Vilnius

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Vilnius
Wappen
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat : Litauen   Litauen
Bezirk : Vilnius
Stadtgemeinde : Vilnius
Gegrundet : 1323
Koordinaten : 54° 41′  N , 25° 17′  O Koordinaten: 54° 41′  N , 25° 17′  O
Hohe : 112 m
Gemeindeflache : 401  km²
 
Einw. (Gemeinde) : 569.902 (1. Jan. 2021 [1] )
Bevolkerungsdichte : 1.421 Einwohner je km²
Zeitzone : EET (UTC+2)
Telefonvorwahl : (+370) 5
Postleitzahl : 01001?14191
 
Status: Stadt, Stadtrecht seit 1387
Gliederung : 21 Seni?nijos (?Amter“)
 
Burgermeister : Valdas Benkunskas
Website :
Vilnius (Litauen)
Vilnius (Litauen)
Vilnius
Satellitenaufnahme von Vilnius mit den bebauten Gebieten und den Grünflächen, durch die ein Fluss von links unten nach rechts oben führt.
Satellitenansicht
Farbige Panoramaansicht einer Stadt mit alten Gebäuden und Bäumen im Vordergrund. Im rechten Hintergrund sind Wolkenkratzer und links hinter einem Wald sind moderne Häuser.
Panoramabild der Stadt (2015)
Farbfotografie in der Obersicht von einem weißen Schloss mit Seitenflügeln und schwarzem Dach. Links ist eine Kuppel und rechts ist ein gläserner Außenfahrstuhl. Im Hintergrund ist die Stadt mit Kirchen und einem Fernsehturm in der rechten oberen Ecke.
Das rekonstruierte Schloss der Großfursten
Frontale Farbfotografie eines weißen, zweigeschossigen Gebäudes mit grünem Dach. Im mittleren Obergeschoss bilden Säulen eine Loggia. Vor dem Gebäude ist ein großer Platz mit einem runden Beet mit gelben Blumen. Am Rand sind kleine Rasenflächen und einige junge Bäume.
Prasidentenpalast in Vilnius
Frontale Farbfotografie einer weißen Kirche mit einem Säuleneingang. An der Fassade sind Figuren und ein langes Relief eingemeißelt. Im Giebeldach ist eine Szene und auf der Dachspitze und an dessen Ecken sind drei Figuren. Die mittlere Figur hält ein goldenes Kreuz.
Kathedrale St. Stanislaus

Vilnius [ ?v??l???s ] anhoren / ? , deutsch Wilna ( polnisch Wilno , belarussisch В?льня Wilnja , jiddisch ?????? Wilne , russisch Вильнюс Wilnjus , fruher Ви?льна Wilna ), ist die Hauptstadt Litauens . Mit 569.732 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) ist Vilnius die bevolkerungsreichste Stadt des Landes und mit 401 km² flachenmaßig die großte Stadt des Baltikums . Sie ist nicht nur eine Stadt (litauisch miestas ), sondern zugleich eine Stadtgemeinde ( litauisch miesto savivaldyb? ), die auch die Stadt Grigi?k?s umfasst.

Vilnius ist Sitz des romisch-katholischen Erzbistums Vilnius und mit der 1579 gegrundeten Universitat Vilnius eine der altesten Universitatsstadte Europas. Vilnius war von Anfang an eine baltische Grundung und wurde im Gegensatz zu den Hauptstadten der baltischen Nachbarlander, Riga in Lettland und Tallinn in Estland nie vom Deutschen Orden kontrolliert. Sie entwickelte sich als Hauptstadt Litauens zum Zentrum eines ausgedehnten Großreiches, das auf dem Hohepunkt seiner Macht um 1618 als Polen-Litauen zeitweise von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Vilnius galt seit seiner Grundung als eine der liberalsten Stadte Europas, die im Lauf ihrer Geschichte u. a. den verfolgten Juden aus Mitteleuropa und Russland Schutz bot. Als ? Jerusalem des Nordens “ wurde Vilnius zu einem Zentrum der judischen Kultur und Aufklarung. Um 1900 stellten Litauer nur einen kleinen Teil der Bevolkerung (2 %), nach Juden (40 %), Polen (30 %) und Russen (20 %). Wahrend des Zweiten Weltkrieges verlor die Stadt die Mehrheit ihrer Bewohner (Polen wurden vertrieben und Juden fluchteten oder wurden im Holocaust ermordet) und wurde danach von Litauern und Russen praktisch neu besiedelt. Damit hat sich die soziale Struktur von Vilnius vollig verandert. Ab dem 16. Jahrhundert schufen italienische Baumeister zahlreiche barocke Bauwerke in der Stadt. Die Altstadt von Vilnius zahlt zu den großten in Osteuropa und wurde 1994 zum UNESCO-Welterbe erklart. Aufgrund der uber 50 Kirchen der Stadt tragt Vilnius auch den Beinamen ? Rom des Ostens“.

Entsprechend ihres multiethnischen und multikulturellen Charakters ist die Stadt unter verschiedenen Namen bekannt. Europaische Landkarten und Beschreibungen verwendeten vom 14. bis ins 20. Jahrhundert den Namen Wilna oder Vilna . Die altesten belegten Formen aus dem 14. Jahrhundert lauten vor die Wilne , ante Vilnam oder ahnlich. Im Litauischen heißt sie Vilnius , und dieser ? erstmals um 1600 belegte ? Name setzt sich in der Gegenwart allmahlich auch in anderen Sprachen durch. Der Name der Stadt ist von jenem des Flusschens Vilnia (oft in der Verkleinerungsform Vilnel? genannt) abgeleitet, das unweit des historischen Stadtkerns auf dem Gediminas-Berg in die Neris mundet. Die litauischen Worter vilnis und vilnel? bedeuten ?Welle“ bzw. ?kleine Welle“. Ein alternativer Name der Neris ist zudem *Velija , belegt um 1230 als Велья . Der Name des kleineren Zuflusses war ursprunglich eine Diminutivbildung zu diesem Namen.

Der Asteroid des inneren Hauptgurtels (3072) Vilnius ist nach der Stadt benannt. [2]

Funktion als Hauptstadt

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Farbfotografie in der Obersicht von Wolkenkratzern. Das linke halbrunde Gebäude ist treppenartig aufgebaut. Im Hintergrund ist die Stadt zu sehen.
Vilnius City, ?nipi?k?s

Neben der heutigen Funktion hatte Vilnius auch eine historische inne, mit einem wechselvollen Verlauf als Hauptstadt. Von 1569 bis 1795 war sie Kapitale des litauischen Großfurstentums in der polnisch-litauischen Adelsrepublik Abiej? Taut? Respublika (Polen-Litauen bzw. Republik Zweier Nationen).

Durch die Dritte Teilung Polens bzw. Litauens verloren beide vollstandig ihre Unabhangigkeit und Vilnius seine bisherige Hauptstadtfunktion, die die Stadt abgesehen von einer Unterbrechung von 1918 bis 1922 erst 1945 wieder erhielt. Mit der bei der Teilung erfolgten Einverleibung in das Russische Zarenreich wurde Vilnius Hauptsitz der Administrative 1795 bis 1830 der Lietuvos Generalgubernatorija (Litauisches Generalgouvernement) und dann von 1830 bis zu seiner Auflosung 1912 der Vilniaus Generalgubernatorija (Vilniuser Generalgouvernement). Innerhalb der beiden Generalgouvernements fungierte die Stadt auch als zentraler Sitz der Verwaltung der jeweiligen Gubernia , deren Namen bzw. geografische Lage mehrfach wechselte, in der sich Vilnius befand, z. B. der Vilniaus gubernija (Vilniuser Gubernia/Gouvernement). Nach der wiedererlangten Unabhangigkeit Litauens ( siehe ↑ Unabhangigkeit seit 1918 ) wurde Vilnius 1918?1919 Hauptstadt der ersten Lietuvos TSR (Litauischen SSR), 1919 der Lietuvos?Baltarusijos TSR ( Litauisch?Weißrussische SSR ), 1920?1922 des Staates Litwa ?rodkowa /Vidurin? Lietuva (Mittellitauen).

Von 1922 bis 1945 war Vilnius (abgesehen von 1940 bis 1941) keine Hauptstadt eines litauischen Staates, sondern erneut ein Verwaltungssitz auf provinzialer Ebene, diesmal in Polen bzw. unter deutscher Besetzung. Im Einzelnen war die Stadt von 1922 bis 1939 Hauptstadt der gleichnamigen Wojewodschaft in der II Rzeczpospolita (Zweite Polnische Republik), 1940 bis 1941 Hauptstadt der zweiten Lietuvos TSR (Litauischen SSR), 1941 bis 1945 Hauptort von Wilna-Land im Reichskommissariat Ostland sowie nach 1945 erneut Hauptstadt der wiederentstandenen Lietuvos TSR bis 1990.

Nachtaufnahme der Stadt mit beleuchteten Straßen und Hochhäusern. Im Vordergrund sind alte Reihenhäuser und Alleen. Von rechts führt ein Fluss bis zur Bildmitte.
Panoramabild der Stadt

Die Stadt liegt in einer bewaldeten Hugellandschaft im Sudosten Litauens an der Mundung der Vilnia in die Neris rund 40 km von der belarussischen Grenze entfernt. Nordlich von Vilnius im Dorf Purnu?k?s befindet sich der geographische Mittelpunkt Europas .

Das Klima in Vilnius ist gemaßigt kontinental. In den meist kurzen warmen Sommern wurden Spitzenwerte von uber 35 °C gemessen. Die Tiefstwerte im Winter lagen unter ?37 °C. Warmster Sommermonat ist der Juli, kaltester Wintermonat ist der Januar. Die Jahresniederschlagsmenge lag in den Jahren 1961 bis 1990 im Jahresmittel bei 683 Millimeter pro Jahr. Die Monatsdaten konnen dem Klimadiagramm entnommen werden.

Vilnius
Klimadiagramm
J F M A M J J A S O N D
 
 
41
 
-4
-9
 
 
38
 
-2
-8
 
 
39
 
3
-4
 
 
46
 
11
2
 
 
62
 
18
8
 
 
77
 
21
11
 
 
78
 
22
12
 
 
72
 
22
12
 
 
65
 
16
8
 
 
53
 
10
3
 
 
57
 
4
-1
 
 
55
 
-1
-5
_ Temperatur (°C)    _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de [3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Vilnius
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) ?3,5 ?1,7 3,3 10,7 18,2 21,1 22,1 21,6 16,4 10,2 3,5 ?0,5 ? 10,2
Mittl. Tagesmin. (°C) ?8,7 ?7,6 ?3,8 1,6 7,5 10,8 12,3 11,5 7,7 3,4 ?0,9 ?5,2 ? 2,4
Niederschlag ( mm ) 41 38 39 46 62 77 78 72 65 53 57 55 Σ 683
Sonnenstunden ( h/d ) 1,2 2,5 3,8 5,5 7,8 7,7 7,1 7,0 4,7 3,0 1,1 0,8 ? 4,4
Regentage ( d ) 10 9 9 10 9 10 11 10 11 9 12 12 Σ 122
Luftfeuchtigkeit ( % ) 88 86 81 73 66 68 71 75 81 85 89 90 ? 79,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
?3,5
?8,7
?1,7
?7,6
3,3
?3,8
10,7
1,6
18,2
7,5
21,1
10,8
22,1
12,3
21,6
11,5
16,4
7,7
10,2
3,4
3,5
?0,9
?0,5
?5,2
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
41
38
39
46
62
77
78
72
65
53
57
55
  Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: wetterkontor.de [3]

Stadtgliederung

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Grafische Karte der 21 Stadtbezirke von Vilnius mit ihrer Nummerierung.
Stadtgliederung

Der Bezirk Vilnius ist einer der zehn Verwaltungsbezirke Litauens. Der flachenmaßig großte und auch bevolkerungsreichste Bezirk liegt im Sudosten des Landes und umfasst auch die Hauptstadt Vilnius. Am 1. Juli 2010 wurden die Bezirksverwaltungen ( apskrities administracija ) in Litauen als Verwaltungseinheiten ersatzlos gestrichen.

Die Stadtgemeinde Vilnius besteht aus folgenden 21 Bezirken mit einer unterschiedlichen Anzahl von Stadtteilen. Sie ist die einzige Stadtverwaltung in Litauen, die zwei Stadte (Vilnius und Grigi?k?s ) sowie drei Dorfer von Grigi?k?s verwaltet.

1. Verkiai
2. Antakalnis
3. Pa?ilai?iai
4. Fabijoni?k?s
5. Pilait?
6. Justini?k?s

0 7. Vir?uli?k?s
0 8. ?e?kin?
0 9. ?nipi?k?s
10. ?irm?nai
11. Karolini?k?s
12. ?v?rynas

13. Grigi?k?s
14. Lazdynai
15. Vilkp?d?
16. Naujamiestis
17. Senamiestis (Altstadt)
18. Naujoji Vilnia

19. Paneriai
20. Naujininkai
21. Rasos

Farbige Zeichnung einer Stadt mit dem Titel „Vilna Lituaniae“. Innerhalb der Stadtmauer sind einige nummerierte Gebäude, die in der unteren Legende benannt sind. Links sind neben dem Fluss eine Burg und ein Schloss. Um die Stadt herum liegen viele Ortschaften und eine hügelige Landschaft. Am unteren Bildrand reden zwei Menschen miteinander und zwei Menschen kämpfen gegeneinander.
Karte der Stadt Wilna (1576)

Einer Legende nach soll Gediminas , litauischer Großfurst seit 1316, bei einer Jagd auf einem Hugel am Zusammenfluss der Neris und Vilnia gerastet haben. Dort traumte er von einem eisernen Wolf, der markerschutternd ?laut heulte wie hundert Wolfe“. Der Pfeil, den er auf das Tier abfeuerte, prallte an dessen stahlernem Korper ab. Beunruhigt bat er seinen heidnischen Hohepriester Lizdeika um die Deutung dieser Episode: ??Was die Gotter dem Herrscher und dem litauischen Staat beschieden haben, mag geschehen: der eiserne Wolf steht auf einem Hugel, auf dem eine Burg und eine Stadt errichtet werden ? die Hauptstadt Litauens und die Residenz der Herrscher.‘ Die Festung aber musse fest wie Eisen sein, dann wurde ihr Ruhm laut durch die Welt hallen (Die litauischen Worter fur laut und beruhmt sind identisch).“ [4] Zu jener Zeit war die westlich gelegene Wasserburg Trakai Sitz des Herrschers.

Frontale Farbfotografie eines braunen, dreigeschossigen Turms mit Rundbogenfenstern aus Glas. Teilweise sind größere, ungeformte Steine eingebaut. Auf dem Turm ist eine Aussichtsplattform mit Menschen und einer Flagge.
Gediminas-Turm der Oberen Burg Vilnius

Archaologischen Untersuchungen nach war das Areal der Stadt bereits im steinzeitlichen Magdalenien besiedelt. Weitere Fundstellen im Stadtgebiet wurden auf das 4. Jahrtausend und das 2. Jahrhundert vor Christus datiert. Im Fruhmittelalter siedelten an diesem taktisch vorteilhaften Ort zuerst wohl Balten, spater Slawen und seit dem 11. Jahrhundert auch Juden. Bereits im 10. Jahrhundert war auf dem heutigen Stadtgebiet eine holzerne Befestigungsanlage errichtet worden, um die herum eine Siedlung entstand. Erste Erwahnung in den geschichtlichen Quellen findet Vilnius als Hauptstadt der Litauer 1323. In jenem Jahr sandte Großfurst Gediminas in Latein verfasste Briefe an Kaiser, Papst, verschiedene Ritterorden und Handelsstadte jener Zeit. Darin warb er Kaufleute, Wissenschaftler und Handwerker fur ? in civitate nostra regia, Vilna dicta “ ? als hochqualifizierte Gastarbeiter und lockte mit zwei Kirchen, also auch Religionsfreiheit. Diese Toleranz gegenuber den verschiedensten Glaubensrichtungen sollte die Entwicklung der Stadt noch lange bestimmen, machte sie aber auch wiederholt zum Ziel kriegerischer Angriffe des Deutschen Ordens, die jeweils mit Verwustungen der Stadt und ihres Umlandes einhergingen, so beispielsweise 1365, 1375, 1377, 1383, 1390, 1392, 1394 und 1402. [5]

Kupferstich einer Stadt in der Frontalansicht mit den wichtigsten Gebäuden, die in zwei Legendenkästen am oberen Bildrand benannt sind. In der Mitte dieser Kästen steht in einem Banner „Vilna“. Hinter der Stadt ist eine hügelige Landschaft und im Vordergrund sind kleine Orte und Felder, auf denen Reiter und Menschen sind.
Panorama von Vilnius, 1600

Da seit Mitte des 13. Jahrhunderts der Deutsche Orden mit seinem Expansionsdrang im Baltikum sowohl das Großfurstentum Litauen als auch das Konigreich Polen bedrohte, entschied sich der litauische Großfurst Jogaila , eine Allianz mit Polen einzugehen. Infolge der Union von Krewo von 1386 vermahlte er sich mit der polnischen Konigin Hedwig . Das Land wurde reformiert und christianisiert. Das ?ewige Feuer“ auf dem Hugel von Vilnius wurde geloscht und der heidnische Tempel zerstort.

1387 wurde Vilnius das Magdeburger Stadtrecht zugewidmet.

Ab dem 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine lange wirtschaftliche und kulturelle Bluteperiode, gleichzeitig fand ihre allmahliche Polonisierung statt. Im 16. Jahrhundert entwickelte sie sich zum Zentrum der Orgelmusik , 1579 wurde auf der Basis des Jesuiten -Kollegiums die Universitat Wilna gegrundet (Alma academia et universitas Vilnensis societatis Jesu). Gleichzeitig wurde Vilnius zum wichtigsten Zentrum judischer Kultur in Nordeuropa und erhielt seinen Beinamen Jerusalem des Nordens . Das 17. Jahrhundert war gepragt von Kriegen, Branden und Seuchen und fur die Bevolkerung und die Bausubstanz der Stadt verheerend. Als besonders zerstorerisch gelten die russische Besetzung von 1655 bis 1661 und die Besetzungen durch schwedische Truppen im Großen Nordischen Krieg in den Jahren 1702 und 1707. Auch die großen Stadtbrande von 1610, 1737, 1745 und 1747 verwusteten Vilnius erheblich.

Russisches Kaiserreich

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Schwarzweißfotografie in der Obersicht von zwei großen Kirchenbauten und mehreren Häusern im Hintergrund. Im Vordergrund sind Felder, Wege und einige Hütten
Vilnius, 1860

Nach den Teilungen Polen-Litauens gehorte Vilnius seit 1795 zum Russischen Kaiserreich . Im Russlandfeldzug 1812 wurde es von franzosischen Truppen geplundert. Infolge der russischen Repressionen nach dem gescheiterten Novemberaufstand 1830 wurde die Universitat geschlossen, und die Stadt wurde zu einer Provinzhauptstadt des russischen Gouvernements Wilna heruntergestuft. 1862 eroffnete man die Warschau-Petersburger Eisenbahn . Obwohl von polnischsprachiger Bevolkerung gepragt, behielt Vilnius seine multikulturelle Tradition und wurde im 19. Jahrhundert das Zentrum des belarussischen nationalen Lebens, noch vor Minsk. Hier publizierten die wichtigsten belarussischen Dichter und Schriftsteller ihre Werke, und 1906 kam die erste belarussische Zeitung ? Na?a Niva “ heraus. Die Buchbestande des 1885 verstorbenen Gelehrten Mattityahu Strashun gelangten nach seinem Tod an die judische Gemeinde und wurden zum Grundstock der großten judischen Bibliothek in Europa. Um 1900 war Vilnius eine der großten judischen Stadte uberhaupt und 41 % ihrer Einwohner waren Juden. [6] Trotz dieser Bevolkerungszusammensetzung wurde der in den 1890er Jahren in Sankt Petersburg aufgrund seiner reaktionaren und antisemitischen Haltung bekannte Stadthauptmann Viktor von Wahl 1901 als Gouverneur nach Wilna versetzt. Er wurde im Mai des darauf folgenden Jahres Opfer eines misslungenen Attentats und musste abgelost werden. [7]

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

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Im September 1915 raumten die russischen Truppen Wilna , am 18. September besetzten deutsche Truppen der 10. Armee die Stadt. [8] Sie hielten Wilna bis 1918 besetzt.

Grafische Karte von Litauen mit vier Regionen und den drei zentralen Orten Königsberg, Kaunas und Wilno.
Karte von Litauen bis 1923

1918 wurde mit deutscher Unterstutzung der litauische Staat mit der Hauptstadt Vilnius proklamiert. Er wurde wahrend des Polnisch-Sowjetischen Krieges abwechselnd von der Roten Armee und polnischen Truppen besetzt. Mit dem Versailler Vertrag und mit dem litauisch-sowjetischen Friedensvertrag von Moskau im Jahr 1920 wurde Litauen mit seiner Hauptstadt Vilnius international anerkannt. Im Oktober 1920 besetzten polnische Truppen im Verlauf des Polnisch-Litauischen Kriegs die Stadt samt dem mehrheitlich polnischsprachigen Sudosten Litauens erneut. 1922 schlug Polen das Wilnaer Gebiet auch formal seinem Staatsgebiet zu, was zu großen Spannungen zwischen beiden Landern fuhrte. Die polnische Annexion wurde vom Volkerbund de facto anerkannt. [9] Fur 19 Jahre wurde Kaunas daraufhin die ?vorubergehende Hauptstadt“ Litauens, und Vilnius wurde die Hauptstadt einer polnischen Wojewodschaft . Der Anteil der litauischen Bevolkerung in Wilna war zu dieser Zeit sehr gering (circa 2 %), bei Anteilen von 53 % Polen und 41 % Juden. Noch heute bezeichnen sich etwa 18 % der Bewohner als Polen, und im Vilniusser Umland stellen die Polen die Mehrheit.

Das Zentrum fur psychische Gesundheit der Stadt Vilnius wurde 1927 gegrundet.

Zweiter Weltkrieg

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Frontale Schwarzweißfotografie von einer Straße mit Militärfahrzeugen. Links und rechts sind Baumalleen. Links steht ein breites, altes Gebäude.
Einmarsch motorisierter deutscher Truppen (Aufnahme einer Propagandakompanie )
Frontale Farbfotografie eines Soldaten mit einer Hakenkreuzbinde an seinem linken Arm, der auf einer Straße mit Pflastersteinen steht. Hinter ihm stehen jeweils drei Männer in Fünferreihen nebeneinander. Die vordersten linken und rechten Männer haben einen Zettel an ihrer linken Brust geheftet.
Litauischer Hilfspolizist mit Haken­kreuz­armbinde vor einer Gruppe von Mannern, die als Juden gekenn­zeich­net und fur den Einsatz zur Zwangs­arbeit vorgesehen sind (Juli 1942)
Schwarzweißfotografie von drei Frauen, die der Kamera ihren Rücken zugedreht haben. Die linke und rechte Frau haben an ihrer linken Schulter einen Zettel mit einem eingekreisten J geheftet. Sie laufen in einer Straße hinter zwei Männern.
Als Juden gekennzeichnete Frauen (Juli 1942)

Gemaß dem Hitler-Stalin-Pakt wurde Polen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt.

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 mit dem deutschen Uberfall auf Polen drang, wie im Pakt vereinbart, die Rote Armee am 17. September in Polen ein. Vilnius wurde am 19. September besetzt. Am 10. Oktober wurde die Stadt von der Sowjetunion an Litauen ubergeben. Neun Monate spater ? am 15. Juni 1940 ? uberfiel die Sowjetunion Litauen, das Land wurde an die Sowjetunion angeschlossen, und am 3. August 1940 wurde Vilnius Hauptstadt der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik . Rund 35.000 polnische Bewohner wurden nach Sibirien deportiert. Die deutsche Besatzung Litauens dauerte von 23. Juni 1941 bis 13. Juli 1944. Vilnius wurde Teil des Reichskommissariats Ostland . In der Altstadt wurde ein Ghetto in zwei Teilen eingerichtet, wobei eines bis Oktober 1941 durch die Erschießungen im Wald von Paneriai (etwa 10 km westlich von der Stadt) aufgelost wurde. Das zweite Ghetto bestand bis 1943, schrumpfte aber zunehmend nach zahlreichen sogenannten Aktionen . Die verbliebenen Juden wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Etwa 100.000 judische Bewohner verloren ihr Leben. Naheres zu den Kampfen im Juli 1944 hier (Vilnius war zur ?Festung“ erklart worden). Nach 1944 entstand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 195 fur deutsche Kriegsgefangene . [10]

Litauische SSR und Republik Litauen

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die polnische Bevolkerung im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944?1946 vertrieben und Vilnius zur Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Litauen. Der Stalinismus der Nachkriegsjahre brachte nicht nur eine Verstaatlichung und Sowjetisierung der Wirtschaft, sondern versuchte auch die nationale und religiose Identitat der Litauer zu unterdrucken. So wurden auch in Vilnius Kirchen zum Beispiel als Lagerhallen zweckentfremdet, die Ruinen der ehemaligen Großen Synagoge gar abgetragen. Das offentliche Leben wurde durch strenge Zensur bestimmt. Der litauische Bevolkerungsanteil in Vilnius stieg ? unter anderem durch Landflucht als Folge der Zwangskollektivierung der litauischen Landwirtschaft ? deutlich an. Daneben forderten die Sowjetbehorden in den ersten Nachkriegsjahren auch den Zuzug von Arbeitskraften aus anderen Teilen der Sowjetunion. Jedoch gelang es dem Politburo der Litauischen Kommunistischen Partei, die Ansiedlung von Nicht-Litauern zu begrenzen, so dass der Anteil der russischsprachigen Bevolkerung bei etwa 20 Prozent verharrte, wahrend er in den beiden anderen baltischen Hauptstadten Riga und Tallinn zeitweise auf 50 Prozent anstieg. [11]

Auch nach der Wiedererlangung der Unabhangigkeit mit dem Zerfall der Sowjetunion Ende 1991 blieb Vilnius Sitz des litauischen Parlaments und der Regierung. Das heutige Vilnius entwickelte sich innerhalb von zehn Jahren von einer sowjetischen in eine Stadt westlich-kosmopolitischen Stils. Auf dem der Altstadt und dem Zentrum (Bebauung rund um den zentralen Gediminas-Prospekt ab der Jahrhundertwende) gegenuber gelegenen Ufer der Neris hat sich in den letzten Jahren ein modernes Buro- und Geschaftsviertel gebildet, mit dem Vilnius zu einem Anziehungspunkt nicht nur fur Touristen werden will. Bislang verlief die Entwicklung mehr oder weniger auf Brachflachen, in absehbarer Zeit werden aber die armlichen Holzhaus-Siedlungen, die sich unmittelbar nordlich anschließen, weichen mussen.

1995 wurde die Stadtgemeinde Vilnius errichtet. 1999 wurde Grigi?k?s von der Rajongemeinde Trakai zugeordnet. Seit 2006 besteht die Zentralbibliothek der Stadtgemeinde Vilnius . Vilnius trug 2009 gemeinsam mit der Stadt Linz den Titel Kulturhauptstadt Europas .

2017 lebten in Vilnius offiziell 574.221 Einwohner oder 22 % der Bevolkerung Litauens, davon 54,43 % Litauer, 18 % Polen und 13 % Russen, der Rest verteilt sich auf weitere 125 Nationalitaten, [12] 2016 wurden 7.500 neu angemeldet, davon 1.655 in Verkiai und je 1.000 in Naujoji Vilnia , Pa?ilai?iai und Antakalnis . In den Polikliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen sind 622.543 oder 48.000 Einwohner mehr als offiziell beim Meldeamt angemeldet (2017). Laut der Stadtverwaltung Vilnius bekame die Stadtgemeinde um 17 Mio. Euro mehr Einkommensteuer , wenn diese Einwohner offiziell in Vilnius angemeldet waren.

Bevolkerungsentwicklung

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Veranderung der ethnischen Gruppen in Vilnius 1897?2012
Jahr Litauer Polen Russen Juden Belarussen Andere Gesamt
1897 [13] 3.131 2,0 % 47.795 30,1 % 30.967 20,0 % 61.847 40,0 % 6.514 4,2 % 10.792 6,9 % 154.532
1931 [14] 1.579 0,8 % 128.600 65,5 % 7.400 3,8 % 54.600 27,8 % 1.700 0,9 % 4.166 2,1 % 196.345
1959 [15] 79.400 34,0 % 47.200 20,0 % 69.400 29,0 % 16.400 7,0 % 14.700 6,0 % 236.100
2001 [16] 318.510 57,5 % 104.446 18,9 % 77.698 14,1 % 0,5 % 22.555 4,1 % 30.695 5,5 % 553.904
2012 [17] 63,2 % 16,5 % 12,0 % ? 3,5 % 4,8 % 535.631
Jahr Einw.
1796 0 17.500
1818 0 33.600
1859 0 58.200
1875 0 82.688
1897 154.500
1909 205.200
1919 128.500
1923 167.400
1931 195.100
1939 209.400
1941 270.000
1944 110.000
1959 236.100
1970 372.100
1985 544.400
2001 542.287
2006 541.824
2009 546.733
2011 542.932
2017 574.221

Bei der ersten Volkszahlung im russischen Zarenreich im Jahr 1897 waren von den 154.500 Einwohnern Wilnas:

Laut der von der deutschen Kriegsverwaltung durchgefuhrten Volkszahlung lebten 19 Jahre spater (1916) in Wilna 138.794 Einwohner, davon:

  • 74.466 Polen (53,7 %),
  • 57.516 Juden (41,5 %),
  • 0 2.909 Litauer (2,1 %),
  • 0 2.219 Russen (1,6 %),
  • 00. 611 Belarussen (0,5 %),
  • 00. 880 Deutsche (0,6 %) und
  • 00. 193 (0,1 %) andere.

Durch den Krieg war die Bevolkerung insgesamt also leicht gesunken, vor allem durch den Wegzug von uber 90 % der Russen. Die Anzahl der Polen stieg dagegen im Vergleich zu 1897 um uber 60 %, die der Juden auch noch einmal leicht um knapp 20 %. Die Polen waren jetzt die großte Bevolkerungsgruppe vor den Juden.

In der polnischen Zwischenkriegszeit wurde 15 Jahre spater (1931) eine Volkszahlung durchgefuhrt. Die Bevolkerung war demnach auf 195.100 angestiegen, davon:

  • 65,5 % Polen,
  • 27,8 % Juden,
  • 0 3,8 % Russen und nur noch
  • 0 0,8 % Litauer und
  • 0 0,9 % Belarussen.

Die Gesamtzahl der Juden war das erste Mal leicht auf 54.500 gesunken.

Der Zweite Weltkrieg fuhrte zu einem volligen Bevolkerungsaustausch. Von den Juden, die bis 1939 in Vilnius gelebt hatten, starben die meisten im Holocaust . Ein großer Teil der polnischen Bevolkerung wurde in die nun von Polen verwalteten deutschen Ostgebiete vertrieben, wahrend im Umland von Vilnius bis heute noch viele Polen leben. Die vertriebenen Vilniuser wurden durch Russen und andere Litauer ersetzt, um diese dort im Sinne der Staatsrason zum Umbau der Stadt zur Hauptstadt einer Sozialistischen Sowjetrepublik in Litauen einzusetzen. Verwaltungsstrukturen und große Industriebetriebe wurden aufgebaut, und Vilnius erlebte ein rasantes Wachstum. Bei der sowjetischen Volkszahlung im Jahr 1959 gaben von den 236.100 Einwohnern als Nationalitat an:

  • 79.400 Litauer (34 %),
  • 69.400 Russen (29 %),
  • 47.200 Polen (20 %),
  • 16.400 Juden (7 %) und
  • 14.700 Belarussen (6 %).

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhangigkeitserklarung Litauens ging die Bevolkerungszahl von uber 576.000 (1989) auf 541.000 (2011) zuruck.

Im Jahr 2001 wurde eine litauische Volkszahlung in Vilnius durchgefuhrt, wonach 57,5 % der Bevolkerung Litauer waren, 18,9 % Polen, 14,1 % Russen, 4,1 % Belarussen, nur noch 0,5 % Juden und 5,5 % sonstiger ethnischer Zugehorigkeit. Die Mehrzahl der in den 1950er Jahren noch verbliebenen Juden war ausgewandert.

Im Jahre 2017 waren 66 % der Einwohner katholisch. [18] In der Stadt gibt es eine Vielzahl an Kirchen und religiosen Statten. Uber mehrere Jahrhunderte gab es ein friedliches Nebeneinander der judischen und christlichen Religionsanhanger. Als Jerusalem des Nordens , hebraisch ?Yerushalayim de-Lita“ (Jerusalem von Litauen), wurde Vilnius zu einem Zentrum der judischen Kultur und Aufklarung. Mit dem Vorstoß der Truppen der deutschen Wehrmacht nach Litauen 1941 begann das Ende der judischen Geschichte in Vilnius. Die Stadt verlor im Zweiten Weltkrieg durch den Holocaust fast samtliche judischen Bewohner und somit die Halfte ihrer Bevolkerung. Wegen der Kriegsbeschadigungen wurde in den 1950er Jahren die Große Synagoge abgerissen. Heute ist die Choral-Synagoge der einzige judische Sakralraum in Vilnius.

Politik und Verwaltung

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Seitliche Farbfotografie eines weißen, zweigeschossigen Gebäudes mit einem Säuleneingang und einem Giebelfeld, in dem ein Wappen ist. Auf dem Dach ist eine rot-weiße Flagge. Am Treppenaufgang wird eine Tribüne errichtet. An der rechten Säule hängt ein Banner mit dem Titel „rotuses kolonada“.
Rathaus und Kasimir-Kirche (li.)

Die Amtszeit des 51-kopfigen Stadtrates der Stadtgemeinde betragt vier Jahre. Der Rat wurde bis 2010 aus den Kandidatenlisten der registrierten Parteien gewahlt. Seit 2011 konnen auch unabhangige Kandidaten gewahlt werden. In seiner ersten Sitzung wahlt der Rat einen Burgermeister, vier stellvertretende Burgermeister sowie einen Administrationsdirektor.

Der jetzige Burgermeister Valdas Benkunskas wurde im Marz 2023 in einer direkten Wahl erstmals zum Burgermeister gewahlt.

Die Verwaltung der Stadtgemeinde Vilnius ist eine kommunale Anstalt, die den Rat der Stadtgemeinde bedient. Sie hilft dem Stadtrat, seine Funktionen auszuuben, und unterstutzt ihn bei seinen Aktivitaten. Die Verwaltung hat uber 1100 Mitarbeiter (Stand 2016). [19]

Ein rotes Wappenschild, auf dem ein alter Mann mit einem Jungen auf seinen Schultern und auf einem Kreuzstab gestützt durchs Wasser geht. Der Junge hat einen Heiligenschein und hält einen Reichsapfel in der linken Hand. Mit der rechten Hand segnet er. Das Wappenschild ist von zwei blonden Frauen in grünen Togen umgeben, die einen Lorbeerkranz über dem Schild halten. Die linke Frau hält eine lange Axt und wird Unitas genannt. Die rechte Frau hält eine Waage und hat vor ihren Füßen einen Anker und wird Justitia genannt. Unter beiden Begriffen steht „Spes“.
Stadtwappen

Das Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1330. Es zeigt auf rotem Grund den Schutzheiligen von Vilnius. Der heilige Christophorus watet durch einen Fluss und tragt dabei auf seinen Schultern das Jesuskind. Das Jesuskind segnet mit der einen Hand und halt in der anderen Hand die Weltkugel. Das Motto ist Unitas, Justitia, Spes ( Latein : Einheit, Gerechtigkeit, Hoffnung).

Stadtepartnerschaften

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Nach eigenen Angaben unterhalt Vilnius Stadtepartnerschaften mit folgenden Stadten: [20] [21]

Stadt Land seit Typ
Aalborg Danemark   Nordjylland, Danemark 1979
Almaty Kasachstan   Kasachstan 1998 Kooperation
Astana Kasachstan   Kasachstan
Belgrad Serbien   Serbien 2010
Bila Zerkwa Ukraine Kiew, Ukraine 2011
Borodjanka Ukraine Kiew, Ukraine 2023 Partnerschaft
Breslau Polen   Niederschlesien, Polen 2014
Brussel Belgien   Belgien 2004 Kooperation
Budapest Ungarn   Kozep-Magyarorszag, Ungarn 1991
Cherson Ukraine Ukraine 2012
Chicago Vereinigte Staaten   Illinois, Vereinigte Staaten 1993 Freundschaft
Chi?in?u Moldau Republik   Moldau 2006 Kooperation
Danzig Polen   Pommern, Polen 1998 Kooperation
Dnipro Ukraine Dnipropetrowsk, Ukraine 1998 Kooperation
Donezk Ukraine Ukraine 1996 Kooperation
Dublin Irland   Leinster, Irland 2005 Kooperation
Duisburg Deutschland   Nordrhein-Westfalen, Deutschland 1985 Kooperation
Edinburgh Vereinigtes Konigreich   Schottland, Vereinigtes Konigreich 1994 abgelaufen [22]
Erfurt Deutschland   Thuringen, Deutschland 1972 Kooperation
General San Martin Argentinien   Buenos Aires, Argentinien 2011
Guangzhou China Volksrepublik   Zhongnan, Volksrepublik China 2006 Partnerschaft
Irkutsk Russland Sibirien, Russland 2010
Joensuu Finnland   Nordkarelien, Finnland 1970 Partnerschaft
Kiew Ukraine Ukraine 1991 Freundschaft
Krakau Polen   Małopolskie, Polen 1991 Partnerschaft
Łod? Polen   Polen 1991 Kooperation
Lublin Polen   Polen 2019 Freundschaft
Lwiw Ukraine Ukraine 2014 Kooperation
Madison Vereinigte Staaten   Wisconsin, Vereinigte Staaten 1991 Freundschaft
Mailand Italien   Lombardei, Italien 2004
Mariupol Ukraine Donezk, Ukraine 2023
Minsk Belarus   Belarus
Moskau Russland Zentralny, Russland beendet 2022
Oslo Norwegen   Norwegen 1991 Freundschaft
Palermo Italien   Sizilien, Italien
Pavia Italien   Lombardei, Italien
Piraus Griechenland   Attika, Griechenland 1997
Reykjavik Island   Hofuðborgarsvæðið, Island 2006 Partnerschaft
Riga Lettland   Lettland 2005 Partnerschaft
Salzburg Osterreich   Osterreich 1989 Partnerschaft
Shenzhen China Volksrepublik   Zhongnan, Volksrepublik China 2017 Freundschaft
St. Petersburg Russland Sewero-Sapadny, Russland 2006 beendet 2022
Stockholm Schweden   Schweden 1996 Kooperation
Straßburg Frankreich   Grand Est, Frankreich 2003 Kooperation
Taipeh Taiwan   Taiwan 1998 Partnerschaft
Tallinn Estland   Harju, Estland 2005 Partnerschaft
Tiflis Georgien   Georgien 2009 Partnerschaft
Villeurbanne Frankreich   Auvergne-Rhone-Alpes, Frankreich 2011
Warschau Polen   Masowien, Polen 1998 Partnerschaft

Nicht alle diese Stadte bezeichnen ihrerseits Vilnius als Partnerstadt.

Vilnius ist auch Mitglied des Bundes der europaischen Napoleonstadte .

Kultur und Sehenswurdigkeiten

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Frontale Farbfotografie eines blau-weißen Gebäudes mit einer Tordurchfahrt auf einer schmalen Straße. An beiden Straßenseiten stehen alte Gebäude. Über dem Tor ist eine Etage mit drei Rundbogenfenstern, in der Menschen stehen. Im darüber liegenden Giebelfeld ist ein goldenes Dreieck mit goldenen Strahlen und der lateinischen Aufschrift „Matea Misericordia“. Der hintere Dachbereich ist rechteckig und auf dem Giebel ist ein kleiner Glockenturm mit einem goldenen Jesuskreuz.
Altstadt von Vilnius: Blick auf die Au?ros Vartai (? Tor der Morgenrote “)

Ausgehend vom Burgberg bildet das Straßennetz der Altstadt von Vilnius in Richtung Westen und Suden eine facherartige Struktur. Die Altstadt, die sich an den Hangen auf dem linken Ufer der Neris hinaufzieht, hat eine Flache von 360 ha und zahlt damit zu den großten und besterhaltenen Europas; seit 1994 zahlt sie zum UNESCO-Welterbe. Als politisches Zentrum des Großherzogtums Litauen vom 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte Vilnius einen tiefgreifenden Einfluss auf die kulturelle und architektonische osteuropaische Entwicklung. Wahrend in den anderen baltischen Hauptstadten Riga und Tallinn gotische ( backsteingotische ), hanseatische und lutherische Architektur uberwiegen und das mit Seehandel beschaftigte Burgertum vorherrschte, waren in Vilnius der Katholizismus und der Barock pragend und der Landhandel die staatstragende Schicht. Trotz einiger Uberfalle und Zerstorungen wurden viele bemerkenswerte Bauwerke des Barocks, Klassizismus, der Gotik und Renaissance sowie die mittelalterliche Stadtstruktur bewahrt. [23] Im Zweiten Weltkrieg gingen durch Kampfhandlungen nur sehr wenige Gebaude verloren, jedoch wurden uber hundert Synagogen systematisch zerstort.

Farbiger Panoramablick nach Norden mit den von links nach rechts führenden Gebäuden Präsidentenpalast, Nationaltheater, Palais de Reuss, Europa Tower, Kathedrale, Innenministerium.
Vilnius Altstadt-Panorama, Blick nach Norden
Seitliche Farbfotografie von zwei braunen Kirchen. Die linke Kirche hat zwei gotische Türme mit vielen Verzierungen. Die rechte Kirche hat vorne zwei kleine Ecktürme und ein großes, braun-weißes Giebelfeld mit einem gemalten Jesuskreuz. Hinter der Kirche ist ein breiter Turm im gotischen Stil.
Gotische Kirchen: links St. Annen (?v. Onos) ,
rechts St. Franziskus (?v. Pranci?kaus Asy?ie?io)

Außerhalb der Altstadt

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Verlorene Gebaude

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Frontale Schwarzweißfotografie einer Gasse mit einem dreistöckigen Gebäude im Hintergrund. Am Dach ist ein kleiner Turm und im Obergeschoss ist ein großes Fenster mit Holzgitter. Der Eingang besteht aus einer Doppeltür mit einem Giebelfeld. Vor dem Gebäude laufen einige Menschen.
Große Synagoge , Foto 1920?1930

Umgebung von Vilnius

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Farbfotografie von einem hohen Fernsehturm mit Sonnenuntergang. Vorne sind Grünanlagen und im Hintergrund viele Häuser.
Fernsehturm Vilnius

Eine moderne Sehenswurdigkeit ist der Fernsehturm , der 326 m hoch ist und in 190 m Hohe uber eine Aussichtsplattform verfugt.

Etwa 30 km westlich von Vilnius liegt Trakai , die mittelalterliche Hauptstadt Litauens, mit der wieder aufgebauten Wasserburg .

Nordlich von Vilnius im Dorf Purnu?k?s befindet sich der Europapark . Dort soll der geographische Mittelpunkt Europas ( lit. Europos centras ) liegen. Diese Berechnung franzosischer Wissenschaftler um 1989 ist allerdings wegen fraglicher Gewichtung von Inseln umstritten. Andere Geowissenschafter setzen den Mittelpunkt in der Ukraine nahe der Grenze zur Slowakei an, wobei es keine zwingende Methodik zur Bestimmung eines solchen Punktes gibt.

Veranstaltungen und Sport

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Seit 2004 findet jahrlich der Vilnius-Marathon statt. In Vilnius ansassig sind der Fußballclub FK ?algiris Vilnius sowie der Basketballverein BC Rytas .

Wirtschaft und Infrastruktur

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Farbfotografie von Wolkenkratzern, von denen die beiden äußeren die höchsten Türme sind.
Geschaftszentrum von Vilnius (2023)

Vilnius ist das bedeutendste Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum Litauens. In der Stadt sitzen wichtige Banken und zahlreiche Vertretungen globaler Firmen. Zu den bedeutendsten Unternehmen gehort Bit? Lietuva , eine der großten Telekommunikationsfirmen in den baltischen Staaten, und Omnitel , der großte litauische Mobilfunk-Betreiber sowie Lietuvos energija , ein staatlich kontrollierter Energieversorger und die Lietuvos gele?inkeliai , die großte Eisenbahngesellschaft Litauens. Die NASDAQ OMX Vilnius ist die einzige Borse in Litauen. Sie wurde 1993 gegrundet und wird von der Borsengruppe OMX gefuhrt. Die Firma GEALAN Fenster-Systeme aus dem Oberfrankischen Oberkotzau ( Deutschland ) hat in der Stadt einen seiner vier Standorte, an denen Fensterprofile produziert werden.

Die Online-Handelsplattform fur Kleidung Vinted , fruher auch unter Kleiderkreisel bekannt, hat ihren Sitz in Vilnius. Die Vinted Limited ist ein international tatiges Unternehmen, welches in 16 Landern in Europa und Nordamerika vertreten ist und 2022 uber 65 Millionen Mitglieder hatte.

In einer Rangliste der Stadte nach ihrer Lebensqualitat belegte Vilnius im Jahre 2018 den 81. Platz unter 231 untersuchten Stadten weltweit. [24]

Die litauische Hauptstadt liegt verkehrstechnisch auf Grund ihrer Nahe zur stark abgesicherten EU -Außengrenze zu Belarus in einer Art ?totem Winkel“. Die wichtigsten Verkehrsstrome vom Baltikum in die restliche EU verlaufen uber Kaunas . Von dort fuhrt eine Schnellstraße ins 100 Kilometer entfernte Vilnius. Außerhalb der Stadt werden zurzeit viele neue Straßen gebaut, mit dem Ziel, die Straßen innerhalb der Stadt zu entlasten.

Seitliche Farbfotografie eines Bahnhofs mit einem Bahnsteig und Gleisen im Vordergrund. Das helle Bahnhofsgebäude hat Rundbogenfenster und die Aufschrift „Vilnius“. Vor dem Gebäude stehen zwei rote Züge und eine Person sitzt auf der Bank des Bahnsteigs, das vor den Zügen ist.
Der Bahnhof Vilnius

Der Bahnhof Vilnius ist der wichtigste Personenbahnhof im litauischen Eisenbahnnetz. Neben Nah- und Regionalverkehr besteht auch Fernverkehr. Dem internationalen Verkehr, dessen Hauptziele Moskau und Sankt Petersburg sind, dienen in erster Linie die Korridorzuge der Relation Russland ? Oblast Kaliningrad sowie Kaliningrad ? Belarus / Ukraine . Des Weiteren existieren Eisenbahnverbindungen ins Ausland Richtung Warschau (uber ?e?tokai ), Riga (uber ?iauliai ) und nach Minsk . Innerhalb Litauens fahrt die Lietuvos gele?inkeliai mit ihren Zugen unter anderem nach Kaunas und uber ?iauliai nach Klaip?da .

Lokale Bahnhofe sind: Bahnhof Vilnius , Bahnhof Paneriai , Bahnhof Pavilnys , Bahnhof Naujoji Vilnia und der Haltepunkt Oro uostas (Flughafen).

Vom zentralen Busbahnhof fahren Fernbusse in samtliche Nachbarlander und in viele andere Lander der Europaischen Union . So fuhr bis 2011 ein Intercity -Bus der polnischen Eisenbahngesellschaft Polskie Koleje Pa?stwowe vom Busbahnhof Vilnius nach Warschau. Daneben werden auch kleinere litauische Stadte von Vilnius aus angefahren.

Seitliche Farbfotografie von drei weißen Flugzeugen auf dem Flugfeld. Das rechte Flugzeug ist größer. Im Hintergrund sind graue Gebäude.
Am Flughafen von Vilnius

In unmittelbarer Nahe der Stadt befindet sich der internationale Flughafen Vilnius . Im deutschsprachigen Raum werden Munchen, Frankfurt/Main, Wien, Berlin, Bremen, Karlsruhe, Nurnberg, Hamburg und Dortmund angeflogen.

Eine Schnellstraße fuhrt nach Kaunas , ab dort eine Autobahn an die Ostsee zum Fahrhafen Klaip?da , sowie eine Autobahn nach Panev??ys , jeweils mit Anschluss an die Via Baltica (Europastraße 67). Fernstraßenverbindungen bestehen ins nahe Belarus und nach Polen.

Offentlicher Personennahverkehr

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Frontale Farbfotografie eines rot-weißen Busses mit der Anzeige „16 Pasilaiciai“, der vor einem Zebrastreifen hält und Fahrgäste einsteigen lässt. Der Bus ist durch zwei Stangen mit der Oberleitung verbunden. Rechts läuft eine Frau über den Zebrastreifen. Im rechten Hintergrund steht ein gelber Kleintransporter.
Ein Solaris - O-Bus und sein Konkurrent, die Mar?rutka

Dem offentlichen Personennahverkehr dienen vor allem Omnibusse und Oberleitungsbusse , da Vilnius weder U-Bahn noch Straßenbahn hat. Das Oberleitungsbussystem von Vilnius ist eines von zwei solcher Systeme in Litauen. Die Busse werden hauptsachlich von der Gesellschaft Vilniaus vie?asis transportas betrieben. Sie bietet zurzeit 69  Buslinien und 22 Obuslinien an. Zusatzlich gab es fruher noch die Mar?rutka , genannte Kleinbusse als Linientaxi , die haufig dieselben Linien bedienten wie die stadtischen Busse, welche jedoch von privaten Gesellschaften gefuhrt wurden. Eine erste Straßenbahnlinie wurde 2005 projektiert ? die Realisierung ist fraglich. Die Lietuvos gele?inkeliai betreibt ein bescheidenes S-Bahn -ahnliches System von Vorortzugen. Zur Reduzierung von Staus wurde ein Metro-Projekt der Vilniaus metro vorgeschlagen.

Trafi (Mobilitats-App)

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Seit September 2017 wird in Vilnius die Mobilitats-App Trafi fur Smartphones eingesetzt. [25] [26] Diese Applikation eines litauischen Start-up-Unternehmens ermoglicht ihren Nutzern, in Echtzeit zwischen mehreren Alternativen an Transportmittel und -wegen durch die litauische Hauptstadt auszuwahlen. Dabei kann er alle in der Stadt verfugbaren Verkehrsmittel zentral buchen und bezahlen. Die entstehenden Bewegungsdaten werden anonymisiert von der Stadtverwaltung zur Verkehrsplanung und ihrer Verbesserung verwendet.

Einkaufszentren

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In Vilnius gibt es folgende Einkaufszentren und Kaufhauser:

Universitat Vilnius

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Farbfotografie einer Gedenktafel mit der Aufschrift „Stephanus Bathoreus 28.09.1533 – 12.12.1586 Rex Poloniae. Magnus Dux Lithuaniae. Dux Transilvaniae. Conditor Universitatis Vilnensis“. Eine Widmung von Martin Cromer steht darunter und an der Spitze ist ein Wappen mit einem Reiter.
Gedenktafel fur Stephan Bathory im Campus der Universitat von Vilnius

Die Universitat Vilnius (Vilniaus universitetas, VU) geht auf ein 1569 eroffnetes Jesuitenkolleg zuruck, das 1579 von Stephan Bathory anlasslich seiner Wahl zum litauischen Großfursten zur Akademie erhoben wurde. Die Vilniuser Universitat ist die alteste Universitat im Baltikum . (Die alteste Universitat in Mitteleuropa ist die Karls-Universitat Prag .) Sie steht gegenuber dem Prasidentenpalast .

Rabbinerseminar

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Im Zuge der judischen Bildungsreform des Russischen Kaiserreiches wurde 1847 das Rabbinerseminar Wilna gegrundet, bildete Lehrer und Rabbiner fur den Staatsdienst aus und gehorte zu den ersten hoheren judischen staatlichen Schulen. Das Seminar bestand bis 1873 und wurde anschließend in ein Lehrerinstitut umgewandelt.

1925 wurde in Vilnius das YIVO (Yidisher visnshaftlekher institut) gegrundet. Das YIVO war die erste akademische Einrichtung zum Studium des Jiddischen und der ostjudischen Kultur. 1940 verlegte es, angesichts der Zeitumstande, seinen Sitz nach New York, wo es bis heute besteht.

Europaische Humanistische Universitat

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Im Juni 2005 ist die Europaische Humanistische Universitat von Belarus (wo sie 2004 aus politischen Grunden geschlossen wurde) nach Vilnius ubergesiedelt und wird dort als vorlaufige Exiluniversitat gefuhrt. Sie ist eine Privatuniversitat und bietet Europastudien, Sprach- und Politikwissenschaften an.

ISM University of Management and Economics

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Die ISM University of Management and Economics wurde 1999 von der Norwegian School of Management BI gegrundet und war damit die erste private Universitat Litauens. Sie ist eine Business School und hat sich dementsprechend ausschließlich auf Wirtschaftswissenschaften spezialisiert. Die ISM unterhalt je einen Campus in Vilnius und in Kaunas.

Weitere Universitaten

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Daruber hinaus gibt es in Vilnius noch die Technische Gediminas-Universitat Vilnius , die Mykolas-Romer-Universitat , die Litauische Universitat fur Edukologie und die Kazimieras-Simonavi?ius-Universitat . Daneben betreibt die polnische Universitat Białystok eine Niederlassung in der Stadt, an der Angehorige der polnischen Minderheit auf Polnisch studieren konnen.

Weitere Hochschulen

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Die anderen Hochschulen sind: die Kunstakademie Vilnius , die Musik- und Theaterakademie Litauens , die Internationale Hochschule fur Recht und Wirtschaft , das Betriebswirtschaftskollegium Vilnius , das Designkolleg Vilnius , die General Jonas-?emaitis-Militarakademie Litauens , das Kollegium fur Technik , das Kollegium fur Technologien und Design , das Kollegium Vilnius , das Kooperationskollegium Vilnius , das St.-Josef-Priesterseminar Vilnius und die Vilnius University International Business School .

Sohne und Tochter der Stadt

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Angefuhrt sind Personen, die in Vilnius geboren wurden, gestorben sind oder hier begraben liegen und die mit der Stadt eine personliche Verbindung aufweisen.

jeweils in der Reihenfolge des Erscheinens

Stadtbild und Stadtfuhrer

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Judische Geschichte der Stadt und Holocaust

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Vilnius in der Literatur

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  • Czesław Miłosz : Die Straßen von Wilna . Ubersetzt von Roswitha Matwin-Buschmann, Carl Hanser, Munchen 1997, ISBN 3-446-18945-9 .
  • Tomas Venclova: Vilnius. Eine Stadt in Europa . Ubersetzt von Claudia Sinnig. Suhrkamp (= Edition Suhrkamp, 2473), Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-12473-0 .
Commons : Vilnius  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt Litauen: Einwohnerzahlen der Munizipalitaten in Litauen
  2. Lutz D. Schmadel : Dictionary of Minor Planet Names . Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag , Berlin , Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4 , S.   186 , doi : 10.1007/978-3-540-29925-7_3073 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names . Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1978 RS1. Discovered 1978 Sept. 5 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”
  3. wetterkontor.de
  4. Tauber/Tuchtenhagen (2008), S. 15.
  5. Tauber/Tuchtenhagen (2008), S. 16 f., 21 f. und 33.
  6. Paul Robert Magocsi : Historical Atlas of Central Europe. From the early fifth century to the present . University of Washington Press, Seattle 2002.
  7. Zu Ursachen und Folgen des Attentats siehe Anke Hilbrenner . Hir? Lekerts Rache. Gewalteskalation an der Peripherie des Zarenreichs Um 1900. In Osteuropa , Heft 4/2016: Explosive Melange. Terrorismus und imperiale Gewalt in Osteuropa , S. 7?18.
  8. Casimir Hermann Baer : Der Volkerkrieg, Band 12, S. 232. Hoffmann Verlag, Stuttgart , abgerufen am 17. September 2010
  9. Georges Scelle : La situation juridique de Vilna et de son territoire. Etude sur le differend polono-lithuanien et la force obligatoire de la decision de la Conference des Ambassadeurs du 15 mars 1923 . In: Revue generale de droit international public , Jg. 35 (1928), S. 730?780.
  10. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962?1977.
  11. Volker Hagemann: Riga ? Tallinn ? Vilnius. Rundgange durch die Metropolen des Baltikums . Berlin: Trescher 2008, S. 218
  12. Miest? gyventoj? tautin? sud?tis . Nationale Zusammensetzung der stadtischen Bevolkerung.
  13. г. Вильна Demoscope Weekly: Первая всеобщая перепись населения Российской Империи 1897 г.
  14. Der Große Brockhaus 1935, S. 348
  15. Timothy Snyder, The Reconstruction of Nations , S. 92?93, 2003 New Haven & London, Yale University Press, ISBN 978-0-300-10586-5
  16. Vilnius Regional Statistical Office ( Memento vom 17. April 2012 im Internet Archive )
  17. @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.stat.gov.lt Statistics Department of Lithuania ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven )
  18. Statistika: 84 proc. Lietuvos gyventoj?. Archivierte Kopie ( Memento vom 22. Oktober 2017 im Internet Archive ) (in Litauisch); abgerufen am 23. Januar 2024.
  19. Mitarbeiterstatistik ( Verwaltung der Stadtgemeinde Vilnius )
  20. Vilniaus miesto savivaldyb? - Tarptautinis bendradarbiavimas (Stadtverwaltung Vilnius ? Internationale Zusammenarbeit). Stadtverwaltung Vilnius, abgerufen am 4. Februar 2024 (litauisch).
  21. Website Vilnius , abgerufen am 4. Marz 2015
  22. Edinburgh International Framework. The City of Edinburgh Council, abgerufen am 13. Februar 2024 (gb).
  23. Unesco-Eintrag Nr. 541 abgerufen am 15. Mai 2011
  24. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 18. August 2018 (englisch).
  25. [1]
  26. [2]
  27. Paul Weber: Wilna eine vergessene Kunststatte (PDF). (PDF) Verlag der 10. Armee, 1917, abgerufen am 2. November 2022 .
  28. Rezension bei hsozkult.de, abgerufen am 19. April 2017.