiligung wichtiger Mitglieder der Crew gemeldet. Etwa gab es Berichte, nach denen abtrunnige Mitglieder der
Bewegung Freies Aceh
vereinzelte Operationen in der
Straße von Malakka
durchgefuhrt hatten. Die Beute bei derartigen Operationen kann bis zu 200.000 US-Dollar betragen, wovon an die beteiligten Crew-Mitglieder Summen von 10.000 bis 20.000 US-Dollar gezahlt werden.
[10]
Der als Vermittler bei Geiselnahmen tatige ehemalige FBI-Agent Jack Cloonan beschrieb dem Nachrichtenmagazin
Spiegel
: ?Wurde ein Schiff gekapert, beauftragten die betroffenen Reedereien in der Regel Spezialisten wie ihn, in der Praxis jedoch stehen die Jungs dann da oben, bis an die Zahne bewaffnet. Und du sitzt da unten in deinem Schlauchboot mit den Sacken.“ Inzwischen wurden die Geldsacke aber auch oft von Flugzeugen aus an Fallschirmen abgeworfen.
FDP-Verteidigungsexperte Rainer Stinner forderte ein Verbot von Losegeldzahlungen an somalische Piraten. Im Gesprach mit der ?Neuen Osnabrucker Zeitung“ kritisierte er im April 2009, dass auch deutsche Reeder sich bei Seeraubern vor der Kuste Afrikas mit Millionensummen freikaufen mussten, weil die Politik nicht handlungsfahig gewesen sei. ?Durch das Losegeld konnten sich die Piraten in den letzten Monaten mit immer besseren Waffen und neuen, noch schnelleren Booten ausrusten. Das macht ihre Bekampfung immer schwieriger.“
Zum Schutz vor Piraten schließen Schiffsbesatzungen auf großen Schiffen, sobald die Gefahr eines Uberfalls besteht, alle offenen Turen und Luken; auf den unteren Decks werden Turen teilweise
verschweißt
. Die eigentliche Abwehr erfolgt mit Wasserschlauchen, aus denen mit hohem Druck Wasser auf die Angreifer gespritzt wird. Es existieren auch Elektrozaun-Systeme, die das Erklettern von Bordwanden unmoglich machen sollen. Zudem weisen manche Reeder ihre Mannschaften an, leere Flaschen auf dem Wetterdeck zu zerschlagen, weil viele Piraten die Schiffe barfuß entern.
Große Schiffe mit starker Besatzung nutzen einen Hochspannungszaun um das Schiff herum, außerdem wurde auch eine ?akustische Kanone“ (
Schallkanone
) genutzt, mit der die Angreifer durch hochenergetische gebundelte Hochfrequenztone vertrieben werden, das so genannte
Long Range Acoustic Device
(LRAD).
[35]
Eine weitere Maßnahme auch gegen moderne Piraterie ist die direkte Bekampfung mit Kriegsschiffen, die den Piraten von Bewaffnung und Ausrustung weit uberlegen sind. Piratenangriffe werden durch Warnschusse oder direkten Beschuss der Angreifer abgewehrt. Weiter in der Diskussion sind insbesondere bei der Bekampfung von Piraten am Horn von Afrika (siehe nachster Absatz) der Einsatz von Bodentruppen an Land, um die Ruckzugsorte der Seerauber zu zerstoren oder auch die Abwehr von Piraten durch kleine mobile Lenkwaffenteams, die auf den Frachtern selbst stationiert werden. Langfristig gegen Piraterie soll weiterhin die Staatsgewalt uber deren Heimatregion wiederhergestellt werden, da Piraten meist aus rechtsfreien Raumen heraus operieren.
Eine Bewaffnung von Handelsschiffen (z. B. mit Geschutzen) ist nach internationalem Seerecht nicht geregelt. Die Handelsschiffe waren bei einer Bewaffnung in Kriegsschiffe umzuwandeln und verloren damit ihren Status als Handelsschiffe, bzw. waren ohne die Umwandlung ohne Volkerrechtsstatus.
- Horn von Afrika
Vom
Suezkanal
verlaufen einige der wichtigsten Seehandelsrouten der Welt durch das Rote Meer und den Golf von Aden und verzweigen sich am Horn von Afrika Richtung Persischer Golf, Ostasien und Australien. Sie verbinden somit diese Gebiete mit Europa.
[36]
Aufgrund der politischen Lage in einigen angrenzenden Landern,
insbesondere in Somalia
, wo jegliche durchsetzungsfahige Staatlichkeit zusammengebrochen ist, und im Jemen sind die angrenzenden Seegebiete stark durch Piraterie bedroht.
Die Vereinigten Staaten (USA) und ihre Verbundeten engagieren sich seit 2001 in Reaktion auf die
Terroranschlage am 11. September
an der militarischen Bekampfung des Terrorismus und damit auch der Piraterie, u. a. mit der zur
Operation Enduring Freedom
gehorenden Marineoperation am Horn von Afrika, an der auch die
Deutsche Marine
beteiligt ist.
[37]
Ziel ist die Bekampfung der Versorgung oder Unterstutzung uber See von Terroristen in den an das Operationsgebiet angrenzenden Gebieten, außerdem die Sicherung der Schifffahrtslinien. Aufgrund dieser Prasenz wird auch die Piraterie eingedammt. Vereinzelt kommt es auch zur direkten Bekampfung von Piraten. Außerdem ist fur den bekampften Waffen- und Drogenhandel ebenfalls ein personeller Zusammenhang zur Piraterie zu vermuten. Die Teilnahme der Bundesmarine wirft allerdings verfassungsrechtliche Probleme wegen der strengen Trennung zwischen polizeilichen und militarischen Aufgaben im Grundgesetz auf.
[38]
Dennoch ist seit 2005 ein starker Anstieg besonders der von Somalia ausgehenden Piraterie zu verzeichnen, der zu entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen der Schifffahrt fuhrte. Bereits 2007 empfahl das International Maritime Bureau einen Sicherheitsabstand von 200 Seemeilen zur somalischen Kuste. Die Zunahme von Piratenangriffen im Golf von Aden fuhrte im August 2008 zur Einrichtung eines als ?Maritime Security Patrol Area“ bezeichneten, durch den internationalen Flottenverband besonders gesicherten Korridors durch dieses Gewasser.
[39]
Durch die zunehmende Piraterie hat sich 2009 die großte Containerschiffsreederei der Welt, die
Mærsk Line
, dazu entschieden, den Sueskanal nicht mehr zu befahren und stattdessen Schiffe, wie vor 1869, wieder den weiten Umweg um ganz Afrika und das
Kap der Guten Hoffnung
zu fahren. Dadurch verspaten sich fur die Kunden auf der Route zwischen Europa und Fernost voraussichtlich bis zu 1200 Schiffe jahrlich um bis zu zwei Wochen.
Okonomen gehen davon aus, dass diese Entwicklung eine empfindliche Storung des Welthandels bedeutet (Stand 2009), sich Waren weltweit verteuern und die Weltwirtschaftskrise 2008 dadurch noch angeheizt wird. Wie sich ein Ausfall der Haupteinnahmequelle fur Agypten und damit den Sueskanal selbst auswirkt, ist auf lange Sicht noch nicht abzusehen (Stand 2009).
Die klassische Piraterie wurde in der Kunst vielseitig verarbeitet, oft realistisch dargestellt, doch auch haufig verklart und romantisiert. Es haben sich zahlreiche
Klischees
entwickelt, die mit diesem Begriff verbunden werden. Dazu zahlt beispielsweise die
Augenklappe
. Laut Wissenschaftsjournalist
Christoph Drosser
war die Augenklappe unter Piraten nicht weit verbreitet. Es gabe keine zeitgenossischen Darstellungen von Piraten mit Augenklappen aus dem
Goldenen Zeitalter der Piraterie
, das um 1730 endete. Erst 100 Jahre spater entstand das Stereotyp, richtig popular wurde es durch die
Cartoons
des 20. Jahrhunderts.
[40]
Auch Holzbein, metallene hakenformige Armprothese (Enterhaken), Pistole, Krummsabel, Papagei auf der Schulter, Dreispitz-Hut oder Kopftuch, abgerissene Kleidung,
eingekerbte
Hieb- und
Stichwaffen
,
Schatzkiste
, eine gewaltlusterne Erscheinung oder eine eigensinnige Standesmoral gehoren hierzu. Obwohl Seerauber zu allen Zeiten im Rahmen ihrer verfugbaren Moglichkeiten modern ausgerustet waren und berechnend agiert haben, entwickelte sich das Sujet eines typischen Piraten in Literatur, Film und Comic auf einige markante, aber oft unrealistische Merkmale.
Die literarische Bearbeitung von Seefahrerabenteuern lasst sich mindestens bis zur
Odyssee
von
Homer
zuruckverfolgen. Ein antiker Roman, der auch Seerauberei thematisierte, war
Heliodors
Aethiopica
(?Die athiopischen Abenteuer von Theagenes und Charikleia“). Auch in der spateren Weltliteratur ist Seerauberei immer wieder Thema ? so etwa in
Tausendundeiner Nacht
bei den Erzahlungen uber
Sindbad
den Seefahrer
.
Der Piratenroman in seiner heutigen Form wurde im 18. Jahrhundert entwickelt. Nachdem Tatsachenberichte, wie etwa
Alexandre Exquemelins
1678 unter dem Titel
De Americaensche Zee-Rovers
(?Die Amerikanischen See-Rauber“, 1679) oder das 1724 veroffentlichte Buch
A General History of the Robberies and Murders of the Most Notorious Pyrates, and also their Policies, Discipline and Government
eines gewissen
Captain Charles Johnson
erhebliche kommerzielle Erfolge erzielten, veroffentlichte
Daniel Defoe
1720 mit
Life, Adventures and Piracies of Captain Singleton
den ersten fiktiven Roman uber die Piraten der Karibik.
1821 erschien der Roman ?The Pirate“ des
Romantikers
Walter Scott
, dem Begrunder des
historischen Romans
. Die Handlung um den fiktiven Piraten Clement Cleveland ist inspiriert vom Leben des Piraten
John Gow
, spielt aber vor seiner Zeit, im spaten 17. Jahrhundert.
Die Piraten in der heutigen Literatur hatten ihre Vorlaufer vor allem in englischen
Groschenheften
, wie sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen, den sogenannten
Penny Dreadfuls
. Diese in der Regel wochentlich erscheinenden Periodika schwankten zwischen literarisch durchaus anspruchsvollen Veroffentlichungen und Schundliteratur. Nach dem Aufkommen der Dampfschiffe und dem damit verbundenen Ruckgang der Piraterie konnte die karibische Piraterie thematisiert und ohne Rucksicht auf eine allzu große Realitatsnahe auch romantisch-abenteuerlich aufbereitet werden. Allerdings dominierten bis 1860 eher die muslimischen Korsare des Mittelmeeres die Piratenromane. Um 1890 konnten die Groschenhefte Auflagen von bis zu 665.000 wochentlich verkauften Exemplaren erreichen.
Zielgruppe dieser Abenteuerromane waren Jungen und junge Manner. Die Hefte behandelten die gesamte Bandbreite der maritimen Abenteuer: Schiffbruch,
Robinsonaden
, Kolonial- und andere Seekriege, Sklavenhandel und Piratenabenteuer. Im Zusammenhang hiermit erschien 1881/1882 der beruhmteste Piratenroman
Treasure Island
(?
Die Schatzinsel
“) von
Robert Louis Stevenson
unter dem Pseudonym ?Captain George North“.
[41]
Weitere bekannte Beispiele sind die jeweils funf- und elfbandigen Romanzyklen von
Emilio Salgari
um
Die Piraten der Antillen
(1898?1908) und den malaysischen Piraten
Sandokan
(1895?1913). Letzterer wurde 1976 in der erfolgreichen italienischen Fernsehserie
Sandokan ? Der Tiger von Malaysia
adaptiert. Pragend fur unser heutiges Klischee des Piraten und Vorbild fur zahlreiche Hollywood-Adaptationen ist auch
Rafael Sabatinis
Captain Blood
(1922). Er gilt als authentischster Piratenroman.
Diese Literaturform bediente sich erheblicher Klischees.
Ebenfalls aufgegriffen wurde dieses Erzahlmuster in der
ZDF
-
Weihnachtsserie
Jack Holborn
von 1982 mit dem Piraten Captain Sharingham.
[42]
Bekannt ist auch das Lied ?
Die Seerauber-Jenny
“ in der
Dreigroschenoper
von
Bertolt Brecht
. Das erzahlt vom Tagtraum des Zimmermadchens Jenny, die sich aus ihrer mickrigen Existenz heraustraumt, da sie sich unbeachtet fuhlt. Befreiung soll ihr dabei ein Piratenschiff ?mit acht Segeln“ bringen, das sie mitnimmt.
Der amerikanische Schriftsteller
William S. Burroughs
, Vertreter der
Beatnik
- und
Hippie
-Kultur mit
existenzialistischem
Einschlag, hat in einer Reihe von Romanen die Geschichte der Piraten verarbeitet. Basierend auf der
Cut-up
Methode spinnt Burroughs ein Geflecht aus historischen und fantastischen Handlungsfaden, so zuletzt in
Stadte der roten Nacht
(Cities of the red night)
. Sein Interesse gilt dabei Piraten-Gemeinschaften, die sich bereits im 18. Jahrhundert eigenen, fortschrittlichen, nach heutigem Maßstab liberal-demokratischen Prinzipien verschrieben hatten. Seine Helden zeichnen anfangs den Weg und das Leben in diesen Gruppen nach, verbinden sich dann mit anderen
Untergrundbewegungen
, um mit
Guerilla
- und
PSI
-Techniken die
burgerliche Gesellschaft
zu uberwinden.
Der Autor
Fritz Graßhoff
schrieb Piratenlieder-Lyrik, die (z. B. von
Lotar Olias
vertont) von vielen Interpreten (
Heinz Reincke
,
Ingrid van Bergen
,
Gunter Pfitzmann
,
Hannes Messemer
) als
Chanson
oder
Rezitation
vorgetragen und auf Tontragern aufgenommen wurde.
[43]
Der
Piratenfilm
stellt eines der altesten Film
genres
dar und ist eine Unterform des
Abenteuerfilms
. In der Regel behandelt er die Piraterie des 17. bis 19. Jahrhunderts, wobei der jeweilige Film mehr oder weniger an historische Begebenheiten angelehnt sein kann. Der Piratenfilm zeichnet sich meist durch Kampfszenen, exotische Schauplatze und haufig die Rebellion eines Einzelnen gegen eine Ubermacht, sowie die Reduzierung der Frauen auf ein eher dekoratives, umworbenes oder in Not befindliches Beiwerk aus.
Die Piraten erscheinen haufig als bose
Antagonisten
der Hauptfigur (beispielsweise
Captain Hook
bei
Peter Pan
), konnen allerdings auch selbst Hauptdarsteller und Sympathietrager sein. Oft wird der Pirat als betont mannlicher Draufganger dargestellt, wie schon von
Douglas Fairbanks
in dem
Stummfilm
Der Schwarze Pirat
von 1926, der als der erste kommerziell erfolgreiche Piratenfilm gilt, oder
Errol Flynn
als Captain Blood in dem 1935 nach dem Roman von
Rafael Sabatini
entstandenen Film
Unter Piratenflagge
. Weitere Klassiker, wie
Der rote Korsar
von 1952 mit
Burt Lancaster
als Captain Vallo, pragten das heutige romantisierte Bild der Piraterie maßgeblich.
Ein pragendes Element der meisten englischsprachigen Piratenfilme ist der sogenannte
Pirate Speech
(Piratensprache), die sich jedoch nicht historisch belegen lasst, sondern auf den Schauspieler
Robert Newton
und seine Rollen in mehreren erfolgreichen Piratenfilmen der 1950er Jahre zuruckgeht.
[44]
Dramaturgische Beschrankungen und haufige Wiederholungen ahnlicher Handlungsablaufe in den klassischen Piratenfilmen fuhrten ab den 1940er Jahren zur ironischen Verfremdung bis hin zur Satire oder zur Verarbeitung des Stoffes als Musica. Beispiele sind
The Princess and the Pirate
von 1944 mit
Bob Hope
, das Musical
Der Pirat
oder aus jungerer Zeit
Roman Pola?skis
Piraten
(1986). Auch kamen neue Rollenbilder auf, weshalb
Geena Davis
in dem 1995 entstandenen Film
Die Piratenbraut
einen weiblichen Kapitan spielen konnte.
Nachdem die Piraten-Thematik im Film schon nahezu totgesagt worden war, hat sie in Filmen wie denen der Reihe
Pirates of the Caribbean
wieder beachtliche Erfolge erzielt. Hier treten u. a.
Johnny Depp
als Captain Jack Sparrow und
Geoffrey Rush
als Captain Hector Barbossa auf.
Einige Vorlagen wurden mehrfach verfilmt, so geht die Anzahl der Verfilmungen des Romans
Die Schatzinsel
von Robert Louis Stevenson mit unterschiedlichsten Abwandlungen in den zweistelligen Bereich;
Peter Pan
mit der Figur des Piraten Captain Hook wurde mindestens neunmal verfilmt.
[45]
- The Buccaneers
(GB 1956,
ITC
, 39 Episoden)
- Die Abenteuer des Sir Francis Drake
(
Sir Francis Drake.
GB 1961, ITC, 26 Episoden)
- Die Manner von Saint Malo
(
Corsaires et flibustiers
, anderer Titel
Les Corsaires
, F 1966, 13 Episoden)
- One Piece
(
Anime
, Japan, seit 1998)
- Black Sails
(Serie, USA 2014)
- Entern oder Kentern
(Spielshow, Deutschland 2007)
Dem sich seit dem 19. Jahrhundert entwickelten Erzahlmuster in der klassischen Piratenliteratur folgen auch die
Comics
. In der seit 1936 erscheinenden Comic-Serie
Das Phantom
hat sich der maskierte Held u. a. dem Kampf gegen meist skurrile Piraten verschrieben. Charaktere wie Eisenhand, Schwarzbart und die Teufelsmasken werden hauptsachlich als bose Gegenspieler des Helden dargestellt.
In der seit 1959 veroffentlichten Comicserie
Der Rote Korsar
von
Charlier
und
Hubinon
(nachdem die Autoren verstarben, wurde die Serie von anderen Kunstlern fortgesetzt) ist der Adoptivsohn Rick des namensgebenden Piraten jedoch die Hauptfigur und der Sympathietrager. Er, sein Adoptivvater und die zwei wiederkehrenden Charaktere Baba (ein schwarzer Riese) und Dreifuß (ein belesener, lateinische Klassiker zitierender Pirat mit Holzbein) erleben in dieser Serie diverse Abenteuer, mit den typischen Elementen der Piratengeschichten.
[46]
Aufgenommen wurde diese Comicserie in
Asterix
, wo die in nahezu jedem Heft auftauchenden Piraten den Hauptfiguren des
Roten Korsaren
persiflierend nachgebildet sind. Hier scheitern sie jedoch regelmaßig, enden fast stets als
Schiffbruchige
und stellen hierbei einen wichtigen
Running Gag
dar.
[47]
Eine Weiterentwicklung erfuhr das Piraten-Motiv Ende der 1960er Jahre in den Comics um
Corto Maltese
, dem ?Kapitan ohne Schiff“, von
Hugo Pratt
. In der melancholischen Abenteuer-Erzahlung
Die Sudseeballade
wird Corto Maltese zu Beginn des
Ersten Weltkrieges
in die Machenschaften von Piraten verwickelt, die in der Inselwelt
Melanesiens
dubiose Geschafte mit Abgesandten des
Ostasiengeschwaders
der deutschen Kriegsmarine machen. Der brutale und unberechenbare Rasputin und der besonnene Japaner Taki Jap unterstehen hierbei jedoch nur dem geheimnisvollen Monaco, ?dem letzten Piraten“, der sich unter einer Monchskutte unkenntlich macht und von einer versteckten Insel aus die Faden zieht. Tragischer Held ist ein deutscher Marineoffizier, der seine soldatische Ehre verliert und am Ende unter der Anklage der Piraterie standrechtlich erschossen wird.
Die
Manga
serie
One Piece
, die von einer Gruppe von Piraten unter Anfuhrung von
Monkey D. Ruffy
handelt, ist die erfolgreichste japanische Manga-Reihe uberhaupt.
[48]
Vorreiter war
Pirates!
von 1987, das Elemente des
Computer-Rollenspiels
, der
Wirtschaftssimulation
und des
Echtzeit-Strategiespiels
vereint und als Klassiker unter den Computerspielen gilt.
Wahrend bei einigen Spieleserien, wie
Der Patrizier
,
Port Royale
oder auch der
Anno
, Piraten vor allem storende und hemmende Spielelemente darstellen, schlupft der Spieler bei anderen Spielen in die Haut der Piraten, so wie bei
Pirates!
oder in
Monkey Island
mit dem Piraten Guybrush Threepwood.
Soweit es sich um Spiele handelt, die auf Rollenspiel ausgerichtet sind, wie etwa
Pirates of the Burning Sea
,
Pirates of the Caribbean
um den Charakter Nathaniel Hawk,
Skies of Arcadia
, oder
Piraten ? Herrscher der Karibik
, dominieren Kampfsequenzen, wahrend bei Simulationsspielen wie
Tropico 2: Die Pirateninsel
auf die Darstellung einzelner Kampfe verzichtet wird.
Die Spiele sind fast durchweg in der ?Goldenen Zeit“ der Piraterie im 17. bis 18. Jahrhundert angesiedelt und spielen meist in der Karibik, mit der Ausnahme von
Der Patrizier
und
Skies of Arcadia
. Es wird meist auf bekannte Stereotype aus Piratenfilmen zuruckgegriffen, etwa Totenkopffahne, Schatzinsel, Augenklappe sowie Holzbein.
Der vierte Teil der
Assassin’s-Creed
-Saga,
Assassin’s Creed IV: Black Flag
, hat ein Piratenszenario zum Hintergrund.
Das 2018 veroffentlichte
Sea of Thieves
ist ein
Mehrspieler
-
Action-Adventure
(
MMO
), welches sich thematisch mit Piraten auseinandersetzt und in der
Egoperspektive
gespielt wird.
- Corrado in
Giuseppe Verdis
Oper
Il corsaro
- Dotterbart
(im Original ?Yellowbeard“) aus dem gleichnamigen satirischen Film
- Long John Silver
und
Captain Joshua Flint
aus
Die Schatzinsel
, letzterer evtl. nach unbekanntem historischen Vorbild
- Pirate Jake, der Gegner von Captain Abercromby aus der BBC-Kinderserie
- Feuerbart, einer der Piraten aus
George MacDonald Frasers
Roman
?Die Piraten“
- Captain Pugwash, britische Cartoonfigur
- ?Rackham der Rote“, Kapitan der Einhorn, schatzversteckender Pirat aus der Comic-Reihe Tintin bzw.
Tim und Struppi
.
- Die Heftromanserie
Seewolfe, Korsaren der Weltmeere
aus dem
Pabel-Moewig
-Verlag erzahlt uber annahernd 750 Bande die Abenteuer der Besatzung des Freibeuters
Philip Hassard Killigrew
, die mit ihren Schiffen zur Zeit Elisabeths I. die gesamte Welt bereist.
- Captain Walker, Captain Bannon, Captain Tyrone, Captain Galliano, Captain Rouquette, Jolly, Griffin, Soledad, Buenaventura und Kendrick aus
Kai Meyers
Wellenlaufer-Trilogie
- die Wilde 13, eine recht bekannte, schreckliche Piratenbande aus
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer
von
Michael Ende
- Captain Hook
bei
Peter Pan
- der einaugige Willy aus dem Abenteuerfilm
Die Goonies
- Kapitan
Monkey D. Ruffy
und seine Besatzung sowie der Piratenkonig Gol D. Roger aus der fiktiven Welt des Mangas
One Piece
von Eiichiro Oda
- Ephraim Langstrumpf aus dem Kinderbuch
Pippi Langstrumpf
(
Astrid Lindgren
), von Pippi selbst als ?Schrecken der Meere“ bezeichnet, außerdem die Piratenkapitane Blut-Svente und Messer-Jocke (Pippi auf Taka-Tuka-Land)
- der untote Pirat LeChuck aus der Computerspiel-Serie
Monkey Island
- Captain Jack Sparrow und Hector Barbossa aus der
Fluch-der-Karibik
-Reihe
- Kapitan Nathaniel Hawk aus dem
Pirates-of-the-Caribbean
-Computerspiel
- Tetra (Zelda) und ihre Piratenbande aus
The Legend of Zelda: The Wind Waker
und
The Legend of Zelda: Phantom Hourglass
- die Gerudo-Piratenbande aus
The Legend of Zelda: Majora’s Mask
- Captain Harlock aus dem
Manga
Die Abenteuer des fantastischen Weltraumpiraten Captain Harlock
von
Leiji Matsumoto
- Captain Red aus dem
Roman-Pola?ski
-Film
Piraten
.
- Kaptn Sabelzahn
- Kapitan Gregorius Emanuel Stahlbart (Risen, Risen 2)
- Kapitan Greg (Gothic 2: Die Nacht des Raben)
- Captain Davidson aus
Dark Project 2: The Metal Age
- Captain Edward Kenway, Kapitan der Jackdaw, Freibeuter und Assassine aus dem Spiel Assassin’s Creed IV: Black Flag.
- Victarion
und
Asha Graufreud
aus der Romanreihe
Das Lied von Eis und Feuer
. Das Volk der
Eisenmanner
, denen auch die Graufreuds angehoren, ist in den Buchern weithin fur seine Kriegs- und Piratenflotten bekannt.
Diverse Bands behandeln die Piraten-Thematik in ihrer Musik, z. B. die Mittelalter-Rock-Bands
Elmsfeuer
und
Vroudenspil
, die ihren Stil als ?Freibeuter-Folk“ bezeichnet, oder die Metal-Bands
Alestorm
,
Swashbuckle
und
Running Wild
, die
Piraten-Metal
als Subgenre im Heavy Metal popular gemacht haben. Auch auf humorvolle Art wird sich der Thematik angenommen, wie die Band
Mr. Hurley & die Pulveraffen
beweist. Authentischer und wilder klingen
YeBanishedPrivateers
, welche dem Folk-Bereich zuzuordnen sind. Im Schlagerbereich hat es
Santiano
geschafft, sich zu etablieren, und im Rockgewand prasentieren sich
Die Piraten
und
Skorbut
.
Eine ganze Reihe von teils prominenten Organisationen und Business-Modellen sind unlangst seitens Forschern der
HEC Paris
als Formen der Piraterie beobachtet worden.
[49]
Aktuelle Forschung fokussiert zunehmend auch augenscheinliche Ahnlichkeiten zwischen Unternehmertum und Piraterie. In diesem Kontext wird Piraterie als strategische Inspirationsquelle fur die Entrepreneurship-Ausbildung
[50]
sowie fur Forschung zu Entrepreneurship
[51]
und zu Business Model Innovation
[52]
diskutiert. In eine ahnliche Richtung geht der Begriff des
Guerilla-Marketing
, bei dem mit geringen Ressourcen und unkonventionellen Methoden Uberraschungseffekte erzielt werden.
- Frank Bardelle:
Freibeuter in der Karibischen See. Zur Entstehung und gesellschaftlichen Transformation einer historischen ?Randbewegung“.
Westfalisches Dampfboot, Munster 1986,
ISBN 3-924550-20-4
(Ein wissenschaftliches Werk mit umfangreicher Bibliographie, zugleich Munster (Westfalen), Universitat, Dissertation, 1986).
- Arne Bialuschewski:
Piratenleben. Die abenteuerlichen Fahrten des Seeraubers Richard Sievers.
Campus, Frankfurt am Main 1997,
ISBN 3-593-35819-0
.
- Arne Bialuschewski:
Das Piratenproblem im 17. und 18. Jahrhundert.
In: Stephan Conermann (Hrsg.):
Der Indische Ozean in historischer Perspektive.
(=
Asien und Afrika. Beitrage des Zentrums fur Asiatische und Afrikanische Studien (ZAAS) der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel.
Bd. 1). EB-Verlag, Schenefeld/Hamburg 1998,
ISBN 3-930826-44-5
, S. 245?261.
- Matthias Blazek:
Seerauberei, Mord und Suhne ? Eine 700-jahrige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292?1949
. ibidem, Stuttgart 2012,
ISBN 978-3-8382-0457-4
.
- Robert Bohn
:
Die Piraten.
2. Auflage. Beck, Munchen 2005,
ISBN 3-406-48027-6
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Piraten. Die Herren der sieben Meere.
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ISBN 3-86108-536-4
. (Katalogbuch zu einer Ausstellung; darin u. a.: Detlef Quintern:
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und Kay Hoffmann:
Unterm Pflaster liegt der Strand. Einige Anmerkungen zum Piraten im Film
)
- Hartmut Roder (Hrsg.):
Piraten. Abenteuer oder Bedrohung?
Edition Temmen, Bremen 2002,
ISBN 3-86108-785-5
. (Begleitband zum Symposium
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des Uberseemuseum Bremen am 10./11. November 2000)
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- Ulrich Weidinger:
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- Johann Ernst Daniel Bornschein
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Antonia della Roccini, die Seerauber-Konigin.
Braunschweig 1801.
- Johann Ernst Daniel Bornschein:
Der Seerauber-Konig.
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- Carmen Boullosa
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Sie sind Kuhe, wir sind Schweine.
Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993. (st 3074, Frankfurt am Main 2000,
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Die Abenteuer des
Kapitan Singleton
. Bastei Lubbe, Bergisch Gladbach 2001,
ISBN 3-404-14488-0
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- Friedrich Gerstacker
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Die Flußpiraten des Mississippi
. Swan-Buch-Verlag, Kehl 1993,
ISBN 3-89507-019-X
(1848) (eine Fortsetzung seines Romans
Die Regulatoren in Arkansas
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- Bjorn Larsson:
Long John Silver. Der abenteuerliche Bericht uber mein freies Leben und meinen Lebenswandel als Glucksritter und Feind der Menschheit
. Goldmann, Munchen 2001,
ISBN 3-442-45185-X
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- Ernst Friedrich Lohndorff
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Old Jamaica Rum. Historischer Roman
. Weiß-Verlag, Berlin 1978. (der Roman thematisiert
Tortuga
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Port Royal
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- Michael Peinkofer
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Die Erben der schwarzen Flagge
. Bastei Lubbe, Bergisch Gladbach 2006,
ISBN 3-404-15417-7
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- Celia Rees:
Piraten!
Berlin-Verlag, Berlin 2003,
ISBN 3-8270-5004-9
. (Jugendbuch)
- Rafael Sabatini
:
Captain Blood
. Edition Strange, Erkrath 2002,
ISBN 3-89064-812-6
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- Rafael Sabatini:
Der schwarze Schwan. Roman
. Droemer Knaur, Munchen 1978,
ISBN 3-426-00558-1
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- Emilio Salgari
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Sandokan, Abenteurer der Meere. Roman
. Ullstein, Frankfurt am Main 1989,
ISBN 3-548-21101-1
. (enthalt die Romane ?Tigri di Mompracem“ und ?i pirati della Malesia“)
- Emilio Salgari:
Sandokan, der Konig von Malaysia. Roman.
Ullstein, Frankfurt am Main 1988,
ISBN 3-548-21093-7
. (enthalt die Romane ?Due tigri“ und ?Re del mare“)
- Rainer M. Schroder:
Die Irrfahrten des David Cooper. eine abenteuerliche Schatzsuche
. Omnibus-Verlag, Munchen 2001,
ISBN 3-570-27016-5
. (Jugendbuch)
- Karl Schopfer
:
Simon Tanzer, der furchtbarste, grausamste und frechste aller Seerauber.
2 Bande, Nordhausen 1826 u. 1828.
- Robert Louis Stevenson
:
Die Schatzinsel
. Manesse-Verlag, Zurich 2006,
ISBN 3-7175-1382-6
. (Wohl der bekannteste Roman uber Piraten; der Schriftsteller Bjorn Larsson griff die Hauptfigur ?Long John Silver“ in seinem gleichnamigen Roman erneut auf)
- Andreas Venzke
u. a.:
Gasparan oder Die letzte Fahrt des Francis Drake
. Benziger-Verlag, Zurich 1996,
ISBN 3-545-36531-X
. (literarische Darstellung des Freibeuterwesens im elisabethanischen Zeitalter)
- Klaus Lingenauber:
Stortebekers Beifang ? Freibeuter wider Willen.
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In:
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21. Oktober 2006. Der darin erwahnte Dokumentarfilm
Der wahre Schatz des Stortebeker.
(Buch und Regie:
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Seerauberei, Mord und Suhne ? Eine 700-jahrige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292?1949.
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(
Memento
des
Originals
vom 29. November 2015 im
Internet Archive
)
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, abgerufen am 10. Mai 2022
- ↑
James F. Warren: A Tale of Two Centuries: The Globalisation of Maritime Raiding and Piracy in Southeast Asia at the end of the Eighteenth and Twentieth Centuries, Arbeitspapier der Asia Research Institute, Singapur, S. 6f
(
Memento
des
Originals
vom 29. November 2015 im
Internet Archive
)
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, abgerufen am 10. Mai 2022
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The Asahi Shimbun.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
28. Dezember 2019
;
abgerufen am 24. Januar 2021
(englisch).
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des
Originals
vom 26. August 2014 im
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