Opava

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Opava
Wappen von Opava
Opava (Tschechien)
Opava (Tschechien)
Basisdaten
Staat : Tschechien   Tschechien
Historischer Landesteil : Schlesien (Tschechien)
Region : Moravskoslezsky kraj
Bezirk : Opava
Flache : 9059 ha
Geographische Lage : 49° 56′  N , 17° 54′  O Koordinaten: 49° 56′ 17″  N , 17° 54′ 16″  O
Hohe: 257  m n.m.
Einwohner : 55.512 (1. Jan. 2023) [1]
Postleitzahl : 746 01
Struktur
Status: Statutarstadt
Ortsteile: 15
Verwaltung
Burgermeister : Toma? Navratil
Adresse: Horni nam. 69
746 01 Opava
Gemeindenummer: 505927
Website : www.opava-city.cz

Opava ( Aussprache / ? ; deutsch Troppau ) ist eine Stadt in der Mahrisch-Schlesischen Region in Tschechien . Historisch war ?Opavia“ seit Anfang des 14. Jahrhunderts Residenzstadt des bohmischen Herzogtums Troppau .

Geographische Lage

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Opava liegt in einer fruchtbaren Hugellandschaft im Leobschutzer Losshugelland ( tschechisch Opavska pahorkatina ) unweit des Zusammenflusses der Opava ( Oppa ) und der Moravice ( Mohra ). Nordlich der Stadt verlauft die Grenze zu Polen . Nachbarorte sind im Nordosten Old?i?ov ( Odersch ), im Osten Velke Ho?tice ( Groß Hoschutz ) und Krava?e ve Slezsku ( Deutsch Krawarn ), im Sudosten ?titina ( Stettin ) und Hrabyn? ( Hrabin ), im Suden Hradec nad Moravici ( Gratz ) und im Nordosten Velke Heraltice ( Groß Herrlitz ) sowie Holasovice ( Kreuzendorf ).

Stadtgliederung

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Opava besteht aus den neun Stadtteilen Komarov , Male Ho?tice , Milostovice, Opava, Podvihov, Suche Lazce, Vavrovice, Vla?tovi?ky und Zlatniky. [2] Die 15 Ortsteile sind Jakta? , Kate?inky , Komarov , Komarovske Chaloupky , Kyle?ovice , Male Ho?tice , M?sto , Milostovice , Podvihov , P?edm?sti , Puste Jakartice , Suche Lazce , Vavrovice , Vla?tovi?ky und Zlatniky . [3]

Das Stadtgebiet gliedert sich in die 16 Katastralbezirke Dr?kovice , Jakta? , Jarkovice , Kate?inky u Opavy , Komarov u Opavy , Kyle?ovice , Male Ho?tice , Milostovice , Opava-M?sto , Opava-P?edm?sti , Palhanec , Podvihov , Suche Lazce , Vavrovice , Vla?tovi?ky und Zlatniky u Opavy . [4]

Stadtteile [5]
tschechischer Name deutscher Name polnischer Name
Dr?kovice Dirschkowitz
(1869: Dir?kowitz, seit 1938: Dirschkenhof)
Dzier?kowice (Dyrzkowice)
Jakta? Jaktar Jaktarz, Jaktar
Jarkovice Jarkowitz Jarkowice
Kate?inky Katharein Katerzynki
Komarov Komorau
(1869: Komarau)
Komarow
Kyle?ovice
(1890: Kyle?ovice)
Gilschwitz Kileszowice
Male Ho?tice Klein Hoschutz Goszczyce Małe
(Małe Hoszyce)
Milostovice
(1869?1880: Milhostovice)
Milostowitz Miłostowice
Opava Troppau Opawa
(1880: Tropawa)
Palhanec Palhanetz Palhaniec
Podvihov Podwihof
(1869: Podwihaw)
Podwihow
Puste Jakartice Wust Jakartitz und Klingebeutel Puste Jakarcice
Suche Lazce Sucholasetz
(1869: Sucholazec)
Suchie Łazce
Vavrovice Wawrowitz Wawrowice
Vla?tovi?ky
(1869: Vla?tovi?ki)
Wlastowitz Własztowiczki (Włastowice)
Zlatniky
(1869: Zlatniky)
Slatnik
(1869: Zlatnik)
Złotniki
Maria-Himmelfahrt-Kirche
Oberring (Horni nam?sti) mit Schlesischem Theater und Marienkirche

Nach archaologischen Funden war das Gebiet bereits in der alteren Steinzeit besiedelt. Vermutlich im 12. Jahrhundert entstand entlang eines Handelsweges , der von Mahren uber Gratz nach Polen fuhrte, in der Nahe einer Furt eine Kaufmannsiedlung. Diese wurde erstmals 1195 unter der lateinischen Bezeichnung ?Opavia“ erwahnt. 1215 erhielt es ein stadtisches Statut, und 1224 erteilte der bohmische Konig Ottokar I. der Stadt das Magdeburger Stadtrecht . Zugleich erhob er sie zur Konigsstadt .

Durch Handel und Handwerk, vor allem die Tuchmacherei , entwickelte sich der Ort schnell zum Zentrum der ?Terra Opavia“ ( Troppauer Land , auch Provinz Troppau ). Neben der zahlenmaßig großten, deutschen Bevolkerungsgruppe lebten auch Tschechen und Juden in der Stadt. Der zu dieser Zeit hier ansassige Deutsche Orden errichtete damals die Stadtkirche Maria Himmelfahrt , die fur das Jahr 1237 als Pfarrkirche belegt ist und im dritten Viertel des 14. Jahrhunderts im Stil der Gotik umgebaut wurde. Neben dem Ritterorden ließen sich auch die Johanniter , Franziskaner , Dominikaner und Minoriten nieder.

1241 uberfielen Mongolen die Stadt und richteten großen Schaden an. 1240 bis vor 1269 wurde das Minoritenkloster mit der Heilig-Geist-Kirche errichtet. 1269 wurde mit Nikolaus I. das Herzogtum Troppau gegrundet. 1284 erhielt Troppau das Stapelrecht , mit dem die durchziehenden Handler gezwungen wurden, ihre Waren in der Stadt anzubieten. 1291 grundete Herzog Nikolaus I. das Dominikanerkloster, dessen St.-Wenzels-Kirche 1336 fertiggestellt war. 1318 wurde der Herzogshof von Schloss Gratz nach Troppau verlegt. 1325 wurde der Stadt die Blutgerichtsbarkeit verliehen. Herzog P?emysl I. errichtete um 1400 eine Burg, die zunachst als Festung diente, spater zu einem Schloss umgebaut und nach dem Verfall Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Obwohl Herzog P?emysl I. ( P?emek ) die Vier Prager Artikel unterzeichnet hatte, erlitt Troppau 1431 in den Hussitenkriegen Schaden. Der seit 1458 amtierende bohmische Konig Georg von Podiebrad ubertrug Troppau 1465 seinem Sohn Viktorin . Wahrend der Ungarisch-bohmischen Kriege 1485 musste Viktorin Stadt und Herzogtum dem unehelichen Sohn des (Gegen)Konigs Matthias Corvinus , Johann , abtreten. Nach Johanns Tod 1501 ubertrug Konig Vladislav II. das heimgefallene Troppau als Lehen seinem Bruder, dem spateren polnischen Konig Sigismund I. Dieser gab es erst im Jahre 1511 an die Krone Bohmen zuruck, die 1526 an die Habsburger gelangte.

Wahrend der Reformation bekannten sich nach 1550 die meisten Bewohner Troppaus zum Protestantismus . Als 1602 der Olmutzer Bischof, Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein , die Vertreibung der protestantischen Geistlichen und die Schließung ihrer Kirchen forderte, kam es zu einer Rebellion der Troppauer, die schließlich erst 1607 durch ein kaiserliches Regiment niedergeschlagen wurde. Vermutlich deshalb ubertrug Kaiser Matthias in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen das Herzogtum Troppau dem katholischen Fursten Karl von Liechtenstein . 1625 wurde der Jesuitenorden nach Troppau berufen und funf Jahre spater das Jesuitengymnasium gegrundet. Nach Auflosung des Jesuitenordens im Jahre 1773 fiel das Gebaude den Standen zu und diente zunachst als Sitz des Schlesischen Landtags , heute beherbergt es das Troppauer Landesarchiv.

Als nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 die piastischen Schlesischen Herzogtumer (einschließlich dem seit 1336 p?emyslidischen Herzogtum Ratibor ) an Preußen fielen, blieb das Herzogtum Troppau unverandert bei Bohmen und war Sitz der kaiserlichen Behorden von Osterreichisch-Schlesien , das auch als Herzogtum Ober- und Niederschlesien bezeichnet wurde.

19. Jahrhundert

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Franz-Josef-Platz um 1900

Vom 20. Oktober bis 20. Dezember 1820 trafen sich in Troppau die Herrscher Osterreichs, Preußens und Russlands zum Troppauer Furstenkongress , der wegen des burgerlichen Aufstandes von Neapel abgehalten wurde. Nach der Einfuhrung der Marzverfassung von 1849 wurde Troppau Hauptstadt des Kronlandes Schlesien. Nach dem Bau der 1845 eroffneten Kaiser-Ferdinand-Nordbahn Wien ? Krakau fand Troppau durch die 1847 eroffnete Anschlussstrecke Schonbrunn (heute Ostrava -Svinov) ? Troppau ? Ziegenhals fruh Anschluss an das Eisenbahnnetz. [6] Durch den Bau weiterer Strecken von Troppau nach Bennisch und ins benachbarte Preußisch-Schlesien war Troppau ein Bahnknotenpunkt. Dadurch wurde die industrielle Entwicklung gefordert, und es siedelten sich nun vermehrt u. a. Ziegeleien , Zuckerraffinerien und Textilfabriken an.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden im Rahmen der tschechischen Nationalbewegung auch in Troppau mehrere tschechische Vereine, u. a. 1877 die ?Matice opavska“, die bis zum Februarumsturz 1948 bestand; 1883 wurde das tschechische Gymnasium eroffnet, 1861?1865 erschien der ?Opavsky besednik“, zu dessen Autoren u. a. Vincenc Prasek gehorte, und ab 1850 der ?Opavsky tydenik“.

Neben Landesregierung und Schlesischem Landtag, Finanzdirektion und Landesgericht beherbergte Troppau zum Ende des 19. Jahrhunderts Handels- und Gewerbekammer, deutsches und tschechisches Gymnasium, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, offentliche Bibliothek, Landeskrankenhaus, Landesirrenanstalt und andere offentliche Einrichtungen. 1890 lebten 22.867 Einwohner in Troppau.

20./21. Jahrhundert

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Rathaus (2018)

Nach dem Ersten Weltkrieg gelangte Troppau/Opava an die 1918 neu gegrundete Tschechoslowakei . Der Anspruch Deutschosterreichs auf Osterreichisch-Schlesien konnte nicht durchgesetzt werden. Als es am 18. Dezember 1918 zu einer Revolte gegen den Tschechoslowakischen Staat kam, besetzte die Tschechoslowakische Armee kampflos die Stadt. Bis 1928 blieb Troppau noch Hauptstadt des Landes Schlesien , danach wurde das Gebiet mitem angrenzenden Mahren zum Land Mahren-Schlesien mit der Hauptstadt Brunn vereinigt.

Mit dem Munchner Abkommen musste Troppau im Oktober 1938 an das Deutsche Reich abgetreten werden und gehorte damit zum nationalsozialistischen Reichsgau Sudetenland . Schon einen Monat spater wurde die von 1896 stammende Synagoge bei den Novemberpogromen in Brand gesteckt und vollig zerstort. Am 1. April 1939 wurde Troppau Sitz des Regierungsbezirks Troppau . Am 1. Mai 1939 wurden die benachbarten Gemeinden Gilschwitz, Jaktar und Katharein eingemeindet. Dadurch erhohte sich Troppaus Einwohnerzahl auf 45.740.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Troppau im Zuge der Mahrisch-Ostrauer Operation durch die Rote Armee am 22. April 1945 erobert. Nach Kriegsende wurde Troppau/Opava wieder in die Tschechoslowakei eingegliedert. Die deutschen Bewohner wurden, soweit sie nicht vorher geflohen waren, aufgrund der Bene?-Dekrete zum großten Teil vertrieben ; ein Teil von ihnen gelangte nach Bamberg .

Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde 1991 die Schlesische Universitat gegrundet.

Bevolkerungsentwicklung bis 1945

Jahr Einwohner Anmerkungen
1834 0 9.462 Einwohner sind Deutsche, die uberwiegend die deutsche Schriftsprache sprechen [7]
1857 13.861 am 31. Oktober [8] [9]
1900 26.748 mit dem Militar (2143 Mann), meist Deutsche (2604 Tschechen, 598 Polen) [10]
1930 36.030 davon 21.987 Deutsche, 11.627 Tschechen und 1484 Auslander [11]
1933 48.190 Gemeindegrenzen von 1939 [11]
1939 45.740 davon 2845 Evangelische, 41.747 Katholiken, 378 sonstige Christen und 62 Juden [11]

Bevolkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs [12]

(Stand: 31.12. des jeweiligen Jahres)

Jahr Einwohner
1947 30.273
1950 36.216
1960 44.548
1970 49.999
1980 59.741
Jahr Einwohner
1990 63.531
2000 60.610
2010 58.274
2020 55.996
2022 55.512
  • 1744?1751: Johann Paul Emmerle
  • 1751?1751: Johann Leopold Elliger
  • 1752?1752: Gabriel Rockert
  • 1752?1755: Thomas Cipps
  • 1755?1755: Johann Leopold Ellinger
  • 1755?1755: Karl Josef Fuchs
  • 1756?1760: Thomas Cipps
  • 1760?1769: Georg Kolbe
  • 1769?1778: Josef Alscher
  • 1779?1785: Georg Oehler
  • 1786?1791: Karl Wilhelm Emerle
  • 1797?1834: Josef Johann Schoßler
  • 1834?1836: Leopold Lenz
  • 1837?1856: Josef Rossi
  • 1856?1862: Franz von Hein , Politiker
  • 1863?1869: Karl Wilhelm Ritter von Dietrich , Rechtsanwalt
  • 1869?1873: Anton Heinz
  • 1873?1882: Martin Woytech von Willfest
  • 1882?1886: Moritz Rossy
  • 1886?1887: Emil Rodler
  • 1888?1892: Franz Hauer
  • 1892?1908: Emil Rochowanski, Rechtsanwalt
  • 1908?1919: Walter Kudlich , Rechtsanwalt
  • 1919?1920: Alfred Wessely, Statthalterbeirat
  • 1920?1932: Ernst Franz, Lehrer
  • 1932?1938: Ernst Just, Rechtsanwalt
  • 1938?1943: Reinhart Kudlich, Rechtsanwalt
  • 1943?1945: Gerhard Stellwag von Carion, Magistratsrat
  • 1945?1945: Artur Hrba?
  • 1945?1946: Vladislav Krej?i
  • 1946?1948: Vladimir Ma?adek
  • 1948?1950: Josef P?ikryl
  • 1950?1954: Rudolf Illik
  • 1954?1957: Josef Kravar
  • 1957?1960: Miroslav Gottwald
  • 1960?1963: Miloslav Ochmann
  • 1963?1964: Drahomir Neuser
  • 1964?1971: Karel Glogar
  • 1971?1981: Jan Serafin
  • 1981?1986: Ji?i Doucha
  • 1986?1989: Petr Ambroz
  • 1989?1990: ?t?pan Krpec
  • 1990?1994: Ji?i Stan?k
  • 1994?2002: Jan Mrazek
  • 2002?2010: Zbyn?k Stanjura
  • 2010?2014: Zden?k Jirasek
  • 2014?2015: Martin Vite?ek
  • 2015?2018: Radim K?upala
  • seit 2018: Toma? Navratil

Stadtepartnerschaften

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Patenschaft fur Heimatvertriebene
Die Patenschaft fur die Heimatvertriebenen aus Troppau ubernahm am 22. Juni 1958 die Stadt Bamberg . Die dortige ?Troppauer Heimatstube“ wird von der ?Heimatkreisgemeinschaft Troppau e. V.“ betreut.

Sehenswurdigkeiten

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Heilig-Geist-Kirche
Heilig-Geist-Kirche ? Innenansicht
St.-Adalbert-Kirche und Jesuitenkolleg ( heute Archiv )
  • Maria-Himmelfahrt-Kirche : Gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert, innen barockisiert (Nationales Kulturdenkmal [13] ), seit 1996 Konkathedrale des Bistums Ostrau-Troppau
  • St.-Adalbert-Kirche, errichtet 1675?1680 durch die Jesuiten. Der einschiffige fruhbarocke Hallenbau mit Tonnengewolbe, mit Fresken von Franz Xaver Steiner (1731). Die Kirche wurde im Marz 1945 fast vollig zerstort, konnte jedoch bis 1947 wiederaufgebaut werden.
  • Barockpalais: In der Stadt sind mehrere Barockpalais zu sehen, u. a. das Palais Blucher-Wahlstadt .
  • Hedwigskirche: erbaut nach Entwurf des Architekten Leopold Bauer
  • Heilig-Geist-Kirche aus dem 15. Jahrhundert, spatgotisch
  • Evangelische Kirche (jetzt Kreisarchiv)
  • Kaufmannshaus (bis 1580 Rathaus) mit 72 m hohem Turm
  • Slezske divadlo Opava aus dem 19. Jahrhundert
  • Heilig-Kreuz-Kapelle: Gotische Backsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert mit achteckigem Grundriss (Nationales Kulturdenkmal [14] ) im Ortsteil Kate?inky ( Katharein )

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Stadt Opava gehort zum Industrieballungszentrum von Ostrava ( Ostrau ) und stellt vor allem Bergbauausrustungen her. Außerdem befindet sich hier eine der großten Zuckerfabriken Tschechiens, die zur osterreichischen Agrana -Gruppe gehort. Vor 1945 war der Spirituosenhersteller E. Lichtwitz & Co. besonders bedeutend. Opavia ist ein aus Opava stammender Hersteller von Sußigkeiten. Seine Baderoblaten und Waffeln sind uberregional bekannt.

Opava ist Sitz mehrerer wissenschaftlicher und kultureller Institutionen, die uberregionale Bedeutung haben, u. a. der Schlesischen Universitat Opava und des Schlesischen Landesmuseums . Bis 1993 war ein Teil der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Troppau angesiedelt.

Straßenbahn

Von 1905 bis 1956 gab es in Opava eine stadtische Straßenbahn . Nach den Zerstorungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs konnte das gesamte Streckennetz erst ab 1947 wieder benutzt werden. 1950 wurden Teilstrecken stillgelegt.

Oberleitungsbus
Oberleitungsbus Trollino 12

Nachdem 1950 beschlossen worden war, die Straßenbahn durch Oberleitungsbusse zu ersetzen, begann 1952 der Bau einer ersten O-Busverbindung, welche bereits im darauf folgenden Jahr in Betrieb genommen wurde.

Heute gibt es elf Linien mit den Liniennummern 201 bis 210 und 221. Auf der Linie 221 sind O-Busse mit Diesel-Hilfsaggregat im Einsatz, da funf Haltestellen keine Oberleitung haben. Fur diese Haltestellen stehen sechs Busse des Typs Solaris Trollino 12 und zwei ?koda 26Tr Solaris zur Verfugung. Sie wurden ab September 2018 durch zehn ?koda 32 Tr ersetzt. Diese erhalten eine 41-kWh-Lithium-Titanat-Oxid-Batterie, welche eine 8 km lange, oberleitungsfreie Fahrt ermoglicht. [15]

  • Der Eishockeyklub HC Slezan Opava spielte Ende der 1990er Jahre in der tschechischen Extraliga , stieg aber seitdem bis in die dritte Spielklasse ab.
  • Der Fußballclub Slezsky FC Opava ( Schlesischer FC Troppau ) spielt seit der Saison 2018/19 in der ersten tschechischen Fußballliga.
  • Der Basketballclub BK Opava spielt in der hochsten tschechischen Basketballliga Mattoni NBL .

Forschung zur Sportgeschichte der Stadt: Martin Pelc: Struktury opavskeho sportu 1850?1938. [16]

Personlichkeiten

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Sohne und Tochter der Stadt

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Personlichkeiten mit Beziehung zur Stadt

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  • Andreas Scultetus (um 1622/23?1647), spatmystischer Dichter, starb hier
  • Antonin Boll (1721?1792), Philosoph und Jesuit, unterrichtete hier
  • Faustin Ens (1782?1858), Lehrer, Grunder des Schlesischen Landesmuseums
  • Franz von Muckusch und Buchberg (1749?1837), Naturforscher, Grunder des Schlesischen Landesmuseums
  • Aloys Fuchs (1799?1853), Musikforscher und Musikaliensammler, erhielt seine musikalische Ausbildung im Minoritenkloster in Troppau 1811 bis 1816
  • Nikolaus Wilhelm Freiherr Lenk von Wolfsberg (1809?1894), k. u. k. Feldzeugmeister, Inhaber des Korpsartillerieregiments Nr. 4 und Naturwissenschaftler
  • Gregor Mendel (1822?1884), Naturforscher, besuchte das Gymnasium in Troppau
  • Hans Kudlich (1823?1917), Arzt und Politiker, bekannt als Bauernbefreier, besuchte das Gymnasium in Troppau
  • Georg von Kopp (1837?1914), Bischof von Fulda und Furstbischof von Breslau, Mitglied des Schlesischen Landtages in Troppau, starb hier
  • Julius Lundwall (1844?1930), Architekt, Bauingenieur und Bauunternehmer
  • Karl Ferdinand Borromaus Freiherr Putz von Rolsberg (1852?1921), Mitglied des Abgeordnetenhauses des Osterreichischen Reichsrats und Großgrundbesitzer
  • Eduard Freiherr von Bohm-Ermolli (1856?1941), k.u.k. Feldmarschall und Heerfuhrer im Ersten Weltkrieg, lebte und starb hier
  • Leon Kellner (1859?1928), Lehrer und Direktor an der k.k. Oberrealschule
  • Franz Ballner (1870?1963), besuchte das Gymnasium und lebte hier 1933 bis 1945 als Oberstarzt a. D. und a. o. Univ.-Professor a. D. (dienstverpflichtet 1939 bis 1945)
  • Robert Hohlbaum (1886?1955), Trager der Troppauer Kulturehrengabe
  • Albert Ferenz (1907?1994), Kunstler und Restaurator, wirkte hier von 1936 bis 1942
  • Kurt J. Siegel (1926?2010), Landeskinderturnwart des Bayerischen Turnverbandes
Commons : Opava  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ?esky statisticky u?ad ? Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. M?stske ?asti a obvody , uir.cz
  3. uir.cz
  4. uir.cz
  5. Politische und gerichtliche Organisation der im Reichsrathe vertretenen Lander von Oesterreich. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt von C. Dittmarsch, Wien 1869, S. 186, ( books.google.at )
  6. Um 1900 war die Fahrt nach Wien in funf bis sieben Stunden zu bewaltigen; es wurden direkte Kurswagen Wien ? Troppau gefuhrt.
  7. Faustin Ens : Beschreibung des Oppalandes und seiner Bewohner im Allgemeinen. Wien 1836, S. 165 ff. ( books.google.de ).
  8. Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich . Wien 1859, S. 52, linke Spalte ( books.google.de ).
  9. Carl Ko?istka : Die Markgrafschaft Mahren und das Herzogthum Schlesien in ihren geographischen Verhaltnissen . Wien und Olmuz 1861, S. 268?269 ( books.google.de ).
  10. Meyers Großes Konversations-Lexikon . 6. Auflage, Band 19, Leipzig und Wien 1909, S. 750?751 ( zeno.org ).
  11. a b c Michael Rademacher: Sud_troppau. Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In: eirenicon.com.
  12. Database of Demographic Indicators for Selected Towns of the Czech Republic. Tab. 141. In: www.czso.cz. Abgerufen am 25. Oktober 2023 .
  13. kostel Nanebevzeti P. Marie. USKP 20285/8-1318. In: pamatkovykatalog.cz. Narodni pamatkovy ustav ; (tschechisch).
  14. kaple sv. K?i?e, zv. ?vedska. USKP 34449/8-1323. In: pamatkovykatalog.cz. Narodni pamatkovy ustav ; (tschechisch).
  15. metro-report.com vom 15. Januar 2018 (englisch), abgerufen am 16. Januar 2018.
  16. Struktury opavskeho sportu 1850?1938. Opava 2009, ISBN 978-80-7248-549-9 ( academia.edu ).
  17. isoldes-liebestod ( Memento des Originals vom 21. Juli 2011 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.isoldes-liebestod.info
  18. Literaturport.de ( Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.literaturport.de