Gebhard Leberecht von Blucher
, ab 1814
Furst Blucher von Wahlstatt
(*
16. Dezember
1742
in
Rostock
; †
12. September
1819
in
Krieblowitz
), war ein
preußischer
Generalfeldmarschall
, der durch den Sieg uber
Napoleon
in der
Schlacht bei Waterloo
beruhmt wurde. Volkstumlich ?Marschall Vorwarts“ genannt, gehorte er zu den popularsten Helden der
Befreiungskriege
in
Europa
.
[1]
Nach dem Eintritt in die
schwedische
Kavallerie
wurde Blucher 1760 von
preußischen Truppen
gefangen genommen und trat in ihren Dienst. Fur seine Erfolge im
Gefecht von Kirrweiler
1794 wurde er befordert und nahm als Brigadekommandeur 1806 an der
Schlacht bei Auerstedt
teil. Dabei lernte er seinen zukunftigen
Chef des Stabes
Gerhard David von Scharnhorst
kennen. Nach dem
Frieden von Tilsit
1807 wechselte er zunachst ins Kriegsdepartement und ging dann in den Ruhestand.
Zu Beginn der Befreiungskriege trat Blucher wieder in den Dienst und nahm im Mai 1813 in fuhrender Rolle an den verlorenen, aber fur Frankreich verlustreichen Schlachten bei
Großgorschen
und
Bautzen
teil. Im August 1813 siegte er in der
Schlacht an der Katzbach
. Fur seine Erfolge in der
Volkerschlacht bei Leipzig
im Oktober 1813 wurde er zum
Generalfeldmarschall
ernannt. Im Januar 1814 uberquerte er bei
Kaub
den
Rhein
. Nach schweren Kampfen zog er im Marz 1814 mit den verbundeten Truppen in
Paris
ein. Anschließend wurde er zum Fursten von
Wahlstatt
ernannt und zog sich auf
Schloss Krieblowitz
zuruck.
Nach der Ruckkehr
Napoleons
1815 wurde Blucher, nun mit
August Neidhardt von Gneisenau
als Chef des Stabes, erneut Befehlshaber der preußischen Truppen. Er ließ die
Armee vom Niederrhein
zusammenstellen, die er in den
Niederlanden
mit den
britischen
und verbundeten Truppen unter
Wellington
einsetzte. Am 16. Juni 1815 wurde er in der
Schlacht bei Ligny
von Napoleon besiegt. Fur einen spateren Vorstoß mit Wellington zog er seine Truppen unter hohem Risiko nach
Wavre
zuruck. Am 18. Juni 1815 erreichten seine Truppen die seit mehreren Stunden tobende
Schlacht bei Waterloo
in der entscheidenden Phase und attackierten die rechte Flanke der
franzosischen
Truppen. Dies fuhrte zusammen mit dem Vorstoß Wellingtons zur endgultigen Niederlage Napoleons.
[2]
?Marschall Vorwarts“, Gemalde von
Emil Hunten
, 1863
Blucher stammte aus dem alten Adelsgeschlecht
Blucher
. Sein Vater war der
hessen-kasselsche
Rittmeister Christian Friedrich von Blucher (1696?1761). Seine Mutter war Dorothea Maria von Zulow (1702?1769) aus dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer
von Zulow
. Die Familie von Blucher besaß ursprunglich das Rittergut Groß-
Renzow
.
[3]
Gebhard Leberechts Urgroßvater verlor diesen Familienbesitz aber wahrend des
Dreißigjahrigen Krieges
.
[4]
Um kriegerischen Auseinandersetzungen der Stande mit Herzog
Karl Leopold
zu entgehen, ging seine Mutter nach Rostock, wo Blucher am 16. Dezember 1742 geboren wurde. Das Geburtshaus befand sich in der ehemaligen Altbettelmonchstraße 23 (ab 1864 Blucherstraße, seit 1947 Rungestraße); es wurde 1894 zum Hotel Furst Blucher umgebaut und 1942 durch einen Luftangriff zerstort.
[5]
Gebhard Leberecht hatte sechs altere Bruder und zwei Schwestern. Die durchaus armlichen Verhaltnisse in Rostock veranlassten seine Eltern, den 14-Jahrigen gemeinsam mit seinem alteren Bruder Ulrich Siegfried zur Schwester auf die schwedische Insel
Rugen
zu schicken. Sie war mit dem schwedischen Kammerherrn von Kradwitz verheiratet. Eine grundlegende geistige Schulbildung genossen die Bruder nicht, vielmehr widmeten sie sich fast ausschließlich der korperlichen Ertuchtigung. Nach Eintritt Schwedens 1757 in den
Siebenjahrigen Krieg
schlossen sich die Bruder 1758 gegen den Willen ihrer Eltern dem schwedischen
Husaren
-Regiment Sparre an und kampften gegen
Preußen
. Blucher wurde im August 1760 als
Kornett
bei einem Gefecht bei dem Dorf
Kavelpaß
von dem preußischen Husaren
Gottfried Landeck
gerettet, nachdem Bluchers Pferd verwundet wurde und er sich am Fuß verletzt hatte. Er wurde zunachst als Gefangener auf das Gut
Galenbeck
verbracht. Dort bewog ihn Oberst
von Belling
, der mit Blucher verschwagert war, in preußische Dienste einzutreten, und machte ihn bald darauf zu seinem
Adjutanten
. Fortan kampfte er erfolgreich im Husaren-Regiment H8 und stieg vom Kornett bis zum
Stabsrittmeister
(1771) auf. Bei
Kavelpaß
erinnert der
Blucherstein
heute an seine Gefangennahme und den Ubertritt in preußische Dienste.
Da Blucher bei Unruhen in Polen (1772) an einem verdachtigen Priester eine Scheinerschießung vornehmen ließ, uberging man ihn bei der bevorstehenden Ernennung zum
Major
und
Eskadronschef
. Daraufhin verlangte er trotzig seinen Abschied (1773), der ihm von
Friedrich dem Großen
mit den Worten ?Der Rittmeister von Blucher kann sich zum Teufel scheren“ gewahrt wurde. Schnell bereute Blucher diesen Entschluss, doch Friedrich verweigerte ihm trotz wiederholter Gesuche und Eingaben den Wiedereintritt in die Armee. Blucher zog sich nach
Schlesien
zuruck, wo er ein Gut erwarb. In Pottlitz (
Kreis Flatow
in Westpreußen) heiratete er 1773 Karoline Amalie von Mehling (1756?1791), mit der er sieben Kinder hatte. 1774?1780 pachtete er von seinem Schwiegervater, dem Oberst Friedrich Wilhelm von Mehling, der Generalpachter der Flatower Guter war, das Gut
Gresonse
, wo er seinen Wohnsitz nahm, sowie das benachbarte Gut
Stewnitz
.
[6]
[7]
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Blucher 1795 in Sandhorst bei Aurich Amalie von Colomb (1772?1850), eine Schwester des spateren Generals
Peter von Colomb
. Etwa 15 Jahre lang besaß Blucher Landereien in
Groß Raddow
im
Kreis Regenwalde
in
Hinterpommern
. Am 6. Februar 1782 nahm ihn die
Freimaurerloge
?Augusta zur goldenen Krone“ in
Stargard
in Pommern als Mitglied auf.
[8]
Nach dem Tod Friedrichs II. stellte
Friedrich Wilhelm II.
1787 Blucher wieder in sein altes Regiment ein und beforderte ihn zum Major. 1789 diente er als Oberstleutnant im Regiment der Graf Goltzschen Husaren und erhielt am 4. Juni 1789 von Konig Friedrich Wilhelm II. den Orden
Pour le Merite
.
[9]
Nach dem Feldzug gegen
Holland
1790 wurde er
Oberst
. Nach dem
Gefecht von Kirrweiler
(gegen Frankreich), in dem er sechs Geschutze eroberte, wurde er 1794
Generalmajor
. Blucher ubernahm 1795 das Kommando uber die gemaß dem
Frieden von Basel
zum Schutz der
Demarkationslinie
in
Westfalen
verbleibenden preußischen Truppen. Sein Hauptquartier war in
Munster
.
Von 1798 bis 1801 war Blucher Besitzer des Guts
Nipnow
in der Landgemeinde
Schmaatz
bei
Stolp
in
Hinterpommern
.
[10]
In
Hamm
trat er 1799 der
Freimaurerloge
Zum hellen Licht
bei. Zeitweilig war er auch als
Ritterschaftsrat
tatig.
[11]
Im Jahr 1801 ernannte Konig
Friedrich Wilhelm III.
Blucher zum
Generalleutnant
. Blucher wohnte zwei Jahre in
Emmerich am Rhein
, wo er sich der
Freimaurerloge
?Pax inimica malis“ (
lat.
, etwa: Friede ? Feind des Bosen) anschloss, in der auch seine beiden Sohne und neun seiner Offiziere initiiert wurden.
[12]
Nach dem
Frieden von Luneville
nahm Blucher 1802 das
Hochstift Munster
, das
Stift Essen
und die
Reichsabtei Werden
fur Preußen in Besitz. Blucher wurde Gouverneur der neu errichteten
Provinz Westfalen
, mit deren Oberprasidenten
Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
er Freundschaft schloss. In den Jahren 1802?1806 war er
Meister vom Stuhl
der Loge ?Zu den drey Balken“. Dort ließ er sich auch in
freimaurerischer Bekleidung
malen.
Bei Ausbruch des
Krieges 1806
stieß er mit den westfalischen Truppen zum Korps des Generals
Ernst von Ruchel
. Vergeblich versuchten beide, den Kurfursten
Wilhelm I. von Hessen-Kassel
zum Kriegseintritt auf preußisch-sachsischer Seite zu bewegen, anstatt
neutral
bleiben zu wollen. Unmittelbar vor Beginn der
Schlacht bei Auerstedt
erhielt Blucher am Morgen des 14. Oktober 1806 das Kommando einer neu formierten leichten
Brigade
als Vorhut der Hauptarmee unter Herzog
Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig
. Mit ihr griff er im Fruhnebel ohne vorherige Erkundung zweimal die abwehrbereite franzosische
Infanterie
an und wurde zuruckgeschlagen. Wenig spater verlor die preußische Seite infolge der todlichen Verwundung Braunschweigs ihre Leitung. Die Schlacht endete mit dem Ruckzug der Hauptarmee, der in eine allgemeine Flucht uberging, als sie auf die panikartig vom
Schlachtfeld von Jena
fluchtenden Truppen traf. Kurzfristig ubernahm Blucher das Kommando uber die zweihundert Mann starke Leibschwadron zum Schutz des Konigs.
Sonderbriefmarke der
Deutschen Post (DDR)
zum 150. Jahrestag der Befreiungskriege mit Abbildungen von Gneisenau und Blucher, 1963
Anschließend sammelte Blucher Teile der versprengten Truppen und brachte mit
Scharnhorst
? hierbei begann ihre Freundschaft ? 34 schwere Kanonen in Sicherheit. Blucher machte Scharnhorst zum Chef des Stabes, und beide planten, franzosische Truppen auf sich zu ziehen, so dass Preußen neue Truppen aufstellen und die Franzosen erneut angreifen konne. Tatsachlich nahmen die Franzosen die Verfolgung mit drei Korps unter den Marschallen
Bernadotte
,
Soult
und
Murat
auf. Trotz mangelnder Verpflegung und vieler Erschopfungstoter ? in 20 Tagen seit Jena und Auerstedt wurden 700 Kilometer zuruckgelegt ? gelang es, sich den Franzosen zu entziehen. Anfanglich 10.000 Mann stark, wuchs die Armee durch den Zusammenschluss mit den zuruckgehenden Truppen des Herzogs von Weimar am Ostufer der
Muritz
auf 21.000. Marschall Bernadotte schickte zwei Aufforderungen zur ehrenvollen Kapitulation, die Blucher aber trotz hoffnungsloser Situation ablehnte. Allein bei
Strelitz
hatte Blucher 5000 Mann durch feindliche Angriffe und Hunger verloren.
Blucher fuhrte nun die Truppen nach
Lubeck
, das als
Freie Reichsstadt
neutral und nahezu unbewaffnet war, und die Preußen verschafften sich am 5. November mit Axten Zugang durch die geschlossenen Tore. Als die Franzosen am 6. November unter Bernadotte angriffen, wurde ? entgegen Scharnhorsts Befehl ? ein Versuch unternommen, die außerhalb der Stadtmauer stehenden Kanonen in die Stadt zu retten. Das offene Tor konnte von den Franzosen genommen werden. Nach blutigen Straßenkampfen hatten die Franzosen die Stadt unter Kontrolle und viele Preußen ? darunter Scharnhorst und den schwer verletzten
Yorck
? gefangen. Blucher gelang mit 9000 Mann die Flucht. Mit seinen abgekampften Soldaten zog sich Blucher uber
Schwartau
nach
Ratekau
zuruck, wo er im Pastorat Quartier nahm. Ein heilloses Durcheinander herrschte im Dorf. Hafer, Heu, Saatklee und Brot, alles wurde beschlagnahmt. Die Kirche wurde aufgebrochen und als Pferdestall benutzt. Franzosische Artillerie war beim Riesebusch in Stellung gegangen, um Ratekau zu beschießen. Als die Nachricht kam, dass
Travemunde
in der Hand der Franzosen sei, entschloss sich Blucher, ?zugunsten des Dorfes Ratekau und des Pastors Schrodter“ zu kapitulieren. Ein drittes Angebot von Bernadotte zu einer ehrenvollen Kapitulation nahm er diesmal an, freilich mit dem schriftlichen Zusatz, er tue dies nur, weil er keine Munition und Brot mehr habe, und unter der Bedingung einer Ehrerbietung fur die preußischen Truppen. Bernadotte akzeptierte diese Bedingungen zuerst nicht, aber da Blucher zu keinen weiteren Zugestandnissen zu bewegen war, gab Bernadotte zur Vermeidung weiterer Kampfe und Toter nach und ließ entsprechend den Kapitulationsbedingungen die franzosischen Truppen langs der Straße (
Eutin
?Lubeck, an der Bluchereiche in Ratekau) zur Ehrerbietung an den vorbeiziehenden tapferen Feind Aufstellung nehmen. Als personliche Geste verzichtete er auf die Annahme von Bluchers Degen. Wahrend der preußische Armeefuhrer seine Waffen behalten durfte, legten seine Soldaten ihre Waffen nieder und begaben sich in Gefangenschaft. An der ?
Bluchereiche
“ bei Ratekau wurde 1856 ein Gedenkstein errichtet.
Bluchers Kanonenrettung und der Ruckzug nach Lubeck machten ihn zu einer Legende in ganz Europa. Konig
Friedrich Wilhelm III.
verlieh ihm darauf im April 1807 den
Schwarzen Adlerorden
.
[13]
Fur Lubeck begann hingegen die
Franzosenzeit
. Nach der franzosischen Gefangenschaft ? Blucher durfte sich auf sein Ehrenwort großtenteils frei bewegen ?, in der auch
Napoleon
ihn kennenlernen wollte, wurde er 1807 gegen den franzosischen General
Victor
ausgetauscht, den preußische Soldaten ins
belagerte Kolberg
entfuhrt hatten.
Nach kurzem Aufenthalt am nach
Konigsberg
ausgewichenen Konigshof bekam er das Kommando, ein preußisches Hilfskorps dem schwedischen Konig
Gustav IV. Adolf
zu unterstellen, und wurde nach
Schwedisch-Pommern
geschickt, um die
Schweden
zu unterstutzen. Es kam aber zu keinen Kampfeinsatzen mehr. In den folgenden Jahren stieg er zum Generalgouverneur in Pommern und der
Neumark
(1807) und
General der Kavallerie
(1809) auf.
Schloss in Trzebina bei Prudnik
Volkerschlacht bei Leipzig, Gemalde von Wladimir Iwanowitsch Moschkow, 1815
Bluchers Rheinubergang bei Kaub, Gemalde von
Wilhelm Camphausen
, 1860
Blucher forderte leidenschaftlich den Befreiungskampf gegen Frankreich und wandte sich den
preußischen Heeresreformern
zu. Damit war er am offiziell mit Frankreich verbundeten preußischen Hofe nicht genehm. Als franzosische Agenten ihn bei der heimlichen Ausbildung von nicht genehmigten Truppen (?
Krumpern
“) aufspurten, musste er
1812
den aktiven Dienst verlassen. Friedrich Wilhelm III. schenkte Blucher das Grundstuck in der Region Neustadt (heute
Prudnik
). Im November desselben Jahres verpachtete Blucher
Kunzendorf
,
Muhlsdorf
,
Wackenau
und
Achthuben
an den ortlichen Landwirt Hubner im Austausch gegen 2.000 Taler, Leinenrollen und Garn. Seine Frau zog auch nach Kunzendorf. Wahrend er in der Gegend von Neustadt lebte, finanzierte er die Familien der gefallenen Soldaten, gab dem ortlichen Pfarrer jeden Tag ein paar Liter Bier und bezahlte einen Arzt aus Neustadt, um die Armen zu behandeln. Dank seiner Bemuhungen wurde in Kunzendorf ein Kurort namens ?Blucherquelle“ gegrundet (der zusammen mit der Burg infolge der Kampfe um die Neustadt 1945 zerstort wurde).
[14]
Als Preußen 1813 den
Krieg
mit Frankreich wieder aufnahm, holte man ihn zuruck. Zunachst fuhrte Blucher das preußische Korps, danach wurde er Oberbefehlshaber der
Schlesischen Armee
. In der
Schlacht an der Katzbach
am 26. August vernichtete er das Heer
Marschall
Jacques MacDonalds
. Am 18. September hielt er in der Loge in
Bautzen
seine in der
Freimaurerei
beruhmte Rede:
?Ich habe von Jugend auf die Waffen fur mein Vaterland gefuhrt und bin darin grau geworden; ich habe den Tod in seiner furchterlichsten Gestalt gesehen und sehe ihn noch taglich vor Augen; ich habe Hutten rauchen und ihre Bewohner nackt und bloß davongehen sehen, und ich konnte nicht helfen. So bringt es das Treiben und Toben der Menschen in ihrem leidenschaftlichen Zustand mit sich. Aber gerne sehnt sich der bessere Mensch aus diesem wilden Gedrange heraus, und segnend gruße ich die Stunde, wo ich mich im Geiste mit guten, treuen Brudern in jene hohere Regionen versetzen kann, wo ein reines, helles Licht uns entgegenstrahlt. Heilig ist mir daher die Maurerei, der ich bis zum Tode treulich anhangen werde, und jeder Bruder wird meinem Herzen stets teuer und wert sein.“
Am 9. Oktober 1813 bezog Blucher sein
Hauptquartier
in
Pouch
in der Nahe von Bitterfeld, nordlich von Leipzig und schlug am 16. Oktober in der
Volkerschlacht bei Leipzig
den
Marschall
Marmont
bei
Mockern
vollstandig. Obwohl seine
Kavallerie
starke Verluste erlitten hatte, verfolgte der frisch ernannte
Generalfeldmarschall
die Franzosen bis nach
Paris
. Wegen seines offensiven Vorgehens gaben ihm die russischen Soldaten den Beinamen ?Marschall Vorwarts“, der bald auch bei den Deutschen popular wurde.
Auf dem Marsch nach Frankreich sammelte sich die Schlesische Armee im Dezember 1813 auf der rechten Rheinseite auf einer Breite von
Mannheim
bis
Neuwied
. Das Zentrum der Armee mit Blucher und den Korps
Yorck
und
Langeron
sammelte sich im Raum
Kaub
auf dem
Taunus
. In der Neujahrsnacht auf 1814 setzten die Vorhut und erste Truppen in Nachen uber den Rhein, wahrend russische
Pioniere
eine Brucke aus Leinwandpontons bauten. Nach dem Bruckenbau in Hohe der
Burg Pfalzgrafenstein
uberquerte Bluchers Armee vom 2. bis 5. Januar den Rhein.
[15]
Durch den Vormarsch der preußischen Truppen in Frankreich wurde auch die
franzosische Telegraphenlinie von Metz nach Mainz
unterbrochen. Zur selben Zeit uberquerten das Korps
Sacken
den Rhein bei Mannheim und das Korps
St. Priest
den Rhein zwischen Neuwied und der Lahnmundung mit Schwerpunkt
Koblenz
.
Am 1. Februar 1814 schlug Blucher die franzosische Armee unter Napoleon bei
La Rothiere
, wurde in der Folge von funf Tagen in vier Schlachten jedoch wieder zuruckgeschlagen (
Champaubert
,
Montmirail
,
Chateau-Thierry
,
Vauchamps
). Am 9. Marz siegte wiederum Blucher bei
Laon
und marschierte mit dem aus Belgien kommenden Bulowschen Korps auf Paris, das am 30. Marz 1814 mit der Ersturmung des
Montmartre
genommen wurde.
Friedrich Wilhelm III.
ernannte Blucher am 3. Juni 1814 zum Fursten von
Wahlstatt
und schenkte ihm die Guter um
Krieblowitz
.
Schlacht bei Waterloo, Gemalde von William Sadler, 1815
Nach der Ruckkehr Napoleons aus seinem Exil auf
Elba
ubernahm Blucher das 150.000 Mann starke
preußische Heer
im heutigen Belgien, wurde aber in der
Schlacht bei Ligny
am 16. Juni 1815 geschlagen. Anstatt Ruckzuges nach Osten entlang seiner Nachschublinien zog er jedoch nordwarts nach
Wavre
ab, von wo aus seine Truppen weiterhin zur Unterstutzung Wellingtons ziehen konnten. Zwei Tage spater traf er mit seiner Armee auf dem Hohepunkt der
Schlacht bei Waterloo
ein und konnte damit die bereits wankenden Truppen des englischen Generals
Wellington
(
?Ich wollte, es ware Nacht, oder die Preußen kamen“
) siegentscheidend gegen Napoleon unterstutzen. Zur Belohnung schenkte ihm Friedrich Wilhelm III. ein
Stadtpalais in Berlin
.
In Absprache mit Wellington, dessen Truppen vollkommen erschopft waren, ruckte Blucher in Eilmarschen anschließend alleine mit seinen Truppen auf Paris vor und besetzte es am 7. Juli 1815. An den anschließend beginnenden Verhandlungen hatte Blucher weder Interesse noch Anteil, sondern hielt sich abseits.
Schloss Krieblowitz
, in dem Blucher zuletzt lebte
Im selben Jahr wurde Blucher mit dem
Blucherstern
, einer fur ihn gestifteten Sonderform des
Eisernen Kreuzes
, ausgezeichnet. Im Anschluss an einen Besuch in London, wo er vom Konig empfangen und als Held gefeiert wurde, zog er sich auf sein
Schloss Krieblowitz
zuruck, besuchte aber regelmaßig
Karlsbad
. Am 12. September 1819 verstarb er in
Krieblowitz
und wurde dort spater in einem fur ihn geschaffenen Mausoleum beigesetzt. Der in den Jahren 1846?1853 neben der Familiengruft errichtete runde Turmbau erlitt durch sowjetische Soldaten am 25. Februar 1945 und andere Vandalismusakte nach dem Kriege Beschadigungen, wobei der Sarg Bluchers beseitigt wurde. Das Grab ist seither leer.
[16]
Der Verbleib des Leichnams ist unbekannt.
Blucher war bei der Truppe beliebt. Er fuhrte seine Soldaten schon vor der Scharnhorstschen Militarreform ohne korperliche Strafen, requirierte energisch fur sie und sah uber Plunderungen auch einmal hinweg. Strategisch sowie taktisch tat er sich wenig hervor
[17]
(hier standen ihm jedoch seine Chefs des Stabes, wie etwa
Scharnhorst
oder
Gneisenau
, denen er vertraute, loyal zur Seite),
[18]
doch zeichnete ihn sein draufgangerisches, gelegentlich tollkuhnes und
leutseliges
Temperament vor vielen Generalen der Koalitionsarmeen aus. Sein Temperament und sein Angriffswille fuhrten zu seinem Spitznamen ?Marschall Vorwarts“.
Bluchers sprachlich recht eigenwillige Briefe geben seinen Charakter sehr gut wieder. Den folgenden Brief schrieb er am 4. Mai 1813, zwei Tage nach der
Schlacht bei Großgorschen
, an seine Frau:
?was vor nachricht du auch erhalst, so sey ruhig, den ob ich gleich 3 kugell erhalten und auch mein Pferd erschossen, so ist doch alles nicht gefahrlich, und ich bin und bleibe in volliger tetigkeit. Satisfaction habe ich genug, den ich habe den HErrn Napoleon zwey mahl angegriffen und beide mahl geworften. Die Schlacht ist so morderisch gewesen, daß beide teille erschopft wahren und beide mangel an amunition hatten. Der feind hat ungleich mehr wie wihr verlohren, aber es ist auch manche brave waffen Bruder aus der weld geschieden. […] vor heutte kann ich nicht mehr schreiben, da ich auß marschire. […] negstens will ich dich mehr sagen, gott mit dich. Ich habe einen Schuß im rucken, der mich sehr schmerzt, die kugell bring ich dich mit.
[19]
“
In Bluchers Verhalten gab es auch
skurrile
Facetten: Nach dem Zeugnis
Hermann von Boyens
behauptete Blucher, von einem Elefanten schwanger zu sein, und glaubte, die Franzosen hatten den Boden seines Zimmers gluhend erhitzt, weswegen er nur auf Zehenspitzen ging.
[20]
[21]
Bis heute ist ungeklart, ob Blucher tatsachlich mental beeintrachtigt war, ob er durch ubermaßigen Alkoholkonsum Wahnvorstellungen hatte oder ob seine Außerungen einem seltsamen Sinn fur Humor entsprangen.
[22]
Privat verschuldete er sich immer wieder durch seine
Spielsucht
.
Wappen des Fursten Blucher von Wahlstatt
Blucher war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Karoline Amalie von Mehling (* 1756; † 17. Juni 1791), die er am 21. Juni 1773 geheiratet hatte. Die Eltern seiner Frau waren der polnische Oberst Friedrich Wilhelm von Mehling und Bernhardine von Bojanowska. Er hatte mit ihr sieben Kinder, darunter:
- Franz
(1778?1829) preußischer Generalmajor, infolge einer Kopfverwundung 16. September 1813 bei Peterswalde geisteskrank ? Gerhardine Hermine Groß (* 23. Marz 1777; † 7. Juni 1807)
- Friedrich Gebhardt Lebrecht (* 15. Dezember 1780; † 14. Januar 1834) ? Elisabeth von Conring (* 2. August 1791; † 25. Februar 1842)
- Bernhardine (oder Gebhardine) Friederike (* 4. Marz 1786; † 14. Marz 1870)
- ? 1806 Adolph Ernst Ludwig Graf
von der Schulenburg
auf
Detzel
und
Ramstedt
(* 6. Mai 1765 in Magdeburg; † 9. September 1813)
- ? 14. Januar 1814 Maximilian Karl Asche
von der Asseburg
(* 9. Januar 1779; † 17. August 1851)
Seine zweite Frau wurde am 19. Juli 1795 Amalie von Colomb (* 3. Oktober 1772; † 16. April 1850). Sie war die Tochter des
Kriegs- und Domanenrats
Peter Colomb
und der Maria Elisabeth
Bacmeister
. Diese Ehe blieb kinderlos.
Blucher-Denkmal
in Rostock
Blucher-Denkmal
in Berlin
Blucher-Mausoleum in Krieblowitz
Blucher-Museum
in Kaub
Blucherstern (Replik)
- Das
erste Denkmal
wurde ihm am 26. August 1819 in seiner Vaterstadt Rostock auf dem
Blucherplatz
errichtet. Es war das erste Denkmal, das in Deutschland einer lebenden, nichtfurstlichen Person galt. Blucher stand dieser Ehrung reserviert gegenuber: ?So geehrt ich mich“, schrieb Blucher am 8. Februar 1816, ?auch durch das in meiner Vaterstadt zu errichtende Denkmal in meiner Vaterstadt fuhlen muß, so kann ich doch nicht umhin, mir die Bemerkung zu erlauben, daß man das Wenige, was ich zu leisten im Stande war, zu hoch in Anrechnung bringt, und die Entscheidung hieruber doch wohl eigentlich nur der Nachwelt gebuhrte.“ Das Standbild wurde von
Johann Gottfried Schadow
in Berlin gefertigt, der sich gemaß Wunsch der Stifter mit
Goethe
uber die Anordnung beraten hatte. Es wurde am 26. August 1819, dem Jahrestag der Schlacht an der Katzbach, eingeweiht. Das Denkmal zeigt Blucher in Uniform, umschlungen vom
Lowenfell
des
Herkules
, in schreitender Stellung streckt er mit der rechten Hand den Marschallstab vor. An dem Granitblock darunter sind zwei Reliefs, wo er einmal im Moment der Gefahr des 16. Juni 1815 und als siegreicher Feldherr dargestellt ist. Die Inschriften stammen von
Goethe
. Auf der vorderen Seite steht: ?Dem Fursten / Blucher / von / Wahlstatt / die Seinigen“. Auf der hinteren Tafel: ?In Harren / Und Krieg / In Sturz / Und Sieg / Bewußt und groß / So riß er uns / Von Feinden los“.
- Das zweite Denkmal wurde ihm am 18. Juni 1826 in Berlin an der Prachtstraße
Unter den Linden
zwischen dem
Prinzessinnenpalais
und dem
Opernhaus
errichtet, wo es mit den Standbildern fur
Bulow
und
Scharnhorst
vor der
Neuen Wache
korrespondierte. Es war von
Karl Friedrich Schinkel
geplant, von
Christian Daniel Rauch
ausgefuhrt und vom franzosischen Bronzegießer Claude Francois Lequine hergestellt worden. Die Plastik stellt den Feldmarschall in realistischer Uniform dar, den Kopf seinem Konkurrenten
Yorck
ab- und seinem Freund
Gneisenau
zugewandt, das linke Bein auf einer Trophae stehend, den rechten Arm einen Sabel haltend. Auf der Vorderseite trug es die Inschrift ?FRIEDR. WILH. III. / DEM FELDMARSCHALL / FUERSTEN BLUECHER / VON WAHLSTATT / IM IAHRE 1826“; sie wurde 1951 zerstort und 1963 durch ?BLUCHER“ ersetzt. Das Standbild wurde zusammen mit den Standbildern fur Yorck und Gneisenau 1951 entfernt und 1963 etwa 50 Meter weiter sudlich auf den
Bebelplatz
versetzt.
[23]
Uber eine Wiederaufstellung am ursprunglichen Ort Unter den Linden wird immer wieder diskutiert.
- Das
dritte Denkmal
, ebenfalls von Rauch und mit einem Sockel von
Carl Ferdinand Langhans
, wurde 1827 auf dem in
Blucherplatz
umbenannten
Salzring
, dem nach dem
Großen Ring
großten Marktplatz in
Breslau
, errichtet. Wie in Berlin stellte der Kunstler den Feldmarschall vorwarts schreitend dar. Es wurde 1945 bei der
Entdeutschung
Breslaus nach seiner Inbesitznahme durch Polen beseitigt und eingeschmolzen.
[24]
- Ein viertes Denkmal von
Fritz Schaper
wurde 1894 in
Kaub
errichtet, wo Bluchers Armee im Januar 1814 den Rhein uberquerte. Die Enthullung fand am 18. Juni 1894 statt, dem Jahrestag der Schlacht bei Waterloo.
- Eine marmorne
Buste
von
Christian Daniel Rauch
wurde 1817 in der
Walhalla
in Donaustauf aufgestellt.
- Fur die
Denkmalgruppe 30
in der ehemaligen Berliner
Siegesallee
schuf
Gustav Eberlein
1901 eine Nebenbuste Bluchers zum zentralen Standbild von Konig
Friedrich Wilhelm III.
Das Blucher-Mausoleum befindet sich etwa 500 Meter nordwestlich von
Krieblowitz
. Es wurde 1846 bis 1853 vom Architekten Johann Heinrich Strack errichtet. Blucher war 1819 in der Kirche des benachbarten Dorfes Wojtkowice bestattet, 1820 in eine Gruft hinter und am 26. August 1853, dem 40. Jahrestag der Schlacht an der Katzbach, feierlich in die Gruft des Mausoleums umgebettet worden. Das 11 Meter hohe, 5,5 Meter breite und 5,5 Meter tiefe Bauwerk besteht aus einem turmartigen Oberbau, den eine Buste Bluchers des Bildhauers Christian Daniel Rauch schmuckt, und einem tempelartigen Unterbau, der die Inschrift ?Dem Fursten Blucher von Wahlstatt / die Konige / Friedrich Wilhelm III. / Friedrich Wilhelm IV. / und das Heer / Vollendet MDCCCLIII.“ tragt. Eine eiserne Tur mit einem geschmiedeten Gitter fuhrt in das Innere, das die Kapelle und die Gruft des Feldmarschalls aufnimmt.
[25]
Im Zweiten Weltkrieg schandeten sowjetische Soldaten ? in Unkenntnis daruber, dass Preußen in den Befreiungskriegen an der Seite Russlands gekampft hatte ? das Mausoleum einschließlich der Buste, der Inschrift, der Kapelle, der Gruft sowie der darin bestatteten Leichen des Feldmarschalls und seiner Familie. Ein polnischer Pfarrer aus dem benachbarten Dorf Sosnica sammelte die Uberreste ein und bestattete sie wieder in der Gruft. Danach ließen die kommunistischen Behorden die Gruft zumauern und das Mausoleum verfallen. Nach 1990 pflegten polnische und deutsche Soldaten das Bauwerk und brachten davor eine mehrsprachige Infotafel an.
[26]
Anfang 2023 war das Blucher-Mausoleum in einem guten Zustand, nur die Buste und die Inschrift wurden bisher nicht restauriert.
Die Stadt
Kaub
am Rhein erinnert seit 1913 mit ihrem
Blucher-Museum
an den Feldmarschall und seine Rheinuberquerung von 1814. Das Museum ist im ehemaligen Gasthaus ?Zur Stadt Mannheim“, einem 1780 errichteten und heute denkmalgeschutzten Barockbau untergebracht, in dem sich damals Bluchers Hauptquartier bei seiner Rheinuberquerung befand.
Blucher war Trager zahlreicher hoher Orden, darunter:
Blucher war
Ehrenburger von Berlin
,
Hamburg
und
Rostock
(1816). Er wurde am 14. Juni 1814 von der
Universitat Oxford
zum
Dr. jur.
h. c.
ernannt (gemeinsam mit Wellington und
Metternich
) und am 3. August 1814 von der
Berliner Universitat
zum Dr. phil. h. c. (gemeinsam mit
Hardenberg
,
Yorck
, Gneisenau,
Kleist
,
Bulow
und
Tauentzien
).
In der Waterloo Chamber der britischen Konigsresidenz
Windsor Castle
hangt auf dem Ehrenplatz an der Kopfseite das Gemalde von Wellington und zu seiner rechten Seite das von Blucher.
Blucher war ? neben
Hindenburg
? der einzige Trager des Sterns des
Großkreuzes
des Eisernen Kreuzes (?Eisernes Kreuz mit goldenen Strahlen“), genannt ?Blucherstern“.
George Stephenson
nannte eine seiner ersten Lokomotiven ?Blucher“. Graf von Donnersmark legte 1913 die ?Blucher-Schachte“ im schlesischen Kreis Rybnik an. Zudem wurden in Niederschlesien die Orte Bluchersruh (Kreis Breslau) und Bluchertal (Gut und Ort lagen im Kreis Trebnitz) nach ihm benannt.
In
Koln
wurde der
Blucherpark
nach ihm benannt, in
Aachen
der Blucherplatz (westlich des
Europaplatzes
), der um 1868 gebaut wurde.
[28]
In der
Berliner
Innenstadt gab es im Bereich des
Generalszuges
drei (teils nicht realisierte) Benennungen als Blucherstraße und zwei als Blucherplatz sowie einen vorgesehenen Wahlstattplatz; dazu im heutigen Berlin sechs weitere Blucherstraßen. Um 1820 erhielt die
Marschallbrucke
im Berliner
Regierungsviertel
ihren Namen in Erinnerung an Blucher. Des Weiteren wurden mehrere Schiffe nach ihm benannt: das Torpedoschiff
Blucher
(1878), der Passagierdampfer
Blucher
(1902), der Große Kreuzer
Blucher
(1909), das Hilfsschiff
Blucher
(1913) und der Schwere Kreuzer
Blucher
(1939).
Die
Redensart
?(Der/Die geht) ran wie Blucher (an der Katzbach)“ bezieht sich auf den Feldmarschall und umschreibt im Allgemeinen ein sehr sturmisches und entschlossenes Vorgehen.
Der Schuh
Blucher
geht auf den Feldmarschall zuruck, der seine Soldaten mit diesem Modell (damals noch als Stiefel) fur den Siegeszug gegen Napoleon ausstatten ließ. Die international gebrauchliche Bezeichnung verweist noch auf seine Ursprunge als robuster Armeestiefel.
Bluchern
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Blucherplatz
Aachener Straßen und ihre Geschichte, abgerufen am 11. Juni 2013.