Wappen
|
Deutschlandkarte
|
|
|
Basisdaten
|
Koordinaten
:
|
48° 53′
N
,
8° 42′
O
48.8907
8.70245
261
Koordinaten:
48° 53′
N
,
8° 42′
O
|
Bundesland
:
|
Baden-Wurttemberg
|
Regierungsbezirk
:
|
Karlsruhe
|
Hohe
:
|
261 m u.
NHN
|
Flache
:
|
97,99 km
2
|
Einwohner:
|
127.849
(31. Dez. 2022)
[1]
|
Bevolkerungsdichte
:
|
1305 Einwohner je km
2
|
Postleitzahlen
:
|
75172?75181
|
Vorwahlen
:
|
07231,
07234
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthalt Text
|
Kfz-Kennzeichen
:
|
PF
|
Gemeindeschlussel
:
|
08 2 31 000
|
LOCODE
:
|
DE PFO
|
NUTS
:
|
DE129
|
Stadtgliederung:
|
15
Stadtteile
|
Adresse der
Stadtverwaltung:
|
Marktplatz 1
75175 Pforzheim
|
Website
:
|
www.pforzheim.de
|
Oberburgermeister
:
|
Peter Boch
(
CDU
)
|
Lage der Stadt Pforzheim
in Baden-Wurttemberg
|
|
Pforzheim
ist eine
Großstadt
mit 127.849 Einwohnern (31. Dezember 2022)
[2]
im Nordwesten
Baden-Wurttembergs
am Nordrand des
Schwarzwalds
am Zusammenfluss von
Enz
,
Nagold
und
Wurm
. Pforzheim ist ein
Stadtkreis
und zugleich Verwaltungssitz des
Enzkreises
, von dem das Stadtgebiet fast vollstandig umschlossen ist. Die Stadt ist ein Zentrum des Verdichtungsraums
Karlsruhe
/Pforzheim, der etwa 650.000 Einwohner zahlt. Die Stadt ist ferner das
Oberzentrum
der
Region
Nordschwarzwald
. Die nachsten großeren Stadte sind Karlsruhe (etwa 25 Kilometer nordwestlich) und die Landeshauptstadt
Stuttgart
(rund 37 Kilometer sudostlich). Pforzheim beherbergt zahlreiche weiterfuhrende Schulen sowie eine Hochschule fur angewandte Wissenschaft (
Hochschule Pforzheim
).
Pforzheim ist ursprunglich eine
Romergrundung
. Der Name leitet sich von lat.
Port(us)
(= vielleicht Flusshafen oder Stapelplatz) ab,
[3]
dem auf dem
Leugenstein
von
Friolzheim
uberlieferten romischen (Teil-)Namen der romischen Siedlung im heutigen Stadtgebiet von Pforzheim. Als Hauptort einer
Civitas
der
Provinz Germania superior
war die romische Stadt
Portus
ein Verwaltungszentrum. Der lateinische Name war im Mittelalter auch Phorcen(sis).
Im Jahre 1067 wurde Pforzheim in einem Dokument
Konig Heinrichs IV.
erstmals urkundlich erwahnt. Als
badische
Residenzstadt
wurde Pforzheim Ende des 17. Jahrhunderts mehrfach durch franzosische Truppen zerstort. Der britische
Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945
vernichtete 80 Prozent des Stadtgebietes und forderte nahezu 18.000 Todesopfer.
Durch die 1767 von
Markgraf Karl Friedrich von Baden
begrundete Schmuck- und Uhrenindustrie
[4]
wurde Pforzheim weltbekannt. Darauf nimmt der Beiname
Goldstadt
beziehungsweise Gold-, Schmuck- und Uhrenstadt Bezug. In der Stadt werden etwa 75 Prozent der deutschen Schmuckwaren produziert; zudem befindet sich hier die einzige Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule in Deutschland.
Pforzheim wird auch
Pforte zum Schwarzwald
genannt. Hier beginnen die Schwarzwald-Wanderwege nach
Basel
(
Westweg
),
Waldshut
(
Mittelweg
) und
Schaffhausen
(
Ostweg
). Auch der
Schwarzwald-Schwabische-Alb-Allgau-Weg
hat seinen Startpunkt dort, er fuhrt uber 311 Kilometer ins
Allgau
. Zudem ist der Ort Endpunkt der
Bertha Benz Memorial Route
.
Die Stadt Pforzheim besteht aus der Kernstadt und den durch die
Gebietsreform der 1970er Jahre
eingegliederten Gemeinden
Buchenbronn
,
Eutingen an der Enz
,
Hohenwart
,
Huchenfeld
und
Wurm
, die gemaß § 8 ff. der
Hauptsatzung
der Stadt Pforzheim als Vertretung ihrer Ortschaft einen
Ortschaftsrat
und eine Ortschaftsverwaltung haben. Die fruher eingemeindeten Dorfer
Dillweißenstein
, das kurz vor der Eingemeindung nach Pforzheim aus den Dorfern Dillstein und Weißenstein gebildet wurde, und Brotzingen gehoren zur Kernstadt. Die moderne Stadtgliederung entspricht nur teilweise den fruheren Gemeindegrenzen.
-
Brotzingen
-
Buchenbronn
-
Dillstein
-
Eutingen
-
Hohenwart
-
Huchenfeld
-
Wurm
-
Weißenstein
Die Stadt Pforzheim besteht aus folgenden 15 Stadtteilen.
[5]
Neben den Ortsteilen mit eigener Ortschaftsverwaltung gehoren hierzu auch Teilgebiete der Kernstadt:
Auf dem Stadtgebiet liegen die
Wustungen
Wilflingen, Hartheim (beide Pforzheimer Gemarkung), Arlingen, Tannhof (beide zu Brotzingen), Rod, Falkengarten (beide zu Dillweißenstein) und Igelsbach (zu Eutingen). Igelsbach, Rod (als Rotplatte) und Arlingen (als Arlinger) sind als Wohngebiete neu besiedelt worden.
Die folgenden
Gemeinden
grenzen an die Gemeinde Pforzheim. Sie liegen alle im
Enzkreis
? mit Ausnahme des sudlich gelegenen Unterreichenbach, das zum
Landkreis Calw
gehort.
Im Norden:
Ispringen
,
Neulingen
,
Kieselbronn
Im Osten:
Niefern-Oschelbronn
,
Wurmberg
,
Wimsheim
Im Suden:
Tiefenbronn
,
Neuhausen
,
Unterreichenbach
,
Engelsbrand
Im Westen:
Birkenfeld
,
Keltern
,
Kampfelbach
Nach Daten des
Statistischen Landesamtes
, Stand 2015.
[6]
Die Aufgaben der regionalen
Raumplanung
werden vom
Regionalverband Nordschwarzwald
wahrgenommen. Pforzheim ist hierbei als
Oberzentrum
ausgewiesen. Sitz des Regionalverbandes ist Pforzheim. Der Regionalverband umfasst den Stadtkreis Pforzheim sowie die Landkreise
Enzkreis
,
Calw
und
Freudenstadt
.
Sowohl die fruhere Stadtgemarkung als auch das heutige Gemeindeterritorium erstrecken sich laut der
naturraumlichen Gliederung
Deutschlands auf
Gaugebiet
(
Enztal
,
Kraichgau
) und
Schwarzwald
.
[7]
Die Innenstadt liegt in einer Weitung des Enztales am Zusammenfluss von
Nagold
und Enz. Der Gesteinsuntergrund wechselt im Talgrund vom
Muschelkalk
(Gauland) zum
Buntsandstein
(Schwarzwald), naturraumlich gesehen wird das Enztal ab Birkenfeld und inklusive der Pforzheimer Innenstadt zum Gauland gerechnet. Die Nagold nimmt am sudlichen Stadtrand die
Wurm
auf, weswegen man in Pforzheim gern von einer Drei-Flusse-Stadt spricht. Die Außenbezirke und Eingemeindungen ziehen sich auch auf die sudlich und nordlich anschließenden Hochebenen von Schwarzwald und Kraichgau hin, Dillstein und Weißenstein liegen im nach Suden ziehenden Nagoldtal, Wurm im nach Sudosten ziehenden Wurmtal. Wassermenge und Einzugsgebiet der Nagold sind beim Zusammenfluss mit der Enz weitaus hoher, dennoch wird der Fluss im weiteren Verlauf Enz genannt.
Das Gemeindegebiet Pforzheims erstreckt sich auf die folgenden naturraumlichen Einheiten (aufgenommen fur die geographische Landesaufnahme Deutschlands
[8]
):
- 12
Neckar-Tauber-Gaue
(vom Muschelkalk gepragte Gaugebiete, die sich auch ostlich und nordlich des Schwarzwaldes erstrecken)
- 122 Obere Gaue (nach
Kraichgau
und
Neckarbecken
das dritte große Gaugebiet in der Pforzheimer Region, erstreckt sich zwischen Wurm und
Baar
und beginnt wenig sudostlich der Stadtgrenze)
- 123 Neckarbecken (weites Gaubecken zwischen Stuttgart und Heilbronn)
- 123.1 Sudwestliches Neckarbecken
- 123.10 Ostlicher Hagenschieß
- 125 Kraichgau (umfasst auch Gebiete, die volkstumlich nicht zum eigentlichen Kraichgau gerechnet werden, z. B. das Pforzheimer Enztal)
- 125.3 Pfinzhugelland (umfasst auch Gebiete außerhalb des Einzugsgebiets der
Pfinz
, z. B. das Pforzheimer Enztal)
- 15
Schwarzwald
(Mittelgebirge zwischen Pforzheim und
Hochrhein
, im Pforzheimer Raum durch Buntsandstein gekennzeichnet)
- 150 Schwarzwald-Randplatten (entlang des Nord- und Ostrandes des Schwarzwalds)
- 150.1 Ostliche Schwarzwald-Randplatten
Auf Pforzheimer Gemeindegebiet finden sich also insgesamt funf naturraumliche Untereinheiten:
125.34 Pforzheimer Enztal:
Zentrale naturraumliche Untereinheit fur Pforzheim, um die sich die anderen Untereinheiten gruppieren. Das Pforzheimer Enztal erstreckt sich in sudwest-nordostlicher Richtung von Birkenfeld bis
Enzberg
. Wahrend die flussaufwarts liegenden Gebiete zum sudlich gelegenen Schwarzwald und die flussabwarts liegenden Gebiete zum ostlich gelegenen Neckarbecken gerechnet werden, zahlt das Pforzheimer Enztal aufgrund
okologischer
Gemeinsamkeiten naturraumlich gesehen zum Kraichgau, das sich nordlich und westlich Pforzheims ausdehnt. In dieser Einheit liegen vor allem die Pforzheimer Stadtteile Innenstadt, Oststadt, in Eutingen ist Fluss abwarts das linke Enzufer der Aufstieg zur Bauschlotterplatte. Rechts der Enz lauft der Randplattenschwarzwald im Eutinger Eichwald aus und geht in Niefern ins Neckarbecken (Naturraum 125) uber, Nordstadt, Weststadt und Brotzingen sowie die nordlichen Gebiete der Stadtteile Sudweststadt und Sudoststadt. Das Pforzheimer Enztal ist ein 150 m tiefes Sohlental mit terrassierten Talhangen. Die breite, vernasste Talsohle besteht aus einer uber Buntsandsteinschottern liegenden Auelehmdecke. Talsohle und Talhange sind fast komplett verbaut.
[9]
125.33 Bauschlotter Platte:
Erstreckt sich nordlich des Pforzheimer Enztales, benannt nach dem Dorf
Bauschlott
. In dieser Einheit liegen die nordlichen Teile der Pforzheimer Stadtteile Nordstadt und Eutingen. Die Bauschlotter Platte ist eine schwach zertalte Muschelkalk-Hochflache mit fur Ackerbau sehr gut geeigneten Boden (Korngau-Typ). Die darauf grundenden fruchtbaren Ackerflachen geraten aufgrund des neuen, rund um die Autobahnanschlussstelle Pforzheim-Nord sich ausbreitenden Gewerbegebiets Hohenacker jedoch immer mehr in Abgang. Die geringe Zertalung der Bauschlotter Platte verweist darauf, dass die direkte rheinische Erosion hier noch kaum angekommen ist.
[9]
125.32 Ostlicher Pfinzgau:
Erstreckt sich nordwestlich des Pforzheimer Enztales. In dieser Einheit liegen die nordwestlichen Teile des Pforzheimer Stadtteils Nordstadt (vor allem das Gewerbegebiet Wilferdinger Hohe). Es handelt sich um eine stark zertalte Muschelkalk-Hochflache des Heckengau-Typs.
[10]
150.13 Enz-Nagold-Platte:
Erstreckt sich sudlich des Pforzheimer Enztales und hat eine irrefuhrende Bezeichnung, da sie vor allem das Nagoldgebiet umfasst. In dieser Einheit liegen vor allem die sudlichen Gebiete der Pforzheimer Stadtteile Sudweststadt und Sudoststadt sowie die Stadtteile Buchenbronn, Dillweißenstein, Huchenfeld, Hohenwart, Wurm und Buckenberg mit Haidach. Diese vor allem aus Buntsandstein aufgebaute Schwarzwald-Platte ist uberwiegend bewaldet und relativ umfangreich (reicht im Suden bis
Altensteig
). Die Taler der Nagold sind tief und mit steilen Hangen in die Platte eingeschnitten. Auf den Riedeln zwischen den Talern finden sich
Rodungsinseln
(z. B. Huchenfeld und Hohenwart).
[11]
123.10 Ostlicher Hagenschieß:
Umfasst ein kleines Gebiet sudwestlich des Pforzheimer Enztals. Die Bezeichnung ist irrefuhrend, da die Einheit nicht nur die Osthalfte des Hagenschießes, sondern auch ostlich angrenzende Gaugebiete (Wurmberg und Wiernsheim) umfasst. Der Hagenschieß an sich ist ein großes Waldgebiet im Osten der Stadt, das zum großten Teil zu Pforzheim gehort. Wahrend der westliche Hagenschieß zum Schwarzwald zahlt (zur Einheit ?150.13 Enz-Nagold-Platte“), wird der ostliche Hagenschieß zum Neckarbecken gerechnet, da er uberwiegend eine Muschelkalk-Hochflache (Wellengebirge) darstellt. Trotz der ackerbaulichen Eignung ist der ostliche Hagenschieß aus historischen Grunden großtenteils bewaldet (fruherer
Genossenschaftswald
der umliegenden Gemeinden).
[12]
Pforzheim hat Anteil an drei
Naturschutzgebieten
. Das
Felsenmeer
liegt mit seiner Große von 5,6 ha wie auch das Naturschutzgebiet
Mangerwiese-Wotanseiche
mit seiner Große von 65,4 ha komplett auf Pforzheimer Gemeindegebiet. Am insgesamt 158,5 ha großen Naturschutzgebiet
Unteres Wurmtal
hat Pforzheim einen Anteil von 125,8 ha. Insgesamt stehen 196,80 Hektar unter Naturschutz, das sind 2,01 Prozent der Markungsflache.
Pforzheim liegt in einem Gebiet, in dem sich
schwabische
und
sudfrankische
Dialekt
-Merkmale mischen. Dieses Ubergangsgebiet dehnt sich vom Nordschwarzwald nach Osten bis sudlich von
Heilbronn
hin aus und hat auf Pforzheimer Breite eine relativ große Nord-Sud-Erstreckung (im Suden bis uber
Calw
und
Weil der Stadt
hinaus). Pforzheim liegt eher am Nordrand dieses Ubergangsgebietes.
[13]
[14]
Im Pforzheimer Bereich orientieren sich die Sprachgrenzlinien geographisch kaum an naturraumlichen Grenzen und Verbindungswegen, sondern mehr an fruheren politischen und kirchlichen Grenzen. Einfluss hatte zunachst die um 500 gezogene neue politische Nordgrenze
Alemanniens
, durch die das alemannisch besiedelte Pforzheimer Gebiet zum
frankischen
Herrschaftsbereich kam und entsprechend sprachlich beeinflusst wurde. Die neue Grenze verlief ca. 20 km sudlich von Pforzheim, in der Nahe von Calw. Spater kam das Gebiet bei Pforzheim zu Baden. Jedoch reichte dieses
badische
Gebiet immer fingerformig in das umgebende
wurttembergische
Gebiet hinein und nahm Teil an der sprachlichen Entwicklung von einem ehemals alemannischen zu einem neuen schwabischen Sprachgebiet. Vielfaltige feine Sprachgrenzlinien trennen deshalb bis heute die Pforzheimer Region sprachlich vom nordbadischen Gebiet um Karlsruhe ab.
Die eigentliche Stadtmundart Pforzheims war gepragt von zahlreichen Wechselwirkungen zwischen heimischen und zugewanderten Mundarten. Die Mundart des von Floßern gepragten Stadtteils Au stand dabei in Kontrast zum Dialekt der eigentlichen, von Handlern und Handwerkern gepragten Kernstadt. Auch die zunehmend dorflich-bauerliche Siedlung der ostlich der Stadt gelegenen
Alten Stadt
hatte einen eigenen Charakter. Durch
Industrialisierung
,
Zuwanderung
und Stadtwachstum verloren Au und
Alte Stadt
ihre sprachlichen Eigenarten. Die industriebedingte Einwanderung (vor allem zwischen 1870 und 1910, aber auch schon vor dem 18. Jahrhundert) erfolgte vor allem aus den schwabisch sprechenden Gebieten. Sexauer unterschied im fruhen 20. Jahrhundert vier Dialektgruppen: die konservative Au-Dillsteiner Mundart, eine altere und eine jungere Stadtmundart sowie die Mundart der Zugewanderten. Die Stadtmundarten gaben sudfrankische zugunsten von schwabischen Dialektmerkmalen auf, gleichwohl fanden auch sudfrankische Neuerungen Einzug. Mit der Zeit wuchs vor allem der Einfluss der Schriftsprache. Damit ging auch der fruher starke franzosische Einschlag im Stadtdialekt verloren ebenso wie diverse fur die Schmuckindustrie typische Ausdrucke.
[15]
Pforzheim 2010?2020
|
Klimadiagramm
|
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschlage fur Pforzheim 2010?2020
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Temperatur (°C)
|
2,0
|
2,3
|
6,0
|
9,8
|
13,4
|
17,7
|
19,7
|
19,1
|
15,1
|
10,6
|
5,8
|
3,1
|
?
|
10,4
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
4,9
|
6,3
|
11,8
|
16,6
|
19,6
|
24,2
|
26,4
|
25,8
|
21,4
|
15,8
|
9,3
|
6,1
|
?
|
15,7
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
?0,8
|
?1,7
|
0,2
|
3,0
|
7,0
|
11,1
|
12,9
|
12,4
|
8,9
|
5,5
|
2,3
|
?0,1
|
?
|
5,1
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
43,2
|
30,1
|
25,4
|
28,2
|
68,7
|
48,6
|
59,6
|
54,4
|
43,2
|
49,5
|
57,2
|
54,2
|
Σ
|
562,3
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
1,6
|
3,1
|
5,1
|
6,7
|
6,6
|
7,8
|
8,4
|
7,7
|
6,1
|
3,9
|
2,1
|
1,7
|
?
|
5,1
|
|
Regentage
(
d
)
|
19
|
14
|
11
|
11
|
16
|
15
|
12
|
13
|
13
|
13
|
14
|
18
|
Σ
|
169
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
43,2
|
30,1
|
25,4
|
28,2
|
68,7
|
48,6
|
59,6
|
54,4
|
43,2
|
49,5
|
57,2
|
54,2
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
Vor der romischen Eroberung im ersten nachchristlichen Jahrhundert lag das Gebiet des heutigen Pforzheim im Gebiet der
Kelten
. Direkte Spuren der Kelten finden sich aus der Zeit 500 bis 300 vor Christus. Aus dieser fruhkeltischen Zeit wird ein Bronzepferdefigurchen datiert, das bei Pforzheim gefunden wurde. Eine Statue der keltischen Heilgottin
Sirona
wurde in einem Brunnen geborgen. Ein bei der großen Enzregulierung 1909 nahe der Altstadtkirche gefundenes Altarbruchstuck wird der keltischen Schwarzwald-Gottin
Abnoba
zugeschrieben. Der Fund fuhrte zur Benennung des Enzuferwegs in Abnobastraße. Die romische Epoche dauerte bis ins 3. Jahrhundert, in dieser Zeit wurde an der Enz fur die Romerstraße
Straßburg
-
Cannstatt
eine Furt eingerichtet. Die daraus entstehende Siedlung wurde Portus genannt. Bei
Neuenburg
/
Waldrennach
sind Schmelzofen/
Rennofen
der Kelten zur Eisengewinnung nachgewiesen (Bergwerk ?
Grube Frischgluck
“, Neuenburg). Zur Weiterverarbeitung und zum Transport der Eisenprodukte waren Straßen oder Wasserwege notwendig. Daher ist davon auszugehen, dass die Enzfurt schon zu keltischer Zeit bedeutend war.
Um 259/260 uberwanden
alemannische Bevolkerungsgruppen
den Limes. Um 500 wurde Alemannien dem
Frankenreich
eingegliedert. Die Nordgrenze Alemanniens wurde dabei weit nach Suden verschoben; lag sie zuvor nahe am
Main
, verlief sie nun weit sudlich von Pforzheim, in der Nahe von Calw. Eventuell im 11. Jahrhundert war Pforzheim Teil
salischer
Territorien und ging 1125 von den Saliern an die
Staufer
uber.
Durch Heirat kam Pforzheim 1195 an die
Welfen
und wenige Jahre spater, 1220?1227, wiederum per Heirat, von den Welfen uber
Friedrich II.
[16]
an die
von Baden
. Der
Stadtwerdungsprozess
begann moglicherweise bereits in staufischer Zeit und dauerte bis ins 14. Jahrhundert an. 1344 ging das Eigentum an der Pfarrkirche (schloss sowohl St. Martin als auch St. Michael mit ein) vom
Kloster Hirsau
an das
Kloster Lichtenthal
uber. Zwischen 1462 und 1750 war Pforzheim lediglich als
Lehen
des Kurfurstentums
Pfalz
bei Baden. Eine Ordnung des badischen Markgrafen
Christoph I.
brachte der Stadt 1486 den Verlust der politischen Autonomie.
Jorg Ratgeb
engagierte sich wahrend des Bauernaufstandes im Jahre 1525 im
Herzogtum Wurttemberg
fur die Aufstandischen. Das wurde ihm zum Verhangnis. Nach der Niederschlagung des Aufstandes am 18. Mai 1525 bei Boblingen durch den
Truchsess von Waldburg-Zeil
erfolgte seine Gefangennahme und Verurteilung in Pforzheim auf der Basis der
Bamberger Halsgerichtsordnung
. Das Urteil lautete
?des Paurenkriegs und Hertzog Ulrichs halber“
auf erschwerte
Vierteilung
durch Pferde bei lebendigem Leibe
[17]
und wurde auf dem Marktplatz vor dem heutigen Rathaus vollstreckt.
[18]
Nach der Teilung Badens gehorte Pforzheim (damals auch Pfortzhaim) von 1515/1535 bis 1771 (mit Unterbrechungen) zur Unteren Markgrafschaft Baden (Ernestinische Linie, spater auch
Markgrafschaft Baden-Durlach
genannt). 1535 wurde Pforzheim zum Residenzort der Unteren Markgrafschaft gewahlt, jedoch wurde die Residenz bereits 1565 nach
Durlach
verlegt. Pforzheim wurde 1538 auch zentrale Begrabnisstatte der ernestinischen Linie und blieb dies auch fur das vereinigte Baden nach 1771.
Zwischen 1519 und 1556 wurde in Pforzheim bzw. Baden-Durlach die
Reformation
eingefuhrt. Durch den Verkauf von
Liebenzell
und anderer Gebiete an Wurttemberg 1594 und den darauffolgenden Jahren geriet Pforzheim an die Peripherie Baden-Durlachs. Im
Dreißigjahrigen Krieg
(1618?1648) war die Stadt dem Zugriff Badens meist entzogen (1624?1635 Besetzung durch kaiserliche oder schwedische Truppen, 1635?1645 gehorte Pforzheim zu
Bayern
).
Im Jahre 1803 wurde Baden zum
Kurfurstentum
, 1806 zum Großherzogtum. Zwischen 1871 und 1933 war Baden Bundesstaat des Deutschen Reiches, seit 1918 als
Republik Baden
. Unter dem
NS-Regime
des Deutschen Reiches erfolgte 1933 die
Gleichschaltung
Badens und Pforzheims (Abschaffung der Rechte der Teilstaaten, Ernennung des Pforzheimer Oberburgermeisters durch die
NSDAP
, Umbildung des Stadtrats anhand des
Reichstagswahlergebnisses Marz 1933
). Ab April 1945 gehorte die Stadt fur wenige Monate zur
franzosischen Besatzungszone
, ab Juli 1945 bis 1949 zur US-amerikanischen Besatzungszone, in der das Land
Wurttemberg-Baden
eingerichtet wurde. 1952 ging Wurttemberg-Baden im Land Baden-Wurttemberg auf.
Vor der napoleonischen Bereinigung 1803/1806 zahlten die auf dem heutigen Pforzheimer Stadtgebiet gelegenen Gemarkungen uberwiegend zum baden-durlachischen
Oberamt Pforzheim
. Weitere Gemeinden des Amts Pforzheim (z. B. Dietlingen, Ispringen, Eisingen, Bauschlott, Durrn, Niefern) lagen vor allem im Norden und Nordwesten, ebenso wie weitere badische Gebiete, namlich die Amter Stein und Frauenalb. Die heutigen Pforzheimer Stadtteile Wurm und Hohenwart gehorten zu in der
Reichsritterschaft
organisierten Familienterritorien, beide unter badischer Landeshoheit. Hohenwart war Teil des im Sudosten, entlang der Wurm gelegenen, katholisch gebliebenen Landes der Reichsritterfamilie von
Gemmingen-Steinegg
, des sogenannten
Biets
. Im Osten und Sudwesten lagen wurttembergische Territorien, vor allem die Amter Neuenburg und Liebenzell im Sudwesten sowie das umfangreiche Territorium des Klosteramts
Maulbronn
im Osten.
[19]
Die Stadt geht auf eine romische
Siedlung
an einer Enz-Furt zuruck (um 90 n. Chr.), der Name vermutlich auf
lateinisch
portus
= Hafen/Stapelplatz.
Die erste Urkunde, der romische
Leugenstein
von
Friolzheim
von 245 n. Chr., weist auf die romische Siedlung
portus
hin. Die Siedlung lag an der romischen Heerstraße zwischen Oberrhein- und Neckargebiet gerade dort, wo die Fernhandels- und Heerstraße die
Enz
, kurz nach der Vereinigung mit der
Nagold
, in einer
Furt
uberquerte. Wohl schon zu dieser Zeit etablierte sich die
Floßerei
in der romischen Siedlung, da die Enz ab
Portus
durch den Zufluss von Nagold und
Wurm
schiffbar wird. Uber eine zu vermutende Hafenanlage an der Enz ist nichts bekannt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist der lateinische Name unvollstandig uberliefert und hatte weitere Bestandteile. Ein weit verbreiteter, auf
Philipp Melanchthon
zuruckgehender Irrtum ist, dass der Name Pforzheim auf
porta
= Tor/
Porta Hercyniae
(zum Schwarzwald) zuruckzufuhren sei. Auch
Reuchlins
spekulative Ableitung des Namens von dem Trojaner
Phorkys
als mythischem Stadtgrunder ist falsch.
[20]
Im 3. Jahrhundert angefangene romische Großbauten lassen den Schluss zu, dass die kleine Handwerkersiedlung zu einem Verwaltungszentrum, etwa einem
Civitas
-Hauptort, ausgebaut werden sollte. 259 und 260 eroberten
Franken
und
Alamannen
die rechtsrheinischen Gebiete des romischen Reichs. Die Siedlung
Portus
wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Uberlieferung uber die Siedlung bricht vorerst ab.
Einige Keramikscherben und Munzen machen einen Fortbestand der Siedlung wahrscheinlich, die Siedlungskontinuitat konnte aber real auch sehr schwach gewesen sein.
[21]
Eine Besiedlung wird eigentlich erst wieder mit den Reihengrabern aus dem 6. und 7. Jahrhundert richtig greifbar, die allerdings etwa 800 m flussabwarts der romischen Siedlung liegen.
[22]
Uber die romische Siedlung selbst wuchs spater in der
Karolingerzeit
die
Alte Stadt
von Pforzheim.
[23]
Ein Zeugnis fur diese Zeit ist unter anderem die Grabungsanlage am Kappelhof im Untergeschoss des Caritas-Gebaudes.
1067 wurde Pforzheim in einer Urkunde
Konig Heinrichs IV.
zum ersten Mal erwahnt, um 1080 erhielt die Siedlung das
Marktrecht
. Beurkundete Besuche Pforzheims durch Heinrich IV. waren in den Jahren 1067 und 1074. 1100 war dem
Codex
des Klosters
Hirsau
zu entnehmen, dass die
Alte Stadt
von Pforzheim bereits vor 1100 Marktrecht besaß und sich im Besitz des Klosters Hirsau befand. Im 12. Jahrhundert war die
Alte Stadt
klosterlich-kirchlich gepragt mit einer Nikolauskapelle (Schutzpatron der Floßer und Schiffer), im Schutz einer fruhen Martinskirche, und bekam Konkurrenz von einem neuen Siedlungskern
(Neustadt)
, unterhalb eines 800 m flussaufwarts gelegenen Burgbergs mit einer Michaelskapelle (heutiger Schlossberg mit
Schlosskirche
). Die
Neustadt
wuchs schnell.
1220 wahlten die
badischen Markgrafen
Pforzheim zur
Residenz
. Der Schwerpunkt verschob sich zugunsten der
Neustadt
; die
Alte Stadt
verlor an Bedeutung. 1240 ist ein Pforzheimer
Burgermeister
erstmals urkundlich erwahnt. 1447 wurde mit der
Pforzheimer Furstenhochzeit
die Hochzeit des badischen Markgrafen
Karl I.
mit
Katharina von Osterreich
, der Schwester Kaiser
Friedrichs III.
, mit großem Prunk gefeiert.
In der zweiten Halfte des 15. und 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Pforzheimer
Lateinschule
zu einer der bedeutendsten Gelehrtenschulen Suddeutschlands. Ihre Lehrer und Schuler spielten eine wichtige und herausragende Rolle in der Ausbreitung des
Humanismus
und der
Reformation
. Zu den bekanntesten Schulern gehorten
Philipp Melanchthon
und der in Pforzheim geborene Humanist
Johannes Reuchlin
. Er ist Namensgeber fur das 1961 eingeweihte Kulturzentrum Reuchlinhaus, zu dem auch ein internationales Schmuckmuseum gehort, sowie fur das
Reuchlin-Gymnasium
. Außerdem wurde der
Reuchlinpreis
nach dem Gelehrten benannt. Die Auszeichnung wurde 1955 anlasslich der Feier des 500. Geburtstags von Johannes Reuchlin erstmals verliehen.
1501 erließ Markgraf
Christoph I.
die
Ordnung der flotzer oder schiffer zu Pfortzheim
. Zu den altesten Gewerben in Pforzheim zahlt die
Floßerei
. Die uber Enz, Nagold und Wurm gefloßten Einzelstamme und Kleinfloße aus dem Schwarzwald (die langen und geraden Tannen waren als Baumaterial ideal) wurden in der Pforzheimer Au zu Großfloßen fur die untere
Enz
und die Wasserlinie
Neckar
/
Rhein
umgebunden. Jedem Floßfahrer der vergangenen Jahrhunderte waren die Floßer-Stationen Weißenstein, Dillstein und Pforzheim feste Begriffe. Pforzheim besaß zu dieser Zeit auch eine Zollstation, an der Floßer fur die Beschiffung der Wasserwege eine Gebuhr entrichten mussten.
1535 bis 1565 wurde die Stadt bei der Erbteilung der badischen Lande
Residenz
des badischen
Markgrafen
Ernst I.
Danach wurde die Residenz nach
Durlach
verlegt, weshalb man von der
Linie
Baden-Durlach
spricht. Die Stadt blieb aber Sitz eines badischen Amtes und die
Schlosskirche
weiterhin
Grablege
der badischen Markgrafen. Ernsts Sohn
Karl II.
fuhrte 1556 die
Reformation
ein. Die
Klosterkirche der Dominikaner
wurde lutherische Stadtkirche. 1618, zu Beginn des
Dreißigjahrigen Krieges
, hatte Pforzheim etwa 2500 bis 3000 Einwohner und war damit mit Abstand die großte unter den Stadten der Markgrafen von Baden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Pforzheim schon viel an Bedeutung eingebußt, zum Teil, weil im 15. Jahrhundert viele Oberschichtfamilien (Patrizier) die Stadt verließen.
1645, gegen Ende des
Dreißigjahrigen Krieges
, brannten bayerische Truppen die
Alte Stadt
nieder. Sie wurde ohne Befestigungsanlagen wieder aufgebaut; damit war der Status eines dorfahnlichen Weilers besiegelt, und sie verschwand bis auf ein paar Randnotizen aus der Geschichtsschreibung. Die
Neustadt
bestand weiter. Im 13.?15. Jahrhundert kam Pforzheim durch die tatkraftige Forderung der badischen Markgrafen, die die Stadt als den wichtigsten Stutzpunkt ihrer Hausmacht betrachteten, und die gunstige Lage am Kreuzungspunkt großer Handelsstraßen zu einer wirtschaftlichen Blute. Holzhandel und Floßerei, Gerberei, Tuch- und Zeugmacherei trugen neben dem Handwerk zum Reichtum der Stadt bei. Drei Orden ließen sich in der Stadt nieder. Die letzten Jahrzehnte dieser Blutezeit, in denen die politische und wirtschaftliche Vormachtstellung zu wanken begann, sind in geistiger Hinsicht Hohepunkte der Stadtgeschichte.
Von 1689 bis 1697 richtete der
Pfalzische Erbfolgekrieg
in Sudwestdeutschland große Zerstorungen an. Pforzheim wurde von franzosischen Truppen, die Konig
Ludwig XIV.
unterstanden, insgesamt dreimal geplundert und niedergebrannt. Brigadier Comte
Ezechiel de Melac
war fur die Besetzung der Stadt im Oktober 1688, die verheerende Niederbrennung der Stadt im Januar 1689, den Artilleriebeschuss und eine zweite Niederbrennung im August 1689 verantwortlich. Weitere Zerstorungen standen unter dem Befehl von Marschall
Joseph de Montclar
und Marschall Duc de
Lorge
. Des Weiteren war Duc de
Villeroy
fur den Artilleriebeschuss der Stadt und die Plunderung im August 1691 verantwortlich. Unter General
Chamilly
wurde die Stadt im September 1692 erneut besetzt und geplundert. Die Furstengruft in der Schlosskirche wurde dabei verwustet.
1718 wurde das Pforzheimer
Waisenhaus
(Landeswaisenhaus) im Gebaude des ehemaligen Dominikanerinnenklosters eroffnet. Dieses
Waisen-, Toll-, Kranken-, Zucht- und Arbeitshaus
wurde spater zur Keimzelle der noch heute existierenden Schmuck- und Uhrenindustrie.
1767 erfolgte die Grundung der Schmuck- und Uhrenindustrie in Pforzheim durch den Markgrafen
Karl-Friedrich
. Mit Unterstutzung eines Unternehmers aus der Schweiz wurde im Waisenhaus zur Beschaftigung der Waisenkinder eine Uhrenfabrik eingerichtet. Einige Zeit spater kam die Fertigung von Schmuckwaren hinzu. Das Unternehmen entwickelte sich rasch, bald wurde in alle Welt exportiert, wenngleich die Uhrenproduktion schon bald verschwand und erst ab 1920 mit der Fertigung von Armbanduhren eine Renaissance erlebte. Um 1800 galt Pforzheim mit 900 Fabriken als
erste Fabrikstadt Badens
und bedeutendstes Zentrum der
Bijouteriefabrikation
in der Welt. Viele der 26.000 Beschaftigten kamen aus dem Umland und waren somit Pendler. Diese wurden
Rassler
genannt. 1809 wurde das badische
Amt Pforzheim
in ein
Stadtamt
sowie ein
Erstes und ein Zweites Landamt
aufgeteilt. Die beiden letztgenannten wurden jedoch 1813 wieder zum Landamt Pforzheim vereinigt. 1819 wurden Stadt- und Landamt Pforzheim zum
Oberamt Pforzheim
vereinigt, das 1864 in das
Bezirksamt Pforzheim
uberfuhrt wurde.
1836 entwickelte
Ferdinand Oechsle
in der Stadt die
Mostwaage
, mit der noch heute das
Mostgewicht
des frisch gepressten Traubensafts in
Grad Oechsle
gemessen wird. Von 1861 bis 1863 erfolgte durch den Bau der
Bahnstrecke Karlsruhe?Muhlacker
die Anbindung Pforzheims an das Eisenbahnnetz. 1868 und 1874 wurden mit dem Bau der
Enztalbahn
und der
Nagoldtalbahn
auch die zwei großen, in Pforzheim einmundenden Schwarzwaldtaler an die Eisenbahn angeschlossen. Dies leitete das Ende der
Floßerei
ein.
Im
Dreikaiserjahr
1888 war Pforzheim Ziel der ersten Uberlandfahrt mit einem
Automobil
, die die geburtige Pforzheimerin
Bertha Benz
ohne Wissen ihres Mannes
Carl Benz
mit ihren beiden Sohnen von
Mannheim
aus unternahm. Seit 2008 erinnert die
Bertha Benz Memorial Route
an diese Pioniertat. Zehn Jahre spater erwarb der Unternehmer
Bernhard Heinrich Mayer
als erster Pforzheimer ein eigenes Automobil, einen
Benz ?Victoria“
.
[24]
Seit dem 19. Jahrhundert waren
judische
Familien in der Stadt ansassig. Sie legten 1846 den
judischen Friedhof
an, der bis 1877 belegt wurde, danach wurde ein judischer Friedhof auf dem neuen uberkonfessionellen Pforzheimer
Hauptfriedhof
eingerichtet. Im Jahr 1893 errichtete die
Judische Gemeinde
eine
Synagoge
.
[25]
Im 19. Jahrhundert bildeten die Textil-, Metall- und Schmuckwaren-Fabriken in Pforzheim das industrielle Zentrum des Großherzogtums Baden.
Die stadtische Traditionspflege begrundete der Pforzheimer
Stadtbaumeister
Alfons Kern
. Er plante den Rathausneubau von 1893/1895 und machte sich um den Aufbau einer stadtischen Altertums- und Gemaldesammlung sowie die Vergroßerung und Neuordnung des Stadtarchivs verdient. 1905 kundigte er beim Bauamt und widmete sich nun nur noch dem Ausbau der Sammlungen, die in den 1920er und 1930er Jahren eigene Gebaude bezogen. Kern wurde 1939 die
Ehrenburgerwurde
der Stadt verliehen, die Gemaldesammlung trug ab diesem Jahr seinen Namen.
Ferner wurden im Zuge der Jahre 1830 bis 1918 zwei bis dahin autonome Gemarkungen eingemeindet; die Brotzinger Gemarkung wurde zum Jahreswechsel 1904/1905 eingemeindet, die Dillweißensteiner zum Jahreswechsel 1912/1913. Insgesamt wurden 1762 ha parallel hierzu eingemeindet.
Wahrend der
Novemberpogrome 1938
wurde die
Alte Synagoge Pforzheim
geschandet und schwer beschadigt. Die judische Gemeinde wurde verpflichtet, die Kosten fur den Abriss zu ubernehmen. Am 22. Oktober 1940 wurden 186 in der Stadt verbliebene Juden in der
Wagner-Burckel-Aktion
deportiert
. Nur wenige Uberlebende kehrten zuruck.
Aus dem Bezirksamt Pforzheim ging 1939 der
Landkreis Pforzheim
hervor, dessen Sitz Pforzheim wurde. Zugleich wurde die Stadt kreisfrei. 1944 arbeiteten in 101 Betrieben 18.622 Arbeitskrafte, davon mindestens 10.000 Arbeiter in der Rustungsindustrie.
Die Pforzheimer Industrie war maßgeblich an der Entwicklung technologischer Neuerungen wie des
X-Strahl-Verfahrens
zur besseren Zielerfassung (entwickelt von G. Schaub Apparaturenbau-GmbH, eingesetzt unter anderem gegen
Coventry
) beteiligt. In manchen Bereichen der Bordfunkgerate kamen bis zu 50 % der Teile aus Pforzheim. Um die steigende Nachfrage befriedigen zu konnen, griffen Pforzheimer Unternehmen auch auf
Zwangsarbeiter
zuruck, wie auf zwangsdeportierte Arbeiter aus den Vogesen (ab Herbst 1944), internierte italienische Kriegsgefangene (ab 1943/44) sowie Zwangsarbeiter aus der Ukraine und Russland. Die Anforderung von KZ-Haftlingen ist bekannt.
Am Stadtrand befand sich eine Fabrik zur Herstellung von
Flakgranaten
. Zudem kam der Stadt eine wichtige Schlusselfunktion beim Schienentransport der militarischen Verbande zu. Sollte die Nord-Sud-Linie im Rheintal ausfallen, ware die Stadt, die auf der Ausweichroute uber den Schwarzwald lag und Anschluss an die Ost-West-Linien gewahrte, ein wichtiger Umschlagplatz fur die Versorgung der sudlichen Ostfront und der Westfront gewesen. Jedoch fuhrte die Britische
Royal Air Force
Pforzheim ursprunglich lediglich als in der Zielhierarchie niederrangiges Ausweichziel auf.
Am 23. Februar 1945 wurde die Stadt beim
Luftangriff auf Pforzheim
von 379 britischen Bombern innerhalb von 22 Minuten fast vollig zerstort. Mindestens 17.600 Menschen fanden den Tod.
[26]
Die Bomben und der
Feuersturm
, der sich in der eng bebauten Altstadt entwickelte, toteten fast ein Drittel der anwesenden Bevolkerung. Gemessen an den Opferzahlen war es nach den Bombardierungen von
Hamburg
und
Dresden
der drittstarkste Angriff alliierter Bomber wahrend des Zweiten Weltkriegs. 98 % des Stadtzentrums wurden zerstort. Pforzheim gehorte damit zu den am starksten zerstorten Stadten wahrend des Kriegs. Insgesamt war dieser Angriff der konzentrierteste und folgenschwerste der
Alliierten
. Sein Ziel war auch, wie anderswo, die Demoralisierung der Bevolkerung; vielleicht spielte auch die feinmechanische Industrie eine Rolle, die wahrend der Kriegsjahre weitgehend auf die Produktion von
Zundern
umgestellt hatte. Da die Betriebe teilweise jedoch ausgelagert worden waren, galt der Angriff moglicherweise auch direkt der Altstadt, die mit ihren Fachwerkhausern als schnell brennendes Ziel ausgewahlt wurde.
Deutschland verlor letztlich den
Zweiten Weltkrieg
schrittweise. Noch Anfang April 1945 wurde Pforzheim zu einem sogenannten
Festen Platz
erklart, womit die Stadt unnachgiebig zu verteidigen war. In der Zeit vom 8. April bis zum 18. April wurde die Stadt vollstandig von franzosischen Truppen besetzt.
[27]
Andernorts in Deutschland wurde der Krieg noch bis Anfang Mai fortgesetzt. Er endete schließlich am 8. Mai mit der
Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht
.
Von 1945 bis 1948 stand Pforzheim (nach anfanglicher franzosischer Besatzung) unter
US-amerikanischer Militarverwaltung
und war Teil des neuen Landes
Wurttemberg-Baden
. In diesen und den folgenden Jahren wuchs die Bevolkerung durch den Zuzug von Vertriebenen und Fluchtlingen wieder an. Die Pforzheimer Industrie verzeichnete bereits 1950 wieder Millionenumsatze im Export. Die Wiederaufbauplanung war 1946 von der Burgerschaft fast einstimmig verabschiedet worden.
[28]
Das heutige Stadtbild ist durch die am Funktionalismus orientierte Architektur der 1950er Jahre gepragt. Wie in vielen kriegszerstorten Stadten ging es auch im Pforzheim der unmittelbaren Nachkriegszeit um einen raschen Wiederaufbau der stadtischen Infrastruktur. Reprasentative Einzelbauten im Baustil dieser Jahre sind der Hauptbahnhof, das Amtsgericht und das
Reuchlinhaus
. Auch die 1968 eingeweihte
Evangelische Stadtkirche
folgt dieser nuchternen Architektur. Nur in der Nord- und Sudstadt gibt es stilgeschichtlich altere Bauwerke. Exemplarische Straßenzuge, die einen signifikanten Bestand an Gebauden aus der Vorkriegszeit aufweisen, sind die Zahringerallee und die Nebeniusstraße.
Im Jahre 1955 stiftete die Stadt Pforzheim den nach dem Pforzheimer Humanisten
Johannes Reuchlin
benannten
Reuchlin-Preis
fur hervorragende deutschsprachige Arbeiten auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften.
In den 1960er Jahren wurde die Wilferdinger Hohe erschlossen und spater industriell-gewerblich bebaut; zuvor waren dort Streuobstgarten und Acker. Weitere Gewerbegebiete sind
Hohenacker
und
Brotzinger Tal
.
Am 10. Juli 1968 wurde die Stadt und ihre Umgebung von
einem Tornado der Starke F4
heimgesucht. Zwei Menschen starben, uber 200 wurden verletzt, 2300 Hauser wurden beschadigt.
Bei der
Kreisreform zum 1. Januar 1973
ging der Landkreis Pforzheim im neu gebildeten
Enzkreis
auf, dessen Sitz die Stadt Pforzheim wurde. Sie selbst blieb kreisfrei. Pforzheim wurde auch Sitz der 1973 gebildeten
Region Nordschwarzwald
. Am 1. Januar 1975 uberschritt die Einwohnerzahl durch die Eingemeindung von
Huchenfeld
die Grenze von 100.000, wodurch Pforzheim zur
Großstadt
wurde. 1983 fanden in Pforzheim die
Heimattage Baden-Wurttemberg
statt. Pforzheim-Ost wurde fur die
Landesgartenschau
1992 umgestaltet.
[29]
Ende des 20. Jahrhunderts verlor die Herstellung von Schmuck und Uhren in Pforzheim stark an Bedeutung. Zudem wurde in den 1990er Jahren das Maihalden-Areal erschlossen und anschließend umfassend bebaut.
Seit 1999/2000 wurden einige Stadtteile saniert.
[30]
Einwohnerentwicklung Pforzheims nach nebenstehenden Tabellen (oben ab 1500 bis 2017, unten ein Ausschnitt ab 1871)
Im Jahre 1881 hatte Pforzheim 25.000 Einwohner, bis 1902 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. 1905 wurde die Brotzinger Gemarkung eingemeindet, zugleich auch nahezu 6000 Brotzinger Einwohner. Im Verlauf des
Zweiten Weltkrieges
verlor die Stadt etwa die Halfte ihrer Bewohner. Das fast komplett zerstorte Pforzheim hatte bereits 1951 eine der geringsten Arbeitslosenzahlen in Baden und entfaltete eine umfangreiche Bautatigkeit, um die Zuzuge aufzufangen. Bereits 1960 erreichte die Bevolkerungszahl mit rund 80.000 wieder den Vorkriegsstand. Am 1. Januar 1975 uberschritt die Einwohnerzahl der Stadt Pforzheim durch die Eingemeindung von Huchenfeld die Grenze von 100.000, was sie zur
Großstadt
machte. Pforzheim ist die achtgroßte Stadt
Baden-Wurttembergs
und unter den großten Stadten Deutschlands auf Platz 64.
[32]
Im Zeitraum von 2000 bis 2010 wuchs die Bevolkerung um 2,24 %, hauptsachlich durch Zuwanderung aus dem Ausland. Laut
Zensus 2011
betrug die Bevolkerungszahl mit Stand 9. Mai 2011 114.411 Einwohner
[33]
und war damit geringer als bisher angenommen.
[34]
Pforzheim ist stark durch
Einwanderung
gepragt. 2017 betrug der Anteil der nichtdeutschen Einwohner an der Gesamtbevolkerung nach Angaben der Stadtverwaltung 26,0 Prozent (32.646 Personen). Die meisten Auslander kamen aus der Turkei (5.042), Italien (3.877), Rumanien (3.499) und dem Irak (3.495). Ende 2017 hatten 67.543 Einwohner einen Migrationshintergrund, was einem Anteil von 53,7 % an der Gesamtbevolkerung entspricht. Bei den Einwohnern unter 18 Jahren betrug der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund 74,1 %. Damit gehort Pforzheim zu den deutschen Großstadten mit dem hochsten Anteil nichtdeutscher Einwohner und von Einwohnern mit Migrationshintergrund.
[35]
Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schatzungen, danach um
Volkszahlungsergebnisse
(¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die
ortsanwesende Bevolkerung
, ab 1925 auf die
Wohnbevolkerung
und seit 1987 auf die
Bevolkerung am Ort der Hauptwohnung
. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr
|
Einwohner
|
1500
|
800
|
1689
|
1.000
|
1789
|
4.311
|
1800
|
5.062
|
1812
|
5.301
|
1830
|
6.284
|
3. Dezember 1852 ¹
|
9.142
|
3. Dezember 1855 ¹
|
10.711
|
3. Dezember 1858 ¹
|
13.520
|
3. Dezember 1861 ¹
|
13.900
|
3. Dezember 1864 ¹
|
16.320
|
3. Dezember 1867 ¹
|
16.400
|
1. Dezember 1871 ¹
|
19.803
|
1. Dezember 1875 ¹
|
23.692
|
1. Dezember 1880 ¹
|
24.037
|
1. Dezember 1885 ¹
|
27.201
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1. Dezember 1890 ¹
|
29.988
|
2. Dezember 1895 ¹
|
33.345
|
1. Dezember 1900 ¹
|
43.351
|
1. Dezember 1905 ¹
|
59.389
|
1. Dezember 1910 ¹
|
69.082
|
1. Dezember 1916 ¹
|
60.749
|
5. Dezember 1917 ¹
|
59.307
|
8. Oktober 1919 ¹
|
73.839
|
16. Juni 1925 ¹
|
78.859
|
16. Juni 1933 ¹
|
79.816
|
17. Mai 1939 ¹
|
78.743
|
31. Dezember 1945
|
42.402
|
29. Oktober 1946 ¹
|
46.752
|
13. September 1950 ¹
|
54.143
|
25. September 1956 ¹
|
71.684
|
6. Juni 1961 ¹
|
82.524
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
31. Dezember 1965
|
87.066
|
27. Mai 1970 ¹
|
90.338
|
31. Dezember 1975
|
108.635
|
31. Dezember 1980
|
106.500
|
31. Dezember 1985
|
104.184
|
25. Mai 1987 ¹
|
106.530
|
31. Dezember 1990
|
112.944
|
31. Dezember 1995
|
117.156
|
31. Dezember 2000
|
117.156
|
31. Dezember 2005
|
119.021
|
31. Dezember 2010
|
119.781
|
9. Mai 2011 ¹
|
114.411
|
31. Dezember 2015
|
122.247
|
31. Dezember 2020
|
126.016
|
|
¹ Volkszahlungsergebnis
Ehemals selbstandige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Pforzheim eingegliedert wurden:
[36]
Jahr
|
Orte
|
Zuwachs in Hektar
|
1. Januar 1905
|
Brotzingen
|
1301
|
1. Januar 1913
|
Dillweißenstein
|
461
|
1. April 1924
|
Teile der Gemarkung Haidach
|
76
|
1. Oktober 1929
|
Teile der Gemarkung Hagenschieß
|
1623
|
1. September 1971
|
Wurm
|
822
|
1. April 1972
|
Hohenwart
|
492
|
1. Januar 1974
|
Buchenbronn
|
1114
|
1. Januar 1975
|
Huchenfeld
|
947
|
20. September 1975
|
Eutingen an der Enz
|
845
|
Gemaß dem
Zensus 2011
waren 34,1 % der Einwohner
evangelisch
, 26,1 %
romisch-katholisch
und 39,9 % waren
konfessionslos
, gehorten einer anderen
Glaubensgemeinschaft
an oder machten keine Angabe.
[37]
Von den Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) waren 21,7 % evangelisch, 19,9 % katholisch und 58,4 % waren konfessionslos oder Angehorige sonstiger Glaubensgemeinschaften und Konfessionen.
[38]
[39]
[40]
Nach wie vor sinken die Anteile der evangelischen und katholischen Kirche an der Pforzheimer Bevolkerung. Die Grunde fur den Ruckgang der Anteile der evangelischen und katholischen Kirche sind neben den Wanderungsbewegungen auch in der Zahl der Kirchenaustritte zu suchen, die die beiden Religionsgemeinschaften am starksten betreffen.
[41]
Nachdem Markgraf
Karl II.
von Baden 1556 in der
Markgrafschaft Baden
, dessen Residenz Pforzheim seinerzeit noch war, die
Reformation
eingefuhrt hatte, war Pforzheim uber Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Spatestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch wieder
Katholiken
nach Pforzheim, sie gehoren zum
Dekanat Pforzheim
der
Erzdiozese Freiburg
. Die evangelischen Christen gehoren zum Dekanat Pforzheim-Stadt der
Evangelischen Landeskirche in Baden
. Ferner gibt es in Pforzheim eine große Anzahl an
Freikirchen
, z. B.
Evangelisch-methodistische Kirche
,
Baptisten
,
Heilsarmee
,
Siebenten-Tags-Adventisten
,
Bibelgemeinde
. Auch die
Neuapostolische Kirche
und die
Zeugen Jehovas
sind in Pforzheim vertreten.
In Pforzheim gibt es eine
israelitische
Gemeinde.
Die von 1990 bis 1992 erbaute
Fatih-Moschee
ist eine der ersten als Moschee geplanten und entsprechend reprasentativ ausgestalteten großeren
Moscheebauten
in Baden-Wurttemberg.
Auch die Ahmadiyya Muslim Jamaat erbaute eine Moschee in Pforzheim. Die Moschee wurde am 12. Dezember 2012 durch den Muslimischen Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat seine Heiligkeit Hazrat Mirza Masroor Ahmad eingeweiht. Bei der Eroffnung der Moschee pflanzten neben seiner Heiligkeit auch der damalige Oberburgermeister Gert Hager einen Baum fur den Frieden. Die Pforzheimer
Ahmadiyya
Muslim Jamaat umfasst derzeit ca. 300 Mitglieder.
Seit 2008 hat sich eine mittlerweile etwa 2500 Mitglieder zahlende
Jesiden
-Gemeinschaft
[42]
in Pforzheim niedergelassen. Auch gibt es seit einigen Jahren in der Turnstraße eine hinduistische Gemeinde mit zirka 200 Mitgliedern.
An der Spitze der Stadtverwaltung stand zunachst der vom Stadtherrn ernannte
Schultheiß
. Spater bestand ein Rat mit einem
Burgermeister
an der Spitze, der seit 1849 den Titel
Oberburgermeister
fuhrt. Die Amtszeiten der Burgermeister bis 1750 sind nur zum Teil bekannt. Es werden in den Geschichtsquellen lediglich die Namen der Burgermeister erwahnt.
- 1607?1609: Peter Maler
- 1611?16??: Jakob Simmerer
- 1614?1621: Jeremias Deschler
- 1622?1627: Wolf Karle
- 1629?1639: Joachim Bub, Hans Felder (abwechselnd)
- 1642?1665: Georg Weeber, Hans Beckh, Hans Friedrich Kern (abwechselnd)
- 1750?1758: Ernst Matthaus Kummer
- 1758?1770: W. C. Steinhauser
- 1770?1775: Weiß
- 1775?1783: Kißling
- 1783?1795: Gunzel
- 1795?1798: Geiger
- 1798?1815: Jakob Friedrich Dreher
- 1815?1830: Christoph Friedrich Krenkel
- 1830?1837: Wilhelm Lenz
- 1837?1848: Rudolf Deimling
- 1848?1849: Christian Crecelius
- 1849?1862: Carl Zerrenner
- 1862?1875: Kaspar Schmidt
|
|
Gemeinderatswahl in Pforzheim 2019
[43]
Wahlbeteiligung: 44,9 %
19,5
14,9
13,7
9,5
8,4
7,5
6,9
5,9
3,9
9,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
?11,3
+4,1
?2,7
+2,8
?3,0
+7,5
+0,6
+5,9
?0,5
?3,4
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Sitzverteilung im Gemeinderat
|
Alle Gemeinderate der Stadt sind im Transparenzportal
abgeordnetenwatch.de
vertreten. Dort kann jeder Burger den gewahlten Kommunalpolitikern offentlich Fragen stellen.
[44]
Er setzt sich aus 40 ehrenamtlich tatigen Gemeinderaten und dem Vorsitzenden des Gemeinderats Oberburgermeister Peter Boch zusammen. Die Mitglieder des Gemeinderats werden direkt und fur funf Jahre gewahlt. Der Gemeinderat bildet zur Arbeitsentlastung und zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit Sachfragen Ausschusse. Gemeinderatsvorlagen, Beschlussdokumente, Sitzungstermine sowie Tagesordnungen des Gemeinderats werden im Ratsinformationssystem der Stadt Pforzheim veroffentlicht.
Neben dem Gemeinderat gibt es noch Ortschaftsrate fur in den Stadtteilen Buchenbronn, Eutingen, Hohenwart, Huchenfeld und Wurm.
2014 wurde zum ersten Mal ein Jugendgemeinderat
[45]
gewahlt. Er besteht aus 20 Jugendlichen
[46]
, die Interessen und Anliegen ihrer Wahler gegenuber der Stadt vertreten. Der Jugendgemeinderat setzt sich dafur ein, dass die Anliegen der Jugendlichen in der Stadtpolitik erst genommen werden. Zentrale Themen sind: Mehr Orte und Veranstaltungen fur Jugendliche, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und vieles mehr. Einzelne Mitglieder bieten Schulbesuche an.
|
Blasonierung
:
?Gespalten; vorn in Gold ein roter Schragbalken, hinten dreimal geteilt von Rot, Silber, Blau und Gold.“
|
Wappenbegrundung:
1256 wurde das erste Siegel angefertigt, das nur den Schragbalkenschild der Herrschaft enthalt. Seit Ende des 15. Jahrhunderts trat an seine Stelle das heute fast unverandert gefuhrte Wappen in Siegeln und zahlreichen außersphragistischen Wiedergaben. Die vordere Schildhalfte weist den Schragbalken von Baden auf, auf den sich wohl auch in den hinteren die Farben Rot und Gold beziehen. Die Bedeutung von Silber und Blau ist umstritten; naheliegend ist die Meinung, es handle sich um die dem wittelsbachschen Rautenwappen der Kurpfalz entlehnten Farben, da die Stadt von 1463 bis 1750 der pfalzischen Lehnshoheit unterstand.
[47]
Der Schragbalken ist schon seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar als Symbol der Stadtherren von Pforzheim, das spater auch das Landeswappen von Baden wurde, doch ist die Bedeutung bis heute unklar. Ab 1489 ist das Wappen in seiner ganzen Form nachweisbar, dessen Bedeutung ebenfalls nicht nachgewiesen werden konnte. Die heutige
Tingierung
ist aber erst seit 1853 gebrauchlich, zuvor war die Farbgebung eine andere.
|
Die Stadtflagge ist weiß-blau, mittig das Wappen.
Pforzheim unterhalt mit folgenden Stadten eine
Stadtepartnerschaft
:
Seit mehreren Jahren ladt die Stadt Pforzheim als Zeichen fur Frieden und Versohnung Menschen aus
La Bresse
ein. Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden ca. 500 Manner nach Pforzheim deportiert und als Zwangsarbeiter eingesetzt.
[48]
[49]
Die Partnerschaft zu Gernika steht in Zusammenhang mit dem ahnlichen Schicksal
durch Luftangriffe
. Im Foyer des Rathauses ist eine Reproduktion des Gemaldes
Guernica
von Pablo Picasso angebracht.
Hinzu kommt die 2008 vereinbarte Partnerschaft des Stadtteils
Huchenfeld
mit
Llanbdr
am
gleichnamigen Flugplatz
in Wales.
[50]
- Das
Theater Pforzheim
ist ein
Mehrspartentheater
mit Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Ballett und Junger Buhne. Das Kulturhaus Osterfeld versteht sich als soziokulturelles Zentrum und ist zugleich Auffuhrungsort freier Gruppen (z. B. Amateurtheater) und Treffpunkt verschiedener Gruppen und Vereinigungen.
- Im Figurentheater Mottenkafig finden Abendveranstaltungen, Kinderauffuhrungen und Kurzprogramme statt.
- CongressCentrum Pforzheim (CCP)
:
- Folkclub Prisma e. V.:
Seit 1974 veranstaltet der ehrenamtlich gefuhrte Verein Folkmusik-Konzerte, Workshops, Singalongs, offene Buhnen, Bal Folks und mehr. Haupt-Veranstaltungsort ist seit 2015 der
Gasometer Pforzheim
.
- KOKI Kommunales Kino
: Seit 2003 zeigt das Programmkino Filme im Kinosaal mit 106 Platzen in der neuen Spielstatte am Schlossberg 20.
- Stadtbibliothek
: Im Jahr 2012 erzielte die Stadtbibliothek bei einem Medienbestand von 213 000 Medien eine Ausleihe von 981.000 Medien. Neben der Hauptstelle befinden sich zwei Zweigstellen in Buckenberg-Haidach und Huchenfeld, zusatzlich gibt es eine Fahrbibliothek fur die Stadtteile ohne Zweigstellen. Die
Onleihe
wird ebenfalls angeboten (2400 Medien stehen digital zur Verfugung).
- Kulturhaus Osterfeld
:
- Kupferdachle (Jugendkulturtreff)
: Bietet kostenlos Bandproberaume, Theater, Foto-AG und mehr fur Jugendliche aus der Umgebung. Weiterhin Veranstaltungen wie z. B. Konzerte und Poetry Slams.
- Kappelhof Romischer Gutshof:
- Haus der Jugend
(am 9. Dezember 1949 eroffnetes Jugendhaus, dank amerikanischer Initiative. Bis heute eine Einrichtung offener Kinder- und Jugendarbeit der SJR Betriebs GmbH ? Stadtjugendring.)
Klagen uber ein uneinheitliches und wenig attraktives Stadtbild beeintrachtigen bis in die Gegenwart das Image der Stadt.
[51]
Sie werden gerne am Wiederaufbau Pforzheims im Stil der
Nachkriegsmoderne
in den spaten 1940er und fruhen 1950er Jahren festgemacht.
[52]
Derartige Klagen gab es allerdings lange vor dem
Luftangriff auf Pforzheim
1945. Das Fehlen einer klassischen reprasentativen Altstadt aufgrund der mehrfachen Stadtzerstorungen, Herrscherwechsel und internen Verschiebungen der Siedlungsschwerpunkte fiel in Pforzheim bereits vorher negativ auf.
[28]
Etliche der fruhen Nachkriegsbauten in Pforzheim sind bedeutende Pionierbauten fur die Nachkriegsarchitektur in Deutschland: so die evangelische Auferstehungskirche, erste
Bartning-Notkirche
in Deutschland, 1948 von
Otto Bartning
, die
Matthauskirche
, 1953?1956 von
Egon Eiermann
, sowie das
Reuchlinhaus
(1957?1961).
- Altes Rathaus
am
Marktplatz
- Neues Rathaus
- Archivbau
- Ehemaliges großherzoglich-badisches Bezirksamtsgebaude
- Emma-Jaeger-Bad
, Jugendstilbau
- Industriehaus Pforzheim
mit Schmuckwelten
- Sparkassenturm, ein 75 Meter hohes Burohochhaus in der Innenstadt
- Bogenbrucke in Dillweißenstein
- Leitgastturm
- Seehaus
- Alte Kelter Brotzingen
- Wasserturm auf dem Rodrucken, ein 1900 fertiggestellter, ca. 45 Meter hoher
Wasser-
und
Aussichtsturm
am Reuchlin-Gymnasium
[53]
- Hachelturm, ein 1903/1904 errichteter ca. 10 Meter hoher
denkmalgeschutzter
Aussichtsturm in der Hachelanlage
[54]
- Kupferhammer
- Buchenbronner Aussichtsturm
- Schlossle-Galerie (Einkaufszentrum)
- Il Tronco (Verwaltungszentrum des
Versandhauses Klingel
, erbaut 2011/12)
- Villa Becker
am ostlichen Ende der Wilferdinger Hohe
- Wartturm auf dem Wartberg, ein 11 Meter hoher ehemaliger Befestigungs- und Signalturm aus dem 15. Jahrhundert, der heute als Aussichtsturm genutzt wird
[55]
- Buckenbergkaserne
- Hohe Warte
, 40 Meter hoher holzerner Aussichtsturm im Stadtteil Hohenwart
- Villa Rothschild
in der Hachelallee
- Ehemalige Villa Kahn
- Zentraler Omnibusbahnhof
(ZOB) mit bemerkenswertem Betondach (2016)
[56]
- Zollamt (Pforzheim)
in der Durlacher Straße
- Pregizer Apotheke
am Leopoldplatz, alteste Apotheke in Pforzheim
- Melanchthonhaus
- Schlosskirche St. Michael
, das
Wahrzeichen
der Stadt
- Altstadtkirche St. Martin
(evangelisch)
- Auferstehungskirche
(evangelisch), 1948 von
Otto Bartning
und erste
Bartning-Notkirche
in Deutschland
- Barfußerkirche
(katholisch)
- Evangelische Stadtkirche
, 1965?1968 von
Heinrich Otto Vogel
- Herz-Jesu-Kirche
(katholisch), 1928?1929 von
Otto Linder
- Matthauskirche
(evangelisch), 1953?1956 von
Egon Eiermann
- St.-Franziskus-Kirche
(katholisch), 1888?1891 von
Adolf Williard
- Lutherkirche
(evangelisch), 1954 von
Olaf Andreas Gulbransson
- Raphael-Kirche (Pforzheim)
Christengemeinschaft
- ehem.
St. Martin
in Brotzingen, heute Heimatmuseum
- Christuskirche
in Brotzingen (evangelisch), 1909?1912
- St. Antonius
in Brotzingen (katholisch), 1934?1935
- Hauptfriedhof
:
Der Pforzheimer Hauptfriedhof entstand aus dem 1877 angelegten stadtischen Friedhof
Auf der Schanz
. Der Friedhof weist das Gebaudeensemble
Campo Santo
von 1914 bis 1917 auf, in dessen Arkadengang zahlreiche historische Grabmaler aus alteren Bestattungsplatzen transloziert wurden. Die
Aussegnungshalle des Pforzheimer Hauptfriedhofs
ist ebenfalls ein Kulturdenkmal. Im Friedhof befinden sich mehrere Ehrengraber ortlicher Honoratioren sowie zahlreiche kunstlerisch bedeutende Grabmale. In dem als Kulturdenkmal geltenden Friedhof befinden sich neben den Massengrabern fur die Opfer des 23. Februar 1945 auch Ehrengraber fur die Gefallenen des
Ersten
und
Zweiten Weltkriegs
, ein judischer Friedhofsteil sowie verschiedene Ehrenmale, darunter ein Mahnmal mit den Namen der
Euthanasie
-Morde bei der
Aktion T4
sowie ein Urnenfeld und Grabplatten mit den Namen von ermordeten
KZ-Haftlingen
aus elf Landern.
- Brotzinger Friedhof
: Grabstatten und Gedenktafel fur 32 Frauen, Kinder und Manner, die im
Zweiten Weltkrieg
nach Deutschland verschleppt und Opfer von
Zwangsarbeit
wurden.
- Alter Judischer Friedhof
: Gedenktafel am Standort des
Alten Judischen Friedhofs
an der
Eutinger Straße
zur Erinnerung an den
Guten Ort
sowie an uber 200 judische Einwohner, die in der NS-Zeit Opfer der
Shoa
wurden
- Gedenkstein zur Erinnerung an den judischen Arzt
Rudolf Kuppenheim
und seiner Frau
mit Bronzetafel aus dem Jahre 1981 gegenuber dem
Siloah-Krankenhaus
in der
Kuppenheimstraße
am Wallberg zur Erinnerung an den judischen Arzt Rudolf Kuppenheim und seine Frau Lily, die 1940 in den Freitod gingen, um der Deportation in das
Camp de Gurs
zu entkommen
- Gedenkstein zur Erinnerung an den
Novemberpogrom 1938
von 1967 in der
Zerrennerstraße
am Standort der ehemaligen
Synagoge
- Stadion
Brotzinger Tal
: Das 1913 eroffnete Stadion ist das Fußballstadion des
1. CfR Pforzheim
von 1896.
- Skulpturenweg Seehaus Pforzheim
: Im Waldgebiet Hagenschiess stellen 14 Kunstler ihre Werke aus (Stand 2016). Der Skulpturenweg ist als sich standig weiterentwickelnde Dauerausstellung konzipiert. Pro Jahr kommen etwa zwei bis drei neue Objekte hinzu, andere Werke werden wieder abgebaut oder ersetzt.
- Enzauenpark
: errichtet zur Landesgartenschau 1992, der letzten stark besuchten Landesgartenschau in Baden-Wurttemberg mit 1,33 Millionen Besuchern.
- Wildpark mit Hochseilgarten
:
- Bertha-Benz-Denkmal:
Denkmal von Rene Dantes vor dem CongressCentrum Pforzheim, sowie direkt davor die
Bertha Benz Memorial Route
, von
Mannheim
nach Pforzheim und zuruck, die an zahlreichen Sehenswurdigkeiten vorbeifuhrt.
- Weststadtpark
: ein Grunflachenareal im Pforzheimer Wohnquartier Maihalden. Er wurde im Zuge des 19. Jahrhunderts an den Hangen des Wallbergs errichtet, gegen 1907 aufgelassen und nachfolgend in eine Parklandschaft umstrukturiert.
- Mahnmal Wallberg:
Auf dem Gipfel des Wallbergs erinnern Stahlstelen an den
Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945
.
Pforzheim ist regionale Handballhochburg, in der Saison 2013/14 spielt die
TGS Pforzheim
in der
3. Liga
, in der
Oberliga Baden-Wurttemberg
spielt die
SG Pforzheim/Eutingen
, der Heimatverein von
Patrick Groetzki
; die mannliche A-Jugend der SG Pforzheim/Eutingen spielt in der
A-Jugend-Bundesliga
.
Im
Tanzsport
spielt Pforzheim eine bedeutende Rolle. Bereits seit 1939 gibt es in der Stadt einen Tanzsportclub, den
Schwarz-Weiss-Club e. V.
Nach vielen kleinen Turnieren veranstaltete dieser Club 1962 erstmals unter der Leitung seines 1. Vorsitzenden
Werner Dietrich
ein internationales Tanzturnier, das Turnier um den
Goldstadtpokal
.
[58]
Dieses Turnier entwickelte sich rasch zu einem der weltweiten Spitzenturniere. Seit 1995 verfugt die Stadt uber ein Landesleistungszentrum Tanzsport.
In der Fußballsaison 2023/24 spielt der 2010 gegrundete
1. CfR Pforzheim
in der funftklassigen
Oberliga Baden-Wurttemberg
.
Arthur Hiller
war 1905 Kapitan des
1. FC Pforzheim
, das Team erreichte damals das Finale um die deutsche Meisterschaft. Im Jahre 1908 war Hiller erstmals Kapitan der deutschen Nationalmannschaft. Am 3. April 1910 machte der Neffe von Arthur Hiller,
Marius Hiller
, beim 3:2-Sieg gegen die Schweiz sein erstes Landerspiel und schoss ein Tor. Er ist dadurch mit 18 Jahren der zweitjungste DFB-Debutant und der jungste DFB-Torschutze.
Der
Sparkassen Cross Pforzheim
, ausgetragen am Lohwiesenhof im Stadtteil
Huchenfeld
, zahlt zu den wichtigsten
Crosslaufen
Deutschlands.
Die Schutzengesellschaft Pforzheim 1450 e. V. betreibt
Groß- und Kleinkaliberdisziplinen
, sowie
Druckluft
- und
Bogenschießen
als Amateur- und Leistungssport. In die Schutzengesellschaft ist das Landesleistungszentrum Schießsport Baden-Wurttemberg integriert, dessen schießsportliche Schulungen unter Sportschutzen in der gesamten
Bundesrepublik
bekannt sind.
[59]
Die Schutzengesellschaft Pforzheim war Austragungsort der Weltmeisterschaften in den Jahren 1989 und 2012 und der Europameisterschaften in den Jahren 1999 und 2005 im
Vorderladerschießen
gewesen.
[60]
Der Verein ist Mitglied im badischen Sportschutzenverband, dem
Deutschen Schutzenbund
sowie der
International Shooting Sport Federation
. Der Verein betreibt aktiv Jugendarbeit; er bietet unter anderem regelmaßiges Training fur Jungschutzen an.
Nachdem sich die Stadt Pforzheim 2021 als
Host Town
fur die Gestaltung eines viertagigen Programms fur eine internationale Delegation der
Special Olympics World Summer Games 2023
beworben hatte, wurde die Stadt 2022 als Gastgeberin fur
Special Olympics Vietnam
ausgewahlt. Das Programm fur die Delegation wird vor den Weltspielen stattfinden und macht Pforzheim zu einem Teil des großten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.
[61]
- Januar: Rudolf Reinacher Turnier, internationales AH-Fußball-Hallenturnier des 1. FC Pforzheim (altestes Hallenturnier der Welt)
- Januar: Der
Goldstadtpokal
, großes internationales Tanzturnier, ausgerichtet vom
Schwarz-Weiss-Club Pforzheim
- Juni:
Pforzemer Mess
- August:
Oechsle-Fest
; Weinfest mit kulinarischen Kostlichkeiten aus der Region, benannt nach dem Pforzheimer
Christian Ferdinand Oechsle
, Namensgebers der Wein- und Mostwaage
- November:
Sparkassen Cross Pforzheim
, am Lohwiesenhof im Stadtteil
Huchenfeld
- Dezember: Goldener Weihnachtsmarkt Pforzheim
Pforzheim ist eines der Oberzentren in Baden-Wurttemberg und verfugt uber eine der hochsten Industriedichten des Landes. Auf 1000 Einwohner kommen 593 Erwerbstatige.
[62]
Im Jahre 2016 erbrachte Pforzheim, innerhalb der Stadtgrenzen, ein
Bruttoinlandsprodukt
(BIP) von 4,943 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 40.227 € (Baden-Wurttemberg: 43.632 €, Deutschland 38.180 €) und liegt damit deutlich unter dem regionalen Durchschnitt. Pro Erwerbsperson betragt es 64.584.
[63]
Die Stadt besitzt vier große Gewerbegebiete: die Wilferdinger Hohe, das Brotzinger Tal, das Altgefall und die Hohenacker.
Die Wirtschaft ist nur noch teilweise auf die Herstellung von Uhren und Schmuck ausgerichtet. 75 Prozent des deutschen Schmucks kommen aus Pforzheim (z. B.
Wellendorff
). Der
Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien
hat seinen Sitz in Pforzheim. Viele Arbeitsplatze werden aber durch die Bereiche Metallverarbeitung, Elektronik und Elektrotechnik gestellt. Der Versandhandel (
Bader Versand
,
Versandhaus Klingel
, Wenz) nimmt mit seinen Millionenumsatzen eine fuhrende Position in Deutschland ein. In Pforzheim gibt es etwa 68.100 Erwerbstatige.
[64]
Die Kaufkraft pro Einwohner lag bei 19.400 Euro.
[65]
Im
Zukunftsatlas
2016 belegte die kreisfreie Stadt Pforzheim Platz 87 von 402 Landkreisen, Kommunalverbanden und kreisfreien Stadten in Deutschland und zahlt damit zu den Orten mit ?hohen Zukunftschancen“.
[66]
In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 163 von 401.
[67]
Die Stadt Pforzheim hat seit Beginn der 1980er Jahre mit einem
industriellen Strukturwandel
zu kampfen. Die Schmuckindustrie wanderte großflachig ab. Daraus resultiert ein hoher Arbeitsplatzverlust. Im Jahr 1990 waren noch rund 65.000 sozialversicherungspflichtige Beschaftigte in Pforzheim tatig, 2011 waren es nur noch rund 50.000.
[68]
Das entspricht etwa einem Ruckgang von 25 %.
Die Zahl der Erwerbstatigen bleibt jedoch konstant bei rund 70.000.
[69]
Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2008 bei 7,0 Prozent. Betrachtet nach Stadt- und Landkreisen ergab sich im November 2011 fur die Stadt Pforzheim bei 4539 Arbeitslosen eine Quote von 7,7 Prozent; die hochste in Baden-Wurttemberg.
[70]
[71]
Im Dezember 2018 lag die Arbeitslosenquote bei 5,3 %.
[72]
Nordlich von Pforzheim verlauft die
Bundesautobahn 8
von Karlsruhe nach Stuttgart, von der die Stadt uber vier Ausfahrten zu erreichen ist. Die vierte Ausfahrt
Pforzheim Sud
wurde 2008 fertiggestellt, die sudlichen und besonders die sudostlichen Stadtteile lassen sich damit einfacher erreichen. Uber die A 8 ist der 24 km sudostlich gelegene Internationale
Flughafen Stuttgart
erreichbar, der
Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden
befindet sich 46 km sudwestlich.
Durch die Stadt selbst fuhren die
B 10
parallel zur Autobahn und die
B 294
in Nord-Sud-Richtung. Ferner beginnt hier die
B 463
in Richtung Nagold.
Der
Pforzheimer Hauptbahnhof
liegt an der
Bahnstrecke Muhlacker-Karlsruhe
. Ferner fuhren zwei Eisenbahnstrecken in den
Schwarzwald
nach
Bad Wildbad
(
Enztalbahn
) und nach
Hochdorf
(
Nagoldtalbahn
). Daneben ist Pforzheim auch an die
Stadtbahn Karlsruhe
angeschlossen.
Zwischen 1900 und 1968 wurde der Nahverkehr maßgeblich durch die
Pforzheimer Kleinbahn
nach
Ittersbach
(1900 bis 1968), die stadtische
Straßenbahn Pforzheim
(1911 bis 1964) und den
Oberleitungsbus Pforzheim
(1951 bis 1969) gewahrleistet.
Ubersicht Pforzheim Hbf
Nahverkehr
:
30-30-60-Minuten-Takt
- Regionalbahn-Linie MEX 17a (Karlsruhe (nur 2-stundlich erganzend zum IC) Pforzheim?Muhlacker?Vaihingen/Enz?Bietigheim-Bissingen?Stuttgart) ? Betreiber:
SWEG Bahn Stuttgart
60-Minuten-Takt
60-Minuten-Takt mit
HVZ
-
Verstarkern
bis
Nagold
40?60-Minuten-Takt, Morgens und nachmittags gibt es stundliche Eilzug-Verstarker nach
Karlsruhe Albtalbahnhof/Karlsruhe Hbf
60-Minuten-Takt mit HVZ-Verstarkern
Ubersicht Pforzheim Hbf
Fernverkehr
:
- Im Fernverkehr halten hier zweistundlich die Zuge des Intercitys (Karlsruhe?Pforzheim?Stuttgart?Aalen?Nurnberg) ? Betreiber:
DB Fernverkehr
- Ebenfalls ein IC nachts (Stuttgart-Pforzheim-Karlsruhe-Frankfurt-Siegen-Dortmund) ? Betreiber: DB Fernverkehr
Die Stadt besitzt einen Busbahnhof, ZOB (
Zentraler Omnibusbahnhof
). Den sonstigen offentlichen Personennahverkehr (
OPNV
) im Stadtgebiet bedienen Busse des RVS (Regionalbusverkehr Sudwest, DB Tochter) und verschiedene andere Verkehrsunternehmen. Sie alle fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des
Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis
.
Bis Mitte 2014 gab es noch drei Busbahnhofe: Den ZOB Mitte, der umgebaut wurde, den ZOB Sud und den ZOB Nord. Auf dem Gebiet des ehemaligen ZOB Nord befindet sich mittlerweile eine Grunflache.
In Pforzheim erscheinen als
Tageszeitungen
die
Pforzheimer Zeitung
und der
Pforzheimer Kurier
, eine
Regionalausgabe
der
Badischen Neuesten Nachrichten
(BNN), die in
Karlsruhe
ihre Hauptredaktion hat. Der zustandige
private
Bereichssender ist
Antenne 1
auf 107,0 MHz, der ein Regionalstudio in der Stadt unterhalt. Der private Lokalsender fur Pforzheim ist
Die neue Welle
auf 91,4 MHz.
Im Stadtgebiet gibt es drei Senderstandorte: den
Wasserturm Wartberg
, den
Sender Dillweißenstein
(48°52'19.69
N, 8°41'02.03
O) und den
Sender Arlinger
(48°53'13.10
N, 8°38'38.80
O).
Pforzheim ist Sitz des
Amtsgerichts Pforzheim
, das zum
Landgerichts-
und
OLG-Bezirk Karlsruhe
gehort, sowie des
Arbeitsgerichts Pforzheim
. Ferner beherbergt die Stadt eine Zweigstelle der
Staatsanwaltschaft Karlsruhe
, die auch fur den Bezirk des
Amtsgerichts Maulbronn
zustandig ist. In Pforzheim sind zudem eine Kammer fur Handelssachen sowie mehrere Strafkammern und eine Strafvollstreckungskammer als auswartige Kammern des Landgerichts Karlsruhe ansassig.
Pforzheim ist auch Sitz des
Regionalverbands Nordschwarzwald
, der
Industrie- und Handelskammer
(IHK) Nordschwarzwald, deren Kammerbezirk die
Region Nordschwarzwald
umfasst, einer
Agentur fur Arbeit
, eines
Finanzamts
und eines
Zollamts
.
Die Stadt ist ferner Sitz des
Kirchenbezirks Pforzheim-Stadt
der
Evangelischen Landeskirche in Baden
und des
Dekanats Pforzheim
im
Erzbistum Freiburg
.
Die Stadt Pforzheim betreibt als einer von drei Tragern (20 %) zusammen mit dem Enzkreis (30 %) und dem
Deutschen Roten Kreuz
(50 %) die ortliche Integrierte
Leitstelle
fur
Feuerwehr
,
Rettungsdienst
und
Katastrophenschutz
. Diese nahm am 15. Oktober 2015
[73]
ihren Dienst auf und ersetzte die bisherigen Leitstellen der Feuerwehr, Trager war hier die Stadt Pforzheim die hier die gesetzliche Aufgabe fur den Enzkreis mit erledigte wahrend dieser finanziellen Ausgleich leistete, und des Rettungsdienstes dessen Tragerschaft beim DRK lag.
Pforzheim beherbergt die
Abschiebungshafteinrichtung Pforzheim
, in der sich zuvor als Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Heimsheim die Jugendstrafanstalt Pforzheim befand. Des Weiteren ist die Stadt Sitz des Landratsamtes Enzkreis.
Aufgrund ihrer Bevolkerungszahl von uber 100.000 Einwohner muss die Stadt eine
Berufsfeuerwehr
unterhalten.
Die
Hochschule Pforzheim
? Hochschule fur Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht
hat etwa 6000 Studenten. Sie entstand 1992 durch Zusammenschluss der 1877 gegrundeten ehemaligen
Großherzoglichen Kunstgewerbeschule und
Fachschule
fur die Metallindustrie
mit der 1963 gegrundeten ehemaligen
Staatlichen Hoheren Wirtschaftsfachschule
. Die Bereiche Gestaltung und Technik/Wirtschaft haben getrennte Standorte. Die Hochschule legt Wert auf Internationalitat, unter anderem ist sie Mitglied im
NIBES
-Verbund und pflegt zum Beispiel regelmaßigen akademischen Austausch mit der
Josip-Juraj-Strossmayer-Universitat Osijek
in Kroatien. Es gibt zahlreiche
Masterstudiengange
an der
Pforzheim Graduate School
, die zur Hochschule Pforzheim gehort.
Des Weiteren besteht die
Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim
. Sie ist die einzige ihrer Art in Europa, dadurch wird sie auch von vielen auslandischen Schulern besucht.
Pforzheim hat auch ein Staatliches Seminar fur Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen).
Das Staatliche Schulamt Pforzheim ist seit 2010 in der Maximilianstraße untergebracht. Die Behorde ist untere Schulaufsichtsbehorde fur alle Grund-, Haupt-, Werkreal- und Real- und Gemeinschaftsschulen sowie fur die Sonderpadagogischen Bildungs- und Beratungszentren im Bereich der Stadt Pforzheim, des Enzkreises und des Kreises Calw.
Das Abitur kann auf dem
Reuchlin-Gymnasium
, dem
Kepler-Gymnasium
, dem
Hebel-Gymnasium
, dem
Theodor-Heuss-Gymnasium
, dem
Hilda-Gymnasium
, dem
Schiller-Gymnasium
(privates Ganztagesgymnasium), der
Fritz-Erler-Schule
(
Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium
), der
Heinrich-Wieland-Schule
(
Technisches Gymnasium
), der
Johanna-Wittum-Schule
(Ernahrungswissenschaftliches Gymnasium/Biotechnologisches Gymnasium) der Goetheschule (
Waldorfschule
) und der
Ludwig-Erhard-Schule Pforzheim
(Wirtschaftsoberschule) abgelegt werden. Die Fachhochschulreife kann auf der staatlich anerkannten privaten
Carlo Schmid Schule
des
Internationalen Bundes
erworben werden.
Daneben gibt es in Pforzheim auch eine Reihe von Sonderpadagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ): Die Pestalozzi- und die Bohrainschule haben den Forderschwerpunkt Lernen, wobei die
Bohrainschule
von Schulern aus dem Pforzheimer Stadtgebiet und die Pestalozzischule von Schulern aus benachbarten Gemeinden des Enzkreises besucht wird. Schuler mit einer geistigen Behinderung besuchen die Gustav-Heinemann-Schule in Pforzheim oder die Schule am Winterrain in Ispringen, Schultrager dieser beiden Schulen und der Pestalozzischule ist das Landratsamt Enzkreis. Das ortliche Sonderpadagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Forderschwerpunkt Sprache die Schlossparkschule. Daneben ist die Raphael-Schule in Pforzheim-Eutingen ein privates, an der
Anthroposophie
orientiertes Sonderpadagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Forderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung sowie Lernen.
Pforzheim betreibt (im Jahre 2021) sechs
Familienzentren
mit einem breiten Unterstutzungs- und Bildungsangebot.
[74]
Die erste dieser Einrichtungen war das in freier Tragerschaft
[75]
betriebene Familienzentrum Au,
[76]
das 2002 seinen Betrieb aufnahm.
[77]
Ihm folgte 2008 das von der
AWO
getragene Familienzentrum Oststadt,
[78]
spater das von der
Diakonie Pforzheim
getragene Lukas Zentrum der Pforzheimer Weststadt,
[79]
das Zentrum fur Familien ? Mehrgenerationenhaus im Bernhardushaus der
Caritas
Pforzheim,
[80]
das Familienzentrum Nord der evangelischen Pforzheimer Stadtmission,
[81]
[82]
sowie das in freier Tragerschaft
[83]
arbeitende Burgerhaus Buckenberg ? Haidach und Hagenschieß.
[84]
Das Heizkraftwerk Pforzheim in der Pforzheimer Oststadt erzeugt uberwiegend in Kraft-Warme-Kopplung Strom und Fernwarme. Betrieben wird es von der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH. Mit jahrlich 270 Millionen Kilowattstunden hat das Kraftwerk den großten Anteil an der Pforzheimer Stromversorgung. Seine elektrische Leistung betragt 102,6 MW, seine thermische Leistung 212 MW brutto. Das Heizkraftwerk wurde 1964 in Betrieb genommen und in mehreren Baustufen auf den heutigen Stand ausgebaut. Zuletzt wurde es 2004 von der Schweizer Colenco Power Engineering AG modernisiert.
Eine Ubersicht uber die Ehrenburger der Stadt Pforzheim sowie von weiteren Personen, die in Pforzheim geboren sind oder mit der Stadt in Bezug stehen, findet sich in der
Liste von Personlichkeiten der Stadt Pforzheim
.
Zu den in Pforzheim geborenen und besonders bekannt gewordenen Personlichkeiten zahlen unter anderem der Philosoph und Humanist
Johannes Reuchlin
, der Chemiker
Heinrich Otto Wieland
(Nobelpreis 1927), der Boxer
Rene Weller
, der Digitalkunstpionier
Manfred Mohr
sowie der fruhere baden-wurttembergische Ministerprasident
Stefan Mappus
. In den USA wurde der Pforzheimer
Christopher Bechtler
bekannt, der die ersten
standardisierten
Golddollar herstellte. Pforzheim war Ziel der ersten Autofernfahrt der Geschichte durch die in Pforzheim geborene
Bertha Benz
, die ohne das Wissen ihres Mannes zusammen mit ihren Sohnen dessen Fahrzeug fur einen Besuch bei ihren Eltern nutzte.
- Klaus Kortum:
Portus ? Pforzheim. Untersuchungen zur Archaologie und Geschichte in romischer Zeit.
In:
Quellen und Studien zur Geschichte der Stadt Pforzheim.
Bd. 3, Thorbecke, Sigmaringen 1995,
ISBN 3-7995-7403-4
.
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