Geschichte Danemarks

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Danemarks

Die Geschichte Danemarks umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet Danemarks von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Die altesten Spuren einer vorgeschichtlichen Besiedlung stammen aus der Steinzeit. Zwischen 400 und 500 besiedeln die Juten gemeinsam mit den Sachsen , den Angeln und den Friesen uber die Nordsee Britannien , nachdem sich die romische Besatzung von dort zuruckgezogen hatte. Die Vorfahren der heutigen Danen kamen im 6. Jahrhundert aus dem heutigen Sudschweden nach Jutland und einigen westlichen Ostseeinseln. Dort vermischten sie sich mit anderen germanischen Stammen, die sich bereits fruher dort niedergelassen hatten, oder verdrangten diese.

Die vereinzelt entstandenen Konigreiche vereinte Gorm der Alte erstmals im 10. Jahrhundert. Bis 1035 eroberten die Danen weite Teile der britischen Inseln, Norwegens und Sudjutlands und schufen unter Knut dem Großen ein Nordseereich . In dieser Zeit wurden sie zusammen mit den Schweden und Norwegern als Wikinger bezeichnet. Das Ende der Wikingerepoche kennzeichnet die Schlacht von Stamford Bridge bzw. die Zerstorung Haithabus im Jahr 1066. Damit verkleinerte sich das danische Herrschaftsgebiet. In der Waldemarzeit ( 1157 ? 1241 ) erlebte Danemark erhebliche Wirren. Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts konnten die Danen ihr Reich in Richtung Osten und Suden (sudlichen Ostseekuste) erheblich ausbauen. Unter der Konigin Margrete vereinten sich Danemark, Norwegen und Schweden unter danischer Vorherrschaft 1380 zur Kalmarer Union . Erik VII. von Pommern machte Kopenhagen zur Hauptstadt Danemarks. Schweden erlangte 1523 wieder seine Unabhangigkeit, die das Ende der Kalmarer Union bedeutete. 1536 wurde Danemark im Laufe der Reformation evangelisch-lutherisch.

Bis ins 17. Jahrhundert dominierten Auseinandersetzungen mit Schweden die Geschichte Danemarks, da beide Konigreiche um die Vorherrschaft in Skandinavien und im Ostseeraum rangen. Schonen , Blekinge und Halland gehorten zunachst zu Danemark und fielen 1658 an Schweden, Bornholm kam jedoch 1660 wieder zu Danemark. Nach einem Staatsstreich des danischen Konigs wurde 1665 der Absolutismus eingefuhrt. Es folgten Reformen zur Verbesserung von Verwaltung und Verteidigung. 1700 bis 1720 fuhrten Danemark, Sachsen-Polen und Russland den Großen Nordischen Krieg , der Schwedens Macht einschrankte. In den Napoleonischen Kriegen wurde Kopenhagen 1807 großtenteils zerstort. Diese Belastungen mundeten 1813 in einen Staatsbankrott . Nach Napoleons Niederlage 1814 musste Danemark Helgoland an Großbritannien und Norwegen an Schweden abtreten. Island (bis 1944), die Faroer , Gronland und Danisch-Westindien (bis 1917) verblieben bei Danemark.

Unter Christian VII. setzte die Industrialisierung ein; 1847 fuhr in Danemark die erste Eisenbahn. Frederik VII. schaffte 1848 den Absolutismus ab und erklarte Danemark zu einer konstitutionellen Monarchie . Von 1848 bis 1851 sowie im Jahr 1864 fuhrte Danemark die Deutsch-Danischen Kriege , die mit dem Verlust der Herzogtumer Schleswig , Holstein und Lauenburg endeten.

Im Ersten Weltkrieg blieb Danemark neutral; nach einer Volksabstimmung kam Nordschleswig zu Danemark. Im Zweiten Weltkrieg wurde Danemark 1940 trotz eines Nichtangriffspaktes von deutschen Truppen besetzt. 1945 wurde Danemark Grundungsmitglied der UNO und trat 1973 der EWG bei. 1992 stimmte Danemark, obwohl es Teil der EG und spater der EU geworden ist, gegen die Maastrichter Vertrage .

Urgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Genetische Untersuchungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Genetische Untersuchungen deuten auf mehrere Migrationswellen in das heutige Danemark: Wahrend der Mittelsteinzeit zeigte sich im heutigen Danemark eine genetische Homogenitat unter Jagern und Sammlern, die hauptsachlich westeuropaischen Vorfahren zuzuordnen sind, uber einen Zeitraum von etwa 4500 Jahren. [1] Mit dem Beginn der Jungsteinzeit um 5900 v. Chr. kam es durch die Ankunft von Bauern mit anatolischer Abstammung zu einem abrupten Bevolkerungswechsel, der diese Jager und Sammler nahezu vollstandig ersetzte. [1] Etwa 1000 Jahre spater fuhrte eine zweite große Migrationswelle von Menschen mit Abstammung aus der osteuropaischen Steppe zu einer Bevolkerung, die den heutigen Danen genetisch naher steht, und zur Entstehung der Einzelgrabkultur . [1]

Geschichte der urgeschichtlichen Archaologie in Danemark [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als einer der Begrunder der Archaologie Skandinaviens gilt Ole Worm . 1626 veranlasste er Konig Christian IV. , alle Pfarrer aufzufordern, Runensteine , Graber und sonstige Altertumer in ihrem Sprengel zu melden. Er griff wiederum auf den Altertumsforscher Nicolaus Marschalk († 1525) zuruck, der als einer der ersten in Mecklenburg Grabhugel offnete. 1643 veroffentlichte Worm ein Uberblickswerk uber die Monumente Danemarks, [2] auch sammelte er Altertumer in seinem Museum Wormianum . [3]

Das antiquarische Interesse richtete sich bereits im 17. Jahrhundert auf Artefakte der Vorzeit, wie das 1639 entdeckte erste der beiden Goldhorner von Gallehus , deren zweites 1734 entdeckt wurde. 1797 entdeckte man die Luren von Brudevælte . Rasmus Nyerup (1759?1829) begann seiner Auffassung nach vorchristliche Artefakte zu sammeln, saß in der 1807 gegrundeten Koniglichen Antiquitatenkommission, scheiterte jedoch daran, diese in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen. Doch auf seine Sammlung geht das 1807 bzw. 1819 gegrundete Nationalmuseum in Kopenhagen zuruck, und er setzte den Numismatiker Christian Jurgensen Thomsen als Leiter ein, der die Funde zeitlich ordnen sollte.

Die alteste Projektilspitze Danemarks stammt aus Bjerlev Hede, Zentraljutland und wurde auf 12.500 v. Chr. datiert

Auf diesen wiederum geht das 1816 der Offentlichkeit durch das Ausstellungskonzept im Museum vorgestellte Dreiperiodensystem zuruck, das die Urgeschichte bis heute in die drei Perioden Steinzeit , Bronzezeit und Eisenzeit gliedert. [4] 1835 wurde mit der Frau von Haraldskær eine erste Moorleiche gefunden (der alteste, der 1941 entdeckte Mann von Koelbjerg , ist uber 9000 Jahre alt [5] ); Thomsen fuhrte 1845 eine archaologische Grabung in Hvidegaard nordlich von Kopenhagen durch, wo man ein bronzezeitliches Kriegergrab entdeckt hatte. Als erste wissenschaftliche Uberblicksdarstellung der danischen Urgeschichte gilt Jens Jacob Asmussen Worsaaes Danmarks oldtyd oplyst , [6] das 1843 erschien und 1849 ins Englische ubersetzt wurde. [7] Worsaae unterschied erstmals zwischen Jungsteinzeit und Altsteinzeit , zugleich trug es erheblich zur Durchsetzung des Dreiperiodensystems im Laufe der 1850er Jahre bei. Worsaae datierte die Erstbesiedlung Danemarks auf etwa 3000 v. Chr. [8] 1865 barg das Nationalmuseum bereits 27.000 Artefakte. [9] Doch der Einfluss der Grunder der danischen Archaologie fuhrte in den folgenden Jahrzehnten dazu, dass die Wissenschaftler sich uberwiegend mit Klassifizierung, Datierung und archaologischen Kulturen befassten, weniger mit den dahinter liegenden Gesellschaften. Erst durch angelsachsische Arbeiten richtete sich der Fokus wieder auf die urgeschichtlichen Gesellschaften und ihre Lebensweise, [10] was durch aufsehenerregende Funde, wie den um 7500 v. Chr. erlegten Auerochsen von Vig (1904), das Hjortspringboot (1921), die sehr gut erhaltenen eisenzeitlichen Manner von Tollund (1950) und Grauballe (1952) oder verschiedene Frauenleichen, wie die Frau von Elling (1938) gefordert wurde.

Johannes Brøndsted , Direktor des Kopenhagener Museums von 1951 bis 1960, forderte neue Methoden, verstarkte den Schutz von Fundstatten und die Popularisierung der Archaologie; letzteres forderte vor allem sein Nachfolger Peter Vilhelm Glob (1960?1981). Sein dreibandiges Werk Danmarks Oldtid , erschienen 1938 bis 1941, gilt als Meilenstein. [11] 1941 und 1950 entstanden in Kopenhagen und Aarhus universitare Institute fur Archaologie, das Radiokohlenstofflabor am Nationalmuseum war eines der ersten in Europa. Parallel dazu wuchs die Zahl der Fundstatten ungemein an. So verzeichnete man 2016 in Danemark und Schleswig-Holstein allein 2735 Bestattungen aus der Bronzezeit. [12] Seit 2012 wird die Archaologie Danemarks von der dem Kulturministerium unterstellten Zentralagentur Kulturstyrelsen betrieben; dabei sind die Regionalmuseen fur die Ressourcen in ihrem Verantwortungsbereich eigenstandig tatig. [13]

Jager, Sammler, Fischer [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einteilung der ?danischen Geschichte“

Die altesten menschlichen Spuren stammen, so wurde angenommen, aus der Zeit vor etwa 70.000 Jahren. Sie wurden in einer Kiesgrube bei Hollerup, nordwestlich von Langa entdeckt, in Ostjutland. [14] Die Belege sind allerdings umstritten, da die Hirschknochen, von denen man annahm, sie seien von Menschen gespalten worden, um das Knochenmarkt zu gewinnen, die einzigen Spuren darstellen. Ublicherweise finden sich in solchen ehemaligen Lagern, in denen die Beute zerlegt wurde, große Mengen an Steinsplittern. [15]

Jungpalaolithikum (ab 13. Jahrtausend v. Chr.) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geweihfund aus Slotseng
Mesolithisches, mit Ornamenten versehenes Auerochsenknochen von Ryemarksgard , Gemeinde Jystrup auf Seeland

Gegen Ende der letzten Eiszeit folgten Jager den großen Rentierherden, die im Sommer in die nordlichen Tundrengebiete, im Winter in die sudlicheren Gebiete wanderten. Die Tiere wurden von den Jagern mit Speeren, die mittels Speerschleuder geworfen wurden, erlegt. Wichtige Fundstatten der Hamburger Kultur (13.700?12.200 v. Chr.), der diese Jager zugeordnet werden, sind innerhalb Danemarks Jels , wo 1981 zum ersten Mal Funde dieser Kultur in Danemark zu Tage traten, und Slotseng (ab 1990 ergraben) im Ostteil des sudlichen Jutland, [16] dann Sjølberg im Suden Lollands. Hinzu kommen Geweihfunde aus der Køge Bugt , die zu dieser Zeit am Rande des einstigen Baltischen Sees lag. Die dortigen bearbeiteten Geweihe wurden auf 12.140 v. Chr. datiert. [17] Zu dieser Zeit reichte die Kustenlinie wegen der Meerwasserbindung im Gletschereis der Weichseleiszeit auf der Nordseeseite bis zur Doggerbank . Die Fundstatten liegen meist an Stellen, an denen die Rentierherden vorbeizogen, deren ungefahre Wanderrouten sich rekonstruieren ließen. Dabei ist Jels II der großte Fundplatz der Hamburger Kultur im Norden Europas. Vermutlich stand dort ein Zelt, das womoglich uber langere Zeit bewohnt war, denn in der Umgebung fanden sich uber 700 retuschierte Werkzeuge. Im nahegelegenen Slotseng C fand man etwa 200 Werkzeuge; mit 12.500 v. Chr. stellt es eine der altesten jungpalaolithischen Fundstatten des Nordens dar. 2006 kam zu den bekannten Fundstatten noch Krogsbølle bei Nabskov auf Lolland hinzu, 2009 fand man bei Jels einen zweiten Lagerplatz, der Nedersøparken genannt wird. [18] Wahrscheinlich hielten sich die wenigen Jagergruppen nur in der warmeren Jahreszeit so weit im Norden auf; dabei waren die heute in der Nordsee versunkenen Gebiete ein wichtiger Teil ihres Schweifgebietes, wie Funde in Schottland belegen. In der nachfolgenden Kaltphase, dem alteren Dryas (11.590?11.400 v. Chr.), kam es wahrscheinlich zu einer Abwanderung in den Suden.

Die spateiszeitliche, dann aber dauerhafte Besiedlung Danemarks, das bei 100 m tieferem Meeresspiegel eine weitaus großere Flache in der Nord- und Ostsee bedeckte, begann mit der Bromme-Kultur (11.500?10.000 v. Chr. [19] ), deren Vertreter in der Tundra Elch, Moschusochse , Pferd und Rentier jagten. Sie ist nach einem Fundort bei Sorø auf Seeland benannt. Als 1889 erstmals ein Artefakt dieser Kultur entdeckt wurde, hieß die Kultur zunachst Lingby-Kultur, spatestens ab 1944 jedoch wurde sie nach dem Fundort Bromme auf Seeland benannt. Der Wasserspiegel der Ostsee, die ein Sußwasserbecken war, lag 50 m hoher als der der Nordsee, der 100 m tiefer als heute lag. Die vermutlich nur saisonalen Aufenthalte der Brommeleute an den Wohnplatzen hinterließen vor allem Werkzeuge. Ihre Lager finden sich besonders an den Seen und Flussen (auf Djursland und bei Langa). Da sich bisher an den uber 100 Fundstatten in Norddeutschland und Skandinavien nur große Bromme-Spitzen fanden, scheinen Pfeil und Bogen nicht in Gebrauch gewesen zu sein; die Bearbeitungstechnik war im Vergleich zur Hamburger Kultur recht einfach. Anscheinend bestanden aber dauerhafter bewohnte Lager, die etwa 50 m² groß waren und eine zentrale Feuerstelle aufwiesen. Der Zusammenhang zur Federmesser-Kultur und zur Hamburger Kultur wird seit langem diskutiert.

Fundplatz Dværgebakke, 2005

Die Ahrensburger Kultur setzte zwar um 11.000 v. Chr. ein, doch die Mehrheit der Funde stammt aus der Zeit zwischen 10.100 und 9400 v. Chr. [20] Die Artefakte dieses Hamburgien umspannen den Raum zwischen England und Schweden sowie erhebliche Teile der Tiefebenen Nordeuropas. Die rund 1500 Jahre nach der Hamburger Kultur liegende Epoche weist zwar Ahnlichkeiten auf, doch gibt es keine Belege fur eine Kontinuitat. Ihre Projektilspitzen waren klein, manchmal erscheinen dort kleine Bromme-Spitzen, dazu sogenannte Zonhoven-Spitzen. Ahrensburger Fundplatze sind in Danemark selten. Wichtigster Platz ist Dværgebakke .

Mesolithikum (etwa 9700/9300 bis 4000 v. Chr.) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Zeit zwischen dem Ende der letzten Eiszeit und der einsetzenden produzierenden Lebensweise wird ublicherweise auf 9700 bis 4000 v. Chr. datiert und als Mesolithikum bezeichnet. Dabei setzte das Mesolithikums Danemarks erst relativ spat ein. Eine der Ursachen konnte sein, dass sich die Walder erst langsam nordwarts ausbreiteten und noch lange Graslandschaften dominierten, wie Funde in Lundby Mose auf Seeland nahelegen, dem altesten mesolithischen Fundplatz des Landes (ca. 9300 v. Chr.). [21]

Das Mesolithikum wird in Danemark ublicherweise in vier archaologische Kulturen eingeteilt, deren zweite die Maglemose-Kultur (7400?6000 v. Chr.) ist. Sie wurde zunachst nach dem großen Moor bei Mullerup (Seeland) auch als Mollerup-Kultur bezeichnet, [22] und ist außer im spateren Nordkreis auch in England ( Boxburne , Star Carr ) und in Nordrussland (dort als Kunda-Kultur bezeichnet) bis jenseits des Urals verbreitet. Maglemose bedeutet ?Großes Moor‘. Der sudlichste Fundplatz ist Haltern am See in Nordrhein-Westfalen . In der Maglemose-Kultur bildeten sich wegen der weiten Verbreitung und der Langlebigkeit der Kultur, aber auch wegen klimatischer Veranderungen und Einflussen der Nachbarkulturen Gruppen heraus, auch wurde England um 6800 v. Chr. durch eine Flut vom Festland abgeschnitten. Im Maglemosien breiteten sich die Walder in weiten Teilen Danemarks aus, was die Lebensweise drastisch veranderte. Wichtige Fundstatten sind Holmegard , Ulkestrup , Lying, Oregarde , Sværdborg [23] und Kongemose . Ihre Artefakte haben sich ungewohnlich gut erhalten, da die meisten Siedlungen im Moor lagen. Zu diesen zahlen etwa bis 1,8 m hohe Bogen aus Ulmenholz, Bolzenpfeile aus Kiefernholz, aber auch zahlreiche Artefakte aus Knochen und Geweih. Die rechteckigen oder trapezformigen, 2,5 bis 4,5 mal 2,5 bis 6 m messenden Hutten hatten Boden aus geflochtenen Rindenstreifen und gespaltenen Birken- und Kiefernstammen. Es fanden sich Ritzungen auf Geweih und Knochen, Tierplastiken aus Bernstein (Singaalgard auf Seeland), durchbohrte, durch Strichmuster verzierte Schmuckscheiben. Eine Vorstufe zur Keramik ließ sich anhand luftgetrockneter, ungemagerter und ungebrannter Scherben nachweisen.

Pfeilspitzen der Kongemose-Kultur, Schloss Gottorf, 2012

Die Kongemose-Kultur (6000?5200 v. Chr.) [24] wurde ebenfalls nach einem Moor auf Seeland benannt und tritt gleichfalls in Gruppen auf (Gudena und Ahrensburg, das den Ursprung zu bilden scheint). Die Jagd auf Rotwild und Wildschweine wurde wesentlich durch Beeren, Fische, Nusse, Schalentiere, Vogel und Wurzeln erganzt.

Die letzte mesolithische Kultur, die Ertebølle-Kultur , wird im deutschsprachigen Raum auch Ertebølle-Ellerbek-Kultur genannt. Sie wird auf 5500?4000 v. Chr. datiert. [25] Sie wurde nach Fundplatzen auf der Kimbrischen Halbinsel benannt. Es handelte sich um eine Kultur, deren Basis die Fischerei war, dazu andere marine Lebewesen, wie Muscheln. Zunachst nur an den Muschelhaufen, die die Kultur hinterlassen hat, untersucht (Brovst am Limfjord , auf 5700 v. Chr. datiert, ist der alteste), hielt man die Bewohner fur Gruppen, die am Existenzminimum lebten, und durch die Landwirtschaft schließlich von ihrer ruckstandigen Lebensform ?erlost“ wurden, zumal man glaubte, sie lebten unmittelbar auf den Abfallhaufen. Zudem stimmten die danischen Wissenschaftler dieser Deutung zu, da sie von der franzosischen Forschung inspiriert waren, die im 19. Jahrhundert das Mesolithikum fur eine Degenerationszeit hielt, in der die großen Jagerkulturen untergegangen waren. Jedoch sind inzwischen außerst langlebige Kontakte zwischen den Mesolithikern und den bauerlichen Kulturen des Sudens, den Neolithikern belegt, ebenso wie ein mehrere Jahrtausende wahrendes Nebeneinander der Lebensweisen. So fand man Artefakte der bauerlichen Rossener Kultur an Ertebølle-Fundplatzen. Offenbar bot die vergleichsweise ortsfeste Lebensweise der Mesolithiker im Ostseeraum Danemarks ahnlich sichere Lebensgrundlagen, wie die der Neolithiker weiter im Suden. [26] Erst um 4000 v. Chr. setzte sich die bauerliche, produzierende Lebensweise gegen die aneignende der Mesolithiker durch. Wahrend dieser Ubergang offenbar vergleichsweise wenig gewalttatig war, scheint sowohl in Schweden als auch in Danemark der Ubergang ?Kongemose/Ertebølle eine Zeitspanne erhohten Gewaltaufkommens“ darzustellen. [27]

Neolithikum (etwa 4000 bis 1700 v. Chr.): Bauernkulturen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Jungsteinzeit in Danemark begann um 4000 v. Chr. und dauerte bis 1700 v. Chr. Die Periode bekam auch den Namen ?Bøndestenalter“ (Bauernsteinzeit), weil die Menschen das Land kultivierten und Vieh hielten. Es fand eine Zuwanderung aus dem Suden statt, wo die Menschen schon lange Bauern waren.

Bronzezeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine Lure aus Ulvkær . Die Lange des Rohres betragt ca. 2,75 m.

Die Bronzezeit begann in Danemark etwa um 1700 v. Chr. und dauerte bis 500 v. Chr. Das Klima war warmer als in der Neuzeit, was zu einer kulturellen Blute beitrug. Davon zeugen der Sonnenwagen von Trundholm und andere reiche Votivdepotfunde, in denen sich u. a. bronzene Luren , Pferdegeschirre, Waffen und Schmuckstucke befanden.

Eisenzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kopfansicht des Grauballe-Mannes , 3. Jahrhundert v. Chr.

Die Eisenzeit wird unterteilt in die vorromische Eisenzeit, die romische Eisenzeit und die germanische Eisenzeit. [28] Sie dauerte von 500 v. Chr. bis 800 n. Chr. [29]

In der fruhen vorromischen Eisenzeit war der Hof das Grundelement der Siedlungen. Dennoch muss es auch ubergreifende Strukturen gegeben haben, wie der Fund von 60 toten Kampfern bei Hjortspring belegt. Eine solche Zahl erforderte die Kooperation zahlreicher Hofe oder mehrerer Siedlungen.

Nach 400 v. Chr. kam es zu einer Klimaverschlechterung, die mit Abwanderung und kultureller Verarmung einherging. In der spaten vorromischen Zeit ist die soziale Differenzierung anhand der Hausgroßen deutlich zu erkennen, wie in Hodde , wo sich ein umzaunter sehr viel großerer Hof in der Siedlung fand. Auch fanden sich reiche ausgestattete Graber, wie in Langa in Funens Osten. [30]

113 v. Chr. wurden die in und sudlich von Jutland siedelnden Kimbern und Teutonen erstmals erwahnt. Vom 2. bis 6. Jahrhundert finden sich Spuren eines Vorlaufers einer Großsiedlung mit zentralem Charakter und weitreichenden Handelsbeziehungen im Osten von Funen bei Gudme . Wahrend der ersten Halfte des 6. Jahrhunderts tauchen plotzlich in gotischen, frankischen und byzantinischen Quellen Hinweise auf die Existenz und die kriegerischen Taten von Danen auf. [31] Dazu gehort auch die Schilderung Prokops uber die Wanderungen der Heruler vom Donauraum nach Norden. Als eines der Volker, dessen Gebiet sie beruhrten, werden die Danoi genannt. Jordanes schreibt in seiner Gotengeschichte von Konflikten zwischen Danen und Herulern. Dabei meint er, dass die Danen von den Suionen ( Schweden ) abstammten. Gregor von Tours bezeichnet den Konig Chlochilaicus als ?Danenkonig“. Der Dichter Venantius Fortunatus feiert in seinen Preisgedichten auf die Frankenkonige Chlothar I. und Chilperich deren Siege uber die Danen. Ganz uberwiegend wird die Urheimat der Danen im heutigen Sudschweden, besonders in den bis 1658 zu Danemark gehorenden Gebieten Schonen und Halland , vermutet, von wo sie sich im 6. Jahrhundert uber die Inseln bis Jutland ausbreiteten und mit den Juten verschmolzen.

Wikingerzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Franken, Goten und Byzantiner registrierten die danische Expansion, die in der Folgezeit zur Grundung mehrerer Kleinkonigreiche fuhrte. Spater wurde nicht immer zwischen Danen, Schweden und Norwegern unterschieden. Der Begriff ?Wikinger“ wurde erstmals 879 fur alle Piraterie treibenden nordischen Stamme in der Angelsachsischen Chronik verwendet, jedoch wurde er nicht durchgangig fur die Danen genutzt, die durchaus identifizierbar blieben. Die Konige aus dieser Zeit (wie etwa Ragnar Lodbrok ) sind allerdings weitgehend sagenhaft; auch uber die fruhen Konigssitze wie Ribe und Lejre ist wenig bekannt.

Christianisierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Um 710 versuchte der zum Missions- Erzbischof geweihte Willibrord vergeblich, den damaligen Danenkonig Ongendus zu bekehren. Dieser scheint Danemark teilweise geeint zu haben; moglicherweise residierte er in Ribe. Unter Karl dem Großen unterblieben weitere Missionsversuche, da er eine Missionierung nicht unterworfener Gebiete ablehnte. Dies hing mit seiner Idee von der Zusammengehorigkeit von Reich und Kirche zusammen und anderte sich erst unter Ludwig dem Frommen .

Ansgar , Schutzheiliger [32] Danemarks, vor der Marmorkirche in Kopenhagen

Unter Ludwig dem Frommen wurde auf Betreiben der Erzbischofe Agobard von Lyon und Ebo von Reims die Mission uber die Nordgrenze des Reiches wieder aufgenommen. Diesem Plan kam entgegen, dass der danische Wikingerkonig Gudfred (Gottrik) 810 ermordet worden war. Dessen Sohne vertrieben den Kronpratendenten Harald Klak , worauf dieser Vasall Konig Ludwigs wurde. Mit dem Missionsauftrag des Kaisers reiste Ebo nach Rom, um den papstlichen Missionsauftrag zu erhalten. Dieser Auftrag wurde 822 oder 823 mit einer Papstbulle von Papst Paschalis I. erteilt. Das Missionsgebiet wurde dabei nicht naher umschrieben (ubique). [33] Ebo unternahm 823 seine erste Missionsreise nach Danemark. Der Papst scharfte ihm dabei ein, in allen Zweifelsfragen beim Papst ruckzufragen, wie es schon fur Bonifatius gegolten hatte. Damit begann sich der Missionsauftrag der Kirche allmahlich von der Reichskirche zu emanzipieren. Mit dieser Bulle wurde Ebo Missionsvikar und Missionslegat des Papstes nach dem Vorbild des Bonifatius.

831 wurde auf einer Synode von Kaiser Ludwig das Erzbistum Hamburg errichtet. Der Erzbischof erhielt das Recht, im skandinavischen Bereich Bischofe einzusetzen und Priester dorthin abzuordnen. Die politische Absicht dahinter war, den Norden der Reichskirche einzugliedern, was nur mit einem Erzbischofssitz im Reiche moglich war. Zum ersten Erzbischof wurde Ansgar von Erzbischof Drogo von Metz geweiht. 831/832 erhielt Ansgar das Pallium und eine Urkunde, in der ihm die Legation erteilt wurde. Gleichzeitig wurde die Errichtung des Missionserzbistums Hamburg bestatigt. Die Mission geriet aber nach der Plunderung Hamburgs durch die Danen 845 ins Stocken, da alle Ressourcen vernichtet waren. 848 [34] kam es dann zu der Grundung des Erzbistums Hamburg-Bremen durch eine Bulle Papst Nikolaus I. Ansgar trat zusammen mit den Gesandtschaften Ludwigs des Deutschen 843 und/oder 847 mit Horik I. von Danemark in Verbindung. Dessen Taufe erreichte er zwar nicht, aber die Erlaubnis in Schleswig eine Kirche zu bauen. Horik geriet 850 in Thronstreitigkeiten mit seinen Neffen und fiel 854 in einem Burgerkrieg und mit ihm alle Ansgar wohlgesinnten Berater. Von seiner Sippe blieb nur sein Neffe Horik II. ubrig. Er stand anfangs unter dem Einfluss des machtigen und christenfeindlichen Jarls Hovi von Schleswig. Horik II. entledigte sich aber bald seiner Ratgeber und wandte sich Ansgar zu, bat ihn um Priester, schenkte der Kirche in Ripen einen Bauplatz fur eine Kirche und erlaubte die Anwesenheit eines Priesters. Auch Horik II. ließ sich nicht taufen, ubersandte aber 864 Geschenke an Papst Nikolaus I. Wahrend der Auseinandersetzungen um die Entstehung des Erzbistums Hamburg-Bremen mit dem Erzbischof von Koln gingen die Missionsversuche in Danemark wieder zuruck. Erst Erzbischof Unni von Hamburg (916?936) nahm sie wieder auf und schickte erneut Priester nach Danemark. Dabei wurde er von Harald Blauzahn unterstutzt. Dessen Vater, Gorm der Alte , hatte Danemark geeint, war aber betont heidnisch eingestellt und zerstorte wahrscheinlich die Kirche in Schleswig .

Großer Jellingstein mit dem Text zur Vereinigung Danemarks unter einem Konig

Otto I. grundete 948 drei Bistumer in Danemark: Schleswig , Ripen und Aarhus . [35] Das deutet darauf hin, dass zu dieser Zeit der Machtbereich Haralds auf Jutland beschrankt war. Im Laufe seiner Regierung hat er wohl, wie auf den Jellingsteinen berichtet, Funen , Seeland , Schonen und die ubrigen Inseln hinzugewonnen. [36]

Um 965 ließ sich Harald Blauzahn taufen. In den 980er Jahren kam noch Odense auf Funen hinzu. 965 wurden alle danischen Bistumer durch kaiserliches Privileg von den Abgaben an den Kaiser und dem Eingriffsrecht kaiserlicher Vogte befreit. Der Kaiser handelte hier als Herr und Schutzer der Reichskirche fur die Interessen des Bremer Erzbischofs Adalgar . Damit war der Hamburger Erzbischof die einzige Verbindung zwischen Danemark und dem Reich. Dem danischen Konig blieb die Ausstattung der danischen Bistumer uberlassen, die danischen Bischofe waren aber Suffragane des Hamburger Erzbischofs und damit Mitglieder der Reichskirche . Bald machten sich in den skandinavischen Kirchen auch unter Einfluss der englischen Kirche Bestrebungen bemerkbar, sich von der Reichskirche zu losen. Mit Zunahme der Autoritat des Papsttums begannen die Landeskirchen uber die Reichsinstanzen hinweg unmittelbaren Kontakt mit dem Papst aufzunehmen. Fur die Kurie war allerdings fur eine auch von ihr gewunschte Verselbstandigung der skandinavischen Kirchen unabdingbare Voraussetzung der Abschluss der Missionierung. Als Indikatoren wurde dafur angesehen: der Ubertritt des Herrscherhauses und der fuhrenden Schichten und des uberwiegenden Teils des Volkes zum Christentum, außerdem eine wenigstens ansatzweise festzustellende Institutionalisierung kirchlichen Lebens durch Kloster und eine Diozesan- und Pfarrorganisation und zuletzt die nationale Unabhangigkeit und Fixierbarkeit des Territoriums.

Auf Danemark angewandt ergab sich Folgendes: Harald Blauzahn ließ sich um 965 mitsamt seinem hirð , seiner Leibwache, taufen. Entscheidend dafur sei das Poppowunder gewesen. Sven Gabelbart ließ englische Missionare kommen. Er holte Bischof Gotebald aus England und entsandte ihn nach Schonen . Auch der danische Klerus setzte sich mehr und mehr aus Einheimischen zusammen. Die danische Kirche begann sogar selbst zu missionieren. Propst Oddar, ein Verwandter Sven Gabelbarts, erlitt bei der Missionierung der Elbslaven 1018 den Martyrertod. Der Nachfolger von Sven Gabelbarts Sohn Harald II. war Knut der Große , welcher gegenuber der englischen Kirche eine offene Allianzpolitik betrieb. [37] Diese Politik geht auf Erzbischof Lyfing von Canterbury zuruck, der wahrscheinlich den ersten Peterspfennig Knuts nach Rom brachte und dessen Anerkennung als Konig erwirkte. Papst Benedikt VIII. schrieb zum ersten Mal seit Papst Nikolaus I. einen Brief unmittelbar an einen Danen. Die Bestrebungen, sich vom Hamburger Erzbistum zu losen, kommen auch darin zum Ausdruck, dass Erzbischof Aethelnod von Canterbury drei Bischofe fur Danemark weihte: Gerbrand fur Roskilde , Bernhard fur Schonen und Reginbert fur Funen . Damit wurde Lund von Roskilde abgetrennt und Knut geriet in Konflikt mit dem Hamburger Erzbischof Unwan (1013?1029). Dieser fing um 1022 Gerbrand auf seiner Reise von England nach Danemark ab und uberzeugte ihn von den Vorrechten des Erzbistums Hamburg uber Danemark. Es gelang ihm in der Folgezeit die Weiherechte fur Danemark zur Geltung zu bringen und Erzbischof Libentius II. ( Libizo, Liawizo ) vom Erzbistum Bremen-Hamburg weihte 1029 Avoco zum Nachfolger Gerbrands in Roskilde. ? Knut fuhrte den Peterspfennig in Danemark ein.

Fruhmittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siedlungsgebiete im sudlichen Jutland bzw. im heutigen Schleswig-Holstein zwischen etwa 800 und 1100
Skandinavische Ortsnamen im heutigen England aus der Zeit des Danelag um 865?960

Um 730 errichteten die Danen (unter Konig Ongendus?) zum Schutz gegen die sudlich siedelnden Sachsen das Danewerk bei Haithabu in der Nahe von Schleswig . Etwa um 800 entfuhrte Konig Gottrik die Kaufmannschaft aus dem damals slawischen Ort Reric (bei der Insel Poel ) und siedelte sie stattdessen in Haithabu an.

Fast alle danischen Dorfer stammen aus der Wikingerzeit bzw. sind alter als 800 Jahre. Dorfer mit den Suffixen -heim, -ing(e), -lev, -løse und -sted gehoren zu den altesten. Sie sind bereits aus der Zeit der Volkerwanderung bekannt. Suffixe wie -torp und -toft(e) sind vermutlich im 8. und 9. Jahrhundert aus England nach Danemark gelangt, die auf -by aus Schweden. Die Suffixe -rød, -rud, -tved, -holt, -skov, -have und -løkke stehen fur Rodungen , die im 13. Jahrhundert erfolgten.

Im Fruhmittelalter wurden in den Quellen mehrmals Angriffe der Danen auf andere Lander erwahnt. Um 884 fielen die Danen in England ein, besetzten einen Teil des Landes, und forderten von den englischen Konigen Tribut in Form des Danegelds . Der Sieg Alfred des Großen uber das ? Große Heidnische Heer “ im Jahr 878 war nicht dauerhaft. Das Ausgreifen der danischen Macht nach England brachte eine Verschiebung des Machtzentrums nach Jutland mit sich. Im Jahre 924 hatte jedoch der englische Konig Eduard der Altere das gesamte Danelag wieder unter englische Kontrolle gebracht.

Andererseits spielten die Danen eine bedeutende Rolle im Fernhandel, wie der 2012 entdeckte Munzschatz von Ibsker auf Bornholm belegt, der nach 854 vergraben wurde. Dieser Handel erfolgte uber das osteuropaische Flussnetz uber mehrere Zwischenglieder und fuhrte zu einem Zustrom von Edelmetallen; auch Krieger und Handler aus Schweden und Danemark migrierten auf diesem Weg und erreichten Byzanz und Bagdad. [38]

In den Jahrzehnten nach 900 stand Danemark nicht unter einer einheitlichen Herrschaft, vielmehr gab es mindestens zwei, wenn nicht drei Machtzentren. Suderjutland mit der Handelsstadt Haithabu war in den Handen schwedischer Erobererkonige, die durch Adam von Bremen und zwei der Runensteine von Haithabu bekannt sind. Schweden saßen auch auf Lolland. [39] In Jelling im sudlichen Nordjutland hatte ein anderes Konigsgeschlecht seinen Sitz, das nach Adam von Bremen um 900 aus Norwegen gekommen war. Unsicher ist, ob Hakon der Gute Seeland und die schonische Kuste unterwarf. [40] Die schwedische Herrschaft in Haithabu wurde 934 von Heinrich dem Vogler besiegt. Konig Knut I. musste sich taufen lassen. Damit endeten die Wikingerzuge aus der Eidermundung auf friesisches Gebiet bis 980. Die danischen Wikinger schienen sich stattdessen nach Osten gewandt zu haben, denn ein Runenstein aus dieser Zeit ehrt einen Krieger, der in Schweden umgekommen war. [41] Nach den Annalen von Corvey zum Jahre 934 hatte sich Heinrich ?die Danen“ unterworfen. Wie weit damit Jutland eingeschlossen ist, ist nicht festzustellen.

Das danische Nordseereich (Entstehung ca. 1000?1013 unter Sven Gabelbart und Knut dem Großen , Untergang 1042 mit dem Tod von Knuts Sohn Hardiknut ) mit seinen Vasallenstaaten und Verbundeten.
  •  Das Nordseereich
  •  Tributpflichtige Gebiete
  •  Verbundete Gebiete
  • Uberhaupt ist umstritten, was die Zeitgenossen unter Danemark verstanden haben. Die Niederschrift Alfreds des Großen uber die Fahrten Ottars und Wulfstans , das fruheste Zeugnis dazu, bezeichnete als ?Danemark“ das heutige Sudschweden einschließlich Schonen , die Inseln Falster , Lolland , Langeland und wahrscheinlich auch Seeland und die ubrigen ostdanischen Inseln. Erst der nordjutische Skivum-Stein aus der Zeit des Jelling-Steins rechnete auch Nordjutland zu Danemark, moglicherweise eine Folge der Einigung unter Harald Blauzahn . Unter diesem Gesichtspunkt sei auf dem Jellingstein berichtet, dass Harald Ostdanemark erobert habe. [42] Auf der anderen Seite berichtet Gregor von Tours , dass ein ?danischer“ Konig Chlochilaich Anfang des 6. Jahrhunderts in Gallien eingefallen sei. [43] Wenn die Vermutung richtig ist, dass Chlochilaich der Hygelac des Beowulf -Liedes ist, dann gehorte er zu dem Stamm der Geaten, die mit Gauten und Goten in Verbindung gebracht wurden und irgendwo ostlich von Jutland lokalisiert werden, was wieder mit Ottars Beobachtungen im Einklang stunde. Danemark wurde bereits vor 960 von Gorm (dem Alten) oder seinem Sohn Harald Blauzahn erstmals geeint. Die Konigsgewalt war allerdings noch nicht weit entwickelt, von einer ?Regierung“ in heutigem Sinne kann noch nicht gesprochen werden. Das zeigen auch die regellosen Wikingerzuge bis in die Regierungszeit Sven Gabelbarts hinein, die teilweise sogar Gebiete unter der Herrschaft des eigenen Konigs betrafen. Bis weit in das 11. Jahrhundert wurden die Danen als Wikinger bezeichnet, welche in ganz Europa Kolonien grundeten und Handel trieben, aber auch ganze Lander und Landstriche plunderten und Kriege fuhrten. Um 1115 setzte der danische Konig Niels Knud Lavard als Grenzjarl in Suderjutland ein. Aus dem Jarltum entstand spater das Herzogtum Schleswig als danisches Lehen .

    Unter der Herrschaft Sven Gabelbarts und Knuts des Großen erreichte Danemark von ca. 1000 bis 1035 eine enorme territoriale Ausdehnung als Nordseereich . So gehorten neben Danemark auch Teile Schwedens, Norwegen und erneut England zum Reich Knuts des Großen. Nach Knuts Sohn Hardiknut ubernahm Magnus der Gute von Norwegen die Herrschaft uber Danemark. Er starb wenig spater an den Folgen einer Verletzung und Knuts Neffe Sven Estridsson gelangte an die Macht.

    Hochmittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Dom zu Lund , Chorraum mit Apsis

    Ab der Regentschaft Knut des Heiligen (außerehelicher Sohn von Sven Estridsson (1080?1086)), stieg der Wohlstand der danischen Krone, was an der engen Verbindung zwischen Konigshaus und Kirche lag. Ein Beispiel ist die Schenkungsurkunde fur die Domkirche in Lund . Das Geld fur den Kirchenbau stammte großtenteils von Bußen fur Landfriedensbruch und den Bruch der Ledingspflicht ? Mittel, die zum Teil dem Konig zugedacht waren (die Leding war die Pflicht jedes Freien zur Heerfolge). Es war vorgesehen, dass im Kriegsfall jeder Kreis Danemarks dem Konig eine bestimmte Anzahl von Schiffen samt Besatzung stellen musste. Wer dieser Pflicht nicht nachkam, machte sich strafbar und musste in der Regel Grundbesitz abtreten. [44]

    Knut IV. versuchte die konigliche Macht im Lande zu starken, wozu er wiederholt in die uberlieferte Rechtsordnung eingriff. Dies fuhrte zu Widerstand, und wahrend eines Volksaufstands wurde er 1086 in der Sankt Albans-Kirche zu Odense erschlagen, spater jedoch heiliggesprochen .

    Konigtum und Kirche versuchten gemeinsam zu wachsen und die Macht im Lande zu zentralisieren. 1104 wurde hierzu das Erzbistum Lund gegrundet, dem der gesamte Norden unterstand. Im selben Jahr anderte Konig Niels eine Reihe von Hofamtern, wodurch bestimmte Funktionen aufgewertet wurden. Mundschenke , beispielsweise, wurden zu Drosten befordert und verwalteten ab sofort Reichsangelegenheiten; Marschalle waren zunehmend fur die Verwaltung des Militars zustandig. Auch die Zahl koniglicher Amtspersonen nahm in dieser Zeit betrachtlich zu. Widerstand gegen diese Konzentration von Macht schlugen Konig und Kirche gemeinsam nieder. In den letzten Jahren der Herrschaft von Konig Niels wurde außerdem versucht, den Zolibat mit Gewalt durchzusetzen. Dieser Konflikt fuhrte zu einer gesetzlichen Besonderheit, namlich dem privilegium fori , d. h. der Unabhangigkeit der Kirche von Thinggerichten.

    Zwischen Zersplitterung und Großmachtzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Als Knud Lavard , Herzog Suderjutlands die Wendenstamme im Westen als Reichslehen erhielt, wurde er als Anwarter auf den danischen Thron angesehen, und somit zum Konkurrenten von Prinz Magnus . Bei einer Zusammenkunft der Kontrahenten bei Ringsted wurde Knud Lavard am 7. Januar 1131 ermordet. Infolgedessen nahm sein Halbbruder Erik II. den Kampf gegen Magnus auf. Dies gluckte ihm dank der erhaltenen Hilfe der seelandischen Adeligen der Hvide . 1134 fand die Schlacht bei Fodevig in Schonen statt, in welcher Prinz Magnus und funf Bischofe fielen. Konig Niels uberlebte das Gefecht, wurde jedoch kurz danach in Schleswig von Gildebrudern erschlagen.

    Noch 1134 wurde Erik II. zum Konig gekront. Wahrend seiner Herrschaft widmete Erik der Heiligsprechung seines ermordeten Bruders viel Muhe. Der Erzbischof von Lund , Asker , schien dem Wunsch nachkommen zu wollen, allerdings war sein Nachfolger Eskil diesem Anliegen nicht so wohlgesinnt. Aufflammende Burgerkriege lenkten ebenfalls von diesem Vorhaben ab. Um 1157 unterlagen Waldemar , dem Sohn Knud Lavards, alle Gegner im Thronfolgestreit. Als Alleinherrscher erhielt Konig Waldemar I. die papstliche Aufmerksamkeit und Gunst, die notig war, um Knud Lavard heiligsprechen zu lassen. In einer Doppelzeremonie im Jahr 1170 wurde der langst ermordete Herzog kanonisiert und Waldemars siebenjahriger Sohn, Knut VI. , von Erzbischof Eskil zum Konig gekront.

    Im Anschluss war das Verhaltnis zwischen Erzbischof und Konig oft zwietrachtig. Beide Parteien standen einander im Laufe der folgenden Jahre mehrmals gegenuber. Konig Waldemar leistete dem deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa 1162 die Lehnshuldigung und versprach diesem somit seine Treue. Angesichts heftiger Auseinandersetzungen mit dem danischen Konig ging Erzbischof Eskil 1177 ins Exil, worauf Bischof Absalon , ein Mitglied des Hvide -Geschlechts, dessen fuhrende geistliche Position ubernahm. Wahrend dieser Zeit genoss Konig Waldemar gute Verhaltnisse zum Papst Alexander III. In Betracht der papstlichen Gunst versohnte sich Erzbischof Eskil mit dem Konig und kehrte nach einigen Jahren zuruck. Zusammen ordneten Konig und Kirche die Verzierung danischer Kirchen und die Errichtung vieler Kloster an. Der Zisterzienserorden wurde besonders gefordert und besaß bald viele Niederlassungen und Einfluss im Land.

    Europa im Jahr 1190

    Infolge etlicher danischer Kreuzzugsunterfangen gegen die Wenden wurde 1168 das slawische Kulturzentrum Arkona auf Rugen erobert. Dies wurde von den Danen als großter Vergeltungsschlag gegen viele Jahre slawischer Piratenzuge und Plunderungen angesehen. Der Sieg fuhrte zu einem einenden Gemeinsamkeitsgefuhl unter dem vom Burgerkrieg zerrissenen Volk. Als Rugen in das Bistum Roskilde eingegliedert wurde, fuhrt das zu massiven Aufstanden gegen die danische Herrschaft von Seiten der Wenden. In den darauffolgenden Kriegen erlangte Danemark Besitz von Estland . 1219 wurde die Schlacht von Lyndanisse dazu genutzt, die gottliche Zuneigung gegenuber Danemark zu belegen. Auf die Gebete des Erzbischofs Andreas Sunesen soll Gott gehort und den Danen den Sieg geschenkt haben. Durch dieses sagenumwobene Ereignis wuchs das Vertrauen des Volkes gegenuber dem Konig und einer starken Kirche.

    Wahrend der fruhen Jahre des 13. Jahrhunderts errang Danemark weitere militarische Erfolge. Die Grafschaft Holstein , einst unter Herrschaft der Schauenburger , wurde von Danemark 1200/1201 erobert. 1202 wurde Lubeck ebenfalls unter danische Kontrolle gebracht, behielt allerdings sehr viel Eigenstandigkeit in vielen geschaftlichen und politischen Bereichen. Diese Selbstandigkeit fand sich nach Lubecks Vorbild in vielen Verfassungen spaterer danischer Stadte wieder.

    Waldemarzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nach gewaltsamen und erfolgreichen Siegen uber das aufstandische Volk, welches gegen das zentralistisch veranlagte, großmachtige Konigtum und eine ebenfalls zentralisierte, gewaltige Kirche gefochten hatte, gedieh das Waldemargeschlecht. Eine Waldemar-Dynastie entstand, deren Macht und Einfluss sich mit Gunst und Willen Gottes rechtfertigte. Die als ?Valdemarernes Storhedstid“ (?Großmachtzeit der Waldemardynastie“) bezeichnete Zeit bezieht sich auf die fruhen Jahre des 12. Jahrhunderts, in welchen Danemark eine fuhrende Handelsmacht war und im eigenen Land eine produktive Landwirtschaft gedieh. Eine neue danische Adelsschicht bildete sich, die Steuerfreiheit genoss, sich dafur jedoch unausweichlich zum Kriegsdienst verpflichtete und vollig mit dem Militardienst befasst war. Holzbauten verschwanden zumeist und wurden durch Stein ersetzt, Kirchen nahmen den romanischen Stil an. Eine Großzahl junger Danen besuchte in dieser Zeit angesehene Universitaten des mittelalterlichen Europa. Ein Drang nach Bildung und Gelehrtheit flammte auf, indem Erzbischof Andreas Sunesen dem Volk Mut zusprach, Latein ohne klassische Texte zu lernen.

    1202 wurde Waldemar II. , jungerer Sohn von Waldemar I. , zum Konig gekront, was die Dynastie festigte. Dann allerdings wurde 1223 Waldemar II. mit seinem Sohn Waldemar wahrend der Jagd durch den Grafen von Schwerin gefangen und erst 1225 nach der Schlacht bei Molln und Zahlung eines hohen Losegelds freigelassen. Infolgedessen bußte Danemark seine norddeutschen Territorien ein und gewann sie auch nach der Niederlage in der Schlacht von Bornhoved im Jahr 1227 nicht wieder.

    Reichsauflosung, Spatmittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Niederlage von Bornhoved schlug Expansionsgedanken aus dem Kopf Waldemars II. Statt Reichserweiterung betrieb er nun die Sicherung seiner herrschaftlichen Macht, indem er Abkommen mit politischen Gegnern traf. Reval wurde in das Erzbistum von Lund eingegliedert. 1232 wurde Erik IV. Mitkonig, nachdem sein alterer Bruder Waldemar starb. Durch die Heirat Herzog Abels mit der schauenburgischen Grafentochter Mechthild von Holstein sollte ein Frieden zwischen Schleswig und Holstein hergestellt werden. 1231 erschien das ?Landbuch des Konigs Waldemar“, welches dienlich bei Steuererhebungen sein sollte. Es benotigte Jahrzehnte, um vollendet zu werden und gewahrt heute einen guten Einblick in das Finanz- und Steuersystem des Mittelalters .

    Die Reichseinheit, die unter Waldemar I. entstanden war, wahrte aber nicht ewig. Vor seinem Tod hatte Waldemar II. Grenzprovinzen seinen Sohnen uberlassen. Abel wurde Herzog von Suderjutland, Christoph wurde Herzog von Lolland-Falster und zwei außerhalb der Ehe gezeugte Sohne, Niels und Knut , bekamen Halland und Blekinge . Obwohl jene Lehen gar nicht als erblicher Besitz vorgesehen waren, sorgen sie fur Unruhe hinsichtlich der Reichseinheit. Konig Erik IV. sah sich in vielen Angelegenheiten den Brudern gegenubergestellt, meist Herzog Abel. Die Kirche blieb von folgenden Auseinandersetzungen nicht verschont und drohte sogar mit Bann. Als Erik IV. Steuerabgaben fur jeden im Einsatz befindlichen Pflug Danemarks forderte, entflammten Unruhen und Aufstande im Volk. Der Konig (nun unter dem Namen ?Erik Plovpenning“ bekannt) war gezwungen zu fliehen. Nach Angriffen von Seiten Herzog Abels zog Erik IV. 1250 nach Schleswig , um den Herzog im Gefecht zu bezwingen. Obwohl der Konig obsiegte, wurde er nach Verhandlungen auf Geheiß des schleswigschen Herzogs bei Missunde ermordet.

    Nach dem Tod Eriks IV. 1250 ließ sich Herzog Abel auf einem Thing zu Viborg zum Konig wahlen und wurde daraufhin gekront. Wahrend seiner Herrschaft von 1250 bis 1252 gewahrte er danischen Handelsleuten, aber vor allem auslandischen Kaufleuten, viele Privilegien. Diese handelsfreundliche Politik erwies sich als kritisch im wirtschaftlichen Machtkampf gegen die stets wachsende deutsche Hanse . Um das Land noch mehr zu zentralisieren und somit ?verwaltbarer“ zu machen, wurde die ?Abel-Christoffersche Verordnung“ erlassen, die Christoph I. die Pflicht der Weiterfuhrung des Reichs zusprach. Aufgrund von drei Kriegen an drei Fronten fiel ihm diese Aufgabe schwer. Als Abel wahrend eines Feldzugs gegen die Friesen ermordet wurde und sein altester Sohn sich in Gefangenschaft des Erzbischofs von Koln befand, wurde Christoph zum Konig erhoben. Norwegen und Schweden drohten das Reich anzugreifen, wahrend Abels Witwe Mechthild von Holstein sich darum bemuhte, ihren Sohnen die Krone zu sichern. Den Norden beschwichtigte Christoph I. mit Schadenersatz. Indem der Konig adeligen Bestrebungen nach Macht nachgab, erreichte er, dass der konigliche Hof das Obergericht des danischen Reichs wurde. Streit entbrannte zwischen Kirche und Konig, als Erzbischof Jakob Erlandsen versuchte, alle danischen und weltlichen Untergebenen der Kirche unter Kirchenjurisdiktion zu bringen. Als sich der Konig dem entgegenstellte, blieb der Erzbischof 1252 dem Hof fern. In Vejle wurde 1256 wahrend einer Kirchenversammlung ein Interdikt fur den Fall beschlossen, dass Bischofe in konigliche Haft genommen werden. Erlandsen verlor seine Privilegien bei Hof und wurde 1259 vorubergehend festgesetzt. Da Christoph I. in diesem Jahr starb, ließ seine Witwe Erlandsen frei, woraufhin er seinen Widerstand aus Rom und dem benachbarten Ausland fortsetzte.

    Unter seinem Sohn Erik V. erstarkte der Adel immer weiter, was zu anarchischen Verhaltnissen fuhrte. 1286 wurde der Konig ermordet. Sein Sohn Erik VI. versuchte seine Macht in Norddeutschland auszudehnen, konnte jedoch nicht verhindern, dass die norddeutschen Fursten ihre Unabhangigkeit von Danemark im norddeutschen Markgrafenkrieg erkampften. Sein Nachfolger Christoph II. ubernahm ein durch Kriege geschwachtes Land, wurde entmachtet und musste langere Zeit im Exil leben. Erst unter seinem Sohne Waldemar IV. (?Waldemar Atterdag“) , der sich nach einer konigslosen Zeit 1332?1340 gegen den Grafen von Holstein und dessen unmundigen Sohn Waldemar III. durchsetzte, erstarkte das Reich wieder.

    Zwischen 1332 und 1340 war nahezu das ganze Land an auslandische Herren verpfandet. Diese Phase wird als konigslose Zeit bezeichnet.

    Auseinandersetzungen mit Lubeck und den Hansestadten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    oder auch

    Zeit der Kalmarer Union (1397?1523) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    die Bibel Christians III. von Danemark , Kopenhagen , 1550 ? die erste danische Ubersetzung ? in 3000-facher Auflage
    Christian IV. von Danemark , Standort des Standbilds: Kristiansand , Norwegen

    1397 begann die Kalmarer Union als Zusammenschluss der Konigreiche Danemark, Norwegen und Schweden unter Federfuhrung der danischen Regentin Margarethe I. , die im Namen ihres Großneffen Erik von Pommern handelte. 1409 mussten die Schauenburger ihr fur einige Jahre Flensburg zum Pfand geben. Nach dem gewonnenen Einfluss uber die Stadt ließ Margarethe sogleich die Duburg errichten. Danemark gewann nach und nach mehr Macht und Einfluss, geriet dabei dann letztlich aber mit der Hanse in Konflikt. Danemark verlor 1435 den Krieg gegen die Hanse und Holstein , doch 1460 ( Vertrag von Ripen ) entstand die Personalunion des danischen Konigshauses mit den Herzogtumern Schleswig und Holstein. Der danische Unionskonig verlor jedoch 1464 Schweden und scheiterte 1471 bei einem Versuch, den schwedischen Thron zuruckzuerobern .

    1482 druckte Johann Snell in Odense das erste Buch Danemarks; 1495 erschien das erste Buch in danischer Sprache.

    1500 besiegten das Dithmarscher Bauernheer unter Wulf Isebrand in der Schlacht bei Hemmingstedt das danisch-schleswig-holsteinische Heer unter Konig Johann und seinem Bruder Friedrich, Herzog in den gottorfschen Anteilen Schleswigs und Holsteins. Das 1501 wieder abgefallene Schweden konnte auch im Danisch-Hanseatischen Krieg (1509?1512) nicht zuruckgewonnen werden, doch 1559 unterlag Dithmarschen danisch-schleswig-holsteinischer Truppen unter Johann Rantzau (?Letzte Fehde“). 1523 schied Schweden mit der Wahl eines eigenen Konigs ( Gustav I. Wasa ) endgultig aus der Kalmarer Union aus, wodurch ein langandauernder Konflikt um die politische Fuhrung im Ostseeraum ausgelost wurde.

    Neuzeit bis zum Wiener Kongress [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Danisches Wappen ca. 1600 (Siebmacher 1605)
    Danemark bis 1645
    Danemark bis 1658

    1537 wurde von Christian III. die Reformation eingefuhrt.

    Um 1560 wechselten in Danemark und Schweden die Regenten, womit die Phase der friedlichen Koexistenz beider Reiche nach dem Ende der Kalmaer Union beendet wurde. Der schwedische Monarch Erik XIV. wollte die danische Vormachtstellung im Ostseeraum brechen. Der Nordische Siebenjahrige Krieg ( Dreikronenkrieg von 1563 bis 1570) endete aber, ohne dass es zu Grenzverschiebungen kam. Im Kalmarkrieg versuchte Danemark, Schweden wieder in seine Abhangigkeit zu bringen, was aber misslang. Von da an verschoben sich die Machtverhaltnisse zugunsten eines dynamischeren Schwedens, das in der Folgezeit die dominierende Ostseemacht wurde.

    1620 erwarb Danemark die Jungferninseln als Kolonie ( Danisch-Westindien ). Den entscheidenden Wendepunkt in der danischen Außenpolitik bildete das misslungene Eingreifen Konig Christian IV. im Dreißigjahrigen Krieg in den Jahren 1625?1629. Christian unterlag im Jahr 1626 den kaiserlichen Truppen unter Tilly in der Schlacht bei Lutter . Die Niederlage bedeutete den militarischen Zusammenbruch Danemarks. Der demutigende Friedensschluss von 1629 und die militarischen Erfolge des schwedischen Konigs Gustav Adolfs II. ab 1630 in Deutschland machten deutlich, dass Schweden jetzt die dominierende Ostseemacht war. [45] In den folgenden dreißig Jahren ging es nur noch ums Uberleben Danemarks als souveraner Staat. In drei aufeinanderfolgenden Kriegen versuchte Schweden, Danemark seinem Ostseereich einzuverleiben. Als Karl X. mit seinem Heer im Zuge des Zweiten Nordischen Krieges im Februar 1658 den zugefrorenen Belt uberquerte und Kopenhagen bedrohte, schien dieses Vorhaben zu gelingen. Nur knapp konnte Hans von Schack das von den Schweden belagerte Kopenhagen vor der Eroberung und Danemark davor bewahren, zu einer schwedischen Provinz zu werden. Der Fortbestand Danemarks konnte nur gesichert werden, da auslandische Machte, mit den Niederlanden an der Spitze, Schweden zum Frieden zwangen. Als Gegenleistung musste Danemark alle ostlich des Oresunds gelegenen Gebiete, darunter die Provinzen Schonen , Blekinge und Halland ( Skaneland ), das eigentliche Herkunftsgebiet der Danen, im Frieden von Roskilde 1658 an Schweden abtreten. Damit war das Gebiet Danemarks um ein Drittel reduziert worden und der Sund ein internationales Gewasser geworden.

    Frederik III. ersetzte 1660/61 das bestehende Wahlkonigtum zugunsten einer Erbmonarchie . Danemark versuchte, die verlorenen Gebiete von der schwacher werdenden Großmacht Schweden zuruckzuerobern. Dies scheiterte aber sowohl im Schonischen Krieg als auch im Großen Nordischen Krieg aufgrund der geopolitischen Lage und diplomatischer Einflussnahme außerer Machte. [46] Der Frieden von 1720 leitete bis zum Krieg mit England 1808 die langste friedliche Epoche ein, die Danemark bislang erlebt hatte. Die ersten Jahre nach 1720 waren von erdruckenden Schuldendiensten aufgrund des Krieges und von einer Krise der Landwirtschaft begleitet. Die Reformminister Johann Hartwig Ernst von Bernstorff , Johann Friedrich Struensee und Andreas Peter von Bernstorff modernisierten unter Konig Christian VII. das Land zwischen 1751 und 1797 im Sinne der Aufklarung , wobei vor allem die Bauernbefreiung von 1788 bedeutsam war.

    Nach der Franzosischen Revolution und zu Beginn der Empirezeit blieb Danemark neutral , sowohl gegenuber Frankreich als auch gegenuber Großbritannien. Trotz (oder wegen) dieser bewaffneten Neutralitat verweigerte das Land die Durchfahrt britischer Schiffe in die Ostsee. Darauf reagierte 1801 die britische Flotte mit dem aggressiven Angriff auf Kopenhagen . Als nach dem Frieden von Tilsit Großbritannien einen Bundnisabschluss forderte und Danemark zogerte, dieses Ultimatum zu akzeptieren, griff es 1807 erneut Kopenhagen an, nahm die Stadt nach dreitagigem Beschuss am 5. September ein, wobei die Briten prachtige Teile der Altstadt zerstorten und die danische Flotte raubten. ?Es war der harteste Schlag, der Danemark seit den schwedischen Eroberungen vor hundertfunfzig Jahren traf“ (Kjeersgaard, Geschichte 54). Der darauf folgende Seekrieg mit Großbritannien bis 1810 bewog Danemark, Napoleon Bonaparte zu unterstutzen. Die Kosten fur die Kriegfuhrung sowie die Wirtschaftskrise in Folge der Kontinentalsperre fuhrten Danemark erst in eine hohe Inflation und am 5. Januar 1813 in den Staatsbankrott . Die danische Unterstutzung fur Napoleon hatte zur Folge, dass Danemark im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 Norwegen an Schweden abtreten musste. Damit endete die danisch-norwegische Personalunion . Gronland, Island, die Faroer und Danisch-Westindien verblieben jedoch bei Danemark.

    Nationalismus und Liberalismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die zerstorte Duppeler Muhle (1864)

    Die Danische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren, an Macht zu gewinnen. Nach den europaischen Revolutionen um 1848 (vgl. Marzrevolution ) erklarte sich Danemark zu einer konstitutionellen Monarchie unter der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glucksburg des Hauses Oldenburg . Das heute noch geltende Grundgesetz Danemarks trat in Kraft. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Zeit der bedeutende danische Theologe, Padagoge, Dichter und Politiker N.F.S. Grundtvig .

    Kopenhagen um 1895

    Nachdem sich die Bevolkerung in den Herzogtumern Schleswig und Holstein durch Geldentwertung und eine Immobiliensteuer im Zuge des danischen Staatsbankrotts 1813 bereits ungerecht belastet fuhlte, erhob sich der deutsch gesinnte Teil der Bevolkerung 1848 gegen das danische Konigshaus. Anlass war die Befurchtung deutscher Nationalliberaler, dass danische Nationalliberale uber die Einfuhrung einer gemeinsamen Verfassung Schleswig verfassungsrechtlich ins Konigreich Danemark einverleiben konnten ( Schleswig-Holsteinische Erhebung ). Schleswig war staatsrechtlich ein danisches Lehen , wahrend Holstein und Lauenburg Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes waren, wobei alle drei Herzogtumer in Personalunion vom danischen Konig regiert wurden. Nach der Niederlage der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner bestimmte das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 ( volkerrechtlicher Vertrag der europaischen Großmachte Großbritannien, Frankreich, Russland, Preußen und Osterreich sowie der beiden Ostseemachte Schweden und Danemark) den Fortbestand des Danischen Gesamtstaates und damit die Herrschaft des danischen Konigshauses uber die Herzogtumer, wobei jedoch Schleswigs staatsrechtliche Eigenstandigkeit außerhalb des Konigreiches ebenso festgeschrieben wurde. Da dies jedoch nur den Status quo wiederherstellte, wurde die Schleswig-Holstein-Frage nicht gelost.

    Auch wurde die fur den Gesamtstaat eingefuhrte Gesamtstaatsverfassung vom Deutschen Bund, dessen Mitglieder Holstein und Lauenburg waren, fur Holstein und Lauenburg nicht anerkannt. Die daraufhin 1863 unter Einfluss danischer Nationalliberaler entworfene Novemberverfassung galt jedoch nur fur Danemark und Schleswig, worin die deutschen Staaten eine Verletzung des Londoner Protokolls sahen. Daraufhin fuhrte der Deutsche Bund im Dezember 1863 eine Bundesexekution gegen das Herzogtum Holstein durch, im Februar 1864 drangen schließlich Truppen Preußens und Osterreichs unter Protest des Deutschen Bundes [47] in Schleswig ein und losten so den Zweiten Schleswigschen Krieg (1. Februar bis 30. Oktober 1864; er gilt auch als der erste der drei deutschen Einigungskriege ) aus. Danemark verlor diesen Krieg, und Preußen und Osterreich besetzten die Herzogtumer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Danemark wurde im Wiener Friedensvertrag von 1864 gezwungen, Schleswig und Lauenburg an Preußen und Holstein an Osterreich abzutreten. Hieran erinnert heute noch die nationale Gedenkstatte bei den Duppeler Schanzen , wo jedes Jahr am 18. April der Jahrestag der verlorenen Entscheidungsschlacht begangen wird. Nachdem Preußen mit Osterreich 1866 im Deutschen Krieg vordergrundig um die Verwaltung der ehemals dem Danischen Konig unterstehenden Gebiete, tatsachlich aber um die Vorherrschaft in Deutschland gekampft hatte, gewann das siegreiche Preußen im Prager Frieden die Herzogtumer, wobei auf Intervention des Kaisers von Frankreich eine Volksabstimmung im nordlichen Schleswig in Aussicht gestellt wurde, damit die meist danischsprachigen Bewohner wahlen konnten, ob sie zu Danemark oder zu Preußen gehoren wollten. Zu dieser Abstimmung kam es nicht, denn Preußen verleibte sich die Herzogtumer als Provinz Schleswig-Holstein 1867 ein. Preußen ging 1867 im Norddeutschen Bund und dieser 1871 im geeinten Deutschland auf.

    In Danemark bewirkte die Niederlage tiefe Einschnitte in der Entwicklung der nationalen Identitat, die Innenpolitik erfuhr einen Linksruck, die Außenpolitik der Nation nahm einen strikten Neutralitatskurs an und behielt diesen bis nach dem Ersten Weltkrieg bei.

    1871 formierte sich unter Louis Pio die danische Arbeiterbewegung. Die Grundung der danischen Sozialdemokraten erfolgte im Herbst 1871. 1898 wurde der Gewerkschaftsbund Landsorganisationen i Danmark gegrundet.

    Von 1914 bis 1940 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Im Ersten Weltkrieg blieb Danemark neutral. [48] Dennoch wurden 275 Schiffe der danischen Handelsmarine zerstort und dabei etwa 700 Seeleute getotet. Zudem verloren etwa 6.000 Danen ihr Leben als Kriegsteilnehmer auf deutscher Seite. Innenpolitisch betrieb die 1913 ins Amt gekommene sozialliberale Regierung unter Fuhrung von Carl Theodor Zahle eine Politik des Ausgleichs. Eine Reihe von im August 1914 erlassenen Gesetzen sorgte fur ein in fast allen sozialen und wirtschaftlichen Bereichen bestehendes staatliches Regulierungssystem. [49] Ebenso bekam jede Oppositionspartei die Moglichkeit einen sogenannten Kontrollminister in die Regierung zu entsenden.

    1916 verkaufte Danemark die Kolonie Danisch-Westindien nach einjahrigen Verhandlungen fur 25 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten . Am 1. April 1917 wurden diese Inseln im Karibischen Meer offiziell an die USA ubergeben. [50]

    1920 fiel nach einer Volksabstimmung im nordlichen und mittleren Teil Schleswigs (dan. auch Sønderjylland / Suderjutland) dessen nordlicher Teil ?  Nordschleswig  ? an Danemark. Der mittlere und sudliche Teil ?  Sudschleswig  ? blieb bei Deutschland. Die so gezogene Grenze bildet noch heute den Grenzverlauf. Die Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Danemark fand am 15. Juni 1920 statt.

    Zeitgleich mit der Volksabstimmung kam es Ende Marz 1920 auch zur sogenannten Osterkrise . Diese entzundete sich, da das Konigshaus als auch die nationale Opposition eine weiter sudlich verlaufende Grenze forderten, die Regierung entsprechende Forderungen jedoch nicht durchsetzen konnte und deshalb von Konig Christian X. entlassen wurde. Als Nachfolger setzte der Konig eine konservative Interimsregierung unter Otto Liebe ein. Diese Entlassung fuhrte zu großem Widerstand der Regierung und von Teilen der Bevolkerung, da ein vorher vom Konig geforderter Rucktritt der Regierung von selbiger abgelehnt worden war und das Parlament ob der parlamentarischen Osterferien kein Misstrauensvotum gegen die Regierung Zahle ausgesprochen hatte. Nach der Drohung der Sozialdemokraten und Kommunisten , zum Generalstreik und der Errichtung einer Republik aufzurufen, gab der Konig nach und setzte am 5. April 1920 eine Ubergangsregierung unter dem Vorsitz von Michael Pedersen Friis ein. Aus den folgenden Neuwahlen am 26. April 1920 ging die rechtsliberale Venstre als starkste Kraft hervor, gefolgt von den Sozialdemokraten. Neuer Regierungschef wurde Niels Neergaard .

    Nach den Wahlen 1924 stellten die Sozialdemokraten erstmals die Regierung und Thorvald Stauning wurde neuer Regierungschef einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung. Aufgrund einer Wahlniederlage 1926 verloren die Sozialdemokraten ihre Regierungsverantwortung jedoch wieder. Nach einem abermaligen Wahlsieg 1929 bildeten sie bis 1940 zusammen mit der sozialliberalen Partei Radikale Venstre die Regierung unter dem Vorsitz von Stauning. Wahrend dieser Zeit gelang es der Koalitionsregierung, Danemark aus der Weltwirtschaftskrise zu fuhren und die danische Wirtschaft zu sanieren. Unter Staunings Fuhrung wurde Danemark zu einem sozialen Wohlfahrtsstaat .

    Von 1931 bis 1933 schwelte der Konflikt mit Norwegen um Gebiete an der gronlandischen Ostkuste ( Eirik Raudes Land und Fridtjof Nansens Land ), bis er durch den Standigen Internationalen Gerichtshof zugunsten Danemarks entschieden wurde.

    Von 1933 bis 1941 diente Danemark der deutschsprachigen Emigration hauptsachlich als Transitland nach Norwegen und Schweden, da Danemark aufgrund außenpolitischer Rucksichtnahme gegenuber dem Dritten Reich eine restriktive Asylpolitik gegenuber Kommunisten und Juden verfolgte. [51]

    Am 31. Mai 1939 wurde der deutsch-danische Nichtangriffspakt in Berlin unterzeichnet.

    Zweiter Weltkrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Invasion Danemarks im Rahmen der Weserubung-Sud
    Junkers Ju-52 uber Danemark, 9. April 1940
    Deutsche Panzerspahwagen in Viborg , April 1940

    Unter Missachtung seiner Neutralitat und ohne Kriegserklarung wurde Danemark im Rahmen der Operation Weserubung ab dem 9. April 1940 von der Wehrmacht des Deutschen Reiches besetzt. Die uberrumpelten danischen Truppen leisteten nur vereinzelt Widerstand. Das Land blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Kontrolle . Deutschland respektierte dabei formell die danische Souveranitat und Neutralitat . Im Gegensatz zu anderen besetzten Landern blieben sowohl das Staatsoberhaupt, Konig Christian X. , wie auch die danische Regierung im Land. Mit einer Zusammenarbeits- und Verhandlungspolitik versuchte die danische Regierung von Thorvald Stauning die Privilegien eines souveranen Staates zu erhalten. Das nationalsozialistische Deutschland verzichtete darauf, anders als etwa in Belgien und Frankreich, die 1919/20 abgetretenen Reichsgebiete wiederanzugliedern, Nordschleswig blieb danisch. Ende 1941 trat Danemark sogar dem faschistischen Antikominternpakt bei.

    Mit dem schwindenden deutschen Kriegserfolg nach Stalingrad und El Alamein Ende 1942/Anfang 1943 stieg der danische Widerstand und nahmen auch Sabotageakte stark zu.

    Die Wahlen im Marz 1943, die Unzufriedenheit uber die deutsche Besatzung und auch der Eindruck, dass Deutschland den Krieg nicht gewinnen konne, fuhrten im Sommer 1943 zu zivilen Unruhen und Streiks ( Augustrevolte ) im Lande. Die deutsche Besatzungsmacht verlangte daraufhin, die Todesstrafe einzufuhren und den Ausnahmezustand zu erklaren, was aber von der Regierung abgelehnt wurde. Diese rief stattdessen alle Beamten zur ?Nichtzusammenarbeit“ auf. Dies fuhrte am 29. August 1943 zur Absetzung der danischen Regierung und zur Verhangung des Ausnahmezustandes durch die Deutschen. Die Verwaltung wurde jetzt von den Abteilungsleitern der Ministerien ubernommen. Die Verhandlungen mit dem deutschen Reichsbevollmachtigten Werner Best fuhrte ab diesem Zeitpunkt der Leiter der Verwaltung des Außenministeriums Niels Svenningsen . Das danische Heer wurde durch die Besatzungsmacht aufgelost, die Flotte versenkte sich selbst .

    Boot mit Juden bei der Uberfahrt von Falster nach Ystad in Schweden, 1943

    Im Oktober 1943 kam es zur Rettung der danischen Juden : Von 7500 Juden konnten 7300 uber den Oresund nach Schweden gebracht werden. Der Preis fur die Uberfahrt betrug durchschnittlich 1000 Kronen pro Kopf. Arme Fluchtlinge wurden kostenlos befordert oder reichere Fluchtlinge zahlten fur diese mit. [52] Der deutsche Statthalter Best und der Schifffahrtssachverstandige der deutschen Botschaft, Georg Ferdinand Duckwitz , waren sehr gut uber die Rettung informiert; sie hatten danische Politiker vor der geplanten deutschen Aktion gegen die danischen Juden gewarnt und ermoglichten so die Rettungsaktion. Bests Rolle ist in diesem Zusammenhang allerdings unklar.

    Nach einem falschen Luftalarm in den großen Stadten am 19. September 1944 wurden die Polizei und Grenztruppen entwaffnet und aufgelost; Polizisten wurden inhaftiert und einige in Konzentrationslager geschickt. 1960 danische Polizisten wurden als Repressionsmaßnahme in das KZ Neuengamme deportiert, weil die danische Regierung nicht, wie vom deutschen Statthalter gefordert, die Polizei gegen die danische Widerstandsbewegung einsetzen wollte. Spater kamen sie in das Stammlager IV B in Muhlberg/Elbe. [53]

    Die große Mehrheit der Danen sympathisierte im Zweiten Weltkrieg mit den Alliierten, stutzte aber andererseits die eigene Regierung im Bemuhen um eine defensive Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern, die von manchen Historikern als Kollaboration charakterisiert wurde. Die Sympathien fur die nationalsozialistische Weltanschauung und die deutschen Kriegsziele der Neuordnung Europas waren in Danemark ausgesprochen gering, der danische NSDAP -Ableger DNSAP erreichte bei den von den Nationalsozialisten geduldeten, demokratischen Parlamentswahlen im Marz 1943 nur einen Stimmanteil von 2,1 %. Insbesondere nach dem Angriff auf die Sowjetunion stellten sich etwa 7000 Danen (etwa 1000 davon Angehorige der deutschen Minderheit ) der deutschen Kriegsmacht zur Verfugung. Sie traten als Freiwillige der Waffen-SS bei und kampften zum Teil bis Kriegsende auf deutscher Seite.

    1944 erfolgte die Unabhangigkeitserklarung des seit 1940 von britischen, spater US-amerikanischen Truppen besetzten Island , das seit 1918 in Realunion [54] [55] mit Danemark verbunden gewesen war. Die Faroer -Inseln, die auch zu Danemark gehorten, wurden ebenso 1940 von britischen Truppen besetzt und standen wahrend des Zweiten Weltkriegs unter Selbstverwaltung.

    Zum Ende des Krieges wurde auf der deutschen Seite der Grenze, in der Grenzstadt Flensburg , der Sonderbereich Murwik fur die letzte Reichsregierung unter Karl Donitz eingerichtet. Am 4. Mai 1945 kapitulierten die deutschen Truppen in den Niederlanden, in Nordwestdeutschland und Danemark nach Einwilligung von Donitz vor den britischen Truppen, so dass Danemark am 5. Mai 1945 von der deutschen Besatzung befreit war. [56] Dies galt auch fur die Haftlinge des deutschen KZ in Danemark in Frøslev an der Grenze bei Flensburg (offiziell ? Polizeigefangenenlager Froslee “). Bornholm wurde nach heftigen Bombardierungen der Stadte Rønne und Neksø am 7. und 8. Mai 1945 einige Tage spater von der Sowjetarmee besetzt; die deutsche Inselgarnison kapitulierte erst am 11. Mai 1945. Die Sowjetarmee raumte die Insel erst wieder am 5. April 1946.

    Nachkriegszeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Europaische Einigung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nach 1945 forderten Stimmen in der danischen Minderheit in Schleswig-Holstein eine Neuziehung der Grenzen zugunsten Danemarks. Das Minderheitenproblem beiderseits der Grenze wurde in den Bonn-Kopenhagener Erklarungen 1955 gelost.

    1945 war Danemark Grundungsmitglied der UN , 1949 Grundungsmitglied der NATO , 1952 Grundungsmitglied im Nordischen Rat . Die Staatsminister waren von 1945 bis 1948 der Liberale (Venstre) Knud Kristensen , dann der Sozialdemokrat Hans Hedtoft , den 1950 der Liberale Erik Eriksen (Venstre) abloste. 1953 wurde wieder Hetloft Regierungschef. Die außenpolitische Westorientierung war unter den großen Parteien unumstritten. Auf Hetloft folgten ab 1955 die Sozialdemokraten Hans Hansen , Viggo Kampmann und Jens Otto Krag von 1962 bis 1968 und erneut 1971 bis 1972, die den Sozialstaat ausbauten.

    Nach einem Referendum am 2. Oktober 1972 , bei dem 63,4 % der Wahler (mit einer Wahlbeteiligung von uber 90 %) den EG-Beitritt befurworteten, wurde Danemark am 1. Januar 1973 Mitglied der Europaischen Gemeinschaft .

    In einem Referendum wurde 1986 die Einheitliche Europaische Akte von 53 % der danischen Wahler befurwortet. Die konservative Regierung unter Poul Schluter , die die Unterzeichnung befurwortete, stand vor dem Problem, dass die Sozialdemokraten und Sozialliberalen die EEA mit einer Mehrheit des Parlaments ablehnten.

    In einem Referendum uber den Maastricht-Vertrag 1992 stimmten 50,3 % der Danen mit Nein. Diese knappe Ablehnung brachte erstmals eine Verlangsamung in den Europaischen Einigungsprozess. Erst in einem weiteren Referendum am 18. Mai 1993 , nachdem Danemark im Abkommen von Edinburgh Konzessionen gemacht worden waren (Freistellung von der dritten Stufe der Wirtschafts- und Wahrungsunion), stimmten 56,8 % mit Ja, was die danische Ratifizierung des Vertrags ermoglichte. [57] Proteste gegen die erneute Abstimmung fuhrten zu Tumulten, bei denen 11 Personen mit Schusswaffenverletzungen behandelt werden mussten.

    Bei einem Referendum uber die Einfuhrung des Euro entschied sich 2000 die Mehrheit der Danen entgegen der Parlamentsmehrheit der etablierten Parteien fur Nej (Nein). Bei einer Wahlbeteiligung von 87 % stimmten 53,2 % gegen den Beitritt zur Wahrungsunion.

    Autonome Gebiete [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Island war bereits seit 1918 weitgehend autonom (Realunion [54] [55] ) und ist seit 1944 vollig unabhangig.

    Die Faroer -Inseln genießen seit dem 31. Marz 1948 ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht, und lediglich die Außen- und Verteidigungspolitik verbleiben bei Danemark. Der Vertrag von Famjin vom 29. Marz 2005 hat diesen Status weiter ausgebaut und erganzt.

    Gronland , seit der Verfassungsanderung von 1953 keine Kolonie mehr, erhielt am 1. Mai 1979 die Selbstverwaltung und innere Autonomie. Nach einer Volksabstimmung vom 23. Februar 1982 trat Gronland am 1. Januar 1985 aus der Europaischen Gemeinschaft aus. Ein Abkommen vom 21. Juni 2009 hat den Unabhangigkeitsstatus weiter ausgebaut, insbesondere im Bereich Kultur und Innere Sicherheit. Nach wie vor ist die danische Krone Staatsoberhaupt Gronlands.

    Danische Monarchie und Verfassung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Am 20. April 1947 starb Konig Christian X. Sein Sohn Friedrich folgte ihm auf dem Thron.

    Mit einem positiven Referendum wurde 1953 eine Verfassungsanderung angenommen. Dabei wurde unter anderem das Zweikammersystem mit dem Oberhaus Landsting abgeschafft, das Folketing ist nunmehr die einzige Kammer im Parlament. Weitere Anderungen betrafen die Erbfolge des Konigshauses (die Krone kann seither an Tochter vererbt werden), die Zustandigkeiten fur Referenden, das Wahlalter (herabgesetzt auf 23) und Burgerrechte.

    In weiteren Referenden wurde das Alter fur das allgemeine Wahlrecht von 23 weiter auf 21 (1961), 20 (1971) und schließlich 18 (1978) herabgesetzt. Ein Referendum von 1969, welches das Wahlalter bereits auf 18 reduzieren sollte, fand zu jenem Zeitpunkt keine Zustimmung.

    Am 14. Januar 1972 starb Konig Friedrich IX . Seine Nachfolgerin wurde seine Tochter Margrethe ? damit wurde erstmals die in der Verfassungsanderung von 1953 durchgesetzte neue Thronfolgeregelung angewendet. Sie trat am 24. Januar 2024 zuruck, ihr Nachfolger wurde ihr Sohn Frederik X.

    Im Vertrag von Maastricht handelte Danemark im Jahr 1993 vier Vorbehalte aus, unter anderem einen EU-Verteidigungsvorbehalt. Vor dem Hintergrund des russischen Uberfalls auf die Ukraine im Jahr 2022 entschied sich die Mehrheit der Danen bei einer Volksabstimmung fur die Abschaffung jenes Verteidigungsvorbehalts . [58]

    Innenpolitik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nach langer sozialdemokratischer Fuhrung unter Anker Jørgensen kam in der Folketingswahl 1981 erstmals seit 1924 wieder eine konservative Mehrheit zustande, Poul Schluter von der Konservativen Volkspartei loste ihn als Regierungschef ab. Nach der Folketingswahl 1993 wurde der sozialdemokratische Poul Nyrup Rasmussen Ministerprasident bis 2001.

    In den 1970er und 1980er Jahren beging die als Blekingegadebanden benannte Gruppe, eine linksextremistische Untergrundorganisation, durch Raubzuge in Danemark und Schweden politisch motivierte Kriminalitat, um die Volksfront zur Befreiung Palastinas (PFLP) mit Geld zu unterstutzen. Dabei kam es am 3. November 1988 zum schwersten Vorfall, bei dem auf einem Raububerfall auf ein Kopenhagener Postamt ein Polizist erschossen wurde. Im April und Mai 1989 erfolgte die Festnahme der Gruppenmitglieder, die im Mai 1991 zum Teil zu mehrjahrigen Haftstrafen verurteilt wurden.

    1989 fuhrte Danemark als erstes Land der Welt zivilrechtliche Partnerschaften fur Homosexuelle ein.

    1998 wurde die Brucke uber den Großen Belt eroffnet, im Jahr 2000 die Oresundbrucke eingeweiht, welche die beiden durch den Oresund getrennten Wirtschaftszentren Danemarks ( Kopenhagen ) und Sudschwedens ( Malmo ) verbindet.

    2001 wurde Anders Fogh Rasmussen von der rechtsliberalen Venstre -Partei Ministerprasident. Als er 2009 zum NATO-Generalsekretar berufen wurde, ubernahm sein Parteifreund Lars Løkke Rasmussen seine Amter. 2011 folgte als erste Frau Helle Thorning-Schmidt von den Sozialdemokraten, die 2015 die Macht wieder an Lars Løkke Rasmussen. In der Auslanderpolitik fuhren die Sozialdemokraten im Vergleich mit anderen linken Parteien in Europa einen harten Kurs, der sie 2019 unter Mette Frederiksen zuruck an die Macht brachte. Im Juni 2021 beschloss das danische Parlament, den grundsatzlichen Anspruch von Asylsuchenden auf ein Prufverfahren im danischen Asylrecht abzuschaffen.

    Am 30. September 2005 veroffentlichte die danische Tageszeitung Jyllands-Posten eine Serie von zwolf Karikaturen , die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zum Thema haben. Die bildliche Darstellung des Gesichts Mohammeds ist im Islam nach verbreiteter Ansicht verboten und stellt in den Augen vieler Muslime eine Herabwurdigung des Propheten dar. Anfang 2006 erstellten die danischen Imame Ahmad Abu Laban und Ahmed Akkari ein Dossier, in dem neben den originalen zwolf Karikaturen auch solche abgebildet waren, die nicht aus der Jyllands-Posten stammten und beleidigend-obszonen Inhalts waren, und die angeblich Abu Laban zugeschickt wurden. Unter anderem wurde ein betender Muslim dargestellt, der wahrend des Gebetes von einem Hund bestiegen wurde. Daraufhin kam es zu weltweiten Protesten muslimischer Organisationen, die vom Boykott danischer Produkte bis hin zu gewalttatigen Auseinandersetzungen, die mehr als 140 Menschenleben kosteten, reichten. Der Vorfall fuhrte weltweit zu einer Diskussion uber die Religions- , Presse- , Kunst- und Meinungsfreiheit . Der Begriff ?Karikaturenstreit“ erreichte bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 den dritten Rang.

    Im Jahr 2011 loste in Frankreich und Italien eine Welle von Asylsuchenden aus den Landern der arabischen Revolutionsbewegung innenpolitische Debatten aus, die auch Danemark erfassten. Unter dem Druck der an der Regierung beteiligten rechtspopulistischen Dansk Folkeparti verkundete die danische Regierung im Mai 2011 eine Wiedereinfuhrung von Kontrollen an den danischen Grenzen unter Hinweis auf illegale Einreisen von Fluchtlingen und Kriminellen aus anderen EU-Landern. [59] Diese Grenzkontrollen sollen jedoch nicht gegen das Schengen-Recht verstoßen, da sie nur von Zollnern durchgefuhrt wurden. [60] In den europaischen Nachbarlandern reagierte man auf diese Entscheidung vor allem mit Kritik. Eine Reform der Schengen-Regeln wurde durch die Debatte angestoßen.

    Am 5. Mai 2023 wurde der 1686 eingefuhrte Store bededag (?großer Gebetstag“, am vierten Freitag nach Ostern) zum letzten Mal arbeitsfrei gefeiert. Trotz Protesten der Danischen Volkskirche und von Gewerkschaften hatte das Parlament Ende Februar 2023 die Abschaffung per Gesetz beschlossen, um durch hohere Staatseinnahmen zur Finanzierung hoherer Militarausgaben beizutragen. [61]

    Zeittafel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Portal: Danemark  ? Ubersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Danemark

    Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    • Jorgen H. Barfod: The Holocaust failed in Denmark. Kopenhagen 1985.
    • Matthias Bath : Der SD in Danemark 1940?1945. Heydrichs Elite und der ?Gegenterror“. Neuhaus, Berlin 2015, ISBN 978-3-937294-03-2 .
    • Heinrich Beck , Carl Johan Bekker, Erich Hoffmann:  Danemark. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 5, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1984, ISBN 3-11-009635-8 , S. 141?174.
    • Norman Berdichevsky: The Danish-German border dispute, 1815?2001. Aspects of cultural and demographic politics. Bethesda, Dublin/London 2002, ISBN 1-930901-34-8 .
    • Robert Bohn : Danische Geschichte. Beck, Munchen 2001 (= Beck’sche Reihe; 2162), 2., aktualisierte Auflage 2010, ISBN 3-406-44762-7 .
    • Andrew Buckser: After the Rescue. Jewish Identity and Community in Contemporary Denmark. Palgrave Macmillan, New York/Basingstoke 2003, ISBN 0-312-23945-9 (englisch).
    • Jorg-Peter Findeisen : Danemark. Von den Anfangen bis zur Gegenwart. Pustet, Regensburg 1999 (Rezension hier ).
    • Steen Bo Frandsen: Danemark ? der kleine Nachbar im Norden. Aspekte der deutsch-danischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Darmstadt 1994, ISBN 3-534-11712-3 .
    • Eva Heinzelmann, Stefanie Robl, Thomas Riis (Hrsg.): Der danische Gesamtstaat. Verlag Ludwig, Kiel 2006, ISBN 978-3-937719-01-6 (Rezension hier ).
    • Lars Hermanson: Slakt, vanner och makt: en studie av elitens politiska kultur i 1100-talets Danmark (=  Avhandlingar fran Historiska institutionen i Goteborg . Band   24 ). Goteborg 2000, ISBN 91-88614-30-1 (danisch, Zusammenfassung in englischer Sprache; Zugl.: Univ. Goteborg, Diss., 2000).
    • Erich Hoffmann: Beitrage zur Geschichte der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem danischen Reich fur die Zeit von 934 bis 1035. In: 850 Jahre St.-Petri-Dom zu Schleswig 1134?1984. (= Schriften des Vereins fur Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. Reihe I. Band 33). Schleswig 1984, ISBN 3-88242-086-3 , S. 105?132.
    • Erich Hoffmann: Der heutige Stand der Erforschung der Geschichte Skandinaviens in der Volkerwanderungszeit im Rahmen der mittelalterlichen Geschichtsforschung. In: Der historische Horizont der Gotterbild-Amulette aus der Ubergangsepoche von der Spatantike zum Fruhmittelalter. Gottingen 1992, S. 143?182.
    • Carsten Jahnke: Geschichte Danemarks. Reclam, Ditzingen 2017.
    • Jørgen Kuhl, Robert Bohn: Ein europaisches Modell? Nationale Minderheiten im deutsch-danischen Grenzland 1945?2005. Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-541-5 .
    • Hans-Martin Ottmer: ?Weserubung“. Der deutsche Angriff auf Danemark und Norwegen im April 1940. Munchen 1994, ISBN 3-486-56092-1 .
    • Therkel Stræde: Danemark: Die schwierige Erinnerung an Kollaboration und Widerstand. In: Monika Flacke (Hrsg.): Mythen der Nationen: 1945 ? Arena der Erinnerungen. Mainz 2004, ISBN 3-8053-3298-X , S. 123?144.

    Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Commons : Geschichte Danemarks  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikimedia-Atlas: Historisches Kartenmaterial von Danemark  ? geographische und historische Karten

    Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. a b c Allentoft, M.E., Sikora, M., Fischer, A. et al. 100 ancient genomes show repeated population turnovers in Neolithic Denmark. Nature 625, 329?337 (2024). https://doi.org/10.1038/s41586-023-06862-3
    2. Olaus Wormius: Danicorum monumentorum Libri Sex. Joachim Moltke, Kopenhagen 1643 ( Digitalisat ).
    3. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 25.
    4. Brian M. Fagan: A Brief History of Archaeology. Routledge, 2005, 2. Aufl. 2016, S. 52 f.
    5. Koelbjergkvinden fra Danmark ( Memento vom 6. Marz 2005 im Internet Archive ), archive.org, 6. Marz 2005.
    6. Jens Jakob Asmussen Worsaae: Danmarks Oldtid oplyst ved Oldsager og Gravhoie. Kjobenhavn 1843.
    7. Jens Jakob Asmussen Worsaae: The primeval antiquities of Denmark. John Henry Parker, London 1849, ubersetzt von William J. Thoms ( Digitalisat ).
    8. Brian M. Fagan: A Brief History of Archaeology. Routledge, 2005, 2. Aufl. 2016, S. 58.
    9. Brian M. Fagan: A Brief History of Archaeology. Routledge, 2005, 2. Aufl. 2016, S. 53.
    10. Brian M. Fagan: A Brief History of Archaeology. Routledge, 2005, 2. Aufl. 2016, S. 141.
    11. Auch in Deutsch erschienen bei Wachholtz, Neumunster in den Jahren 1960, 1962 und 1963: Nordische Vorzeit , Band 1: Steinzeit in Danemark , Band 2: Bronzezeit in Danemark und Band 3: Eisenzeit in Danemark .
    12. Gesche Neumann: ?Was will sie mit dem Dolche, Sprich!“. In: Archaologie in Deutschland 05 | 2016, S. 28?31, hier: S. 28.
    13. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 27.
    14. Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit. 2. Auflage. 2012, S. 391.
    15. Lykke Johansen, Dick Stapert: Handaxes from Denmark: Neanderthal tools or ’vicious flints?’. In: Palaeohistoria 37/38 (1995/1996) 1?29, hier: S. 22 f.
    16. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 40.
    17. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 38.
    18. Kristoffer Buck-Pedersen, Jørgen Holm: Spateiszeitliche Besiedlung im Norden. Hamburger Kultur und Federmesser-Gruppen in Sudskandinavien. In: Archaologie in Deutschland 10|2016, Sonderheft, S. 48?53, hier: S. 50.
    19. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 42.
    20. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 44.
    21. Catherine A. Jessen, Kristoffer Buck Pedersen, Charlie Christensen, Jesper Olsen, Morten Fischer Mortensen, Keld Møller Hansen: Early Maglemosian culture in the Preboreal landscape: Archaeology and vegetation from the earliest Mesolithic site in Denmark at Lundby Mose, Sjælland. In: Quaternary International 378 (18. August 2015) 73?87.
    22. Tage Nilsson: A Pollen-Analytical Investigation of Holmegaards Mose with Considerations as to the Age of the Dwellingplaces of Maglemosean Period in Denmark and Surrounding Areas. In: Meddelelser fra Dansk Geologisk Porening 11 (1947) 201?217 ( online ).
    23. Erik Brinch Petersen: Sværdborg II: A Maglemose Hut from Sværdborg Bog, Zealand, Denmark. In: Acta Archaeologica, 42 (1971) 43?77.
    24. Nach anderen Angaben 6400 bis 5400 v. Chr. (T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings , Oxford University Press, 2015, S. 70) oder 6600 bis 5400 v. Chr. (Elisabeth Noll: Ethnoarchaologische Studien an Muschelhaufen , Wasmann, Munster 2002, S. 37).
    25. Mats Larsson, Geoffrey Lemdahl, Kerstin Liden: Paths Towards a New World. Neolithic Sweden. Oxbow, 2014, S. 11.
    26. Elisabeth Noll: Ethnoarchaologische Studien an Muschelhaufen. Wasmann, Munster 2002, S. 34.
    27. Gundula Lidke: Untersuchungen zur Bedeutung von Gewalt und Aggression im Neolithikum Deutschlands unter besonderer Berucksichtigung Norddeutschlands. Diss. Greifswald 2005, S. 68 ( online , PDF).
    28. Lone Hvass, Jernalderen I, Landsbyget og samfundet. Kopenhagen, Sesam 1980, S. 118.
    29. Jorgen Jensen, the Prehistory of Denmark. London, Routledge 1982, 191
    30. T. Douglas Price: Ancient Scandinavia. An Archaeological History from the First Humans to the Vikings. Oxford University Press, 2015, S. 316.
    31. Hoffmann, S. 159.
    32. kirchenweb.at
    33. Die Zuordnung Norwegens, der Faroer, Islands und Gronlands, dann Helsingjalands und der Skridfinnen zur Hamburger Erzdiozese in der kaiserlichen Stiftungs- und der papstlichen Bestatigungsurkunde (Hamb. Urk.-Buch Nr. 8 u. 9) sind auf eine durchgreifende spatere Interpolierung ursprunglich echter Texte zuruckzufuhren.( Maurer S. 22)
    34. Archivlink ( Memento vom 27. Januar 2013 im Internet Archive ), Geschichte ( Memento vom 26. Juli 2012 im Internet Archive )
    35. Hoffmann (1984) S. 116.
    36. Hoffmann (1984) S. 119.
    37. Seegrun S. 47.
    38. Roland Scheel : Jenseits der ?Waragergarde“: Skandinavien zwischen Byzanz und dem Westen. In: Falko Daim u. a. (Hrsg.): Menschen, Bilder, Sprache, Dinge. Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und Weste. Band 2: Menschen und Worte , Mainz 2018, S. 153?170.
    39. Ruprecht S. 17.
    40. Davon wird in der Hakonardrapa des Skalden Guthorm sindri berichtet.
    41. Ruprecht S. 18.
    42. Herbert Jankuhn und andere: Volker und Stamme Sudostschleswigs im fruhen Mittelalter . Schleswig 1952, S. 151 ff.
    43. Gregor von Tours III, 3.
    44. vgl. Robert Bohn: Danische Geschichte.
    45. Bernd Kretschmer: Danemark. Eine Nachbarschaftskunde. S. 48.
    46. Bernd Kretschmer: Danemark: Eine Nachbarschaftskunde. S. 49.
    47. Jurgen Muller: Der Deutsche Bund 1815?1866 . Oldenbourg, Munchen 2006, ISBN 978-3-486-55028-3 , S.   46?47 .
    48. zur damaligen militarischen Lage siehe The Danish armed Forces 1909?1918 (140 Seiten, 2007)
    49. Bernd Kretschmer: Danemark. Eine Nachbarschaftskunde. Ch. Links Verlag, 2010, S. 58 f.
    50. Bernd Kretschmer: Danemark. Eine Nachbarschaftskunde. Ch. Links Verlag, 2010, S. 59.
    51. Hans Uwe Petersen: Die Danische Fluchtlingspolitik 1933?1941. 2002.
    52. Herbert Pundik: Die Flucht der danischen Juden 1943 nach Schweden. Husum 1995, ISBN 3-88042-734-8 , S. 22 f.
    53. ?Gads leksikon om dansk besættelsestid 1940?1945.“ 2002, S. 367 (danisch)
    54. a b Karl-Michael Reineck: Allgemeine Staatslehre und Deutsches Staatsrecht. 15. Auflage. 2007, Randnr. 62 (S. 58)
    55. a b Burkhard Schobener, Matthias Knauff: Allgemeine Staatslehre. 2. Auflage. C. H. Beck, Munchen 2013, § 6, Randnr. 47 (S. 270)
    56. Vgl. 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs: Die letzte Reichshauptstadt Flensburg und ein vergilbtes Stuck Geschichte In: shz.de, 5. Mai 2015; abgerufen am: 7. Januar 2018.
    57. Danemark: Klausel uber die Nichtteilnahme an der WWU. Zusammenfassung der Gesetzgebung. In: EUR-Lex . Amt fur Veroffentlichungen der Europaischen Union , abgerufen am 22. Dezember 2012 .
    58. Abstimmung uber EU-Verteidigungsvorbehalt: Danen wollen sich starker an europaischer Verteidigungszusammenarbeit beteiligen . In: Der Spiegel . 1. Juni 2022, ISSN   2195-1349 ( spiegel.de [abgerufen am 2. Juni 2022]).
    59. Wieder Grenzkontrollen an deutsch-danischer Grenze . In: Tagesschau (ARD) . 11. Mai 2011.
    60. Danemark fuhrt die ?permanente Grenzkontrolle“ wieder ein . In: Suddeutsche Zeitung . 11. Mai 2011.
    61. Danen feiern abgeschafften Feiertag zum letzten Mal orf.at, 5. Mai 2023, abgerufen 5. Mai 2023.
    62. Løkke: Danische Sklaverei unverzeihlich
    63. Die Danen, ein Volk von Sklavenhandlern , NZZ, 22. Dezember 2017.