Eritrea

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Staat Eritrea
??? ???? (Tigrinya)
???? ?????? (arabisch)

Hagara Ertra (Tigrinya)
Daulat Iritriy? (arabisch)
Flagge Siegel
Wahlspruch : ??? ???? Awwat n??affa? , deutsch ‚Sieg fur die Massen‘
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienRepublik ZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalPortugal (Madeira)SpanienSpanien (Kanarische Inseln))Kap VerdeMauritiusFrankreich (Réunion)Frankreich (Mayotte)KomorenSeychellenFrankreich (Îles Éparses)MadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarAntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ParaguayUruguayArgentinienBolivienBrasilienFrankreich (Französisch-Guayana)SurinameGuyanaKolumbienKanadaKönigreich Dänemark (Grönland)IslandMongoleiNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBarbadosBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechienSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusRepublik MoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgisistanRussland
Amtssprache Tigrinya [1] und Arabisch ;
Englisch , Tigre , Afar , Saho , Kunama , Bedscha , Blin und Nara sind de jure gleichberechtigte Nationalsprachen [2] [3]
Hauptstadt Asmara
Staats- und Regierungsform prasidentielle Republik mit Einparteiensystem
Staatsoberhaupt , zugleich Regierungschef Interimsprasident / de facto Prasident
Isayas Afewerki
Flache 117.600 km²
Einwohnerzahl 3,8 Millionen (2024) [4]
Bevolkerungsdichte 32 Einwohner pro km²
Bevolkerungs­entwicklung   +0,81 % [5] (Schatzung 2016)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total ( KKP )
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019 (Schatzung) [6]
Index der menschlichen Entwicklung 0,492 ( 176. ) (2021) [7]
Wahrung Nakfa (ERN)
Unabhangigkeit 24. Mai 1993 (von Athiopien )
National­hymne Ertra, Ertra, Ertra
Nationalfeiertag 24. Mai (Unabhangigkeitstag)
Zeitzone EAT ( UTC+3 )
Kfz-Kennzeichen ER
ISO 3166 ER , ERI, 232
Internet-TLD .er
Telefonvorwahl +291

Eritrea ([ ?e?i?t?eːa ]; Tigrinya ???? Ertra , Er ? tra oder Ert?ra , [8] arabisch ??????   Iritriy? ) ist ein Staat im nordostlichen Afrika . Er grenzt im Nordwesten an den Sudan , im Suden an Athiopien , im Sudosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer . Ein Viertel der knapp vier Millionen Einwohner zahlenden Bevolkerung Eritreas konzentriert sich auf die Hauptstadtregion von Asmara , die weiteren Stadte sind deutlich kleiner.

Fruher lag im Hochland von Eritrea das Konigreich Medri Bahri mit der Hauptstadt Debarwa , in welchem der Baher Negash herrschte; das Tiefland von Eritrea war mehr als 300 Jahre eine osmanische und agyptische Kolonie, Hauptstadt war Massaua . 1890 wurde Eritrea zur italienischen Kolonie . Ab 1941 stand das Land unter britischer Verwaltung und war seit 1952 foderativ mit dem damaligen Kaiserreich Abessinien in Personalunion verbunden, ehe es 1961 als Provinz Eritrea dem Athiopischen Kaiserreich von Haile Selassie zentralistisch eingegliedert wurde. Nach dreißigjahrigem Unabhangigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 von Athiopien unabhangig.

Seit die Eritreische Volksbefreiungsfront die Eigenstaatlichkeit erkampft hat regiert Prasident Isaias Afewerki autoritar in einem Ein-Parteien-System der aus der Unabhangigkeitsbewegung hervorgegangenen Volksfront fur Demokratie und Gerechtigkeit das Land. Andere Parteien als die PFDJ sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschrankt. In Eritrea existieren weder ein Parlament noch unabhangige Gerichte. In den letzten 33 Jahren gab es daher keine nationalen Wahlen. Das Land ist das weltweit einzige ohne Staatsverfassung. [9] Es herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem. Regelmaßig kommt es zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte . Haufig wird Eritrea als ?das Nordkorea Afrikas“ bezeichnet. Vor dem Regime flohen in der Vergangenheit und anhaltend viele Menschen ins Ausland.

Etymologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Landesname leitet sich von seinem griechischen Namen ?ρυθρα?α Erythrai? ab, der auf die Bezeichnung ?ρυθρ? θ?λασσα erythra thalassa , deutsch ‚rotes Meer‘ , zuruckgeht und fruher als Erythraa eingedeutscht wurde. Die Eigenbezeichnung Ertra (aus Altathiopisch bahira ertra , ?Rotes Meer“) bezieht sich ebenfalls auf diese alte griechische Bezeichnung des Roten Meeres.

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Physische Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Hochland des Landesinneren, das Teil des Hochlandes von Abessinien ist, fallen jahrlich bis zu 600 Millimeter Regen, vor allem in der Zeit von Juni bis September. Die meisten großeren Stadte Eritreas finden sich im Hochland, auf uber 1.600 Metern uber dem Meer. Im sudlichen Hochland befinden sich die wenigen fruchtbaren Regionen des Landes, wie die Gegend von Mendefera , das Umland von Badme und das Grenzdreieck mit Athiopien und dem Sudan in der Region Gash-Barka . Auch die hochste Erhebung des Landes, der Dega mit 3.047 Metern, sudostlich von Asmara , liegt im Hochland von Abessinien.

Im Westen des Landes hat Eritrea auch Anteil an der Sahara : westlich des Flusses Barka und nordlich des Flusses Gash setzt sich die ostliche Sahara vom Sudan her fort und endet mit dem Anstieg zum Hochland von Abessinien.

Die beinahe wustenartige Trockensavanne am Roten Meer ist sehr heiß und trocken. Der Bereich der Kustenebene zwischen Massaua und der Grenze zum Sudan im Norden wird teilweise noch mit zur Sahara gerechnet.

Der gesamte Sudosten Eritreas dagegen ist Teil der Danakil-Wuste , einer der heißesten und trockensten Wusten der Welt. Im Afar-Dreieck liegt die Danakil-Senke, in der sich mit 110 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt des Landes befindet. Die Landesflache von Eritrea betragt 117.600 km², was etwa einem Drittel der Flache Deutschlands entspricht.

Humangeographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stadte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die großten Stadte sind (Berechnung 2012): Asmara (665.000 Einwohner), Assab (99.000 Einwohner), Keren (80.000 Einwohner), Massaua (52.000 Einwohner), Mendefera (25.000 Einwohner) und Barentu (19.000 Einwohner). [10]

Verwaltungsgliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

DschibutiSaudi-ArabienJemenSudanÄthiopienAnsebaMaekelDebubGash-BarkaDebubawi Kayih BahriSemienawi Kayih Bahri
Karte der Verwaltungsregionen Eritreas

Bis 1996 war Eritrea in neun Regionen ( awraja ) gegliedert. Diese Regionen stammten noch aus der italienischen Kolonialzeit. Die Regionen und ihre Regionshauptstadte waren: Akkele Guzay ( Adi Keyh ), Barka ( Agordat ), Denkalia ( Assab ), Gash Setit ( Barentu ), Hamasien (Asmara), Sahel ( Nakfa ), Semhar ( Massaua ), Senhit ( Keren ) und Seraye ( Mendefera ).

Mit der Verwaltungsreform vom 15. Juli 1996 wurde die Zahl der Regionen ( zoba ) auf sechs reduziert: [11]

Bevolkerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Demografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Anzahl der Einwohner wurde lange deutlich zu hoch angegeben. Noch fur das Jahr 2017 wurde die Einwohnerzahl bei den Vereinten Nationen mit 5,1 Millionen [4] und im CIA World Factbook mit 5,9 Millionen angegeben. [12] Kurz darauf haben die Vereinten Nationen all ihre Zahlen fur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutlich nach unten korrigiert und schatzen seither fur 2017 nur noch etwa 3,4 Millionen Einwohner, fur 2022 etwa 3,7 Millionen. [13] [14] Das CIA World Factbook ist der UN-Korrektur noch nicht gefolgt und schatzt 6,23 Mio. Einwohner fur 2023.

Jahr Einwohnerzahl [13]
1950 0,82 Mio.
1975 1,45 Mio.
2000 2,39 Mio.
2025 3,89 Mio.
2050 5,96 Mio.
Bevolkerungspyramide Eritrea 2020

Im internationalen Vergleich ist die Versorgungsquote mit Verhutungsmitteln in Eritrea schlecht. Es ist daher von einem starken Bevolkerungswachstum betroffen, welches zu einem großen Teil auf ungeplanten Schwangerschaften beruht. So hatten nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevolkerung im Jahr 2015 nur 7 % der verheirateten Frauen Zugang zu modernen Verhutungsmitteln. [15] Es wird daher Stand 2022 von den Vereinten Nationen geschatzt, dass sich die Bevolkerung von 4 Mio. im Jahr 2025 auf 8 Mio. im Jahr 2080 verdoppeln wird.

Volksgruppen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Eritrea gibt es neun großere ethnische Gruppen. Das großte Volk des Landes sind die Tigrinya (55 Prozent, nach anderen Angaben 50 Prozent [16] ). Sie leben auch in Athiopien in der Region Tigray . Ihre Sprache Tigrinya ist neben dem Arabischen die Amtssprache Eritreas. Die Volksgruppe, die in Eritrea Tigrinya genannt wird, entspricht sprachlich und kulturell den Tigray in Athiopien. Die athiopischen Tigray und eritreischen Tigrinya sind aber aufgrund einer uber langere Zeit getrennt verlaufenden politischen Geschichte nicht mehr als eine einheitliche Gruppe zu betrachten. Historisch bezeichneten sie sich selbst als Habescha . Schon in der Vergangenheit vor der Kolonialzeit waren die Tigrinya-Sprecher uberaus vielgestaltig in Form verschiedener autonomer Provinzen und Abstammungsgruppen und politisch nur selten vereint.

Das zweitgroßte Volk sind die Tigre (30 Prozent). Zu den großeren Volksgruppen zahlen noch die Saho (4 Prozent), die Bilen (2 Prozent) und die Rashaida (2 Prozent). Auch die Kunama machen zwei Prozent der Einwohner aus. Die kleinen ethnischen Gruppen Sokodas und Iliit an der sudanesischen Grenze betrachten sich als Kunama, sind aber geographisch und linguistisch getrennt (sie sprechen Dialekte des Ilit-Sokodas , auch West-Kunama genannt). [17]

Die Minderheit der Bedscha wird offiziell als Hedareb bezeichnet, was auch als Name einer Untergruppe verwendet wird. [2] Weitere Minderheiten sind die Nara und die Afar . Außerdem gibt es sehr kleine Gruppen westafrikanischen Ursprungs (meist Haussa -Sprecher), die in Eritrea Tokharir genannt werden. Die Informationslage in diesem Bereich ist durftig. Außerdem leben inzwischen 500.000 bis eine Million Eritreer, zumeist orthodoxe Tigrinya, im Ausland, was etwa einem Funftel der Bevolkerung entspricht. Seit 2015 zahlt Eritrea neben Nigeria und Somalia als Hauptherkunftsland afrikanischer Fluchtlinge in Europa ( siehe auch Fluchtlingskrise in Europa 2015/2016#Subsahara-Afrika ). Mit nur 0,3 % der Bevolkerung, im Jahre 2017, zahlt die Auslanderquote zu den niedrigsten weltweit. [18] [19] Zahlreiche im Ausland lebende politische Fluchtlinge sind wieder in ihre Heimat zuruckgekehrt. Eine verschwindend kleine Minderheit bilden europaischstammige Eritreer, hauptsachlich im 19. Jahrhundert eingewanderte Italiener .

Religion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine Hochzeit in Eritrea

Die Bevolkerung Eritreas teilt sich offiziell zu fast gleichen Teilen [20] in Muslime ( Sunniten ) und Christen ( Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche , Eritreisch-Katholische Kirche , Protestanten ). Der vom US State Department herausgegebene International Religious Freedom Report ging fur das Jahr 2007 von 50 Prozent Muslimen und 48 Prozent Anhangern des Christentums in Eritrea aus, [21] fur das Jahr 2006 noch von 60 Prozent Muslimen und 37 Prozent Christen. [22] Die Association of Religion Data Archives beziffert 50,15 Prozent Muslime und 47,91 Prozent Christen. [23] Daneben bestehen einige kleine einheimische traditionelle Religionen . Trotz der sehr unterschiedlichen Anschauungen und des daraus resultierenden Konfliktpotenzials bildet die Bevolkerung eine nationale Einheit. Die Christen leben vorwiegend in der Hochebene um Asmara und die muslimischen Teile der Bevolkerung hauptsachlich im Tiefland und in Kustennahe.

In den letzten Jahren kam es zur systematischen Verfolgung nicht anerkannter christlicher Minderheiten durch die Regierung, weil diese nicht den ideologischen Paradigmen der Regierungsseite entsprechen. [24] Evangelikale Nachrichtenagenturen aus den USA berichten inzwischen regelmaßig von Christenverfolgungen im Land. [25] Amnesty International gab an, Angehorige staatlich verbotener Minderheitenkirchen seien bei extremer Hitze unter Erstickungsgefahr in Frachtcontainern gefangen gehalten worden. [26]

Sprachen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die neun Sprachen der neun großten Ethnien gelten formell als gleichberechtigte Nationalsprachen . [27] Diese sind Tigrinya (2,3 Millionen Sprecher), Tigre (800.000), Afar (300.000), Saho , Kunama , Bedscha , Blin , Nara (je rund 100.000) und Arabisch , das von den Rashaida als Muttersprache und von etlichen anderen Eritreern als Zweitsprache gesprochen wird. Der Staat fordert die Verwendung dieser Sprachen in den Schulen bei den jeweiligen Volksgruppen und in Sendungen des nationalen Radiosenders. [2]

Es gibt keine offiziell festgelegte Amtssprache . De facto dienen aber vorwiegend Tigrinya und Arabisch ? die auch als Verkehrssprachen weit verbreitet sind ? sowie Englisch als Arbeitssprachen der Regierung. [2] [28] Italienisch , ein Erbe der Kolonialzeit, wird vor allem von der alteren Bevolkerung verstanden. Viele Schilder und Laden in Asmara sind auch auf Italienisch beschriftet. Tigrinya und Italienisch werden in der Wirtschaft, im Handel und im Gewerbe am haufigsten gebraucht. [3] Es existiert zudem eine Schule in Asmara, in der Italienisch gelehrt wird ? die Scuola Italiana di Asmara . [29] Italienisch verliert allerdings an Bedeutung, wahrend die Verbreitung des Englischen zunimmt. [28]

Die Sprachen Eritreas gehoren zu zwei der großen Sprachfamilien in Afrika : Tigrinya, Tigre und Arabisch sind semitische Sprachen , Saho, Bilen, Afar und Bedscha sind kuschitische Sprachen  ? beides Zweige der afroasiatischen Sprachfamilie . Nara (Baria) und Kunama/Baza gehoren hingegen zur Familie der nilosaharanischen Sprachen .

Das Dahalik , das auf Inseln des Dahlak-Archipels von einigen Tausend Personen gesprochen wird, wurde fruher als Dialekt des Tigre betrachtet, ist aber nach neueren linguistischen Erkenntnissen eine eigenstandige semitische Sprache. [2]

Soziales [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Feld mit Teff im Hochland wahrend der Regenzeit im Juli

Bildung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eritrea Institute of Technology

Seit der Unabhangigkeit konnten im Bildungssektor große Fortschritte erzielt werden: Der Alphabetisierungsgrad fur Menschen zwischen 15 und 24 Jahren war 2015 mit 93 % (2002: 78 %) einer der hochsten in Subsahara-Afrika . [30]

Formal besteht Schulpflicht fur Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren, dennoch besuchen nur zwischen 39 und 57 Prozent der Schulpflichtigen eine Grundschule und nur rund 21 Prozent eine weiterfuhrende Schule. Die Schulen sind schlecht ausgestattet, die durchschnittliche Klassenstarke liegt bei 63 (Grundschulen) beziehungsweise 97 (weiterfuhrende Schulen) Schulern je Klasse. Madchen sind deutlich benachteiligt. Der Anteil der Analphabeten liegt bei 30 Prozent. [1]

Wahrend die Schuler in der Grundschule in ihrer jeweiligen Muttersprache unterrichtet werden, wechselt die Unterrichtssprache ab der 6. Klasse zu Englisch. [31]

Das 12. Schuljahr findet fur alle Schuler verpflichtend im Militarcamp Sawa statt. An den Militardienst schließt sich fur den Großteil der Absolventen der zivile Nationaldienst (?Community Service“) an, der z. B. in der Verwaltung, im Bildungswesen oder in nationalen Entwicklungsprojekten abgeleistet und oft als Zwangsdienst bezeichnet wird. Die Schuler mit den besten Leistungen durfen studieren und werden ihren Studienfachern zugeteilt. Nach der Schließung der Universitat Asmara im Jahr 2004 wurden Bildungseinrichtungen in verschiedenen Teilen des Landes aufgebaut, unter anderem das Eritrea Institute of Technology in der Nahe von Asmara und das College of Marine Sciences & Technology in Massawa. [31]

Gesundheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Gesundheitswesen wird maßgeblich vom Staat finanziert und ist fur Personen mit Armutsausweis kostenlos. [32]

Die Lebenserwartung wird fur 2010?2015 auf 63,4 Jahre geschatzt. [33] Die Fruchtbarkeitsrate lag 2012 bei 4,7 Kindern pro Frau. [34] Die Kindersterblichkeit liegt bei 74 auf 1000 Lebendgeburten, womit Eritrea auf dem 51. Platz weltweit liegt. [35] Die Muttersterblichkeit konnte zwischen 1990 und 2013 um 75 % gesenkt werden. [36]

2002 waren noch fast 89 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren von der Weiblichen Genitalverstummelung betroffen, nach 94,5 % im Jahr 1995. Deutlicher zeigte sich der Erfolg der Aufklarungsarbeit an der 2002 auch erhobenen Pravalenz unter den Tochtern, je nach Bildungsstand der Mutter 40 % bis 67,5 %, im Mittel 62,5 %. [37] Am 31. Marz 2007 trat ein gesetzliches Verbot der Frauenbeschneidung in Kraft. [38]

Entwicklung der Lebenserwartung
Zeitraum Lebenserwartung
(Jahre)
Zeitraum Lebenserwartung
(Jahre)
1950?1955 34,1 1985?1990 48,7
1955?1960 36,7 1990?1995 50,8
1960?1965 40,1 1995?2000 54,0
1965?1970 42,1 2000?2005 56,7
1970?1975 44,1 2005?2010 60,7
1975?1980 45,9 2010?2015 63,4
1980?1985 47,3

Quelle: UN [39]

Armut [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die meisten Eritreer sind auf Hilfe von ihren in der Diaspora lebenden Angehorigen angewiesen. [40]

Medien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eritreas Medien sind staatlich. Es gibt die Zeitung Neues Eritrea ( ??? ???? ?addas Er?tra = ?????? ???????   Iritriya 'l-?ad??a = ????? ??? Eritr?ya ?addas ), [41] die Horfunksender Stimme der Massen ( ??? ??? D?m?i ?affa? = ??? ????????   ?aut al-?am?h?r ), Zara FM und Radio Numa [42] sowie den Fernsehsender ERi-TV . [43]

In Eritrea findet Zensur statt, eine Pressefreiheit in dem Land gibt es nicht. Samtliche Medien werden vom Ministerium fur Information kontrolliert. Der staatliche Rundfunk Eri-TV und die einzige Nachrichtenagentur sitzen im selben Gebaudekomplex wie das Informationsministerium. Zwar gibt es Internet, jedoch kommt laut Spiegel die amtlich verlangsamte Ubertragungsgeschwindigkeit von 0,1 MBit pro Sekunde "einer Zensur gleich". [44] Auf der Rangliste der Pressefreiheit der NGO Reporter ohne Grenzen belegt das Land regelmaßig einen der letzten Platze. [45]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zwischen 500 vor Christus und dem 19. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Fiat-Tagliero -Gebaude in Asmara, ein typisches Beispiel fur die futuristische italienische Kolonialarchitektur der 1930er Jahre

Seit der historisch erforschten Fruhzeit um 500 v. Chr. herrschten verschiedene Machte uber das Land. Auf dem heutigen Staatsgebiet befand sich das Aksumitische Reich . Wahrend des Mittelalters unterstand das christliche Hochland den athiopischen Kaisern, in den Kustengegenden herrschten lokale Fursten. Mit der Eroberung durch die Osmanen wurde Eritrea 1554 fur mehr als 300 Jahre zur Provinz Habe? Eyaleti des Osmanischen Reiches . Wahrend dieser Zeit wurden insbesondere die der athiopisch-orthodoxen Kirche angehorenden Einwohner der Kustengegenden islamisiert. Die Hauptstadt auf dem Gebiet Eritreas war Massaua .

Seit 1870 bzw. 1882 war die Bucht von Assab italienisch, doch erst nach der Besetzung Massauas (1885) und Asmaras (1889) wurde daraus 1890 eine italienische Kolonie unter dem neu geschaffenen Namen Colonia Eritrea .

20. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Uberfall Italiens auf Athiopien wurde Eritrea 1936 in das neu gegrundete Italienisch-Ostafrika eingegliedert. Es erhielt große Gebiete Nordathiopiens dazu; so wurde der großte Teil Tigrays Teil von Eritrea. 1941 wurde Italienisch-Ostafrika durch alliierte Streitkrafte besetzt. Das Gebiet Eritreas wurde unter die britische Militarverwaltung gestellt und 1947 ? nach der formellen Aufgabe Eritreas durch Italien ? britisches Mandatsgebiet.

Foderation mit Athiopien ab 1952 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Flagge Eritreas als autonome Region des Kaiserreichs Athiopiens bis 1961

In einer Resolution 289 (IV) vom 21. November 1949 stimmte die UN-Generalversammlung mit 48 Stimmen bei einer Gegenstimme (Athiopien) und neun Enthaltungen dafur, eine Kommission aus Vertretern Burmas , Guatemalas, Norwegens, Pakistans und der Sudafrikanischen Union nach Eritrea zu entsenden, die einen Bericht erstellen sollte. Diese Kommission lieferte im Juni 1950 ihren Bericht ab, konnte sich allerdings nicht auf eine gemeinsame Empfehlung einigen (der Vertreter Norwegens sprach sich fur die vollstandige Integration Eritreas in Athiopien aus, die Vertreter Sudafrikas und Burmas befurworteten eine Foderation mit Athiopien, die Vertreter Guatemalas und Pakistans waren fur eine vorubergehende UN-Treuhanderschaft mit dem Ziel einer vollstandigen Unabhangigkeit Eritreas). Am 2. Dezember 1950 nahm die UN-Generalversammlung die Resolution 390 (V) mit 46 Stimmen bei zehn Gegenstimmen und vier Enthaltungen an, die eine Foderation Eritreas mit Athiopien vorsah. Am 25. und 26. Marz 1952 (sowie in zwei Wahlkreisen am 12. Mai 1952) fand unter der Aufsicht der UN die erste Wahl zur 68 Abgeordnete umfassenden gesetzgebenden Versammlung Eritreas statt. Bei der Wahl erreichte keine politische Partei die absolute Mehrheit. 66 der 68 Sitze wurden von drei politischen Gruppierungen eingenommen: 32 Unionisten und liberale Unionisten, 19 Abgeordnete der Demokratischen und Unabhangigkeitsfront (Muslimliga und andere), sowie 15 Abgeordnete der Muslimliga der Westprovinz. Der am 10. Juli 1952 von der Versammlung beschlossene Verfassungsentwurf wurde am 11. August 1952 von Kaiser Haile Selassie ratifiziert, womit die Foderation Eritreas mit Athiopien am 11. September 1952 formell in Kraft trat. [46]

Ende der Foderation und bewaffneter Kampf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In den folgenden Jahren kam es jedoch zu Entwicklungen, die zeigten, dass das Foderationsmodell nicht von Dauer war. 1956 fuhrten die athiopischen Behorden Amharisch als Amtssprache in Eritrea ein, obwohl die eritreische Verfassung hierfur Arabisch und Tigrinya vorgesehen hatte. Die eritreische Flagge wurde verboten und 1959 das athiopische Rechtssystem in Eritrea eingefuhrt. Im November 1962 ließ Kaiser Haile Selassie die eritreische gesetzgebende Versammlung auflosen und erklarte offiziell den Foderationsstatus von Eritrea fur nichtig, so dass Eritrea danach den Status einer gewohnlichen Provinz Athiopiens hatte. Der Widerstand gegen die athiopische Herrschaft wurde in den Anfangsjahren vor allem von der Eritreischen Befreiungsfront (ELF, Eritrean Liberation Front ) getragen, die ihre Hauptunterstutzung von den muslimischen Bewohnern im westlichen Flachland erhielt. 1961 nahm die ELF den bewaffneten Kampf auf. Aufgrund von Streitigkeiten innerhalb der ELF kam es in den ersten Jahren der 1970er zur Bildung der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF, Eritrean People’s Liberation Front ), die danach zur dominierenden Widerstandsbewegung aufstieg. [46]

Sturz der Monarchie in Athiopien und Mengistu-Regime [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 12. September 1974 wurde Kaiser Haile Selassie durch einen Militarputsch gesturzt. Wenig spater etablierte sich ein Militarregime unter Mengistu Haile Mariam , das den Krieg gegen die Rebellen in Eritrea verscharfte. Anfanglich erzielten die Athiopier mit Unterstutzung durch Waffenlieferungen aus der Sowjetunion Erfolge. Eine großangelegte Offensive zur vollstandigen Eroberung Eritreas 1982 scheiterte jedoch. Die EPLF konnte dabei große Waffenarsenale der athiopischen Armee erbeuten und in der Folgezeit effektive Gegenoffensiven starten. Die EPLF stand in der Zeit des Mengistu-Regimes im Bundnis mit zahlreichen anderen Widerstandsbewegungen, unter anderem mit der Tigray-Befreiungsfront (TPLF, Tigre People’s Liberation Front ). Die Vereinten Nationen versuchten mehrfach erfolglos, in diesen Konflikten zu vermitteln. [46]

Ende des Mengistu-Regimes und Unabhangigkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Unabhangigkeitskrieg endete nach dreißig Jahren 1991 mit dem Sieg der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) und verschiedener weiterer athiopischer Rebellengruppen (u. a. die EPRDF ) und der Entmachtung des athiopischen Derg -Regimes. Die EPRDF bildete eine neue Regierung und erlaubte die Unabhangigkeit Eritreas. Diese wurde nach einer durch die UN uberwachten Volksabstimmung am 24. Mai 1993 erklart, bei der 99,83 Prozent der Teilnehmer fur die Unabhangigkeit stimmten. [46] Dieser Tag ist seither Nationalfeiertag Eritreas.

UNMEE-Soldaten auf Patrouille in Eritrea

In den darauffolgenden Jahren verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Athiopien und Eritrea. 1998 brach ein Grenzkrieg der beiden Staaten aus, der in einer Pattsituation endete. Seitdem war die UN -Beobachtermission UNMEE in der Grenzregion stationiert, um den rechtmaßigen Grenzverlauf zu markieren.

21. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 2002 empfahl eine unabhangige Grenzkommission die neuen Staatsgrenzen. Im Rahmen eines Schiedsspruches der Athiopisch-Eritreischen Grenzkommission des Standigen Schiedshofs in Den Haag [47] unterzeichneten Athiopien und Eritrea das Abkommen, in dem sich beide zur Anerkennung des Grenzverlaufs bereiterklarten. Tatsachlich bestehen jedoch weiterhin Differenzen, zumal keine der beiden Seiten alle Anspruche erfullt bekam. Das umstrittene Gebiet um Badme wurde der eritreischen Seite zugesprochen, Athiopien protestierte daraufhin und verlangte eine sofortige Korrektur des Schiedsspruchs. Bis 2018 konnte daher die Umsetzung der Grenzdemarkierung nicht wie vereinbart vollzogen werden. Samtliche UN-Truppen, die eigentlich zur Friedenssicherung abgestellt worden waren, wurden von eritreischer Seite aus Protest gegen die athiopische Blockadehaltung massiv in ihren Arbeiten behindert. [48] 2008 entschied der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen , das Mandat der UNMEE nicht weiter zu verlangern.

Am 5. Juni 2018 erklarte die athiopische Regierung ihre Bereitschaft, die Regelungen des Grenzabkommens von 2002 zu akzeptieren. Dazu gehore auch die Ubergabe Badmes an Eritrea. [49] Am 8. Juli 2018 erklarte Athiopiens Regierungschef Abiy Ahmed , dass Athiopien und Eritrea wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen. [50] Zugleich wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Landern geschlossen. [51]

Eritrea beteiligte sich am Burgerkrieg in Nordathiopien 2020 bis 2022 auf Seiten der athiopischen Streitkrafte .

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Politisches System [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gebaude der Regionalverwaltung in Asmara

Eritrea besitzt offiziell eine demokratische Verfassung, ist jedoch de facto seit der Unabhangigkeit von Athiopien eine Diktatur von Staatsprasident Isayas Afewerki . Wahlen finden auf regionaler und nationaler Ebene statt (Baito), bei der jedoch die meisten Parteien nicht zugelassen werden. Der Prasident ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkrafte .

Das Staatsoberhaupt und der Regierungschef sind die hochsten Instanzen der eritreischen Ubergangsregierung . Zusammen mit der 24-kopfigen Staatsvertretung, bestehend aus 16 Ministern und weiteren Staatsvertretern, bilden sie die Exekutive Eritreas.

Die Legislative wird von einer 150 Mitglieder umfassenden eritreischen Nationalversammlung gebildet. Von den 150 sind 75 Mitglieder des Zentralkomitees der Volksfront fur Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ) und 75 Volksvertreter, die direkt vom Volk gewahlt werden. Unter diesen 75 Vertretern des Volkes mussen elf Frauen und 15 Emigranten sein. Die Nationalversammlung wahlt den Prasidenten, erlasst Gesetze und Verordnungen und kummert sich um deren Einhaltung. Da Eritrea ab 1952 Teil von Athiopien war, nahmen Eritreerinnen und Eritreer an den athiopischen Wahlen von 1957 auf der Basis eines ab dem 4. November 1955 in Athiopien geltenden allgemeinen aktiven und passiven Wahlrechts teil. [52] Damit war das Frauenwahlrecht Gesetz. Nach der Unabhangigkeit von 1993 sah die Verfassung von 1997 ein allgemeines Wahlrecht fur die Wahlen zur Nationalversammlung und fur die Prasidentschaftswahlen vor. [53]

Die regulare Gerichtsbarkeit Eritreas besteht aus einem Obergericht mit funf Standorten, 36 Regionalgerichten und etwa 368 Gemeindegerichten; daneben gibt es eine Sonder- und eine Militargerichtsbarkeit. [54]

Parteien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Politik Eritreas wird von der Volksfront fur Demokratie und Gerechtigkeit ( PFDJ ) dominiert. Die Volksfront fur Demokratie und Gerechtigkeit, die aus der fruheren bewaffneten Unabhangigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront ( EPLF ) hervorgegangen ist, nimmt mit ihrem Parteivorsitzenden Isayas Afewerki auch gleichzeitig den Posten des Staatsprasidenten und Regierungschefs in Anspruch. Eritrea gilt daher als Einparteienstaat . Auch wenn von offizieller Seite bekraftigt wird, dass man sich fur ein Parteiengesetz einsetze, sind diese Behauptungen eher kritisch zu sehen. Neben der PFDJ gibt es noch eine Reihe anderer politischer Parteien im Lande, die aber alle nicht zu Wahlen zugelassen sind.

Innerhalb des Landes gibt es noch einige oppositionelle Splittergruppen, die aber bisher keinen Einfluss auf die Politik des Landes nehmen konnten:

Politische Indizes [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 94,5 von 120 19 von 179 Stabilitat des Landes: Alarm
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2023 [55]
Demokratieindex 2,03 von 10 152 von 167 Autoritares Regime
0 = autoritares Regime / 10 = vollstandige Demokratie
2022 [56]
Freedom in the World Index 3 von 100 ? Freiheitsstatus: unfrei
0 = unfrei / 100 = frei
2023 [57]
Rangliste der Pressefreiheit 27,86 von 100 174 von 180 Sehr ernste Lage fur die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2023 [58]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 22 von 100 162 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2022 [59]

Menschenrechtslage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aufgrund andauernder Menschenrechtsverletzungen wurde im Oktober 2012 Sheila Keetharuth zur Sonderberichterstatterin zur Situation der Menschenrechte fur Eritrea der Vereinten Nationen ernannt. Ein erster Bericht [60] wurde dem UN-Menschenrechtsrat im Zuge der Resolution 20/20 am 28. Mai 2013 vorgestellt. Darin stellte sie schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen wie willkurliche Totungen und Verhaftungen, erzwungenes Verschwindenlassen , Folter sowie fehlende Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit fest.

Amnesty International zufolge werden Regierungskritiker, Deserteure und Eritreer, die im Ausland um Asyl ersucht haben, inhaftiert. [61] Insgesamt betrachten viele internationale Beobachter das politische System Eritreas als repressiv oder gar als Diktatur . [62] [63] Die Regierung hielt dem ? vor Friedensgesprachen mit Athiopien im Jahr 2018 ? entgegen, dass sich Eritrea im Ubergang zur Demokratie befinde, von Athiopien bedrangt werde und deswegen praktisch Kriegszustand herrsche. Ein Sturz der jungen Regierung wurde dadurch verhindert. [64] In Eritrea saßen 2017 elf Journalisten in Haft. [65]

Staatlich anerkannt sind die orthodoxe, die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche sowie der Islam. Nicht anerkannte religiose Minderheiten wie evangelikale Christen und die Zeugen Jehovas sind besonders seit 2002 von staatlichen Repressionen und Inhaftierung betroffen. [66] [67] Zu den wegen ihres Glaubens Inhaftierten gehorte Anfang 2008 auch eine Gruppe von etwa 70 Muslimen, die sich weigerten, den von der Regierung eingesetzten Mufti als ihr Oberhaupt anzuerkennen. [68]

Ein UNHCR -Bericht vom Juni 2015 konstatiert ?systematische, weit verbreitete und schwere Menschenrechtsverletzungen“ ( systematic, widespread and gross human rights violations ). [69]

Die Haftbedingungen in den mindestens 37 teils geheimen, teils offiziellen Internierungslagern und Militargefangnissen sind prekar. Es kommt zu Folter, sexuellem Missbrauch und Gewalt. Es wird von Todesfallen berichtet. [32] Unter anderem wird auf der Insel Nakura ein Gefangnis betrieben, dessen Anfange auf die italienische Kolonialzeit zuruckgehen. Das faschistische Italien baute das Gefangnis ab 1936 zum KZ Nocra aus, die Anlagen werden auch heute noch vom eritreischen Regime als Gefangnis genutzt. [70] Bereits seit der Kolonialzeit ist das Gefangnis bzw. zwischenzeitliche Konzentrationslager in der gesamten Region fur seine Brutalitat und Menschenfeindlichkeit bekannt, zudem herrschen extreme klimatische Bedingungen.

Im jahrlich veroffentlichten Weltverfolgungsindex (WVI) von Open Doors , welcher die Lander mit der starksten Christenverfolgung aufzeigt und analysiert, lag Eritrea 2022 an vierter Stelle. [71] Demnach gehort das Land zu denjenigen Landern auf der Welt, in denen Christen aufgrund ihrer Religionszugehorigkeit am starksten unterdruckt werden.

Das repressive politische System, die schwierige Wirtschaftslage und die Einberufungen zu zeitlich nicht begrenzter Zwangsarbeit sorgen fur viel Flucht aus dem Land. [40] [44] Das hat zur Folge, dass Eritrea eines der Lander mit dem hochsten Anteil an außerhalb des Landes lebenden Staatsburgern ist. [72] Etwa ein Funftel der Bevolkerung lebt im Ausland. [73]

Die US-amerikanische staatsnahe NGO Freedom House charakterisierte Eritrea in ihrem Landerbericht 2019 als ?hermetischen Polizeistaat“. [74] Haufig wird Eritrea als ?das Nordkorea Afrikas“ bezeichnet. [75]

Außenpolitik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Beziehungen Eritreas zu seinen Nachbarstaaten sind angespannt. Eritrea wie Athiopien werden beschuldigt, insbesondere seit 2006/2007 ihre Streitigkeiten nunmehr als ?Stellvertreterkrieg“ in Somalia auszutragen. Athiopien unterstutzt die Ubergangsregierung Somalias und intervenierte von Ende 2006 bis Anfang 2009 militarisch; Eritrea beherbergt Teile der somalischen Opposition im Exil. Vorwurfe, wonach es Islamisten und andere Gegner der Ubergangsregierung illegal mit Waffen beliefert habe, hat es zuruckgewiesen. [76] [77] Die separatistische Ogaden National Liberation Front in Athiopien hat Unterstutzung von Eritrea erhalten. [78]

Mitte 2008 kam es zu mehreren Zusammenstoßen eritreischer und dschibutischer Truppen im umstrittenen Grenzgebiet beider Staaten. Die USA und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschuldigten Eritrea daraufhin der militarischen Aggression. [79]

Im Ausland lebende Eritreer mussen eine ?Aufbausteuer“ in Hohe von zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens an den eritreischen Staat zahlen. Fruher wurde diese von den Botschaften Eritreas in den jeweiligen Landern erhoben, da Botschaften aber keine Steuern mehr eintreiben durfen, mussen im Ausland lebende Eritreer jetzt entweder selbst in die Heimat reisen oder einen dort lebenden Verwandten mit der Zahlung beauftragen. [80] Bei Nichtbezahlung werden keine offiziellen Dokumente ausgestellt, es besteht keine Moglichkeit, Erbschaften anzutreten und Geschaftstatigkeiten aufzunehmen, zudem drohen Repressalien gegen im Land lebende Verwandte. Schuler, Studenten oder Arbeitslose sind von der Abgabe befreit. Diese Abgabe, die von hunderttausenden Auslandseritreern erhoben wird, auch wenn sie eine andere Staatsburgerschaft besitzen, stellt eine der großten Geldquellen der eritreischen Regierung dar. [81] [82]

Anfang Juli 2018 teilte Athiopiens Regierungschef Abiy Ahmed nach einem Treffen mit dem eritreischen Prasidenten Isayas Afewerki in Asmara mit, dass nach jahrzehntelanger Feindseligkeit die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen vereinbart wurde. So ist geplant, Botschaften und Grenzen wieder zu offnen sowie Flugverbindungen wiedereinzurichten und Hafen zuganglich zu machen. Der Anfang April 2018 neu gewahlte Ministerprasident Abiy Ahmed hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit eine Friedenslosung mit dem Nachbarland angestrebt. Anfang Juni 2018 hatte er angekundigt, den Beschluss einer von den Vereinten Nationen unterstutzten internationalen Schiedskommission uber den Grenzverlauf beider Lander aus dem Jahr 2002 ?vollstandig“ umzusetzen und sich aus den umstrittenen Gebieten zuruckzuziehen. [83]

Wirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kennzahlen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fur 2017 wird auf 5,8 Milliarden US-Dollar geschatzt. In Kaufkraftparitat betragt das BIP 9,4 Milliarden US-Dollar oder 1.580 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug 5,0 %. Eritrea gehort damit zu den armsten Landern der Welt.

Folgende Tabelle gibt Uberblick uber die Entwicklung der Wirtschaft seit dem Jahr 1995. Aufgrund der internationalen Isolation des Landes ist das Pro-Kopf-Einkommen seit der Unabhangigkeit des Landes kaum gewachsen. [84]

Jahr BIP
( Kaufkraftparitat )
BIP pro Kopf
( Kaufkraftparitat )
BIP-Wachstum
(real)
Inflationsrate
(in Prozent)
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
1995 0 3,20 Mrd. 0 934 20,9 % 12,0 % k. A.
2000 0 5,29 Mrd. 1.367 0,2 % 19,0 % 169 %
2005 0 5,76 Mrd. 1.286 1,5 % 12,5 % 159 %
2006 0 5,88 Mrd. 1.277 ?1,0 % 15,1 % 154 %
2007 0 6,12 Mrd. 1.295 1,4 % 9,3 % 156 %
2008 0 5,63 Mrd. 1.161 ?9,8 % 19,9 % 174 %
2009 0 5,89 Mrd. 1.185 3,9 % 33,0 % 145 %
2010 0 6,10 Mrd. 1.196 2,2 % 11,2 % 144 %
2011 0 6,76 Mrd. 1.296 8,7 % 3,9 % 132 %
2012 0 7,37 Mrd. 1.380 7,0 % 6,0 % 128 %
2013 0 7,84 Mrd. 1.435 4,7 % 6,5 % 127 %
2014 0 8,21 Mrd. 1.470 2,9 % 10,0 % 129 %
2015 0 8,51 Mrd. 1.493 2,6 % 9,0 % 132 %
2016 0 8,78 Mrd. 1.509 1,9 % 9,0 % 133 %
2017 0 9,38 Mrd. 1.581 5,0 % 9,0 % 131 %

Tourismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Tourismus im Land beruht weitestgehend auf wenigen Individualurlaubern, im Ausland lebenden eritreischen Burgern auf Heimatbesuch und einer kleinen Anzahl auslandischer Reiseveranstalter, die mit in der Regel kleinen Gruppen das Land bereisen. Themengebiete sind unter anderem archaologische Studien, italienische Kolonialgeschichte, Reisen fur professionelle Fotografen zu den ethnischen Gruppen des Landes und Reisen fur Eisenbahnfans. Auch der Dahlak-Archipel ist mit organisierten Touren bereisbar. Klassischer Badeurlaub wird mangels einer geeigneten touristischen Infrastruktur aber kaum angeboten. Vereinzelte solcher Angebote fur Touristen existieren zwar, zehn Kilometer nordlich von Massaua befindet sich mit dem Gurgussum Beach Resort beispielsweise eine in die Jahre gekommene Hotelanlage mit eigenem Strandabschnitt am Roten Meer. Aufgrund der außenpolitischen Situation, der Menschenrechtsbedingungen vor Ort und der allgemeinen wirtschaftlichen Isolation Eritreas liegt das Land jedoch fernab popularer Reiserouten, weshalb auch im beispielhaft genannten Hotelkomplex benotigte Investitionen seit langerem ausbleiben.

Landwirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Etwa 75 % der Bevolkerung sind in der Landwirtschaft beschaftigt. Trotzdem mussen Nahrungsmittel importiert werden, auch weil wahrend des Krieges und daruber hinaus mindestens 300.000 Personen zum Militardienst eingezogen waren [85] und daher Arbeitskrafte in der Landwirtschaft und anderen Wirtschaftsbereichen fehlten. Durch Durre und wirtschaftspolitische Inkompetenz der autoritaren Regierung kam es zu schweren Hungersnoten. [86]

Ackerbau [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die verschiedenen Klima- und Vegetationszonen Eritreas werden je nach Region unterschiedliche Produkte hergestellt. Typische Feldfruchte sind: [87]

Tierhaltung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Je nach Klimazone werden Rinder , Schafe , Ziegen , Kamele , Esel , Maultiere und Geflugel gehalten. [87]

Industrie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eritrea verfugt uber Bodenschatze wie Gold , Silber , Kupfer , Schwefel , Nickel , Pottasche , Marmor , Zink und Eisen . Salz wird in großem Umfang produziert. Diese Rohstoffe fordert Eritrea schon seit langerer Zeit fur den weltweiten Export.

Es gibt Zement-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie, darunter mehrere Brauereiunternehmen, Alkohol- und Weinproduktion. Eritrea verfugt uber eine Vielzahl von Ersatzteil- und Mobelunternehmen. Seit einigen Jahren werden in der eritreischen Industriestadt Dekemhare Busse, Transport-, Reinigungs- und Mullwagen vom eritreischen Unternehmen Tesinma produziert.

Staatshaushalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 2,165 Milliarden US-Dollar , dem standen Einnahmen von umgerechnet 1,580 Milliarden US-Dollar gegenuber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Hohe von 10,9 Prozent des BIP . [1]

Die eritreische Regierung finanziert ihren Haushalt zum Teil aus der Diasporasteuer, die erhoben wird, wenn im Ausland lebende Eritreer Hilfsuberweisungen an ihre Verwandten in Eritrea tatigen. Die Steuer liegt bei zwei Prozent des Einkommens der Auslandseritreer. [40]

Im Jahr 2016 betrug die Staatsverschuldung 125,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) Eritreas. [88]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:

Militar [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Streitkrafte Eritreas sind aus der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) hervorgegangen, die fur die Unabhangigkeit Eritreas von Athiopien kampfte. Die Beziehungen Eritreas zum Ausland sind gespannt. Unter anderem bedingt durch den dreißigjahrigen Unabhangigkeitskrieg gegen Athiopien wird die Eigenstandigkeit Eritreas stark betont, was zum Teil als Isolationismus bezeichnet wird. Es kam in der jungen Geschichte des Landes zu mehreren Grenzkonflikten, insbesondere zum erneuten Krieg gegen Athiopien 1998?2000. Das Militar in Eritrea nimmt eine große Rolle ein: Sowohl Manner als auch Frauen mussen in Eritrea einen unbefristeten Wehrdienst leisten, der laut Amnesty International einer Zwangsarbeit gleichkommt. [90] Wehrdienstverweigerer werden strafrechtlich verfolgt, als Deserteure gebrandmarkt [90] und setzen laut dem UN-Menschenrechtsrat sich und ihre Familie Repressalien aus. [40] In Friedenszeiten droht ihnen eine Haftstrafe von bis zu funf Jahren. In Kriegszeiten kann die Haftstrafe zwischen funf Jahren bis lebenslanglich betragen und in schweren Fallen droht die Todesstrafe . [90]

Die militarische Situation um den unbefristeten Wehrdienst gilt als hauptsachliche Fluchtursache fur Fluchtlinge, die aus Eritrea versuchen, nach Europa zu gelangen. [91] [40]

Nach der Normalisierung der Beziehungen zu Athiopien 2018 griff Eritrea auf Seiten der athiopischen Regierung in den 2020 ausgebrochenen Tigray-Krieg ein. [92] Dabei wurden von Seiten der eingesetzten eritreischen Streitkrafte Kriegsverbrechen begangen [93] , unter anderem das Massaker von Aksum , bei welchem je nach Quelle zwischen 345 und 800 Zivilisten ermordet wurden. [94] [95]

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eisenbahn in Eritrea

Im Logistics Performance Index , der von der Weltbank erstellt wird und die Qualitat der Infrastruktur misst, belegte Eritrea 2018 den 155. Platz unter 160 Landern. [96]

Das Straßennetz in Eritrea ist relativ gut ausgebaut. Allerdings wurde die von den Italienern sehr gut ausgebaute Infrastruktur zunachst von den Briten und spater von den Athiopiern weitestgehend zerstort, so dass heute nur noch ein kleiner Teil davon ubriggeblieben ist. Die meisten Straßen sind Schotterpisten.

Zwischen Massaua und Asmara gibt es eine Eisenbahnverbindung , auf der planmaßig aber nur ein Ausflugszug mit einer Dampflokomotive recht regelmaßig zwischen Asmara nach Nefasit verkehrt. Zudem kommen immer wieder Sonderzuge fur Eisenbahnfans auf die Strecke. Es wird erwogen, die historische Strecke zwischen Asmara und Agordat (westliches Tiefland) wieder aufzubauen.

Große Tiefwasserhafen sind Massaua und Assab, in T'i'o befindet sich ein kleinerer Hafen im Aufbau.

Flughafen finden sich in Asmara , außerdem in Massaua , Sawa , Tesseney und Assab . In Nakfa und Barentu gibt es lange Schotterpisten, die jedoch kaum angeflogen werden. Flugverbindungen bestehen hauptsachlich nach Istanbul mit Turkish Airlines , nach Kairo mit Egypt Air , nach Dubai mit Flydubai , außerdem gibt es einige Strecken der staatlichen Eritrean Airlines , wie etwa nach Khartum .

Sport [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die großten internationalen Erfolge erzielten eritreische Sportler im Langstreckenlauf . Der wichtigste und am weitesten verbreitete Sport in Eritrea ist aber der Radsport . Er kam mit den italienischen Kolonialherren ins Land und 1946 wurde erstmals der Giro d’Eritrea ausgetragen. An den Wochenenden werden heute in Eritrea anspruchsvolle Straßenrennen abgehalten. [97] International bekannte Straßenradsportler sind Daniel Teklehaimanot , Natnael Berhane und Merhawi Kudus , die (Stand 2015) bei dem sudafrikanischen Radsportteam MTN-Qhubeka unter Vertrag stehen und Radrennen auf hochster sportlicher Ebene bestreiten. Im Jahr 2015 waren Teklehaimanot und Kudus die ersten Eritreer, die an der Tour de France teilnahmen. In deren Verlauf trug Teklehaimanot sogar fur mehrere Tage das Gepunktete Trikot des Fuhrenden in der Bergwertung , was auf den Straßen Asmaras mit einem Autokorso gefeiert wurde. [98] In jungerer Zeit war neben Teklehaimanot auch Amanuel Ghebreigzabhier bei Profiteams in Europa unter Vertrag. Auch der wohl bekannteste eritreische Sportler, Zersenay Tadese , versuchte sich in seiner Jugend zunachst als Straßenradfahrer, bevor er zum Langstreckenlauf wechselte. Er ist mehrfacher Weltmeister und war bis Oktober 2018 Weltrekordhalter im Halbmarathonlauf . [99] Der jungste Marathonweltmeister der Geschichte ist Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea. Erst 19-jahrig gewann er den Marathon der Weltmeisterschaften im August 2015 in Peking. [100]

Filme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Eritrea ? Der geheime Sklavenstaat. Dokumentation von Evan Williams, GB 2021, deutschsprachige Erstausstrahlung: Arte , 23. Dezember 2021 (53 Min.).

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Wolfgang Fengler: Politische Reformhemmnisse und okonomische Blockierung in Afrika ? Die Zentralafrikanische Republik und Eritrea im Vergleich. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2001, ISBN 3-7890-7064-5 .
  • Aklilu Ghirmai: Eritrea zwischen Einparteienstaat und Demokratie. Die Bedeutung der Opposition im Demokratisierungsprozess . Tectum, Marburg 2005, ISBN 978-3-8288-8922-4 .
  • Ruth Iyob: The Eritrean Struggle for Independence ? Domination, Resistance, Nationalism 1941?1993. Cambridge University Press, Cambridge 1995.
  • S. Klingebiel, H. Ogbamichael: Eritrea . In: Michael Neu, Wolfgang Gieler , Jurgen Bellers (Hrsg.): Handbuch der Außenwirtschaftspolitiken: Staaten und Organisationen. LIT-Verlag, Munster 2004, S. 66?67
  • Dieter H. Kollmer , Andreas Muckusch (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte: Horn von Afrika. Herausgegeben im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes . Ferdinand Schoningh, Paderborn u. a. 2007, ISBN 978-3-506-76397-6 .
  • Tanja R. Muller: Bare life and the developmental State: the Militarization of Higher Education in Eritrea. In: Journal of Modern African Studies. Band 46, Nummer 1, 2008, S. 1?21.
  • David O’Kane, Tricia Redeker Hepner (Hrsg.): Biopolitics, militarism, and development: Eritrea in the twenty-first century. Berghahn Books, Oxford/New York 2009, ISBN 978-1-84545-567-5 .
  • Martin Plaut: Understanding Eritrea: Inside Africa's Most Repressive State. Oxford University Press, New York 2017, ISBN 978-0-19-066959-1 .
  • Michela Wrong : I Didn’t Do It for You. How the World Betrayed a Small African Nation. HarperCollins, New York 2005, ISBN 978-0-06-078092-0 .
  • Martin Zimmermann: Eritrea ? Aufbruch in die Freiheit. 2. Auflage, Verlag Neuer Weg, Essen 1991, ISBN 3-88021-198-1 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Eritrea  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Eritrea  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wikimedia-Atlas: Eritrea  ? geographische und historische Karten
Wikivoyage: Eritrea  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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  2. a b c d e Marie-Claude Simeone-Senelle: Les langues en Erythree. In: Chroniques Yemenites , Nr. 8/2000.
  3. a b Library of Congress ? Federal Research Division: Country Profile: Eritrea, September 2005 ( Memento vom 31. August 2012 im Internet Archive ; PDF; 131 kB)
  4. a b World Population Prospects ? Population Division ? United Nations. In: esa.un.org. Abgerufen am 18. November 2017 (englisch).
  5. COUNTRY COMPARISON :: POPULATION GROWTH RATE ( Memento vom 27. Mai 2016 im Internet Archive )
  6. World Economic Outlook Database Oktober 2020. In: World Economic Outlook Database. International Monetary Fund , 2020, abgerufen am 14. Marz 2021 (englisch).
  7. Table: Human Development Index and its components . In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022 . United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7 , S.   274 (englisch, undp.org [PDF]).
  8. Meyers Enzyklopadisches Lexikon Bd. 8 (1973), S. 119
  9. Why Eritreans are at war with each other around the world. In: BBC News. 24. Mai 2024, abgerufen am 24. Mai 2024 (englisch).
  10. @1 @2 Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.de Bevolkerungsstatisktik ( Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar , festgestellt im Marz 2024. Suche in Webarchiven )
  11. Establishment of Local Governments Proclamation 86/1996
  12. CIA ? The World Factbook ( Memento vom 30. Mai 2015 im Internet Archive )
  13. a b Statista. In: de.statista.com. Abgerufen am 15. Januar 2024 .
  14. World Population Prospects ? Population Division ? United Nations. In: esa.un.org. Abgerufen am 15. Januar 2024 (englisch).
  15. Landerdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevolkerung, Stichwort Eritrea, abgerufen am 4. August 2015
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  19. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990?2017 . In: Pew Research Center’s Global Attitudes Project . 28. Februar 2018 ( pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
  20. Fur 1936 gab der Kleine Weltatlas der Deutschen Buchgemeinschaft fur die italienische Kolonie noch 57 Prozent Mohammedaner und nur 39 Prozent Christen an (Seite 161). Auch die Unabhangigkeitsbewegung war in den 1970ern von Muslimen getragen (Meyers Enzyklopadisches Lexikon, Band 8, S. 119. Mannheim 1973/79).
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  22. Eritrea. International Religious Freedom Report 2006. ( Memento vom 15. Juli 2009 im Internet Archive ) U.S. Department of State
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  24. Abdulkader Saleh, Nicole Hirt, Wolbert G.C. Smidt, Rainer Tetzlaff (Hrsg.): Friedensraume in Eritrea und Tigray unter Druck. Identitatskonstruktion, soziale Kohasion und politische Stabilitat. Lit, Munster 2008, ISBN 3-8258-1858-6 , S. 119.
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Koordinaten: 15°  N , 38°  O