Simon Bolivar

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Simon Bolivar, postume Darstellung (Gemalde von A. Michelena, 1895)

Simon Jose Antonio de la Santisima Trinidad Bolivar y Ponte(-Andrade) (y) Palacios y Blanco [ si?m?n bo?liβa? ], genannt ?El Libertador“ (* 24. Juli 1783 in Caracas , Neugranada , heute Venezuela; † 17. Dezember 1830 in Santa Marta , Großkolumbien , [1] heute Kolumbien) war ein sudamerikanischer Unabhangigkeitskampfer [2] und Diktator . [3] Er ist der Nationalheld mehrerer sudamerikanischer und karibischer Lander. Er fuhrte die Unabhangigkeitskriege gegen die spanische Kolonialherrschaft in Venezuela , Kolumbien , Panama und Ecuador . Auch in die Unabhangigkeitsprozesse in Peru und in Bolivien , das nach ihm benannt ist, griff er entscheidend ein.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kindheit und Aufenthalte in Europa [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Simon Bolivar war der Sohn einer reichen Kreolenfamilie und genoss eine sehr gute Ausbildung. Sein Vater war Juan Vicente de Bolivar y Ponte-Andrade (1726?1786) und seine Mutter war Maria de la Concepcion Palacios de Aguirre Ariztia-Sojo y Blanco de Herrera (1758?1792). Als Kind verbrachte er viel Zeit auf den Kakao- Plantagen seiner Eltern, auf denen Sklaven arbeiteten. [4] Er verlor jedoch erst den Vater (mit drei Jahren) und dann die Mutter (mit neun Jahren) und wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern als Waise bei einem Großvater und bei Onkeln auf. [1]

Seine Privatlehrer waren unter anderem Andres Bello und Simon Rodriguez ; [1] mit letzterem reiste er spater durch Europa. Er ging 1799 nach Spanien, [1] um seine Ausbildung fortzusetzen. Er erhielt Unterricht in ?Fremdsprachen, Tanz, Mathematik, Reiten und Geschichte.“ [1] In Spanien heiratete er 1802 Maria Teresa Rodriguez del Toro y Alaysa, mit der er anschließend nach Venezuela zuruckkehrte. Bereits im Jahr darauf erlag seine Frau jedoch dem Gelbfieber . 1804 trat Bolivar eine Reise durch Frankreich und Italien an, wo ihn insbesondere Napoleon Bonaparte und seine Politik beeindruckten, an dessen Kronung zum ?Konig von Italien“ am 26. Mai 1805 in Mailand er zufallig teilnahm. Es gab zwei Zusammentreffen mit Alexander von Humboldt , in Paris 1804 und in Italien 1805. Humboldt prophezeite dem jungen Bolivar damals: "Ich glaube, daß Ihr Land schon reif ist fur die Unabhangigkeit, aber ich sehe den Mann nicht, der es vollbringen wird." [5] [6] 1807 wurde Bolivar Mitglied im Bund der Freimaurer und kehrte nach Venezuela zuruck. [7]

Der Unabhangigkeitskrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das zunehmende nationale Bewusstsein in den spanischen Kolonien fuhrte in dieser Zeit zu einer Unabhangigkeitsbewegung in Lateinamerika. Simon Bolivar schloss sich einer Widerstandsjunta in Caracas an. Diese verkundete am 19. April 1810 die Selbstverwaltung Venezuelas im Namen des abgesetzten Konigs Fernando VII und schickte Bolivar zu diplomatischen Verhandlungen nach Großbritannien . Die spanische Armee versuchte die Unabhangigkeitsbestrebungen zu unterbinden ? was Kampfe in den Kolonien zur Folge hatte. 1811 kehrte Bolivar nach Venezuela zuruck, wo er an der Grundung eines Kongresses beteiligt war. Am 5. Juli 1811 wurde von diesem Kongress die Unabhangigkeit erklart und die Erste Venezolanische Republik ausgerufen. Francisco de Miranda , Fuhrer der Junta in Caracas, musste sich am 25. Juli mit seinen Mannern den spanischen Truppen ergeben. Mit dieser entscheidenden Niederlage scheiterte die erste venezolanische Republik. Bolivar floh nach Cartagena in Kolumbien. Dort verfasste er das Manifest von Cartagena , in dem er die Ursachen fur das Scheitern der Ersten Venezolanischen Republik zusammenfasste.

Am 14. Mai 1813 setzte sich der Befreiungskampf fort. In Neugranada fuhrte Simon Bolivar die Invasion von Venezuela an. Am 23. Mai eroberte er Merida , gefolgt von Trujillo am 9. Juni. Schließlich gelang ihm am 6. August die Eroberung von Caracas und er rief dort die Zweite Venezolanische Republik aus. Diese Kampfe brachten ihm den Ehrennamen El Libertador (Der Befreier) ein. Er ging erneut nach Neugranada, ubernahm dort den Befehl uber eine kolumbianische Einheit und nahm mit ihr 1814 Bogota ein.

Exil in Jamaika [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Simon Bolivar

Anschließend plante Bolivar die Eroberung von Cartagena und erhoffte einen Zusammenschluss mit den dortigen Streitkraften. Das Vorhaben scheiterte aber sowohl an politischen Streitigkeiten als auch an militarischen Eroberungen der spanischen Truppen, so dass Bolivar sich gezwungen sah, ins Exil nach Jamaika zu gehen. Dort hielt er sich von Mai bis Dezember 1815 auf. In dieser Zeit verfasste er die Carta de Jamaica , den Brief aus Jamaika, in welchem er die bisherigen Erfolge des Befreiungskampfes von Spanisch-Amerika beschrieb, die Grunde fur die Notwendigkeit einer Unabhangigkeit auffuhrte und uber die Zukunft der einzelnen Nationen nachdachte.

In Jacmel an der Sudkuste Haitis traf er den haitianischen Prasidenten Alexandre Sabes Petion , den er um Unterstutzung bei seinem Feldzug ersuchte. Am 24. Dezember 1818 lief Bolivar den Hafen Aux Cayes im Suden von Haiti an, um dort Unterstutzung fur seinen Freiheitskampf zu erhalten. Unter anderem konnte er sich hier Waffen leihen und Kampfer anheuern. [8] Mit deren Hilfe landete Bolivar in Venezuela und konnte die Stadt Angostura, die heutige Ciudad Bolivar , einnehmen, die zum Ausgangspunkt fur seine weiteren Operationen wurde.

Großkolumbien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Eroberung von Boyaca im Jahr 1819 war auch Neugranada von den Spaniern befreit. Am 7. September 1821 grundete Bolivar die Republik Großkolumbien , einen Staat, der die Territorien der bis dahin befreiten Provinzen Venezuela, Ecuador und Neugranada umfasste. Er wurde sogleich erster Prasident von Großkolumbien, General Francisco de Paula Santander wurde Vizeprasident. Die militarischen Siege in der Schlacht von Carabobo (24. Juni 1821) und am Pichincha (1822) festigten seine Position.

Am 26. und 27. Juli 1822 fand das legendare Treffen zwischen Simon Bolivar und dem argentinischen General Jose de San Martin statt. San Martin hatte den Unabhangigkeitskrieg in Argentinien , Chile und Peru gefuhrt. Im royalistisch gepragten Peru traf er auf teilweise heftigen Widerstand. Daruber hinaus hatte sich San Martin aufgrund innenpolitischer Maßnahmen schnell in Peru unbeliebt gemacht, weshalb er Simon Bolivar die Vollendung der Unabhangigkeit in Peru und Hoch-Peru uberließ. San Martin ubertrug ihm den Befehl uber seine Truppen und zog sich aus dem Unabhangigkeitskrieg zuruck. Der peruanische Kongress ernannte Bolivar am 10. Februar 1824 zum Diktator , was ihm eine Neuorganisation der politischen und militarischen Fuhrung erlaubte.

Mit der Hilfe von General Antonio Jose de Sucre und des Deutschen Otto Philipp Braun siegte er in der Schlacht von Junin am 6. August 1824 uber die spanische Kavallerie . In der Schlacht bei Ayacucho (Peru) am 9. Dezember desselben Jahres schlug Sucre die verbliebenen ? aber dennoch zahlenmaßig uberlegenen ? spanischen Streitkrafte (in Abwesenheit Bolivars) und zwang damit die Spanier endgultig, den sudamerikanischen Kontinent zu verlassen. Bolivar sah in Sucre seinen besten General und engsten Vertrauten, beide Heerfuhrer verband eine lebenslange Freundschaft.

Beim Kongress von Alto-Peru am 6. August 1825 benannte sich die neue Republik nach ihrem Befreier in Bolivien um. Der Libertador arbeitete eine neue Verfassung fur das Land aus. Allerdings fiel ihm die Herrschaft uber Groß-Kolumbien zunehmend schwerer. Nationale Stromungen in den Teilrepubliken und Streitigkeiten innerhalb der Regierung drohten, die Staatengemeinschaft zu zerbrechen. In dem Bestreben, die Republik Groß-Kolumbien als Ganzes zu erhalten, lud er 1828 zu einer verfassunggebenden Versammlung in Ocana ein. Er wollte Teile der bolivianischen Verfassung in die von Groß-Kolumbien ubernehmen. Die Anderungen hatten eine Prasidentschaft auf Lebenszeit beinhaltet, zusammen mit dem Recht auf die Ernennung eines Nachfolgers. Die Vorschlage wurden sehr skeptisch betrachtet, und es bildete sich ein starker Widerstand dagegen.

Attentat im September 1828 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bolivars Tod, dargestellt vom venezolanischen Maler Antonio Herrera Toro

Die Versammlung scheiterte an großen politischen Differenzen der Teilnehmer. Bolivar wertete diesen Ausgang als Desaster. Infolgedessen ernannte er sich am 27. August 1828 zum Diktator. Es sollte eine vorubergehende Maßnahme sein, um seine Autoritat innerhalb der zersplitterten Parteien wiederherzustellen und den Erhalt der Republik zu gewahrleisten. Jedoch fuhrte dieses Vorgehen zu einer noch großeren Unzufriedenheit unter seinen politischen Gegnern und kulminierte im September in einem Attentat auf ihn, an dem auch Santander beteiligt war. Bolivar blieb dank der Hilfe seiner Geliebten Manuela Saenz bei dem Anschlag unverletzt. Wegen dieser Tat wird sie auch La Libertadora del Libertador (Befreierin des Befreiers) genannt. Unter dem Fenster der Residenz Bolivars, durch das er floh, erinnert heute eine Gedenktafel an den Vorfall.

Seine Position in der Republik blieb aber weiterhin strittig, und sein Einfluss wurde zunehmend von politischen Gegnern untergraben. In den folgenden zwei Jahren kam es immer wieder zu Aufstanden in den groß-kolumbianischen Republiken. Schließlich trat der Libertador am 27. April 1830 von all seinen politischen Amtern zuruck.

Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bolivar entschloss sich, auf den Karibischen Inseln oder in Europa um Exil nachzusuchen. Doch bevor er den Kontinent verlassen konnte, starb er am 17. Dezember 1830 in Santa Marta , Kolumbien . Nach damaligen Erkenntnissen war Tuberkulose die Todesursache. Laut einer Untersuchung von 2010 an der University of Maryland School of Medicine ware eine Arsen -Vergiftung hingegen wahrscheinlicher. [9] Um die Todesursache zu klaren, ordnete der venezolanische Prasident Hugo Chavez im Juli 2010 die Exhumierung Bolivars an. [10] Seine Grabstatte befindet sich in Caracas. [11] Im Juli 2011 kamen Forensikexperten zu dem Ergebnis, es gabe keinen Beweis fur eine Vergiftung oder eine andere unnaturliche Todesursache. [12]

Kurz nach seinem Tod zerbrach die Republik Großkolumbien in die Staaten Ecuador, Venezuela und Kolumbien. Bolivars Tod wurde von vielen Sudamerikanern zunachst als Befreiung gewertet; doch bereits in den 1840er Jahren setzte eine Heldenverehrung ein, die bis heute anhalt. [13] [14]

Politische Ziele und Leitlinien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Konstituierung des befreiten Lateinamerikas [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Statue fur Bolivar in Berlin
2,5 Pesos der Republik Kolumbien von 1919 mit Konterfei des Simon Bolivar

Bolivars zentrale politische Leitlinien waren die politische Unabhangigkeit Lateinamerikas gegenuber Europa und den Vereinigten Staaten , fortschrittliche Sozialvorstellungen sowie der Panamerikanismus . Er favorisierte eine zentralisierte Gemeinschaft der von ihm befreiten sudamerikanischen Staaten und lehnte eine foderale Struktur ab. [15] Sein entsprechender auf dem Panama-Kongress in Panama 1826 vorgetragener Plan einer Konfoderation aller anwesenden lateinamerikanischen Staaten ließ sich jedoch nicht verwirklichen. Bolivar setzte sich fur Gewaltenteilung und Machteinschrankungen fur Regierungen in Einzelstaaten ein. In der zentralisierten Gemeinschaft hispanoamerikanischer Staaten sollte es jedoch eine starke Exekutive geben (z. B. durch einen auf Lebenszeit gewahlten Senat), die sich gegen die Interessen verschiedener Gruppen (z. B. einflussreiche Landbesitzer) durchsetzen konne.

Die Hauptziele der panamerikanischen Politik Bolivars waren: 1. das Maximalziel eines zentralistischen Panamerikanischen Kongresses, der uber allen hispanoamerikanischen Staaten stehen sollte, 2. die Idee einer Einheit der Andenrepubliken, die er auf dem Panama-Kongress vorstellte, 3. Großkolumbien als realpolitisches Zugestandnis. [16]

Politische Theorie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bolivars Erziehung wurde insbesondere vom Republikanismus Jean-Jacques Rousseaus gepragt. [17] Insbesondere den Gesellschaftsvertrag las er mit Begeisterung und teilte Rousseaus Bewunderung fur das antike Sparta und dessen Werte. Dem Erziehungsbuch Emile oder uber die Erziehung stand er jedoch kritisch gegenuber. [18] Anfang des 19. Jahrhunderts las und verarbeitete er des Weiteren die Werke von Voltaire und John Locke . [19] In Bolivars Schriften wird am haufigsten ? Vom Geist der Gesetze “ von Montesquieu zitiert, wobei er sich aber von der geforderten Gewaltenteilung distanziert und im hispanoamerikanischen Kontext eine weitere Gewalt etablieren will, die er poder moral (Moralische Gewalt) nennt. [20] Aufgeteilt in zwei Kammern sollte sie uber Angelegenheiten von offentlichem Interesse bestimmen.

Bolivar war ein Anhanger des politischen Systems der Vereinigten Staaten und der Amerikanischen Revolution , verurteilte aber die Sklaverei und wollte diese abschaffen. Gleichzeitig war er allerdings selbst Besitzer von rund 2000 Sklaven. [21] Insbesondere verehrte Bolivar Thomas Jefferson und schickte seinen Neffen deswegen an die Universitat von Virginia , welche auf Betreiben von Jefferson gegrundet worden war.

Bolivar war der Ansicht, eine vollige Freiheit, in der alle angeblich uneingeschrankt agieren konnten, fuhre zu einer Tyrannei durch wenige Machtige. Bolivar ubernahm aus Montesquieus Werk u. a. als Ziele das Prinzip der Gewaltenteilung und den Rechtsstaat [22] und erganzte dies durch eine vierte Gewalt, der poder moral (moralische Gewalt). Er schloss zugleich jedoch anhand der gelesenen Werke und aus seinen Erfahrungen, dass politische Institutionen nicht nur auf philosophischen Prinzipien basieren, sondern sich vor allem den realen Bedingungen anpassen sollen. [22] Auch von Alexander von Humboldt , mit dem er mehrfach zusammentraf, ubernahm er viele Gedanken und Metaphern in seinen eigenen Schriften.

Bolivar hinterließ etwa 10.000 Dokumente (Briefe, Reden, Essays, Erklarungen und Verfassungen). [23] Seine bekanntesten Schriften sind die Carta de Jamaica von 1815 und seine Rede auf dem Congreso de Angostura 1819.

Misslungene Abschaffung der Sklaverei [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bolivar zahlte die Abschaffung der Sklaverei zu seinen wichtigsten Zielen; er setzte sie bereits zu Beginn unter seinen Truppen durch. Zudem verabschiedete er ab 1820 eine Reihe von Erlassen zum Schutz des Grundbesitzes der indigenen Bevolkerung. Jedoch gelang es ihm bei seinen Versuchen weder in Kolumbien noch in Bolivien, die indigenen Sklaven der breiten Gesellschaft zu befreien. Die kreolische Oberschicht bzw. Oligarchie hatte eine zu große Macht in der Gesellschaft, als dass nur durch gesetzliches Verbot die Sklaverei abgeschafft werden konnte. Erst einige Jahrzehnte nach Bolivars Tod wurde die Sklaverei in Kolumbien, Peru und Venezuela in den 1850ern abgeschafft. [24] Sein Misserfolg mag am weitgehenden Ausschluss indigener Bevolkerungsgruppen aus der politischen Organisation der neu geschaffenen unabhangigen Republiken liegen. Der lateinamerikanische Unabhangigkeitskampf basierte auf kreolischen Werten und in Bolivars Schriften finden sich noch keine Hinweise auf ein ethnisches Selbstverstandnis zur lateinamerikanischen Identitatsbegrundung. [25]

Naturverstandnis [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nachdem durch ein verheerendes Erdbeben im Jahr 1812 Caracas weitgehend verwustet worden war, sagte Bolivar: ?Wenn sich die Natur widersetzt, bekampfen wir sie und machen sie gehorsam.“ Alberto Costa ordnet seine Haltung in das Denken dieser Zeit ein, nach der sich die Natur dem Menschen unterordnen lasse. Er sieht in der auch durch Simon Bolivar vertretenen Grundlage eine Grundlage fur den Imperialismus in den Landern Sudamerikas: ?Der Wunsch, die Natur zu beherrschen, um sie in Exportguter zu verwandeln, ist in Lateinamerika standig prasent gewesen.“ [26]

Gedenken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Buste im Stadtpark von Funchal, Madeira
Gedenkstatte bei Santa Marta , Kolumbien
Buste und Gedenkplakette in Frankfurt am Main
Denkmal fur Simon Bolivar in Santiago de Chile
Reiterstandbild ?Al Libertador“ im Parque Bolivar in Tarija , Bolivien

2007 wurde eine Sammlung von Dokumenten, welche sich im Archivo General de la Nacion de Venezuela (Nationalarchiv) in Caracas befinden, in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen. [27] Die Sammlung umfasst mehr als 82.000 Dokumente, darunter: personliche Briefe, Dekrete, Auftrage, Proklamationen, Reden, Kriegsnachrichten, Militarische Ernennungen und Presseveroffentlichungen.

In Sudamerika gibt es eine Anzahl von Ortschaften und Stadten, die Bolivars Namen tragen. Die Staaten Bolivien und Venezuela (Bolivarische Republik Venezuela) tragen den Namen des Freiheitshelden, auch heißt die Wahrung Venezuelas ? Bolivar “.

In Kolumbien wurde einer der beiden hochsten Berge der Sierra Nevada de Santa Marta ? Pico Simon Bolivar “ getauft. In Medellin gibt es die Papstliche Universitat Bolivariana , in Quito die Anden-Universitat Simon Bolivar .

In San Jose , der Hauptstadt Costa Ricas , gibt es einen Zoologischen Garten, der den Namen Simon Bolivars tragt, und in dem in der Nahe gelegenen Parque Morazan (Calle 7) steht eine Buste von ihm.

Nach Bolivar ist auch der am 19. Marz 1911 von Max Wolf in Heidelberg entdeckte Asteroid (712) Boliviana benannt. Auch eine Zigarrenmarke ist nach Bolivar benannt. Das Orquesta Sinfonica Simon Bolivar de Venezuela tragt ebenfalls seinen Namen. Ein venezolanischer Verdienstorden, der Orden des Brustbildes von Bolivar , wurde von der Regierung unter dem Prasidenten Jose Gregorio Monagas am 9. Marz 1854 zu Ehren Bolivars als Befreier von der spanischen Herrschaft gestiftet. Ausgezeichnet wurden die Kampfer der Befreiungsarmee und diejenigen, die sich durch besondere Verdienste im venezolanischen Staat hervorgetan hatten. Die UNESCO verlieh von 1983 bis 2004 den Simon-Bolivar-Preis fur herausragende Verdienste, die im Einklang mit den Zielen Bolivars zur ?Freiheit, Unabhangigkeit und Wurde der Volker und zur Starkung einer neuen internationalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ordnung beitragen“. [28]

In Deutschland stehen Statuen Bolivars vor dem Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin-Tiergarten , in Bonn in einer Anlage an der Friedrich-Ebert-Allee, auf dem Gelande der Universitat Bremen die Simon-Bolivar-Buste , im Bremer Rathaus eine Buste sowie im Simon-Bolivar-Park in Hamburg-Harvestehude . Außerdem sind im Bremer Stadtteil Woltmershausen sowie in Berlin in Alt-Hohenschonhausen ( Bezirk Lichtenberg ) die Simon-Bolivar-Straße und im Berliner Westend ( Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ) die Bolivarallee zu finden. In Frankfurt am Main gibt es im Stadtteil Westend Nord eine Simon-Bolivar-Anlage mit Gedenkplakette und -Buste. In Leipzig gibt es ebenfalls eine Simon-Bolivar-Straße , die sich im Stadtteil Mockau befindet. Auch in Endingen am Kaiserstuhl gibt es eine Simon-Bolivar-Straße. In Wien steht im 22. Bezirk im Donaupark eine Statue von und eine Gedenktafel fur Simon Bolivar.

Die schottische Komponistin Thea Musgrave schrieb 1989?1992 Text und Musik einer Oper mit dem Titel Simon Bolivar . Die Marine der Vereinigten Staaten benannte das 1964 fertiggestellte strategische Atom-U-Boot USS Simon Bolivar (SSBN-641) nach dem Libertador . Venezuela stellte 1899 das fruhere spanische Kanonenboot Galicia als Bolivar in Dienst, das bis ca. 1918 in der Flottenliste gefuhrt wurde.

In jungerer Zeit versuchte insbesondere die Regierung Venezuelas unter Hugo Chavez nach der sog. ?bolivarischen“ Revolution , das Erbe Bolivars politisch fur sich zu beanspruchen, u. a. durch Bezeichnung Venezuelas als Bolivarische Republik Venezuela , der Berufung auf eine bolivarische Verfassung und dem Abschluss eines Handelsvertrages unter dem Namen Bolivarianische Allianz fur Amerika .

Die Bolivar Soloists sind ein venezolanisches Ensemble fur Kammermusik .

Filme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Capt. Joseph Andrews:  Simon Bolivar . In: Das Ausland, 1828, Nr. 1 und 2, S. 8 (online verfugbar bei Wikisource )
  • Gerhard Masur: Simon Bolivar . University of New Mexico Press, Albuquerque 1948, 2. Aufl. 1969; deutsch als Simon Bolivar und die Befreiung Sudamerikas . Sudverlag, Konstanz 1949; spanisch als Simon Bolivar . Mexiko-Stadt 1960.
  • Salvador de Madariaga : Simon Bolivar. Der Befreier Spanisch-Amerikas . Manesse-Verlag, Zurich 1986, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-7175-8066-3 ; deutsch zuerst unter dem Titel Bolivar . Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961.
  • Gabriel Garcia Marquez : Der General in seinem Labyrinth . Roman. Aus dem kolumbianischen Spanisch von Dagmar Ploetz. Kiepenheuer & Witsch, Koln 1989, ISBN 3-462-02013-7 ; ursprunglich spanisch als El general en su laberinto . Mondadori, Madrid 1989, ISBN 84-397-1579-X .
  • Bill Boyd: Bolivar. Liberator of a continent. A dramatized biography . S.P.I. Books, New York 1998, ISBN 1-56171-994-3 .
  • Ingrid Beutler-Tackenberg: Gabriel Garcia Marquez und Simon Bolivar im Labyrinth der Geschichte. Die politische Dimension des historischen Romans El general en su laberinto . Logos-Verlag, Berlin 2000 (zugleich: Dissertation, Wuppertal 2000), ISBN 3-89722-504-2 ( Online-Publikation , PDF , 532 kB).
  • John Lynch: Simon Bolivar. A Life , Yale University Press, New Haven 2006, ISBN 0-300-11062-6 .
  • Michael Zeuske : Von Bolivar zu Chavez. Die Geschichte Venezuelas , Zurich: Rotpunktverlag, 2008, ISBN 3-85869-313-8 .
  • Michael Zeuske : ?Simon Bolivar in Geschichte, Mythos und Kult“, in: Molden, Berthold; Mayer, David (eds.): Vielstimmige Vergangenheiten ?Geschichtspolitik in Lateinamerika , Munster [etc,]: LIT Verlag, 2009 (=¡Atencion! Jahrbuch des Osterreichischen Lateinamerika-Instituts; Bd. 12), S. 241?265.
  • Norbert Rehrmann : Simon Bolivar. Die Lebensgeschichte des Mannes, der Lateinamerika befreite . Wagenbach, Berlin 2009, ISBN 3-8031-3630-X .
  • Michael Zeuske : Simon Bolivar, Befreier Sudamerikas. Geschichte und Mythos . Rotbuch, Berlin 2011, ISBN 978-3-86789-143-1 .
  • Andrea Wulf : Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur . Kapitel 12: Revolutionen und Natur. Simon Bolivar und Humboldt . Aus dem Englischen von Hainer Kober . Bertelsmann, Munchen 2016. ISBN 978-3-570-10206-0 .

Radio [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Comics [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Simon Bolivar. Sudamerika wird frei , Abenteuer der Weltgeschichte. Die interessante Jugendzeitschrift, Nr. 62 (Walter Lehning Verlag, Hannover) o. J. [ca. 1957].
Vorganger Amt Nachfolger
Neugrundung Prasident Großkolumbiens
1821?1830
Domingo Caycedo
Jose Bernardo de Tagle Portocarrero Prasident Perus
1824?1827
Andres de Santa Cruz
Neugrundung Prasident Boliviens
1825
Antonio Jose de Sucre

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Simon Bolivar  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c d e Bolivar, Simon (1783-1830) In: Enciclopedia Universal Micronet. Edicion clasica. Micronet S.A., Madrid 2005, ISBN 84-96533-02-6 , OCLC 776718361 , CD-ROM.
  2. Imanuel Geiss: Geschichte griffbereit. Band 3: Personen. Die biographische Dimension der Weltgeschichte. Harenberg Lexikon-Verlag, Dortmund 1993, OCLC 610914127 , S. 201
  3. Jurgen Hartmann : Die politischen Systeme Lateinamerikas. Ein Uberblick . Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-14353-4 , S. 12.
  4. Sara Castro-Klaren: Framing Pan-Americanism. Simon Bolivar’s Findings. In: CR. The New Centennial Review. 3, 1, Fruhjahr 2003, S. 25 ? 53, hier S. 27.
  5. Gabriel Garcia Marquez: Der General in seinem Labyrinth . Kiepenheuer & Witsch, Koln 1989, S.   353   f .
  6. Hanno Beck: Alexander von Humboldt. Bd. II: Vom Reisewerk zum Kosmos 1804-1859. Steiner, Wiesbaden 1961, S.   2, 57 .
  7. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. Uberarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932, Munchen 2003, S. 951, ISBN 3-7766-2161-3 .
  8. Karl Marx: Bolivar y Ponte , Januar 1858 in ?The New American Cyclopædia“
  9. Doctors Reconsider Health and Death of “El Libertador,” General Who Freed South America ( Memento vom 18. Juni 2010 im Internet Archive ), University of Maryland , 30. April 2010
  10. Chavez lasst Sarg von Simon Bolivar offnen , Der Standard vom 17. Juli 2010
  11. Simon Bolivar in der Datenbank Find a Grave , abgerufen am 11. Juli 2016 (englisch).
  12. Venezuela unable to determine cause of Bolivar's death
  13. Beate Kohne: Den Helden stets im Blick. 3. Juli 2010, abgerufen am 6. August 2023 (deutsch).
  14. Christian Ulmcke: Volksheld und Symbol der Unabhangigkeit Lateinamerikas. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, 17. Dezember 2005, abgerufen am 6. August 2023 .
  15. Jaime Sierra Garcia: Bolivar, el panamericanismo, el modelo sociologico americano y el derecho , in: Estudios de Derecho , 128, Medellin 1997, S. 255?273, hier S. 260f.
  16. Simon Collier: Nationality, Nationalism and Supranationalism in the Writings of Simon Bolivar. In: Hispanic American Historical Review. 63, 1, 1983, S. 37?64, hier S. 48.
  17. Wer war Simon Bolivar? ( Memento vom 22. Juli 2010 im Internet Archive ), Abendblatt 11. Februar 2007
  18. Sara Castro-Klaren: Framing Pan-Americanism. Simon Bolivar’s Findings. In: CR. The New Centennial Review. 3, 1, Fruhjahr 2003, S. 25?53, hier S. 34?44.
  19. Lynch, John, Simon Bolivar: A Life , S. 33. Yale University Press, 2006
  20. Jaime Sierra Garcia: Bolivar, el panamericanismo, el modelo sociologico americano y el derecho. in: Estudios de Derecho. 128, Medellin 1997, S. 255?273, hier S. 262.
  21. ?[M]adness that a revolution for liberty should try to maintain slavery“, aus: John Lynch: Simon Bolivar: A Life. Yale University Press, 2006, S. 288.
  22. a b John Lynch: Simon Bolivar. A Life. Yale University Press, 2006, S. 284, 33?34.
  23. Catherine Davies: Colonial Dependence and Sexual Difference. Reading for Gender in the Writing's of Simon Bolivar (1783?1830). In: Feminist Review. 79: Latin America: History, war and independence, 2005, S. 5 ? 19, hier S. 9.
  24. Fur gesamten Abschnitt: Lynch, John, Simon Bolivar: A Life , S. 288. Yale University Press, 2006
  25. Simon Collier: Nationality, Nationalism and Supranationalism in the Writings of Simon Bolivar. In: Hispanic American Historical Review , 63, 1, 1983, S. 37?64, hier S. 43?45.
  26. Alberto Costa: Buen Vivir. Vom Recht auf ein gutes Leben . Oekom Verlag, Munchen, S.   100 .
  27. General Archive of the Nation - Writings of The Liberator Simon Bolivar. UNESCO - Memory of the World, abgerufen am 27. Juni 2019 (englisch).
  28. International Simon Bolivar Prize ? Rules for the Prize ( Memento vom 4. Marz 2016 im Internet Archive ), zuletzt abgerufen: 15. Februar 2011.