Konig (Schiff)

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Konig
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich   Deutsches Reich
Schiffstyp Großlinienschiff
Klasse Konig -Klasse
Bauwerft Kaiserliche Werft , Wilhelmshaven
Baunummer 33
Baukosten 45.000.000 Mark
Stapellauf 1. Marz 1913
Indienststellung 9. August 1914
Verbleib Am 21. Juni 1919 selbstversenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Lange 175,4 m ( Lua )
174,7 m ( KWL )
Breite 29,5 m
Tiefgang (max.) 9,19 m
Verdrangung Konstruktion: 25.796 t
Maximal: 28.600 t
 
Besatzung 1.136 Mann
Maschinenanlage
Maschine 15 × Marinekessel
3 × Parsons-Turbinensatz
Maschinen­leistung 43.300 PS (31.847 kW)
Hochst­geschwindigkeit 21,0  kn (39  km/h )
Propeller 3 × dreiflugelig ? 3,8 m
Bewaffnung
  • 10 × Sk 30,5 cm L/50 (900 Schuss)
  • 14 × Sk 15 cm L/45 (2.240 Schuss)
  • 6 × Sk 8,8 cm L/45
  • 4 × Flak 8,8 cm L/45 (insgesamt 2.500 Schuss)
  • 5 × Torpedorohr ? 50,0 cm (4 Seiten, 1 Bug, unter Wasser, 16 Schuss)
Panzerung
  • Gurtel: 120?350 mm
  • Zitadelle: 120?180 mm
  • Panzerdeck : 60?100 mm
  • Oberdeck: 30 mm
  • Panzerquerschotten: 170?200 mm
  • Torpedoschotten: 40 mm
  • Barbetten : 300 mm
  • Turm : 110?300 mm
  • Kasematten : 170 mm
  • vorderer Kommandoturm: 150?300 mm
  • achterer Kommandoturm: 200 mm
Siegelmarke Kaiserliche Marine ? Kommando der S.M.S. Konig
Ehrenmal in Kiel

Die Konig war ein Großlinienschiff der Kaiserlichen Marine , das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Einsatze [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Konig wurde im Oktober 1911 unter der Haushaltsbezeichnung ?Vermehrungsbau S“ bestellt und lief am 1. Marz 1913 als Typschiff der nach ihr benannten Konig -Klasse bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven vom Stapel. Die Indienststellung fand am 10. August 1914 statt.

Die Konig war ab dem 12. August 1914 dem III. Geschwader zugeteilt. Nach mehreren Vorstoßen ohne Feindberuhrung nahm sie als Flaggschiff des Konteradmirals Paul Behncke an der Skagerrakschlacht am 31. Mai 1916 teil. Das Schiff fuhr an der Spitze der deutschen Schlachtflotte. So war es, mit Ausnahme der Schlachtkreuzer , dem feindlichen Feuer besonders ausgesetzt und uberstand bei zehn schweren und funf oder sechs mittleren Treffern mit 45 Toten die Schlacht aufgrund seiner guten Konstruktion. Das Schiff wurde in der Kaiserlichen Werft Kiel repariert und war ab dem 26. Juli 1916 wieder einsatzbereit.

Weitere Einsatze fuhr das Schiff bei den Operationen gegen die britische Kuste im August 1916, wobei es zu keiner Feindberuhrung kam. Am 11. Oktober 1917 lief die Konig im Rahmen des Unternehmens Albion aus der Putziger Wiek aus, um die Operationen zur Einnahme der drei Inseln Dago , Osel und Moon im Baltikum zu unterstutzen. Am 12. Oktober beschoss sie die Landbatterie von Kap Kinast auf Osel .

Am 17. Oktober 1917 beschadigte die Konig bei der Schlacht im Moonsund zwischen der Insel Moon und der estnischen Festlandskuste das russische Linienschiff Slawa so schwer, dass dieses wegen zu großen Tiefganges den flachen Moonsund nicht mehr passieren konnte und von den Russen gesprengt werden musste. Beim Heimmarsch hatte die Konig am 26. Oktober leichte Grundberuhrung und lag bis zum 17. November zur Reparatur in Kiel.

Matrosenaufstand [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 sah die Konig als Flaggschiff des III. Geschwaders vor. Am 30. Oktober machte sich bei der Mannschaft steigender Widerstand gegen den bevorstehenden Einsatz bemerkbar. Als daraufhin das Unternehmen aufgegeben wurde und das III. Geschwader nach Kiel entlassen wurde, machte das Schiff dort in der Kaiserlichen Werft fest.

Beim Kieler Matrosenaufstand am 4. November, wahrend das III. Geschwader vorubergehend Kiel verließ und in die Lubecker Bucht verlegte, blieb die Konig in der Werft in Kiel. Als am 5. November meuternde Matrosen und revoltierende Werftarbeiter die Reichskriegsflagge entfernen wollten, wurde diese von den Offizieren verteidigt. Dabei wurde der Kommandant Kapitan zur See Carl Wilhelm Weniger dreimal verwundet. Ein Obermatrose wurde vom Kapitan erschossen. [1] Der Erste Offizier , Korvettenkapitan Bruno Heinemann, und der Adjutant , Leutnant zur See Wolfgang Zenker , kamen ums Leben. Die Kriegsmarine benannte ihre Mitte der 1930er Jahre gebauten Zerstorer Bruno Heinemann und Wolfgang Zenker nach ihnen.

Internierung und Selbstversenkung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als nach dem Waffenstillstand die deutsche Flotte nach Scapa Flow aufbrach, um dort interniert zu werden, war die Konig noch nicht fahrbereit. Sie fuhr zusammen mit dem Kleinen Kreuzer Dresden nach erfolgreicher Reparatur erst im Dezember der Flotte hinterher und traf am 6. Dezember 1918 in Scapa Flow ein. Am 21. Juni 1919 versenkte die Besatzung unter dem Kommando von Korvettenkapitan Ernst Junkermann das Schiff auf Befehl von Konteradmiral Ludwig von Reuter mit dem Rest der in Scapa Flow internierten Hochseeflotte , um sie der endgultigen Inbesitznahme durch die Siegermachte zu entziehen.

Erinnerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Ehrenmal zum Andenken an die Konig befindet sich auf dem Nordfriedhof Kiel .

Wrack [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wrack wurde 1962 an eine schottische Firma zum Abwracken verkauft. Es wurden aber nur Teile des Hecks abgesprengt und gehoben. Der Schiffskorper befindet sich in etwa 39 m Tiefe auf Position 58° 52′ 59″  N , 3° 9′ 47″  W Koordinaten: 58° 52′ 59″  N , 3° 9′ 47″  W und ist Ziel vieler Sporttaucher .

Kommandanten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

9. August 1914 bis 13. Juli 1916 Kapitan zur See Franz Bruninghaus
14. Juli 1916 bis 23. Mai 1917 Kapitan zur See Hugo Meurer
24. Mai 1917 bis 5. November 1918 Kapitan zur See Carl Wilhelm Weniger
6. November 1918 bis 4. Dezember 1918 Kapitan zur See Otto Breuer
5. Dezember 1918 bis 21. Juni 1919 Korvettenkapitan Ernst Junckermann

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer. 1905?1970. Lizenzausgabe. Pawlak, Herrsching 1970, ISBN 3-88199-474-2 .
  • Erich Groner , Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815?1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugtrager, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe, Munchen u. a. 1982, ISBN 3-7637-4800-8 .
  • Hans H. Hildebrand , Albert Rohr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien ? ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 5. Koehler, Herford 1982, ISBN 3-7822-0236-8 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Konig  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Was geschah in den Novembertagen 1918 in Kiel? Stadt Kiel, abgerufen am 11. Mai 2018 .