Intel Corporation
(von
englisch
Int
egrated
el
ectronics
, deutsch
integrierte
Elektronik
;
NASDAQ
-Kuzel
INTC
) ist ein
US-amerikanischer
Halbleiterhersteller
mit Hauptsitz im
kalifornischen
Santa Clara
(
Silicon Valley
). Er wurde 1968 von Mitarbeitern des Unternehmens
Fairchild Semiconductor
gegrundet. Die Europazentrale befindet sich seit 1974 in
Munchen
.
[2]
Intel ist vor allem fur PC-
Mikroprozessoren
bekannt, bei denen das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von uber 60 % halt (Stand: 2024).
[3]
Außerdem produziert Intel diverse weitere Arten von
Mikrochips
fur
Computer
, zum Beispiel
Chipsatze
fur
Mainboards
(?
Intel ICH
“, ?
Intel GMA
“),
WLAN
- und
Netzwerkkarten
,
Grafikprozessoren
und
Embedded
-CPUs.
Mit einem Umsatz von 54,2 Milliarden US-Dollar ? bei einem Gewinn von 1,7 Milliarden US-Dollar ? stand Intel laut
Forbes Global 2000
auf Platz 422 der
weltgroßten Unternehmen
(Stand: Geschaftsjahr 2023). Das Unternehmen kam im Februar 2024 auf eine
Marktkapitalisierung
von 180 Milliarden US-Dollar.
[4]
Die Unternehmensstruktur von Intel zeigt eine dominante Beteiligung des
Freefloats
mit 83,47 %.
BlackRock, Inc.
und
The Vanguard Group
, Inc. halten jeweils 8,10 % bzw. 8,43 % der Anteile.
Intel wurde am 18. Juli 1968 von
Gordon E. Moore
(1929?2023) und
Robert Noyce
(1927?1990) als Moore-Noyce Electronics in
Mountain View
, Kalifornien gegrundet, nachdem sie
Fairchild Semiconductor
verlassen hatten. Bald darauf wurde auch
Andy Grove
(1936?2016) eingestellt, der das Unternehmen in den 1980ern und 1990ern leitete. Das Ziel der Firma war es,
Arbeitsspeicher
fur Computer auf
Halbleiterbasis
zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die Hochintegration (
Very Large Scale Integration
, VLSI) von
Transistoren
auf
Silizium
steckte im Jahr 1968 noch in den Kinderschuhen und Intel entwickelte fur die Herstellung von Halbleiterschaltungen den
PMOS
-Prozess, das heißt einen Prozess fur die Herstellung von elektrischen Schaltungen mit p-Kanal-
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren
unter Nutzung einer Gate-Elektrode aus
Polysilizium
(daher auch
Silizium-Gate-Technik
genannt).
Das erste Produkt der Firma war aber ein
bipolares
64-bit-
Schottky
-
RAM
. Dieses wurde im April 1969 unter der Produktbezeichnung ?Intel 3101“ vorgestellt. Im Juli 1969 wurde mit dem Intel 1101 der erste
SRAM
-Chip, der mit dem PMOS-Prozess hergestellt wurde, auf den Markt gebracht. Erst im Oktober 1970
[5]
? nach der Halfte der ursprunglich veranschlagten Zeit ? gelang der erste große Sprung nach vorn: Intel stellte unter der Produktbezeichnung ?1103“ den ersten
DRAM
-Speicherbaustein vor, der auf dem
PMOS-Prozess
basierte und die Vorzuge der Hochintegration zu bieten hatte. Wahrend Schaltungen in Bipolartechnik nur noch bei Hochgeschwindigkeitsbauteilen den Vorzug genossen, entwickelte sich fortan die MOS-Technologie (von
PMOS
uber
NMOS
und
HMOS
zu
CMOS
) zur bevorzugten Halbleiter-Fertigungstechnik.
Gordon Moore hatte 1965 einen Trend erkannt, der spater als
mooresches Gesetz
nicht nur die Geschichte von Intel, sondern die Entwicklung der gesamten Halbleitertechnologie maßgeblich gepragt hat.
Bis Mitte der 1980er-Jahre war DRAM das Hauptgeschaft von Intel. Die wachsende Konkurrenz durch
japanische
Halbleiterhersteller und der damit verbundene Umsatzruckgang fuhrten aber 1983 zu einer Umorientierung des Geschaftsmodells. Der Erfolg des
Personal Computers
von
IBM
veranlasste Intel, sich fortan auf
Mikroprozessoren
zu konzentrieren und die DRAM-Produktion aufzugeben.
Auf der Solid State Circuits Conference 1971 stellte
Dov Frohman
das erste
EPROM
(loschbarer (einmal-)beschreibbarer Speicherchip) der Welt vor. Das Intel-EPROM 1702 war ein großer Erfolg und wurde bis Mitte der 1980er-Jahre in hohen Stuckzahlen verlangt, nicht zuletzt weil Intel viele Jahre der einzige Hersteller war, der EPROMs in hoher Stuckzahl produzieren konnte. Bis 2008 war Intel zusammen mit
Spansion
einer der großten Hersteller von
Flash-Speichern
. Ende Marz 2008 gliederte Intel den großten Teil der Flash-Produktion in ein
Joint-Venture
-Unternehmen mit
STMicroelectronics
aus. Das neue Unternehmen bekam den Namen
Numonyx
.
Intel stellt daruber hinaus auch die 520er-SSD-Reihe vor, eine schnelle
Solid State Disk
, der Nachfolger des
Hard Disk Drives
.
[6]
Als erster Mikroprozessor der Welt (zumindest nach Intel-Lesart) wurde am 15. November 1971 der
4-Bit-Prozessor
Intel 4004
vorgestellt. Diesen soll Intel auf eigene Verantwortung entwickelt haben, als das japanische Unternehmen
Nippon Calculating Machine Corporation
eigentlich einen spezialisierten Tischrechnerchip beauftragt hatte.
Der 1974 eingefuhrte
Intel 8080
wird allgemein als erster vollwertiger
Mikroprozessor
angesehen. Es handelt sich dabei um einen
8-Bit-Mikroprozessor
, der als Nachfolger des
Intel 8008
(Markteinfuhrung 1972) entwickelt wurde. Diese ersten Mikroprozessoren legten den Grundstein fur viele weitere Produkte auf ahnlicher Basis und verhalfen Intel zu seiner starken Marktmacht. Zu dieser Baureihe gehort neben dem seltener eingesetzten Nachfolgetyp
Intel 8085
eine ganze Palette von passenden
I/O-Bausteinen
, z. B. der
Intel 8255
fur parallele Ein- und Ausgabe.
Basierend auf den Entwicklungen der Mikroprozessoren der 80er Reihe stellte Intel 1977 den
Mikrocontroller
8048
vor, der jedoch bereits 1980 durch den Mikrocontroller
8051
ersetzt wurde. Durch geschickte Lizenzpolitik (u. a. an Siemens und Philips) wurde der Mikrocontroller 8051 Stammvater einer der am weitesten verbreiteten Familien von Mikrocontrollern.
Die bekannteste Baureihe von Intel sind die
x86
-Mikroprozessoren, deren erstes Modell im Jahre 1978 mit dem
8086/8088
erschien und im weit verbreiteten
IBM-PC
verwendet wurde. Inzwischen produziert Intel Chips fur
Desktop-Computer
(
Pentium-Dual-Core
-Serie,
Celeron
-Serie,
Intel-Core-2
-Serie,
Intel-Core-i-Serie
), fur
Notebooks
(
Pentium-Dual-Core
,
Core Duo
,
Core 2 Duo
und inzwischen auch
i3-, i5-, i7- und i9-Modelle
) und fur
Workstations
sowie
Server
(
Xeon
-Serie). Der große Serverprozessor
Itanium 2
kann seine hohe Rechenleistung nur mit seinem nativen Befehlssatz
IA-64
ausspielen. x86-
Maschinencode
(
IA-32
) fuhrt er uber eine integrierte Hardware-
Emulation
nur langsam aus.
Der große Erfolg der x86-Reihe fuhrte zu einer
marktbeherrschenden Stellung
in der
PC
-Industrie; zeitweise kamen 85 % der PC-
CPUs
von Intel. So kam es immer wieder zu Untersuchungen der US-amerikanischen
Wettbewerbsbehorde
FTC
und Klagen von Konkurrenten. Der heute einzige großere Konkurrent auf diesem Sektor ist
AMD
; ironischerweise war
Robert Noyce
mit seinem Grundungskapital auch fur die Grundung dieser Firma mitentscheidend. Seit 1976 hat AMD ein
Patentaustauschabkommen
mit Intel, so dass alle technischen Innovationen wechselseitig genutzt werden konnen. In den letzten Jahren hat hier mit dem Stromverbrauch und der Abwarme ein weiteres Kriterium Bedeutung erlangt.
Intel ist mit großem Abstand Weltmarktfuhrer bei Grafikchips. So benutzen die meisten Burorechner und Notebooks eine Intel-Plattform mit integrierter Grafik (
IGPs
). Intel hatte zwar mit dem
i740
Ende der 1990er auch einen Grafikchip fur Steckkarten im Angebot, stellte diese Aktivitaten aber danach wieder ein. Spater arbeitete Intel wieder an einer diskreten GPU unter dem Codenamen
Larrabee
,
[7]
deren Entwicklung im Dezember 2009 jedoch eingestellt wurde. Im August 2021 kundigte Intel offiziell ihre neue Marke fur Grafikkarten an:
Intel ?Arc“
. Die erste Generation tragt den Codenamen ?Alchemist“
[8]
und erreicht Leistungswerte einer Nvidia RTX 3060 bis zur RTX 3060ti bei der Arc A770. Die erste Generation erschien im Oktober 2022.
[9]
[10]
Auch die folgenden Codenamen Battlemage, Celestial und Druid wurden bekanntgegeben.
[8]
Auch fur das
Internet der Dinge
will Intel Plattformen anbieten. Ein erster Schritt in die Richtung erfolgte mit der Vorstellung des Projekts
Intel Edison
, welches jedoch im Dezember 2017 wieder eingestellt wurde.
1999 geriet Intel in offentliche Kritik, als die gerade vorgestellten ersten
Pentium-III
-Prozessoren (mit 450 und 500 MHz) mit einer weltweit eindeutigen Nummer (?Prozessor-ID“) versehen waren, die per Software ausgelesen werden konnte. Kritiker befurchteten, diese eindeutige Seriennummer konne als Grundlage fur das Ausspionieren und die Uberwachung von Computeranwendern dienen. Aufgrund des offentlichen Drucks hat Intel die Prozessor-ID standardmaßig abgeschaltet und in spateren Prozessor-Generationen ganz auf sie verzichtet.
Seit 2008 sind alle Chipsets fur Intel-Prozessoren mit der
Intel Management Engine
(ME) ausgestattet.
[11]
Dabei handelt es sich um ein autonomes Subsystem auf
Minix
-Basis, das Administratoren unter Umgehung des Betriebssystems vollen Zugriff auf den Computer gestattet, selbst wenn dieser ausgeschaltet ist.
[12]
Es ist in allen Intel-Chipsets seit 2008 bis heute vorhanden und aktiv, selbst wenn diese nicht mit
Intel Active Management Technology
(AMT) ausgerustet sind. Die Intel Management Engine (ME) ist vom Nutzer nicht deaktivierbar und enthalt eine Vielzahl nachgewiesener Sicherheitsmangel.
[13]
[14]
[15]
[16]
[17]
[18]
[19]
[20]
[21]
[22]
Der genaue Funktionsumfang wird von Intel geheim gehalten, der Code ist
verschleiert
, die zur Entschlusselung des Inhalts erforderlichen Informationen stecken unauslesbar direkt in der Hardware.
[23]
Nur an staatliche Organe und zum militarischen Gebrauch werden von Intel
Firmware
-Versionen bereitgestellt, bei denen weite Teile der Intel Management Engine deaktiviert sind.
[24]
Mit seinem AppUp Developer Program (IADP) versucht Intel, auch auf dem hart umkampften
Smartphone
-Markt Fuß zu fassen. Laut Bjorn Taubert, Marketing Manager bei Intel, bietet das IADP ?erfahrenen wie ambitionierten App-Entwicklern einen zentralen Kanal, um erstentwickelte oder portierte Windows- und
HTML5
-Anwendungen fur eine Vielzahl von Endgeraten bei bis zu 70 % Umsatzbeteiligung zu vertreiben“.
[25]
Anfang Januar 2012 stellte Intel auf der Messe
CES
in Las Vegas das erste Mal ein Smartphone vor, das mit einem eigenen Chipsatz ausgestattet ist. Im April des gleichen Jahres erschien in Indien mit dem Modell Lava Xolo X900 das erste Intel-Smartphone.
[26]
Ende Mai folgte das unter dem Dach von
Lenovo
produzierte LePhone K800 in China. Mit dem Orange San Diego wurde das insgesamt weltweit dritte Intel-Smartphone am 6. Juni in Großbritannien auf den Markt gebracht.
[27]
Seit der Ubernahme der Firma
Altera
tritt Intel auch als Hersteller von
FPGAs
auf. Die Produkte werden nun unter der Bezeichnung Intel-Altera weitervertrieben. Umgekehrt nutzt Intel die Technologie der programmierbaren Digitaltechnik fur die Weiterentwicklung der eigenen Prozessoren. So ist es z. B. das Ziel, im Nachhinein technische Anpassungen an bereits ausgelieferten
CPUs
durch Software-Updates vornehmen zu konnen.
[28]
[29]
[30]
Am 15. Marz 2022 verkundete Intel, 17 Milliarden Euro fur eine aus zwei Werken bestehende neue Chipfabrik
[31]
in
Magdeburg
zu investieren. Der Standort in
Sachsen-Anhalt
konnte sich bei der Ausschreibung gegen
Dresden
durchsetzen.
Stand Juni 2023 soll ?etwa 2024“ mit dem Bau begonnen werden; fruhestens 2027 soll die Produktion beginnen. Die
Bundesregierung
vereinbarte mit Intel Subventionen in Hohe von 9,9 Milliarden Euro, die noch von der
EU-Kommission
genehmigt werden mussen. Intel versprach im Gegenzug, (inklusive Subventionen) 30 Milliarden Euro zu investieren, und will zwei Halbleiterwerke mit 3000 Arbeitsplatzen schaffen.
[32]
Auch moglichst gunstige Stromkosten wurden zugesichert.
[33]
1991 wurde
Intel Capital
fur die Verwaltung von Corporate Venture Capital gegrundet. 2003 kaufte Intel den High-Performance-Computing-Bereich der Pallas GmbH, der aus der
SUPRENUM
ausgegrundet wurde, um die eigene Clustering-Sparte zu starken.
[34]
Im Jahr 2007 ubernahm Intel das irische Unternehmen
Havok
, das vor allem wegen seiner Physik-Engine bekannt ist.
[35]
Im Juli 2009 kaufte Intel das Softwareunternehmen
Wind River
auf.
[36]
Mitte August 2010 kundigte Intel uberraschend an,
McAfee
[37]
(einen US-Produzenten von Antivirus- und Computersicherheitssoftware) fur 7,68 Milliarden US-Dollar
[38]
zu ubernehmen.
[39]
Am 31. Januar 2011 wurde der Verkauf des bisherigen
Infineon
-Bereichs
Wireless Solutions
fur 1,4 Milliarden US-Dollar an Intel abgeschlossen. Das dabei neu entstandene Unternehmen hat weltweit rund 3.500 Mitarbeiter und firmiert jetzt als
Intel Deutschland GmbH
.
[40]
Anfang September 2016 kundigte Intel an, 51 % der Anteile seiner Sparte IT-Sicherheit (McAfee) an den Finanzinvestor
TPG
fur 3,1 Milliarden US-Dollar zu verkaufen.
[41]
Intel gab im Marz 2017 die Ubernahme von
Mobileye
, einem auf Fahrerassistenzsysteme spezialisiertem Unternehmen, bekannt. Der Chiphersteller zahlte damals 15,3 Milliarden US-Dollar fur den israelischen
Automobilzulieferer
.
[42]
Gut zwei Jahre spater erweitert Intel das Geschaftsfeld von Mobileye durch die Akquisition von Moovit. Das
Start-up
sammelt Daten zu Verkehrsstromen und bietet uber seine App eine Routenoptimierung in urbanen Lebensraumen an. Intel zahlt fur Moovit rund 900 Millionen US-Dollar.
[43]
Geschafts- und Mitarbeiterentwicklung
(jeweiliges Geschaftsjahr)
[44]
Jahr
|
Umsatz (Mrd. US$)
|
Gewinn
(Mrd. US$)
|
Preis je Aktie
(US$)
|
Angestellte
|
2005
|
38,826
|
8,664
|
16,97
|
99.900
|
2006
|
35,382
|
5,044
|
13,82
|
94.100
|
2007
|
38,334
|
6,976
|
16,55
|
86.300
|
2008
|
37,586
|
5,292
|
14,41
|
83.900
|
2009
|
35,127
|
4,369
|
12,79
|
79.800
|
2010
|
43,623
|
11,464
|
16,00
|
82.500
|
2011
|
53,999
|
12,942
|
17,55
|
100.100
|
2012
|
53,341
|
11,005
|
20,51
|
105.000
|
2013
|
52,708
|
9,620
|
19,71
|
107.600
|
2014
|
55,870
|
11,704
|
26,88
|
107.600
|
2015
|
55,355
|
11,420
|
29,33
|
107.300
|
2016
|
59,387
|
10,316
|
31,39
|
106.000
|
2017
|
62,761
|
9,601
|
36,21
|
102.700
|
2018
|
70,848
|
21,053
|
48,19
|
107.400
|
2019
|
71,965
|
21,048
|
51,38
|
110.800
|
2020
|
77,867
|
20,899
|
54,89
|
110.600
|
2021
|
79,024
|
19,868
|
50,70
|
121.100
|
2022
|
63,054
|
8,014
|
26,43
|
131.900
|
Da Intel auf vielen Geschaftsfeldern aktiv ist, hat das Unternehmen auch entsprechend viele Konkurrenten.
Bei Netzwerkchips konkurriert man mit
Freescale
,
Broadcom
,
Marvell
und AMCC. Im Flash-Bereich gehoren
Spansion
,
Samsung
,
Toshiba
und
SK Hynix
zu den großten Konkurrenten. Beim Bau von Prozessoren fur
Supercomputer
und
Deep Learning
gehoren
Nvidia
,
IBM
und
AMD
zu den Konkurrenten.
Beim ursprunglichen Intel-Kerngeschaft der x86-Prozessoren und
Chipsatze
fur Mainboards ist inzwischen ein
Duopol
entstanden und AMD der einzig verbliebene nennenswerte Konkurrent. Andere Firmen wie
Centaur Technology
,
Cyrix
,
SiS
oder
Transmeta
haben sich entweder aus dem Markt zuruckgezogen oder konzentrieren sich auf Nischenprodukte. Im Januar 2006 wurde der erste
Apple
Macintosh
mit einem Intel-Prozessor vorgestellt. Wahrend fruhere Macintosh-Modelle mit Prozessoren von Motorola (
68000
) oder IBM (
PowerPC
G3
,
G5
) ausgestattet waren, festigte dieser Schritt Intels Marktposition im PC-Bereich zusatzlich. Ende 2020 begann Apple allerdings mit dem
Apple M1
eigen entwickelte Prozessoren zu verbauen.
Nachdem Intel sich in der Vergangenheit in vielen Bereichen gegen seine Konkurrenten durchsetzen konnte, sieht sich Intel seit einigen Jahren im Prozessormarkt mehreren neuen und sehr erfolgreichen Wettbewerbern gegenuber. Anders als in den fruheren Jahren der Chip-Fertigung handelt es sich dabei nicht um voll integrierte Unternehmen, sondern um jeweils in ihrem Bereich hoch spezialisierte Firmen. Unternehmen wie
ARM
oder
Imagination Technologies
kummern sich dabei um die grundlegende Architekturentwicklung der Chips. In einer zweiten Stufe erstellen Unternehmen wie
Qualcomm
, Apple, Nvidia oder
MediaTek
daraus dann fertige Prozessor-Designs, welche anschließend von Auftragsfertigern wie
TSMC
, Samsung oder
Globalfoundries
produziert werden.
Viele dieser Unternehmen sind in ihrem Teilmarkt inzwischen großer als Intel und haben gemeinsam weite Teile des Prozessormarktes ubernommen. Vor allem auf dem Markt der
SoCs
fur Smartphones, Tablets, TVs und viele weitere elektronische Gerate der modernen Zeit dominieren diese Unternehmen den Markt. Intel ist es trotz enormer Anstrengungen nicht gelungen, sein
Quasi-Monopol
bei x86-Prozessoren auf diese Marktbereiche auszudehnen. Bedingt durch die zuruckgehende Bedeutung der x86-PC-Prozessoren geht konsequent auch Intels Bedeutung auf dem Prozessormarkt zuruck.
Zum Jahreswechsel 2005/2006 verabschiedete sich Intel vom 37 Jahre alten Firmenlogo sowie der
Bestandteilmarke
?intel inside“, die bisher auf Produkten von Fremdherstellern angebracht wurde, die eine CPU von Intel enthielten.
Der neue Schriftzug wird nun, wie schon zuvor bei ?intel inside“, durch einen ovalen Wirbel eingerahmt. Das ?e“ im Schriftzug ist nicht mehr tiefgestellt. Das Firmenlogo wird situationsabhangig durch den Slogan ?leap ahead“ (deutsch: ?Einen Sprung voraus“) erganzt. Die neue Hausschrift ist eine modifizierte Variante der
Neo Sans
bzw. Neo Tech.
Mit der Anderung des Firmenlogos geht auch eine Anderung der Marketingstrategie einher.
Die Intel-
Hormarke
Intel Bong
,
[45]
[46]
die in der Werbung von Intel verwendet wurde, wurde 1994 von
Walter Werzowa
erstellt.
[47]
Intel ist Sponsor im Bereich
E-Sport
und unterstutzt z. B. folgende deutsche Clans:
Des Weiteren wird der
Electronic-Sports-League
-Cup
[48]
von Intel getragen.
Seit Dezember 2013 wirbt Intel auf der Trikot-Innenseite des
FC Barcelona
.
[49]
- 2005 wurde das Unternehmen von der japanischen Wettbewerbsbehorde FTC fur schuldig befunden, seine Monopolstellung missbraucht zu haben.
- 2007 gab AMD eine Uberprufung auf Monopolstellung seitens Intel in Auftrag. Intel solle laut Ergebnis der ERS Group in den Jahren 1996?2006 60 Milliarden Euro Gewinn dadurch gemacht haben.
[50]
- Im Juni 2008 wurde in Sudkorea eine Strafe von 21 Millionen US-Dollar verhangt, mit der gleichen Begrundung wie jene der EU.
- Die EU-Kommission ermittelt seit 2007 wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens gegen Intel. Das Wettbewerbsverfahren begann im Juli 2007. In einem sogenannten ?Blauen Brief“ warf sie Intel 2008 vor, PC-Herstellern Rabatte angeboten zu haben, wenn diese nur noch Intel-Bauteile in ihren Rechnern verbauten. Einem Hersteller sei Geld dafur gezahlt worden, dass er eine Rechnerbaureihe mit AMD-Chips erst verspatet auf den Markt brachte.
[51]
Die europaische Wettbewerbskommission verurteilte Intel im Mai 2009 zu einer Geldstrafe von 1,06 Milliarden Euro, nachdem sich herausstellte, dass das Unternehmen durch diverse preispolitische Maßnahmen gegenuber Zwischenhandlern und Herstellern massiv zum Nachteil der Wettbewerber in den Markt eingegriffen hatte.
[52]
Intel kundigte eine Klage gegen das Bußgeld an, der jedoch wenig Erfolgschancen zugerechnet werden. Zum ersten Mal seit rund 22 Jahren musste Intel-Chef
Paul Otellini
im Juli 2009 wegen der Rekordstrafe einen Quartalsverlust fur den Chiphersteller melden.
[53]
(Abgesehen von der Strafe schnitt der Konzern besser ab als gedacht).
[53]
Seit 1999 bezahlte Intel die
Media-Saturn-Holding
fur einen exklusiven Verkauf von Intel-Produkten.
[54]
Die betroffenen PC-Hersteller waren unter anderen
Acer
,
Dell
,
Hewlett-Packard
,
Lenovo
und
NEC
. Sie erhielten Vergunstigungen, wenn sie fast ausschließlich Intel-Prozessoren verbauten. Wenn sich der Einbau nicht ganz verhindern ließ, hat Intel auch dafur gezahlt, dass Computer mit AMD-Prozessor verspatet eingefuhrt werden. Im Mai 2009 verhangte die EU-Kommission gegen Intel eine Kartellstrafe in Hohe von 1,06 Milliarden Euro. Die Kommission begrundete ihre Entscheidung damit, dass Intel seine dominante Marktstellung bei Prozessoren missbraucht habe, um Konkurrenten vom Markt zu verdrangen, was den Verbrauchern geschadet habe.
[55]
- Die Federal Trade Commission der Vereinigten Staaten untersucht zudem seit Ende 2008, inwieweit Intel in den USA gegen geltendes Kartellrecht verstoßt.
[56]
Intel erhalt seit 1976 vierteljahrlich Patentgebuhren fur
x86-Prozessoren
von
AMD
. Durch ein Cross-Licensing-Abkommen von 2001 darf Intel die patentrechtlich geschutzte
AMD64
-Mikroarchitektur nutzen. Im Gegenzug dazu darf AMD neuere Intel-Technologien nutzen.
[57]
Das Fortbildungsprogramm
Intel ? Lehren fur die Zukunft
hatte das Ziel,
Lehrern
Kompetenzen fur die Integration von
digitalen Medien
in ihrem Unterricht zu vermitteln. ?Intel Lehren ? Grundkurs“ war Teil der weltweiten Aktion, die Intel gemeinsam mit
Microsoft
und fuhrenden PC-Herstellern zu Beginn des Jahres 2000 fur die Fortbildung von Lehrern aller Schulformen gestartet hatte.
Der Grundkurs war Ende 2004 ausgelaufen.
[58]
Die Nachfolgemaßnahme ?Intel Lehren ? Interaktiv“ steht seit 2010 fur die Lehrkrafte aller Bundeslander zur Verfugung.
[59]
Seit Februar 2021 ist
Pat Gelsinger
der
CEO
; er arbeitete bereits von 1979 bis 2009 bei Intel.
[60]
Die vorigen CEOs waren:
Chairman of the Board:
- Arthur Rock
, bis 1999 im Board, zeitweise (Non Executive) Chairman
- ab 1975 Robert Noyce, ab 1987 war er Vice-Chairman
- 1979?1997 Gordon E. Moore
- 1997?2005 Andrew S. Grove
- 2005?2009 Craig R. Barrett
- 2009?2012 Jane E. Shaw
- 2012?2020 Andy Bryant
[62]
- 2020
[62]
?2023
[63]
Omar Ishrak
Prasident:
- ab 1975 Gordon E. Moore
- 1979?1997 Andrew S. Grove
- ab 1997 Craig R. Barrett
- ↑
a
b
10K INTEL CORPORATION.
Abgerufen am 28. Februar 2024
.
- ↑
Intel in Deutschland ? Unternehmensgeschichte
(
Memento
vom 1. Oktober 2011 im
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- ↑
Intel/AMD x86 computer CPU market share 2024.
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(englisch).
- ↑
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Forbes
. (
forbes.com
[abgerufen am 25. Juli 2022]).
- ↑
Defining Intel: 25 Years / 25 Events.
(PDF) Intel, 1993, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
1. August 2020
;
abgerufen am 24. Juni 2021
(englisch).
- ↑
Intel
Intel® Solid-State Drive 520 Series
- ↑
Quad Larrabee: Intel’s Answer To Nvidia’s Domination?
(
Memento
vom 12. Oktober 2016 im
Internet Archive
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vr-zone, 12. Mai 2008, abgerufen am 17. Oktober 2013 (Details uber Larrabee).
- ↑
a
b
Intel Introduces New High-Performance Graphics Brand: Intel Arc.
Abgerufen am 5. Oktober 2021
(englisch).
- ↑
Intel Graphics:
Intel Arc A770 Limited Edition Graphics Card - Available Starting October 12th
auf
YouTube
, 4. Oktober 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022 (englisch).
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Intel Arc Grafik der A-Reihe.
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abgerufen am 24. Oktober 2022
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Intel® AMT and the Intel® ME.
Intel, archiviert vom
Original
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Security-center.intel.com.
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Original
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Charlie Demerjian:
Remote security exploit in all 2008+ Intel platforms.
SemiAccurate, 1. Mai 2017,
abgerufen am 7. Mai 2017
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- ↑
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37.388388888889
-121.96336111111
Koordinaten:
37° 23′ 18,2″
N
,
121° 57′ 48,1″
W