Der
Freitag
ist gemaß der
Europaischen Norm
EN 28601
und dem
internationalen Standard
ISO 8601
der funfte
Tag
der
Woche
, nach judischer, christlicher und islamischer sowie
mittelalterlicher Wochentagszahlung
? in der die Woche mit dem
Sonntag
beginnt ? der sechste.
Der Name geht auf den romischen Tagesnamen
dies Veneris
, also Tag der (Liebesgottin)
Venus
, und dieser wiederum auf den
babylonischen
Wochentagsnamen zuruck. Als die sudlichen
Germanen
die Siebentage
woche
von den Romern ubernahmen, ubersetzten sie ihn mit ihrer als ahnlich wahrgenommenen
Gottin
Frija, die im Norden
Frigg
hieß (vgl. althochdeutsch
friatac
, altenglisch
fr?gedeag
,
altnordisch
frjadagr
).
[1]
Sie war in der islandischen
Edda
eher Schutzherrin der
Ehe
und Mutterschaft. Danach wurde man eher die nordgermanische Liebesgottin
Freya
an dieser Stelle erwarten, die deshalb auch oft als Namensgeberin des Freitags genannt wird. Allerdings kann ihr Name, der urnordisch
*frauj?n
(Herrin) gelautet hatte, nicht zu
friatag
gefuhrt haben.
[2]
Nur ganz vereinzelt wird der Freitag in altnordischen Quellen an Freyja angelehnt, so in den
Breta sogur
(?Freyjudag“).
[3]
In Skandinavien wurde der Name allerdings nicht nach der dortigen Namensform
Frigg
gebildet, sondern nur der sudgermanische Name ubernommen (
frjadagr
)
[4]
Vermutlich war Frijas Rolle ursprunglich der Venus ahnlicher als spater in der
islandischen Literatur des Mittelalters
. (vgl.
schwedisch
/
danisch
/
norwegisch
fredag).
Die
romanischen
Namen fur Freitag (
franz.
vendredi
,
ital.
venerdi
,
span.
viernes
) gehen ebenfalls auf die
lateinische
Bezeichnung
dies Veneris
beziehungsweise
Veneris dies
zuruck.
Im
Judentum
ist der Freitag, hebraisch ??? ???? (jom schischi, der sechste Tag), der
Rusttag
und Vorabend des
Schabbats
, der am Freitagabend bei Einbruch der Dunkelheit beginnt.
Im
Christentum
gedenken die Glaubigen freitags in besonderer Weise des Leidens und der
Kreuzigung Christi
. Nach alter Tradition verzichten Christen freitags auf Fleisch (siehe auch
Freitagsopfer
). Der
Karfreitag
im
Triduum Sacrum
gehort zu den hochsten Feiertagen des
Kirchenjahres
.
Im
Islam
ist der Freitag der wochentliche
Feiertag
, an dem das Mittagsgebet (
Salat
) in der Gemeinschaft verrichtet wird und der Prediger (
Chatib
) eine Predigt (
Chutba
) halt (vgl.
Freitagsgebet
).
Der Spruch ?Freitag nach eins macht jeder seins.“ bezieht sich auf den besonders in Behorden verbreiteten fruhen
Feierabend
am letzten Arbeitstag der Woche. Das im
Englischen
existierende
Thank God it’s Friday
druckt in ahnlicher Weise die Vorfreude auf das in der Regel arbeitsfreie Wochenende aus.
Der Freitag ist mit der Symbolik des Ungluckstags behaftet. Wahrend ein Freitag, an dem sich Ungluck ereignet, als
Schwarzer Freitag
bezeichnet wird, erwarten
aberglaubische
Menschen am
13. Tag eines Monats, falls er auf einen Freitag fallt
, besonders haufig Ungluck.
- ↑
Rudolf Simek
:
Lexikon der germanischen Mythologie
(=
Kroners Taschenausgabe
.
Band 368). 3., vollig uberarbeitete Auflage. Kroner, Stuttgart 2006,
ISBN 3-520-36803-X
, S. 118?119.
- ↑
E. C. Polome:
Freyja
. In:
Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
2. Aufl. Band 9, Berlin 1995, S. 584?587.
- ↑
Johan Fritzner:
Ordbog over det gamle norske sprog. Omarbeidet, forøget og forbedret udgave
. Band 1 (1886) S. 490 (
online
bei Google Books) - vgl. dort auch S. 490.
- ↑
Rudolf Simek:
Lexikon der germanischen Mythologie
(=
Kroners Taschenausgabe.
Band 368). 3., vollig uberarbeitete Auflage. Kroner, Stuttgart 2006,
ISBN 3-520-36803-X
, S. 118.