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Der Begriff
Yuppie
ist ein
Akronym
und steht fur das
englische
y
oung
u
rban
p
rofessional
.
Der englische Begriff
professional
bedeutet ?beruflich Qualifizierter‘. Yuppies sind daher junge Erwachsene der stadtischen oberen Mittelschicht oder auch junge, karrierebewusste,
großstadtische
Menschen. Der Begriff des Yuppie kam in
Großbritannien
und den
USA
in den 1980er Jahren auf, die gelegentlich auch als
Yuppie-Jahrzehnt
bezeichnet werden, da diese Zeit eine
Generation
vieler erfolgreicher Geschaftsleute hervorbrachte. Auch der Boom der
IT
und spater der
New Economy
der 1990er Jahre setzte diesen Trend fort.
Das landlich gepragte, aufstrebende
Pendant
zum Yuppie wird als
Rumpie
, kurz fur
r
ural,
u
pwardly-
m
obile
p
rofessional
, bezeichnet.
In den 1980er Jahren uberwog in den USA trotz der negativen Begleiterscheinungen der
neuen Wirtschaftspolitik
unter
Ronald Reagan
der Optimismus. Der Pessimismus der 1970er Jahre verschwand, und es galt eine neue gesellschaftliche Gruppe zu beschreiben, die vorwiegend von jungen, erfolgreichen Menschen gepragt war, die sich in Managementpositionen von großen Unternehmen und Konzernen etablierten. Diese Gruppe nannte sich
Yuppies
, ein
Akronym
aus
young urban professional
(
engl
. fur
jung, stadtisch und gut ausgebildet
).
In den Medien losten die Yuppies die
Yippies
der 1970er Jahre ab. Lebensinhalte der Yuppies waren
Konsum
und
Lifestyle
. Als Modedroge wurde
Cannabis
nun durch
Kokain
ersetzt. Weiterhin war ein gepflegter, maßiger
Alkoholkonsum
typisch, man genoss Cocktails,
Rotwein
,
Sekt
,
Cognac
oder diverse Obstschnapse, oft auch im Zusammenhang mit ausgiebigen Besuchen von renommierten Cocktailbars, exklusiven Restaurants und schicken, ?angesagten“ Discotheken. Trinkexzesse waren verpont. Im Gegensatz zur
Gegenkultur
der 1960er und 1970er Jahre standen bei den Yuppies Konsum und materieller Wohlstand im Vordergrund. Dieser Reichtum und der damit einhergehende
Hedonismus
wurden beispielsweise durch das Tragen teurer Kleidung, teure Wohnungseinrichtungen oder durch exklusive Autos reprasentiert. Der sogenannte ?Markenwahn“ entstand Mitte der 1980er Jahre. Auch der Anstieg der Single-Haushalte begann in dieser Zeit. Nicht mehr das ?Wohngemeinschaftsgefuhl“ der 1970er Jahre war gefragt, sondern der Ruckzug in eine teure Wohnung (oder einen
Loft
) in exklusiver Lage, die man dann mit niemandem teilen wollte (
Cocooning
). Nicht wenigen Yuppies wurde wegen ihres Lebensstils ein großes Maß an
Arroganz
,
Egoismus
und Rucksichtslosigkeit nachgesagt. Beginnend mit der
Wirtschaftskrise im Jahr 2001
(und bestatigt durch die
Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007
), bußte das Lebenskonzept der Yuppies sein Ansehen als großstadtische
Leitkultur
ein.
Yuppies unterschieden sich von bisherigen Gruppen sowohl in beruflicher Perspektive als auch in ihrem Konsumverhalten. Die
homosexuelle
Variante wird
Guppie
(G wie gay), Schwarze wurden
Buppie
genannt (B wie black).
[1]
Als
Antonym
zu dem
Young Urban Professional
nennt Short
[2]
den
Yuffie
(
young urban failure
), der sich im Gegensatz zu einem Yuppie nicht durch berufliche Erfolge profilieren konnte und Schwierigkeiten hatte, uberhaupt eine Arbeit zu finden.
1986 bis 1994 lief auf
NBC
die in den
USA
sehr populare Anwaltsserie
L.A. Law
, die Anwalte erstmals als gut gekleidete Yuppies in
Boss-Anzugen
mit
Glam-Appeal
darstellte.
[3]
Als Meilensteine des ?Yuppie“-Themas in der Filmgeschichte gelten
Wall Street
,
American Psycho
(2000) und
The Wolf of Wall Street
(2013), die deutliche Akzente auf die Skrupellosigkeit bzw. Sinnentleerung und vollige Gefuhlsabstumpfung der Akteure dieser Art setzen. Filme wie
Das Geheimnis meines Erfolges
und
The Last Days of Disco
versuchten, sich dem Thema satirisch-komodiantisch zu nahern. In dem Film
Fruhstuck bei ihr
wird die Beziehung zwischen einem 27-jahrigen Yuppie und einer 16 Jahre alteren Kellnerin thematisiert.
- ↑
Manfred Gunther
:
Worterbuch Jugend ? Alter
, Illustrationen:
Klaus Stuttmann
; Berlin: RabenStuck-Verlag, 2010;
ISBN 978-3-935607-39-1
.
- ↑
John R. Short:
The Urban Order. An Introduction to Cities, Culture, and Power.
Blackwell Publishers, London 1996, S. 154?155.
- ↑
Andrew Clark:
Dressed for success
,
The Guardian
vom 24. Februar 2001, abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).