Hebron

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Hebron
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Stadtansicht
Wappen
Wappen
Verwaltung : Palastina Autonomiegebiete   Palastinensische Autonomiegebiete
Gebiet: Westjordanland
Gouvernement : Hebron
Koordinaten : 31° 32′  N , 35° 6′  O Koordinaten: 31° 32′ 0″  N , 35° 5′ 42″  O
Hohe : 930 m
Flache : 74  km²
 
Einwohner : 202.172 (2014 [1] )
Bevolkerungsdichte : 2.732 Einwohner je km²
 
Zeitzone : UTC+2
Postleitzahl : 700?727
 
Gemeindeart: Stadt
Burgermeister : Tayseer Abnu Sneineh
Webprasenz :
Hebron (Palästinensische Autonomiegebiete)
Hebron (Palastinensische Autonomiegebiete)
Hebron

Hebron (aus hebraisch ????? Chewron uber lateinisch Hebron ; arabisch ??????   al-Chal?l , DMG al-?al?l ) ist eine Stadt im Westjordanland mit rund 202.000 Einwohnern (2014). [2] Die Stadt liegt 30 Kilometer sudlich von Jerusalem in 930 m Hohe. Sie ist Hauptstadt des Gouvernements Hebron und Sitz der Universitat Hebron und einer Polytechnischen Hochschule . Hebron ist eine der vier Heiligen Stadte im Judentum , zusammen mit Jerusalem, Tiberias und Safed . [3] Im Islam ist sie ebenfalls eine der vier Heiligen Stadte, nach Mekka , Medina und Jerusalem. [4]

Sowohl der arabische als auch der hebraische Name leiten sich vom jeweiligen Wort fur ?Freund“ ( ???? bzw. ??? ) ab. Dies bezieht sich auf den biblischen Stammvater Abraham , der fur religiose Juden und Muslime als ?Freund Gottes“ gilt.

Hebron liegt im Westjordanland und ist eine der altesten ununterbrochen bewohnten Stadte der Welt. Zur Zeit der Kanaaniter war es eine Konigsstadt und wurde von den Enakitern bewohnt. Die Stadt war zeitweise unter dem Namen ?Stadt Arba“ bekannt ( Jos 14,15  EU ). Archaologische Funde deuten darauf hin, dass Hebron im 3. Jahrtausend v. Chr. gegrundet wurde. Die Stadt wird in der biblischen Erzahlung an zahlreichen Stellen erwahnt und den Nachkommen Judas ( Jos 21,11  EU ) und Kaleb als Erbteil ubergeben ( Jos 21,12  EU ).

Die in der Nahe des ursprunglichen Ortes gelegene Hohle Machpela ( hebraisch ???? ?????? Me'arat HaMachpela , deutsch ‚Hohle der Doppelgraber‘ , arabisch ????? ?????????? , DMG al-?aram al-ibr?h?m? ?das Grab Abrahams‘), Hohle der Patriarchen oder Erzvatergrab genannt, heute ein prominenter Gebaudekomplex mitten in der Stadt, gilt nach der biblischen Uberlieferung ( Gen 23,19  EU ) als der Ort, an dem Abraham , Sara , Isaak , Rebekka , Jakob und Lea begraben sind. Diese Hohle gilt fur den Islam und das Judentum als heilig, so dass Hebron fur beide Religionen sehr bedeutend ist. Der israelitische Konig David soll 1011 v. Chr. in Hebron zum Konig gesalbt worden sein und dort regiert haben, bis er 1004 v. Chr. Jerusalem erobert und die Hauptstadt dorthin verlegt haben soll. [5]

Der byzantinische Kaiser Justinian I. ließ im 6. Jahrhundert eine Kirche uber die Machpelahohle bauen, die spater von den Sassaniden zerstort wurde.

Mittelalter und Neuzeit

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In die Kampfe zwischen Byzantinern und den Sasaniden , mischten sich ab dem 7. Jahrhundert die ersten Muslime ( Islamischen Expansion ). 638 ubernahmen sie nach langerer Belagerung kampflos die Kontrolle uber Jerusalem und Hebron. Der zweite Kalif, ?Umar ibn al-Chatt?b , sicherte den Juden und Christen die Ausubung ihrer Religion sowie den Schutz ihrer Gotteshauser und Eigentum zu. [6] Die islamische Herrschaft endete als die Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon 1100 Hebron einnahmen. Hebron wurde als eigenstandige Herrschaft ins Konigreich Jerusalem eingegliedert. Die Kreuzfahrer richteten auf dem Machpela-Gelande ein Augustinerkloster ein und errichteten um 1120 im sudlichen Teil des Komplexes eine Kirche St. Abraham, die zur Kathedrale des wiedererrichteten Bistums Hebron erhoben wurde. Nach ihr nannten sie die Stadt auch St. Abraham. Der Ayyubiden sultan Saladin eroberte Hebron nach seinem Sieg bei Hattin 1187 zuruck.

Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien durch die Katholischen Konige 1492 gab es in Hebron eine Sefarden-Gemeinde mit Hunderten von Mitgliedern. Die Mamluken regierten die Stadt, bis sie 1516 unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches kam. Sowohl nach 638 als auch nach 1260, als die Mamluken die Stadt wieder unter ihrer Kontrolle hatten, durften Juden sich niederlassen und auch religiose Praktiken ausleben. Doch erst unter osmanischer Herrschaft ab 1516 bestand eine rechtliche Ordnung, die den Juden eine sichere Ansiedlung und ein langsames, aber kontinuierliches demografisches Wachstum erlaubte. [6] 1831 bis 1840 ubernahm der agyptische Feldherr Ibrahim Pascha Hebron.

20. Jahrhundert

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1917, im Verlauf des Ersten Weltkriegs , wurde Hebron britisch besetzt und anschließend Teil des Mandatsgebiets Palastina . In den 1920er Jahren grundete der in Hebron geborene und beim Rabbiner Chaim Hezekiah Medini [7] und danach am Lehrerseminar des Hilfsvereins [7] ( Ezra ) in Jerusalem ausgebildete Schriftsteller Jitzchak Schami , [7] ein judischer Vertreter der arabischen Nahda , [7] mit einigen Gleichgesinnten eine Vereinigung fur arabisch-judische Freundschaft, um die Spannungen zwischen den beiden Gemeinschaften abzubauen. Spater lebte er in Haifa . [7]

In den Unruhen von 1929 von Arabern teilweise zerstorte Synagoge

1929 kam es zu einem Massaker in Hebron , bei dem 67 [8] Juden von Arabern getotet und zahlreiche verletzt wurden. Der Großteil der judischen Gemeinde, etwa 435 Menschen, uberlebte jedoch durch die Hilfe von arabischen Nachbarn. Diese versteckten Dutzende judischer Familien in ihren Hausern und retteten sie so vor dem sicheren Tod. [9] Ein Teil der judischen Gemeinde floh daraufhin nach Jerusalem, einige kehrten jedoch 1931 wieder in die Stadt zuruck. Nach Unruhen wahrend des arabischen Aufstands wurde die judische Bevolkerung Hebrons am 23. April 1936 von den Briten evakuiert. [10]

Im ersten arabisch-israelischen Krieg 1948 eroberte Transjordanien das Westjordanland und annektierte es 1950. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Gebiet von Israel erobert und militarisch besetzt.

Juden kehrten 1968 erstmals wieder in die Stadt zuruck, als Mosche Levinger , ein spaterer Mitbegrunder der Organisation Gusch Emunim , und 79 weitere judische Israelis sich ohne Genehmigung der israelischen Regierung in einem Hotel in Hebron niederließen. Nach Verhandlungen mit der israelischen Regierung wurde ihnen die Ansiedlung in der neuzugrundenden israelische Siedlung Kirjat Arba außerhalb von Hebron gestattet. [11] In Hebron selbst leben ca. 800 Juden (zuzuglich rund 250 Jeschiwa -Studenten) in der Altstadt, die von der israelischen Armee gesichert wird.

Die Zerstorung des 1290 errichteten judischen Friedhofs in Hebron, in dem zahlreiche beruhmte Rabbiner begraben sind, erfolgte in den Jahren 1948 bis 1967. Beim Betreten der Stadt 1967 fanden die israelischen Verteidigungsstreitkrafte folgenden Zustand vor, den sie dokumentierten: Der Eingang zu den Patriarchengrabern war vermint . Vom judischen Friedhof waren die Grabsteine vollstandig entfernt worden. Ein Einwohner hatte das Areal in ein Gemusebeet umgewandelt. In der Stadt stieß man auf eine Mauer, die aus dem Material der judischen Grabsteine errichtet worden war. Es zeichnete sich ab, so der Bericht, dass im Zement auch menschliche Knochenstucke untergemengt worden waren. [12] Rund 4000 Grabsteine wurden entfernt und fur Bauzwecke verwendet. Der Friedhof sei auf Anweisung der jordanischen Regierung zerstort worden. [13]

Am Abend des 2. Mai 1980 attackierten extremistische Araber eine Gruppe von Juden, die gerade vom Gebet am Sabbat heimkehrten. Die Manner wurden mit Granaten von den Dachern angegriffen, dabei starben sechs von ihnen, und 16 weitere wurden verletzt. Einer der Angreifer, Tayseer Anu Sneineh, wurde 2017 zum Burgermeister der Stadt gewahlt. [14]

Am 25. Februar 1994 ermordete der extremistische Siedler Baruch Goldstein , der in der Siedlung Kirjat Arba lebte, mit einem Sturmgewehr 29 betende Muslime in der Abraham-Moschee, hunderte wurden verletzt. Die israelische Regierung und die Mehrzahl der Israelis verurteilten seine Tat, bei einer Minderheit wurde und wird er hingegen dafur verehrt. Ebenfalls existierte bis Januar 2019 die nach dem Massaker gegrundete TIPH -Beobachtergruppe.

Mauer in der Altstadt, die Hebron in eine Zone H1 und eine Zone H2 teilt. Auf der Mauer ist die hebraische Aufschrift "???? ??????" (Tod den Arabern) zu lesen.

Im Hebron-Abkommen von 1997 einigten sich Israel und die Palastinensische Autonomiebehorde auf eine verwaltungstechnische Teilung der Stadt in die Zone H1 (palastinensisch kontrolliert) und die Zone H2 (israelisch kontrolliert). Zwei Jahre nach Ausbruch der Zweiten Intifada kam es 2002 auch in Hebron zu gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen Palastinensern und israelischen Sicherheitskraften. 2005 wurden permanente Uberwachungsturme in H1 errichtet sowie Mauern, Zaune und mehr als 100 Straßensperren. [15]

Nach einem Bericht der beiden israelischen Menschenrechtsorganisationen ACRI (Association for Civil Rights in Israel) und B’Tselem mussten Palastinenser aufgrund der Prasenz von israelischen Zivilisten, Soldaten und Polizisten 1014 Wohnungen raumen und mindestens 1829 Geschafte und Betriebe im Stadtzentrum aufgeben; mindestens 440 davon wurden auf Befehl der Armee geschlossen. [16]

21. Jahrhundert

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Am 25. Marz 2002 wurden zwei Angehorige der Temporary International Presence in the City of Hebron (TIPH), der Major Cengiz Soytunc aus der Turkei und die Zivilangestellte Katrine Brooks aus der Schweiz, von palastinensischen Heckenschutzen ermordet und ein dritter verletzt. [17] Die TIPH-Mission, die ein Bestandteil der Oslo-Abkommen war, wurde durch israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu 2019 beendet.

Als sich im November 2008 abzeichnete, dass nach einem Urteil des Obersten Gerichts Israels ein Haus im Zentrum von Hebron, das im Marz 2007 von israelischen Siedlern besetzt worden war, [18] von den israelischen Sicherheitskraften geraumt wird, warnten rechtsradikale Siedlervertreter wie Baruch Marzel und Daniella Weiss, dass dies Krieg bedeute. [19] Die Siedler hatten palastinensische Bewohner der Stadt attackiert, muslimische Graber auf einem nahe gelegenen Friedhof geschandet und ?Mohammed ist ein Schwein“ auf eine Moschee in der Nahe geschrieben. [20] Am 4. Dezember raumten israelische Sicherheitskrafte das Haus. [21]

Wahrend der Raumung leisteten israelische Siedler Widerstand, schossen auf Palastinenser, zundeten mindestens drei palastinensische Hauser und neun Autos sowie Olivenbaume an. [22] Die Ausschreitungen der israelischen Siedler wurden von Politikern wie dem israelischen Justizminister Daniel Friedmann und (zwei Tage spater) dem israelischen Premier Ehud Olmert als ein ? Pogrom “ sowie von der liberalen israelischen Tageszeitung Haaretz als ?Pogrom oder Terror “ bezeichnet. [23] Olmert hatte bereits ahnliche Ausschreitungen von Siedlern einige Monate zuvor ebenfalls als ?Pogrom“ bezeichnet. [24]

Schon fruh siedelten in Hebron die ersten Christen . So wurde die Stadt in der Antike der Sitz eines Bischofs . Wann das Bistum erlosch, ist nicht bekannt, doch wurde es zur Zeit der Kreuzfahrer fur kurze Zeit noch einmal wiederbelebt. Spatestens mit dem Abzug derselben durfte das Bistum dann endgultig erloschen sein, so dass es heute ein reines Titularbistum ist. Die wenigen lateinischen Christen der Gegend gehoren zum Patriarchat von Jerusalem . Zudem gibt es noch Gemeinden orthodoxer Christen in der Stadt.

Teilung der Stadt in die Zonen H1 und H2

Es bewohnen ca. 140.000 palastinensische Araber und keine Juden die unter Verwaltung der palastinensischen Autonomiebehorde stehende Zone H1 von Hebron. [25]

Wie in allen Gebieten, die nach dem Oslo II-Abkommen unter Verwaltung der palastinensischen Autonomiebehorde stehen, ist Israelis der Zutritt zur so genannten H1-Zone untersagt ( No-go-Area ). [26] Die Grenze zur benachbarten Zone H2 ist mit Zaunen und Drehturen gesichert. Jene Gassen der Zone, die direkt an die Ruckseite judischer Hauser grenzen, sind mit Drahtgittern uberspannt.

Die von Soldaten geschutzte judische Siedlung im Zentrum Hebrons
Armeepatrouille am Zugang zur Machpela in der Innenstadt (H2)

Judische Wohnungen

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Es siedeln ca. 30.000 palastinensische Araber und 800 Juden in der Zone H2 von Hebron. [25] Fur das israelische Zentralburo fur Statistik gehoren diese Personen zur Bevolkerung von Kirjat Arba , einer im Osten an Hebron grenzenden israelischen Siedlung.

Die judischen Einwohner Hebrons leben auf dem Land und in Gebauden, die der ursprunglichen judischen Gemeinschaft Hebrons gehorten. Nach dem Massaker von 1929 bzw. dem Palastinakrieg von 1948 wurde die judische Bevolkerung vertrieben und das Gelande fiel in arabische Hande. Erst nach dem Sechstagekrieg konnten die fruheren judischen Eigentumer ihren Grundbesitz zuruckverlangen. [27]

Anders als in anderen Stadten des Westjordanlandes leben die Juden auch im Stadtzentrum. Daher kommt es immer wieder zu gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen judischen und arabischen Bewohnern der Stadt. [28] [29]

  • 1976 erfolgte der Wiederaufbau der 1540 erbauten und 1948 zerstorten Avraham Avinu Synagoge.
  • Beit Hadasa (seit 1979); Wohnhaus fur zehn Familien
  • Beit Romano (seit 1983); Talmudhochschule mit 250 Studenten
  • Tel Rumeida (seit 1984); Wohnhaus fur 15 Familien
  • Beit Hasson; Wohnhaus fur sechs Familien
  • Beit Castel; Wohnhaus fur eine Familie
  • Beit Schneerson; Wohnhaus fur sechs Familien und Kindergarten mit 30 Kindern
  • Beit Fink
  • Beit haSchischa (seit 2000); Wohnhaus fur sechs Familien
  • Seit 2014 Radschabi-Haus, ein Haus mit einer Wohnflache fur 120 Menschen. Die Immobilie wurde von den judischen Besitzern kauflich erworben.
  • Ein 2017 geplanter Wohnkomplex mit 31 Wohnungen im Ortsteil Hiskia [27]
  • Im November 2019 wurden Plane vorgestellt, den alten Großmarkt an der Shuhada Street, in der Nahe der Avraham Avinu Synagoge teilweise abzureißen und neu zu bebauen. Die Zahl der israelischen Siedler in der Stadt wurde sich durch das Projekt auf etwa 1600 verdoppeln. Die israelische Friedensorganisation Schalom Achschaw warnte davor, dass ein neues judisches Viertel in Hebron Israel ?moralisch, sicherheitspolitisch und juristisch schweren Schaden zufugen“ wurde. Die israelischen Behorden hatten den Großmarkt 1994 nach dem Goldstein-Massaker an betenden Muslimen geschlossen. Bis zu dem Massaker an Juden im Jahr 1929 war der Markt in judischem Besitz. [30] [31]

Einschrankung der palastinensischen Bewegungsfreiheit

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In der Zone H2 ist es den Palastinensern untersagt, die Al-Shuhada-Straße, die Haupt-Durchgangsstraße von Hebron, zu benutzen. [32] Fur die Renovierung dieser Straße haben die Vereinigten Staaten Millionen Dollar an Geldern zur Verfugung gestellt. Aufgrund dieser Einschrankung wurden seit 1994 fast die Halfte aller Geschafte in H2 geschlossen trotz Anstrengungen der UN , Ladenbesitzern monatlich Geld zu zahlen, damit der Betrieb weitergeht. [25]

Palastinenser brauchen fur manche Gebiete nahe israelischen Siedlungen eine spezielle Genehmigung des israelischen Militars, es sei denn, sie wohnen dort. Des Weiteren ist die Zone H2 ein Zufluchtsort fur kriminelle Palastinenser geworden, die vor der palastinensischen Polizei fliehen. [25]

Jahr Muslime Christen Juden Gesamt Bemerkungen
1538 749 H 7 H 20 H 776 H (H = Haushalte)
1774 300 [33]
1817 500 Israelisches Außenministerium [34]
1832 400 H 100 H 500 H (H = Haushalte) [35]
1839 1.295 F 1 F 241 F 1.537 F (F = Familien) [36] [37]
1922 16.074 73 430 16.577 Volkszahlung im britischen Mandatsgebiet 1922 [38]
1929 700 Israelisches Außenministerium [34]
1931 17.277 109 134 17.532 Volkszahlung im britischen Mandatsgebiet 1931 [39]
1944 24.400 150 0 24.560 British Mandate estimate [40]
1967 38.073 136 0 38.348 Israeli census [41]
1997 n/a n/a 530 [34] 119.093 Palestinian census [42]
2007 n/a n/a 500 [43] 163.146 Palestinian census [44]

Sehenswurdigkeiten

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Abraham-Moschee uber der Machpela , Innenstadt von Hebron (H2)

Die bedeutendste Sehenswurdigkeit Hebrons ist die Hohle Machpela , auch Hohle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen , in der sich der Uberlieferung nach die letzten Ruhestatten der drei Erzvater Abraham , Isaak , Jakob und ihrer Frauen Sara , Rebekka und Lea befinden. Das Grab der Patriarchen ist sowohl fur religiose Juden als auch Muslime und Christen ein heiliger Ort.

Die Abraham-Eiche, auch Eiche von Mamre genannt, steht an dem Platz, wo der Uberlieferung nach Abraham sein Zelt aufschlug ( Gen 18,1  EU ). Ihr Alter wird auf 5000 Jahre geschatzt. Heute gehort das Gelande, auf dem die Eiche steht, zu einem russisch-orthodoxen Kloster, das fur die Offentlichkeit unzuganglich ist.

Die Abraham-Moschee birgt eine kulturelle Besonderheit: Der Gebetsstuhl, ein Geschenk von Saladin aus dem 12. Jahrhundert, ist der letzte verbleibende, der aus einem einzigen Holzpflock geschnitzt wurde. Ein zweiter Gebetsstuhl seiner Art fiel in der Al-Aqsa-Moschee ( Jerusalem ) 1969 einem Brandanschlag zum Opfer.

Das archaologische Museum von Hebron besitzt eine Sammlung von Gegenstanden aus kanaanitischer bis islamischer Zeit.

Am 7. Juli 2017 erklarte das Welterbekomitee der UNESCO die Altstadt von Hebron zum dritten palastinensischen Weltkulturerbe und setzte sie gleichzeitig auf seine Liste des gefahrdeten Welterbes . [45] Insbesondere die in der Mamluken-Zeit zwischen 1250 und 1517 entstandenen Bauten sollen dadurch geschutzt werden. Israel und die Vereinigten Staaten hatten versucht, die auf einen Dringlichkeitsantrag der Palastinenser hin getroffene Entscheidung zu verhindern. [46]

Personlichkeiten

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Commons : Hebron  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hebron  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise

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  1. Palastinensisches Zentralamt fur Statistik
  2. Palestinian Central Bureau of Statistics ( Memento des Originals vom 7. Februar 2012 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.pcbs.gov.ps
  3. Joseph Jacobs, Judah David Eisenstein: PALESTINE, HOLINESS OF:. Jewish Encyclopedia , abgerufen am 18. November 2018 .
  4. Hebron. Encyclopædia Britannica , abgerufen am 18. November 2018 .
  5. Ben-Eliezers Außerungen uber "Siedlungen" argern Yesha-Bewohner In: Israelnetz .de, 9. Januar 2002, abgerufen am 13. August 2018.
  6. a b Simone Paganini : Jerusalem, die Heilige. In: Zeitschrift der Bundeszentrale fur politische Bildung. Bundeszentrale fur politische Bildung , 9. April 2018, abgerufen am 16. Mai 2024 .
  7. a b c d e Josef Zernik (Epilogue), in: Yitzhaq Shami: Nouvelles d’Hebron . In: Josef Zernik (Hrsg.): Collection terres promises . Editions Labor et Fides, Geneve 2006, ISBN 2-8309-1196-2 , S.   249   ff .
  8. Thomas Vescovi: L’echec d'une utopie ? Une histoire des gauches en Israel . Editions La Decouverte, Paris 2021, ISBN 978-2-348-04311-6 , S.   59 .
  9. Side by side. Parallel histories of Israel-Palestine . In: Sami Adwan; Dan Bar-On , Eyal Naveh (Hrsg.): PRIME . The New Press, New York 2012, S.   60 und 62 .
  10. Michael Avi-Yonah et al.: Hebron . In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica . 2. Auflage. Band   8 . Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S.   744–749 ( Gale Virtual Reference Library [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  11. Ehud Sprinzak: The Ascendance of Israel's Radical Right . Oxford University Press, New York, N.Y. [etc.] 1991, ISBN 0-19-505086-X , S.   47 .
  12. Israel. Sherute ha-hasbarah: Jordanian Belligerency: A Review of Jordan's Policies Towards the State of Israel . Israel Information Services, 1967, S.   30 ( google.com ).
  13. Morris Mandel, Leo Gartenberg: Israel: The Story of a Miracle . J. David, 1969 ( google.com ). , S. 117.
  14. William Claiborne: Israel Charges 10 Palestinians in Hebron Ambush , Washington Post, 17. September 1980. Abgerufen am 23. Juni 2017  
  15. TIPH: TIPH. (PDF; 685 kB) TIPH , S. 10 , archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 31. Juli 2009 ; abgerufen am 18. November 2009 (englisch).
  16. Amos Harel: Palestinians abandon 1,000 Hebron homes under IDF, settler pressure ( Haaretz , 14. Mai 2007).
  17. Zinni-Mission: Ein Schritt vor, funf Schritte zuruck. In: Spiegel Online . 27. Marz 2002, abgerufen am 9. Juni 2018 .
  18. Aviad Glickman: High Court orders disputed house in Hebron vacated YNet , 16. November 2008.
  19. Efrat Weiss: We'll go to war over Hebron house, warn settlers YNet , 17. November 2008; Michel Bole-Richard: La "Maison de la paix" oppose les colons a la justice israelienne Le Monde , 19. November 2008.
  20. Michel Bole-Richard: La "Maison de la paix" oppose les colons a la justice israelienne Le Monde , 19. November 2008; Avi Issacharoff: Next to Hebron's 'House of Contention,' Palestinian neighbors live in fear ( Memento vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive ), Haaretz , 2. Dezember 2008; Поселенцы написали на мечети : "Мохаммед ? свинья" Media International Group, 20. November 2008.
  21. Les forces de l'ordre israeliennes evacuent la "maison de la discorde" en Cisjordanie Le Monde , 4. Dezember 2008.
  22. Abe Selig: The young men from Kiryat Arba exact their 'price' in the valley @1 @2 Vorlage:Toter Link/fr.jpost.com ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven ) Jerusalem Post , 5. Dezember 2008; Amos Harel, Avi Issacharoff: IDF declares Hebron area closed military zone after settler rampage Haaretz, 4. Dezember 2008; Yaakov Katz, Yaakov Lapin, Tovah Lazaroff: High alert in West Bank following Beit Hashalom evacuation ( Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive ) Jerusalem Post , 4. Dezember 2008.
  23. sam/AFP/dpa (7. Dezember 2008). Olmert wirft judischen Siedlern ?Pogrom“ vor. Spiegel Online (abgerufen 9. Dezember 2008)
    Haaretz: Avi Issacharoff (5. Dezember 2008). No other word than 'pogrom' for settler acts in Hebron. Haaretz ; Avi Issacharoff (5. Dezember 2008). Standing up to Jewish terrorism. ( Memento vom 6. Dezember 2008 im Internet Archive ) Haaretz
    so auch eine Gruppe Friedensaktivisten: Adam Keller (4. Dezember 2008). Evacuation of Pogrom House in Hebron ? a meager half job. Gush Shalom
    sowie die russisch-israelische Seite IsraelInfo.ru : (26. November 2008). ≪Правая≫ молодежь устроила погром в Хевроне (etwa: ?Rechte“ Jugendliche begingen ein Pogrom in Hebron ) ( Memento vom 17. Januar 2012 im Internet Archive ) IsraelInfo.ru
  24. keine Autorenangabe (7. Dezember 2008). Olmert condemns settler 'pogrom'. BBC (englisch; abgerufen 9. Dezember 2008)
    Alex Burghoorn: Op strooptocht gaan ze, de bendes van Hebron Volkskrant , 5. Dezember 2008. (ndl.)
  25. a b c d Janine Zacharia: Letter from the West Bank: In Hebron, renovation of holy site sets off strife The Washington Post , 8. Marz 2010
  26. Volltext The Israeli-Palestinian Interim Agreement on the West Bank and the Gaza Strip (englisch, abgerufen am 4. Juli 2017)
  27. a b Israelnetz.de vom 17. Oktober 2017: Israel genehmigt neue Wohnungen
  28. Ausschreitungen in Hebron. Olmert droht Siedlern n-tv , 3. Dezember 2008
  29. Steffen Heinzelmann: Krieg an Vaters Grab. Hebron ist ein heiliger Ort - fur Muslime und Juden. Ihre brutalen Kampfe haben das Zentrum in eine Geisterstadt verwandelt, mit Wachturmen und Straßensperren - ein Westjordanland im Kleinen. Suddeutsche , 9. Februar 2009
  30. DER SPIEGEL: Israel will neues judisches Viertel auf Markt in Hebron bauen - DER SPIEGEL - Politik. 1. Dezember 2019, abgerufen am 13. April 2020 .
  31. Westjordanland: Israel will neues judisches Viertel in die Altstadt von Hebron bauen . In: FAZ.NET . 1. Dezember 2019, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 13. April 2020]).
  32. David Signer: Besuch in einer Geisterstadt. Nach der Vertreibung der arabischen Bewohner aus dem Zentrum von Hebron leben dort fast nur noch Siedler . In: Neue Zurcher Zeitung, 4. Juni 2015, internationale Ausgabe, S. 7.
  33. ??? ???? ???? ??? ?????? , Meir Benayhu, Mosad Harav Kook, 1959, englisch
  34. a b c Hebron. In: Jewish Virtual Library. , englisch
  35. Dictionary of the Holy Bible ? Seite 488, englisch
  36. Robinson, p. 88
  37. David Roberts, 'The Holy Land ? 123 Coloured Facsimile Lithographs and The Journal from his visit to the Holy Land.' Terra Sancta Arts, 1982. ISBN 965-260-001-6 . Plate III ? 13. Journal entry 17 March 1839.
  38. Barron, 1923, Table V, Sub-district of Hebron, p. 10
  39. Jessie Sampter: Modern Palestine ? A Symposium . READ BOOKS, 2007, ISBN 978-1-4067-3834-6 ( google.com ).
  40. Government of Palestine (1945), A Survey of Palestine , Vol. 1, p. 151
  41. West Bank, Volume 1 Table 4 ? Population by religion, sex, age, and type of settlement , Levy Economics Institute
  42. Palestinian Census 1997 ( Memento vom 4. Marz 2012 im Internet Archive )
  43. Palestinian security forces deploy in Hebron 25/10/2008 gives about 500 as of October 2008
  44. 2007 Locality Population Statistics ( Memento vom 10. Dezember 2010 im Internet Archive ) Hebron Governorate Population, Housing and Establishment Census 2007 . Palastinensisches Buro fur Statistik
  45. UNESCO World Heritage Centre: Hebron/Al-Khalil Old Town. Abgerufen am 30. September 2017 (englisch).
  46. Hebron wird Weltkulturerbe: Streit am Grab von Abraham oder Ibrahim , faz.net, 7. Juli 2017