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Olympische Winterspiele 1972

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XI. Olympische Winterspiele
Logo der Olympischen Winterspiele 1972
Austragungsort: Sapporo ( Japan )
Stadion: Makomanai-Stadion
Eroffnungsfeier: 3. Februar 1972
Schlussfeier: 13. Februar 1972
Eroffnet durch: Kaiser Hirohito
Olympischer Eid : Keiichi Suzuki (Sportler)
Fumio Asaki (Kampfrichter)
Disziplinen: 10 (6 Sportarten)
Wettkampfe: 35
Lander: 35
Athleten: 1008, darunter 206 Frauen
Grenoble 1968
Innsbruck 1976

Die Olympischen Winterspiele 1972 (auch XI. Olympische Winterspiele ; jap. 第11回オリンピック冬季競技大? , Daij?ikkai orinpikku t?kiky?gitaika ) fanden vom 3. bis 13. Februar 1972 in Sapporo statt, der Hauptstadt der nordlichsten japanischen Prafektur Hokkaid? . Zum ersten Mal in der Geschichte Olympischer Winterspiele wurden sie in einer Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern veranstaltet. Es war auch das erste Mal, dass sie außerhalb Europas oder Nordamerikas stattfanden. Sapporo hatte den Zuschlag fur die Winterspiele 1940 erhalten, konnte sie jedoch wegen des Pazifikkriegs nicht durchfuhren. Die Winterspiele 1972 waren die zweiten Olympischen Spiele in Japan bzw. Asien nach den Sommerspielen 1964 in Tokio . Alle Sportanlagen wurden im Hinblick auf diese Veranstaltung neu errichtet oder umgebaut. Mit einer Ausnahme befanden sie sich weniger als 15 km vom Stadtzentrum entfernt.

Die Wettkampfe fanden in 35 Disziplinen statt, in denen 1008 Sportler aus 35 Landern antraten, darunter 206 Frauen. Die erfolgreichsten Sportler waren die sowjetische Langlauferin Galina Kulakowa und der niederlandische Eisschnelllaufer Ard Schenk mit je drei Goldmedaillen. Erfolgreichste Delegation war jene der Sowjetunion . Die zweiterfolgreichste Nation, die DDR , hatte bereits 1968 eine von der Bundesrepublik Deutschland getrennte Mannschaft gestellt, trat aber erstmals mit eigener Flagge und Nationalhymne in Erscheinung. Die Schweiz erlebte die ?goldenen Tage von Sapporo“ und war so erfolgreich wie nie zuvor. In Osterreich sorgte der Ausschluss des Skirennlaufers Karl Schranz wegen Verstoßen gegen das Amateurstatut fur große Emporung.

Medaillenspiegel
Platz Land G S B Ges.
1 Sowjetunion 1955   Sowjetunion 8 5 3 16
2 Deutschland Demokratische Republik 1949   DDR 4 3 7 14
3 Schweiz   Schweiz 4 3 3 10
4 Niederlande   Niederlande 4 3 2 9
5 Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten 3 2 3 8
6 Deutschland BR   BR Deutschland 3 1 1 5
7 Norwegen   Norwegen 2 5 5 12
8 Italien   Italien 2 2 1 5
9 Osterreich   Osterreich 1 2 2 5
10 Schweden   Schweden 1 1 2 4
Vollstandiger Medaillenspiegel

Wahl des Austragungsortes [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Winterspiele in Sapporo hatten eine uber drei Jahrzehnte lange Vorlaufzeit. Auf der 35. Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 31. Juli 1936 in Berlin wurden die Olympischen Sommerspiele 1940 an Tokio vergeben. Die japanische Regierung außerte den Wunsch, auch die Winterspiele 1940 durchzufuhren. [1] Da es keine anderen Kandidaturen gab, erhielt Sapporo am 9. Juni 1937 auf der 36. Session in Warschau einstimmig den Zuschlag. [2] Einen Monat spater brach der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg aus, was die Organisation erschwerte. [3] Ende 1937 beschloss die Regierung, das Organisationskomitee fur Sapporo aufzulosen und jenem fur Tokio anzugliedern. Die Winterspiele sollten vom 3. bis 14. Februar 1940 stattfinden. [4]

Auf der 37. Session in Kairo im Marz 1938 beriet das IOC einen Antrag des nicht anwesenden chinesischen Mitglieds Wang Zhengting . Er forderte, Japan aufgrund des anhaltenden Krieges die Spiele zu entziehen. Das IOC hielt zwar an den Austragungsorten fest, doch Prasident Henri de Baillet-Latour bereitete im Hintergrund Schritte vor, die eine freiwillige Ruckgabe in Anbetracht wachsender innerjapanischer Kritik ermoglichen sollten. [5] Nachdem die kriegsbedingte Austeritatspolitik bereits zur Absage der geplanten Weltausstellung gefuhrt hatte, entzog die Regierung dem Organisationskomitee am 14. Juli 1938 endgultig die Unterstutzung. [6] Das IOC vergab die Winterspiele 1940 zweieinhalb Monate spater an St. Moritz . Da ein Streit um die Zulassung von Skilehrern zu den alpinen Skirennen entbrannte, war das Schweizerische Olympische Comite nicht bereit, die Austragung zu unterstutzen. In einer geheimen Abstimmung vergab das IOC die Winterspiele daraufhin an Garmisch-Partenkirchen . Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mussten diese endgultig abgesagt werden. [7]

Ort Land Stimmen
Sapporo Japan 1870 Japan  Japan 32
Banff Kanada   Kanada 16
Lahti Finnland   Finnland 0 7
Salt Lake City Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten 0 7

Ermutigt durch die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 1964 an Tokio im Mai 1959 bildete sich unter der Leitung des Japanischen Olympischen Komitees (JOC) ein ?Einladungskomitee“, das auch die Winterspiele 1968 nach Japan holen sollte. Nach Feldstudien und Erhebungen bei Sportverbanden setzte sich Sapporo gegen sieben andere Stadte durch. Die Regierung sicherte ihre Unterstutzung zu, woraufhin das JOC im Februar 1963 beim IOC eine offizielle Kandidatur einreichte. [8] Auf der 62. IOC-Session in Innsbruck am 29. Januar 1964 war Sapporo chancenlos. Die Stadt erhielt im ersten Wahlgang nur sechs Stimmen und war damit die viertbeste von sechs Kandidaturen; den Zuschlag erhielt Grenoble . [9]

Sapporos Stadtparlament untersuchte daraufhin samtliche Aspekte der gescheiterten Kandidatur und beschloss eine weitere fur 1972. Von zentraler Bedeutung fur die intensivierten Bemuhungen war die Pflege von Beziehungen zu Entscheidungstragern der olympischen Bewegung ? insbesondere in Afrika, im Mittleren Osten, in Osteuropa und in Sudamerika. Dazu gehorten Besuche bei internationalen Sportveranstaltungen sowie Einladungen nach Sapporo. Wahrend der Sommerspiele 1964 besuchten 24 IOC-Mitglieder die Stadt. Daruber hinaus boten Unternehmen und unabhangige Gruppierungen ihre Unterstutzung an. [9] Auf der 64. IOC-Session in Madrid reichte Burgermeister Yosaku Harada am 6. Oktober 1965 die Kandidatur offiziell ein. Die Entscheidung fiel am 26. April 1966 auf der 65. Session in Rom : Bereits im ersten Wahlgang erhielt Sapporo die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, vor Banff , Lahti und Salt Lake City . [10]

Organisation und Vorbereitung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Organisationskomitee [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 26. Juli 1966 bildete sich das Organisationskomitee, bestehend aus dem Komiteerat, der Geschaftsleitung und dem Generalsekretariat. Ab 1. Oktober 1966 hatte es die Rechtsform einer gemeinnutzigen Stiftung. Das Generalsekretariat besaß neun Hauptabteilungen, zustandig fur Sportanlagen, sonstige Anlagen, Design, Technologie, Verkehr und Transport, Medizin und Hygiene, Presse sowie Zeremonien. Prasident des Organisationskomitees war K?gor? Uemura , damaliger Vizeprasident (und ab 1968 Prasident) des Wirtschaftsdachverbandes Nippon Keidanren . [11] Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs kontinuierlich und erreichte im Februar 1972 mit 392 Personen den Hochststand. Dabei handelte es sich uberwiegend um Beamte der Staats-, Prafektur- und Stadtverwaltung, die fur diesen Zweck abkommandiert worden waren. Unterstutzendes Personal stammte aus den Reihen der Selbstverteidigungsstreitkrafte , der Prafekturpolizei und der Feuerwehr. Zusammen mit Temporarangestellten aus der Privatwirtschaft ergab dies einen Personalbestand von 16.373. [12]

Das Parlament verabschiedete im Juli 1967 ein Gesetz, das Subventionen durch das Finanzministerium und die kostenlose Nutzung von Staatseigentum ermoglichte. [13] Ein ?vorbereitender Rat“ ubernahm die Koordination zwischen jenen Verwaltungsabteilungen, die unterstutzende Aufgaben bei Organisation und Planung erfullten. Der Rat war direkt dem Premierminister unterstellt und setzte sich aus mehreren Vizeministern zusammen. Daruber hinaus koordinierte ein Staatsminister fur olympische Angelegenheiten die Zusammenarbeit zwischen dem Parlament, den Regierungsstellen, der Prafekturverwaltung und der Stadt Sapporo. Michita Sakata ubte diese Funktion von Dezember 1968 bis Januar 1970 aus, gefolgt von Shin’ichi Nishida bis Juli 1971 und schließlich von Motosaburo Tokai bis zur Eroffnung. [14]

Finanzen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die direkten Ausgaben betrugen 17,305 Mia. Yen (entspricht 158,981 Mio. Euro im September 2018). [Anm. 1] Davon entfielen 8,108 Mia. ¥ (74,5 Mio. €) auf Verwaltungskosten und 9,197 Mia. ¥ (83,9 Mio. €) auf den Bau von Sportanlagen. Von letzterer Summe trugen der japanische Staat 4,386 Mia. ¥ (40,3 Mio. €), die Stadt Sapporo 3,096 Mia. ¥ (28,4 Mio. €) und das Organisationskomitee 1,715 Mia. ¥ (15,8 Mio. €). Die mit der Durchfuhrung der Winterspiele zusammenhangenden Verwaltungskosten wurden wie folgt finanziert: Subventionen vom Staat, der Prafektur und der Stadt (2,95 Mia.¥ bzw. 27,1 Mio. €), finanzielle Beitrage von Privatunternehmen und des Sportfonds (2,228 Mia. ¥ bzw. 20,5 Mio. €), Einnahmen aus den Fernsehrechten (1,491 Mia. ¥ bzw. 13,7 Mio. €) und dem Ticketverkauf (706 Mio. ¥ bzw. 6,5 Mio. €) sowie Filmverleih, Darlehen und Liquidation von Liegenschaften (zusammen 616 Mio. ¥ bzw. 5,7 Mio. €). Auf den Rest entfielen diverse weitere Geldquellen. [15]

Zu den Ausgaben im Zusammenhang mit der Organisation kamen staatliche Infrastrukturinvestitionen von insgesamt 201,74 Mia. Yen hinzu (entspricht 1,920 Mia. Euro im September 2018). Allein der Ausbau des Straßennetzes schlug mit 85 Mia. ¥ (781 Mio. €) zu Buche. Auf 42,6 Mia. (391,4 Mio. €) kam der U-Bahnbau zu stehen, auf 13,14 Mia. (120,7 Mio. €) die Vorfinanzierung des Ausbaus des Hotelangebots. Weitere Ausgabenposten waren u. a. eine unterirdische Einkaufspassage in der Innenstadt, die Errichtung des olympischen Dorfes und einer neuen Stadthalle sowie der Ausbau der Flughafen und des Bahnhofs Sapporo . [16]

U-Bahn Sapporo

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staat, die Prafektur und die Stadt arbeiteten bei der Modernisierung der Straßeninfrastruktur eng mit dem Organisationskomitee zusammen. 41 Straßen mit einer Gesamtlange von 213 km wurden gebaut, verbreitert, neu befestigt oder auf andere Weise verbessert, um die Sportstatten, das olympische Dorf und die wichtigsten Punkte der Stadt miteinander zu verbinden. Dazu gehorte insbesondere die Sasson-Autobahn in Richtung Otaru , die erste Autobahn auf Hokkaid?. Am 15. Dezember 1971 ging der erste 12,6 km lange Streckenabschnitt der U-Bahn Sapporo in Betrieb. Somit war Sapporo nach Tokio , Osaka und Nagoya die vierte japanische Stadt mit einer U-Bahn. Daruber hinaus wurde der Flughafen Chitose mitsamt den Start- und Landebahnen modernisiert und erweitert, wahrend der regionale Flughafen Okadama kleinere Verbesserungen erfuhr. [17] Der fur die Winterspiele eingerichtete Transportdienst nutzte zwischen dem 10. Januar und dem 17. Februar 1972 uber 14.700 Fahrzeuge, um Athleten, Offizielle, Journalisten, geladene Gaste, Angestellte, Zuschauer und Material an ihr Ziel zu bringen. Darunter waren rund 6900 Autos, 2800 Kleinbusse, 3100 Reisebusse und 200 Lastwagen. [18]

Vorolympische Wettkampfe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vom 6. bis 14. Februar 1971 fand die ?Internationale Wintersportwoche“ statt, um in einer Art Hauptprobe die Funktionstuchtigkeit der neuen Sportanlagen zu testen und die Ablaufe zu optimieren. 1427 Sportler, darunter 364 aus dem Ausland, nahmen daran teil. 34 Disziplinen standen auf dem Programm, im Vergleich zu den Winterspielen fehlte nur das Paarlaufen der Eiskunstlaufer. Mehrere japanische Wintersportverbande, die zuvor keinerlei Erfahrung mit der Durchfuhrung internationaler Sportanlasse gehabt hatten, konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Ebenfalls getestet wurden die Datenverarbeitung und neu entwickelte elektronische Zeitmesssysteme von Seiko . [19]

Fackellauf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 28. Dezember 1971 wurde in den Ruinen des antiken Olympia die olympische Fackel entzundet. Uber Athen gelangte sie zunachst per Flugzeug nach Naha auf Okinawa . Am Neujahrstag 1972 flog man sie zum Flughafen Tokio-Haneda und trug sie ins Nationalstadion , wo das Kaiserpokal -Finale stattfand. [20] Weiter ging es nach Nirasaki , wo man die Flamme teilte und zwei Routen durch den Norden von Honsh? begannen. Die ostliche fuhrte uber Maebashi , Utsunomiya , Fukushima , Sendai und Hachinohe , die westliche uber Matsumoto , Nagano , Niigata , Yamagata und Akita , bis sie sich in Aomori wieder vereinigten. Die Flamme gelangte per Schiff nach Hakodate an der Sudspitze Hokkaid?s und von dort aus auf drei unterschiedlichen Wegen durch alle Regionen der Insel zum Austragungsort. [21] In Sapporo wurden die drei Flammen am 30. Januar zum zentralen ?d?ri-Park getragen, dort erneut vereinigt und in einer Schale entzundet. Am Eroffnungstag trugen die letzten Laufer die Fackel zum Stadion. Die Route war insgesamt 18.749,8 km lang; wovon 4828,8 km auf Laufstrecken entfielen. [22] 16.300 Lauferinnen und Laufer im Alter von 11 bis 20 Jahren trugen in einheitlicher Kleidung die von Munemichi Yanagi gestaltete Fackel. [23]

Visuelles Erscheinungsbild [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Acht Grafiker gestalteten Entwurfe fur das offizielle Logo . Die Wahl fiel auf das Design von Kazumasa Nagai , das aus drei Elementen besteht. Der rote Kreis entspricht der aufgehenden Sonne der Flagge Japans . Eine Schneeflocke, ahnlich wie ein Mon-Symbol gestaltet, reprasentiert den Winter. Erganzt werden sie durch die olympischen Ringe und den Schriftzug SAPPORO'72 . Zwei Gruppen von Piktogrammen wiesen den Besuchern den Weg oder erschienen auf offiziellen Publikationen. Yoshiro Yamashita gestaltete jene fur die Sportarten, wahrend die Symbole fur Anlagen und Einrichtungen von Shigeo Fukuda stammen und Adaptionen seiner Werke fur die Expo ’70 in Osaka sind. [24]

1971 und 1972 gab die japanische Post funf Sonderbriefmarken mit olympischen Motiven heraus. Weltweit erschienen in 42 Landern insgesamt 300 Briefmarken mit Bezug zu den Winterspielen. [25] Vier offizielle Plakate , entworfen von renommierten Grafikern und in einer Auflage von je 30.000 bis 40.000 Stuck gedruckt, warben fur die Winterspiele. Das erste von 1968 mit einem Bergmotiv stammt von Takashi K?no . 1969 und 1970 entwarf Y?saku Kamekura zwei Plakate mit einem Abfahrtslaufer bzw. einer Eiskunstlauferin. Den Abschluss bildete 1971 ein Plakat von Gan Hosoya mit dem Schriftzug Sapporo 1972 . [26] [27]

Funf kurze Dokumentarfilme in englischer und japanischer Sprache machten auf Sapporo und die Winterspiele aufmerksam und informierten Kinobesucher uber den Stand der Vorbereitungen. [24] Vor und wahrend der Veranstaltung drehte der Regisseur Masahiro Shinoda im Auftrag des IOC einen offiziellen Dokumentarfilm im 35-mm-Kinoformat . Sapporo Winter Olympics ( japanisch 札幌オリンピック , Sapporo Orinpikku ) erschien in einer zweistundigen englischen Fassung und in einer 40 Minuten langeren japanischen Fassung. [28]

Olympische Standorte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sportstatten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Makomanai-Stadion
Makomanai-Hallenstadion
Blick auf den Teine
?kurayama-Schanze

Samtliche Sportstatten mussten neu errichtet oder umgebaut werden. Sie lagen alle weniger als 15 km weit vom Stadtzentrum, mit Ausnahme der Pisten am Vulkan Eniwa auf dem Gebiet der Nachbarstadt Chitose . [29] Die Bauarbeiten begannen in der zweiten Jahreshalfte 1967 und waren im Februar 1971 abgeschlossen. [30] [Anm. 2] Die meisten Anlagen konzentrierten sich auf den 1023 m hohen Hausberg Teine im Westen und auf den sudlichen Stadtteil Makomanai.

Hauptstandort war der Makomanai-Park , an der Mundung des Flusses Makomanai in den Toyohira . In der Parkmitte steht das Makomanai-Stadion , der Austragungsort der Eisschnelllaufwettbewerbe und der Eroffnungsfeier . Im Makomanai-Hallenstadion in der nordostlichen Ecke des Parks fanden zwei Drittel der Eishockeyspiele , die Entscheidungen im Eiskunstlaufen und die Schlussfeier statt. In unmittelbarer Nahe des Parks lagen das olympische Dorf , das Pressezentrum und die Buros der Organisationskomitees. [31] Im Nishioka-Tal ostlich des olympischen Dorfes entstand das temporare Skilanglaufstadion . Auf einem sudlich daran angrenzenden Truppenubungsplatz wurden die Biathlonrennen ausgetragen. [32]

Schauplatz von vier alpinen Skirennen war der obere Bereich des Wintersportgebiets Sapporo Teine , am Nordhang des namensgebenden Berges. Um dort drei Pisten fur die Riesenslaloms und Slaloms anlegen zu konnen, waren Rodungen und die Abtragung von 12.000 m³ Fels erforderlich. Ebenso mussten drei Bergbahnen und drei temporare Zielstadien gebaut werden. [33] Im unteren Bereich errichtete man zwei Bahnen fur die Bob- und Rodelwettbewerbe . Die Bobbahn war die erste in Japan uberhaupt. [34]

Fur die alpinen Abfahrtsrennen war der Hohenunterschied am Teine zu gering. Es hatte zwar die Moglichkeit bestanden, weit entfernte Wintersportgebiete wie Furano oder Niseko zu nutzen, doch das Organisationskomitee gewichtete die geographische Kompaktheit der Sportstatten und kurze Distanzen hoher als den Umweltschutz. Trotz einer Petition von Naturschutzern an den IOC-Prasidenten bestimmte es als Standort den Vulkan Eniwa , knapp sudlich der Stadtgrenze am Shikotsu-See im Shikotsu-T?ya-Nationalpark gelegen. Zwei Schneisen mit einer Gesamtflache von 29 Hektar mussten gerodet werden. Ebenso entstanden zwei Bergbahnen und provisorische Gebaude. Der Staat verpflichtete sich immerhin dazu, die Schneisen wieder aufzuforsten. [35] [36]

Das Kotoni-Tal westlich des Stadtzentrums ist der Standort zweier Skisprungschanzen . Die ?kurayama-Schanze ( K-Punkt 110 m) war 1931 nach Planen des Norwegers Olaf Helset erbaut worden, genugte den Anforderungen aber nicht mehr und musste umgebaut werden und erhielt Tribunen mit einem Fassungsvermogen von 50.000 Zuschauern. Fur eine zweite Schanze fehlte hier der Platz. Deshalb errichtete man etwa 1,5 km entfernt die Miyanomori-Schanze (K-Punkt 70 m) mit Platz fur 20.000 Zuschauer. [37] Nordlich und sudostlich der Innenstadt entstanden zwei kleinere Eishallen, die Mikaho-Sporthalle fur das Pflichtprogramm der Eiskunstlaufer und die Tsukisamu-Sporthalle fur zehn Eishockeyspiele. Den Rennrodlern stand außerdem die Fujino-Rodelbahn als Trainingsmoglichkeit und Ausweichstandort zur Verfugung. [38]

# Anlage Sportart Karte von Sapporo
A Teine-Rodelbahn Rodeln Lagekarte
B Teine-Bobbahn Bobfahren
C Riesenslalompiste am Teine (Manner) Ski Alpin
D Riesenslalompiste am Teine (Frauen)
E Slalompiste am Teine
F ?kurayama-Schanze Skispringen
G Miyanomori-Schanze Skispringen, Nordische Kombination
H Mikaho-Sporthalle Eiskunstlauf
I Tsukisamu-Sporthalle Eishockey
J Makomanai-Hallenstadion Eishockey, Eiskunstlauf, Schlussfeier
K Makomanai-Stadion Eisschnelllauf, Eroffnungsfeier
L Pressezentrum
M Olympisches Dorf
N Makomanai-Langlaufgelande Langlauf, Nordische Kombination
O Makomanai-Biathlongelande Biathlon
P Fujino-Rodelbahn Rodeln (Training, Ausweichstandort)
Q Abfahrtspisten am Eniwa Ski Alpin

Unterkunfte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das olympische Dorf befand sich etwa acht Kilometer sudlich des Stadtzentrums im Stadtteil Makomanai. Nachdem Sapporo den Zuschlag erhalten hatte, bestimmte die Regierung das 14,9 Hektar große Gelande der Polizeiakademie Hokkaid? als Standort der neuen Großwohnsiedlung Makomanai-Danchi (die Polizei bezog weiter sudlich eine neue Ausbildungsstatte). Die heute noch bestehende Siedlung wird im Norden von einer Kaserne der Selbstverteidigungsstreitkrafte , im Osten von einem bewaldeten Hugelzug und im Westen vom Makomanai-Park begrenzt. Das olympische Dorf umfasste nur einen Teil der Siedlung, in unmittelbarer Nahe der U-Bahn-Endstation. Die mannlichen Sportler und Betreuer lebten in 18 funfstockigen Wohnblocken, die Frauen waren in zwei elfstockigen Hochhausern untergebracht. Zum olympischen Dorf gehorten auch ein Speisesaal, ein Verwaltungsgebaude, eine Klinik und ein Gebaude fur die abendliche Unterhaltung. [39]

Teilnehmer [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Lander [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

35 Lander entsandten 1008 Sportler nach Sapporo, darunter 206 Frauen. Dies waren zwei Lander und 150 Sportler weniger als vier Jahre zuvor, was auf die erhohten Reisekosten zuruckzufuhren ist. Zum ersten Mal vertreten waren die Philippinen und die Republik China . [40]

Zwar hatte die Deutsche Demokratische Republik vier Jahre zuvor eine von der Bundesrepublik getrennte Mannschaft gestellt, musste aber ? wie bei der von 1956 bis 1964 angetretenen gesamtdeutschen Mannschaft ? eine gemeinsame Flagge und Hymne akzeptieren. Im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in Munchen drangte der DDR-Ministerrat auf ein rasches Ende der eingeschrankten Souveranitat, zumal DDR-Symbole in der Bundesrepublik verboten waren. Auf Drangen von Willi Daume , dem Prasidenten des Nationalen Olympischen Komitees fur Deutschland , beschloss die Bundesregierung am 22. Juli 1969 die Aufhebung des Verbots und legte dem IOC eine entsprechende Garantieerklarung vor. Somit konnte sich die DDR in Sapporo erstmals mit eigener Flagge und eigener Hymne prasentieren. [41] Bis zu diesem Beschluss hatten die staatlich gelenkten Medien der DDR uber ein Jahr lang eine polemische Kampagne gegen die Bundesregierung gefuhrt. [42] Die Beziehungen waren weiterhin frostig, wozu verschiedene Falle von Sportlerflucht beitrugen. Im Januar 1972 setzte sich DDR-Eiskunstlaufmeister Gunter Zoller in den Westen ab. Der mehrfache Eisschnelllauf-Meister Horst Freese , der 1969 in die Bundesrepublik geflohen war, erhielt von seinem ehemaligen Verband keine vorzeitige Freigabe fur einen Start in Sapporo, womit die in Artikel 27 der Olympischen Charta festgelegte dreijahrige Sperre bei einem Nationenwechsel erst im Mai 1972 zu Ende ging. [43] [44]

Ubersicht der teilnehmenden Lander
Europa (738 Athleten aus 22 Landern)
Amerika (152 Athleten aus 3 Landern)
Asien (112 Athleten aus 8 Landern)
Ozeanien (6 Athleten aus 2 Landern)
(Anzahl der Athleten) * Erstmalige Teilnahme an Winterspielen

Ausschluss von Karl Schranz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Avery Brundage (Mai 1970)

IOC-Prasident Avery Brundage vertrat kompromisslos einen idealisierten Amateurismus , der zunehmend nicht mehr dem Zeitgeist entsprach. Bereits 1968 war es deswegen zu Auseinandersetzungen mit dem Internationalen Skiverband (FIS) gekommen. In seiner Eroffnungsrede zur 70. IOC-Session in Amsterdam im Mai 1970 verurteilte Brundage die Professionalisierung im alpinen Skisport und im Eishockey , die die Existenz der Olympischen Spiele gefahrde (wobei er die Staatsamateure in kommunistischen Landern nicht erwahnte). Im Marz 1971 verscharfte das IOC die in Artikel 26 der Olympischen Charta geregelten Zulassungsbestimmungen: Jegliche direkte oder indirekte Werbetatigkeit von Athleten war verboten, ebenso Medienauftritte ohne ausdruckliche Genehmigung der Teamleitung. [45] Die Skiverbande aller Alpenlander drohten im Mai 1971 mit einem Boykott , sollte das IOC darauf beharren, samtliche des Professionalismus verdachtigte Athleten auszuschließen. In diesem Falle wurden Weltmeisterschaften anstelle der Winterspiele stattfinden. Die FIS gab zu verstehen, dass auch die nordischen Lander den Boykott mittragen wurden. Brundage schreckte vor einer totalen Konfrontation zuruck und kundigte im Dezember 1971 nach Verhandlungen mit FIS-Prasident Marc Hodler an, das strikte Werbeverbot gelte nur im Umfeld der Winterspiele. [46]

Der Osterreicher Karl Schranz , einer der erfolgreichsten Skirennlaufer der letzten Jahre, galt als Symbol der zunehmenden Verflechtung von Sport und Skiindustrie und hatte ein enges Verhaltnis zum Inhaber der Firma Kneissl . Wiederholt exponierte er sich mit kontroversen und undiplomatischen Aussagen zu diesem Thema. [47] In einem Interview mit Associated Press , das er im olympischen Dorf gab, bezeichnete er das IOC als Organisation mit einer Geisteshaltung aus dem 19. Jahrhundert. Er warf Brundage vor, dass bei seiner strikten Regelauslegung nur noch sehr reiche Leute teilnehmen konnten. [48] [49] Am 31. Januar 1972 beschloss das IOC mit 28:14 Stimmen den Ausschluss von Schranz. Als Rechtfertigung diente ein im Sommer 1971 bei einem Fußballspiel aufgenommenes Foto im Nachrichtenmagazin Profil , das ihn in einem Leibchen mit Werbeaufdruck fur ?Aroma-Kaffee“ zeigte. Wie Brundage einige Wochen spater ausfuhrte, seien alle Skirennlaufer des Professionalismus schuldig gewesen, doch an Schranz sollte ein Exempel statuiert werden, weil er die Amateurbestimmungen am offensichtlichsten verletzt habe. Weitere Ausschlusse hatten hingegen zu einem Gesichtsverlust der japanischen Gastgeber gefuhrt. [47]

Medaillen und Diplome [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Diplom fur die DDR-Rodlerin Margit Schumann
Beim Eishockeyturnier verliehene Bronzemedaille

Das Japanische Munzamt in Osaka stellte 267 Medaillen her, von denen 204 verliehen wurden. [25] Der Entwurf der Vorderseite stammt von Kazumi Yagi , jener der Ruckseite von Ikk? Tanaka . Die auf der Vorderseite eingravierten Linien sollen weichen, flockigen Schnee und scharfkantiges Eis reprasentieren. Auf der Ruckseite sind der Schriftzug XI Olympic Winter Games, Sapporo '72 und die japanische Ubersetzung eingraviert, zusammen mit den Logo. Unublicherweise sind die 60 mm breiten Medaillen nicht rund, sondern gleichen einem Sechseck mit abgerundeten Ecken. Die Auszeichnungen fur die Zweitplatzierten bestehen aus reinem Silber; die Goldmedaillen aus Silber mit einem Reinheitsgrad von 95 % sowie einer sechs Gramm schweren Goldschicht. An die Medaille befestigt ist ein dazu passender Ring, verziert mit dem Logo und der Bezeichnung der Sportart. Daran hangt ein blaues Stoffband, am Rand mit schmalen Streifen in den olympischen Farben. Zur Aufbewahrung diente eine mit dunkelblauem Samt gefutterte Schatulle. [50]

Samtliche Athleten und Offiziellen erhielten eine vom Munzamt gepragte, 60 mm breite Erinnerungsmedaille aus Bronze. Ihr Design stammte von Shigeo Fukuda , die Auflage betrug rund 10.000 Stuck. Auf der Vorderseite stellt ein Pfeil eine sich bewegende menschliche Figur dar, die den Sportsgeist symbolisieren soll; auf der Ruckseite ist ebenfalls das Logo eingraviert. Hiromu Hara gestaltete die Olympischen Diplome in zwei Ausfuhrungen: eine fur die Offiziellen und eine fur die jeweils sechs Besten einer Disziplin. Er verwendete dafur schweres, kartonahnliches Papier, worauf Olivenzweige und das Logo gepragt sind. Aufgedruckt sind auf Englisch und Japanisch Worte der Anerkennung und des Lobes, zusammen mit dem Namen des Empfangers. [51]

Wettkampfprogramm [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Es wurden 35 Wettbewerbe (22 fur Manner, 12 fur Frauen und 1 Mixed-Wettbewerb) in 6 Sportarten/10 Disziplinen ausgetragen. Es gab keine Anderungen im Programm im Vergleich zu Grenoble 1968 . [52]

Sportarten und Disziplinen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anzahl der Wettbewerbe in Klammern

Zeitplan [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zeitplan
Disziplin/Resultate Do.
3.
Fr.
4.
Sa.
5.
So.
6.
Mo.
7.
Di.
8.
Mi.
9.
Do.
10.
Fr.
11.
Sa.
12.
So.
13.
Entschei-
dungen
Zuschauer [53]
Februar
Eroffnungsfeier 0 39.224
Biathlon 1 1 2 00 7.537
Bob 1 1 2 0 13.297
Eishockey 1 1 167.186
Eislauf Eiskunstlauf 1 1 1 3 0 34.762
Eisschnelllauf 1 1 1 1 1 1 1 1 8 191.130
Rennrodeln 2 1 3 00 6.899
Skisport Ski Alpin 1 1 1 1 1 1 6 0 76.938
Ski
Nordisch
Nordische Kombination 1 1 0 20.341
Skilanglauf 1 1 1 1 1 1 1 7 0 16.575
Skispringen 1 1 2 0 62.079
Schlussfeier 00 5.203
Entscheidungen 2 4 3 6 2 3 4 5 3 3 35 641.171
Do.
3.
Fr.
4.
Sa.
5.
So.
6.
Mo.
7.
Di.
8.
Mi.
9.
Do.
10.
Fr.
11.
Sa.
12.
So.
13.
Februar

Farblegende

  •  Eroffnungsfeier
  •  Wettkampftag (keine Entscheidungen)
  •  Wettkampftag (x Entscheidungen)
  •  Schlussfeier
  • Zeremonien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Eroffnungsfeier [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Eroffnungsfeier begann am 3. Februar um 11 Uhr im Makomanai-Stadion. Nach dem Eintreffen des Kaiserpaares auf der Ehrentribune wurden die Flaggen der teilnehmenden Lander hochgezogen und die japanische Nationalhymne abgespielt. Es folgte der Einmarsch der Sportler, traditionell angefuhrt von der griechischen Delegation, wahrend die Japaner als Gastgeber den Abschluss bildeten. Daraufhin hielt der Prasident des Organisationskomitees eine Ansprache und ubergab das Wort an IOC-Prasident Brundage. In seiner von vereinzelten Pfiffen begleiteten Rede bat er Kaiser Hirohito , die Spiele zu eroffnen. Dieser betrat die Buhne und sprach die vorgegebene Eroffnungsformel. [54] [55]

    Acht Soldaten trugen die olympische Flagge ins Stadion und hissten sie zu den Klangen der olympischen Hymne . Mitglieder des franzosischen Frauen-Skiteams prasentierten anschließend die ?Oslo-Flagge“, die seit den Winterspielen 1952 an die jeweilige Gastgeberstadt weitergereicht wird. Sie ubergaben sie zunachst an Grenobles Burgermeister Hubert Dudebout, der sie an seinen Amtskollegen Takashi Itagaki weiterreichte. Die 16-jahrige Eiskunstlauferin Izumi Tsujimura brachte die olympische Fackel ins Stadion. Nachdem sie eine Runde auf dem Eis gelaufen war, trug der gleichaltrige Schuler Hideki Takada die Fackel 103 Treppenstufen hoch und entzundete sie in einer großen Schale. 848 Grundschuler umkreisten auf Schlittschuhen die Bahn, wahrend der Eisschnelllaufer Keiichi Suzuki fur die Athleten und Fumio Asaki fur die Schiedsrichter die olympischen Eide ablegten. Zuletzt ließen die Grundschuler uber 18.000 farbige Luftballons in die Luft steigen. [54] [55] Verschiedene Medien berichteten, dass einzig dieser ungeordnete Schlusspunkt die protokollarische Strenge der Zeremonie zu durchbrechen und im Publikum Begeisterung auszulosen vermochte. [56]

    Schlussfeier [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Schlussfeier der Winterspiele fand am 13. Februar um 18 Uhr im Makomanai-Hallenstadion statt. Erster Programmpunkt war ein Schaulaufen der Eiskunstlaufer, an dem je zwolf Manner, Frauen und Paare beteiligt waren. Anschließend wurde die letzte Siegerehrung fur die drei Besten des Mannerslaloms vorgenommen. Die eigentliche Zeremonie begann mit dem Eintreffen von Kronprinz Akihito und Kronprinzessin Michiko . Nach dem Abspielen der japanischen Hymne betraten die Fahnentrager das Stadion, angefuhrt von jenem Griechenlands. Ihnen folgten je Land nicht mehr als sechs Vertreter. Die Bulgaren und Iraner waren bereits abgereist, sodass nur 35 Lander vertreten waren. Die Flaggen Griechenlands, Japans und der USA wurden gehisst, begleitet von den entsprechenden Nationalhymnen. [Anm. 3] Avery Brundage erklarte die Spiele fur beendet, woraufhin die Flamme geloscht und die olympische Flagge von acht Soldaten hinausgetragen wurde. 286 Mittelschulerinnen umringten die Sportler und fuhrten einen Abschiedstanz auf, in dessen Verlauf sie die funf olympischen Ringe und den Schriftzug Denver '76 formten. Unter den Klangen von Auld Lang Syne verließen die Sportler das Stadion. Den Abschluss bildete draußen ein großes Feuerwerk. [57]

    Kulturelles Rahmenprogramm [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Wie in der Olympischen Charta festgeschrieben, spielte neben dem Sportlichen auch die Kultur eine bedeutende Rolle. Viele Besucher lockte das Sapporo-Schneefestival im ?d?ri-Park und auf dem Makomanai-Kasernengelande an, wo Skulpturen aus Schnee und Eis zu besichtigen waren. Auf besonderes Interesse stieß auch eine Sonderausstellung von Ukiyo-e -Farbholzschnitten im Kunstmuseum, mit Werken mehrerer bedeutender Kunstler des 17. bis 19. Jahrhunderts wie z. B. Hishikawa Moronobu , Kitagawa Utamaro , Katsushika Hokusai und Utagawa Hiroshige . Weitere von der Stadt organisierte Ausstellungen befassten sich mit Fotografien, modernen japanischen Drucken und Kinderzeichnungen aus aller Welt. Das Kaufhaus Mitsukoshi veranstaltete eine Ausstellung uber die Geschichte der Winterspiele. Konzerte gaben das NHK-Sinfonieorchester , das Sinfonieorchester Sapporo und die Munchner Philharmoniker . Ebenso fanden Auffuhrungen von Kabuki - und N? -Theaterstucken sowie Prasentationen von Volkstanzen und -liedern Nordjapans statt. [58]

    Wettbewerbe [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Biathlon [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Biathlon stand zum vierten Mal auf dem olympischen Programm, doch noch immer hatte die Sportart mit geringer Popularitat zu kampfen. Vergleichsweise wenige Zuschauer interessierten sich fur das Geschehen auf dem Truppenubungsplatz. Das Einzelrennen uber 20 km musste nach einer Viertelstunde abgebrochen werden, weil die Sicht wegen starken Schneefalls nicht mehr als 50 m betrug und die Scheiben im Schießstand nicht zu sehen waren. Beim Neustart 24 Stunden spater wiederholte der Norweger Magnar Solberg seinen Olympiasieg von 1968, vor Hansjorg Knauthe aus der DDR und dem Schweden Lars-Goran Arwidson . Keiner der Gestarteten kam ohne Schießfehler durch. [59] Ebenfalls wie vier Jahre zuvor holte die Sowjetunion Gold in der Staffel und verwies Finnland und die DDR auf die weiteren Medaillenrange.

    Bob [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Nachdem 1968 in Konigssee die erste Eisbahn aus kunstlichem Eis eroffnet worden war, setzte sich diese Neuerung im Bobsport in kurzer Zeit durch. Letztmals bei Olympischen Winterspielen befuhren die Bobs eine Natureisbahn. [59] Beide Rennen entwickelten sich zu einem Duell zwischen dem Bundesdeutschen Wolfgang Zimmerer und dem Schweizer Jean Wicki , den besten Bobpiloten der letzten Jahre. Im ersten Lauf der Zweierbobkonkurrenz holten Zimmerer und sein Bremser Peter Utzschneider einen uneinholbaren Vorsprung von acht Zehntelsekunden heraus, den sie in den drei weiteren Laufen sicher verwalteten. Wicki und sein Bremser Edy Hubacher wurden noch vom zweiten deutschen Bob mit Horst Floth und Pepi Bader uberholt und mussten sich mit Bronze begnugen. Wahrend des Viererbobrennens herrschte dichtes Schneetreiben, der die Bahn deutlich langsamer machte. Wicki (mit Hubacher, Hans Leutenegger und Werner Camichel ) erzielte zwar nur im ersten Lauf die Bestzeit, fuhr aber am ausgeglichensten und profitierte von zeitraubenden Fehlern seiner Konkurrenten. Der Bob des Italieners Nevio De Zordo beendete das Rennen auf dem zweiten Rang, vor dem Team von Zimmerer. Insgesamt waren die zeitlichen Abstande ungewohnlich groß. [60]

    Eishockey [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Seit 1924 war das olympische Eishockeyturnier stets auch als Weltmeisterschaft gewertet worden, bis die Internationale Eishockey-Foderation (IIHF) entschied, ab 1972 im selben Jahr sowohl ein olympisches Turnier als auch eine Weltmeisterschaft auszutragen. [61] Um mehr Chancengleichheit zu schaffen, hatte die IIHF 1969 beschlossen, fur Nationalmannschaften auch Profis zuzulassen, die nicht in der National Hockey League unter Vertrag standen. Nur ein Jahr spater musste diese Regelung auf Druck des IOC-Prasidenten widerrufen werden, der strikt dagegen war, dass Amateure und Profis gemeinsam spielten. Aus Protest verzichtete Kanada bis 1980 auf die Teilnahme an olympischen Turnieren. [62] Teilnahmeberechtigt waren die zwolf besten Teams der A- und B-Weltmeisterschaften von 1971 . Die DDR sagte ab, da die Eishockeyforderung nach dem enttauschenden Abschneiden markant verringert worden war. Somit nahmen in Sapporo nur elf Teams teil. [59]

    Als amtierender Weltmeister war die Sowjetunion fur die Finalrunde gesetzt, wahrend die ubrigen Teams sich in Ausscheidungsspielen dafur qualifizieren mussten. Die Verlierer spielten in der B-Gruppe um die Platze 7 bis 11, die Sieger zusammen mit der Sowjetunion in der A-Gruppe um die Medaillen. Beide Teilturniere wurden im System ?jeder gegen jeden“ ausgetragen, es gab keine anschließende K.-o.-Runde und somit auch kein eigentliches Finale. In der A-Gruppe bestatigten die favorisierten Sowjets ihre Favoritenrolle: Mit Ausnahme eines Unentschiedens gegen Schweden hatten sie mit ihren Gegnern keinerlei Muhe. Sie erzielten vier deutliche Siege und sicherten sich die dritte olympische Goldmedaille in Folge. Topskorer war Waleri Charlamow mit neun Toren und sieben Assists . Die Silbermedaille ging etwas unerwartet an das Team der USA . Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen die Sowjetunion hatte die Tschechoslowakei das Turnier fur sich entscheiden konnen, doch sie verlor mit 2:5, wodurch ihr lediglich die Bronzemedaille blieb. [63]

    Eiskunstlauf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Sowjetische Olympiabriefmarke mit Eiskunstlauferin

    Der Eiskunstlauf befand sich in einem Umbruch: Die Pflicht , in der vorgegebene Figuren moglichst exakt gelaufen werden mussten, wurde zunehmend als veraltet empfunden. Um die Attraktivitat der Sportart fur Fernsehzuschauer zu erhohen, hatte die Internationale Eislaufunion (ISU) 1969 beschlossen, den Anteil von Pflicht zu Kur in der Gesamtwertung von 60:40 auf 50:50 zu andern. [64] Trotzdem hatten exzellente Pflichtlaufer weiterhin einen Vorteil. Im Einzelwettbewerb der Frauen erarbeitete sich die Osterreicherin Beatrix Schuba einen derart großen Vorsprung, dass ihr Olympiasieg trotz der lediglich siebtbesten Kurleistung nie gefahrdet war; sie hatte sich in der Kur sogar drei Sturze erlauben konnen. Silber ging an die Kanadierin Karen Magnussen und Bronze an die Amerikanerin Janet Lynn , die weitaus bessere Kurdarbietungen gezeigt hatten. Obwohl Sonja Morgenstern aus der DDR als erste Frau uberhaupt bei einem olympischen Wettbewerb einen Dreifach- Salchow stand, reichte ihr dies nur zu Platz 6. Das Endergebnis stieß bei Zuschauern und Medien auf derart viel Unverstandnis, dass die ISU auf die nachste Saison hin eine inoffiziell als ?Lex Schuba“ bezeichnete Reform beschloss: Die Pflicht wurde nun mit 40 % gewertet, das neu eingefuhrte Kurzprogramm mit 20 % und die Kur mit 40 %. [65]

    Deutlich ausgewogener war das Ergebnis im Einzelwettbewerb der Manner. Ondrej Nepela , der Pflichtsieger aus der Tschechoslowakei, zeigte die viertbeste Kur (trotz eines Sturzes beim Dreifach-Salchow) und sicherte sich die Goldmedaille. Sergei Tschetweruchin aus der Sowjetunion gewann Silber mit der drittbesten Pflichtleistung und der besten Kur. Bronze ging wie vor vier Jahren an den Franzosen Patrick Pera . Im Paarlauf gab es einen sowjetischen Doppelsieg: Irina Rodnina und Alexei Ulanow lagen sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kur knapp vor Ljudmila Smirnowa und Andrei Suraikin , wahrend Manuela Groß und Uwe Kagelmann aus der DDR Bronze gewannen. Fur große Aufregung in den Medien sorgte die Trennung beider sowjetischen Paare unmittelbar nach dem Wettbewerb: Ulanow und Smirnowa hatten sich ineinander verliebt und heirateten nur funf Tage nach dem Ende der Winterspiele. [65]

    Eisschnelllauf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Siegerehrung des 500-Meter-Rennens der Frauen

    In Grenoble hatten sich die Niederlander als fuhrende Eisschnelllauf -Nation etabliert. In Sapporo bestatigten sie ihre Vormachtstellung auf eindruckliche Weise und gewannen neun Medaillen, davon vier goldene. Der mehrfache Weltmeister und Weltrekordhalter Ard Schenk hatte sich zum Ziel gesetzt, in allen vier Disziplinen Gold zu gewinnen, was ihm nicht ganz gelang. Im ersten Rennen uber 5000 Meter siegte er souveran mit mehr als vier Sekunden Vorsprung. Hingegen passierte ihm auf der 500-Meter-Sprintstrecke ein Missgeschick, als er unmittelbar beim Start sturzte und den drittletzten Platz belegte. Die Goldmedaille gewann der Deutsche Erhard Keller , der damit seinen Olympiasieg von 1968 wiederholte. Schenk uberwand den Ruckschlag rasch und siegte auch uber 1500 und 10.000 Meter, jeweils mit neuem olympischen Rekord . [66] Unmittelbar nach den Winterspielen wechselte er in die neu gegrundete professionelle International Speed Skating League , um mit Werbung Geld verdienen zu konnen. [67]

    In den vier Rennen der Frauen gab es vier verschiedene Siegerinnen, die alle olympischen Rekord liefen. Die erst 16-jahrige Amerikanerin Anne Henning gewann Gold uber 500 m. Sie durfte zweimal antreten, da sie im ersten Versuch von ihrer Konkurrentin behindert worden war. Dabei verbesserte sie sich noch um 0,40 Sekunden, sie hatte aber auch ohne Neustart gewonnen. Nur ein Jahr alter war Monika Pflug aus der Bundesrepublik Deutschland, die das Rennen uber 1000 m fur sich entschied. Einen weiteren amerikanischen Olympiasieg gab es durch Dianne Holum uber 1500 m, wahrend die Niederlanderin Christina Baas-Kaiser uber 3000 m gewann. Bemerkenswert war die Leistung der 14-jahrigen Amerikanerin Connie Carpenter , die uber 1500 m auf den siebten Platz lief. Aufgrund von Verletzungen wechselte sie spater zum Radsport und wurde 1984 Olympiasiegerin im Straßenrennen. [66] [68]

    Nordische Kombination [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    In der Nordischen Kombination siegte uberraschend der erst 19-jahrige Ulrich Wehling aus der DDR. Ihm folgten der Finne Rauno Miettinen und mit Karl-Heinz Luck ein weiterer DDR-Sportler. Franz Keller , der bundesdeutsche Titelverteidiger und Mitfavorit, hielt den Erwartungen nicht stand und erreichte lediglich den 33. Platz. [69]

    Rennrodeln [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Wie beim Bobfahren waren diese olympischen Rodelrennen die letzten auf einer Natureisbahn. Das DDR-Team zeigte eine noch nie dagewesene Dominanz und gewann acht von neun Medaillen. Im Einsitzer-Rennen der Frauen siegte Anna-Maria Muller vor Ute Ruhrold und Margit Schumann . Sogar einen Vierfachsieg gab es im Einsitzer der Manner ( Wolfgang Scheidel vor Harald Ehrig , Wolfram Fiedler und Klaus-Michael Bonsack ). Nur die Italiener Paul Hildgartner und Walter Plaikner konnten mithalten. Sie gewannen im Doppelsitzer zeitgleich mit Horst Hornlein und Reinhard Bredow die Goldmedaille, wahrend Bonsack und Fiedler Bronze holten. [70] Dieser Gleichstand bewog den Rodelweltverband FIL dazu, ab 1976 die Laufzeiten auf Tausendstelsekunden genau zu messen. [71]

    Die Konkurrenz vermutete zunachst extrem harte Trainingsbedingungen oder unlautere Methoden wie das Erhitzen der Kufen als Grunde fur die Uberlegenheit der Rodler aus der DDR. Tatsachlich waren die Erfolge vor allem auf technische Errungenschaften im Materialbereich zuruckzufuhren. Wahrend im Westen noch herkommliche Schlitten ?von der Stange“ mit Segeltuchsitzen verwendet wurden, [70] fuhren die DDR-Rodler auf Modellen, die im Institut fur Forschung und Entwicklung von Sportgeraten der Deutschen Hochschule fur Korperkultur in Leipzig entwickelt worden waren. Sie besaßen maßgeschneiderte Kunststoffschalensitze und Kufen aus neuartigen Legierungen. Außerdem war in einem Windkanal die gunstigste Fahrhaltung ermittelt worden. [43]

    Ski Alpin [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Bernhard Russi

    Da die olympischen Rennen gleichzeitig als 22. Alpine Skiweltmeisterschaften zahlten, erhielten die drei Besten in der Abfahrt , im Riesenslalom und im Slalom zusatzliche WM-Medaillen. Die Kombination , zusammengesetzt aus den Ergebnissen dieser drei Rennen, zahlte nur als Weltmeisterschaftsdisziplin. Diese Regelung bestand seit den Winterspielen 1948 und galt bis 1980. Neben Karl Schranz war auch Annie Famose von der strengen Auslegung des Amateurstatuts betroffen. Die FIS untersagte der Franzosin die Teilnahme am Slalom. Sie hatte wahrend des Riesenslaloms (zu dem sie nicht gestartet war) fur Radio Television Luxemburg Kommentare abgegeben, die kommerziell verwertet wurden. Famose hatte allerdings erklart, dass sie, wie es die Statuten vorschrieben, kein Honorar bezogen und auch die Erlaubnis der Verbandsfunktionare gehabt habe. [72] [73] Auch sonst waren die Franzosen, das dominierende Team im Skiweltcup , stark geschwacht: Ingrid Lafforgue , Francoise Macchi , Jacqueline Rouvier und Patrick Russel , die alle zu den Medaillenanwartern zahlten, fehlten verletzungsbedingt. [74]

    Am erfolgreichsten schnitt das Schweizer Team ab, das drei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille gewann. Die mitfavorisierten Osterreicher kamen auf vier Medaillen, blieben aber ohne Olympiasieg in dieser Sportart. Vor allem von Annemarie Proll , der Seriensiegerin der letzten und der laufenden Weltcupsaison, waren Siege erwartet worden. Sowohl in der Abfahrt als auch im Riesenslalom musste sich die Topfavoritin jedoch uberraschend von der 17-jahrigen Schweizerin Marie-Theres Nadig geschlagen geben und sich mit zwei Silbermedaillen begnugen. In der Abfahrt ging die Bronzemedaille an die Amerikanerin Susan Corrock , im Riesenslalom an die Osterreicherin Wiltrud Drexel . Der Slalom endete mit einer weiteren Uberraschung: Die Amerikanerin Barbara Ann Cochran siegte mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf die Franzosin Daniele Debernard , Platz 3 belegte mit Florence Steurer eine weitere Franzosin. [74]

    Angesichts der bisherigen Saisonleistungen und der Trainingsergebnisse rechneten die Medien ubereinstimmend mit einem Schweizer Erfolg in der Mannerabfahrt, zumal mit Karl Schranz der großte Konkurrent ausfiel. Alle vier gestarteten Schweizer klassierten sich unter den ersten Sechs, das Rennen endete mit einem Doppelsieg. Bernhard Russi , der Weltmeister von 1970, gewann mit deutlichem Vorsprung auf seinen Teamkollegen Roland Collombin ; der drittplatzierte Osterreicher Heinrich Messner war fast eine Sekunde langsamer. Nach dem ersten Durchgang des Riesenslaloms fuhrte der Norweger Erik Haker , der aber im zweiten Lauf ausschied. Davon profitierte der Italiener Gustav Thoni , der das Rennen vor den Schweizern Edmund Bruggmann und Werner Mattle fur sich entschied. Als eine der großten Uberraschungen in der Geschichte des alpinen Skisports gilt der Sieg des Spaniers Francisco Fernandez Ochoa im abschließenden Slalom. Bis heute ist dies der einzige spanische Olympiasieg bei Winterspielen. Die weiteren Medaillen gingen an Gustav Thoni und an seinen Cousin Roland Thoni . [74]

    Skilanglauf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die norwegischen Langlaufer Pal Tyldum (links) und Magne Myrmo (rechts), Januar 1972

    Die olympischen Wettbewerbe im nordischen Skisport galten auch als 29. Nordische Skiweltmeisterschaften . Ahnlich wie bei den Alpinen erhielten Langlaufer und Skispringer zusatzliche WM-Medaillen. Diese Regelung war bereits 1924 bei den ersten Winterspielen eingefuhrt worden und hatte bis 1980 Bestand.

    Wahrend das Skispringen ein Publikumsmagnet war, stießen die Langlaufrennen auf sehr geringes Interesse; nicht einmal ein Viertel der Eintrittskarten konnten verkauft werden. [53] Am besten schnitten die Langlaufer aus der Sowjetunion ab, mit funf Siegen in sieben Rennen. Eine Klasse fur sich war Galina Kulakowa , die sowohl uber 5 km als auch uber 10 km und mit der Staffel die Goldmedaille gewann. Die Sieger bei den Mannern waren der Schwede Sven-Ake Lundback uber 15 km, der Russe Wjatscheslaw Wedenin uber 30 km, der Norweger Pal Tyldum uber 50 km sowie die sowjetische Staffel. Bemerkenswert war der dritte Rang der Schweizer Staffel, die im Endspurt die Schweden hinter sich ließ. [69]

    Skispringen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Japaner rechneten sich die großten Chancen auf Medaillen in den Skisprungwettbewerben aus. Ihre Hoffnungen ruhten vor allem auf Yukio Kasaya , der bei der Vierschanzentournee 1971/72 uberragende Leistungen gezeigt und die drei ersten Springen in Oberstdorf , Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck gewonnen hatte. Er musste auf den sicheren Gesamtsieg verzichten und vor dem abschließenden Springen in Bischofshofen nach Japan zuruckkehren, um sich in Sapporo intensiv vorzubereiten. [75] Die Strategie zahlte sich aus: Kasaya gewann auf der kleinen Schanze uberlegen die erste Goldmedaille Japans bei Winterspielen, vor seinen Teamkollegen Akitsugu Konno und Seiji Aochi . Funf Tage spater, am Nationalfeiertag, erwarteten die zahlreichen Zuschauer einen ahnlichen Erfolg auf der großen Schanze. Starke Windboen machten den Wettbewerb jedoch zu einer Lotterie. Uberraschend siegte der wenig bekannte Pole Wojciech Fortuna , der nur als Ersatzmann mitgereist war, mit dem kleinstmoglichen Vorsprung von 0,1 Punkten auf den Schweizer Walter Steiner . Die Bronzemedaille ging an Rainer Schmidt aus der DDR. [69]

    Herausragende Sportler und Leistungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Empfang fur Ard Schenk im Flughafen Amsterdam Schiphol
    Die erfolgreichsten Teilnehmer
    Rang Sportler Land Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
    1 Galina Kulakowa Sowjetunion 1955   Sowjetunion Skilanglauf 3 ? ? 3
    Ard Schenk Niederlande   Niederlande Eisschnelllauf 3 ? ? 3
    3 Wjatscheslaw Wedenin Sowjetunion 1955   Sowjetunion Skilanglauf 2 ? 1 3
    4 Marie-Theres Nadig Schweiz   Schweiz Ski Alpin 2 ? ? 2
    5 Pal Tyldum Norwegen   Norwegen Skilanglauf 1 2 ? 3

    Die erfolgreichsten Sportler in Sapporo waren der niederlandische Eisschnelllaufer Ard Schenk und die sowjetische Langlauferin Galina Kulakowa , die je drei Siege feiern konnten. Mit 13 Jahren und 28 Tagen war die sowjetische Eiskunstlauferin Marina Sanaja die jungste Teilnehmerin dieser Winterspiele. Sie belegte im Einzelwettbewerb den 18. Platz und war damit Zweitletzte. Altester Teilnehmer war mit 42 Jahren und 178 Tagen der kanadische Bobfahrer Hans Gehrig , der im Viererbob auf den 13. und im Zweierbob auf den 18. Platz fuhr. [76]

    Doping- und Geschlechtskontrollen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Bei den Winterspielen 1968 waren sporadisch Dopingtests durchgefuhrt worden, 1972 geschah dies erstmals systematisch. Urinproben abgeben mussten eine zufallige Auswahl der drei Besten jeder Disziplin sowie nach jedem Eishockeyspiel je zwei Spieler beider Teams. [77] Am 9. Februar vermeldete das IOC den vermeintlich ersten Dopingfall bei Winterspielen: Beim bundesdeutschen Eishockeyspieler Alois Schloder war die Einnahme eines ephedrinhaltigen Stimulanzmittels nachgewiesen worden, was seinen Ausschluss vom Turnier zur Folge hatte. Das Medikament war ihm jedoch kurz zuvor vom Mannschaftsarzt des Deutschen Eishockey-Bundes wegen zu niedrigen Blutdrucks verordnet worden. [78] Die Internationale Eishockey-Foderation hob die sechsmonatige Sperre wenig spater auf und Schloder stand bei der Weltmeisterschaft im April 1972 wieder im Team. [79]

    Nach dem Bekanntwerden des Falles schrieb die Presse in der DDR, die ?bundesdeutsche Schwadron“ habe ?dem olympischen Frieden ein Ende gesetzt“. [78] Allerdings hatte sich in der DDR spatestens 1968 der Gebrauch anabol-androgener Substanzen im gesamten Hochleistungsbereich des Deutschen Turn- und Sportbundes durchgesetzt. Die Zahl der allfallig gedopten Sportler lasst sich nicht eruieren. Auffallig sind markante Leistungssteigerungen, die nicht allein mit technischen Innovationen wie beim Rennrodeln erklarbar sind. [80]

    Um die Teilnahme von Hermaphroditen an Wettkampfen fur Frauen zu verhindern, ließ das IOC Geschlechtskontrollen durchfuhren. Samtliche Athletinnen mussten sich im Frauenquartier des olympischen Dorfes einem Test unterziehen. Personal der Medizinischen Universitat Sapporo nahm Abstriche der Mundschleimhaut vor und stellte bei den Untersuchungen der Chromosomenmuster keine Abweichungen fest. [77]

    Medien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    3713 Medienvertreter berichteten aus Sapporo: 1044 Pressejournalisten und -fotografen, 163 Vertreter von Nachrichtenagenturen, 667 Rundfunk- und Fernsehjournalisten, 178 Techniker fur den offiziellen Dokumentarfilm und 1075 TV-Techniker. Damit mussten uber tausend Presseakkreditierungen mehr vergeben werden als in Grenoble, was vor allem auf die markante Zunahme der TV-Techniker zuruckzufuhren war. [81] Das Pressezentrum befand sich in Kashiwagaoka am Sudrand des Makomanai-Parks . Es umfasste drei Gebaude mit einer Nutzflache von 9216 m² und war im November 1971 nach 13 Monaten Bauzeit betriebsbereit. [82] Die auslandischen Medienvertreter waren entweder in Kashiwagaoka selbst oder in der benachbarten Siedlung Midorimachi untergebracht. Fur die japanischen Journalisten standen im Stadtzentrum zwei große Mietshauser der staatlichen Wohnbaugesellschaft Nihon J?taku K?dan zur Verfugung. [83]

    Nippon Telegraph and Telephone war fur die gesamte Datenverarbeitung zustandig und loste damit den bisherigen Monopolanbieter IBM ab, der seit der erstmaligen Verwendung von Computern bei den Winterspielen 1960 tatig gewesen war. Untergebracht war das Rechenzentrum in einem neuen Gebaude in der Innenstadt. [84] Die offentlich-rechtliche Rundfunkanstalt NHK war verantwortlich fur die Produktion der Fernsehubertragungen und die technischen Dienstleistungen fur jene auslandischen Anstalten, die Ubertragungsrechte erworben hatten. Fur die exklusiven Rechte in den USA uberwies NBC 6,401 Mio. US-Dollar (entsprache heute inflationsbereinigt ca. 38,4 Mio. Euro). Die Europaische Rundfunkunion bezahlte 1,233 Mio. $ (7,4 Mio. €) fur die Rechte in 23 westeuropaischen Landern, die NHK 530.000 $ (3,2 Mio. €) fur Japan. Insgesamt kosteten die Ubertragungsrechte 8,475 Mio. $ (50,8 Mio. €), mehr als der dreifache Betrag von 1968. Die Gesamtdauer der erstmals vollstandig farbigen Fernsehubertragungen betrug 162 Stunden und 35 Minuten. Zu empfangen waren diese in 40 Landern. [85]

    Reaktionen im deutschsprachigen Raum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    In Osterreich empfanden weite Teile der Bevolkerung den Ausschluss von Karl Schranz als Verletzung des Nationalstolzes . Eine Welle der Emporung beherrschte zwei Wochen lang Schlagzeilen und Rundfunksendungen. Weit verbreitet war die Meinung, der ?greise Millionar“ Avery Brundage habe sich mit den Kommunisten verschworen und Schranz ?auf dem Altar eines schon seit langem verlogenen Amateurismus [geopfert]“. [86] Aufrufe der Kleinen Zeitung und von Unterrichtsminister Fred Sinowatz , die gesamte osterreichische Delegation solle aus Protest vorzeitig abreisen, verhallten indes ungehort, zumal Schranz selbst einen solch drastischen Schritt ablehnte. Am 8. Februar landete er auf dem Flughafen Wien-Schwechat , wo ihn eine durch die Berichterstattung euphorisierte Menschenmenge empfing. In Sinowatz’ Dienstwagen fuhr er ins Stadtzentrum, wobei zahlreiche Menschen am Straßenrand Spalier standen. Am Ballhausplatz angekommen, begab er sich zusammen mit Bundeskanzler Bruno Kreisky auf den Balkon des Bundeskanzleramtes , um sich von der jubelnden Menge feiern zu lassen. Schatzungen der Polizei gingen von etwa 87.000 Personen aus, die der als Heldenempfang inszenierten Ruckkehr beiwohnten. Ahnliche Szenen wiederholten sich einen Tag spater in Innsbruck . [47] Die in Sapporo gebliebenen Sportler standen unter massivem Druck der Offentlichkeit und erhielten zahlreiche Drohbriefe. Die einzige osterreichische Goldmedaille durch Beatrix Schuba wurde als ?Judas-Gold“ einer unsolidarischen ?Verraterin“ verspottet. [86] In ihrer Heimatstadt Wien war kein Empfang fur die Eiskunstlauferin geplant worden, weshalb Linz kurzfristig einsprang. [87]

    Die Schweiz war in Sapporo so erfolgreich wie nie zuvor und klassierte sich im Medaillenspiegel als drittbeste Mannschaft. Acht Jahre zuvor, bei den Winterspielen 1964 in Innsbruck, hatte kein einziger Schweizer eine Medaille gewonnen. Daraufhin folgte eine tiefgreifende Reform der Spitzensportstrukturen, begleitet von der Einfuhrung moderner Managementmethoden in den Verbanden, einer gezielten Nachwuchsforderung und der Grundung der Schweizer Sporthilfe . [88] Als Schlusselfigur des Erfolgs gilt Adolf Ogi , der technische Direktor des Schweizerischen Skiverbandes : Im Februar 1971 fuhrte er eine Delegation an, die in Sapporo die Strecken vermaß, die Schneeverhaltnisse mit wissenschaftlichen Methoden untersuchte und die Wetterbedingungen studierte. Dadurch konnten die Skiwachs -Mischungen der Firma Toko optimal an die Verhaltnisse angepasst werden. Eine solche akribische Vorbereitung ist heutzutage ublich, war damals aber revolutionar. Wahrend der ?goldenen Tage von Sapporo“ setzte sich Ogi medienwirksam in Szene und erlangte derart große Bekanntheit, dass die Medien bald das Motto ?Ogis Leute siegen heute“ pragten. Er nutzte diese Popularitat fur eine politische Karriere, die er 1987 mit der Wahl in den Bundesrat kronte. [89]

    Mit 14 Medaillen stellte die DDR das zweitbeste Team. Die Presse bejubelte die Erfolge und wetterte gleichzeitig gegen Journalisten aus der Bundesrepublik . So bezeichnete das Sportecho Versuche bundesdeutscher Medien, mit DDR-Sportlern in Kontakt zu treten, als ?schmutziges Handwerk“. Ein weiterer Vorwurf lautete, sie seien ?Vorreiter politischer Intrigen, bewusster Verleumdungen und grober Hetze“. Gemaß einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes war die SED -Parteifuhrung mit der Wirkung der Propaganda dennoch unzufrieden: Die Bevolkerung habe sich zwar uber die Erfolge gefreut, aber nicht genugend erkannt, dass diese auf der ?Uberlegenheit des Sozialismus“ basierten. Aufgrund der weiten Entfernung Sapporos galten die propagandistischen Bemuhungen ohnehin uberwiegend den kommenden Sommerspielen beim ? Klassenfeind “ in Munchen . Unter den Erwartungen schnitten die bundesdeutschen Athleten ab, die funf Medaillen gewannen. Die Zeit fuhrte dies darauf zuruck, dass die Sportler durch die verstarkten Zuwendungen der Stiftung Deutsche Sporthilfe kurioserweise einem hoheren Leistungsdruck ausgesetzt gewesen seien. Johann Baptist Gradl , der Vorsitzende des Kuratoriums Unteilbares Deutschland , vertrat die Meinung, dass Sportfunktionare und Bevolkerung der Bundesrepublik begonnen hatten, Erfolge der DDR-Sportler zunehmend als Leistungen ?deutscher“ und nicht ?sozialistischer“ Sportler zu betrachten. [90]

    Auswirkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Winterspiele in Sapporo galten als großer Erfolg und die Qualitat der Organisation wurde allgemein gelobt. Laut Yugo Ono, Professor fur Geo- und Umweltwissenschaften an der Universitat Hokkaid? , habe die Stadt ?unbestreitbar von den Olympischen Spielen profitiert“. Die Veranstaltung habe es ihr ermoglicht, ihr Wachstum und ihre Urbanisierung zu beschleunigen, was vor allem auf die zahlreichen neuen Infrastrukturen wie Straßen, U-Bahn und Sportanlagen zuruckzufuhren sei. Durch die Winterspiele habe Sapporo das Image einer jungen und weltoffenen Stadt erlangt. Die touristische Anziehungskraft erhohte sich, insbesondere in der Wintersaison. Dies trifft vor allem auf das Sapporo-Schneefestival zu, das 1972 zum 23. Mal stattfand und durch die Winterspiele erstmals ins internationale Rampenlicht ruckte. [91]

    Jean-Loup Chappelet, Professor fur Public Management an der Universitat Lausanne , schatzte die Auswirkungen auf die Umwelt als relativ gering ein und bezeichnete die Winterspiele 1972 als die ersten, bei denen Umweltfragen tatsachlich berucksichtigt worden seien. [92] Im Falle der Abfahrtspisten am Eniwa trifft dies aber nur eingeschrankt zu: Kaum waren die olympischen Rennen vorbei, begann dort der Abbruch samtlicher Anlagen, die nur ein Jahr lang genutzt worden waren. Das anschließende Wiederaufforstungsprogramm dauerte bis 1986. Vier Jahrzehnte nach den Winterspielen berichteten lokale Medien, dass die Schneisen mittlerweile zugewachsen seien, der neue Wald jedoch weiterhin eher einer Plantage gleiche und es wohl hundert Jahre dauern werde, bis der naturliche Zustand vollstandig wiederhergestellt sei. [35]

    In Sapporo fanden seit 1972 zahlreiche bedeutende Sportveranstaltungen statt. Dazu gehoren die Winter-Asienspiele in den Jahren 1986, 1990 und 2017 sowie die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007 . Beide Sprungschanzen sind regelmaßig Austragungsort von Wettbewerben des Skisprung-Weltcups . Die Stadt zog eine Kandidatur fur die Winterspiele 2026 in Betracht, zumal alle erforderlichen Sportanlagen bereits existieren und keine Neubauten erstellt werden mussten. [93] Angesichts der Schaden, die durch das Hokkaid?-Erdbeben 2018 entstanden waren, zog die Stadt am 17. September 2018 die Kandidatur offiziell zuruck, bleibt aber an einer Ausrichtung im Jahr 2030 interessiert. [94]

    Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    • Volker Kluge : Olympische Winterspiele ? Die Chronik . Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00831-4 .
    • Ernst Huberty , Willy B. Wange: Die Olympischen Spiele ? Munchen, Augsburg, Kiel, Sapporo . Lingen Verlag, Koln 1972.
    • Versch. Autoren: Sapporo72 . Hrsg.: Schweizerisches Olympisches Comite . Bern 1972.
    • Versch. Autoren: Encyclopedia of the Modern Olympic Movement . Hrsg.: John E. Findling, Kimberly D. Pelle. Greenwood Press, Westport (Connecticut) 2004, ISBN 0-313-32278-3 .
    • Offizieller Bericht. (PDF; 43,3 MB) Organisationskomitee der XI. Olympischen Winterspiele 1972, 1973, abgerufen am 15. September 2018 (englisch/franzosisch, die Seitenangaben beziehen sich auf den englischsprachigen Text).

    Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Commons : Olympische Winterspiele 1972  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. Swantje Scharenberg: Sapporo/St. Moritz/Garmisch-Partenkirchen 1940. In: Encyclopedia of the Modern Olympic Movement. S. 309.
    2. International Olympic Committee vote history. aldaver.com, 13. September 2013, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    3. Sandra Collins: The 1940 Tokyo Games: The Missing Olympics . Japan, the Asian Olympics and the Olympic Movement (= Sport in the Global Society). Routledge, London 2007, ISBN 978-0-415-37317-3 , S.   88 .
    4. Organisationskomitee der Spiele der XII. Olympiade (Hrsg.): Report of the Organizing Committee on its Work for the XIIth Olympic Games of 1940 in Tokyo until the Relinquishment . Tokio 1940, S.   14?15 .
    5. Collins: The 1940 Tokyo Games. S. 153?155.
    6. Collins: The 1940 Tokyo Games. S. 165.
    7. Scharenberg: Sapporo/St. Moritz/Garmisch-Partenkirchen 1940. In: Encyclopedia of the Modern Olympic Movement. S. 309?310.
    8. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 100.
    9. a b Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 102.
    10. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 104.
    11. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 105?108.
    12. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 136.
    13. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 106.
    14. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 109.
    15. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 125?129.
    16. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 132.
    17. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 303?305.
    18. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 389.
    19. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 98.
    20. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 162.
    21. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 166.
    22. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 163?164.
    23. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 160.
    24. a b Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 342.
    25. a b Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 423.
    26. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 340, 417.
    27. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 422.
    28. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 346?348.
    29. Junko Tahara: Sapporo 1972. In: Encyclopedia of the Modern Olympic Movement, S. 360.
    30. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 244, 248.
    31. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 248?250.
    32. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 259?264.
    33. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 271?275.
    34. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 276?280.
    35. a b Junko Tahara: Japanese challenges for environmental protection in the Olympic movement . In: Michael Chia, Jasson Chiang (Hrsg.): Sport Science and Studies in Asia . World Scientific Publishin, Singapur 2010, ISBN 978-981-4304-08-5 , S.   287?289 .
    36. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 281?283.
    37. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 265?275.
    38. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 285?288.
    39. Offizieller Bericht des Organisationskomitees. S. 349?352.
    40. Olympic countries. sports-reference.com, 2016, archiviert vom Original am 19. April 2020 ; abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    41. Martin Einsiedler: Die deutsche Sporteinheit . In: Sportforum . Band   24 . Meyer & Meyer , Aachen 2011, ISBN 978-3-89899-641-9 , S.   51 .
    42. Hans-Jorg Stiehler, Anja Grießer: Die Uberwindung der Langeweile? In: Claudia Dittmar, Susanne Vollberg (Hrsg.): Programmgeschichte des DDR-Fernsehens . Band   4/2002 . Leipziger Universitatsverlag , Leipzig 2002, ISBN 3-936522-59-6 , S.   241 .
    43. a b Fur den Frieden. Der Spiegel , 14. Februar 1972, abgerufen am 15. September 2018 .
    44. Olympische Charta 1971. (PDF; 6,8 MB) Internationales Olympisches Komitee , abgerufen am 13. November 2018 (englisch).
    45. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 418?419.
    46. Junko Tahara: Sapporo 1972. In: Encyclopedia of the Modern Olympic Movement, S. 362?363.
    47. a b c Florian Labitsch: Der Fall Schranz ? Chronologie einer Erregung . In: Die Narrischen ? Sportereignisse in Osterreich als Kristallisationspunkt nationaler Identitaten . LIT Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-643-50041-0 , S.   100?104 .
    48. Brundage Is Angered. The New York Times , 2. Februar 1972, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    49. Christopher Clarey: Because Schranz Paid Price, Others Are Now Paid. The New York Times , 4. Februar 2001, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    50. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 182.
    51. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 184.
    52. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 420.
    53. a b Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 374?375.
    54. a b Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 170?172.
    55. a b Heribert Benesch: Pfiffe blieben vereinzelt . In: Arbeiter-Zeitung . Wien 4. Februar 1972, S.   14 .
    56. Huberty, Wange: Die Olympischen Spiele ? Munchen, Augsburg, Kiel, Sapporo. S. 274?275.
    57. Offizieller Bericht des Organisationskomitees. S. 172?174.
    58. Offizieller Bericht des Organisationskomitees. S. 208?210.
    59. a b c Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 455.
    60. Ulrich Kaiser: Suche nach der idealen Spur. In: Sapporo72. S. 157?158.
    61. 1972 ? Soviet streak of nine straight World golds ends. IIHF, 2008, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    62. Protesting amateur rules, Canada leaves international hockey. IIHF, 2008, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    63. Arthur Unser: Mit halbem Herzen auf dem Eis. In: Sapporo72. S. 156.
    64. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik, S. 453.
    65. a b Wolfgang Uhrig: Abschied von den pflichtbewussten Siegern. In: Sapporo72. S. 153?155.
    66. a b Karl Adolf Scherer: Zwei Sternstunden der Deutschen. In: Sapporo72. S. 151?152.
    67. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik, S. 454.
    68. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik, S. 454?455.
    69. a b c Hans Muller: Geloste Ratsel. In: Sapporo72. S. 148?150.
    70. a b Wolfgang Uhrig: Staatsgeheimnis am Eiskanal. In: Sapporo72. S. 159.
    71. Aus der Geschichte des Rennrodelns. Federation Internationale de Luge de Course , abgerufen am 15. September 2018 .
    72. ?Annie Famose dementiert alles“. In: Tiroler Tageszeitung , Nr. 34 vom 11. Februar 1972, S. 10.
    73. FIS sperrte Annie Famose . In: Arbeiter-Zeitung . Wien 10. Februar 1972, S.   12 .
    74. a b c Walter Wehrle: Das Festival der Schweizer. In: Sapporo72. S. 145?147.
    75. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 450.
    76. 1972 Sapporo Winter Games. sports-reference.com, 2016, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
    77. a b Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 386.
    78. a b Christian Schweppe: Der falsche Mann. Die Zeit , 23. Mai 2017, abgerufen am 15. September 2018 .
    79. Der Kapitan der Eishockey-Olympiahelden wird 70. Bayerischer Rundfunk , 10. August 2017, abgerufen am 15. September 2018 .
    80. Klaus Latzel , Lutz Niethammer (Hrsg.): Hormone und Hochleistung ? Doping in Ost und West . Bohlau Verlag, Koln, Weimar und Wien 2008, ISBN 978-3-412-20123-4 , S.   70?72 .
    81. Kluge: Olympische Winterspiele ? Die Chronik. S. 421.
    82. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 312?314.
    83. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 318.
    84. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 320?322.
    85. Offizieller Bericht des Organisationskomitees, S. 326?330.
    86. a b Anton Tantner: Der "Schranz-Rummel" von 1972: Geschichte, Sport, Krieg und Konstruktion von Nation. (PDF; 212 kB) Demokratiezentrum Wien, 1995, abgerufen am 15. September 2018 .
    87. Fritz Neumann: Trixi Schuba: Die gestohlene Show und die gebaute Brucke. derStandard.at , 14. Marz 2016, abgerufen am 15. September 2018 .
    88. Walter Wehrle: Der makellose Erfolg. In: Sapporo72, S. 21?23.
    89. Klaus Zaugg: 03.02.1972: ≪Ogis Leute siegen heute≫ wird zum Motto einer ganzen Nation. watson , 3. Februar 2015, abgerufen am 15. September 2018 .
    90. Justus Johannes Meyer: Politische Spiele ? Die deutsch-deutschen Auseinandersetzungen auf dem Weg zu den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 und bei den Spielen in Munchen. (PDF; 2,6 MB) Universitat Hamburg , 2010, S. 338?340 , abgerufen am 15. September 2018 .
    91. Yugo Ono: Sapporo et Nagano : de la legitimite symbolique de la ville olympique . In: Revue de geographie alpine . Band   87 , Nr.   1 . Universitat Grenoble , 1999, ISSN   1760-7426 , S.   105?106 .
    92. Jean-Loup Chappelet: Olympic Environmental Concerns as a Legacy of the Winter Games . In: The International Journal of the History of Sport . Band   25 , Nr.   14 . Taylor & Francis , London 2008, S.   1884?1902 .
    93. Grobskizze der Kandidatur fur die Olympischen Winterspiele 2026. (PDF; 9,4 MB) Stadt Sapporo, 23. August 2018, abgerufen am 15. September 2018 (japanisch).
    94. Marina Schweizer: Sapporo steigt als dritter Kandidat aus. Deutschlandfunk , 17. September 2018, abgerufen am 28. September 2018 .

    Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. Alle Wahrungsumrechnungen von Yen auf dem Stand vom 1. Februar 1972 zu Euro (unter Berucksichtigung der Inflation bis September 2018) gemaß Vergangene Rechner. fxtop.com, abgerufen am 15. September 2018 .
    2. Einzige Ausnahme war die Tsukisamu-Sporthalle , die erst im November 1971 bezugsbereit war.
    3. Zu diesem Zeitpunkt war Denver offiziell als nachster Austragungsort vorgesehen. Nach etlichen technischen und finanziellen Problemen wahrend der Vorbereitung erzwang ein Komitee ein Referendum. Im November 1972 sprachen sich die Wahler des Staates Colorado gegen die Ausrichtung der Winterspiele aus, woraufhin Innsbruck als Ersatzstandort einsprang.