Neckar
|
Verlauf des Neckars (zur
OSM-Karte
)
|
Daten
|
Gewasserkennzahl
|
DE
: 238
|
Lage
|
Deutschland
|
Flusssystem
|
Rhein
|
Abfluss uber
|
Rhein
→
Nordsee
|
Quellgebiet
|
designiert:
Schwenningen
,
Stadtpark Moglingshohe
nach LUBW-FG10 (Polygonzug):
sudliches
Schwenninger Moos
48° 2′ 42″
N
,
8° 31′ 42″
O
48.044961111111
8.52825
705
|
Quellhohe
|
ca.
705
m u.
NN
[1]
im sudl. Schwenninger Moos
|
Mundung
|
bei
Mannheim
von rechts und zuletzt Sudosten in den
Rhein
49.511666666667
8.4375
88
Koordinaten:
49° 30′ 42″
N
,
8° 26′ 15″
O
49° 30′ 42″
N
,
8° 26′ 15″
O
49.511666666667
8.4375
88
|
Mundungshohe
|
ca.
88
m u.
NN
[1]
|
Hohenunterschied
|
ca. 617 m
|
Sohlgefalle
|
ca. 1,7 ‰
|
Lange
|
362,3 km
[2]
ab Q. im sudl. Schwenninger Moos
|
|
379,7 km
[3]
mit Oberlauf
Eschach
|
Einzugsgebiet
|
13.934 km²
[4]
|
Abfluss
am Pegel Rottweil
[5]
|
MQ
|
5,36 m³/s
|
Abfluss
am Pegel Gundelsheim
|
MQ
|
88,2 m³/s
|
Abfluss
am Pegel Rockenau SKA
A
Eo
: 12.710 km²
Lage: 60,7 km
oberhalb der Mundung
|
NNQ
(04.07.1976)
MNQ 1951/2009
MQ 1951/2009
Mq 1951/2009
MHQ 1951/2009
HHQ
(21.12.1993)
|
18,4 m³/s
36,5 m³/s
136 m³/s
10,7 l/(s km²)
1170 m³/s
2690 m³/s
|
Abfluss
am Pegel Mannheim
|
MQ
|
145 m³/s
|
Großstadte
|
Reutlingen
,
Stuttgart
,
Heilbronn
,
Heidelberg
,
Mannheim
|
Hafen
|
Plochingen,
Stuttgart
, Heilbronn,
Mannheim
|
Schiffbarkeit
|
203 km
[6]
von der Mundung bis
Plochingen
fur
Großmotorguterschiffe
|
Der Neckar bei Heidelberg
|
Der
Neckar
ist ein
Nebenfluss
des
Rheins
in
Deutschland
von 362 km Lange ? mit dem langeren Oberlauf
Eschach
von 380 km ? der mit seinem annahernd 14.000 km² großen
Einzugsgebiet
den zentralen Teil
Baden-Wurttembergs
entwassert. An seiner Mundung fließen im Mittel 145 m³/s ab. Hydrologisch ist der Neckar damit nach
Aare
,
Maas
,
Mosel
und
Main
der funftgroßte Nebenfluss des Rheins und nach Lange wie auch nach Wasserfuhrung der
zwolftgroßte Fluss Deutschlands
.
Der Neckar entspringt auf der
Baar
bei
Villingen-Schwenningen
auf
705
m u. NN
. Zunachst fließt er zwischen
Schwarzwald
und
Schwabischer Alb
nach Nordosten, ab dem ?Neckarknie“ bei
Plochingen
nordwestwarts bis nordwarts durch die Ballungsraume von
Stuttgart
und
Heilbronn
, dann ab
Eberbach
im
Odenwald
westwarts bis
Heidelberg
und schließlich in der
Oberrheinischen Tiefebene
nordwestwarts bis
Mannheim
. Dort
⊙
49.512177
8.437187
mundet er auf 88 m Meereshohe in den Rhein. Seine drei großten Nebenflusse sind die
Enz
, der
Kocher
und die
Jagst
.
Der Neckar ist von Plochingen abwarts mittels
Stauhaltungen
zum Großschifffahrtsweg (
Bundeswasserstraße
) ausgebaut mit bedeutenden Hafen in
Stuttgart
,
Heilbronn
und
Mannheim
.
Durch
Begradigungen
, Eindeichungen und anderes haben die
Gewasserstruktur
und die Fließdynamik des vormaligen Naturflusses sehr gelitten und die strukturreichen
Auenlandschaften
sind oft verschwunden. Inzwischen wurden einige
Altwasserabschnitte
(Altneckar)
renaturiert, die
Wasserqualitat
hat sich seit den 1970er Jahren erheblich verbessert.
Der Neckar fließt fast nur durch Baden-Wurttemberg. Allein im Odenwald bei
Neckarsteinach
und bei
Hirschhorn
ist er abschnittsweise Grenzfluss zu
Hessen
. Der Stadtteil
Ersheim
von Hirschhorn, in einer engen nordlichen Neckarschlinge gelegen, und ein flussabwartiger Abschnitt des linken Ufers sind die einzigen Landesteile Hessens links des Neckars.
Der
Name
Neckar wird von
Albrecht Greule
zu den
alteuropaischen
bzw.
voreinzelsprachig-indogermanischen
Gewassernamen gezahlt, also zur altesten fassbaren Namensschicht im mitteleuropaischen Raum. Er ist mithin eindeutig als indogermanisch, aber nicht eindeutig als
keltisch
zu identifizieren, und mag also alter sein als die Besiedlung Suddeutschlands durch die Kelten bzw. die Herausbildung der
protokeltischen Sprache
bei den ebendort siedelnden Indogermanen. Als ursprungliche indogermanische Namensform wird
*Nik-r-os
angenommen, was so viel wie ?heftiger, schneller Fluss“ bedeutet (zur
Wurzel
*neik
?nach vorne drangen“ oder auch ?sich erheben“). Dieselbe Etymologie hat der Fluss
Necker
, ein Nebenfluss der
Thur
in der Nordostschweiz.
[7]
[8]
[9]
Die Germanen, die ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. auch im Neckarraum siedelten, ubernahmen diesen Namen von den Kelten; schon im 8. Jahrhundert erscheint der Name
Neckar
in seiner heutigen Schreibung in althochdeutschen Urkunden, im Hochmittelalter ? also im Mittelhochdeutschen ? finden sich daneben Schreibungen wie
Necker
,
Nekker
und
Negger
. Der
lateinische
Name des Neckars lautet
Nicer
.
[10]
Das
Quellgebiet
des Neckars liegt im
Schwenninger Moos
zwischen
Schwenningen
und
Bad Durrheim
. Die traditionell ausgewiesene
Quelle
des Flusses liegt im Stadtpark Moglingshohe in Schwenningen. Vor der
Landesgartenschau Villingen-Schwenningen 2010
war der Neckar innerhalb des Stadtgebiets Schwenningen weitestgehend
verdolt
. Um die Stadt besser gegen zuletzt gehauft auftretende Hochwasser durch Uberfullung der Dole zu schutzen, wurde im Zuge der Landesgartenschau dem Fluss ab der Quelle mehr Stauraum und ein zumeist neues offenes Bachbett geschaffen, das weithin im neu angelegten Gartenschaugelande verlauft.
Noch bis kurz vor
Rottweil
ist der Neckar nur ein kleiner Bach auf der
Hochebene
der
Baar
. In
Deißlingen
-Lauffen hatte er seinen einzigen, vier Meter hohen
Wasserfall
, der heute trockengelegt ist. Danach fließt der Neckar mit der von der
Schwarzwald
-Ostabdachung herziehenden und erheblich mehr Wasser fuhrenden
Eschach
zusammen. Deren am Brogen entspringender Hauptquellast Glasbach ist,
hydrografisch
betrachtet, der
Hauptfluss
des Neckar-Flusssystems.
Mit diesem Zusammenfluss oberhalb von Rottweil tritt der Neckar in ein enges, waldreiches Tal ein und bahnt sich dann fur die nachsten 80 km seinen Weg nach Norden zwischen den Hohenzugen des Schwarzwalds und der
Schwabischen Alb
. Nordlich von Rottweil hat er bei der
Neckarburg
zwei Umlaufberge geschaffen, zwischen denen ihn die
A 81
auf der
Neckarburgbrucke
uberspannt. Weiter flussabwarts liegt hoch uber dem Neckar die Altstadt von
Oberndorf
auf einer
Kalksinterterrasse
, die eines der kesselartigen Nebentaler ausfullt. Bei
Horb
wendet er sich vor der
Gauplatte
nach Nordosten und fließt dann in dessen Richtung vor dem
Albtrauf
. Bei Weitingen wird das Tal von der 127 m hohen
Neckartalbrucke
der A 81 uberspannt. Bei
Rottenburg
tritt er in die Tubinger Talweitung ein. Hinter
Tubingen
verengt sich das Tal wieder. Ab hier sind die umliegenden Hochflachen wesentlich starker besiedelt.
Bei Plochingen knickt der Neckar am dortigen ?Neckarknie“ bei der Mundung der rechts von der Alb her zufließenden
Fils
scharf nach Nordwesten ab. Von hier an ist er als Schifffahrtsstraße ausgebaut und verlauft bis Stuttgart in weiter, verstadterter, von Verkehrsbauten durchzogener und mit Industrie uberbauter Flussaue, die erst im Bereich des
Cannstatter
Talknickes kurz von großen Parkanlagen unterbrochen wird. Auch hier wieder zeigen die Talrander Kalksinterbildungen.
Hinter Stuttgart schlagt er wieder die Generalrichtung nach Norden ein. In einem kurvenreichen und engen Talabschnitt durch den
Landkreis Ludwigsburg
fließen ihm von rechts bei
Remseck
die
Rems
, dann ebenfalls von rechts nordlich von
Marbach
die
Murr
zu; nach Passieren der
Hessigheimer Felsengarten
erreicht ihn danach von links bei
Besigheim
die wasserreiche
Enz
. Die einstige Stromschnelle am
Lauffener
Maanderhalsdurchbruch ist heute uberstaut. Im
Unterland
um
Heilbronn
durchlauft der Neckar dann in wieder breiter Aue eine offene Landschaft. Bei
Bad Friedrichshall
nimmt er auf nur zwei Kilometern Fließstrecke nacheinander von rechts die zwei anderen seiner großen Nebenflusse auf: erst seinen wasserreichsten Nebenfluss
Kocher
und kurz darauf seinen offiziell langsten, die
Jagst
, was zusammen seine Wasserfuhrung ungefahr verdoppelt.
Zwischen
Bad Wimpfen
mit seiner
Stauferpfalz
und
Mosbach
tritt der Neckar in den
Odenwald
ein, wo erneut in einem schluchtartigen Tal hohe, bewaldete Hange seine Ufer saumen und vor allem rechtsseitig tief eingeschnittene Taler munden. Am letzten seiner markanten Knie bei
Eberbach
biegt er dabei nach Westen, tritt bei
Hirschhorn
kurz auf hessisches Gebiet uber und ist anschließend bis nach
Neckarsteinach
auf langen Strecken die Landesgrenze zwischen Baden-Wurttemberg und Hessen. Bei
Neckargemund
mundet von links die
Elsenz
, ihr Unterlauf nutzt den abwartigen Teil der sich weit nach Suden ziehenden ehemaligen
Maurer
Talschlinge, die der Neckar nach einem Maanderdurchbruch hinterlassen hatte. Bei der Stadt
Heidelberg
, die im Norden an den Odenwald und im Suden an das
Konigstuhlmassiv
grenzt, ist das Neckartal zwischen beidseits uber 400 Meter hoheren Bergen am tiefsten eingeschnitten. Nach Passieren der Heidelberger Altstadt tritt der Strom in die weite
Oberrheinische Tiefebene
ein und mundet nach weiteren rund 25 Kilometern in Mannheim etwa in deren Mitte von rechts in den
Rhein
.
Zur Diskussion der ?wahren Quelle“ des Neckars siehe im vorigen Abschnitt.
Die großten unter den
Zuflussen
des Neckars sind die
Enz
mit dem großten Einzugsgebiet, der
Kocher
mit der hochsten mittleren Wasserfuhrung und die
Jagst
mit der großten Lange. Der Kocher-Nebenfluss
Lein
ist am Zusammenfluss nicht nur langer als der dortige Oberlauf des Kochers, sondern auch wasserreicher; nach hydrografischer Konvention ware damit die Lein als Hauptfluss des Kochersystems anzusehen, das mit dann 201 Kilometern langstem Fließweg das der Jagst noch ubertrifft.
Von der offiziellen Quelle bis zur Mundung aufgezahlt.
- Eschach
(linker Zufluss bei
Rottweil
-Buhlingen, 38,1 km)
- Prim
(rechter Zufluss bei Rottweil, 21,1 km)
- Schlichem
(rechter Zufluss bei
Epfendorf
, 34,4 km)
- Glatt
(linker Zufluss bei
Horb
-Neckarhausen, 34,2 km)
- Eyach
(rechter Zufluss beim Bahnhof Eyach, Gemeinde
Eutingen im Gau
, 50,4 km)
- Starzel
(rechter Zufluss bei
Rottenburg
-
Bieringen
, 42,8 km)
- Steinlach
(rechter Zufluss bei
Tubingen
, 25,1 km)
- Ammer
(linker Zufluss bei
Tubingen-Lustnau
, 22,5 km)
- Echaz
(rechter Zufluss bei
Kirchentellinsfurt
, 22,8 km)
- Erms
(rechter Zufluss bei
Neckartenzlingen
, 32,7 km)
- Aich
(linker Zufluss bei
Nurtingen-Oberensingen
, 30,4 km)
- Lauter
(rechter Zufluss bei
Wendlingen
, 25,7 km)
- Fils
(rechter Zufluss bei
Plochingen
, 62,8 km)
- Korsch
(linker Zufluss westlich von
Deizisau
, 26,3 km)
- Rems
(rechter Zufluss bei
Remseck
, 78,4 km)
- Murr
(rechter Zufluss bei
Marbach
, 51,5 km)
- Enz
(linker Zufluss bei
Besigheim
, 105,5 km)
- Zaber
(linker Zufluss bei
Lauffen
, 22,4 km)
- Schozach
(rechter Zufluss bei
Heilbronn-Sontheim
, 25,6 km)
- Lein
(linker Zufluss bei
Heilbronn-Neckargartach
, 27,3 km)
- Sulm
(rechter Zufluss bei
Neckarsulm
, 26,2 km)
- Kocher
(rechter Zufluss bei Bad Friedrichshall-
Kochendorf
, 168,7 km)
- Jagst
(rechter Zufluss bei
Bad Friedrichshall
-Jagstfeld, 190,2 km)
- Elz
(rechter Zufluss bei
Mosbach-Neckarelz
, 39,8 km)
- Itter
(rechter Zufluss in
Eberbach
, 28,0 km)
- Laxbach
(rechter Zufluss bei
Hirschhorn
, 30,0 km mit langstem Oberlauf)
- Steinach
(rechter Zufluss bei
Neckarsteinach
, 21,9 km)
- Elsenz
(linker Zufluss bei
Neckargemund
, 53,4 km)
Der Neckar beruhrt die nachfolgend in der Reihenfolge von der Quelle zur Mundung genannten Landkreise, Stadte und Gemeinden:
- Schwarzwald-Baar-Kreis
:
Villingen-Schwenningen
,
Dauchingen
- Landkreis Rottweil
:
Deißlingen
,
Rottweil
,
Villingendorf
,
Epfendorf
,
Oberndorf am Neckar
,
Sulz am Neckar
- Landkreis Freudenstadt
:
Horb am Neckar
,
Eutingen im Gau
(Weitinger Muhle)
- Landkreis Tubingen
:
Starzach
(Ortsteile
Borstingen
und
Sulzau
),
Rottenburg am Neckar
,
Tubingen
,
Kirchentellinsfurt
- Landkreis Reutlingen
:
Reutlingen
(Stadtteile
Altenburg
,
Oferdingen
und
Mittelstadt
),
Pliezhausen
- Landkreis Esslingen
:
Neckartenzlingen
,
Neckartailfingen
,
Nurtingen
,
Oberboihingen
,
Unterensingen
,
Wendlingen am Neckar
,
Kongen
,
Wernau (Neckar)
,
Plochingen
,
Deizisau
,
Altbach
,
Esslingen am Neckar
- Stuttgart
(Stadtkreis):
Stadtteile
Oberturkheim
,
Hedelfingen
,
Wangen
,
Unterturkheim
,
Stuttgart-Ost
,
Bad Cannstatt
,
Munster
,
Hofen
,
Muhlhausen
- Rems-Murr-Kreis
:
Fellbach
(Stadtteil
Oeffingen
)
- Landkreis Ludwigsburg
:
Remseck am Neckar
,
Ludwigsburg
(Stadtteile
Poppenweiler
,
Hoheneck
und
Neckarweihingen
),
Marbach am Neckar
,
Benningen am Neckar
,
Freiberg am Neckar
,
Pleidelsheim
,
Ingersheim
,
Mundelsheim
,
Hessigheim
,
Besigheim
,
Walheim
,
Gemmrigheim
,
Kirchheim am Neckar
- Landkreis Heilbronn
:
Neckarwestheim
,
Lauffen am Neckar
,
Talheim
,
Nordheim
- Heilbronn
(Stadtkreis):
Stadtteile
Horkheim
,
Klingenberg
,
Bockingen
,
Sontheim
, Heilbronn,
Neckargartach
- Landkreis Heilbronn:
Neckarsulm
,
Untereisesheim
,
Bad Friedrichshall
,
Bad Wimpfen
,
Offenau
,
Bad Rappenau
(Stadtteil
Heinsheim
),
Gundelsheim
- Neckar-Odenwald-Kreis
:
Haßmersheim
,
Neckarzimmern
,
Mosbach
(Stadtteile
Neckarelz
und
Diedesheim
),
Obrigheim
,
Binau
,
Neckargerach
,
Zwingenberg
- Rhein-Neckar-Kreis
:
Eberbach
,
Schonbrunn (Baden)
- Kreis Bergstraße
(
Hessen
):
Hirschhorn (Neckar)
,
Neckarsteinach
- Rhein-Neckar-Kreis:
Neckargemund
- Heidelberg
(Stadtkreis):
Stadtteile
Schlierbach
,
Ziegelhausen
,
Neuenheim
,
Altstadt
,
Bergheim
,
Wieblingen
- Rhein-Neckar-Kreis:
Dossenheim
(Ortsteil
Schwabenheim
),
Edingen-Neckarhausen
,
Ladenburg
,
Ilvesheim
- Mannheim
(Stadtkreis):
Stadtteile
Seckenheim
,
Feudenheim
,
Neuostheim
,
Oststadt
,
Neckarstadt-Ost
,
Innenstadt/Jungbusch
,
Neckarstadt-West
Der Ur-Neckar entstand als
Stufenrand
-Gerinne infolge der allmahlichen Heraushebung des
Schwarzwaldes
und der damit verbundenen erosiven Ruckverlegung der Stufen des
sudwestdeutschen Schichtstufenlandes
. Er floss lange Zeit auf der durch die harten Kalke des
Muschelkalks
bedingten Hochflache der verschiedenen
Gaulandschaften
. Bei Horb wurde der Flusslauf durch die Grabenstruktur des sogenannten
Schwabischen
Lineaments
, das in etwa parallel zum Stufenrand der Schwabischen Alb verlauft, nach Nordosten abgelenkt. In der Folge tiefte sich der Neckar in die Muschelkalk-
Hochflachen
zwischen Rottweil und Rottenburg sowie in die jungeren
Keuper
- und Juraschichten im Nordosten ein und schuf im Bereich der morphologisch harten Kalke und Sandsteine enge
Durchbruchstaler
. Die Flussvertiefung wurde noch durch das weitere Aufdringen des Schwarzwaldes sowie durch ruckschreitende Erosion des von Norden angreifenden jungeren Neckarlaufs vorangetrieben, der bei Plochingen das Urneckar-System anzapfte (daher das Neckarknie), das uber die Ur
lone
zur
Urdonau
floss. Begunstigend in diesem Flussabschnitt wirkte auch der
Schurwaldgraben
, eine Randverwerfung des Fildergrabens, die sich als Gewasserleitlinie auswirkte.
Der heutige Unterlauf des Neckars war ehemals die Ur-
Enz
, bevor durch ruckschreitende Erosion eines bei Besigheim in die Ur-Enz fließenden Nebenflusses das Fluss-System des Ur-Neckars angezapft wurde. Die Enz wurde dadurch zum Nebenfluss des Neckars.
[11]
Einen Hinweis auf das ehemals weit nach Nordwesten reichende Flusssystem der Donau gibt auch die von Nordwesten nach Sudosten, also zur (Ur-)Donau hin verlaufende Eschach. Mit der Ruckverlagerung der Schichtstufen wurde sie von einem Neckar-Nebenbach angezapft und um etwa 90° nach Osten abgelenkt. Sie war also aus flusshistorischer Sicht nie ein Quellfluss des Neckars.
Bis noch etwa vor 2000 Jahren floss der Neckar im Bereich der
Oberrheinischen Tiefebene
durch eine Auenlandschaft mit einem Gewirr von Maandern, Schlingen, Altwassern und verlandeten Armen zwischen Rhein im Westen und Odenwaldfuß im Osten nach Norden und mundete erst nordlich von
Darmstadt
bei
Trebur
in den Rhein, also ungefahr 50 Kilometer nordlich der heutigen Mundung in Mannheim.
[12]
[13]
[14]
Auf Luftbildern ist das uber weite Strecken noch sehr gut zu erkennen.
Im 13. Jahrhundert lag die Mundung in den Rhein sudlich von Mannheim. In der Folge einer großen Uberschwemmung anderte der Neckar um 1275 seinen Lauf und mundet seitdem nordlich der Stadt in den Rhein.
[15]
Die
?Charte des alten Flußlaufs im Ober-Rhein-Thal“
zeigt die unterschiedlichen Flussverlaufe vom 6. Jhd. bis 1850 zwischen Speyer und Worms bzw. Heidelberg und Mannheim. Die letzte Anderung erfuhr der Neckar hier im Zusammenhang mit der
Rheinbegradigung
durch den ?Friesenheimer
Durchstich
“ westlich der heutigen
Friesenheimer Insel
. Zuvor mundete der Neckar im Bereich des heutigen
Industriehafens Mannheim
in den Rhein. Dessen neues Flussbett bedingte auch eine Verlegung des Neckars. Nachdem der Altneckar Anfang 1869 abgetrennt war, nahm der Neckar seinen Lauf durch den neuen Neckardurchstich, der 1880 endgultig fertiggestellt war.
[16]
Bemerkenswert ist der Wechsel zwischen Engtalabschnitten und Talweitungen. Die Engtaler sind uberwiegend durch die Eintiefung des Neckars in die Muschelkalkhochflache und den darunter liegenden
Buntsandstein
entstanden. Talweitungen bildete der Fluss im Bereich morphologisch weicher Tone und Mergel. Breite Talauen entstanden auch durch die starke Auffullung mit
Auelehmen
seit Beginn der Besiedlung in der
Jungsteinzeit
und die damit einhergehende
Entwaldung
und
Bodenerosion
.
Im Bereich der Engtaler fallen die
Talmaander
und
Umlaufberge
auf. Die Maander wurden vom Ur-Neckar gebildet, der auf der fast ebenen Muschelkalk-Hochebene trage dahinfloss. Sie bildeten wahrend der Eintiefungsphasen die morphologischen Grundstrukturen und sind im harten Muschelkalkgestein als Talmaander vom Fluss herausgearbeitet worden. Der bekannteste Umlaufberg ist der von
Lauffen
, dessen Maanderhals noch in historischer Zeit durchbrach und einen Wasserfall, ein
Laufen
, entstehen ließ. An den Prallhangen finden sich haufig Felsen, die von den Kalken des oberen Muschelkalks gebildet werden, wie beispielsweise die Felsengarten bei
Hessigheim
. Sie lagern auf den Mergeln und Tonen des mittleren Muschelkalks und konnen in ganzen Gesteinspaketen, sogenannten
Schollen
, hangabwarts zum Neckar hin
absacken
. Im Odenwald laufen von beiden Seiten enge
Schluchten
und
Klingen
auf den Neckar zu, so zum Beispiel die
Wolfschlucht
und die
Margarethenschlucht
.
Uber die
Landnutzung
der ebenen Talniederungen bestehen Konflikte. Es befinden sich dort nahrstoffreiche und aufgrund ihres gunstigen Gefuges fur den
Ackerbau
sehr gut geeignete Boden. Im stark reliefierten Neckarraum stellt das Neckartal aber die einzige Moglichkeit zum Bau von Verkehrsinfrastruktur dar. Große ebene Flachen sind allerdings auch fur die Anlage von Gewerbe- und Industrieanlagen gesucht. Des Weiteren unterliegen die Tallagen der Dynamik des Neckars und seiner Nebenflusse. Hochwasser konnen menschliche Nutzungen einschranken oder gefahrden. Der Fluss selbst erfullt schließlich auch eine Funktion als
Lebensraum
fur zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Die Tallagen blieben aufgrund der Hochwassergefahrdung lange Zeit unbesiedelt, wurden aber intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Wegeverbindungen verliefen meist uber die Hohen und querten die Taler nur, wo Furten uber den Neckar fuhrten. Erst die einsetzende
Industrialisierung
im 19. Jahrhundert brachte einen grundlegenden Nutzungswandel. Der Neckar wurde weitgehend begradigt, um der Hochwasser Herr zu werden und Flachen fur Industriebauten zu gewinnen. Gleichzeitig erfolgte der Bau von Bahnstrecken und Chausseen auch im Neckartal. In weiten Teilen wandelte sich die Landschaft des Neckartals von einer Kultur- in eine Industrielandschaft. Ein Beispiel dafur ist das Neckartal zwischen
Plochingen
und
Bad Cannstatt
, das von großen Verkehrsadern durchzogen ist. Auch Freizeiteinrichtungen mit großem Flachenbedarf wie die
MHPArena
, die
Hanns-Martin-Schleyer-Halle
oder der
Cannstatter Wasen
, Austragungsort des zweitgroßten Volksfests Deutschlands, haben dort ihren Platz gefunden. Der Begriff
Wasen
gibt einen Hinweis darauf, dass sich dort ehedem eine Auenwiese befand, auf der das Fest ausgetragen wurde. Markante Punkte der Industrielandschaft im Neckartal sind die hohen Schornsteine der
Kohlekraftwerke
Altbach/Deizisau
und
Heilbronn
sowie die Montagehallen des Daimler-Motorenwerks in Unterturkheim und das Audi-Werk in Neckarsulm.
Zum großen Teil werden die Tallagen aber auch heute noch ackerbaulich genutzt. Haufig erlauben sie den Anbau lukrativer Sonderkulturen wie Gemuse oder
Hopfen
, beispielsweise zwischen Rottenburg und Tubingen.
Ein Reibungspunkt ist der
Kiesabbau
in den Talniederungen. Einerseits werden dadurch landwirtschaftliche Flachen der Nutzung entzogen. Andererseits entstanden dadurch große Seen, die heute als Freizeiteinrichtungen gerne genutzt werden, zum Baden, Windsurfen und Angeln. Diese
Baggerseen
wurden auch zum Lebensraum von Vogeln, Amphibien und anderen Wasserlebewesen. Solche großen Baggerseen befinden sich beispielsweise im Neckartal bei
Kirchentellinsfurt
und zwischen
Freiberg am Neckar
und
Pleidelsheim
. Die Schotterkorper des Neckars haben aber auch eine bedeutende Rolle als Wasserspeicher. Sie werden vielerorts zur Trinkwassergewinnung genutzt.
Mit den Tallagen kontrastieren die meist steilen Hange, die uberwiegend bewaldet sind und daher unter forstwirtschaftlicher Nutzung stehen. Die sonnenexponierten Sudlagen sind haufig mit Wein bebaut und durch Trockenmauern terrassiert. Dort werden die regionalen Rotwein-Rebsorten
Trollinger
,
Schwarzriesling
und
Lemberger
angebaut, die traditionell in
Wurttemberg
auch am meisten getrunken werden. Besonders der mittlere Neckar um Besigheim und Lauffen ist durch teils extreme
Steillagen
gepragt, die nur in Handarbeit bewirtschaftet werden konnen.
Die Weinterrassen am Neckar liefern mit den Einzugsgebieten der Nebenflusse den großten Teil der Anbauflache des
Weinbaugebietes Wurttemberg
. Die Weinlagen im Unterlauf von Heinsheim bis Heidelberg zahlen zum
Anbaugebiet Baden
. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Weinbau im Neckartal noch weiter verbreitet. Von der Aufgabe fruherer Weinberge kunden heute noch die vielen
Weinbergsbrachen
insbesondere in ungunstigen Anbaulagen. Dort hat sich oft eine artenreiche Vegetation und Tierwelt wieder eingefunden. Ein Beispiel sind die Sudhanglagen des oberhalb des Neckars gelegenen
Spitzbergs
bei Tubingen.
Die Hanglagen des Neckartals sind oft auch bevorzugte Gebiete fur Wohnbebauung gehobener Anspruche, da sie weite und unverbaubare Ausblicke ermoglichen.
Der Fluss selbst wurde aufgrund seiner großen Bedeutung fur die Binnenschifffahrt (
siehe unten
) uber Jahrhunderte hinweg immer weiter ausgebaut. Mit dem Ausbau zur Großschifffahrtsstraße im 20. Jahrhundert verschwanden zwischen Plochingen und der Mundung auch die letzten freifließenden Abschnitte, der ganze Fluss ab Plochingen besteht heute nur noch aus staugepragten Bereichen.
Die vielfaltige Nutzung als
Brauchwasserressource
und
Wasserstraße
sowie zur
Wasserkraftgewinnung
brachte erhebliche Eingriffe in das
okologische
Gefuge des Flusses mit sich. Mehrere Initiativen setzen sich fur die
Renaturierung
des Neckars, die okologische Aufwertung des Flusssystems, die Verbesserung der
Wasserqualitat
, verbesserten
Hochwasserschutz
und die Schaffung attraktiver
Naherholungsgebiete
entlang des Flusses ein. Auch wenn erst unlangst damit begonnen wurde, den Neckar im Rahmen der bundesweiten
Kampagne Lebendige Flusse
und der Aktion
Lebendiger Neckar
von seinem teilweise vorhandenen Betonkorsett zu befreien, so konnte der Fluss doch schon als Naherholungsgebiet und als Lebensraum fur Tiere und Pflanzen streckenweise neu entwickelt werden. Der Neckar gilt zwar weithin als Symbol bedrohter Natur ? nirgendwo in Deutschland findet sich etwa eine hohere Kraftwerksdichte ?, doch wurden inzwischen zahlreiche Naturschutzgebiete ausgewiesen und einzelne Uferabschnitte renaturiert.
Bei einem Sauerstoffgehalt unterhalb 4 mg/l werden die Kraftwerksbetreiber dazu veranlasst, mit speziell ausgelegten Turbinen, das Wasser zu beluften. Dadurch gab es im Neckar in den letzten 20 Jahren (2003) kein Fischsterben mehr durch Sauerstoffmangel.
[17]
Im Neckartal gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete. Allerdings umfassen nur wenige auch tatsachlich Abschnitte des Gewasserbetts des Neckars selbst. Dies trifft nur in neun Schutzgebieten zu:
- Schwenninger Moos
, Schwarzwald-Baar-Kreis, ca. 1 km
- Neckarburg
, Landkreis Rottweil, ca. 1,7 km
- Altneckar
, Landkreis Ludwigsburg, ca. 4,3 km
- Altneckar Horkheim
, Landkreis Heilbronn und Stadt Heilbronn, ca. 3,4 km
- Altneckar Heidelberg-Wieblingen
, Heidelberg, ca. 3,0 km
- Altneckar Worth-Weidenstucker
, Heidelberg, Rhein-Neckar-kreis ca. 1,5 km
- Neckaraue zwischen Botzheimer Wasen und Obere Worth
, Rhein-Neckar-Kreis, ca. 600 m
- Altneckarschleife-Neckarplatten
, Rhein-Neckar-Kreis, ca. 2,8 km
- Worthel
, Mannheim, ca. 900 m.
Damit stehen ca. 19,2 km von 362,3 km und damit 5,3 % der gesamten Fließstrecke des Neckars unter Naturschutz.
Ungefahr 82,7 km der Fließstrecke des Neckars liegen innerhalb von FFH-Gebieten, das entspricht 22,8 %. Die FFH-Gebiete, die vom Neckar durchflossen werden, sind:
- Baar, Eschach und Sudostschwarzwald
, ca. 3,3 km
- Neckartal zwischen Rottweil und Sulz
, ca. 27,4 km
- Horber Neckarhange
, ca. 0,5 km
- Neckar und Seitentaler bei Rottenburg
, ca. 17,1 km
- Spitzberg, Pfaffenberg, Kochhartgraben und Neckar
, ca. 5,0 km
- Nordliches Neckarbecken
, ca. 7,8 km
- Odenwald bei Hirschhorn
, ca. 9,2 km
- Unterer Neckar Heidelberg-Mannheim
, ca. 12,8 km
Der Neckar dient als Lebensstatte fur mehrere durch die FFH-Richtlinie geschutzte Tierarten. Im Oberlauf zwischen Rottweil und Tubingen lebt die
Groppe
im Neckar.
[18]
[19]
Der Altneckar bei Pleidelsheim und Horkheim ist Lebensstatte des
Bitterlings
.
[20]
Im Unterlauf bei Mannheim und Heidelberg wurden zudem
Rapfen
,
Meerneunauge
und
Flussneunauge
nachgewiesen.
[21]
Auch der Biber lebt mittlerweile wieder im Neckar.
[22]
Der Neckar fließt zudem durch die drei europaischen Vogelschutzgebiete
Baar
,
Pleidelsheimer Wiesental mit Altneckar
und
Unteres Neckartal bei Hirschhorn
. Der Neckar fließt insgesamt auf einer Strecke von 19,1 km bzw. 5,3 % der Gesamtstrecke durch Vogelschutzgebiete.
Das Neckartal wirkt als
Kaltluftsenke
, das heißt bei Strahlungswetterlage fließt die schwerere nachtliche Kaltluft, die sich auf wenig bewachsenen Hochflachen und Kuppen gebildet hat, in die Tallagen ab und sammelt sich dort. Derartige ?Kaltluftseen“ konnen besonders in der kalten Jahreszeit zur
Nebelbildung
beitragen, wahrend auf den Hohen ringsum die Sonne scheint. Die
Orographie
des Neckartales begunstigt solche Inversionswetterlagen.
Andererseits ist das Neckartal beruhmt fur sein
Weinbauklima
. Der Anbau des Wurttemberger Weins ist im Wesentlichen auf die sudexponierten Hanglagen mit hohem Strahlungsgewinn im Neckartal und seinen Nebentalern beschrankt. Zu fruheren Zeiten war der Weinbau im Neckarraum weiter verbreitet. Der Weinbau ist sehr arbeitsintensiv und in Wurttemberg heute nur noch in den besten Lagen gegen das Ausland konkurrenzfahig.
Zahlreiche Ausgrabungen von Hafenanlagen und Funde lassen darauf schließen, dass bereits zur Romerzeit seit Mitte des 1. Jahrhunderts, besonders auf dem unteren Neckar, eine Neckarschifffahrt zu Tal existierte, vornehmlich wohl zum Transport von Baumaterial fur den Limes und Proviant. Danach durften die Franken die Neckarschifffahrt wieder in Gang gebracht haben.
Ab etwa 1100 ist die Nutzung des Neckars als Wasserstraße mit
Treidelkahnen
und
Holzfloßen
belegt. Der Fluss war schon im Hochmittelalter im Bereich einiger Stadte durch Stauwehre gesperrt. In Heilbronn wurde im Jahr 1146 ein Hafen erstmals erwahnt. Das
Neckarprivileg
Kaiser
Ludwigs des Bayern
gewahrte 1333 der Reichsstadt das Recht auf den Bau eines Stauwehres. Dieses blockierte den durchgehenden Verkehr auf dem Fluss, was uber mehrere Jahrhunderte ein Argernis fur andere Anrainer darstellte. Das Durchfahrtsrecht fur
Floßer
musste daher vertraglich festgelegt werden. 1342 schlossen Wurttemberg, die
Markgrafschaft Baden
und die Reichsstadt Heilbronn einen Floßvertrag zur Offnung des Neckars fur Floße zwischen Besigheim und Heilbronn. Ein Vertrag von 1476 zwischen der Reichsstadt Esslingen, Wurttemberg und Osterreich vereinbarte ebenfalls freien Floßhandel. Das letzte Floß fuhr am 26. Oktober 1899 durch Tubingen den Neckar hinab.
[23]
Das Holz aus dem ostlichen
Nordschwarzwald
verbrachten die Floßer uber Neckar und Rhein bis nach
Holland
, wo der Schiffbau wegen der dort aufbluhenden Seefahrt viel Holz benotigte. Das
Brennholz
aus dem
Schurwald
wurde in Plochingen zu bis zu 260 Meter langen Floßen zusammengestellt. In Tubingen wurden die Neckarfloßer von den Studenten mit dem Spottruf ?
Jockele
sperr, sonscht gibt’s an saumaßige Elleboge“ geneckt, was so viel heißt wie ?Jockele brems, sonst gibt es einen schlimmen Ellenbogen“, ein durch Unachtsamkeit entstandenes klappmesserartiges Verklemmen der miteinander vertauten Floße im Fluss.
[24]
In der Mitte des 16. Jahrhunderts gewann der Neckar mit dem einsetzenden oberdeutschen Handel als Schifffahrtsweg an Bedeutung. Trotz vieler Eingriffe in den Flusslauf zur Verbesserung der Schifffahrt konnte der von einem
Leinpfad
begleitete Fluss wegen gefahrlicher Stromschnellen und Untiefen nur von kleineren
Treidelschiffen
befahren werden, die meist auch nur bis Heilbronn verkehrten.
Die Schiffbarmachung des oberen Neckars betrieb dann Herzog
Christoph
von Wurttemberg, der 1553 von Kaiser Karl V. die notige Erlaubnis erhielt. Die Stadt Heilbronn beharrte jedoch weiterhin auf ihren Rechten, so dass der Fluss bei Heilbronn versperrt und der obere Neckar und damit auch Wurttemberg vom Schiffsverkehr vom Rhein her abgeschnitten blieben. Alle verschifften Guter unterlagen dem Heilbronner
Stapelrecht
. Im spaten 16. Jahrhundert verfolgte Herzog
Friedrich
von Wurttemberg ebenfalls Plane zur Schiffsdurchfahrt, verwarf diese jedoch 1598 und plante stattdessen, in
Kochendorf
einen wurttembergischen Handelshafen aufzubauen ? ebenso erfolglos wie sein Nachfolger
Eberhard III.
, der einen wurttembergischen Hafen in
Untereisesheim
anstrebte. In den Notzeiten des 17. Jahrhunderts war die Schifffahrt unbedeutend.
Unmittelbar oberhalb von Mannheim waren wegen haufiger Hochwasser Regulierungen notwendig. Nach 1622 wurden kleinere Korrekturen bei den damaligen Neckarschleifen zwischen
Feudenheim
und der heutigen
Friedrich-Ebert-Brucke
vorgenommen. Hochwasser uberflutete weiterhin die Stadt bedrohlich, zuletzt 1784 und 1789. Entspannung brachte ab 1794 die Begradigung mit vier Durchstichen, verbunden mit Absenkungen der Flusssohle sowie Befestigungsmaßnahmen und Dammen.
[25]
Nach Konsolidierung der Verhaltnisse im 18. Jahrhundert verkehrten auf dem unteren Neckar regelmaßig kurpfalzische Marktschiffe. Auf dem oberen Neckar fuhren um 1720 fur einige Jahre regelmaßig Schiffe zwischen Heilbronn und Cannstatt; die Ausdehnung der Neckarschifffahrt auf das wurttembergische Plochingen und den Flusslauf oberhalb scheiterte an der Reichsstadt Esslingen. Wahrend der kurpfalzische Schiffsverkehr auf dem unteren Neckar recht erfolgreich war, wurde derjenige auf dem oberen Neckar rasch wieder eingestellt, da der Fluss hier noch nicht zureichend fur eine Schifffahrt ausgebaut war und auch keine Mittel fur den weiteren Ausbau zur Verfugung standen. Wahrend einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs im spaten 18. Jahrhundert schlossen Wurttemberg und die Kurpfalz einen Handelsvertrag, um
die Neckarschifffahrt zwischen Mannheim und Cannstatt in Gang zu bringen
. 1782 einigten sich Wurttemberg, die Kurpfalz und die Reichsstadt Heilbronn bei einer Konferenz in Heidelberg auf Erleichterungen im Neckarhandel, die jedoch nur administrativer Natur waren. Der Neckar bei Heilbronn blieb weiterhin durch das dortige Wehr versperrt.
Die Zeiten
Napoleons
um 1800 brachten in Sudwestdeutschland der Neckarschifffahrt einen Niedergang. Zwar behinderten nun ? weil weite Teile des unteren Neckargebiets an
Baden
gefallen waren und die Reichsstadte Heilbronn und Esslingen an
Wurttemberg
? die vielen Streitigkeiten und Hindernisse der vorigen Kleinstaaten nicht mehr den Handel. Doch wurden wahrend der
Kontinentalsperre
die Schifffahrt beschrankt und Schiffe und Schiffsgerat beschlagnahmt. Die Einrichtung des
Mannheimer Stapels
im Jahre 1808 verschaffte Mannheimer Kaufleuten die Kontrolle uber nahezu den gesamten Neckarhandel. Wahrend der
Befreiungskriege
verkehrten lediglich noch kleine Schiffe auf dem Neckar, uberwiegend fur militarische Transporte. Der
Wiener Kongress
forderte 1814/15 die Freiheit des Verkehrs auf Neckar und Rhein.
1819?1821 wurde in Heilbronn der 550 Meter lange
Wilhelmskanal
zur Umgehung des gesamten Wehrbereichs mit den vielen Muhlen gebaut, der so den Neckar vom Rhein und nach weiteren Flussbaumaßnahmen bis hinauf nach
Cannstatt
durchgangig schiffbar machte. Ein Sperrtor am oberen Ende des Kanals konnte ihn bei Hochwasser zum Schutzhafen machen, der schon 1829 zu einem Umschlaghafen ausgebaut wurde. 1827 wurde der
Mannheimer Stapel
aufgehoben, wodurch die Neckarschiffer wieder freien Zugang zum Rhein erhielten. Die
Rheinschiffahrtsakte
von 1831 und in deren Folge die
Neckarschiffahrtsordnung
von 1832 brachten durch vereinfachte Regelungen und Zolle einen erheblichen Aufschwung fur die Schifffahrt. Doch galt der Fluss wegen seiner Untiefen und Stromschnellen als einer der gefahrlichsten in Deutschland. 1836 wurde die
Neckarschiffergilde
aufgelost, die seit 1810 versucht hatte, ein Monopol auf den Neckarhandel zu gewinnen. Mit der Ratifizierung der Neckarschiffahrtsordnung 1842 wurden alle Gilden und Zunfte aufgehoben und damit Gewerbefreiheit auf dem Neckar geschaffen.
Ab 1841/42 betrieb die Heilbronner
Neckar-Dampfschifffahrt
einen regelmaßigen Personen- und Stuckgutverkehr auf dem Neckar von Heilbronn bis Mannheim. Obwohl hierfur moderne Dampfschiffe eingesetzt wurden, zogen weiterhin Pferde auf dem Leinpfad die schwereren Lastkahne flussaufwarts, weil die Dampfschiffe dafur noch nicht stark genug waren.
Die Konkurrenz der Eisenbahn machte Dampfer wie Treidelkahne in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts nach und nach unwirtschaftlich. Ihre Bedeutung behielt dagegen die Neckarfloßerei, die sich jedoch auch an die Eisenbahnzeit anpasste. Weil die Stamme aus dem Schwarzwald mehr und mehr mit der Bahn nach Heilbronn gelangten und erst von dort ihre Weiterreise auf dem Wasser antraten, wurde in Heilbronn noch 1875 ein neuer Floßhafen errichtet. Oberhalb Esslingens hatte die Floßerei nur noch geringe Bedeutung, das letzte Floß passierte die Stadt am 28. Oktober 1899.
Einen neuen Aufschwung, trotz des Baus der Bahnlinie am Neckar entlang, brachte der Neckarschifffahrt die 1878 begonnene
Neckar-Kettenschleppschifffahrt
. Zwischen Mannheim und Heilbronn konnten sich Dampfschlepper mit angehangten Kahnen nun an einer 115 km langen, im Fluss verlegten Kette flussaufwarts ziehen. Die Dauer der Fahrt von Mannheim nach Heilbronn verkurzte sich dadurch auf zwei bis drei Tage; auf den von Pferden gezogenen Schiffen hatte sie vorher funf bis acht Tage gedauert. Oft mangelte es aber an der notwendigen Wassertiefe. Der Volksmund nannte die
Kettenschlepper
Neckaresel
. Die letzte Kettenschifffahrt wurde noch 1933?1935 zwischen Neckargerach und der Schleuse Kochendorf betrieben.
Die motorisierte
Guterschifffahrt
auf dem Neckar begann im Jahre 1925. Das erste
Motorguterschiff
uberhaupt auf dem Fluss wurde von den Brudern
Ludwig
(1887?1955) und
Jakob Gotz
(1890?1977) bereits 1924 auf der
Anderssen Werft
in Auftrag gegeben sowie 1925 in Dienst gestellt und auf den Namen
Gebruder Gotz
getauft.
[26]
[27]
Das Gutermotorschiff fuhr fur die 1920 gegrundete Reederei
Ludwig und Jakob Gotz
, eine der erlauchtesten
Reedereien
am Neckar,
[28]
die ebenfalls am Ausbau des Flusses zur Großschifffahrtsstraße beteiligt war.
[29]
1946 wurde die erste Ladung
Kohlen
nach dem
Zweiten Weltkrieg
, die fur den Neckar als Ladungsauftrag vergeben wurde, von Johann Friedrich Boßler mit seinem Motorguterschiff
Elisabeth
transportiert.
[30]
Um besonders dem aufstrebenden Industrierevier um Stuttgart einen vollschiffigen Wasserstraßenanschluss zu verschaffen, begannen erste Planungen zur Stauregelung (fruher: Kanalisierung) des Neckars zwischen Mannheim und Plochingen bereits 1904 mit dem Ziel, weitgehend unabhangig von Natureinflussen wie Niedrigwasser und Treibeis verkehren zu konnen. Mit dem wurttembergischen Beitrag wurde 1905
Otto Konz
(1875?1965) beauftragt, der dem Neckarausbau zeitlebens verbunden blieb. Eine Denkschrift von 1910 sah die Auslegung fur Schiffe bis zu 1000 Tonnen vor; nach Planen von 1919 wurde der Verkehr fur das 1200-t-Schiff vorgesehen.
Da in der
Weimarer Reichsverfassung
1919 der Neckar als Reichswasserstraße vorgesehen war (offiziell ab 1. April 1921), wurde 1920 eine reichsunmittelbare Neckarbaudirektion errichtet, deren Leiter Otto Konz wurde. 1921 vereinbarten das Reich, die Neckaruferstaaten Wurttemberg, Baden und Hessen in einem Staatsvertrag den Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtsstraße. Im selben Jahr grundeten sie zur Finanzierung der Bauvorhaben die Neckar AG mit Darlehen vom Reich, den drei Landern und einigen Kommunen. Als Gegenleistung erhielt die AG das Recht, die von ihr zugleich ausgebauten Wasserkrafte bis 2034 auszunutzen und mit dem Gewinn die Baudarlehen zu tilgen; dies Recht geht dann auf die Bundesrepublik Deutschland uber. Zum Vorstand der Neckar AG wurden
Otto Hirsch
aus dem wurttembergischen Innenministerium und Otto Konz gewahlt. Fur die Gestaltung der Staustufe Heidelberg mit Rucksicht auf das weltberuhmte Stadtbild und um die weiteren Staustufen bis Heilbronn mit Natur und Landschaft in Einklang zu bringen, fungierte
Paul Bonatz
(1877?1956) als Architekt.
1921 begannen umgehend die Bauarbeiten auf der ganzen Strecke. 1935 waren auf 113 km Lange die ersten elf Staustufen zwischen Mannheim und dem neuen Kanalhafen in Heilbronn vollendet. Dieser Kanalhafen wurde beim spateren Weiterbau zum Schleusenkanal Heilbronn.
Durch die Erweiterung des Neckars zur Großschifffahrtsstraße entwickelte sich ein
Schiffsbau
exklusiv fur den Passagierverkehr auf dem Fluss.
[31]
Bereits im Jahr 1926 grundeten die Bruder
Georg
(1881?1946) und
Andreas Boßler
(1884?1961) die
Personenschiffahrt Gebr. Bossler
, damit zahlen sie zu den Pionieren der Passagierschifffahrt am Neckar.
[32]
[31]
Wahrend der Fluss ausgebaut und die Staustufen am Neckar errichtet wurden, entstand von 1935 bis 1938 die
Neckar-Enz-Stellung
, eine aus rund 450 Bunkern bestehende Verteidigungsanlage gegen von Westen anruckende Feinde, die sich zwischen
Eberbach
und
Besigheim
auf das naturliche Hindernis des Neckars stutzte und von dort weiter aufwarts bis
Enzweihingen
dem Lauf der
Enz
folgte.
Auch bei Plochingen am oberen Ende der vorgesehenen Schifffahrtsstraße begann man mit Ausbauarbeiten, und es gab daruber hinausgehende Plane, auch noch die
Fils
zwischen Plochingen und
Goppingen
schiffbar zu machen. Das Gelande fur einen Hafen bei Goppingen blieb bis 1978 raumplanerisch reserviert. Neckar-Baudirektor Konz ließ auch eine Untertunnelung der
Schwabischen Alb
fur eine Schifffahrtsverbindung nach
Ulm
an der Donau planen, um so einen Wasserweg zwischen Oberrhein und oberer Donau zu schaffen, wie es der Staatsvertrag von 1921 vorsah. Diese Plane wurden aber ab 1968 nicht weiter verfolgt.
Nach 1935 ging der Ausbau nur zogerlich weiter; bis 1943 wurden noch sechs Staustufen oberhalb Heilbronn gebaut, doch ohne Schleusen. Hirsch wurde aus dem Amt gedrangt und 1941 im
KZ Mauthausen
ermordet, Konz ging aufgrund nationalsozialistischer Repressionen 1938 freiwillig in einstweiligen Ruhestand. Die Bauarbeiten blieben wahrend des Zweiten Weltkrieges weitgehend eingestellt.
Erst ab 1948 wurde die Stauregelung des Neckars oberhalb von Heilbronn fortgefuhrt, bis 1952 abermals durch Otto Konz. Der Abschnitt bis Stuttgart war 1958 vollendet, und der Hafen Stuttgart wurde durch den Bundesprasidenten
Theodor Heuß
gemeinsam mit Otto Konz eroffnet. Nach Eroffnung des Hafens Plochingen 1968 war das Ausbauziel fur den Neckar nach 47-jahriger Bauzeit erreicht. Der Fluss war an insgesamt 27 Stufen aufgestaut und damit von Mannheim bis Plochingen zur Großschifffahrtsstraße geworden.
Jede Staustufe besteht aus einem Flusswehr mit zwei bis sechs Offnungen und unterschiedlichen Verschlusskorpern, einer Doppelschleuse und einem ferngesteuerten Wasserkraftwerk nebeneinander. An sieben Staustufen, wo ein großerer Aufstau gelandehalber nicht moglich war, gibt es einen parallelen Schleusen- und Kraftwerkskanal von 1,5 bis 7,5 km Lange, das Flussbett selbst dient als Wehrarm. An weiteren zwei Stufen gibt es einen Durchstich, der eine Flusskrummung abschneidet. Insgesamt verlaufen von der Strecke vom Rhein bis hinauf zur Remsmundung lediglich 17 % in einem kunstlichen Gewasserbett, es dominiert hier also der Flusscharakter. Auf den letzten 32 km der Wasserstraße im Bereich des wasserarmen Flussoberlaufs, der gleichzeitig wirtschaftlich stark beansprucht ist, musste sie dagegen fast vollstandig kunstlich angelegt werden.
Der Neckar (Ne) wird nach abschnittsweiser Ubernahme von der Neckar AG seit 1970 von Mannheim bis Plochingen als
Bundeswasserstraße
[33]
von den Wasser- und Schifffahrtsamtern
Stuttgart
und
Heidelberg
verwaltet. Der Bund ist Eigentumer der Wasserstraße. Auch Sportboote einschließlich Paddel- und Ruderboote unterliegen der auf dem Neckar geltenden
Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung
, die beispielsweise die Kennzeichnungspflicht und die Vorfahrtsregeln umfasst. 159 Wasserentnahmen und 628 Wassereinleitungen zeigen die starke wasserwirtschaftliche Nutzung an.
Auf dem Neckar, der vom km 201,5 bei Plochingen bis zur Mundung (km 0) heute als
Wasserstraße des Typs Va
klassifiziert ist, transportierten im Jahr 2012 7332 Binnenschiffe insgesamt 7,5 Millionen t. Den großten Ladungsanteil hatten Baustoffe (1,9 Millionen t) und Kohle (1,6 Millionen t) sowie Salz (1,3 Millionen t). Es wurden 21.000
TEU
Container transportiert.
[34]
Fur Touristen verkehren Ausflugsschiffe verschiedener Unternehmen. Auf dem Oberen Neckar wird die Personenschifffahrt durch das Unternehmen
Neckar-Kapt’n
abgewickelt.
Am 8. Dezember 1954 wurde die
Neckarhafen Plochingen GmbH
gegrundet. Von 1960 bis 1963 wurde die letzte Staustufe bei
Deizisau
gebaut. Der Bau des
Neckarhafens Plochingen
begann am 29. April 1964. Das erste Schiff legte am 12. Juli 1968 in Plochingen an, nachdem es zuvor von Gertrud Hartung, der Frau des Burgermeisters, auf den Namen
Plochingen
getauft worden war. Im Hafen erwirtschafteten 2004 etwa 15 Firmen einen summierten Jahresumsatz von etwa 500 bis 600 Millionen Euro.
Der
Neckarhafen Stuttgart
wurde in zwei Abschnitten erbaut, von 1954 bis 1958 und von 1966 bis 1968. Das Hafengebiet erstreckt sich uber eine Gesamtflache von 100 ha, seine drei Becken bedecken einschließlich der Bundeswasserstraße eine Wasserflache von 30,7 ha.
Den ersten
Cannstatter
Hafen am Muhlgrun weihte Herzog
Eberhard Ludwig
im Jahre 1713 ein. Er blieb unbedeutend.
Der Hafen Heilbronn ist mit einer Betriebsflache von 78 ha und einer Kailange von 7,2 Kilometern der nach dem Umschlag siebtgroßte Binnenhafen Deutschlands (Stand 2010) und der großte Hafen am Neckar. Uber 50 % des Umschlags am Neckar erfolgen hier, das sind rund 4 Millionen Tonnen pro Jahr. Etwa 60 % des Umschlags fallen auf den
Binnenhandel
, der Rest auf internationale Guter und Waren. Neben Roh- und Baustoffen (
Kohle
,
Salz
) werden unter anderem Getreide, Eisen, Stahl und Holz verladen.
[35]
Der Mannheimer Hafen ist einer der bedeutendsten Binnenhafen Europas und der zweitgroßte in Deutschland. Der Hafen hat eine Wasserflache von 267,9 ha, dazu kommen 863,5 ha Landflache. Knapp 500 Unternehmen mit 20.000 Arbeitsplatzen haben sich im Hafengebiet niedergelassen. 1968 wurde hier das erste
Container
-Terminal in einem Binnenhafen eroffnet. Hinzu kommt eine
RoRo
-Anlage und seit 1991 ein
KLV
-Terminal. 2010 wurden wasserseitig 7,64 Millionen t Guter umgeschlagen.
[36]
Den großten Anteil daran hatten Steinkohle mit 2,2 Millionen t, Nahrungs- und Futtermittel mit 0,92 Millionen t und chemische Erzeugnisse mit 1,59 Millionen t. Am Containerterminal wurden wasserseitig 120.568 Einheiten umgeschlagen.
[37]
Die Hafenbecken verteilen sich rund um die Neckarmundung an Rhein und Neckar. Den Gesamtkomplex erganzt der
Ludwigshafener Rheinhafen
, der sich direkt gegenuber auf der linksrheinischen Seite befindet.
Die maximale Große der auf dem Neckar fahrenden Binnenschiffe ist durch die Abmessungen der
Schleusenkammern
der 27 Staustufen begrenzt, die in der Regel 110 Meter lang und 12 Meter breit sind; die zulassigen Fahrzeugabmessungen sind deshalb 105 m × 11,45 m. Seit 1952 erhielten fast alle Schleusen eine zweite Kammer und wurden so zu Doppelschleusen. An 23 von ihnen wird zur Wasserersparnis im Verbund geschleust, d. h. fast 50 Prozent des Wassers aus der jeweils vollen Kammer wird zum Fullen der leeren Kammer verwendet (sog.
Zwillingsschleusen
). Zur Vermeidung von Schiffsstau an der Neckarmundung erhielt die Eingangstaustufe
Feudenheim
1973 eine weitere Schleuse mit den Abmessungen 190 m × 12 m. Die Staustufen folgen einander im mittleren Abstand von gut sieben Kilometern (zwischen 0,9 und 13,7 km, siehe Tabelle) und dienen der Uberwindung eines Hohenunterschieds von 160,70 m bis zum Rhein bei Niedrigwasser. Die Fahrrinnentiefe betragt seit 2000 durchgehend 2,80 m, so dass etwa der Hafen Stuttgart von Großmotorschiffen des Rheins angelaufen werden kann, die bei einem Tiefgang von 2,60 m eine Tragfahigkeit von rund 2200 t haben.
Es gibt den Beschluss, die Schleusen zu renoviert und teilweise zu erweitern. Insgesamt wollte der Bund fur dieses Projekt 575 Millionen Euro investieren. Fur die Umsetzung wurde 2007 das Amt fur Neckarausbau Heidelberg (seit 2020
Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg
) gegrundet. Um den Neckar fur 135 m lange Schiffe befahrbar zu machen, sollte an jeder Doppelschleuse eine Kammer verlangert werden. Daruber hinaus sollen die alten Kammern saniert sowie einzelne Streckenabschnitte und Wendestellen ausgebaut werden. Die Schleusen zwischen Mannheim und Heilbronn sollten bis 2026 verlangert werden.
[38]
Im September 2023 wurde bekannt, dass das Bundesverkehrsministerium die Plane zur Verlangerung der Schleusen vorerst gestoppt hat.
[39]
Die
Schleuse Gundelsheim
wurde 2012 mit dem Titel ?wassersportfreundlichste Schleuse“ ausgezeichnet.
Tabelle der Schleusen am Neckar mit Flusskilometern und
Stauzielen
in Metern uber Normalnull (
NN
) und
Fallhohen
in Metern.
[40]
Im Gegensatz zu anderen Wasserstraßen wie
Mosel
oder
Main
gibt es außer in Bad Cannstatt keine Bootsschleusen. Deshalb werden normalerweise Motoryachten und Segelboote in den Schiffsschleusen mitgeschleust. Die an den anderen 26 Staustufen eingerichteten
Bootsschleppen
sind oft in schlechtem Zustand oder sogar unbenutzbar. Mancherorts konnen Kanus bei Erlaubnis durch das Schleusenpersonal ebenfalls die Schleusen mitnutzen, insbesondere bei Gruppenfahrten.
Seit 2004 steuert und uberwacht die Fernbedienzentrale in Stuttgart-Oberturkheim (FBZ) die Schleusen von Deizisau bis Stuttgart-Hofen am oberen Neckar.
Fur die Berufs- wie die Freizeitschifffahrt sind die Wasserstande des Neckars entscheidend fur seine Befahrbarkeit. Laut Hochwassermeldeordnung (HMO) des Landes Baden-Wurttemberg gelten folgende
Hochwassermeldehohen
an den
Pegeln
:
Pegel
|
Wasserstand
|
Abfluss
|
Telefonansage
|
Rottweil
[41]
|
230 cm
|
?77m³/s
|
?0741-8730
|
Horb
[42]
|
270 cm
|
108 m³/s
|
07451-19700
|
Kirchentellinsfurt
[43]
|
330 cm
|
?
|
07121-19700
|
Plochingen
[44]
|
300 cm
|
290 m³/s
|
07153-19429
|
Lauffen
[45]
|
500 cm
|
600 m³/s
|
07133-19429
|
Gundelsheim
[46]
|
340 cm
|
?
|
06269-19429
|
Pegel Plochingen
Der Pegel Plochingen (seit 1905) lag als einziger Pegel an der Wasserstraße Neckar im freien Gefalle. Im Jahre 1962 wurde das bewegliche Wehr Deizisau errichtet. Um die Stauschwankungen fernzuhalten, baute man eine Schwelle rund 100 m unterhalb der Straßenbrucke Plochingen und verlegte den Pegel dorthin. Das große Hochwasser im Februar 1970 zerstorte diese Schwelle aus Schuttsteinen. Da die Kosten fur den Neubau einer Schwelle aus Beton zu hoch erschienen, fand man eine wirtschaftlichere Losung. Aus den Wasserstanden und Abflussmengen an den Pegeln Wendlingen (Neckar-km 206,5 ? fur den Neckar-Oberlauf) und Reichenbach (Fils-km 2,5 ? fur die zulaufende Fils) werden algorithmisch Wasserstande und Abflussmengen fur den alten Pegel Plochingen berechnet und veroffentlicht.
Hochwasser
- 1824: Das schwerste uberlieferte Hochwasser im Neckargebiet fand im Oktober 1824 statt. Abschatzungen ergeben ein HQ
4000
, also ein
4000-jahrliches Ereignis
.
[47]
- 1709: Vom 18. Januar bis 28. Januar und vom 31. Januar bis 13. Februar sowie kurz nach dem 13. Februar bis 23. Marz 1709 war der Neckar zugefroren.
[48]
Die Wasserkraft des Neckars trieb eine Vielzahl von Muhlen an, die teilweise heute noch erhalten sind:
- In
Rottweil
bestand seit dem 15. Jahrhundert eine
Pulvermuhle
, die 1863 in der
Pulverfabrik Rottweil
aufging.
- In
Gundelsheim
gibt es das Gebaude der
Alten Neckarmuhle
von 1604. Der Muhlenbetrieb wurde nach der Neckarregulierung eingestellt. Der letzte Muller war Meister Batz um 1935/36. Technik ist dort keine mehr vorhanden, zeitweise wurde das Gebaude gastronomisch genutzt. Sehenswert am Gebaude sind noch ein großer Wappenstein und alte Inschriften.
[49]
Zumindest seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als Kraftwerke die historischen Muhlen verdrangten, wird am Neckar großtechnisch Strom aus Wasserkraft gewonnen. Es gibt mehrere uberregional bekannte Wasserkraftwerke am Neckar:
- In Horb wurde an der Inselspitze auf Hohe der Schillerstraße im Februar 2010 mit dem Bau eines Wasserkraftwerks begonnen, das seit 13. April 2011 offiziell Strom aus Wasserkraft liefert. Rund 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr soll das Wasserkraftwerk kunftig produzieren. Dies reicht aus, um rund 600 Vierpersonenhaushalte mit Strom zu versorgen. Zusammen mit den beiden bereits bestehenden, sanierten Anlagen verfugt es uber eine durchschnittliche Gesamtleistung von 437 kW. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro.
[50]
- Im Rottenburger Ortsteil
Bad Niedernau
befindet sich das
Wasserkraftwerk Bad Niedernau
.
- In
Rottenburg am Neckar
stehen die beiden Kraftwerke
Beim Preußischen
und
Tubinger Straße
.
- In
Kiebingen
betrieb die
Rottenburger
Uhrenfabrik
Junghans
seit 1903 ein
eigenes Kraftwerk
, das auch heute noch Strom produziert. Fur die Uhrenfabrik war das durch Wasser und Dampf angetriebene Kraftwerk uberdimensioniert, so dass der uberschussige Strom verkauft wurde. Heute steht das historische Maschinenhaus unter Denkmalschutz. Trotz seines Alters ist das Kraftwerk eine hochmoderne Anlage mit drei Besonderheiten: Es hat eine innovative Schaufelform der Turbinen, die mithilfe von Computersimulationen entwickelt wurde, spezielle Thordon-Turbinenlager sowie ein luftgefulltes Schlauchwehr. Ein Fischpass stellt seit der Modernisierung die Durchgangigkeit an der Stauanlage fur Fischwanderungen wieder her.
[51]
- Zwischen Hirschau und Tubingen stehen das
Flusskraftwerk bei Tubingen-Hirschau
und das im Jahr 1930 erbaute
Wasserkraftwerk Rappenberghalde
. Es wurde 1999 generalsaniert, und heute erzeugen seine zwei Kaplan-Turbinen zusammen mit der Restwasserturbine am vorgelagerten Wehr in Hirschau zusammen etwa 7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Pro Sekunde fließen uber einen 1,7 Kilometer langen Zuleitungskanal 22 Kubikmeter Wasser in das Kraftwerk. Das Kraftwerk nutzt das Flussgefalle des Neckars von 7,5 Metern.
[52]
- Beim
Wasserkraftwerk Neckarwerk
in
Tubingen
wurde im Rahmen der Neckarregulierung das Stauwehr in den Jahren 1910/1911 als eine der ersten
Walzenwehrkonstruktionen
in Deutschland errichtet. Es dient der Stromerzeugung und der Kontrolle des Flusses. Durch das Stauwehr kann die Wasserfuhrung des Neckars im Tubinger Zentrum gut reguliert werden. Vor dem Bau des Wehrs war der Neckar voller Kiesbanke und hatte eine sehr flache Uferzone. Dieses sieht man auf vielen Aufnahmen und Zeichnungen vor dem Bau. Auch die Hochwasser, die immer wieder die damals wenigen Gebaude im Wohrd uberschwemmten und teilweise die Neckarbrucke gefahrdeten, wurden mit diesem Wehr und den anderen Wehren des Neckars (z. B. in Rottenburg) verhindert. Fur Fische gibt es eine nachtraglich hinzugefugte Fischtreppe. Die Fußgangerbrucke uber das Wehr ist eine wichtige Verbindung der beiden Neckarufer zwischen Lustnau und der zentralen Eberhards- oder Neckarbrucke. Von hier aus hat man eine schone Sicht auf Neckar, Altstadt, Stiftskirche und Schloss.
[53]
- Das
Kraftwerk Oberesslingen
ist ein
Laufwasserkraftwerk
zwischen zwei Neckarinseln bei Flusskilometer 195,6 in
Oberesslingen
. Das Kraftwerk wurde 1929 im Zuge der
Neckarstauregelung
nach einem Entwurf des Architekten
Paul Bonatz
errichtet. Es hat eine Leistung von 2,1 MW und liefert pro Jahr etwa 12,3
GWh
Energie. Der mittlere Durchfluss betragt 45
Kubikmeter
pro Sekunde.
- In Esslingen wurden etwa 5,2 Millionen Euro in ein neues Laufwasserkraftwerk auf dem Hechtkopf investiert. Mit einer Leistung von 1,25 MW und einer jahrlichen Stromproduktion von 7,1 GWh konnen uber 4000 Menschen mit Strom versorgt werden. Mit dem Bau dieses neuen Wasserkraftwerks wurde auch die letzte Staustufe am Neckar mit Turbinen ausgerustet. Es wird eingerahmt von der Wehranlage im Neckar auf der einen und dem historischen Bruckenhaus uber dem Hammerkanal auf der anderen Seite.
[51]
- Am Heidelberger Karlstor gibt es ein weiteres Wehr mit Schleusenanlage; das zugehorige Kraftwerk ist das einzige Unterwasserkraftwerk am Neckar. Die Baugenehmigung, die der Neckar AG 1994 fur das Laufwasserkraftwerk am Standort erteilt wurde, enthielt einige Auflagen. Es durften weder sichtbare Veranderungen an dem bestehenden und unter Denkmalschutz stehenden Wehr vorgenommen werden, noch sollte das neue Kraftwerk das historische Stadtbild Heidelbergs verandern. Die technische Losung war ein unterm Flusswasser unsichtbar in der Flusssohle versenktes Kraftwerk.
[51]
- Am Wehr in
Heidelberg
verbindet der Wehrsteg die Stadtteile Wieblingen und Neuenheim. 2006 wurde mit dringend erforderlichen Instandsetzungsarbeiten begonnen, die 2014 abgeschlossen werden sollen.
Daruber hinaus ist und war der Neckar auch Kuhlwasserquelle fur Kohle- und Kernkraftwerke. Bei
Esslingen-Zell
kuhlt das Neckarwasser das
Kraftwerk Altbach/Deizisau
, eines der modernsten Steinkohlekraftwerke in Europa. Es umfasst zwei Blocke und steht auf den Gemarkungen der beiden Gemeinden
Altbach
und
Deizisau
. Es kann einschließlich der Gasturbinen und des Kombiblocks 4 maximal etwa 1270 MW elektrische Leistung ins Netz einspeisen.
Das
Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg
, die Mullverbrennungsanlage des
Kraftwerks Stuttgart-Munster
, das
Kraftwerk Marbach
, das
Kraftwerk Walheim
, das
Kernkraftwerk Neckarwestheim
, das
Kraftwerk Heilbronn
und das stillgelegte
Kernkraftwerk Obrigheim
beziehen ebenfalls ihr Kuhl- bzw. Verdunstungswasser aus dem Neckar.
Uber den Neckar fuhren einige teils sehr alte Brucken. Zu den bekanntesten historischen Neckarbrucken zahlt die
Alte Brucke
in Heidelberg, die bereits im hohen Mittelalter bestand und 1788 in ihrer heutigen Gestalt errichtet wurde. Weitere historische Neckarbrucken sind die im Kern auf 1532 datierende
Neckarbrucke
in Lauffen am Neckar, die 1742 erbaute Neckarbrucke in Sulz, die Pliensaubrucke, die Alte Agnesbrucke und die Ulrichsbrucke in Kongen. Die alteste noch erhaltene Neckarbrucke ist die
Innere Brucke
in Esslingen. Das 230 Meter lange Bauwerk entstand im 13. Jahrhundert und besteht aus elf Steinbogen.
[54]
Die
Neckartalbrucke Heilbronn
ist mit 1348 Metern die langste Neckarbrucke. Die Spannbetonkonstruktion aus dem Jahr 1967 ist marode und wird seit Anfang 2018 durch einen Neubau ersetzt.
[55]
In
Neckargroningen
entstand 1990 die mit 85 Metern langste freispannende Fußgangerbrucke in Holzbauweise. Das ungewohnlich konstruierte Bauwerk hat einen dreieckigen Querschnitt und ist transparent gedeckt.
[56]
Die alteste Spannbeton-Eisenbahnbrucke Deutschlands ? erbaut 1957 ? steht in Heilbronn.
[57]
Im Jahr 1905 gab es bereits 119 Brucken uber den Neckar, deren großte die von 1903 bis 1905 erbaute
Neckargartacher Neckarbrucke
mit einer Gesamtlange von 230 Metern war.
1985 fuhrten uber die Großschifffahrtsstraße 159 Eisenbahn-, Straßen- und Wegebrucken. Hinzu kamen 126 Freileitungskreuzungen und 67
Duker
. Insgesamt bestehen heute etwa 400 Neckarstege und -brucken, davon die Halfte im Ober- und die Halfte im Mittel- und Unterlauf.
Von
Mannheim
uber
Heidelberg
,
Eberbach
,
Mosbach
bis
Heilbronn
verlauft die
Burgenstraße
nahezu parallel zum Neckar und fuhrt auf diesem rund 100 km langen Abschnitt des unteren Neckars an zahlreichen Burgen und Schlossern vorbei. Zuallererst ist naturlich das
Heidelberger Schloss
zu nennen. Unter den Neckarburgen sind aber auch die vier Burgen in Neckarsteinach,
Bergfeste Dilsberg
,
Burg Eberbach
,
Burg Hirschhorn
,
Burg Zwingenberg
,
Burg Stolzeneck
, die
Minneburg
,
Burg Dauchstein
,
Schloss Neuburg (Baden)
, die
Burg Hornberg
(die Burg des
Gotz von Berlichingen
) und die
Burg Guttenberg
(
Deutsche Greifenwarte
),
Schloss Horneck
,
Burg Ehrenberg
.
Im weiteren Verlauf flussaufwarts bis Stuttgart und weiter am oberen Neckar stehen die
Burg Horkheim
und das
Neippergsche Schloss Klingenberg
,
Schloss Lichtenegg
, die
Esslinger Burg
, Burg Remseck,
Schloss Liebenstein
, die Weiler Burg, die
Ruine Herrenzimmern
, die Neckarburg (Schlossle) und die Burg
Hammetweil
bei Neckartenzlingen
[58]
, das
Schloss Hohentubingen
, das
Schloss Weitenburg
, die
Ruine Albeck
bei
Sulz am Neckar
sowie die Ruinen
Wehrstein
und
Neckarburg
.
Zwei
Fernwanderwege
ziehen sich den Fluss entlang von der Quelle zur Mundung,
Wichtige Wanderwege, die den Neckar erreichen oder das Neckartal beruhren, sind daruber hinaus
Den Neckar als traditionelle
Weinregion
wurdigen
Fur Radfahrer ist ein
eingerichtet und beschildert.
Friedrich Holderlin
, der 1770 in
Lauffen am Neckar
geboren wurde und von 1807 bis zu seinem Tod im Jahre 1843 im heute so genannten
Holderlinturm
am Tubinger Neckarufer lebte, dichtete kurz nach 1800 eine
Ode
an den Neckar.
[59]
Die erste der neun Strophen lautet:
?In deinen Talern wachte mein Herz mir auf
Zum Leben, deine Wellen umspielten mich,
Und all der holden Hugel, die dich
Wanderer! kennen, ist keiner fremd mir.“
Der amerikanische Schriftsteller
Mark Twain
außerte sich in seinen 1880 erschienenen Buch
Bummel durch Europa
wie folgt uber den Neckar:
?Deutschland ist im Sommer der Gipfel der Schonheit, aber niemand hat das hochste Ausmaß dieser sanften und friedvollen Schonheit begriffen, wirklich wahrgenommen und genossen, der nicht auf einem Floß den Neckar hinab gefahren ist.“
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Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de
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