Geschichte Thailands

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Historische Karte von Siam und umliegenden Landern, Frankreich, 1686

Die Geschichte Thailands (bis 1939 Siam ) betrachtet die Ereignisse auf dem heutigen Territorium des Staates Thailand und der mit ihm zusammenhangenden Nachbarregionen, wie Myanmar , Laos , Kambodscha und die Malakka-Halbinsel uber einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren vor der Zeitenwende bis heute.

Geschichtliche Perioden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Diese klassische Einteilung der thailandischen Geschichtsschreibung ist allerdings auf die Staatswesen Zentralthailands fokussiert. Sie lasst außer Acht, dass die außerhalb des Zentrums gelegenen Regionen des heutigen Thailands ihre eigenen Geschichtsverlaufe hatten. Dies waren insbesondere das Konigreich Lan Na im heutigen Nordthailand, die Staaten der Lao im heutigen Isan (Nordostthailand) und das Sultanat Patani im außersten Suden. Erst seit dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts sind diese Regionen unter stetigem politischen Einfluss des fruheren Siam. [2]

Vorgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1967 begannen im Dorf Ban Chiang in der nordostthailandischen Provinz Udon Thani archaologische Ausgrabungen, bei denen eine besondere, mit Rot auf gelbbraunem Ton bemalte Keramik zu Vorschein kam. Die altesten Funde aus dem Neolithikum stammen aus der zweiten Halfte des 4. Jahrtausends v. Chr. Der Beginn der Bronzezeit in Ban Chiang wird fruhestens Anfang des 2. Jahrtausends oder um 1500 v. Chr. datiert. [3] Felszeichnungen finden sich in Phu Phrabat ( Udon Thani ) und Pha Taem ( Ubon Ratchathani ).

Die neolithischen Kulturen im heutigen Thailand lassen sich jedoch mit den heutigen Thai nicht in Verbindung setzen. Diese wanderten aus anderen Gebieten ein und trafen dabei auf andere Volker. Wahrend der Antike gehorte das Gebiet des heutigen Thailands zum Kulturraum Suvarnabhumi (?Goldenes Land“), dessen Stadtstaaten mit China und Indien handelten und von dem auch Griechen und Romer berichteten. Intensive Handelskontakte und Technologieaustausch mit Indien sind durch Funde in den Ausgrabungsstatten Khao Sam Kaeo in der Provinz Chumphon und Ban Don Ta Phet in Kanchanaburi belegt. [4] Bei der Ausgrabung der historischen Stadt U Thong in der heutigen Provinz Suphan Buri sowie der vermuteten Hafenstadt Khuan Lukpat in Krabi wurden romische Munzen [5] sowie Siegel mit Darstellungen aus der griechisch-romischen Mythologie entdeckt. [6]

Fruhe Reiche und erste Zeugnisse der Thai [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Funan, Dvaravati, Chenla [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einflussgebiet der Davaravati-Kultur

Die alteste heute bekannte Zivilisation war Funan , das erste ? indisierte Reich “ in Sudostasien, das in der ersten Halfte des 1. Jahrtausends n. Chr. bestand. Sein Zentrum wird im Mekongdelta, in Sudvietnam und Kambodscha lokalisiert, zu seinem Einflussbereich gehort aber vermutlich auch Ostthailand. Seine Kultur war vom Hinduismus und Buddhismus gepragt, Inschriften wurden uberwiegend auf Sanskrit verfasst.

Das erste historisch nachweisbare Staatswesen bzw. Staatennetzwerk auf dem Gebiet des heutigen Zentralthailand war die Dvaravati -Kultur. Deren Zentren lagen wahrscheinlich im heutigen Lop Buri (Lavo) und Nakhon Pathom , ihr kultureller Hohepunkt wurde im 6. bis 9. Jahrhundert erreicht. Trager dieser Kultur waren buddhistische Mon , die von Landwirtschaft und Handel lebten. Ihre wichtigsten Zeugnisse sind kunstvolle Buddhastatuen und Dharmachakras (?Gesetzesrader“), aber auch Munzen. Neben einheimischen Munzen wurden auch romische gefunden, was auf fruhen interkontinentalen Handel hindeutet. Ein Ableger Dvaravatis im heutigen Nordthailand war Haripunjaya , das vom 9. bis 13. Jahrhundert bestand und sein Zentrum im heutigen Lamphun hatte. Auch im heutigen Nordostthailand, in den Talern der Flusse Chi und Mun , gibt es Fundstatten, deren Kulturen mit jener Dvaravatis verwandt sind.

Teile Nordostthailands gehorten vermutlich zur Einflusszone von Chenla , einem Vorlaufer des Khmer-Reichs von Angkor, bzw. nach dessen Spaltung Anfang des 8. Jahrhunderts zu ?Land-Chenla“ oder Wendan (diese Bezeichnungen stammen aus chinesischen Chroniken, die jeweilige Eigenbezeichnung ist nicht uberliefert). Weitere bedeutende Fundplatze aus dieser Phase sind Si Thep in Nord- und Mueang Sema in Nordostthailand, deren Zugehorigkeit zu Dvaravati oder Chenla/Wendan unter Historikern umstritten ist. Gleiches gilt fur die Lokalisierung des in Steininschriften erwahnten Staats Canasapura .

Herkunft der Tai [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Tai (Vorfahren u. a. der heutigen Thai und Lao ) wanderten einer These zufolge uber einen langeren Zeitraum aus dem Norden entlang der Flusse Mekong , Chao Phraya und Irrawaddy in das Gebiet des heutigen Thailand ein. Das ursprungliche Siedlungsgebiet der Tai ist nicht genau geklart. Moglicherweise stammen die Tai aus dem heutigen Sudchina und Nordvietnam und wurden durch den Druck der Chinesen und Vietnamesen zur Migration Richtung Suden gezwungen. Laut anderen Thesen siedelten die Tai in Nord- oder Zentralchina oder sie waren die Grundbevolkerung des Nanzhao -Reiches; beide Thesen sind jedoch aus heutiger Sicht nicht haltbar. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Tai sudliche Gebiete des Nanzhao-Reiches besiedelten, denn aus chinesischen Quellen geht hervor, dass sie aufgrund ihrer kriegerischen Aktivitaten gefurchtet waren.

Die These, dass die Tai aus China vertrieben wurden und in das Gebiet des heutigen Thailand eingewandert sind, wurde vor allem von den nationalistischen Historikern Prinz Damrong Rajanubhab und Wichitwathakan in den 1920er- und 1930er-Jahren verbreitet, in deren anti-chinesische Ideologie sie sich gut einpassen ließ. Seit den 1980er-Jahren wird sie jedoch auch von thailandischen Geschichtswissenschaftlern bezweifelt. Gegen eine Vertreibung spricht, dass in China nach wie vor verschiedene mit den Thai verwandte Tai-Volker leben. Stattdessen konnte sich das Siedlungsgebiet der Tai-Volker von jeher uber Sudchina und weite Teile Sudostasiens, einschließlich des heutigen Thailands, erstreckt haben. [7] Auch der US-amerikanische, auf Thailand spezialisierte Historiker David K. Wyatt (1937?2006) war uberzeugt, dass bereits im 8. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung Tai-Volker im nordlichen Sudostasien, einschließlich des außersten Norden des heutigen Thailands, verbreitet waren. [8]

Die Tai, ein Bauernvolk, welches Reis auf Bewasserungsfeldern in Ebenen und Talern anbaute und teils Brandrodungsfeldbau betrieb, stießen bei ihrer Wanderung auf zivilisatorisch weiterentwickelte Volker. Es kam zu Durchmischung und Assimilierung, wobei sich das Tai-Element durchsetzte. Warum sich die Tai gegenuber der bereits ansassigen Bevolkerung durchsetzen konnten, wird teilweise durch ihre Organisation in multiethnischen Muang erklart. Tai und Nicht-Tai lebten zusammen in diesen Dorfverbunden, wodurch die Assimilation gefordert wurde.

Einflussgebiet von Angkor [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Großte Ausdehnung des Einflussbereichs von Angkor

Ab dem 9. bis zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurden wichtige Teile des heutigen Thailands vom Khmer -Reich von Angkor beherrscht. Bis um 1050 dehnte Angkor sich auf Kosten der Mon-Reiche bis Zentralthailand aus. Lop Buri, ein altes Zentrum der Dvaravati-Kultur und unabhangiges Konigreich der Mon geriet unter Kontrolle der Khmer und wurde eines der wichtigsten Zentren ihres Reichs neben der Hauptstadt Angkor. [9]

Im benachbarten Birma wurde ab dem 11. Jahrhundert unter Konig Anawrahta das Bagan -Reich zu einer bedeutenden Macht. Die malaiische Halbinsel mit dem Suden des heutigen Thailand wurde vom Srivijaya -Reich gepragt. Fur das 13. Jahrhundert findet sich in den chinesischen Chroniken der Hinweis auf ein Reich namens Chen-li-fu , wobei nicht genau geklart ist, welches Volk dieses Reich gegrundet hat; es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich hierbei um eine der ersten Staatsgrundungen der Tai handelt. Nordlich von Thailand, im heutigen Yunnan , lag Nanzhao , in dessen Sudteil damals wahrscheinlich Tai-Volker siedelten. Nanzhao wurde 1253 von den Mongolen erobert. [10] [11]

Erste schriftliche Belege von der Anwesenheit der Tai als Sklaven finden sich auf Inschriften in Bagan , die um 1120 entstanden sind. Inschriften aus dem Cham-Reich (Mitte des 11. Jahrhunderts), berichten von Syam -Sklaven. Im 12. Jahrhundert ist schließlich belegt, dass Thai (?Syam“) in den Heeren von Angkor prasent waren. Bildnisse aus Angkor-Tempeln zeigen deutlich, dass die Thai-Kontingente andere Haartracht und Bekleidung bevorzugten als die Khmer.

Die Bevolkerung des von Angkor aus regierten Machtbereichs war ethnisch heterogen. Wahrend in seinem Zentrum (uber das heutige Gebiet von Kambodscha hinaus vermutlich auch in Sudlaos, dem Suden des heutigen Isan und Ostthailand) die herrschenden Khmer die Mehrheit stellten, lebten an seinen Randern andere Volker. Im Westen, also der Chao-Phraya-Ebene und weiter nordlich entlang des Ping-Flusses um die heutigen Stadte Chiang Mai und Lamphun waren dies zunachst mehrheitlich buddhistische Mon. [12] In der Spatzeit der Angkor-Herrschaft lassen sich am mittleren Mekong (heute Laos), wie auch im heute zentralthailandischen Chao-Phraya-Becken zunehmend Tai-Stamme (also die Vorfahren der heutigen Thai und Lao) nachweisen. Da diese ihren eigenen Stammesherren die Treue hielten und damit potentielle Quelle fur Aufstande und Unruhen waren, setzten die Khmer-Herrscher oftmals Tai-Fursten als lokale, tributpflichtige Herrscher ein. In einigen Fallen gaben Khmer-Kaiser ihnen sogar eine ihrer Tochter zur Frau, um ihre Bindung zu starken. Dennoch behielten die Tai, aufgrund ihrer eigenen Sprache und Religion (dem Theravada-Buddhismus, die Khmer waren brahmanische Hinduisten ) eine eigenstandige ethnische Identitat. [13]

Erste Tai-Staaten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ersten unabhangigen Staatsgrundungen der Tai waren wahrscheinlich nicht von langer Dauer. Die altesten Uberlieferungen erzahlen von einem Land namens Yonok , das ab dem neunten Jahrhundert existiert haben soll. Es wird am oberen Mekong, sudlich von Nanzhao, westlich von Dai Viet und nordlich vom Machtbereich der Khmer lokalisiert. [14] Seine Bewohner bekannten sich den Chroniken zufolge zum Buddhismus und lebten vom Reisanbau. Wahrscheinlich kam es bereits zu dieser Zeit zu Zusammenstoßen mit den Khmer. In Oberbirma siedelten sich die Shan , ein weiteres Tai-Volk, an und schwachten Bagan entscheidend, bis seine Hauptstadt 1298 zerstort wurde. Dies und der langsame Niedergang des Khmer-Reiches erlaubte es den Tai, eigene großere und stabile politische Einheiten zu bilden, etwa um Luang Prabang (heute nordliches Laos ) oder das westlich des heutigen Chiang Rai von Prinz Phrom gegen Ende des 10. Jahrhunderts gegrundete Wiang Chaiprakan (an der Stelle der heutigen Stadt Fang), dessen Einflussgebiet sich bis nach Sawankhalok (heute in der Provinz Sukhothai ) ausdehnte. [15] [16] [17]

Das 13. Jahrhundert wird von David K. Wyatt als ein ?Jahrhundert der Tai“ bezeichnet. Gab es um 1200 nur ein einziges unabhangiges Tai-Furstentum im außersten Norden des heutigen Thailands, waren zu Beginn des 14. Jahrhunderts weite Teile des zentralen sudostasiatischen Festlands von Tai-Konigen beherrscht. Damit einher ging ein Niedergang der alten Mon-Staaten, des birmanischen Reichs Pagan und vor allem des Khmer-Reichs von Angkor. In diesem Sinne beginnt im 13. Jahrhundert die eigentliche Geschichte Thailands. [18]

Das Reich von Sukhothai (1238 bis 1438) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sukhothai
Wat Mahathat - Sukhothai
Konigreich Sukhothai und seine Nachbarn (Ende des 13. Jahrhunderts)

Der Gouverneur von Mueang Bang Yang, einer Provinz im nordlichen Chao-Phraya-Becken, damals der westlichste Teil des Einflussgebiets von Angkor, setzte sich nach einer Rebellion gegen die Oberherrschaft der Khmer an die Spitze eines Thai-Staates und ließ sich im Jahre 1238 als Sri Indraditya zum Konig kronen. Ihre Hauptstadt nannten die Thai Sukhothai.

Der bedeutendste Herrscher von Sukhothai war Konig Ramkhamhaeng (1275?1298). Zu Beginn seiner Herrschaft waren nur einige Stadte in der Umgebung Sukhothais unter seiner Kontrolle, bei seinem Tod entsprach der Einflussbereich Sukhothais etwa dem des heutigen Thailand. Außenpolitisch normalisierte Ramkhamhaeng die Beziehungen mit China, indem er eine Tributgesandtschaft entsandte. Die Kooperation mit den anderen Thai-Konigen Mangrai (Konigreich Lan Na ) und Ngam Mueang ( Phayao -Reich) gegen die von Norden her drohenden Mongolen ist bemerkenswert, ebenso der Respekt, mit dem die Herrscher einander begegneten. Innen- wie außenpolitisch wurde die Vorherrschaft der Khmer fur immer beseitigt.

Es gibt eine Steininschrift, die auf das Jahr 1292 datiert ist und die Ramkhamhaeng zugeschrieben wird. Sie befindet sich heute im Nationalmuseum Bangkok , ihre Authentizitat ist allerdings umstritten. Darin wird berichtet, wie Ramkhamhaeng das Land regiert haben soll. Demzufolge beachtete er die Treue des Sohnes vor dem Vater, war milde zu gefangenen Feinden, respektierte das Eigentum und das Erbe seiner Untertanen und schuf keine Handelshemmnisse. Es soll eine Glocke gegeben haben, an der jeder seiner Untertanen lauten konnte, um vom Konig angehort zu werden. Die Inschrift behandelt auch ein Bekenntnis zum Buddhismus sowie die Verehrung des Geistes Phra Khapung . Die Inschrift schreibt Ramkhamhaeng auch die Entwicklung der thailandische Schrift im Jahr 1283 zu. [19] [20] Obwohl sich der Herrscher als Vater seiner Untertanen sah und der Milde, die den Herrschern von Sukhothai nachgesagt wird, kannte dieser Staat eine recht klare soziale Differenzierung zwischen Freien, Sklaven und Aristokraten. Aus dem spater erstellten Mangraisat geht hervor, dass alle Freien die Halfte ihrer Arbeitskraft dem Herrn schuldeten.

Es herrschte das Prinzip, dass, wer ein Stuck Natur urbar machte, den Besitz an diesem Land erwarb. In Wirtschaftsfragen galt weithin das Laissez-faire -Prinzip. Dies fuhrte zu einer raschen wirtschaftlichen Entwicklung und schneller territorialer Ausbreitung. Sukhothai erfreute sich hohen wirtschaftlichen Wohlstandes, und im Inneren herrschte weitgehend Frieden.

Im Sukhothai-Reich wurde der Theravada-Buddhismus von den Mon ubernommen und tief in der Gesellschaft verankert. Es wurden zahlreiche Buddha-Bildnisse mit den charakteristischen weichen Formen geschaffen. Die Kunst Sukhothais gilt heute als originellste und schonste in der Geschichte Thailands. Die Nachfolger Ramkhamhaengs waren neben Konigen auch buddhistische Gelehrte; Konig Li Thai schuf das erste siamesisch-buddhistische Buch namens Predigt uber die drei Welten .

Die Nachkommen Ramkhamhaengs waren alle keine großen Feldherren, das Reich verlor schnell Einfluss und Territorium, bereits Ramkhamhaengs Enkel Li Thai soll sich freiwillig seinem uberlegenen Nachbarn Ayutthaya , gebeugt und abgedankt haben. [21] [17] [22]

Lan Na [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf Basis des Furstentums Ngoen Yang (heute Chiang Saen ) grundete Mangrai in der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts in Nordthailand ein Konigreich, das Lan Na ? ?Land der Millionen Reisfelder“ ? genannt wurde. Ihm gelang die Eroberung des einflussreichen und wirtschaftlich erfolgreichen, von Mon regierten Staats Haripunjaya und er ließ sich 1281 in Lamphun kronen. Mangrai grundete Chiang Rai und Chiang Mai , widersetzte sich der Gefahr der Mongolen, die das Reich von Norden bedrohten, und schloss einen Freundschaftsvertrag mit Konig Suddhasoma von Pegu . Lan Na und andere Konigreiche in Nordthailand behielten uber mehrere Jahrhunderte hinweg gegenuber dem restlichen Thailand ein großes Maß an Unabhangigkeit. [23]

Das Reich von Ayutthaya (1351 bis 1767) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fruhe Periode [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der auf Befehl von Ramathibodi I. erbaute Wat Yai Chai Mongkon

Das Konigreich Ayutthaya wurde durch den charismatischen Fursten und ersten Konig Ramathibodi I. im Jahre 1351 gegrundet und bestimmte in der Folge fur etwa 400 Jahre mit 33 Herrschern und sieben Dynastien das Geschehen im heutigen Thailand. Den fruhen Konigen, besonders Borommaracha II. , gelang es wahrend einer Periode von etwa 100 Jahren, eine Hegemonie uber alle Furstentumer im heutigen Thailand aufzubauen und diese durch Unterwerfung oder Aufbau von Verwandtschaftsverhaltnissen an sich zu binden. Darunter war auch Sukhothai , welches erst nach 1438 absorbiert werden konnte. Die Hauptstadt des ostlich gelegenen Angkor -Reiches wurde zweimal erobert; zahlreiche Kriegsgefangene, darunter hohe Beamte, Brahmanen und Kunstler des Reiches wurden als Kriegsgefangene in Ayutthaya angesiedelt. Das Resultat war, dass das Khmer-Reich niederging und dass viele Traditionen von Angkor im Konigreich Ayutthaya weitergefuhrt wurden. Dazu gehorte etwa das gottgleiche Konigtum im Unterschied zum vaterlichen Konigtum Sukhothais. Im Suden des Landes kam es zu einer Konfrontation mit dem Sultanat Malakka . Der Norden des heutigen Thailand konnte jedoch nicht permanent unter die Herrschaft von Ayutthaya gebracht werden und blieb weitgehend unabhangig.

Einflusszonen der Reiche (Mandalas) auf der Indochinesischen Halbinsel um 1540

Unter Konig Trailok wurde das von Ayutthaya beherrschte Gebiet zentralisiert, die Macht der Regionalfursten begrenzt und das Sakdina -System eingefuhrt, welches dem Konig eine effiziente Mobilmachung von Arbeitskraften oder Truppen fur den Kriegsfall ermoglichte. Ayutthaya verfugte somit uber das effizienteste Staatswesen in Sudostasien, schwachte sich aber immer selbst durch lahmende Rivalitaten um den Thron. Eine solche Periode der Schwache fuhrte in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer erfolgreichen Invasion der Birmanen, die unter Bayinnaung zunachst Lan Na eroberten und die 1569 die Hauptstadt einnahmen. Prinz Naresuan , der spater Konig wurde, gelang es nach Freilassung aus seiner Gefangenschaft in Birma, neue Truppen aufzustellen, die Birmanen abzudrangen und schließlich den Thronfolger der Birmanen in der Schlacht von Nong Sarai zu toten. Naresuan konnte seine Herrschaft in der Folge schnell festigen und es gelang ihm auch, die bedeutenden Handelsstadte Tenasserim und Tavoy zu erobern.

Auseinandersetzung mit den Kolonialmachten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kupferstich von Simon de La Loubere (1642?1729)

Traditionell lebten in Ayutthaya zahlreiche chinesische, persische und arabische Handler. Die ersten Europaer, die in das Land kamen, waren die Portugiesen im Jahre 1511. Sie schlossen einen Vertrag, der ihnen die Einrichtung eines Handelsstutzpunktes im Austausch fur Waffen und Soldner gestattete. Die erste Halfte des 17. Jahrhunderts, in denen die Konige Ekathotsarot , Songtham und Prasat Thong regierten, stand dann ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den Kolonialmachten Niederlande, Großbritannien und Frankreich. Sie alle grundeten Handelsniederlassungen und Faktoreien in Sudthailand und vor den Toren der Hauptstadt. Die Konige von Ayutthaya profitierten von der Anwesenheit der Europaer, die sich beim Bau von Befestigungsanlagen und Palasten hervortaten. Im Gegenzug wurden die Einrichtungen von katholischen Missionen erlaubt. Siamesische Delegationen besuchten die Niederlande und Frankreich. Auslander brachten es sogar auf hohe Positionen als Provinzgouverneure, Minister oder Berater des Konigs, wie etwa der Grieche Constantine Phaulkon . Die Rivalitat zwischen den Kolonialmachten, die von den Siamesen auch zu ihren Gunsten ausgenutzt wurde, bedingte eine Anwesenheit von Soldaten und die Befestigung der Handelseinrichtungen. Dies missfiel vor allem dem siamesischen Adel, der 1688 eine Krankheit des Konigs Narai zum Anlass nahm zu revoltieren, Phetracha zum neuen Konig einzusetzen, den einflussreichen Phaulkon hinzurichten, die Auslander auszuweisen und die Missionierung zu verbieten. Dieses Ereignis, das auch als Siamesische Revolution bezeichnet wird, fuhrte dazu, dass die Europaer in der Geschichte des Landes der nachsten 150 Jahre keine Rolle mehr spielten.

Goldenes Zeitalter und Niedergang von Ayutthaya [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ayutthaya im 17. Jahrhundert

Das Land schottete sich nach 1688 jedoch nicht ab, sondern fuhrte einen bluhenden Handel mit seinen Nachbarn sowie China, Persien und Arabien. Es begann eine Periode, die trotz blutiger Kampfe um den Thron von Frieden und Stabilitat gekennzeichnet war. Es bluhten Kunst, Literatur und Theater. Diese Zeit bildete den Hohepunkt der Literatur Thailands, der konigliche Hof wurde Mittelpunkt des literarischen Lebens. Ubersetzungen aus dem Sanskrit , dem Khmer , dem Pali und aus dem Javanischen forderten die Ausdruckskraft der Thai-Sprache. Viele Bauprojekte wurden verwirklicht, die Hegemonie uber Laos und Kambodscha wurde durchgesetzt. Gleichzeitig jedoch gelang es den fuhrenden Familien des Landes, ihre Kontrolle uber die Untertanen des Landes auf Kosten jener des Konigs auszuweiten. Die Zentralgewalt wurde somit geschwacht, den außenpolitischen Moglichkeiten des Landes wurden Grenzen gesetzt.

Gleichzeitig zum goldenen Zeitalter in Ayutthaya etablierte sich im benachbarten Birma die Konbaung-Dynastie , die nach ihrer Konsolidierung eine aggressive Expansionspolitik betrieb. 1759 verlor Ayutthaya seine Besitzungen im heutigen Sudbirma, kurz darauf erfolgte eine erste Belagerung seiner Hauptstadt. Nach dem Tod von Konig Alaungpaya zogen sich die Birmanen zeitweilig zuruck, bis 1766 eine einjahrige Belagerung der Hauptstadt unter Konig Hsinbyushin begann, die 1767 zum Fall der Stadt und zu ihrer vollstandigen Zerstorung fuhrte. Die konigliche Familie kam im Krieg entweder um oder wurde als Kriegsgefangene nach Birma gefuhrt. Zahlreiche Schriften und Kunstwerke gingen verloren. Ayutthaya wurde spater nicht mehr Hauptstadt Thailands. [24] [25]

Isan als Teil von Lan Xang [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 1354, also ungefahr zeitgleich mit Ayutthaya entstand auf dem Gebiet des heutigen Laos Lan Xang , ein Netzwerk von Furstentumern der ebenfalls Tai-stammigen Lao. Das zu Lan Xang gehorende Gebiet ging aber uber die heutigen Grenzen Laos’ hinaus und umfasste auch große Teile des heute thailandischen Isan . 1779 geriet es unter siamesische Oberherrschaft. Bis zu dieser Zeit war die Geschichte der heutigen Nordostregion, wie auch die Nordthailands (Lan Na) eine andere als die des siamesischen Zentral- und Sudthailands. Die Sprache und Kultur im Isan ist infolgedessen bis heute von der laotischen gepragt. [26] Die Unterscheidung des zu Thailand gehorenden Isan und des eigentlichen Laos mit dem Mekong als Grenzfluss wurde erst durch die Schaffung des franzosischen Protektorats Laos 1893 etabliert.

Sultanat Patani [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ebenfalls eine eigene, von Zentralthailand unterschiedliche Geschichte haben die drei sudlichsten Provinzen. Sie gehorten zum Sultanat Patani, dessen Geschichte ebenfalls bis ins 14. Jahrhundert zuruckgeht. Dieses musste ab dem 15. Jahrhundert Tribut an Ayutthaya entrichten, erhielt sich aber faktisch eine weitgehende Unabhangigkeit. Diese nahm erst ab dem spaten 17. Jahrhundert graduell ab, zugunsten eines großeren Einflusses der Oberherrschaft in Ayutthaya. Erst 1902 wurde die Autonomie vollig aufgehoben und das Gebiet als Provinzen in den thailandischen Zentralstaat integriert.

Thonburi-Periode (1767 bis 1782) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der chinesischstammige General Taksin konnte aus der belagerten Stadt Ayutthaya fliehen und sich nach Ostthailand absetzen. Dort gelang es ihm, neue Truppen zu formieren und den Widerstand gegen die Birmanen zu organisieren. Es kam ihm zugute, dass Birma zur gleichen Zeit von einer Invasion Chinas bedroht wurde und sie deshalb nur sehr schwache Besatzungstruppen in Ayutthaya beließen. Bereits im Oktober 1767 gelang es ihm, die Hauptstadt zuruckzuerobern. Ayutthaya wurde jedoch nicht wieder Zentrum des Reiches, sondern das strategisch gunstiger gelegene Thonburi .

Nach der einjahrigen Belagerung war die Versorgungslage der Bevolkerung katastrophal. Taksin fuhrte zahlreiche Maßnahmen ein, um die Notlage zu mindern, wobei er auch die Hilfe von einflussreichen chinesischen Familien in Anspruch nahm. So mussten alle Staatsangestellten ungeachtet ihres Ranges auf den Feldern arbeiten; Disziplinmangel, Korruption, Feigheit oder Schmuggel wurden auf das harteste bestraft. Um ein effizienteres Durchgreifen des Staates auf die Arbeitsleistungen der Untertanen zu ermoglichen, ließ er alle Unfreien tatowieren. Er brach mit der Tradition der gottgleichen Konige von Ayutthaya und war ein Herrscher, der sich um viele Details personlich kummerte.

Das Reich, das nach dem Fall der Hauptstadt in mehrere Staaten zerfallen war, konnte er bis 1770 wiedervereinigen. 1776 gelang ihm sogar die Eroberung von Lan Na . 1768 vergroßerte er den siamesischen Einfluss in Kambodscha und 1778 unterwarf er Laos, von wo er den beruhmten Smaragd-Buddha , eines der großten Heiligtumer des Buddhismus, mitbrachte.

Auf seinen Kriegszugen stachen zwei seiner Generale besonders hervor: die Bruder Chao Phraya Chakri und Chao Phraya Surasi . Sie entstammten der Aristokratie von Ayutthaya, waren mit reichen chinesischen Familien verbunden und hatten somit eine hohere gesellschaftliche Stellung als Taksin. Es entwickelte sich eine Rivalitat zwischen Chakri und Taksin. Zum Ausgang dieses Konfliktes und zum Ende Taksins gibt es zwei Geschichtsschreibungen. Gemaß der ersteren verfiel Taksin zunehmend dem Wahnsinn und verhangte zahlreiche Todesurteile gegen Menschen aus seiner Umgebung, was zu einer Revolte gegen ihn fuhrte. Gemaß der zweiten Geschichtsschreibung war er sehr wohl bei gesundem Verstand und taktierte geschickt, um das sich gegen ihn anbahnende Ubel abzuwenden. Jedenfalls wurde er verhaftet, verurteilt und 1782 hingerichtet. Dies geschah, weil das Blut des Konigs nicht vergossen werden durfte, durch Einhullen in einen Sack und Erschlagen mit einer Keule aus Sandelholz. [27] [28]

Die Chakri-Dynastie (1782 bis heute) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zur Namensgebung der Chakri-Konige siehe Rama (Konige von Thailand) .

Restauration unter Rama I. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Symbol des Hauses Chakri
Rama I.

Chakri bestieg den Thron als 45-Jahriger im Jahre 1782. Er ging als Konig Phra Phutthayotfa oder Rama I. in die Geschichte ein. Es ist wahrscheinlich, dass er und seine Familie die Thronbesteigung bereits zu Lebzeiten seines Vorgangers Taksin geplant hatten. Nach seiner Kronung betrieb er eine systematische blutige Ausrottung der Anhanger Taksins, was der typischen Vorgehensweise der Usurpatoren in der thailandischen Geschichte entspricht.

Die neue Dynastie verlegte die Hauptstadt von Thonburi nach Rattanakosin , dem heutigen Bangkok . Bangkok war bis dahin nur eine kleine Siedlung mit einem Fort gewesen, sie lag jedoch strategisch gunstig am ostlichen Ufer des Mae Nam Chao Phraya und war unter den auslandischen Handlern als Schlussel nach Siam bekannt. Mit Material aus Ayutthaya wurden neue Palaste und Tempel errichtet. Fur den Smaragd-Buddha wurde der Wat Phra Kaeo gegrundet. Der Konig setzte sich zum Ziel, die alte Pracht von Ayutthaya auf die neue Hauptstadt zu ubertragen. In seiner neuen Hauptstadt ließ Rama I. sich im Jahre 1785 in einer prunkvollen Zeremonie kronen.

Außenpolitisch war die Regierungszeit von Rama I. durch die nach wie vor akute Bedrohung durch Birma gepragt. Unter ihrem neuen Konig Bodawpaya fanden sechs Feldzuge der Birmanen gegen Siam statt. 1785 griffen funf Armeen gleichzeitig das Territorium Siams an, wahrend 1786 eine machtvolle Armee uber den Drei-Pagoden-Pass einmarschierte. Es kam zum ? Krieg der neun Armeen “. In allen Fallen blieb nach wechselvollen Kampfen die siamesische Seite siegreich. Auch Nordthailand konnte ab 1805 weitgehend unter Kontrolle Bangkoks gebracht werden. Versuche vonseiten Rama I., Sudbirma zu erobern, wo sich einige bedeutende Handelshafen befanden, waren nicht von Erfolg gekront. Diese Auseinandersetzung war die letzte dieser zwei rivalisierenden Machte in Sudostasien.

Kambodscha wurde zur Zeit von Rama I. praktisch wie eine Provinz von Siam verwaltet, da der Rivale Vietnam mit inneren Problemen zu kampfen hatte. Erst als der neue Kaiser Gia Long den Thron bestiegen hatte, wurde der Einfluss Siams in Kambodscha wieder bekampft. Die Beziehungen zu Vietnam nahmen in dieser Epoche beginnend einen bedeutenden Rang ein. Mit den europaischen Kolonialmachten gab es wahrend der Regierungszeit von Rama I. keine nennenswerten Beziehungen.

Zu einer der bedeutendsten Leistungen von Rama I. gehort, dass er ab 1804 alle Gesetze des Landes sammeln, prufen und in einem (in heutigem Druck) 1700 Seiten starken Werk kodifizieren ließ. Diese so genannte Drei-Siegel-Gesetze blieben in ihren Grundzugen bis Anfang des 20. Jahrhunderts gultig.

Auch auf kulturellem Gebiet erlangte Siam ein hohes Niveau. So wurde der buddhistische Kanon ( Dreikorb ) gesammelt und im Rahmen eines Großen Rates neu formuliert. Die Kunste wurden gefordert, schon allein durch die Erbauung neuer Palaste und Tempel in der neuen Hauptstadt. Aber auch Literatur und Theater bluten, in dieser Epoche entstanden Werke wie das bedeutende, 3000 Seiten starke Ramakian . Werke aus dem Chinesischen, Mon, dem Javanischen, dem Persischen und den indischen Sprachen wurden nach Thai ubersetzt.

Rama I. fuhrte als erster Konig der Chakri-Dynastie in vielerlei Hinsicht die Traditionen von Ayutthaya fort. Das neue Reich war jedoch noch straffer zentralisiert als seine Vorgangerreiche. Eine besonders wichtige Neuerung war die starkere Betonung von Rationalitat in der Beziehung zwischen dem Monarchen und seinen Untertanen. Rama I. war der erste Konig in der Geschichte des Landes, der seine Entscheidungen vor den hochsten Beamten begrundete oder rechtfertigte. [29] [30]

Aufrechterhaltung des Status quo unter Rama II. und Rama III. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rama II. (Phra Phutthaloetla) war der Sohn von Rama I. Seine Thronbesteigung war von einem Komplott begleitet, bei dessen Niederschlagung 40 Personen hingerichtet wurden. Die innen- und außenpolitische Ruhe, die in der Folge wahrend der Regierungszeit von Rama II. und seinem Nachfolger Rama III. (Phra Nang Klao) herrschte, wurde vor allem durch das Nachgeben in Konflikten und den Aufbau von guten Beziehungen zu einflussreichen Clans im Inland erreicht.

Außenpolitisch dominierten zunachst die Beziehungen zu den Nachbarstaaten, wahrend jene zu den europaischen Kolonialmachten in den Hintergrund traten. In Kambodscha und Laos errang Vietnam die Vorherrschaft, was Rama II. zunachst akzeptierte. Als in Vietnam eine Rebellion ausbrach, wurde unter Rama III. 1833/34 versucht, die Vietnamesen militarisch zu bezwingen, was jedoch zu einer verlustreichen Niederlage der siamesischen Truppen fuhrte. In den vierziger Jahren gelang es jedoch den Khmer selbst, die Vietnamesen zu vertreiben, was in der Folge zu einem hoheren Einfluss Siams in Kambodscha fuhrte. Gleichzeitig blieb Siam Tributzahler an China.

Zu einer ernsten Beruhrung der englischen Kolonialinteressen kam es, als Siam 1821 das Sultanat Kedah auf der malaiischen Halbinsel eroberte. Kedah gehorte zur Interessenszone Englands; im Folgejahr muss der Siam nach zahen Verhandlungen mit dem englischen Gesandten John Crawfurd den Status vor der Eroberung wieder anerkennen. Es ist in dieser Epoche auch die zaghafte Wiederaufnahme von Handels und Missionierung zu verzeichnen. Vor allem englische Handler wie Robert Hunter ( Entdecker der Siamesischen Zwillinge ) oder James Hayes , aber auch Missionare wie Jacob Tomlin , Karl Gutzlaff , Dan Beach Bradley oder Jean-Baptiste Pallegoix wurden in Siam aktiv. Im Jahre 1825 wurde mit dem englischen Emissar Henry Burney ein Handelsabkommen geschlossen; Siam musste den britischen Kolonialbesitz auf der malaiischen Halbinsel anerkennen. Dieses Abkommen kam nicht zuletzt unter dem Eindruck des schnellen englischen Erfolges im ersten anglo-birmanischen Krieg zu Stande.

Zu einem potentiell gefahrlichen Ereignis kam es mit der Anuvong-Rebellion 1827, als die Truppen des eigentlich tributpflichtigen Konigs Anuvong von Vientiane in Richtung Bangkok vorruckten. Sie konnten jedoch vernichtet werden, was die Position Siams in Laos festigte; alle laotisch besiedelten Gebiete westlich des Mekong wurden zu siamesischen Provinzen erklart.

In das 19. Jahrhundert fallt auch der Beginn der chinesischen Masseneinwanderung nach Siam. Durch die Verfugbarkeit von chinesischen Arbeitern bluhten Handel, Landwirtschaft und Handwerk auf.

Unter Rama II. und Rama III. erreichten Kultur, Tanz, Dichtung und vor allem das Theater einen Hohepunkt. Im Tempel Wat Pho wurde von Rama III. die erste Universitat des Landes gegrundet.

Die Regierungszeit von Rama III. wurde schließlich von einer Spaltung der Aristokratie in Bezug auf die Außenpolitik gekennzeichnet. Einer kleinen Gruppe von Befurwortern der Ubernahme von westlichen Technologien und anderen Errungenschaften standen konservative Kreise, die fur eine starkere Abschottung eintraten, gegenuber. Da die Konige Rama II. und Rama III. zu den konservativ-religiosen Kreisen zu zahlen waren, dominierte weitgehend eine isolationistische Tendenz.

Der Tod von Rama III. im Jahre 1851 bedeutete auch das Ende der alten siamesischen Monarchie: es gab bereits deutliche Anzeichen von tief gehenden Veranderungen, die von den beiden Nachfolgern des Konigs umgesetzt werden mussten. [31] [32]

Siam im Umbruch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Reformen unter Rama IV. und Rama V. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Konig Mongkut mit seinem Sohn Chulalongkorn (ca. 1866)

Als Konig Mongkut (Rama IV.) den siamesischen Thron bestieg, war dieser von außen stark bedroht. Die Kolonialmachte England und Frankreich waren bereits in Territorien vorgestoßen, die ursprunglich zur siamesischen Einflusszone gehorten. Mongkut und sein Nachfolger Chulalongkorn (Rama V.) erkannten diese Lage und versuchten, die Abwehrkrafte Siams durch Modernisierung zu starken, westliche wissenschaftlich-technische Errungenschaften zu absorbieren und so der Kolonisierung zu entgehen.

Die beiden Monarchen, die in dieser Epoche regierten, waren die ersten mit westlicher Bildung. Konig Mongkut hatte 26 Jahre lang zuerst als Wandermonch und spater als Abt des Wat Bowonniwet gelebt. Er war nicht nur in den traditionellen und buddhistischen Wissenschaften Siams bewandert, sondern er hatte sich auch intensiv mit den modernen westlichen Naturwissenschaften auseinandergesetzt, wobei er das Wissen von europaischen Missionaren und aus seiner Korrespondenz mit westlichen Staatsoberhauptern sowie dem Papst bezog. Er war der erste siamesische Monarch, der die englische Sprache beherrschte. Sein Sohn Chulalongkorn, der 1868 als 15-Jahriger den Thron bestieg, hatte neben einer traditionellen siamesischen Erziehung auch eine englische Erzieherin ( Anna Leonowens ) gehabt. Er hatte in jungen Jahren die durch auslandische Machte kolonisierten Gebiete Asiens bereist und dort die technischen Fortschritte studiert. Wiederholt bereiste er sein eigenes Land inkognito und besuchte Europa zweimal in den Jahren 1897 und 1907.

Bereits 1855 erschien John Bowring , der britische Gouverneur in Hongkong, auf einem Kriegsschiff in Bangkok. Unter dem Eindruck der Erfolge, die England im benachbarten Birma erzielen konnte, unterschrieb Konig Mongkut den sogenannten Bowring-Vertrag , der das konigliche Außenhandelsmonopol aufhob, die Importzolle herabsetzte und England eine Meistbegunstigungsklausel einraumte. Der Bowring-Vertrag bedeutete die Integration Siams in die Weltwirtschaft, gleichzeitig verlor das Konigshaus aber seine wichtigsten Einnahmequellen. Ahnliche Vertrage wurden in den folgenden Jahren mit allen westlichen Machten abgeschlossenen, so etwa 1862 mit Preußen und 1869 mit Osterreich-Ungarn . Vom preußischen Emissar Graf Friedrich zu Eulenburg stammt ein vielbeachteter Reisebericht uber Siam. Die Uberlebensdiplomatie, die Siam schon seit langer Zeit außenpolitisch gepflegt hatte, erreichte somit in dieser Epoche ihren Hohepunkt.

Zwischen 1875 und 1890 kampfte Siam in den Ho-Kriegen wiederholt gegen bewaffnete Banden aus Sudchina, die in den Nordosten der siamesischen Einflusszone (heutiger Norden von Laos) eindrangen.

Die Integration in die Weltwirtschaft bedeutete fur Siam, dass es ein Absatzmarkt fur westliche Industriewaren und ein Anlageplatz fur westliches Kapital wurde. Es begann der Export von agrarischen und mineralischen Rohstoffen. So wurden um 1900 mit den drei Produkten Reis, Zinn und Teakholz 90 % des Exportumsatzes erzielt. Konig Mongkut forderte die Ausweitung der agrarischen Nutzflache aktiv durch Steueranreize, gleichzeitig ermoglichten die Errichtung von Verkehrswegen (Kanale, Straßen und spater auch Eisenbahnlinien ) sowie der Zustrom von chinesischen Immigranten die landwirtschaftliche Erschließung neuer Regionen. Im Jahr 1908 streikten jedoch die Chinesen in Bangkok, nachdem die Regierung die Kopfsteuer fur chinesische Auslander von 4,5 auf 6 Baht erhoht hatte. Chinesische Handler verkauften keine Konsumguter mehr, drei Tage lang gab es in Bangkok praktisch keinen Reis und keine anderen Lebensmittel zu kaufen. Dieses Ereignis verschlechterte das Verhaltnis zwischen Chinesen und Thai. [33]

Gebietsanspruche, die von Siam im spaten 19. und fruhen 20. Jahrhundert aufgegeben werden mussten.

Die beiden Konige Mongkut und Chulalongkorn mussten mitansehen, wie sowohl Frankreich als auch Großbritannien ihre Kolonialgebiete in Sudostasien immer weiter ausdehnten und Siam so einkreisten: Großbritannien von Westen (Birma) und Suden (Malaya), Frankreich von Osten (Vietnam). Nachdem Frankreich Sudvietnam erobert hatte, stellte es den Anspruch einer Schutzmacht fur Kambodscha und zwang Siam 1867 unter militarischen Drohungen, auf jeglichen Einfluss auf seinen fruheren Vasallenstaat zu verzichten. 1887 wurde die indochinesische Union gegrundet. Zum Bau eines Kanals durch den Isthmus von Kra , den eine Unternehmergruppe um den Ingenieur Ferdinand de Lesseps anstrebte, kam es nach britischer Intervention nicht. England hatte 1885 im dritten anglo-birmanischen Krieg Nordbirma erobert. Ein einschneidendes Ereignis war der Paknam-Zwischenfall, als am 13. Juli 1893 franzosische Kanonenboote den Chao-Phraya-Fluss in Richtung Bangkok hinauffuhren und von den siamesischen Kustenforts beschossen wurden. Noch im gleichen Jahr war Siam gezwungen, einen Vertrag mit Frankreich zu schließen, in dem es die ostlich des Mekong gelegenen Gebiete des heutigen Laos an Franzosisch-Indochina abtrat. 1896 schlossen Großbritannien und Frankreich einen Vertrag, welcher den Mekong zur Grenze zwischen den beiden Kolonialmachten machte und Siam, definiert als das Becken des Mae Nam Chao Phraya, die Unabhangigkeit als Pufferstaat einraumte. [34] [35]

Phra Maha Chulalongkorn, portratiert von C. W. Allers (1898)

Die Bedrohung durch die Kolonialmachte, kulminierend im Vorfall von 1893, machte großen Eindruck auf die herrschenden Kreise und beschleunigte die bereits zuvor von Chulalongkorn begonnenen umfangreichen Reformen in Verwaltung, Militar, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit besiegelte es die Entwicklung Siams von einem traditionellen feudalistischen Gebilde, das auf personaler Herrschaft und Abhangigkeiten aufbaute und dessen Randgebiete nur indirekt an die Zentralgewalt gebunden waren, hin zu einem zentralistisch regierten Nationalstaat mit feststehenden Grenzen und modernen politischen Institutionen. Der thailandische Historiker Thongchai Winichakul stellte die weit rezipierte These auf, dass erst der Druck und die Anspruche der Kolonialmachte die Vorstellung von Siam als einem geographisch abgrenzbaren Konstrukt (geo-body) begrundete, die Voraussetzung fur die Entwicklung einer thailandischen nationalen Identitat war.

Auf politischem Gebiet wurde der Absolutismus beibehalten, es wurde jedoch ein beratendes Gremium, der Staatsrat, geschaffen und 10 Fachministerien aufgebaut. Konig Chulalongkorn ernannte seine Bruder und Halbbruder, spater auch Sohne zu Ministern und verdrangte die bis dahin sehr machtigen aristokratischen Familien (z. B. Bunnag ) von der Macht. Hohepunkt der politischen Reformen war die Einfuhrung des Thesaphiban -Systems ab dem Jahr 1892. Konig Chulalongkorn entzog den bis dahin noch teilweise autonomen und von eigenen Dynastien regierten Furstentumern und Stadtstaaten ( Muang ) , die als Vasallen Siam tributpflichtig waren, die Selbstverwaltung. Er machte sie zu Provinzen ( Changwat ) , die zu großeren Kreisen ( Monthon ) zusammengefasst und zentral vom Innenministerium kontrolliert wurden, das Prinz Damrong Rajanubhab , ein Halbbruder des Konigs, leitete. [36]

Es wurde eine Armee nach auslandischem Vorbild aufgebaut, Kriegsschiffe angeschafft und europaische Berater in das Offizierkorps aufgenommen. Hierbei wurde große Sorgfalt darauf verwendet, keiner europaischen Macht zu großen Einfluss zu verschaffen. Eine zweijahrige allgemeine Wehrpflicht wurde eingefuhrt. Um 1900 hatte das siamesische Heer eine Starke von 15.000 Mann.

Um 1900 wurde ein Justizministerium geschaffen, neue Gesetze nach westlichem Vorbild wie ein Strafrecht oder ein Wirtschaftsrecht wurden eingefuhrt. Die Exekutive und Judikative wurden voneinander getrennt. Ziel dieser Maßnahmen war nicht zuletzt die Abschaffung der Konsulargerichtsbarkeit , die es den auslandischen Machten erlaubte, in Siam uber ihre eigenen Burger Gericht zu halten.

Ein staatliches Schulwesen wurde eingefuhrt, da die traditionelle Bildung, die den Jungen in den Tempeln und Klostern vermittelt wurde, den modernen Anforderungen nicht mehr entsprach. Ab 1900 entstanden auch Schulen fur Madchen. Die von Konig Chulalongkorn gegrundeten Fachschulen bildeten die Basis fur die spatere Grundung von vollwertigen Universitaten. Fur Bildung wurde jedoch ein sehr geringer Teil des Staatsbudgets aufgewendet, weshalb das Ziel, Allgemeinbildung fur jedes Kind anzubieten, nicht erreicht werden konnte.

Auf sozialem Gebiet wurde die personliche Unfreiheit Schritt fur Schritt abgeschafft. An die Stelle der Arbeitsdienste, die die Untertanen ihren Herren schuldeten, traten Steuern in Geldform. Dies brachte erhebliche Produktivitatsgewinne mit sich, gleichzeitig lockerten sich traditionelle personliche Abhangigkeitsverhaltnisse.

Gegen die Modernisierung und Zentralisierung regte sich auch Widerstand im eigenen Land: So kam es 1875 zu einer Krise zwischen Chulalongkorn und seinem ? Vizekonig “, Prinz Wichaichan , der mutmaßlich zusammen mit konservativen Kraften einen Sturz des reformfreudigen Konigs vorbereitete. Anschließend schaffte der Konig das Amt des ?Vizekonigs“ ab, verlangsamte aber das Tempo seiner Reformen zunachst, um seine eigene Stellung nicht zu gefahrden. [37] Im Norden und Nordosten Siams unternahmen Bauern mehrere Aufstande aufgrund der sehr hohen Steuern. Um die Jahrhundertwende wurde in Bangkok die erste Gewerkschaft gegrundet. Ab 1901/02 kam es zu Aufstanden unter Fuhrung von sogenannten phu mi bun (?heiligen Mannern“) im Isan wie auch im benachbarten franzosischen Laos. Ein millenarischer bzw. messianischer Glaube an bevorstehende apokalyptische Veranderungen und das Erscheinen eines gottgesandten ?gerechten Konigs“ kursierten. Nun traten dutzende von Mannern auf, die in Anspruch nahmen, der angekundigte Erloser zu sein und Anhanger um sich scharten. 1902 kam es in Phrae in Nordthailand zu einem Aufstand von ethnischen Shan mit Unterstutzung des lokalen Herrschers. Die Aufstande wurden von den Regierungstruppen niedergeschlagen. [38]

1904, 1907 und 1909 kam es zu erneuten Grenzkorrekturen zugunsten Frankreichs und Großbritanniens. Beim Tod Konig Chulalongkorns im Jahr 1910 hatte Siam somit die Grenzen des heutigen Thailands.

Nationenbildung unter Vajiravudh und Prajadhipok [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rama VI. (Vajiravudh)

Nachfolger von Konig Chulalongkorn wurde im Oktober 1910 Konig Rama VI., besser bekannt als Vajiravudh . Er hatte als designierter Thronfolger in Großbritannien Recht und Geschichte studiert. Nach seiner Thronbesteigung vergab er wichtige Beamtenposten an ihm ergebene Freunde, die nicht zum Adel gehorten und dazu noch weniger qualifiziert waren als ihre Vorganger, ein bis dahin in Siam nicht dagewesenes Vorgehen. In seine Regierungszeit (1910?1925) fallen einige Anderungen, die Siam dem Ausland noch starker annaherten. So wurde der gregorianische Kalender eingefuhrt, alle Burger seines Landes mussten einen Familiennamen annehmen, Frauen wurden zum Tragen von Rocken und Langhaarfrisuren ermuntert und ein Staatsburgerschaftsgesetz, welches auf dem Ius sanguinis beruhte, wurde erlassen. Anstrengungen im Bildungsbereich wurden verstarkt, so wurde 1917 die Chulalongkorn-Universitat gegrundet und eine Schulpflicht fur alle 7- bis 14-Jahrigen eingefuhrt. Wegen akuten Geldmangels realisierte man diese zunachst jedoch nur fur etwa die Halfte der Kinder.

Konig Vajiravudh war ein Liebhaber von Literatur und Theater und ubersetzte auslandische Literatur in seine Muttersprache. Er schuf das geistige Fundament fur eine Art thailandischen Nationalismus , ein Phanomen, welches in Siam bis dahin unbekannt war. Er beruhte auf der Einheit von Nation, Buddhismus und Konigtum und verlangte von seinen Untertanen Treue zu allen diesen drei Institutionen. Konig Vajiravudh erging sich auch in einem irrationalen und widerspruchlichen Anti-Sinizismus. Durch die Masseneinwanderung waren, im Unterschied zu fruheren Einwanderungswellen aus China, auch vermehrt Frauen und ganze Familien ins Land gekommen, was dazu fuhrte, dass die Chinesen sich weniger assimilierten und mehr ihre kulturelle Eigenstandigkeit bewahrten. In einem Artikel, den Konig Vajiravudh unter einem Pseudonym veroffentlichte, bezeichnete er die chinesische Minderheit als Juden des Ostens .

Konig Vajiravudh schuf auch einige neue gesellschaftliche Vereinigungen, zum Beispiel das Korps der wilden Tiger (1911) oder eine Art Pfadfinderbewegung (1912).

Im Jahre 1912 wurde eine Verschworung aufgedeckt. Die Verschworer hatten heterogene Ziele und kein klares Programm, waren von der erfolgreichen republikanischen Revolution in China inspiriert und es gehorten viele chinesischstammige Armeeangehorige zu ihnen. Der Konig ging hart gegen die Verschworer vor und ließ viele von ihnen zu langen Haftstrafen verurteilen. Das Militar und die Marine, fruher Stutzen des Konigtum, hatten sich zu einer Herausforderung gewandelt. 1917 gab es einen weiteren Putschversuch, der ebenfalls scheiterte.

Nach seinem Ausscheiden als Innenminister 1915 widmete sich Prinz Damrong Rajanubhab , ein Onkel des Konigs, als erster Thailander ernsthaft der Geschichtsschreibung des Landes. Er gilt bis heute als ?Vater der thailandischen Geschichte“. Seine Schriften waren von Historizismus und Positivismus gepragt. Damrong passte die Darstellung der Geschichte an ein proto-nationalistisches Narrativ an, schonte und verherrlichte die Position der Siamesen, insbesondere gegenuber den Birmanen, die er als Erbfeinde abstempelte. [39] Die von Damrong gepragte Sicht ist aber bis heute Teil der offiziellen Geschichtspolitik und wird an Schulen gelehrt.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, war Siam von zwei Machten der Entente eingeschlossen. Jede Parteinahme fur die Mittelmachte ware gefahrlich gewesen. Siam entschied sich deshalb zunachst fur Neutralitat und, als der Sieg der Entente sich abzeichnete, erklarte es den Mittelmachten den Krieg, beschlagnahmte deutsches Eigentum in Siam, wies samtliche Burger der Mittelmachte aus und entsandte 1300 Soldaten nach Frankreich in den Krieg. Somit gehorte Siam nach Kriegsende zu den Siegermachten. Nach langen und zahen Verhandlungen erreichte Außenminister Prinz Devawongse Varoprakar ein Ende der exterritorialen Rechtsprechung und ein neues Zollgesetz. Dies hatte jedoch auf die Wirtschaft keinerlei Auswirkungen. Siam blieb ein Lieferant fur Rohstoffe, importierte Industrieguter und die Gewinne flossen in der Regel ins Ausland ab.

Als Konig Vajiravudh im Jahr 1925 starb, hatte sich in der Intelligenzschicht des Landes eine gewisse Unzufriedenheit mit der Monarchie breitgemacht. Obwohl Vajiravudh wichtige Posten an Nichtadelige vergab, fand keine Umgestaltung der politischen Institutionen statt. Auch der kostspielige, luxuriose und teils ausschweifende Lebensstil des Monarchen erregte Missfallen.

Nachfolger Konig Prajadhipok (Rama VII.) etablierte eine neue Institution, den Obersten Staatsrat. Er wurde mit einflussreichen Mitgliedern der koniglichen Familie besetzt. Da in der Elite des Landes zunehmend die Errichtung einer konstitutionellen Monarchie gefordert und diskutiert wurde, ließ er eine Verfassung ausarbeiten, die jedoch aufgrund von Widerstanden im Konigshaus selbst nicht umgesetzt wurde.

Die Weltwirtschaftskrise traf in jener Zeit auch Siam hart. Der Preis fur Siams wichtigstes Exportgut, den Reis, verfiel. Als Folge davon sanken auch das Einkommen der Bauern und die Staatseinnahmen. Vor dem Hintergrund dieser sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten kam es 1932 zu einem Staatsstreich, infolge dessen sich der Konig einer Verfassung unterwerfen musste. [40] [41]

Ubergang zur konstitutionellen Monarchie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Militar vor der Thronhalle wahrend des Staatsstreichs 1932

Ein kleiner Kreis aus dem aufstrebenden Burgertum kommender, ehemaliger Studenten (die allesamt ihr Studium in Europa ? meist Paris ? absolviert hatten), unterstutzt von einigen Militars, war es, der die absolute Monarchie am 24. Juni 1932 in einem nahezu gewaltlosen Putsch sturzte, der auch ?Siamesische Revolution“ genannt wurde. Die Gruppe, die sich Khana Ratsadorn (? Volkspartei “) oder ?Forderer“ nannte, versammelte Offiziere, Intellektuelle und Burokraten, die teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen vertraten und die nur die gemeinsame Ablehnung der absoluten Monarchie einte.

Die ?Forderer“ installierten eine konstitutionelle Monarchie mit Prajadhipok als Konig an der Spitze ? eine entsprechende Verfassung wurde am 10. Dezember des Jahres verkundet (weshalb der 10. Dezember in Thailand ein Feiertag ist). Am selben Tag wurde der erfahrene und eher konservative Justizbeamte Phraya Manopakorn Nititada , der bereits seit dem 28. Juni provisorischer Premier gewesen war, zum Premierminister ernannt. Mit der Auswahl eines nicht zu ihrer Gruppe gehorenden Regierungschefs wollte die ?Volkspartei“ den Verdacht vermeiden, den Umsturz nur betrieben zu haben, um selbst an die Macht zu kommen. Allerdings fuhrte der Sturz der Monarchie nicht zu freien Wahlen, politische Zusammenschlusse blieben verboten. Burokratie und Militar teilten sich die Macht in der Nationalversammlung . Die Verfassung wurde der monarchistischen Staatsideologie (?Nation, Religion, Konig“) als vierte Saule beigefugt.

In der folgenden Zeit zeigte sich, wie heterogen die Gruppe der ?Forderer“ war und sie zerfiel in mehrere rivalisierende Flugel, insbesondere den der hohen Offiziere, den der jungeren Offiziere und den der Zivilisten. Fur den Vordenker des liberalen und zivilen Flugels, Pridi Phanomyong war es mit dem bloßen Wechsel der Regierungsform nicht getan. Er strebte eine tiefgreifende Veranderung des sozialen und wirtschaftlichen System des Landes an. Dazu legte er im Januar 1933 einen okonomischen Plan vor, der als ?gelbes Heft“ bekannt wurde. Darin schlug er unter anderem die Verstaatlichung von Ackerland, Industrialisierung durch Offentliche Unternehmen , allgemeine Gesundheitsversorgung und Rentenversicherung vor. Dem Konig, dem eher konservativen Ministerprasidenten Phraya Manopakorn, aber auch den hohen Offizieren in der ?Volkspartei“ um Phraya Songsuradet und sogar Pridis Studienfreund und Mitstreiter Prayun Phamonmontri mutete das kommunistisch an und sie griffen den Plan scharf an.

Aus Angst, dass Pridis liberaler Flugel, der in der Nationalversammlung die Mehrheit hatte, die Vorhaben beschließen konnte, loste Phraya Manopakorn im April das Parlament auf, verhangte den Notstand und setzte die noch kein Jahr alte Verfassung teilweise wieder außer Kraft. Er verhangte ein Gesetz gegen kommunistische Umtriebe, das sich weniger gegen die nahezu unbedeutende Kommunistische Partei Thailands , als vielmehr gegen die vermeintlich kommunistischen Vorhaben Pridis richtete. Gegen das staatsstreichartige Handeln von Phraya Manopakorn leisteten jedoch die jungeren Offiziere der ?Volkspartei“ widerstand und sie unternahmen im Juni 1933 einen Gegenputsch , dem sich im letzten Moment auch der ranghochste Offizier der ?Volkspartei“, Phraya Phahon Phonphayuhasena anschloss.

Phibunsongkhram als junger Offizier

Nach dem Sturz Phraya Manopakorns wurde Phraya Phahon neuer Ministerprasident. In seiner Regierung spielten die jungeren Offiziere der Volkspartei, allen voran ihr Anfuhrer Phibunsongkhram eine entscheidende Rolle. Pridi Phanomyong wurde vom Vorwurf des Kommunismus freigesprochen, sein okonomischer Plan aber großtenteils nicht weiterverfolgt. Lediglich einige seiner Ideen, wie der Ausbau der Grundschulen und Industrialisierung mit staatlichen Betrieben, wurden schrittweise umgesetzt. 1934 wurde unter maßgeblicher Beteiligung Pridis die Thammasat-Universitat in Bangkok gegrundet, die mit ihrem liberalen Selbstverstandnis bis heute ein Symbol fur Freiheit und Demokratie geblieben ist. Gleichzeitig erstarkte die von Phibunsongkhram gefuhrte nationalistische, am totalitaren Gedankengut Italiens, Deutschlands, Japans, aber auch der ?Jungturken“ ( Kemal Ataturk ) orientierte Fraktion in der Volkspartei.

Im Oktober 1933 versuchten die Royalisten, zuruck an die Macht zu gelangen und Prinz Boworadet unternahm einen militarischen Aufstand gegen die konstitutionalistische Regierung. Dadurch gelangte Siam an den Rand eines Burgerkriegs. Den Regierungstruppen unter Phibunsongkhram gelang es jedoch, die Rebellion niederzuwerfen. Konig Prajadhipok hatte den royalistischen Aufstand nicht unterstutzt und versuchte sich mit der ?Volkspartei“ zu arrangieren. Als er jedoch nach einem Verfassungskonflikt mit der Regierung realisierte, dass mit ihnen kein Kompromiss zu finden war, dankte er 1935 ab und ging ins Exil nach England, wo er 1941 starb. Da Prajadhipok kinderlos war, folgte ihm sein neunjahriger Neffe Ananda Mahidol nach, der noch in der Schweiz zur Schule ging. Ein dreikopfiger Regentschaftsrat ubernahm stellvertretend fur ihn die Geschafte.

Nationalismus unter Feldmarschall Phibunsongkhram [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Plakat, das ?unzivilisierte“ und ?zivilisierte“ Kleidung gemaß der Kulturreform demonstriert

1938 wurde Oberst Phibunsongkhram , ein offener Anhanger Mussolinis und Hitlers, Premierminister. Bis 1942 erließ er eine Reihe von kulturellen Verordnungen (ratthaniyom) , die den Wunsch nach gesellschaftlicher Modernisierung, aber auch einen autoritaren und ubersteigert nationalistischen Geist widerspiegelten. Als erstes anderte er den Landesnamen von Siam 1939 in Thailand (Prathet Thai) . Dies richtete sich gegen die ethnische Vielfalt im Land (Malayen, Chinesen, Laoten, Shan etc.) und grundet auf der Idee einer ?Thai-Rasse“, einem pan-thailandischen Nationalismus, dessen Programm die Integration der Shan , der Laoten und anderer Tai-Volker , etwa in Vietnam , Birma und Sudchina in ein ?Großthailandisches Reich“ vorsah. Weitere Erlasse geboten den Burgern, sich nur als ?Thai“ zu bezeichnen, drangten den Gebrauch regionaler Dialekte und anderer Sprachen zuruck, verlangten Ehrfurcht vor der Flagge, der National- und Konigshymne, den Kauf von thailandischen Produkten, und setzten das Vertreten auslandischer Interessen mit Landesverrat gleich. Chinesische Namen mussten in thailandische geandert werden, Kandidaten fur die Militarakademie mussten nachweisen, dass sie ?reinrassige“ Thais waren. Schließlich wurde der Gebrauch westlicher Kleidung und Sitten (unter anderem Hute fur Manner und Frauen, dazu Handschuhe und hohe Absatze fur Frauen; der Mann sollte die Frau kussen, bevor er zur Arbeit ging) vorgeschrieben.

Die vernichtende Niederlage Frankreichs gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg war nun der willkommene Zeitpunkt fur die thailandische Fuhrung, einen Angriff auf die franzosische Kolonie Indochina zu beginnen. Dieser begann 1940 mit kleineren Zusammenstoßen und mundete 1941 in einen kriegerischen Konflikt. Hierbei musste zwar eine schwere Niederlage in der Seeschlacht von Ko Chang hinnehmen, dominierte jedoch zu Lande und in der Luft. Das Japanische Kaiserreich , damals bereits dominierende Großmacht im sudostasiatischen Raum, ubernahm die Rolle des Vermittlers. Die Verhandlungen beendeten den Franzosisch-Thailandischen Krieg mit thailandischen Gebietsgewinnen in den franzosischen Kolonien Laos und Kambodscha . Zur Feier des Sieges ernannte sich Phibunsongkhram selbst zum Feldmarschall, ließ sich phu nam (?der Fuhrer“) nennen und einen Personenkult um ihn betreiben.

Zweiter Weltkrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein britischer Bomber attackiert die Bahnstrecke des ”Death Railway“

Die japanische Expansion 1941 (siehe Pazifikkrieg ) brachte Thailand in eine prekare Position. Die Thais verbundeten sich anfangs mit den Japanern, als diese in Indochina die Kontrolle ubernommen hatten. Thailandische Truppen besetzten etwa 25.000 Quadratmeilen der Provinz Battambang , ein Gebiet das 1907 an Franzosisch-Indochina verloren gegangen war. Die offizielle Abtretung erfolgte mit Unterstutzung der Japaner am 21. August 1941 in Saigon .

Aufgrund seiner strategisch bedeutsamen Lage zwischen den damals britischen Kolonien Malaya und Birma stellte Japan nach dem Angriff auf Pearl Harbor ein zweistundiges Ultimatum an Thailand und startete anschließend am 8. Dezember 1941 die Invasion Thailands . Nach nur wenigen Stunden des Widerstands gab Thailand nach und schloss am 21. Dezember 1941 einen Bundnisvertrag mit Japan. Nachdem Phibunsongkhram sein Land zunachst noch moglichst neutral halten wollte, erklarte Thailand ? auf japanischen Druck ? am 25. Januar 1942 Großbritannien und den USA den Krieg. Der thailandische Botschafter in den USA, Seni Pramoj , verweigerte jedoch die Uberbringung der entsprechenden Urkunde. Japan nutzte Thailand in der Folgezeit als Ausgangspunkt fur seine weiteren Invasionen Malayas und Birmas . Auch die thailandische Armee beteiligte sich daran und besetzte die nordmalaiischen Sultanate ( Kedah bzw. Saiburi, Perlis , Kelantan und Terengganu waren von 1943 bis 1945 thailandische Provinzen) sowie Teile der Shan-Staaten .

Der Kriegseintritt fuhrte zu einem endgultigen Bruch zwischen Pridi Phanomyong und Phibunsongkhram. Pridi grundete mit seinen Anhangern eine Widerstandsbewegung gegen die Japaner, die sich mit der von Seni Pramoj geleiteten und von den Alliierten unterstutzten Seri-Thai-Bewegung verband. Die japanische Armee stationierte in Bangkok und in der westlichen Provinz Kanchanaburi , durch die die strategisch wichtige Eisenbahn ( Todeseisenbahn genannt) uber den Mae Nam Khwae Noi (Khwae-Noi-Fluss, ?River Kwai“) gefuhrt werden sollte, 150.000 Soldaten. Gebaut wurde von Juni 1942 bis Oktober 1943, es starben uber 90.000 Menschen. Die USA und Großbritannien flogen zwischen Januar 1942 und April 1945 eine Reihe von Luftangriffen auf die Hauptstadt Bangkok. Phibunsongkhram plante in dieser Zeit den Bau einer neuen Hauptstadt im Landesinneren, in der schwer zuganglichen Provinz Phetchabun . Als der Premier im Juli 1944 in der Nationalversammlung offiziell die Verlegung der Hauptstadt vorschlug, wandte sich die Parlamentsmehrheit von ihm ab und er musste zurucktreten. Sein Nachfolger war Khuang Aphaiwong , der nach außen hin das Bundnis mit Japan aufrechterhielt, zugleich aber die Zusammenarbeit der Seri-Thai-Bewegung mit den Alliierten bewusst tolerierte.

Zeitgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kriegsende und Nachkriegszeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann eine politisch unruhige Zeit. Es bildeten sich drei maßgebliche politische Lager heraus. Linke und progressiv-liberale Krafte um Pridi Phanomyong bildeten die Sahachip-Partei, die vor allem im Nordosten ( Isan ) stark und mit der Gewerkschaft Central Labor Union verbunden war. Royalistische Konservative, Vertreter des Adels und Großgrundbesitzes, setzten dem die Demokratische Partei entgegen. Teile des Militars, die noch immer Phibunsongkhram anhingen und ihre Entmachtung durch Zivilisten nicht hinnehmen wollten, grundeten die Thammathipat-Partei (?Herrschaft des Dharma “). [42] Im September 1945 wurde Thailand wieder zuruck in Siam benannt. Nachdem das Land auf die wahrend des Zweiten Weltkrieges eroberten Gebiete in Birma und Malaya verzichtet hatte, erklarten die USA die thailandische Kriegserklarung von 1942 ruckwirkend fur null und nichtig und forderten keine Reparationen . Das Vereinigte Konigreich, das direkte Kampfe mit thailandischen Truppen in seinen sudostasiatischen Kolonien erlebt hatte, verlangte zur Wiedergutmachung die Lieferung von 1,5 Millionen Tonnen Reis. Im Mai 1946 bekam das Land eine demokratische Verfassung. Anders als zuvor, wurden nach dieser alle Abgeordneten direkt vom Volk gewahlt. Beamte und Soldaten wurden von politischen Amtern ausgeschlossen.

Am 9. Juni 1946 kam der junge Konig Ananda Mahidol unter bis heute nicht geklarten Umstanden ums Leben. Sein 18-jahriger Bruder Bhumibol Adulyadej sah sich plotzlich mit der Aufgabe konfrontiert, die Thronfolge zu ubernehmen. Dem Antrag Siams auf Aufnahme in die Vereinten Nationen empfahl der Sicherheitsrat ? nach Ruckgabe der gewonnenen Gebiete in Kambodscha und Laos an Frankreich ? in der Resolution 13 vom 12. Dezember 1946 zuzustimmen; die Aufnahme des Landes erfolgte am 16. Dezember.

Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Konig Bhumibol (1927?2016) studierte Naturwissenschaften in der Schweiz . Fur seine neuen Aufgaben orientierte er sich jedoch um und schloss 1951 in Politik und Rechtswissenschaften ab. Zuvor wurde er am 5. Mai 1950 zum Konig gekront. Seither fuhrte er in zahlreichen Entwicklungsprojekten, insbesondere fur die Bewasserung unterentwickelter Landesteile, selbst Regie und kummerte sich um Not und Probleme im Land. Das brachte ihm in der Bevolkerung großte Sympathie und Respekt bis hin zu Verehrung ein, und die Monarchie erlangte großes Prestige und Einfluss. Im Jahre 1987 erhielt der Konig nach einer Volksbefragung den Beinamen ?Der Große“.

Autoritare Regierungen (1948 bis 1973) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1947 wurde die zivile Regierung durch einen erneuten Militarputsch gesturzt. Es regierte erneut Feldmarschall Phibunsongkhram. Ab dem 24. Juni 1949 war die offizielle Bezeichnung des Staates wieder Thailand. Die Regierung Phibunsongkhrams naherte sich im Zuge des Koreakrieges den USA an und entsandte (im Auftrag der Vereinten Nationen) thailandische Truppen nach Korea. Kurz bevor Konig Bhumibol von seinen Studien in der Schweiz nach Thailand zuruckkehrte, setzten die fuhrenden Militars im ?stillen Coup“ die Verfassung außer Kraft. So schalteten sie jeden Einfluss des Konigs oder des Parlaments aus. Ebenfalls vor dem Hintergrund des beginnenden Kalten Kriegs und dem engen Bundnis mit den USA wurden im November 1952 um die 1000 Mitglieder der thailandischen Friedensbewegung verhaftet, der viele Kommunisten und chinesische Immigranten angehorten, aber auch der Dichter Kulap Saipradit , Studenten der Thammasat-Universitat sowie die Frau und der Sohn des exilierten Pridi Phanomyong. [43] 1954 wurde Thailand Mitglied der von den USA initiierten SEATO , die in Bangkok ihren Sitz hatte, und blieb es bis 1975. Die Regierungen der USA und das thailandische Militar pflegten in den folgenden Jahrzehnten intensive Kontakte, die sich spater im Verlauf des Vietnam-Krieges fur die US-Amerikaner auszahlten. [44]

Feldmarschall Sarit Thanarat (1957)

Die Diktatur Phibunsongkhrams wurde ihrerseits durch einen Staatsstreich des Feldmarschalls Sarit Thanarat gesturzt, der zunachst durch eine Ubergangsregierung Wahlen organisieren ließ und anschließend im Oktober 1958 im Rahmen einer autoritaren ?Revolution“ selbst die Regierung ubernahm. Zwischen 1951 und 1955 sowie 1958 bis 1968 waren alle Parteien verboten. 1959 wurde eine neue provisorische Verfassung mit großeren Vollmachten fur den Regierungschef in Kraft gesetzt. Sarit ging jedoch nicht nur brutal gegen politische Gegner vor, er bemuhte sich auch um die Entwicklung des Landes, insbesondere des landlichen Raums. Er verlangerte die Pflichtschulzeit auf sieben Jahre und grundete neue Universitaten, um den großen Bedarf an Lehrern und anderen Fachkraften zu decken. Er betrieb eine Abkehr von der Wirtschaftsentwicklung durch Staatsbetriebe hin zu marktwirtschaftlichen Prinzipien. Die thailandische Volkswirtschaft wuchs in den Sechzigerjahren rasant.

Der Feldmarschall hatte ein ausgezeichnetes Verhaltnis zum jungen Konig Bhumibol Adulyadej. Er forderte die Verehrung des Volkes fur den Monarchen als Mittel gegen den drohenden Kommunismus. Viele royalistische Riten, die nach dem Ende der absoluten Monarchie 1932 abgeschafft worden waren, wurden wieder eingefuhrt und das Bild des Konigs als wohltatiger Landesvater propagiert. Die weit uber reprasentative Funktionen hinausgehende Rolle, die Bhumibol im weiteren Verlauf der Geschichte hatte, geht maßgeblich auf diese Phase zuruck. Nach Sarits Tod 1963 folgte ihm sein Stellvertreter, Feldmarschall Thanom Kittikachorn , an der Regierungsspitze nach.

Ab Mitte der 1960er-Jahre fuhrten der Staat und die bewaffneten Einheiten der verbotenen Kommunistischen Partei Thailands (KPT) Krieg gegeneinander. Die Regierung bekampfte Freischarler der ?Volksbefreiungsarmee“ im Isan , die von der Volksrepublik China unterstutzt wurden. 1965, wahrend des Vietnamkrieges , gewahrte die Regierung den USA das Nutzungsrecht von Flugplatzen. Die thailandischen Streitkrafte waren daruber hinaus selbst unter den großten Truppenstellern im Rahmen der sogenannten Free World Military Forces , die aufseiten der USA in Vietnam kampften. 1967 waren bereits 40.000 amerikanische Soldaten in Thailand stationiert. Die Ausweisung von Thailand als Gebiet fur Rest & Recreation (R&R; ?Erholung und Entspannung“) wahrend des Kriegs trug wesentlich zur Entwicklung des Landes als Tourismusdestination (allerdings auch zum ? Sextourismus “) bei.

1968 erfolgte eine Verfassungsreform mit einer zusatzlichen Kammer fur das Parlament. Wahlen wurden 1969 durchgefuhrt. Nach einer kurzen Phase mit demokratischen Rechten setzte Feldmarschall Thanom nach einem Staatsstreich am 17. November 1971 die Verfassung wieder außer Kraft und schaltete das Parlament aus.

Zwischen Militarregierung, Demokratie und ?Halbdemokratie“ (1973 bis 1988) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Juni 1973 begannen Massendemonstrationen fur Demokratie , die von den Universitaten ausgingen und an denen bis zu 500.000 Menschen teilnahmen. Am 14. Oktober eskalierte die Armee ihr brutales Vorgehen, totete 77 Menschen und verletzte uber 800. Am gleichen Abend wurde der Konig aktiv. Er drangte die Militarmachthaber ins Exil und ernannte Sanya Dharmasakti , den parteilosen Rektor der Thammasat-Universitat , zum Ministerprasidenten. Nach der Wiederzulassung der Parteien 1974 und den anschließenden Wahlen wurde Seni Pramoj Premierminister. Seine Regierung zerbrach nach wenigen Monaten und sein Bruder Kukrit , der einer konkurrierenden Partei vorstand, folgte ihm im Amt. Die neue Verfassung beschnitt die Eingriffsmoglichkeiten der Regierung. Unter Kukrit nahm Thailand diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China auf, unter Preisgabe derjenigen zu Taiwan . Im Inneren musste sich Thailand gegen Guerilleros in der Provinz Nan wehren und sezessionistische Tendenzen im moslemischen Suden ( Yala , Narathiwat , Pattani ) unterbinden. In den folgenden Jahren litt das Land nicht nur an den Folgen der Olkrise , sondern auch an den Fluchtlingsstromen aus den fruheren franzosischen Kolonien ( Franzosisch-Indochina ). Etwa 300.000 Menschen wurden in Lagern im Nordosten untergebracht.

Außenpolitisch musste Thailand auf die kommunistische Machtubernahme in Laos , Vietnam und Kambodscha reagieren. Die Angst vor dem Domino-Effekt fuhrte zur extremen Ablehnung von linksgerichteten und progressiven Kraften im Inland durch das Militar, einflussreiche Teile der Regierung und Gesellschaft. Armee und Innenministerium unterstutzten ultrarechte Paramilitar-Bewegungen wie die ? Roten Buffel “ und ? Village Scouts “ und die antikommunistische Propagandaorganisation Nawaphon . Diese machten Hatz auf linke Parteien und Politiker, aktive Studenten, Gewerkschaften und Bauernorganisationen.

Das Militar verstarkte seinen Druck auf die zivile Regierung. Nach dem Massaker an der Thammasat-Universitat , bei dem wenigstens 46 linksgerichtete Studenten und Demokratieaktivisten starben, loste Premier Seni Pramoj das Parlament auf und ubergab die Macht an eine Militarjunta unter Admiral Sangad Chaloryu . Nach der Zerschlagung der Demokratiebewegung verstarkte sich der Zulauf zu den kommunistischen Aufstandischen noch. Auch linksgerichtete Intellektuelle und Aktivisten schlossen sich ihnen an. Die ?Volksbefreiungsarmee“ hatte uber 6000 Kampfer und die KPT behauptete, eine Million Sympathisanten zu haben. Die Regierung erklarte die Halfte aller Provinzen fur kommunistisch infiltriert. 1976?1977 amtierte der rechtsgerichtete Jurist Thanin Kraivichien als Premierminister. Dieser war ein Favorit des Konigs. Sein fanatischer Antikommunismus ging aber selbst dem Militar zu weit und er wurde durch General Kriangsak Chomanan ersetzt. In der Folgezeit teilten die Militars ihre Macht allerdings mit Zivilisten und hielten die verfassungsmaßigen Strukturen formal aufrecht.

Prem Tinsulanonda (1984)

Kriangsak bemuhte sich, die Beziehungen zu den sozialistischen Machten China und Sowjetunion sowie den Staaten der Region zu verbessern. Damit konnte er die auslandische Unterstutzung fur die Aufstandischen im Inland beenden. Im Marz 1980 wurde General Prem Tinsulanonda zum Premierminister ernannt. Er bot den Kampfern und Aktivisten der KPT 1982 eine Amnestie an, die viele annahmen und in die Gesellschaft zuruckkehrten. Prem begann mit der Liberalisierung der Wirtschaftspolitik und reaktivierte das parlamentarische System nach der Verabschiedung einer neuen Verfassung 1983, in welcher der Nationalversammlung ein ernannter Senat zur Seite trat. Die direkte Militarprasenz in der Offentlichkeit verschwand. Prem gelang es, sich mit Unterstutzung des Konigs als moderat darzustellen und die Wahlen zu gewinnen, letztlich blieb seine Regierung jedoch von autoritaren Zugen gepragt. Das Regierungssystem kann daher als ?Halbdemokratie“ bezeichnet werden. 1988 trat der General nach Unruhen zuruck. Das Parlament wurde aufgelost und freie Wahlen fanden statt, nach denen sich die Militars aus der Tagespolitik zunachst zuruckzogen.

Demokratisierungsprozess mit Ruckschlagen (1988 bis 2001) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 4. August 1988 wurde Chatichai Choonhavan , der bereits in den vorherigen Regierungen Ministeramter bekleidet hatte, nach dem Wahlsieg seiner Partei Premierminister. Unter Chatichai anderte sich die thailandische Außenpolitik. Man suchte wirtschaftliche Beziehungen zu seinen Nachbarn, besonders zu Myanmar . ?Schlachtfelder in Markte verwandeln“ war der neue Leitsatz in den internationalen Beziehungen. Die Unterstutzung der ethnischen Minderheiten in Myanmar wurde eingestellt, die Politik des ?Kalten Krieges“ gegen den Nachbarn hatte ausgedient. Ende der 1980er-Jahre boomte die Wirtschaft mit Wachstumsraten von bis zu 13 %. Die Wirtschaftsleistung verschob sich weiter von der Landwirtschaft hin zur Industrie und richtete sich stark auf Export aus. Thailand wurde zur zweiten Generation der Tigerstaaten (oder ? Pantherstaaten “) gezahlt. Die Infrastruktur wurde in dieser Zeit stark ausgebaut. Viele Dorfer bekamen erstmals Stromversorgung und Telefonanschluss. Viele Thailander zogen trotzdem vom Land in die Stadte. Bangkok entwickelte sich zu einer Weltstadt mit Burohochhausern und Stadtautobahnen, aber auch chronisch verstopften Straßen. [45]

Demonstranten und Militar im ?Schwarzen Mai“ 1992

Chatichai wurde am 23. Februar 1991 bei einem Militarputsch durch die Generale Sunthorn Kongsompong und Suchinda Kraprayoon und weiteren Generalen des funften Jahrgangs der Chulachomklao-Militarakademie gesturzt. Sie nannten sich selbst ?Nationalrat zur Friedenssicherung“ ( National Peace Keeping Council - ???????????????????????????????? , kurz NPKC - ??? ). Die Generale warfen der gesturzten Regierung massive Korruption vor. Am 2. Marz 1991 wurde der Geschaftsmann Anand Panyarachun vom NPKC in die Position des Premierministers eingesetzt, die er etwa ein Jahr innehatte. Seine Antikorruptionsmaßnahmen waren sehr popular, waren aber der Militar-Clique nicht genehm. Daher wurde nach erneuten Wahlen im Marz 1992 einer der Anfuhrer des Putsches, General Suchinda Kraprayoon, am 7. April zum Premierminister von Thailand ernannt, obwohl er kein gewahlter Abgeordneter war. Alle Proteste gegen diese offenkundige Manipulation des politischen Systems wurden rigoros unterdruckt. Dies fuhrte dazu, dass sich alle Krafte der Opposition, einschließlich einiger prominenter Politiker, Akademiker, Arbeiterfuhrer und Studenten zusammenschlossen. Unter der Fuhrung des fruheren Gouverneurs von Bangkok, Generalmajor Chamlong Srimuang wurde im Mai 1992 der großte Demonstrationszug veranstaltet, der bis dahin in Bangkok je zu sehen war. Militar wurde aufgefahren und eine Ausgangssperre verhangt. Der Versuch der Militars, die Veranstaltung aufzulosen, fuhrte dazu, dass mehrere Demonstranten auf ihrem Weg vom Sanam Luang zum Demokratiedenkmal erschossen wurden. Nach offiziellen Angaben gab es dabei 52 Tote, mehr als 150 Menschen wurden vermisst. [46] Dieser Vorfall ging als der Schwarze Mai in die Geschichte des Landes ein. Nach diesen Vorfallen griff der Konig Thailands Bhumibol Adulyadej ein, um ein weiteres Blutvergießen zu verhindern. Am 24. Mai 1992 trat Suchinda als Premierminister zuruck und ging ins Exil.

Der Royalist Anand Panyarachun wurde daraufhin vom Konig erneut fur die Ubergangszeit zum Premierminister ernannt, bis im September 1992 erneut Wahlen durchgefuhrt werden konnten. Nach einem erfolgreichen Wahlsieg der Demokratischen Partei Thailands wurde am 23. September 1992 Chuan Leekpai Premierminister von Thailand. Nach der Parlamentswahl im Juli 1995 wurde Chuan von Banharn Silpa-archa von der Chart-Thai-Partei abgelost. Er stand einer instabilen ? 7-Eleven -Koalition“ aus sieben Parteien und elf innerparteilichen Gruppen vor, die das Regierungsgeschaft in den Augen ihrer Kritiker wie einen Selbstbedienungsladen verstanden. [47] Banharn wurde bekannt durch den Umstand, dass er als Verkehrs-, spater Innen- und schließlich Premierminister einen Großteil des thailandischen Straßenbauetats in seiner Heimatprovinz Suphan Buri ausgab. [48] Aufgrund der Skandale zerfielen Banharns Partei und seine Regierungskoalition und er musste fur November 1996 vorgezogene Neuwahlen ansetzen, bei denen die Chart-Thai-Partei massiv verlor.

Wahlsiegerin war die Partei der Neuen Hoffnung des pensionierten Generals Chavalit Yongchaiyudh , der neuer Regierungschef wurde. Wahrend der Regierungszeit Chavalits wurde am 11. Oktober 1997 eine neue Verfassung in Kraft gesetzt, das liberalste Grundgesetz in der Geschichte Thailands und eines der demokratischsten, das es je in Sudostasien gegeben hat. Weil zum ersten Mal eine vom Volk gewahlte Versammlung die Verfassung ausgearbeitet und Vertreter der Zivilgesellschaft intensiv zu ihr beigetragen hatten, bekam sie den Beinamen ?Volksverfassung“. Im gleichen Jahr kam es aber auch zur Wirtschaftskrise in Thailand . Der Wert des Baht fiel rapide und Thailand war dem Staatsbankrott nahe. Da sich ein Teil der mitregierenden Thailandischen Burgerpartei (die sogenannte Kobra-Gruppe) abspaltete und die Seiten wechselte, musste Chavalit am 6. November 1997 zurucktreten. Nachfolger wurde der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Chuan Leekpai, der bereits von 1992 bis 1995 Premierminister gewesen war. Dieser bemuhte sich, mithilfe des Internationalen Wahrungsfonds (IWF) die Wirtschaft des Landes wieder zu stabilisieren.

Die Ara Thaksin Shinawatra (2001 bis 2006) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Thaksin Shinawatra 2002

Aus den Wahlen am 9. Februar 2001 ging Thaksin Shinawatra als neuer Premierminister hervor. Er ubernahm das Amt von Chuan Leekpai und wurde bei den Wahlen am 6. Februar 2005 ? als erster demokratisch gewahlter Regierungschef in der thailandischen Geschichte ? mit uberwaltigender Mehrheit in diesem Amt bestatigt. Bereits in der ersten Amtsperiode setzte die Regierung Thaksins zentrale Wahlversprechen seiner populistischen Thai-Rak-Thai-Partei (TRT) um: Schuldenmoratorium fur Bauern, staatlich finanzierte Mikrokredite auf lokaler Ebene, allgemeiner Zugang zum Gesundheitssystem. Damit erwarb er sich große Popularitat, vor allem bei der Landbevolkerung im Norden und Nordosten des Landes.

Allerdings zeigte Thaksin nach seinem Amtsantritt bald autoritare Tendenzen. In einem ?Krieg gegen Drogen“ starben 2003 fast 2500 Menschen. Menschenrechtsorganisationen zufolge fiel ein Großteil von ihren außergerichtlichen Hinrichtungen zum Opfer. Thaksins kompromissloses Vorgehen gegenuber den muslimisch-malaiischen Separatisten in den Sudprovinzen fuhrte zu einem Wiederaufflammen des zuvor ruhenden Konflikts, der zunehmend mit terroristischen Mitteln vonseiten der Separatisten und Islamisten, aber auch erheblicher Gewalt der thailandischen Sicherheitskrafte (auch gegen Zivilisten) gefuhrt wurde. Der Sudthailand-Konflikt halt bis heute an, bis Anfang 2016 starben dabei uber 6500 Menschen. Außerdem wurden Thaksin Behinderung der Presse und personliche Bereicherung seiner Familie vorgeworfen. Eine Gruppe namens Volksallianz fur Demokratie (PAD), wegen der Konigstreue ausdruckenden Farbe ihrer Kleidung auch ?Gelbhemden“ genannt, organisierte monatelange Proteste, die am 2. April 2006 zu vorgezogenen Neuwahlen fuhrten.

Thaksins Partei Thai Rak Thai gewann die Wahlen, allerdings hatten alle großeren Oppositionsparteien den Urnengang boykottiert. Das Parlament konnte sich schließlich nicht konstituieren, da in einigen Wahlbezirken nicht das erforderliche Quorum erreicht wurde und damit der Abgeordnete der TRT nicht gewahlt wurde. Der Oberste Gerichtshof des Landes entschied am 8. Mai 2006, dass die Wahl vom 2. April ungultig sei. Neuwahlen waren nun fur den 15. Oktober 2006 vorgesehen.

Putsch, Militarherrschaft und politische Krise (2006 bis 2008) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bangkoker, die den Putsch begrußen, machen Bilder von ihren Kindern mit den Soldaten.

Am 19. September 2006 kam es zu einem unblutigen Putsch . Polizei und Militarkrafte unter Fuhrung des Oberkommandierenden des Heeres, Sonthi Boonyaratglin , besetzten Bangkok und entmachteten den geschaftsfuhrenden Ministerprasidenten Thaksin Shinawatra, der sich zu diesem Zeitpunkt bei der UN-Generalversammlung in New York aufhielt. Die Putschisten setzten die Verfassung von 1997 außer Kraft, losten das Parlament, die Regierung und das Verfassungsgericht auf. Die Junta ernannte sich selbst zum ?Rat fur demokratische Reformen unter der konstitutionellen Monarchie“. Thaksin rief von New York aus den Notstand aus, was an seiner Entmachtung jedoch nichts anderte. Die Pressefreiheit wurde eingeschrankt. Der Konig forderte die Bevolkerung auf, Ruhe zu bewahren und den Anordnungen der neuen Machthaber zu folgen. Er sicherte den Putschisten am 20. September seine Unterstutzung zu.

Der ?Rat fur demokratische Reformen“, an dessen Spitze General Sonthi stand, regierte mit Hilfe von Erlassen. Am 1. Oktober 2006 setzte er eine Ubergangsregierung unter Fuhrung des pensionierten Generals Surayud Chulanont ein, dessen Kabinett am 9. Oktober 2006 vom Konig vereidigt wurde.

Eine neue Verfassung , die die Ruckkehr zur Demokratie ermoglichen sollte, wurde durch einen von der Militarfuhrung bestimmten Verfassungsrat ausgearbeitet. Sie gewahrt dem Militar mehr Einfluss, fordert kleinere Parteien und beschrankt den Einfluss gewahlter Politiker, um so eine Machtkonzentration auf eine Person und eine Partei wie unter Thaksin zu verhindern. Am 19. August 2007 stimmten die Thailander bei einer Volksabstimmung dem Verfassungsentwurf zu. Die Beteiligung lag allerdings nur bei 60 %, der Anteil der Ja-Stimmen bei 57 %. In 24 Provinzen im Norden und Nordosten gab es mehr Nein- als Ja-Stimmen.

Nach anfanglicher Hoffnung auf schnelle Reformen und einer Losung des Konflikts im Suden des Landes manifestierte sich im Laufe von 2007 schon wieder Unzufriedenheit gegenuber der Ubergangsregierung: Den einen war sie zu moderat, die anderen straubten sich prinzipiell gegen eine vom Militar beeinflusste Regierung. Die heterogene Koalition der Verfassungsgegner besteht vor allem aus ehemaligen Thaksin-Anhangern sowie aus uberzeugten Demokraten, die eine Beteiligung der Militars an der Regierung grundsatzlich ablehnen, da Thailand hiermit zu einer ?gelenkten Demokratie“ zuruckkehre. Einige von ihnen schlossen sich zur Demokratischen Allianz gegen Diktatur ( United Front for Democracy Against Dictatorship , UDD) zusammen, die spater als Bewegung der ?Rothemden“ bekannt wurde.

Am 23. Dezember 2007 fanden Wahlen statt, aus denen die Partei der Volksmacht (PPP), eine Nachfolgepartei von Thaksins Thai Rak Thai, unter Samak Sundaravej als Siegerin hervorging. Die Demokratische Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Abhisit Vejjajiva wurde zweitstarkste Kraft.

Protestierende Anhanger der PAD im August 2008
Proteste vor dem thailandischen Parlamentsgebaude

Ab Mai 2008 begannen verstarkte Proteste von Regierungskritikern um die Volksallianz fur Demokratie (?Gelbhemden“) und die oppositionelle Demokratische Partei, die Premierminister Samak Sundaravej Korruption und gestiegene Verbraucherpreise vorwarfen und seinen Rucktritt forderten. Unterstutzer der Regierung organisierten sich dagegen in der UDD (?Rothemden“).

Ende August 2008 besetzten mehrere tausend Protestierende der ?Gelbhemden“ uber mehrere Tage den Regierungssitz sowie vorubergehend die sudthailandischen Flughafen von Phuket, Krabi und Hat Yai. Mitglieder der Gewerkschaft und der Versorgungswerke bestreikten die Bahnverbindungen Bangkoks. Nach gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen Anhangern und Gegnern der Regierung mit einem Todesopfer verhangte die Regierung am 1. September 2008 den Ausnahmezustand uber Bangkok . Die staatliche Wahlkommission hatte unterdessen der Partei der Volksmacht (PPP) Betrug bei der Wahl am 23. Dezember 2007 vorgeworfen und einen Verbotsantrag gegen sie gestellt.

Am 9. September 2008 entschied das Verfassungsgericht, Samak aufgrund einer Angestelltentatigkeit als Moderator einer Kochsendung im Privatfernsehen, die gemaß der Verfassung nicht mit dem Amt des Premierministers vereinbar sei, seines Amtes zu entheben. [49] Am 17. September 2008 wurde sein Stellvertreter Somchai Wongsawat , ein Schwager Thaksins, zum neuen Premierminister gewahlt. [50]

Nach der Wahl wurden die Proteste der Regierungsgegner unverandert fortgesetzt. Anfang Oktober 2008 wurde mit Chamlong Srimuang ein fuhrender Vertreter der ?Gelbhemden“ festgenommen. [51] Am 7. Oktober 2008 kam es zu weiteren Ausschreitungen in Bangkok. Nachdem Protestierende das Parlamentsgebaude besetzt hatten, versuchte die Polizei gewaltsam, die Demonstrationen aufzulosen. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, mehr als 400 Personen wurden verletzt. [52] Der stellvertretende Premierminister Chavalit Yongchaiyudh ubernahm die Verantwortung fur den Polizeieinsatz und erklarte seinen Rucktritt. Seine Forderung an das Militar, in der Regierungskrise mit einem Putsch einzugreifen, wurde vom Armeechef Anupong Paochinda zuruckgewiesen. [53]

Am 20. November 2008 wurde bei einem Anschlag mit einer Handgranate vor dem belagerten Parlamentsgebaude ein oppositioneller Demonstrant getotet. [54] Die PAD verstarkte daraufhin ihre Aktionen; mehr als 50.000 Menschen versammelten sich in Bangkok zu Kundgebungen. Am 25. November 2008 wurde der internationale Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi von Demonstranten besetzt, zwei Tage spater auch der Inlandsflughafen Bangkok-Don Mueang . Der gesamte Flugbetrieb musste daraufhin eingestellt werden. [55] Mehr als 250.000 Reisende konnten das Land nicht verlassen. [56] Bei einem Bombenanschlag am 2. Dezember 2008 auf den Inlandsflughafen Don Mueang wurden uber 20 Personen verletzt, eine davon todlich. [57]

Am selben Tag verfugte das Verfassungsgericht die Auflosung der Regierungspartei PPP und zwei ihrer Koalitionspartner wegen Wahlbetrugs. Premierminister Somchai und weiteren fuhrenden Mitgliedern der PPP wurde die politische Tatigkeit fur funf Jahre untersagt. Somchai erklarte daraufhin seinen Rucktritt. [58] Die verbliebenen PPP-Abgeordneten organisierten sich als Pheu-Thai-Partei neu. Als Ubergangspremier wird Chaovarat Chanweerakul eingesetzt.

Am 15. Dezember 2008 wurde der bisherige Oppositionsfuhrer Abhisit Vejjajiva zum Premierminister gewahlt, nachdem einige Abgeordnete der Regierungsfraktionen zum Lager der Demokratischen Partei ubergelaufen waren. Die Regierung Abhisit Vejjajiva umfasste mit dem neuen Außenminister Kasit Piromya einen Politiker, der die Flughafenblockade ausdrucklich gut geheißen und die Aktionen der PAD unterstutzt hatte. [59]

Unruhen der Rothemden (2009 und 2010) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anfang April 2009 musste der ASEAN-Gipfel im thailandischen Pattaya abgebrochen werden, nachdem hunderte regierungskritische Demonstranten der ?Rothemden“ den Tagungsort gesturmt hatten. Sie forderten den Rucktritt von Regierungschef Abhisit Vejjajiva, der ihrer Meinung nach nicht legitim an die Macht gekommen war. Dieser rief daraufhin den Notstand aus. [60] Die politischen Unruhen griffen die nachsten Tage auch auf die Hauptstadt Bangkok uber, wo bei Straßenkampfen mit der Polizei und Soldaten zwei Menschen getotet wurden. [61]

Rothemden verschanzen sich hinter Barrikaden aus Autoreifen (15. Mai 2010)

Im Fruhjahr 2010 begannen die Proteste der ?Rothemden“ erneut aufzuflammen. Dabei gingen Sicherheitskrafte massiv gegen die Demonstranten vor, was zu Toten und Verletzten fuhrte. [62] Mitte Marz 2010 stromten protestierende Rothemden in der Hauptstadt Bangkok zusammen, um auf die Regierung Abhisit Druck auszuuben. Rund 150.000 Protestierende besetzten die Phan-Fa-Brucke in der Altstadt. Am 17. Marz verschutteten Demonstranten ihr vorher in Behalter abgefulltes Eigenblut vor Premierminister Abhisit Vejjajivas Amtssitz, um symbolisch ein Opfer fur die Demokratie zu bringen. Am 29. Marz scheiterten zweitagige Verhandlungen zwischen der Regierung und den Protestierenden und es wurde eine Weiterfuhrung der Kundgebungen angekundigt. Am 3. April besetzten Rothemden die zentral gelegene Ratchaprasong -Kreuzung im Stadtteil Pathum Wan in der unmittelbaren Umgebung verschiedener Einkaufszentren und Hotels. Die Kreuzung blieb bis zum Sturm der Sicherheitskrafte das Zentrum der Demonstrationen.

Anfang Mai stellte Abhisit Vejjajiva aufgrund der andauernden Proteste einen Plan zu vorgezogenen Neuwahlen im November vor. Die Opposition stimmte grundsatzlich zu, forderte aber im Gegenzug einen festen Zeitplan zur Auflosung des Parlaments. [63]

Bei einer neuerlichen Eskalation wurde einer der Anfuhrer der Protestbewegung, Seh Daeng erschossen. [64] Nach einer umfassenden Offensive der Armee, bei der erneut mehrere Menschen den Tod fanden, kapitulierten die Anfuhrer der Regierungsgegner, worauf sich die Situation wieder beruhigte. [65] [66]

Regierung Yingluck Shinawatra (2011 bis 2014) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Parlamentswahl am 3. Juli 2011 wurde von internationalen Beobachtern als weitgehend frei und fair beschrieben. Die Pheu-Thai-Partei unter Fuhrung Yingluck Shinawatras , der Schwester des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra , errang dabei die absolute Mehrheit. Dennoch ging sie eine Koalitionsregierung mit mehreren kleineren Parteien ein. Gegner der Pheu-Thai-Partei warfen Yingluck vor, eine Marionette ihres vor der Strafverfolgung geflohenen Bruders zu sein. Thaksin selbst bezeichnete sie als seinen ?Klon“.

In der zweiten Jahreshalfte 2011 ereignete sich die großte Flutkatastrophe seit 50 Jahren ( Uberschwemmungen in Thailand 2011 ). Weite Gebiete entlang des Mae Nam Chao Phraya waren uberschwemmt, fast 400 Menschen kamen ums Leben. Es entstand ein Sachschaden von rund 11,8 Mrd. Euro mit weltweiten Auswirkungen.

Die Regierung Yingluck setzte rasch zwei der Hauptvorhaben der Pheu-Thai-Partei um: Steuernachlasse fur Auto- und Hauskaufer sowie ein garantierter Mindestpreis fur Reis. Zehn Prozent der Staatsausgaben flossen allein in das letztgenannte Programm, was zu einer rapide steigenden Staatsverschuldung und ubervollen Speichern mit auf dem Weltmarkt unverkauflichem Reis fuhrte. [67] [68] [69]

Im August 2013 beschloss das Parlament mit den Stimmen der Regierungsfraktionen eine Verfassungsanderung, der zufolge der Senat vollstandig vom Volk gewahlt werden sollte (bislang wurde nur die Halfte der Senatoren gewahlt, die andere Halfte ernannt). Diese Anderung wurde jedoch vom Verfassungsgericht als unzulassig zuruckgewiesen. Ebenfalls im August 2013 wurde ein Amnestiegesetz ins Parlament eingebracht, und auch Thaksin Shinawatra eine straflose Ruckkehr nach Thailand erlaubt hatte.

Das loste ab Ende Oktober 2013 eine Welle von Massenprotesten der Opposition aus, der sich an manchen Tagen mehr als 100.000 Menschen anschlossen. Am 9. Dezember 2013 ließ die Ministerprasidentin das Parlament auflosen und Neuwahlen ansetzen. Im Januar 2014 versuchte die Oppositionsbewegung, die keine Neuwahlen, sondern nicht naher bestimmte ?Reformen“ durch einen ungewahlten ?Volksrat“ verlangte, das offentliche Leben in Bangkok komplett lahmzulegen. Die Abhaltung der Wahl am 2. Februar wurde von militanten Regierungsgegnern so massiv gestort, dass sie vom Verfassungsgericht fur ungultig erklart wurde. Bei Schießereien und Bombenanschlagen auf die Oppositionsdemonstrationen und Gegendemonstrationen der Regierungsanhanger sowie Zusammenstoßen mit der Polizei zwischen Ende November 2013 und Mai 2014 starben 28 Menschen, uber 800 wurden verletzt. Am 7. Mai enthob das Verfassungsgericht Yingluck und mehrere ihrer Minister ihres Amtes.

Militarherrschaft seit 2014 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In dieser politischen Pattsituation erklarte der Oberkommandierende des Heeres, General Prayut Chan-o-cha am 20. Mai das Kriegsrecht und putschte zwei Tage darauf gegen die Regierung. Als Grund gab er den Wunsch an, der politischen Gewalt ein Ende setzen und das Land wieder befrieden zu wollen. Die Militarjunta erklarte ?Das Volk wieder glucklich machen“ zu ihrem Motto. Zwei Monate nach dem Putsch wurde eine Ubergangsverfassung erlassen. Nach dieser sollten verschiedene von der Junta eingesetzte Gremien eine neue permanente Verfassung erarbeiten und nach einer Phase der ?Versohnung“ das Land zur Demokratie zuruckkehren. Der ursprungliche Zeitplan dafur wurde jedoch immer wieder verzogert. Einen ersten Entwurf fur eine neue Verfassung ließ der von Militars dominierte ?Nationale Reformrat“ im September 2015 scheitern. Ein zweiter Entwurf wurde schließlich im August 2016 in einem Referendum mit 61 % der Stimmen (ca. 55 % Wahlbeteiligung; eine offentliche Kampagne gegen den Entwurf war verboten) angenommen. Der Termin fur Parlamentswahlen wurde mehrfach verschoben.

Eine Parlamentswahl wurde im Marz 2019 abgehalten. Zuvor hatte sich die Militarjunta jedoch durch einen von ihr ernannten Senat und eine Verpflichtung kunftiger Regierungen auf einen ?nationalen strategischen Plan“ fortgesetzten Einfluss gesichert. [70] [71]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Allgemein [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelne Epochen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Fruhgeschichte
Pisit Charoenwongsa, M. C. Subhadradis Diskul : Thailand . Wilhelm Heyne Verlag (Reihe Archaeologia Mundi), Munchen 1978, ISBN 3-453-35022-7 .
  • Sukhothai
A. B. Griswold: Towards A History Of Sukhothai Art . The Fine Arts Department, Bangkok 1967 (oh. ISBN)
Betty Gosling: Sukhothai Its History, Culture, And Art . Asia Books (Oxford University Press), Bangkok 1991, ISBN 974-8206-85-8 .
  • Ayutthaya
Derick Garnier: Ayutthaya ? Venice of the East . River Books, Bangkok 2004, ISBN 974-8225-60-7 .
Dirk Van Der Cruysse (Michael Smithies Transl.): Siam And The West ? 1500?1700 . Silkworm Books, Chiang Mai 2002, ISBN 974-7551-57-8 .
Richard D. Cushman (David K. Wyatt Ed.): The Royal Chronicles Of Ayutthaya . The Siam Society, Bangkok 2000, ISBN 974-8298-48-5 .
  • Chakri-Dynastie
Prince Chula Chakrabongse of Thailand: Lords Of Life, The Paternal Monarchy Of Bangkok . Alvin Redman, London 1960.
Michael Steinmetz: Siam im Jahr 2475 (1932): Das Ende der absoluten Monarchie . Southeast Asien Studies of Humboldt-University, Berlin 2000, ISSN   1432-2811 .
  • Neuzeit
Daniel Fineman: A Special Relationship : the United States and military government in Thailand. Univ. of Hawaii Press, Honolulu 1997, ISBN 0-8248-1818-0 .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c d https://web.archive.org/web/20140619164018/http://thailand.prd.go.th/ebook/inbrief/page.php?cid=1
  2. Volker Grabowsky: Introduction. In: Regions and National Integration in Thailand, 1892?1992. Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 1995, S. 4.
  3. Joyce C White: Dating Early Bronze at Ban Chiang, Thailand. ( Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive ) In: J.-P. Pautreau, A.-S. Coupey, V. Zeitoun, E. Rambault (Hrsg.): From Home erectus to the living traditions: Choice of papers from the 11th International Conference of the European Association of Southeast Asian Archaeologists, Bougon, 25th?29th September 2006. Chiang Mai 2006, S. 91?104, hier S. 99
  4. Ian C. Glover, Berenice Bellina: Ban Don Ta Phet and Khao Sam Kaeo: The Earliest Indian Contacts Re-assessed. In: Early Interactions Between South and Southeast Asia: Reflections on Cross-Cultural Exchange. ISEAS Publishing, Singapur 2011, S. 17?45.
  5. Berenice Bellina, Ian Glover: The archaeology of early contact with India and the Mediterranean World, from the 4th century BC to the 4th century AD. In: Southeast Asia. From Prehistory to History. RoutledgeCurzon, London/ New York 2004, S. 71.
  6. Dougald JW O'Reilly: Early Civilizations of Southeast Asia. AltaMira Press, Lanham MD 2007, S. 182.
  7. Thak Chaloemtiarana: Thailand. The Politics of Despotic Paternalism. Cornell Southeast Asia Program, Ithaca NY 2007, ISBN 978-0-87727-742-2 , S. 247.
  8. Wyatt: Thailand. 2003, S. 10.
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  17. a b K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 129f.
  18. Wyatt: Thailand. 2004, S. 30 ff.
  19. Manuel Sarkisyanz: Die Kulturen Kontinental-Sudostasiens. Wiesbaden 1979, S. 75ff.
  20. Silajaruek Pokhun Ramkhamhaeng. die so genannte Inschrift I. Die Stein-Stele Konig Ramkhamhaengs : alle vier Seiten fotografiert und ubersetzt in sowohl moderne Thai-Schrift als auch in die englische Sprache.
  21. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 14ff.
  22. P. Chomchai: Die Entwicklung der Menschenrechte. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 260f.
  23. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 11?13.
  24. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 17?37.
  25. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 131?137.
  26. Grabowsky: Kleine Geschichte Thailands. 2010. Abschnitt ?Der Isan als Teil des laotischen Reiches von Lan Sang“, S. 85?90.
  27. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 38?43.
  28. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 129?131.
  29. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 43?48.
  30. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 139?140.
  31. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 48?54.
  32. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 140?143.
  33. Supang Chantavanich: From Siamese-Chinese to Chinese-Thai. Political Conditions and Identity Shifts among the Chinese in Thailand. In: Leo Suryadinata: Ethnic Chinese as Southeast Asians. Institute of Southeast Asian Studies, Singapur 1997, S. 232?259, auf S. 234.
  34. H. Fessen, H. Kubitscheck: Geschichte Thailands. Munster/ Hamburg 1994, S. 86?103.
  35. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 143?147.
  36. Volker Grabowsky : Regions and National Integration in Thailand, 1892?1992. Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 1995, S. 2.
  37. David K. Wyatt : Thailand. A Short History . 2. Auflage, Silkworm Books, Chiang Mai 2004, S. 178?170.
  38. Grabowsky: Kleine Geschichte Thailands. 2010, S. 136?138.
  39. Thanet Aphornsuvan: Slavery and Modernity. Freedom in the Making of Modern Siam. In: Asian Freedoms. The Idea of Freedom in East and Southeast Asia. Cambridge University Press, 1998, S. 177.
  40. Helmut Fessen, Hans-Dieter Kubitscheck: Geschichte Thailands . Munster/ Hamburg 1994, S. 103?108.
  41. K. Wenk: Die Geschichte des Konigreichs Thailand. In: Jurgen Hohnholz (Hrsg.): Thailand ? Geographie ? Geschichte ? Kultur ? Religion ? Staat ? Gesellschaft ? Politik ? Wirtschaft. Tubingen 1980, S. 147?149.
  42. Kuhonta: The Institutional Imperative. The Politics of Equitable Development in Southeast Asia. Stanford University Press, 2011, S. 146.
  43. Baker, Pasuk: A History of Thailand. 2009, S. 145.
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  45. Wyatt: Thailand. 2004, S. 298?304.
  46. B.J. Terwiel : Thailand's Political History, from the Fall of Ayutthaya in 1767 to Recent Times . River Books, Bangkok 2005, ISBN 974-9863-08-9 , S. 288.
  47. Chris Baker, Pasuk Phongpaichit: Thailand’s Boom and Bust. Silkworm Books, Chiang Mai 1998, S. 260.
  48. Yoshinori Nishizaki: Suphanburi in the Fast Lane. Roads, Prestige, and Domination in Provincial Thailand. In: The Journal of Asian Studies , Band 67 (2008), Nr. 2, S. 433?467.
  49. Regierungschef als illegaler Fernsehkoch. In: Neue Zurcher Zeitung . 9. September 2008 (aufgerufen am 13. September 2008).
  50. Thailand: Somchai neuer Premier. ( Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive ) In: Kurier . 17. September 2008.
  51. Regierungskritiker in Thailand festgenommen. In: Basler Zeitung . 5. Oktober 2008.
  52. Thailand: Regierung beschwichtigt: Lage unter Kontrolle. In: Der Tagesspiegel . 8. Oktober 2008.
  53. Thailands Ex-Vize fordert Militarputsch. In: Die Welt . 10. Oktober 2008.
  54. Thailand: Explosion verscharft die Krise. In: Wiener Zeitung . 20. November 2008.
  55. Demonstranten besetzen zweiten Flughafen in Bangkok. In: Spiegel Online . 27. Oktober 2008.
  56. vgl. Tilmann Bunz: Gespanntes Warten an Flughafen in Bangkok Die Stille vor der Sturmung ( Memento vom 15. Dezember 2008 im Internet Archive ) bei tagesschau.de, 30. November 2008.
  57. One died and about over 20 injured by a bomb explosion at Don Mueang. ( Memento vom 2. Dezember 2008 im Internet Archive ) In: The Nation. 2. Dezember 2008 (Internet Archives).
  58. Thailands Regierung geht ? um wiederzukommen. In: Die Welt . 2. Dezember 2008.
  59. A foreign minister can't just shoot his mouth off. ( Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive ) auf: asia one news 25. Dezember 2008.
  60. vgl. Chaos bei ASEAN-Treffen in Thailand ? Gipfel abgebrochen, Notstand aufgehoben ( Memento vom 13. April 2009 im Internet Archive ) bei tagesschau.de, 11. April 2009.
  61. vgl. Machtkampf in Thailand Zwei Tote bei Protesten in Bangkok ( Memento vom 16. April 2009 im Internet Archive ) bei tagesschau.de, 13. April 2009 (aufgerufen am 14. April 2009)
  62. Funf Tote bei Zusammenstoßen in Bangkok. ( Memento vom 14. April 2010 im Internet Archive ) In: Zeit Online. 10. April 2010.
  63. Friedliche Einigung in Thailand. In: Die Welt . 5. Mai 2010.
  64. Die Zeit online: Rothemden verlieren Anfuhrer (deutsch, abgerufen am 24. Dezember 2011)
  65. Armee-Offensive zwingt Rothemden zur Kapitulation. In: Spiegel Online. 19. Mai 2010.
  66. Schlacht um Bangkok ist nicht zu Ende. auf: diepresse.com , 19. Mai 2010.
  67. Steve Finch: How Rice is Causing a Crisis in Thailand. In: The Diplomat. 10. November 2012
  68. Chairat Charoensin-o-larn: Thailand in 2012. A Year of Truth, Reconciliation, and Continued Divide. In: Southeast Asian Affairs 2013. ISEAS Publishing, Singapur 2013, S. 297
  69. Peter Warr: The changing face of Thai populism. In: East Asia Forum. 12. Juni 2013
  70. Christoph Hein: Die Generale in Bangkok zementieren ihre Macht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . 7. August 2016, abgerufen am 8. August 2016 .
  71. Manfred Hornung: Thailands neue Verfassung ? Die Junta triumphiert. Heinrich-Boll-Stiftung, 28. September 2016.

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