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Befreiungskriege

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Befreiungskriege

Datum 17. Marz 1813 bis 30. Mai 1814
Ort Mitteleuropa
Ausgang Sieg der Alliierten
Folgen Abdankung von Napoleon Wiederherstellung der Bourbonenmonarchie
Friedensschluss Erster Pariser Frieden
Konfliktparteien

Russisches Kaiserreich 1721   Russland
Vereinigtes Konigreich 1801   Vereinigtes Konigreich
Holland   Holland
Schweden 1650   Schweden
Osterreich Kaisertum   Osterreich
Preussen Konigreich   Preußen
Mecklenburg-Schwerin   Mecklenburg-Schwerin
Konigreich Bayern   Bayern
Wurttemberg   Wurttemberg

Frankreich 1804   Frankreich
Rheinbund
Herzogtum Warschau   Herzogtum Warschau
Italien 1805   Italien
Konigreich Neapel   Neapel
Konigreich Sachsen   Sachsen

Befehlshaber

Alexander I.
Russisches Kaiserreich 1721 Michael de Tolly
Russisches Kaiserreich 1721 Levin August von Bennigsen
Russisches Kaiserreich 1721 Matwei Iwanowitsch Platow
Russisches Kaiserreich 1721 Ludwig Wittgenstein
Georg III.
Vereinigtes Konigreich 1801 Arthur Wellesley
Wilhelm I.
Jean Baptiste Bernadotte
Franz I.
Osterreich Kaisertum Karl Philipp zu Schwarzenberg
Friedrich Wilhelm III.
Preussen Konigreich Gebhard Leberecht von Blucher
Preussen Konigreich Friedrich Wilhelm von Bulow
Friedrich Franz I.
Maximilian I. Joseph
Friedrich I.

Napoleon Bonaparte
Frankreich 1804 Charles Augereau
Frankreich 1804 Jean-Baptiste Bessieres
Frankreich 1804 Louis-Nicolas Davout
Frankreich 1804 Jacques MacDonald
Frankreich 1804 Auguste de Marmont
Frankreich 1804 Adolphe Mortier
Frankreich 1804 Michel Ney
Frankreich 1804 Charles Nicolas Oudinot
Frankreich 1804 Laurent de Gouvion Saint-Cyr
Frankreich 1804 Nicolas Soult
Frankreich 1804 Claude-Victor Perrin
Frankreich 1804 Alexandre de Lauriston
Herzogtum Warschau Jozef Antoni Poniatowski
Jean-Louis-Ebenezer Reynier
Joachim Murat
Friedrich August I.

Truppenstarke

860.000 [1]

700.000 [2]

Verluste

299.000 Tote, Verwundete und Gefangene [3]

446.000 Tote, Verwundete und Gefangene [4]

Als Befreiungskriege oder Freiheitskriege werden die kriegerischen Auseinandersetzungen in Mitteleuropa von 1813 bis 1815 zusammengefasst, mit denen die Vorherrschaft Frankreichs unter Napoleon Bonaparte uber große Teile des europaischen Kontinents beendet wurde. Sie gehoren zu den Koalitionskriegen und bilden als Teile des Sechsten Koalitionskrieges ihren Abschluss.

Gegen das Franzosische Kaiserreich , das sich mit Großbritannien seit 1793 nahezu ununterbrochen in einem weltumspannenden See - und Kolonialkrieg befunden hatte, bildete sich im Jahr 1813 nach Napoleons Niederlage im Russlandfeldzug von 1812 erneut eine Allianz . Diese trugen zunachst Russland und Preußen , spater schlossen sich Schweden , Osterreich und andere Staaten an. In Deutschland entstand eine antifranzosische und national orientierte Publizistik, die eine Basis fur den deutschen Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert bildete. Der anfanglich auch mit ideologischen Untertonen gefuhrte Volkskrieg wurde insbesondere von Metternich in einen Krieg der Regierungen zur Wiederherstellung eines Gleichgewichts der alten Machte umgewandelt.

Nationaldenkmal fur die Befreiungskriege auf dem Berliner Kreuzberg

Nach einem wechselhaften Kriegsverlauf wurde Napoleon im Oktober 1813 in der Volkerschlacht bei Leipzig geschlagen. Er musste sich uber den Rhein zuruckziehen, der Rheinbund loste sich nach dieser Niederlage auf. Mit dem Ruckzug Napoleons endete die franzosische Herrschaft uber große Teile Deutschlands ( Franzosenzeit ). In der Neujahrsnacht 1813/14 drangen mit Bluchers Rheinubergang bei Kaub Preußen und Russen in Frankreich ein. Nach mehreren Abwehrschlachten wurde Napoleon im Marz in der Schlacht bei Arcis-sur-Aube geschlagen. Die Sieger, Russland, Preußen, Großbritannien und Osterreich marschierten in Paris ein, zwangen Napoleon zur Abdankung und restaurierten die Konigsherrschaft . Uber die Neugestaltung Europas sollte der Wiener Kongress entscheiden. Wahrend dieser noch tagte, kehrte Napoleon im Marz 1815 von der Insel Elba zuruck, ubernahm eine Herrschaft der Hundert Tage , ehe er in der Schlacht bei Waterloo von Großbritannien und Preußen endgultig geschlagen wurde. Die Hoffnungen auf ein geeintes Deutschland wurden vom Wiener Kongress bei der Regelung der Friedensordnung hingegen nicht erfullt. Drei Deutsche Einigungskriege folgten ein halbes Jahrhundert spater.

Wegen mehrerer beteiligter Nationen und uber Europa verteilten Heeresbewegungen und Schlachten nannte man die Befreiungskriege damals einen Weltkrieg. [5]

Begriffsgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Begriff Freiheitskrieg wurde im deutschen Sprachraum von liberalen Kraften benutzt, um das Ziel eines geeinten deutschen Verfassungsstaates anzudeuten. Konservative hingegen setzten in der Restaurationsphase nach 1815 den Begriff Befreiungskrieg zur Betonung des Kampfes als eine gegen die franzosische Hegemonie und Besetzung Europas gerichtete Kampagne ein. In der deutschen Geschichtsschreibung ? auch in der marxistischen ? hat sich Befreiungskrieg durchgesetzt. Von den deutschen Befreiungskriegen 1813?1815 werden gelegentlich die europaischen Befreiungskriege unterschieden, die 1808 mit dem Widerstand Spaniens begonnen hatten. [6]

In der franzosischsprachigen Geschichtsschreibung findet sich keine direkte Entsprechung des Begriffs. Hier werden die Auseinandersetzungen des Jahres 1813 meist als Campagne d’Allemagne (beziehungsweise Campagne de Saxe ) bezeichnet, gefolgt von der separaten Campagne de France im Jahr 1814.

Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Ausgangslage vor dem Russlandfeldzug 1812: Europa unter franzosischer Vorherrschaft

Die napoleonische Herrschaft in Deutschland schien 1812 auf dem Furstentag in Dresden vor dem Beginn des Russlandfeldzuges festgefugt zu sein. An dem Krieg beteiligten sich zahlreiche deutsche Soldaten der Rheinbundstaaten, aber auch preußische und osterreichische Hilfskontingente. Insgesamt stellten die deutschen Staaten etwa ein Drittel der uber 600.000 Mann starken Invasionstruppen. Der Feldzug wurde durch die russische Defensivtaktik, den Widerstandswillen der Staatsfuhrung und der Bevolkerung, den Brand von Moskau , die hohen Verluste durch Kalte, Hunger und Krankheiten zur Niederlage Napoleons. Nur ein geringer Teil der Soldaten kehrte Ende Dezember 1812 uber die russisch-polnische Grenze zuruck.

Uber die genauen Zahlen gibt es unterschiedliche Angaben. Thomas Nipperdey spricht von insgesamt 100.000 Soldaten. Die Hauptarmee soll nach Alan Parker nur noch 20.000 Mann gezahlt haben. Andere Angaben sprechen von 40.000 Mann. Davon war aber nur ein Bruchteil noch einsatzfahig. Weitgehend intakt waren neben den 25.000 Mann unter Macdonald , die noch bei Riga standen, die osterreichischen und preußischen Korps. In Russland setzte sich Alexander I. , unterstutzt unter anderem von seinem Berater, dem Freiherrn vom Stein , gegen seine Generale damit durch, den Krieg bis zur endgultigen Niederlage Napoleons und der Wiederherstellung des Kraftegleichgewichts in Europa fortzusetzen. Aus deutschen Emigranten wurde die russische Legion gebildet. Deutsche Intellektuelle in russischen Diensten wie Justus von Gruner und Ernst Moritz Arndt ubernahmen die propagandistische Unterstutzung des Krieges. [7] [8] [9] [10]

Ubergang Preußens zu Russland [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ludwig Graf Yorck von Wartenburg (Gemalde von Ernst Gebauer )

In Preußen reagierten Konig Friedrich Wilhelm III. und die Regierung zogerlich, weil sie der Auffassung waren, dass Preußen trotz der preußischen Reformen nach der Niederlage von 1806 immer noch zu geschwacht sei, um eine Konfrontation mit Frankreich riskieren zu konnen. Preußen hatte sich am 24. Februar 1812 Frankreich faktisch unterwerfen mussen. Das Land verfugte nur uber maximal 28.000 Mann regularer Einheiten, ohne das preußische Hilfskorps der Grande Armee unter Yorck . Die Einheiten lagen verstreut uber das gesamte Staatsgebiet. Die Hauptmacht stand in Schlesien. Die bedeutendsten Festungen waren in franzosischer Hand. Außerdem stand Eugene de Beauharnais mit 13.000 Mann bei Posen, und weitere Truppen waren dabei heranzurucken. Reste der Grande Armee zogen durch Deutschland, um als Basis fur neue Einheiten zu dienen. Auch die Russen waren durch den zuruckliegenden Russlandfeldzug geschwacht. [9]

Der Kommandierende General der preußischen Hilfstruppen, Ludwig Yorck von Wartenburg , schloss am 30. Dezember 1812 in der Konvention von Tauroggen einen Waffenstillstand mit den russischen Truppen. Damit war der Weg fur die russische Armee nach Ostpreußen offen. Der Schritt Yorcks erfolgte ohne Wissen und Billigung des Konigs. Allerdings hoffte Yorck auf eine nachtragliche Zustimmung. Dennoch war diese Handlungsweise eigentlich Hochverrat. Yorck war ursprunglich ein konservativer General, der aber in den letzten Jahren ins Lager der Reformer ubergegangen war und sich schon fruher fur einen Volksaufstand ausgesprochen hatte. Die Entwicklung in Ostpreußen war bereits in der ersten Februarwoche der Regierung in Berlin weitgehend entzogen. So trat Freiherr vom Stein in Ostpreußen als Beauftragter des Zaren auf. Er schrieb an Yorck: ?Klugheit, Ehre, Vaterlandsliebe, Rache gebieten keine Zeit zu verlieren, den Volkskrieg aufzurufen, die Waffen zu ergreifen und jede Kraft anzuspannen, um die Fesseln des frechen Unterdruckers zu brechen und die erlittene Schmach mit Blut seiner verruchten Banden abzuwaschen.“ [11] Yorck rief in Ostpreußen eine Landesversammlung ein, begann Truppen aufzustellen und den Krieg gegen Frankreich zu proklamieren. Es wurde eine Landwehr von 20.000 Mann und 10.000 Reservisten aufgestellt. Alle Ausnahmen vom Wehrdienst außer fur Lehrer und Geistliche wurden abgeschafft. Auch die Einschrankungen hinsichtlich der Religion fielen, was bedeutete, dass zum ersten Mal auch Juden einberufen werden konnten. Auch dies geschah ohne Zustimmung des Konigs. [8] [12] [11]

Die Unterschriften von Yorck (Koniglich Preuß. General Lieutn.) und Diebitsch (Kaiserlich Russischer General Major) unter der Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812

Der Konig begann sich zogernd von den Franzosen zu losen. An der Spitze der preußischen Regierung traf er am 25. Januar 1813 im unbesetzten Breslau ein, um mit Rustungen zu beginnen. Auf Basis einer Kabinettsorder vom 3. Februar wurden am 8. Februar Freiwillige zum Eintritt in Jagertruppen aufgerufen und am 9. Februar die allgemeine Wehrpflicht eingefuhrt. Auch wegen der Nutzung des Krumpersystems stand zu Kriegsbeginn eine Armee von 107.000 Mann Feldtruppen sowie 30.000 Mann Garnison- und Reservetruppen zur Verfugung. [13] [9] Es gelang insbesondere vom Stein, unterstutzt von den Heeresreformern Scharnhorst , Gneisenau , Boyen und Clausewitz , den Konig und Hardenberg fur einen Kriegskurs zu gewinnen. Dabei spielte auch eine Rolle, dass sich die Unzufriedenheit mit dem Konig uber weite Teile des Landes ausbreitete und man sogar mit einer offenen Revolte rechnete, sollte der Konig nicht auf Russland zugehen. Am 26. Februar 1813 schlossen Preußen und Russland im Vertrag von Kalisch eine Koalition gegen Napoleon, verbunden mit der Aufforderung an Großbritannien und Osterreich zum Beitritt. In Geheimartikeln wurde vereinbart, Preußen in vollem Umfang wiederherzustellen, wobei ein Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen gegen Entschadigungen im Westen Deutschlands an Russland ubergehen sollte. Preußen und Russland grundeten eine Kommission unter vom Stein, aus der spater das Zentralverwaltungsdepartement hervorging. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Kommission Truppen aus allen Gebieten Deutschlands anwerben und die politische Neugestaltung in Sud- und Westdeutschland planen. [8] [14]

Preußischer Volkskrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Beginn des Aufrufs An Mein Volk

Am 4. Marz 1813 zogen russische Truppen in Berlin ein, das kurz zuvor von den Franzosen geraumt worden war. In der preußischen Offentlichkeit herrschte eine antinapoleonische Stimmung vor. Diese setzte den Konig unter Zugzwang. Er sah sich gezwungen, dem patriotischen Enthusiasmus entgegenzukommen. Am 10. Marz stiftete er das Eiserne Kreuz , den ersten Orden, der unterschiedslos an alle Dienstrange verliehen wurde. Am 17. Marz, dem Tag nach der Ankunft des Zaren Alexander I. im Hoflager des preußischen Konigs in Breslau, erklarte Preußen dem napoleonischen Frankreich den Krieg. Unter anderem die Schlesische privilegierte Zeitung vom 20. Marz 1813 veroffentlichte den von Friedrich Wilhelm am 17. Marz unterzeichneten Aufruf An Mein Volk , [15] der zu einem Freiheitskrieg aufrief. Darin wurde an Freiheitskampfe in fruheren Zeiten erinnert. Bewusst wurde aber keine Parallele zur Levee en masse der Franzosischen Revolution gezogen. Auch versuchte der Aufruf, eine Verbindung zur herkommlichen Fuhrung des Hauses Hohenzollern herzustellen. Das Volk wurde zur Opferbereitschaft aufgefordert im Kampf um die Unabhangigkeit fur Konig, Vaterland und Ehre. Der Appell an den Patriotismus war etwas Neues.

In Preußen wurde daraufhin Geld fur den Krieg gesammelt. Unter dem Motto Gold gab ich fur Eisen kamen so immerhin 6,5 Millionen Taler zusammen. An den Spenden beteiligten sich Menschen aus allen Bevolkerungsschichten bis in die Unterschichten hinein. Besonders groß war die Begeisterung fur den Krieg in der judischen Bevolkerung. Der judische Student Heinrich Steinmann etwa sah 1813 in der militarischen Gleichbehandlung auch einen Schritt hin zu einer allgemeinen Gleichberechtigung. [16] Zahlreiche judische Manner, die zum ersten Mal Kriegsdienst leisten konnten, meldeten sich freiwillig. Eine judische Spendenkampagne war so erfolgreich, dass einige Rabbiner auch Kidduschkelche oder den Schmuck der Thorarollen spendeten. Geradezu revolutionar waren Bestimmungen im Aufruf zur Bildung der Landwehr, die eine Wahl der Offiziere vorsah. Zum ersten Mal wurde auch um die Unterstutzung durch die Frauen geworben. Weibliche Mitglieder des Konigshauses riefen zur Bildung eines Frauenvereins zum Wohle des Vaterlandes auf. Insgesamt entstanden bis Kriegsende 600 derartige Vereine auf lokaler Basis. Auch hierbei spielten Judinnen, wie Rahel Varnhagen , eine große Rolle. Fur Frauen wurde eigens der Louisenorden gestiftet. [8] [17] [18] [19]

Freikorps und Landwehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Mitglied der Schwarzen Schar nimmt Abschied (Gemalde The Black Brunswicker ).

In diesen Zusammenhang gehort auch die Aufstellung von Freiwilligeneinheiten ( Freiwillige Jager ) und Freikorps (u. a. das Lutzowsche Freikorps ). Das Freikorps Lutzow wurde fur nichtpreußische Freiwillige aufgestellt. Die im Korps Lutzow Dienenden waren daher nicht auf den Konig, sondern auf das Vaterland vereidigt worden. [8] In der Praxis waren aber auch dort zwei Drittel Preußen. Die meisten Ubrigen kamen aus Nordwest- und Mitteldeutschland. Extrem hoch waren Angehorige der gebildeten Stande vertreten. Diese Einheit sollte nicht zuletzt dazu beitragen, Aufstande gegen Napoleon mit auszulosen. Auch Landwehr - und Landsturm -Einheiten wurden aufgestellt.

Alle bisherigen Ausnahmen von der Wehrpflicht wurden aufgehoben. Wer sich zu entziehen suchte, musste mit der Einschrankung burgerlicher Freiheiten rechnen. Insofern geschah die Truppenbildung nicht nur freiwillig. Tatsachlich flohen in Schlesien oder Westpreußen auch zahlreiche Rekruten uber die Grenzen. Andere versuchten etwa mit arztlichen Attesten dem Militardienst zu entgehen. Auch die Vorstellung, dass vor allem die gebildete Jugend zu den Waffen gestromt sei, wurde von der Forschung inzwischen etwas relativiert, auch wenn unter ihr die Aufrufe stark befolgt wurden. Unter den Freiwilligen dominierten die Handwerker mit 41 %. Es folgten Angehorige der agrarischen Bevolkerung mit 16 %, Knechte und Tagelohner mit 15 %. Die gebildeten Stande machten etwa 12 % und die Studenten etwa 5 % aus. Dies entsprach immerhin einem Anteil von 20 % aller preußischen Studenten. Insgesamt schatzt Peter Brandt , dass schließlich die Halfte der deutschen Studenten sich an den Befreiungskriegen beteiligt hat. Die Freiwilligeneinheiten machten zwar am Ende nur 12 % der Gesamtarmee aus, sie bildeten aber ein Charakteristikum des Krieges. [20]

Auf Vorposten : Heinrich Hartmann (liegend, links) Theodor Korner (sitzend, Mitte) und Friedrich Friesen (stehend, rechts) als Lutzower Jager (Gemalde von Georg Friedrich Kersting 1815)

Bei den Landwehreinheiten waren die Ausrustung und die Disziplin lange Zeit schlecht. Es fehlte an erfahrenen Offizieren und die Kampfkraft war anfangs entsprechend gering. Dies anderte sich mit der Zeit. Im Gegensatz zur Landwehr wurde der Landsturm kaum aktiv eingesetzt. Insgesamt wurde innerhalb kurzer Zeit eine Armee von etwa 280.000 Mann aufgestellt. Dies entsprach ungefahr einem Zehntel der mannlichen Bevolkerung. Davon waren etwa 120.000 Mann Landwehr. Etwa 30.000 waren Freiwillige. Der Rest waren regulare Linientruppen. Fur das gesamte deutschsprachige Mitteleuropa muss man von etwa einer doppelt so hohen Zahl Freiwilliger ausgehen. Zu den außerpreußischen Freiwilligenverbanden gehorte etwa die Hanseatische Legion oder das Banner der freiwilligen Sachsen . Schon fruher gegrundet wurde die Schwarze Schar Herzog Friedrich Wilhelms von Braunschweig-Wolfenbuttel . Diese ging 1810 in den unter englischem Kommando stehenden Braunschweig-Luneburgschen Jagern und schließlich im Braunschweigischen Leibbataillon auf, das am 16. Juni 1815 an der Schlacht bei Quatre-Bras und zwei Tage spater an der Schlacht bei Waterloo teilnahm. Es gab sogar Freiwillige Frauenverbande, die vor allem humanitare Hilfsdienste leisteten. [8] [21] [22]

Nationalorientierte Publizistik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Kranzwinderin auf einem Gemalde von Georg Friedrich Kersting aus dem Jahr 1815 symbolisiert das Andenken an die Gefallenen, deren Namen in die Eichenstamme eingegraben sind.

Literaten und Intellektuelle ( Johann Philipp Palm , Johann Gottlieb Fichte , Ernst Moritz Arndt , Friedrich Ludwig Jahn , Theodor Korner u. a.) hatten seit 1806 immer deutlicher gegen die napoleonische Besatzung aufbegehrt. Eine Erhebung, die erfolgreich sein sollte, musste nach ihrer damals neuartigen Einschatzung uber die Grenzen der dynastischen Politik hinausgehen und eine gemeinsame Unternehmung aller Deutschen werden. Arndt und Jahn baten seit 1810 immer wieder hochrangige Personlichkeiten des preußischen Hofes, zur Vorbereitung eines solchen Aufstands uberzugehen. Jahn selbst grundete dazu auch den Deutschen Bund (Geheimbund) . Auch die Turnbewegung, die von Jahn 1810 gegrundet wurde, und die seit 1811 entstehende Burschenschaft gehort in diesen Zusammenhang. Der 1808 gegrundete Tugendbund , in dem sich Akademiker, Offiziere, Adelige, Literaten und andere zusammenschlossen, zielte auf eine nationale Politik ab. Diese Wegbereiter beteiligten sich nach Ausbruch der Kampfhandlungen teils militarisch, teils weiterhin durch Schriften an der Starkung der verbundeten Krafte. Es gab daneben uber eine langere Zeit auch eine pro-napoleonische Publizistik, die von Napoleon Deutschlands Wiedergeburt erhoffte. Sie bußte jedoch, je langer die kriegsbedingten Belastungen dauerten, immer mehr an Uberzeugungskraft ein. [23]

Die schon vor 1813 einsetzende nationale Publizistik gewann nach Kriegsbeginn einen starken Aufschwung. Preußischer Patriotismus verband sich mit deutschem Nationalismus. Die Kriegslieder von Korner , Schenckendorff , Eichendorff oder Ruckert waren uberaus popular. Bei Korner hieß es etwa: ?es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen, es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil'ger Krieg.“ [24] Unter den Publizisten war Ernst Moritz Arndt mit seinen gesamtdeutsch ausgerichteten Schriften besonders einflussreich. Besonders bekannt geworden ist sein Lied Des Deutschen Vaterland . Seine Schriften erzielten teilweise Auflagen von 100.000 Exemplaren, was fur die Zeitverhaltnisse ungewohnlich hoch war. Sie erreichten eine Verbreitung bis in die ungebildete Bevolkerung hinein. Fur die Patrioten war es ein Krieg der Nationen und vor allem eine Erhebung der Deutschen. Freiherr vom Stein traumte von bewaffneten Massen im Rucken der gegnerischen Truppen notfalls auch gegen die deutschen Fursten. Ziel war ein einiges Deutschland unter osterreichischer Fuhrung. [8] [25]

Entwicklung außerhalb Preußens [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

So wichtig die nationalen und fruhliberalen Gedanken fur die Entwicklung im 19. Jahrhundert auch waren, darf man sie auch fur die Zeit der Befreiungskriege selbst nicht uberschatzen. Ein Großteil der Bevolkerung wurde davon nur am Rande beruhrt. Von großer Bedeutung blieb der auf den jeweiligen Einzelstaat bezogene Patriotismus oder die Anhanglichkeit an die jeweilige Dynastie. Die Entwicklung in Preußen sprang im Ubrigen auf einige Teile Deutschlands uber. Besonders wirkungsvoll war ein Aufstand, der am 24. Februar 1813 von Hamburg ausging. Daran stark beteiligt war die Unterschichtenbevolkerung. [26] In den von Frankreich annektierten Gebieten im nordlichen Deutschland kam es zu Aufstanden. Unruhen, Desertionen oder Verweigerung von Steuern ereigneten sich im Konigreich Westphalen und dem Großherzogtum Berg . Volksunruhen, die meist rasch niedergeschlagen wurden, gab es auch in Bremen , Oldenburg , Dresden , Erfurt , dem Furstentum Lippe , in Hessen-Darmstadt und dem Großherzogtum Frankfurt .

Kaiser Alexander I., Gemalde von Franz Kruger (1812)

Von den indirekt kontrollierten sud- und mitteldeutschen Staaten ging zunachst keine Gefahr fur Napoleons Herrschaft aus. In Wiener Kreisen wurden zwar Aufstandsplane fur den Alpenraum unter Einschluss der Schweiz geschmiedet, aber Metternich unterband dies, um seine Kabinettspolitik nicht durch unkalkulierbare Bewegungen gefahrden zu lassen. Auch als nach den Erfolgen der Alliierten sich der Krieg auf ganz Deutschland ausdehnte, war die Begeisterung dafur in der Bevolkerung deutlich geringer als in Preußen. Noch geringer war sie in Osterreich, wo auch noch die Erinnerung an 1809 eine Rolle spielte, als die anderen deutschen Lander Osterreich allein kampfen ließen. [27] [28] [8]

Der teilweise nationalistische Uberschwang insbesondere in Preußen war nur eine Seite des Krieges. Auf der anderen Seite war es auch ein Krieg der Regierungen und Machte. Fur diese ging es nicht um nationale Selbstbestimmung, sondern um Machtanspruche, dynastische Interessen und die Wiederherstellung des Machtegleichgewichts in Europa. Teilweise verbanden sich die Ebenen von Freiheitskampf und den ublichen Machtinteressen. Das war in der preußischen Politik der Fall, wo der Patriotenbund nun den Ton angab, und teilweise auch auf der russischen Seite, wo Freiherr vom Stein und andere deutsche Berater Einfluss auf Alexander I. ausubten. In dem russisch-preußischen Vertrag von Kalisch vom 28. Februar 1813 wurde dies deutlich. Der russische General Michail Illarionowitsch Kutusow definierte in Abstimmung mit Hardenberg als Kriegsziele die Wiederherstellung des Rechts, der Freiheit, der Unabhangigkeit der Fursten und Volker Deutschlands und Europas.

Der Rheinbund sollte aufgelost und ein neues deutsches Reich gegrundet werden. Dabei wurde an eine lockere foderale Ordnung gedacht. Dieses sollte eine Verfassung ?aus dem ureigensten Geiste des deutschen Volkes“ [29] erhalten. Den Fursten des Rheinbundes, die weiter an der Seite Napoleons blieben, drohte der Verlust ihres Thrones. Alexander I. wurde zwar als Befreier stilisiert, dies ging aber einher mit konkreten Machtinteressen. Die geplante foderale Ordnung garantierte eine relative Schwache des neuen Deutschlands, das Russland nicht gefahrlich werden konnte. Vielmehr sah sich Alexander I. als Garant der Neuordnung und Russland als die starkste Macht in Europa. [8]

Fruhjahrsfeldzug 1813 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Karte zum Feldzugsverlauf 1813

Der Ausgang des Krieges war ungewiss. Preußen und Russland allein waren noch immer der Macht Napoleons unterlegen. Dieser hatte die Zeit genutzt, um eine neue Armee aus franzosischen Soldaten und Truppen des Rheinbundes aufzustellen. Er berichtete an seinen Schwiegervater, den osterreichischen Kaiser Franz I. : ?In Frankreich steht alles unter Waffen und Eure Majestat konnen versichert sein, dass ich, sobald der Fruhling kommt, mit Gottes Hilfe die Russen schneller verjage, als sie gekommen sind.“ [28] Allerdings stand Napoleon nicht nur Preußen und Russland, sondern auch Großbritannien gegenuber. Das Land beteiligte sich mit dem Einsatz seiner Flotte in Ubersee und mit Wellingtons Armee in Spanien am Krieg. Dabei brachte dieser den Franzosen eine Reihe von Niederlagen bei. Am 17. Marz 1813 musste Joseph Bonaparte , den Napoleon als spanischen Konig eingesetzt hatte, Madrid verlassen. Aber auch weiterhin blieben starke franzosische Krafte auf dem spanischen Kriegsschauplatz gebunden und standen nicht fur den Krieg im Osten zur Verfugung. [28]

Gebhard Leberecht von Blucher (Kopie eines unbekannten Kunstlers nach Ernst Gebauer )

Napoleon war nicht in der Lage, die starke Oderstellung gegen die vorruckenden Preußen und Russen zu halten. Stattdessen mussten die Franzosen hinter die Elbe zuruckweichen. Mehrere russische Streifkorps, hauptsachlich aus Kosaken bestehend, ruckten von Berlin aus in Richtung Unterelbe, wo sich gleichzeitig antifranzosische Unruhen ausbreiteten. Der Herzog von Mecklenburg-Schwerin verließ den Rheinbund und schloss sich am 14. Marz 1813 den Verbundeten an. Das russische Korps Tettenborn befreite Hamburg . Daraufhin sagten sich auch andere Stadte an der Elbe von Frankreich los. Die neue franzosische Armee im Osten bestand zu einem Großteil aus unerfahrenen Rekruten und auch die Ausrustung war nicht optimal. Insbesondere fehlte es an Kavallerie.

Ein franzosisches Korps unter Jozef Antoni Poniatowski war in Polen isoliert, ein zweites bei Danzig eingeschlossen. In Deutschland stand Mitte Marz die Elbarmee unter Eugene de Beauharnais. Eine weitere Armee unter Dominique Joseph Vandamme war im Anmarsch. Die Hauptarmee sammelte sich bei Hanau . Napoleon legte großen Wert auf den Schutz der unteren Elbe und verlegte Eugenes Truppen in diese Richtung. Er selbst beabsichtigte, die Elbe in der Nahe von Havelberg zu uberschreiten, die Oderlinie zu gewinnen, die eingeschlossenen Truppen in Danzig und Stettin zu entsetzen und schließlich die Gegner uber die Elbe zu drangen. Dieser Plan erwies sich als undurchfuhrbar, so dass die Hauptarmee durch Thuringen in Richtung Saale marschierte. Ziel war die Vereinigung mit Eugene, um dann auf Leipzig zu marschieren und uber die Elbe zu setzen.

Auf der Gegenseite nahm Kaiser Alexander I. immer starker Einfluss auf den Ablauf der Operationen. Mit den Preußen war ein gemeinsames Vorgehen verabredet worden. Das alliierte Heer bestand aus einer Armee auf dem rechten Flugel unter dem russischen General Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein und dem Korps Yorck und verfugte uber etwa 45.000 Mann und sollte uber Berlin in Richtung Elbe marschieren. Auf dem linken Flugel stand die Armee Gebhard Leberecht von Bluchers zusammen mit dem russischen Korps Ferdinand von Wintzingerode mit etwa 40.000 Mann. Diese Armee sollte durch die Lausitz in Richtung Elbe marschieren. Die russische Hauptarmee wurde noch von dem erkrankten Kutusow gefuhrt. Sie folgte in der Mitte zwischen den Flugelarmeen in breiter Front mit einem mehrtagigen Abstand. [9]

Unter dem Eindruck der uber die Elbe vordringenden russischen Kosakenkorps kam es in Lubeck , Stade , Luneburg und anderen norddeutschen Stadten und Territorien zu Aufstanden. Zollwachter, Steuerverwalter, Gendarmen und andere Vertreter der franzosischen Herrschaft wurden angegriffen. In der ersten großeren Kampfhandlung seit Ende des Russlandfeldzugs vernichtete am 2. April 1813 ein uber die Elbe gegangenes russisch-preußisches Korps im Gefecht bei Luneburg das zur Bekampfung dortiger Aufstande entsandte franzosisch-sachsische Korps Morand . Die Franzosen mussten sich zeitweise zuruckziehen. Allerdings konnten sich die russischen Verbande nicht halten. Nachdem die Franzosen im Mai wieder zuruckgekehrt waren, kam es zu Repressalien gegen die an den Unruhen Beteiligten. Hamburg wurde erneut besetzt und zu einem wichtigen Waffenplatz gemacht. Auch Lubeck wurde zuruckgewonnen und mit hohen Kontributionen belegt. [9]

Blucher und Wintzingerode setzten bis zum 5. April bei Dresden uber die Elbe. Die dort stationierten schwachen franzosischen Truppen hatten sich zuvor zuruckgezogen. Die Alliierten ruckten in Richtung Leipzig vor. Das Konigreich Sachsen war bis auf die Festung Wittenberg schließlich in der Hand der Verbundeten. Der sachsische Konig floh nach Regensburg . Eugene de Beauharnais zog starke Truppenverbande bei Magdeburg zusammen, um dort ein befestigtes großes Lager anzulegen. 45.000 Mann gingen wieder auf das rechte Elbeufer uber. Sie trafen am 5. April auf ein deutlich schwacheres Heer unter Wittgenstein und Yorck. Es kam zum verlustreichen Gefecht bei Mockern . Die Franzosen gingen darauf wieder uber die Elbe zuruck. General Wittgenstein seinerseits uberschritt ebenfalls den Fluss und schloss Magdeburg und Wittenberg ein. Yorck marschierte in Richtung Saale, um die Verbindung mit Wintzingerode herzustellen. Weiter ruckten die Flugelarmeen nicht vor, da die russische Hauptarmee noch immer bei Kalisch stand und erst allmahlich bis Chemnitz nachfolgte. Nach dem Tod von Kutusow wurde Wittgenstein Oberbefehlshaber, aber der Zar ubte einen immer starkeren Einfluss aus. [9]

Napoleon selbst traf am 25. April in Erfurt ein. Ein Teil der Mainarmee war ebenfalls angelangt. Napoleon verfugte unter Einschluss der Armee Eugenes uber etwa 151.500 Mann. Darunter befanden sich aber nur 7800 Kavalleristen und 358 Geschutze. Die Armee stand auf einer Front von etwa 125 km Lange und einer Tiefe von 100 km in drei Gruppen gegliedert. Dies waren gut anderthalbmal so viele Soldaten, wie sie die Verbundeten mit 95.000 Mann aufbringen konnten. Darunter waren 19.000 Kavalleristen, 9000 Kosaken und 560 Geschutze. [9] Diese waren in vier Gruppen gegliedert und auf 100 km Frontlinie von Halle an der Saale bis Dresden verteilt. Napoleon ruckte seit dem 1. Mai in Richtung Leipzig vor. Die Verbundeten planten am 2. Mai gegen die rechte franzosische Flanke vorzugehen. In der Schlacht bei Großgorschen stießen die Heere aufeinander. Scharnhorst meldete das Ergebnis nach Berlin als 'Sieg'. Tatsachlich erlitten beide Seiten hohe Verluste, aber die Preußen und Russen behaupteten das Schlachtfeld und mussten sich erst auf Drangen der Russen am 6. und 7. Mai uber die Elbe zuruckziehen.

Napoleon folgte den Gegnern am 11. Mai, wollte aber bei Dresden zunachst die Ankunft von Verstarkungen abwarten, ehe er weiter vorruckte. In der Folge kam es zu verschiedenen Manovern und kleineren Gefechten, ehe die Gegner am 21. und 22. Mai in der Schlacht bei Bautzen erneut aufeinander trafen. Dabei griff Napoleon die Verbundeten an, konnte sie trotz seines Sieges aber nicht entscheidend schwachen. Die Verbundeten wurden aus Sachsen vertrieben und mussten sich nach Schlesien zuruckziehen. Allerdings konnte Napoleon seinen Erfolg nicht ausnutzen. Zur Zerschlagung der gegnerischen Truppen fehlte ihm eine starke Kavallerie. Außerdem hatten insbesondere die preußischen Truppen einen fur Napoleon uberraschenden Kampfgeist gezeigt und die franzosischen Verluste waren unerwartet hoch. Beim Ruckzug der Verbundeten kam es zu einer Reihe von Gefechten, die den Franzosen meist hohere Verluste einbrachten als den Verbundeten. Diese machten im Ubrigen auch die ruckwartigen Verbindungen der Franzosen unsicher. Durch einen preußischen Kavallerieangriff bei Haynau kam Napoleons Vormarsch weitgehend ins Stocken.

Die Verbundeten nahmen eine Verteidigungsstellung bei Schweidnitz ein und wurden durch Nachschubkrafte wieder auf 122.000 Mann verstarkt. Unter den Alliierten kam es zum Streit: Wahrend der neue russische Befehlshaber Michael Andreas Barclay de Tolly die Truppen zuruck nach Polen fuhren wollte, sprachen sich die Preußen dagegen aus. Der Versuch des Korps von Charles Nicolas Oudinot , auf Berlin vorzustoßen, wurde im Gefecht bei Luckau von den Preußen am 4. Juni abgewiesen. Weil beide Seiten sich reorganisieren wollten, kam es zu dem zunachst sechswochigen Waffenstillstand von Plaswitz (4. Juni). Außerdem hoffte Napoleon auf eine Verstandigung mit Russland oder Osterreich und war dafur sogar bereit, Polen zu opfern. Spater bezeichnete er die Zustimmung zum Waffenstillstand als den großten Fehler seines Lebens. [28] [9]

Ubergang Osterreichs zur Koalition [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Napoleons Kalkul ging nicht auf, denn auch seine Gegner nutzten die Zeit, um ihre Truppen zu verstarken: Großbritannien und Schweden unter dem Kronprinzen Karl Johann (ehemals franzosischer Marschall Bernadotte) schlossen sich der preußisch-russischen Koalition gegen Napoleon an. Auch wurde die Finanzierung des Krieges auf eine solide Basis gestellt. Großbritannien zahlte hohe Subsidien an die Verbundeten. Die direkten Zahlungen machten zwei Millionen Pfund aus. Davon erhielt Preußen etwa ein Drittel. Außerdem gab London zusatzlich funf Millionen Pfund an Papiergeld aus. Dies war eine spezielle von Großbritannien garantierte Wahrung zur Bezahlung von Kriegskosten. [8] [30]

Clemens Wenzel von Metternich (Gemalde von Thomas Lawrence ca. 1820?1825)

Unklar blieb zunachst noch die Haltung Osterreichs. Weder Metternich noch Franz I. wollten zunachst in den Krieg eintreten. Es galt zunachst die Rustungen zu verstarken. Auch wollte man alles tun, um die Kampfe aus dem eigenen Machtgebiet herauszuhalten. Auch vor einem Vertragsbruch mit Napoleon scheute Metternich zuruck. Nachdem er sich entschlossen hatte, der Koalition beizutreten, zielte er darauf ab, in ihr den entscheidenden Einfluss zu gewinnen. Dabei war ein Ziel, den unkalkulierbaren nationalen Krieg der Volker in einen Krieg zwischen Regierungen mit rationalen und begrenzten Zielen zu uberfuhren. Metternich zielte auf die Wiederherstellung eines Gleichgewichts der Machte und der monarchischen Ordnung ab. Außerdem galt es, eine mogliche Hegemonie Russlands und uberzogene Anspruche Preußens zu verhindern. Lange Zeit sah Metternich diese Ziele eher von einem Bundnis mit Napoleon gewahrleistet, ehe er allmahlich ins gegnerische Lager uberschwenkte. Ein wichtiger Faktor des europaischen Gleichgewichts sollte Frankreich bleiben, so dass Metternich kein Interesse an einer zu starken Schwachung des Landes nach Napoleons Sturz hatte.

Insbesondere ging es Metternich darum, die Entstehung von Nationalstaaten in Deutschland und Italien zu verhindern. Es gelang ihm, uber verschiedene Stufen der Neutralitat und Vermittlung aus dem Lager Napoleons in das der Koalition uberzuwechseln. Außerdem schaffte er es, die Verbundeten im Kern auf seine Kriegsziele einzuschworen. Russland verzichtete nicht nur auf die Gewinnung der fruheren osterreichischen Besitzungen in Polen, sondern war auch mit Metternichs Neuordnungsplanen in Deutschland und Italien im Grundsatz einverstanden. [8]

In der Konvention von Reichenbach vom 27. Juni 1813 kam es zu einer ersten Vereinbarung Osterreichs mit der Koalition. Danach betatigte sich Metternich als Vermittler zwischen Napoleon und den Verbundeten. Es kam zum Treffen zwischen Napoleon und Metternich , in welchem der Kaiser die Vermittlungsbemuhungen zuruckwies und Osterreich davor warnte, die Fronten zu wechseln. ?Sie wollen also den Krieg? Es sei: In Wien sehen wir uns wieder! […] Ich werde zu sterben wissen, aber ich trete keinen Handbreit Boden ab. Eure Herrscher, geboren auf dem Thron, konnen sich zwanzigmal schlagen lassen und doch immer wieder in ihre Residenzen zuruck ziehen; das kann ich nicht, der Sohn des Glucks! Meine Herrschaft uberdauert den Tag nicht, an dem ich aufgehort habe, stark und folglich gefurchtet zu sein.“ Damit fasste Napoleon noch einmal offen die Basis seiner Machtstellung zusammen und machte klar, weshalb er nicht nachgeben konnte.

Zu weiteren Verhandlungen kam es auf dem Friedenskongress von Prag . Vertreter Napoleons war dort Armand de Caulaincourt . Er versuchte vergeblich, die Verhandlungen in die Lange zu ziehen. Dem machte Metternich ein Ende und verlangte von Frankreich ultimativ die Zustimmung zu den Bedingungen Osterreichs, Preußens und Russlands. Dazu gehorte das Ende des Herzogtums Warschau . Dessen Gebiet sollte auf die drei Machte aufgeteilt werden. Preußen sollte in den Grenzen von 1806 wiederhergestellt werden. Die Hansestadte sollten ihre Unabhangigkeit zuruckbekommen, Napoleon auf den Rheinbund verzichten und die illyrischen Provinzen wieder an Osterreich kommen. Diesen Bedingungen stimmten die franzosischen Vertreter nicht zu. [28]

Nach dem Scheitern der Vermittlungsbemuhungen erklarte Osterreich am 11. August Frankreich den Krieg. [31] Oberbefehlshaber wurde Feldmarschall Schwarzenberg . Damit stand Napoleon zum ersten Mal einem Bundnis aller europaischen Großmachte gegenuber. In den Allianzvertragen von Teplitz vom 9. September zwischen Osterreich, Preußen und Russland vereinbarten die Beteiligten im Kern die Wiederherstellung des europaischen Gleichgewichts auf der Basis der Grenzen von 1805. Metternich hat es damit geschafft, in den Mittelpunkt der Koalition zu treten. Anstatt des Kampfes um Freiheit und nationale Einheit trat die Wiederherstellung des Gleichgewichts der europaischen Machte. Dies erleichterte den Rheinbundstaaten im weiteren Verlauf den Seitenwechsel, hatten sie doch keine Zerschlagung ihrer Territorien zu befurchten. [8] [32]

Herbstfeldzug von 1813 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Beginn des Waffenstillstands verließ die franzosische Armee Breslau, hielt aber weiterhin den großten Teil Niederschlesiens besetzt. Auch Sachsen und das gesamte linke Elbeufer wurden besetzt. Napoleon verlegte sein Hauptquartier nach Dresden und zog die auf feindlichem Boden befindlichen Truppen zuruck. Gemaß der Waffenstillstandsvereinbarung zogen sich auch die Truppen der Koalition zuruck. Dem Freikorps Lutzow gelang dies nicht rechtzeitig; es wurde am 17. Juni angegriffen und hatte einige Verluste zu beklagen. Wahrend des Waffenstillstandes verstarkte Napoleon seine Armee durch Nachschub aus Frankreich. Insgesamt befehligte er auf dem deutschen Kriegsschauplatz eine Armee von etwa 400.000 Mann an Feldtruppen. Hinzu kamen 26.000 Mann Festungstruppen an der Elbe und uber 55.000 Mann in Festungen im Rucken der Gegner.

Auch die Ausbildung, Ausrustung und Versorgung hatte sich deutlich verbessert. Insbesondere hatte sich die Zahl der Kavalleristen stark erhoht. Die Elbe war mit zahlreichen Festungen und auf andere Weise gut gesichert. Mit dem Bau von mehreren Brucken schuf er sich die Moglichkeit, mit großen Einheiten den Fluss rasch zu uberqueren. Da Napoleon die Elblinie so lange wie moglich behaupten wollte, verzichtete er als Feldherr zum ersten Mal auf die Offensivtaktik. Die Alliierten verstarkten ebenfalls ihre Truppen. Die preußische Armee kam durch die Neuaufstellung von Einheiten auf 271.000 Mann, wovon 192.400 Mann sofort einsatzfahig waren. Die russische Armee in Deutschland und Polen umfasste 296.000 Mann. Die Osterreicher stellten etwa 200.000 Mann, die Schweden 27.000 Mann. [9]

Hinzu kamen kleinere britische (eigentlich: hannoversche) Krafte. Insgesamt verfugten die Alliierten uber mehr als 500.000 Mann und waren damit den Franzosen deutlich uberlegen. Die Hauptarmee wurde von Schwarzenberg gefuhrt. Die Nordarmee unterstand Bernadotte, Blucher befehligte die schlesische Armee. Im Trachenberg-Plan einigten sich die Verbundeten Preußen, Russland und Schweden auf eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen Napoleon. [33] [9]

Der Waffenstillstand endete am 17. August. Die Nordarmee ruckte von Brandenburg in Richtung Suden vor. Ostlich von der franzosischen Armee stand die schlesische Armee der Alliierten. Von Suden kam die Hauptarmee unter Schwarzenberg heran. Obwohl zahlenmaßig unterlegen, hatte auch Napoleon einige Vorteile. Er verfugte uber kurzere Linien und war deswegen in der Lage, rasch zuzuschlagen. Im Ubrigen war die Kommandostruktur im Lager der Alliierten nicht vollig eindeutig und den uber einen weiten Raum verteilten Truppen fiel es schwer, Napoleon einzukreisen. Mehrfach handelten insbesondere preußische Generale wie Bulow oder Blucher gegen die ubergeordneten Befehlshaber. [9] Napoleons Marschalle erlitten in mehreren Gefechten Niederlagen. So wurde Oudinot mit einer Armee, die hauptsachlich aus Soldaten der Rheinbundstaaten bestand und auf Berlin vorrucken wollte, bei Großbeeren (23. August) geschlagen. Ein franzosisches Unterstutzungskorps aus 10.000 Mann wurde bei Hagelberg besiegt und fast vollig vernichtet. Jacques MacDonald wurde bei Wahlstatt an der Katzbach (26. August) geschlagen. Von den 67.000 franzosischen Soldaten fiel die Halfte oder geriet in Gefangenschaft. Vandamme unterlag bei Kulm (30. August), Michel Ney bei Dennewitz (6. September). Die alliierte Hauptarmee unter Schwarzenberg ging uber die Elbe und ruckte gegen Dresden vor, ohne sich zunachst zum Angriff entschließen zu konnen. In der Schlacht um Dresden errang Napoleon (26./27. August) seinen letzten großen Sieg in Deutschland. Seine Gegner mussten sich unter hohen Verlusten nach Bohmen zuruckziehen.

In der Folge sah sich Napoleon in der Gunst der Umstande und versuchte den Vorteil der inneren Linie auszunutzen. Er plante die Nordarmee oder die schlesische Armee zu stellen und anzugreifen. Sowohl Bernadotte wie auch Blucher wichen ihm aber uber die Saale aus. Von da an geriet Napoleon in die Defensive. Er konnte sich nicht aus dieser Gegend entfernen, ohne von irregularen Truppen und Kosaken angegriffen zu werden. Auch musste er mit den intakten Armeen der Feinde rechnen. Er sammelte seine Truppen bei Leipzig, um dort die Gegner zu erwarten. Seine Lage wurde noch dadurch erschwert, dass es Metternich gelungen war, im Vertrag von Ried (8. Oktober) das Konigreich Bayern zum Wechsel der Fronten zu bewegen. Diesem Vertrag schlossen sich nach der bayerischen Kriegserklarung an Frankreich (14. Oktober) auch Russland und Preußen an. Dabei garantierte Metternich Besitzstand und Souveranitat des Landes (nach der Volkerschlacht folgten ahnliche Vertrage mit Wurttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau). Damit war einer Eroberung Suddeutschlands durch die Alliierten und anschließender gemeinsamer Verwaltung durch Steins Zentralverwaltungsdepartement bereits faktisch eine Absage erteilt.

Mitte Oktober sah sich Napoleon schließlich militarisch in eine ausgesprochen ungunstige Lage gedrangt. In der Volkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 erlitt er eine schwere Niederlage. Dabei spielte auch eine Rolle, dass die Truppen des Konigreichs Sachsen sowie 500 Wurttemberger zu den Alliierten ubergingen. In der bis dahin großten Einzelschlacht in der Geschichte Europas verlor die franzosische Armee 60.000 bis 73.000 Mann. Die Alliierten verloren 54.000 Mann, darunter etwa 16.000 Preußen. Insgesamt fielen pro Tag 30.000 Mann oder wurden verwundet. Napoleon musste sich zuruckziehen. Er schlug dabei am 30. Oktober noch ein bayerisch-osterreichisches Korps in der Schlacht bei Hanau , ehe er uber den Rhein zuruckwich. [8] [28] [34]

Zusammenbruch der Macht Napoleons in Europa [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Freiherr vom Stein (Gemalde von Johann Christoph Rincklake ) leitete das alliierte Zentralverwaltungsdepartement fur die besetzten Gebiete

In der Folge begann sich der Rheinbund aufzulosen. Die vergroßerten suddeutschen Mittelstaaten blieben erhalten, wahrend die napoleonischen Kunststaaten Berg , Frankfurt und Westphalen sowie das Konigreich Sachsen und das linksrheinische Gebiet Steins Zentralverwaltungsdepartement unterstellt wurden. Auf der Seite der Alliierten stellte sich die Frage, ob der Krieg nach der Vertreibung Napoleons aus Deutschland weitergefuhrt werden sollte. Metternich wollte sich mit der Rheingrenze begnugen, stieß aber auf Widerspruch von Stein, Blucher, Gneisenau und anderer, die bis zur endgultigen Befreiung Europas und dem Sturz Napoleons weiterkampfen wollten. Unterstutzt wurden sie dabei von einer wirkungsvollen nationalistischen Publizistik, wie sie etwa Arndt oder Joseph Gorres entfalteten. Ein Friedensangebot Metternichs wurde von Napoleon nicht beantwortet. [8]

Inzwischen hatten sich auch das franzosisch besetzte Holland und die Schweiz von Napoleon befreit . Selbst Napoleons Schwager Joachim Murat , der Konig von Neapel , ließ ihn im Stich. In Spanien drang Wellington mit seinen Truppen bis zur franzosischen Grenze vor. Napoleon erkannte im November Ferdinand VII. als spanischen Konig an und erlaubte Papst Pius VII. , nach Rom zuruckzukehren. Er hoffte in dieser Zeit, wenigstens die alte franzosische Grenze halten zu konnen. Tatsachlich ließen die Verbundeten Mitte November 1813 erkennen, dass sie Frieden schließen wurden, sollte sich Napoleon mit den ?naturlichen Grenzen Frankreichs“ als Verhandlungsbasis einverstanden erklaren ( Frankfurter Memorandum ).

Hinter diesem Angebot stand Metternichs Vorstellung, Frankreich als Großmacht zu erhalten, um eine Ubermacht Russlands zu verhindern. Napoleon reagierte abwartend. Inzwischen schwand sein Einfluss in Frankreich. Sein Prestige litt unter der Niederlage von Leipzig noch starker als unter dem fehlgeschlagenen Feldzug gegen Russland. Die gesetzgebende Korperschaft (corps legislatif) forderte ihn am 19. Dezember 1813 auf, die burgerlichen Freiheiten zu garantieren und nur noch Krieg um die Unversehrtheit des Staatsgebietes zu fuhren. Napoleon reagierte mit der Schließung der Korperschaft, was wiederum den Unmut steigerte. Als die Regierung neue Truppen ausheben wollte, versuchten zahlreiche Manner, sich dem zu entziehen. [28]

Feldzug 1814 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Napoleon bemuhte sich, seine Armee nach den Verlusten des Vorjahres wieder zu vergroßern. Es wurden neben Aushebungen auch Truppen aus Spanien abgezogen. Aber er hatte schließlich nur etwa 70.000 Mann zur Verfugung. In der Neujahrsnacht uberschritt Blucher mit seiner Armee bei Kaub den Rhein. Andere Einheiten folgten. Auch nach der Rheinuberquerung gab es innerhalb des antinapoleonischen Bundnisses starke Spannungen. Streit gab es darum, ob man rasch auf Paris vorstoßen oder vorsichtiger agieren sollte. Auch uber die Zeit nach Napoleon gab es Streit. So wollte Alexander I. Bernadotte zum Herrscher Frankreichs machen. Als Folge der Uneinigkeit verzogerte sich der Feldzug, ehe der britische Außenminister Castlereagh zusammen mit Metternich die Einigkeit wieder herstellte. Man einigte sich darauf, dass Frankreich alle Besitzungen, die es nach 1792 erworben hatte, verlieren sollte. Erst zu Beginn des Jahres 1814 entschied man sich auch fur die Restauration der Bourbonenherrschaft . Es kam am 4. Marz zur Quadrupelallianz von Chaumont . In ihr schlossen die Alliierten ein auf zwanzig Jahre angelegtes Bundnis. Es wurde auch die Unabhangigkeit der Niederlande, Spaniens, der Schweiz und Deutschlands festgeschrieben. In Italien sicherte sich Osterreich den entscheidenden Einfluss. Die Niederlande sollten uberdies um die ehemaligen osterreichischen Niederlande vergroßert werden. [8] [36]

Napoleons Abschied von der Kaiserlichen Garde in Fontainebleau (Gemalde von Antoine Alphonse Montfort).

Trotz ihrer Uberlegenheit erwies sich der Fruhjahrsfeldzug von 1814 fur die Alliierten schwieriger als erwartet. Ihre Truppen siegten am 10. Januar bei St. Die, wurden aber am 29. Januar bei Brienne geschlagen. Bei La Rothiere setzten sie sich am 1. Februar durch. Napoleon schlug zwischen dem 10. und 14. Februar die Armee Bluchers dreimal in der Champagne ( bei Champaubert , bei Montmirail und bei Vauchamps ). Am 18. Februar besiegte er die Osterreicher bei Montereau und zwang sie zum Ruckzug uber die Aube . Am 27. Februar wurde Napoleon bei Bar-sur-Aube geschlagen. Auch bei Laon erlitt er am 9. Marz eine Niederlage gegen seinen zahlenmaßig dreifach uberlegenen Gegner. Schon Anfang Februar hatten auf dem Kongress von Chatillon Friedensverhandlungen begonnen. Selbst das Zugestandnis, Frankreich das Linke Rheinufer zu belassen, wies Napoleon zuruck. Im Marz endete die Konferenz ergebnislos. Am 20. Marz unterlag Napoleon in der Schlacht bei Arcis-sur-Aube . Sein Versuch, nochmals die Initiative zu ergreifen und die feindlichen Nachschublinien abzuschneiden, misslang. Die Verbundeten marschierten nun auf Paris und nahmen die Stadt Ende Marz 1814 ein. [28]

Von der Restauration bis Waterloo [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Napoleon musste abdanken und am 11. April auf den Thron verzichten ( Vertrag von Fontainebleau ). Laut Vertrag behielt er seinen Titel und erhielt die Insel Elba als Furstentum. In Frankreich wurde mit Ludwig XVIII. das Konigtum restauriert. Der Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 war ein Versohnungsfrieden, der Frankreich als Großmacht in den Grenzen von 1792 bestehen ließ. Das Land erhielt sogar besetzte Kolonien und Handelsniederlassungen zuruck. [37] Die Schaffung einer europaischen und deutschen Nachkriegsordnung wurde dem Wiener Kongress uberlassen. Nach Geheimvorkehrungen kehrte Napoleon jedoch uberraschend am 1. Marz 1815 von Elba zuruck und ubernahm erneut die Macht in Frankreich ( Herrschaft der Hundert Tage ). Als die Nachricht davon den Wiener Kongress erreichte, erklarten die dort anwesenden Machte Napoleon am 13. Marz fur geachtet. Großbritannien, Russland, Osterreich und Preußen erneuerten am 25. Marz die Kriegskoalition. Dabei verpflichteten sie sich, so lange zu kampfen, bis Napoleon endgultig besiegt sei.

In Frankreich stieß die Aushebung neuer Einheiten auf Widerstand. Dennoch gelang es Napoleon, erneut eine Armee aufzustellen. Er verfugte uber etwa 125.000 Mann. Die meisten davon waren gut ausgerustete, erfahrene Veteranen. Auf der Gegenseite ließen sich die Verbundeten mit ihrem Aufmarsch Zeit. Sie planten, erst im Juli in Frankreich einzumarschieren. Wellington versammelte bei Waterloo ein Heer von 95.000 Mann. Hinzu kam die preußische Armee unter Blucher mit 125.000 Mann. Dagegen waren Russen und Osterreicher noch nicht in ihren Ausgangsstellungen angekommen. Vor diesem Hintergrund entschloss sich Napoleon, die Initiative zu ergreifen. Er plante, Preußen und Briten voneinander zu trennen und getrennt zu schlagen. Tatsachlich gelang es ihm am 15. Juni, einen Keil zwischen die beiden Armeen zu treiben. Bei Ligny bereitete er den Preußen am 16. Juni eine schwere Niederlage. Marschall Ney hielt wahrenddessen Wellington bei Quatre-Bras in Schach. Allerdings wurden die Gegner dabei nicht entscheidend geschwacht. Am 18. Juni griff Napoleon die Briten bei Waterloo an. Als die Preußen rechtzeitig zur Unterstutzung der Briten eintrafen, wurde Napoleon entscheidend geschlagen. [38]

Schlacht bei Waterloo (Gemalde von William Sadler)

Napoleon wurde jetzt auf die Insel St. Helena verbannt, und in Frankreich wurden erneut die Bourbonen eingesetzt. Der Krieg wurde durch den zweiten Pariser Frieden vom 20. November 1815 beendet. Er fiel fur Frankreich nicht so gunstig aus wie der erste. Frankreich erhielt durch den zweiten Pariser Frieden die Grenzen von 1790 mit den innerhalb dieser Grenzen liegenden Enklaven, doch ohne die Grenzfestungen Philippeville , Mariembourg , Saarlouis und Landau in der Pfalz . Saarbrucken , Savoyen und Nizza blieben außerhalb des franzosischen Staatsgebiets. Außerdem wurden Frankreich Reparationszahlungen von 700 Millionen Francs auferlegt. In Spanien und Portugal wurden die alten Dynastien wieder eingesetzt. Die Niederlande wurden um die fruheren Osterreichischen Niederlande als Konigreich der Niederlande unter Konig Wilhelm I. vergroßert. Die Schweiz bekam eine staatenbundische Verfassung; die Großmachte garantierten ihr immerwahrende Neutralitat und Unverletzlichkeit ihres Gebiets. Schweden und Norwegen waren seit dem Kieler Frieden von 1814 vereinigt. Danemark blieb um Norwegen verkleinert bestehen. In Italien wurden die habsburgischen Sekundogenituren in der Toskana und in Modena restauriert, die ehemalige franzosische Kaiserin Marie-Louise von Osterreich erhielt Parma. Ferner fielen Venetien und die Lombardei an Osterreich. Die Konigreiche Sardinien und Neapel-Sizilien wurden unter den alten Dynastien wiederhergestellt. Auch der Kirchenstaat entstand wieder. Das 1806 aufgeloste ? Heilige Romische Reich Deutscher Nation “ wurde jedoch nicht wieder erneuert. Stattdessen kam es mit dem Deutschen Bund zur Bildung eines lockeren Bundnisses von Staaten. [39]

Rezeption und Forschung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Vaterland ist frey! Viktoria (1813, Friedrich Wilhelm Meyer )

Insgesamt bildeten sich wahrend der Befreiungskriege folgenreiche Erscheinungsweisen der deutschen Nationsbildung heraus. Dies gilt insbesondere fur den Begriff der Kulturnation , der die gemeinsame Geschichte, Sprache und Literatur hervorhebt. Wahrend er in vorangegangenen Jahrhunderten hauptsachlich eine Erscheinungsform der gebildeten Eliten gewesen war, wurde er jetzt auch breiten Volksmassen zuganglich. Teilweise war dieses nationale Bewusstsein mit religios anmutenden Konnotationen verbunden. Charakteristisch war besonders die Abgrenzung gegenuber Frankreich. Bereits bei Arndt wurde der Franzose als Erbfeind bezeichnet. Der Franzosenhass erscheint ebenso konstitutiv fur den deutschen Nationalgedanken wie die ?Vaterlandsliebe“ und ?Die Wacht am Rhein“. Nach der Niederlage Napoleons in Leipzig breitete sich diese nationale Verbundenheit nach zeitgenossischen Beobachtungen uber ganz Deutschland aus und verband sich hier und da auch mit antisemitischen Untertonen. Gleichzeitig war das Nationale aber auch verbunden mit dem Anspruch auf Freiheitsrechte und eine politische Verfassung. Insgesamt unterschied sich das auf die deutsche Geschichte bezogene Nationsverstandnis aber markant von den politischen Verfassungstraditionen Amerikas und Frankreichs. Er schurte wahrend des Krieges patriotische Emotionen, die sich mit politischen Hoffnungen auf eine liberale Umgestaltung verbunden hatten und sich von den Regierungen nur schwer wieder eindammen ließen. [40] [41]

Das Gedenken an die Befreiungskriege spielte schon kurz nach Kriegsende eine auch politisch wichtige Rolle. Das Wartburgfest von 1817 fand einerseits zur Erinnerung an den 300. Jahrestag der Reformation , andererseits am vierten Jahrestag der Volkerschlacht von Leipzig statt. Die Studenten knupften mit den Farben Schwarz-Rot-Gold auch bewusst an die Uniformen des Lutzowschen Freikorps an. Dabei wurde der Krieg bereits zu dieser Zeit unterschiedlich interpretiert. Die Studenten sahen ihn als Krieg von Freiwilligen und Aufstand des Volkes, als Freiheitskrieg. Ganz anders betrachteten konservative Kreise wie etwa Friedrich von Gentz die Ereignisse. Fur ihn handelte es sich um einen Krieg der Militars und Konige und nicht um den der Volksredner und Pamphletschreiber. In den 1830er und 1840er Jahren wurden in zahlreichen preußischen Stadten Freiwilligen- und Kriegerbegrabnisvereine gegrundet. Bei Begrabnissen von Veteranen marschierten diese in Uniformen durch die Straßen. Jedes Jahr versammelten sie sich, um der gefallenen Kameraden zu gedenken. [42]

Die Heimkehr des Freiwilligen aus den Befreiungskriegen zu den nach alter Sitte lebenden Seinen (1833/34, Moritz Daniel Oppenheim )

Eine besondere Rolle spielte das Gedenken in der judischen Bevolkerung, waren die Befreiungskriege doch das erste Mal, dass auch judische Soldaten Kriegsdienst leisteten. Versuche von bestimmten Presseorganen, die judische Beteiligung kleinzureden, trafen judischerseits auf entschiedene Gegenreaktion. Moritz Daniel Oppenheim schuf 1833/34 das Gemalde Die Heimkehr des Freiwilligen aus den Befreiungskriegen zu den nach alter Sitte lebenden Seinen . Damit stellte er die Befreiungskriege in einen Zusammenhang mit der Assimilation und Emanzipation der judischen Bevolkerung. [43]

In mehreren Stadten wurden Denkmaler zur Erinnerung an den Krieg errichtet. Ein bekanntes Beispiel ist das von Karl Friedrich Schinkel geschaffene Denkmal auf dem heutigen Kreuzberg in Berlin. Es feierte nicht den Volkskrieg, sondern den Konig. In der Inschrift hieß es: ?Der Konig dem Volke, das auf Seinen Ruf hochherzig Gut und Blut dem Vaterlande darbrachte.“ Vergleichbare Gedenktafeln mit der Inschrift ?Fur Konig und Vaterland“ gab es in preußischen Kirchen. Auf den Schlachtfeldern standen Mahnmale mit Inschriften wie ?Die gefallenen Helden ehrt dankbar Konig und Vaterland. Sie ruhen in Frieden.“ Caspar David Friedrich und Ernst Moritz Arndt setzten sich, um an den Krieg als nationales Ereignis zu erinnern, fur ein Standbild Scharnhorsts ein, jedoch vergeblich. Friedrich thematisierte den Krieg nach 1815 zumindest in Gemalden. Die national gesinnten Kreise wie die Turnerbewegung erinnerten etwa durch Pilgerfahrten zu den Schlachtfeldern des Krieges und durch die Feier von Jahrestagen an die Befreiungskriege. Am wichtigsten war dabei das Gedenken an die Volkerschlacht von Leipzig. Eine erste fand schon 1814 in der Hasenheide in Berlin statt und zog 10.000 Teilnehmer an. Mit der Unterdruckung der Turnerbewegung durch die Karlsbader Beschlusse von 1819 endete dies zunachst. [44]

Auf dem Michelsberg in Kelheim ließ Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1843 bis 1863 die Befreiungshalle errichten, die bis heute als Wahrzeichen der Befreiungskriege beteiligte Volker auf Schildern im Rund des Bauwerks ehrt.

Die nationale Erhebung 1813 (1870, Anton von Werner )

Eine uberlokale Gedenkveranstaltung wurde 1863 zum 50-jahrigen Jubilaum veranstaltet. Es fand auf Initiative von burgerlich-liberalen Kreisen in Leipzig als deutsches Nationalfest statt und reprasentierte die liberal orientierte Nationalbewegung. Wahrend des Kaiserreichs trat das Gedenken an die Befreiungskriege hinter dem an den Krieg von 1870/71 zuruck. Seit Ende des 19. Jahrhunderts begann sich dies etwas zu andern. Ein Hohepunkt waren das hundertjahrige Jubilaum und die Einweihung des Leipziger Volkerschlachtdenkmals . Diese Feierlichkeiten waren stark von den Fursten gepragt. Daneben traten die nunmehr eher rechts stehenden nationalen Verbande in Erscheinung. Etwa 100.000 ihrer Mitglieder reisten nach Leipzig. Kriegervereine, Studentenverbindungen und Turnervereine pragten das Bild. Der organisierende Deutsche Patriotenbund zielte auf eine volkisch-nationale Auspragung der Feierlichkeiten ab. Dem entsprach auch der Monumentalismus der Architektur des Denkmals. Dominierte bis 1870 beim Gedenken an die Befreiungskriege das liberale Burgertum, waren es nun reichsnationale oder volkisch-nationale Kreise, die fur einen autoritaren Staat eintraten. [45]

Volkerschlachtdenkmal mit Spiegelung im vorgelagerten ?See der Tranen um die gefallenen Soldaten“

So dominant diese Form der Deutung auch war, gab es daneben doch auch andere Ansatze. Dies gilt fur die Feier der Jugendbewegung auf dem Hohen Meißner oder die Rede des Sozialdemokraten Georg Ledebour im Reichstag, der darauf bestand, dass die Sozialdemokraten das ?Reich der Freiheit und des Rechts“ verwirklichen wollen, ?das Fichte und andere Manner mit ihm vor hundert Jahren ersehnt haben.“ [46]

Historiographie und Publizistik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Historiographie und Publizistik zahlten die Befreiungskriege bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein zu den meistbehandelten Themen. Dabei dienten die Werke uber den Krieg der nationalen Identifikation und Traditionsbildung. Die Wertschatzung beschrankte sich nicht nur auf nationale und konservative Kreise, sondern reichte in alle politischen Lager hinein. [47] Auch in diesen Arbeiten spiegelte sich der Streit wider, ob es sich um einen Freiheitskrieg auch mit der Implikation der Freiheit im Inneren oder einen Befreiungskrieg gehandelt habe. War das Volk zu den Waffen geeilt, als der Konig rief, oder hatte sich das Volk in einem Freiheitskrieg nach innen und außen erhoben? [48] Wahrend konservativ ausgerichtete Autoren den konventionellen Charakter des Krieges betonten, stellten die Liberalen die Bedeutung des liberalen Burgertums heraus. Sozialisten und spater Kommunisten thematisierten die Rolle der Volksmassen. [49]

Eine der bekanntesten literarischen Darstellungen der Befreiungskriege ist Theodor Fontanes erster Roman Vor dem Sturm , in dem er exemplarisch die preußische Gesellschaft aller Stande in den Jahren 1812/1813 schildert. In der Mitte des 19. Jahrhunderts haben Publizisten wie Ludwig Borne , Georg Buchner oder Heinrich Heine die Volkserhebung von 1813 positiv bewertet und in einen Zusammenhang mit der Franzosischen Revolution gestellt. Konservative Historiker wiesen diese Interpretation zuruck. Leopold von Ranke etwa kritisierte die ?Manie der Volksverbesserung und des Vernichtungswillen allen Bestehenden“ und sah in ?der Eintracht der Alliierten“ den entscheidenden Faktor fur den Sieg gegen Napoleon. [50]

Wenn die Volksbewegung uberhaupt thematisiert wurde, so spielte sie wie bei Johann Gustav Droysen nur eine untergeordnete Rolle. [51] Dennoch ist sein zweibandiges Werk Vorlesungen uber das Zeitalter der Freiheitskriege bemerkenswert, umfasst es doch den gesamten Zeitraum vom Beginn des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges , uber die Franzosische Revolution bis hin zu den Jahren 1813 bis 1815. Dabei ist er von der zu seiner Zeit verbreiteten Revolutions- und Frankreichfeindschaft weit entfernt. [52] Besonders extrem war in dieser Hinsicht Heinrich von Treitschke . Fur ihn waren die Freiheitskriege die heroische Tat des preußischen Konigs und seines treuen Volkes. Im Kaiserreich existierte daneben eine liberal-demokratische Richtung, deren Hauptvertreter Max Lehmann war. Die meisten Autoren gingen dabei von einem preußisch-kleindeutschen Standpunkt aus. Heinrich von Srbik hat aus großdeutscher Sicht darauf hingewiesen, dass am Beginn des Freiheitskampf der Tiroler Aufstand von 1809 gestanden habe. [53]

In der DDR wurden die Befreiungskriege als Teil des ?nationalen Erbes“ und als historische Form der deutsch-russischen Waffenbruderschaft gedeutet. Neue Impulse in der Bundesrepublik lieferten die neuere Nationalismus-, die Militar- sowie die Geschlechterforschung. Aber auch aus anderen Bereichen wie der Literaturwissenschaft und Theologie kamen Untersuchungen zu Einzelfragen. Versuche in Handbuchern oder Aufsatzen, das Gesamtphanomen der Befreiungskriege zu thematisieren, machte seit 1968 bis in die 1980er Jahre Helmut Berding . Eine moderne auch sozial-, kultur- oder mentalitatsgeschichtliche Gesamtdarstellung der Befreiungskriege ist eine Forschungslucke. [54]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Frank Bauer: Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813?1815, H. 1?40, Potsdam und Altenburg 2003?2017.
  • Gerhard Bauer, Gorch Pieken , Matthias Rogg , (Hrsg.): Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Essays (Ausstellung des Militarhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden vom 6. September 2013 bis 16. Februar 2014). Sandstein, Dresden 2013, ISBN 978-3-95498-035-2 .
  • Gerhard Bauer, Gorch Pieken, Matthias Rogg: Blutige Romantik. 200 Jahre Befreiungskriege. Katalog (Ausstellung des Militarhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden vom 6. September 2013 bis 16. Februar 2014). Sandstein, Dresden 2013, ISBN 978-3-95498-036-9 .
  • Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806?1848/49 (=  Handbuch der deutschen Geschichte . Band   XIV ). Klett-Cotta, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-60014-8 .
  • Lars Beißwenger: Der Befreiungskrieg von 1813. In: Josef J. Schmid (Hrsg.): Waterloo ? 18. Juni 1815. Vorgeschichte, Verlauf und Folgen einer europaischen Schlacht. nova & vetera, Bonn 2008, ISBN 978-3-936741-55-1 , S. 85?142, (= Studia academica historica 1).
  • Otto Busch: Handbuch der preußischen Geschichte . Band   II . de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 978-3-11-014091-0 .
  • Christoper Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600?1947 . Deutsche Verlags-Anstalt, Munchen 2007, ISBN 978-3-421-05392-3 .
  • Johann Gustav Droysen: Vorlesungen uber das Zeitalter der Freiheitskriege . Teil 2, Kiel 1846.
  • Jan Ganschow, Olaf Haselhorst: 1815 ? Die Befreiungskriege und das Ende des Napoleonischen Zeitalters. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen. Ares-Verlag, Graz 2015, ISBN 978-3-902732-41-5 . [55]
  • Elisabeth Fehrenbach : Vom Ancien Regime zum Wiener Kongress (=  Oldenbourg Grundriss der Geschichte . Band   12 ). Oldenburg, Munchen 2001, ISBN 3-486-49754-5 .
  • Ewald Grothe : Befreiungskriege. In: Friedrich Jaeger (Hrsg.): Enzyklopadie der Neuzeit. Band 1: Abendland ? Beleuchtung. Metzler, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-476-01991-8 , Sp. 1139?1146.
  • Karen Hagemann : ?Mannlicher Muth und Teutsche Ehre“. Nation, Militar und Geschlecht zur Zeit der antinapoleonischen Kriege Preußens. (= Krieg in der Geschichte , Band 8). Schoningh, Paderborn u. a. 2002, ISBN 3-506-74477-1 ,
  • Karen Hagemann: Aus Liebe zum Vaterland. Liebe und Hass im fruhen deutschen Nationalismus. In: Birgit Aschmann (Hrsg.): Gefuhl und Kalkul: der Einfluss von Emotionen auf die Politik des 19. und 20. Jahrhunderts . Stuttgart 2005
  • Heinz Helmert , Hans-Jurgen Usczek: Europaische Befreiungskriege 1808?1814/15. Militarischer Verlauf. Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1976.
  • Eckart Kleßmann (Hrsg.): Die Befreiungskriege in Augenzeugenberichten . Lizenzausgabe. Ungekurzte Ausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag, Munchen 1973, ISBN 3-423-00912-8 , ( dtv 912 Augenzeugenberichte ).
  • Arnulf Krause : Der Kampf um Freiheit. Die Napoleonischen Befreiungskriege in Deutschland . Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8062-2498-6 .
  • Frederic Natusch Maude: The Leipzig Campaign, 1813 . Swan Sonnenschein, London 1908, OCLC 457475472 (englisch).
  • Michaela Neubert : Das napoleonische Zeitalter und die Befreiungskriege, dargestellt an ausgewahlten Sammlungsobjekten des Instituts fur Hochschulkunde an der Universitat Wurzburg . Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung, Band 58 (2013), S. 49?94.
  • Wilfried Nippel: Johann Gustav Droysen. Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik . Munchen 2008.
  • Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800?1866. Burgerwelt und starker Staat . Beck, Munchen 1998, ISBN 3-406-44038-X .
  • Burghart Schmidt: Hamburg im Zeitalter der Franzosischen Revolution und Napoleons (1789?1813) Teil 1 . Verein fur Hamburgische Geschichte, Hamburg 1998, ISBN 3-923356-87-0 .
  • Francis Smith: Die Kriege : vom Altertum bis zur Gegenwart (=  Handbuch fur Heer und Flotte . Band   IX ). Deutsches Verlagshaus Bong, Berlin 1911, OCLC 749600130 .
  • Wolfram Siemann: Vom Staatenbund zum Nationalstaat. Deutschland 1806?1871 . Beck, Munchen 1995, ISBN 3-406-30819-8 .
  • Albert Sidney Britt, Thomas E. Griess: Atlas for the wars of Napoleon. Square One Publishers, Garden City Park NY 2003, ISBN 978-0-7570-0155-0 .
  • Jakob Vogel: Nationen im Gleichschritt : der Kult der ?Nation in Waffen“ in Deutschland und Frankreich, 1871-1914 . Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1997, ISBN 3-525-35781-8 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Befreiungskriege  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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  9. a b c d e f g h i j k Smith: Die Kriege : vom Altertum bis zur Gegenwart (= Handbuch fur Heer und Flotte. Band IX). Deutsches Verlagshaus Bong, Berlin, 1911, S. 572?575.
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  38. Ullrich: 2006, S. 130ff.
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  40. Sieman: 1995, S. 307?310.
  41. Hagemann: Aus Liebe zum Vaterland. Liebe und Hass im fruhen deutschen Nationalismus. In Gefuhl und Kalkul . S. 114?123.
  42. Clark: 2007, S. 437?440.
  43. Clark: 2007, S. 441.
  44. Clark: 2007, S. 443?445.
  45. Vogel: Nationen im Gleichschritt . S. 170?178.
  46. Brandt: 1999, S. 84.
  47. Brandt: 1999, S. 100f.
  48. Hahn, Berding: S. 97.
  49. Berding: Freiheitskriege. In: Sowjetsystem und Demokratische Gesellschaft , Band 2, S. 684.
  50. Berding: S. 684.
  51. Droysen: Vorlesungen uber das Zeitalter der Freiheitskriege . Teil 2, S. 437.
  52. Nippel: Johann Gustav Droysen . S. 48.
  53. Berding: S. 684?687.
  54. Fehrenbach: 2001, S. 246?249.
  55. Rezension von Peter Andreas Popp in: Militargeschichtliche Zeitschrift , Band 76, Heft 2.
  56. Inhaltsverzeichnis