James Randi

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James Randi (2004)

James Randi (* 7. August 1928 in Toronto , Ontario , Kanada als Randall James Hamilton Zwinge; 20. Oktober 2020 in Plantation , Florida , Vereinigte Staaten ) war ein kanadisch-US-amerikanischer Zauberkunstler und ein prominentes Mitglied der Skeptics Society .

Der Gegner von Pseudowissenschaften wurde bekannt durch seine Eine-Million-Dollar-Herausforderung (One Million Dollar Paranormal Challenge) fur den Beweis paranormaler Fahigkeiten.

Berufliche Karriere [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Randi arbeitete ab den 1950er Jahren als professioneller Buhnenzauberer und Entfesselungskunstler . Er trat zwischen 1955 und 1961 als The Amazing Randi in der US-amerikanischen TV-Show Wonderama auf. 1973 tourte er mit Alice Cooper als Buhnenillusionist . [1] [2] In der Ausgabe vom 2. Februar 1974 des britischen Magier-Magazins Abracadabra forderte er die magische Gesellschaft heraus mit den Worten: ?Ich kenne keine Berufung, die so sehr wie unsere auf gegenseitigem Vertrauen und Glauben beruht“. Randi war eng mit dem prominenten Mentalisten Joseph Dunninger befreundet.

Randi trat ins internationale Rampenlicht, als er in den 1970ern die offentlichen Behauptungen von Uri Geller anprangerte, dass dieser paranormale Taten vollbringe. In seinem Buch The Magic of Uri Geller stellte er Geller als Scharlatan dar, der sich gewohnlicher Zaubertricks bediente. Geller reagierte mit einer Reihe Unterlassungsklagen , die jedoch alle von den zustandigen Gerichten abgewiesen wurden. So kam es zu wiederholten offentlichen Auseinandersetzungen zwischen Randi und Geller. Geller lehnt seitdem wissenschaftliche Untersuchungen seiner angeblichen ?ubernaturlichen Krafte“ ab. Auch der Aufforderung, an der ? Eine-Million-Dollar-Herausforderung “ von James Randi teilzunehmen, kam er nicht nach.

Bei einem Fernsehauftritt 1973 in der Tonight Show mit Johnny Carson entstanden erstmals auch beim Massenpublikum Zweifel an den vermeintlich ubersinnlichen Fahigkeiten Gellers, da er wahrend des Auftrittes erstmals im Fernsehen nicht in der Lage war, seine ublichen Effekte vorzufuhren. James Randi hatte bei der Vorbereitung der Sendung dafur gesorgt, dass die Requisiten nicht durch Geller manipuliert werden konnten.

Geller verklagte 1991 James Randi auf 15 Millionen US-Dollar Schadenersatz wegen eines in der Herald Tribune vom 9. April 1991 erschienenen Artikels von Randi. Dies war die dritte Klage von Geller gegen Randi. Die Klage wurde, wie alle vorausgegangenen und nachfolgenden, abgewiesen. In einem offenen Brief der Uri Geller Associates mit Sitz in Berkshire kundigte Geller an, dass er ?Randi in jedem Land verklagen werde, in dem es ihm moglich sei, gegen die Lugen Randis vorzugehen“. Was Randi uber ihn verbreite, sei nicht die Wahrheit.

1988 wurde Randi von Nature -Chefredakteur John Maddox zur Uberprufung von Jacques Benvenistes Homoopathie -Experiment hinzugezogen. [3]

Randi veroffentlichte zahlreiche Bucher, in denen er sich mit der Geschichte der Zauberkunst beschaftigte oder populare Irrtumer und Behauptungen des Paranormalen thematisierte.

Randi mit einem Skull Cane (2014)

Er prangerte Personen als Betruger und Scharlatane an, die mit Hilfe vorgeblicher paranormaler Fahigkeiten anderen Menschen schaden und sich an ihnen bereichern. Mit seinem Projekt Alpha erreichte er, dass die wissenschaftliche Untersuchung angeblicher paranormaler Fahigkeiten nun allgemein als Zeitverschwendung angesehen wird und an Universitaten praktisch aufgegeben wurde. Randis Aufdeckung der einfachen technischen Tricks, die der Fernsehprediger Peter Popoff verwendete, um vorzutauschen, dass er Informationen von Gott erhalt, bewirkte einen starken Niedergang von Popoffs Einfluss und Popularitat.

Randi war Grundungsmitglied der CSICOP (Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal), heute Committee for Skeptical Inquiry (CSI), wegen der gegen ihn durch Uri Geller angestrengten Klagen trat er jedoch spater dort aus, um den Verein vor eventuellen Auswirkungen zu schutzen.

1996 grundete Randi die Stiftung James Randi Educational Foundation (JREF). Diese Organisation fordert die Verifizierung von Hypothesen zu paranormalen Phanomenen durch die Uberprufung der behaupteten Erscheinungen unter kontrollierten Testbedingungen. Sie hatte ein Preisgeld von einer Million US-Dollar fur die erfolgreiche Demonstration ubernaturlicher Fahigkeiten unter wissenschaftlichen Testbedingungen ausgesetzt. [4] Nach dem Ruckzug James Randis ins Privatleben wurde im Januar 2015 die ?Eine-Million-Dollar-Herausforderung“ eingestellt. [5] Der Stiftungsrat beschloss, mit dem Kapital der Stiftung stattdessen Projekte finanziell zu unterstutzen, die kritisches Denken und eine an Tatsachen orientierte Weltsicht fordern. [6]

James Randi verstarb im Oktober 2020 im Alter von 92 Jahren. [1]

Projekt Alpha [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit dem Projekt Alpha aus den Jahren 1982 und 1983 zeigte Randi, dass Parapsychologen bei ihren Experimenten relativ leicht zu tauschen sind.

James Smith McDonnell , Vorstandsvorsitzender von McDonnell Douglas und Anhanger der Parapsychologie, spendete 500.000 US-Dollar an die Washington University , um in St. Louis , Missouri , ein McDonnell Laboratory for Psychical Research zu grunden. Leiter wurde der Physiker Peter Phillips. In dieser Einrichtung wurden Menschen getestet, die behaupteten, uber parapsychische Fahigkeiten zu verfugen. Zwei von ihnen, Michael Edwards und Steven Shaw ( Banachek ), schienen in der Tat besonders talentiert, allein durch mentale Krafte Metall zu verbiegen, fotografische Filme zu belichten und Objekte bewegen zu konnen ( Psychokinese ). Allerdings waren diese beiden mit Randi befreundete Amateur- Zauberkunstler , die er ohne Wissen der Mitarbeiter gezielt in das Labor eingeschleust hatte.

Außerdem versorgte Randi die Parapsychologen mit Tipps, wie sie Tricks verhindern konnten, aber seine Hinweise wurden ignoriert. Auch als er die Information, dass Edwards und Shaw von ihm eingeschleust waren, als Gerucht lancierte, wurden die Maßnahmen nicht verscharft. Nach positiv verlaufenden Tests waren die Parapsychologen davon uberzeugt, dass die beiden Testpersonen tatsachlich ubernaturliche Fahigkeiten besaßen und sie einen Beweis fur paranormale Phanomene in der Hand hielten. Eine Veroffentlichung daruber wurde vorbereitet und Interviews gegeben.

Eine Hommage an James Randi von der Unab­hangigen Untersuchungs­gruppe, am TAM, Juli 2011

Das McDonnell Laboratory wurde geschlossen, nachdem Randi die wahre Identitat von Edwards und Shaw enthullt hatte.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Film [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 2014 erschien der Dokumentarfilm An Honest Liar, der wichtige Stationen in Randis Leben begleitet. Neben seiner Karriere als Zauberkunstler und Skeptiker wird auch sein Privatleben beleuchtet, u. a. wird berichtet, dass Randi im Alter von 81 Jahren seine Homosexualitat offentlich machte und nach der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe seinen langjahrigen Lebensgefahrten heiratete.

Teile von Randis Auftritt bei einer Demonstration von Atheisten wurden fur den Dokumentarfilm The Unbelievers (2013) verwendet.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : James Randi  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Paul W. Valentine: James Randi, magician and stage artist devoted to debunking the paranormal, dies at 92. In: washingtonpost.com . 22. Oktober 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020 (englisch).
  2. Frontmen ? Die großten Rockstars aller Zeiten: Alice Cooper Vierteilige Dokumentarfilm-Reihe, 2023. Staffel 1, Folge 4 uber Alice Cooper , 84 Min. Online-Streaming: 1. Juni 2023 in der ARD Mediathek . Regie: Sean Grundy. Produktionsleitung: Dee Hendry. Executive Producers: Ros Edwards und Ed Taylor. Redaktion: Thore Vollert (SWR). Eine Produktion von Honey Bee in Ko-Produktion mit VPM und SWR fur ARD
  3. John Maddox, James Randi, Walter W. Stewart: “High-dilution” experiments a delusion . In: Nature . Band   334 , Nr.   6180 , Juli 1988, ISSN   1476-4687 , S.   287?290 , doi : 10.1038/334287a0 ( nature.com [abgerufen am 22. Januar 2020]).
  4. The Million Dollar Challenge: Application for Status of Claimant. (pdf; 131 kB) In: randi.org. 26. September 2011, archiviert vom Original am 16. Marz 2015 ; abgerufen am 23. Oktober 2020 (englisch).
  5. The Million Dollar Challenge. In: randi.org. Abgerufen am 23. Oktober 2020 (englisch).
  6. Chip Denman, Rick Adams: JREF Status. In: randi.org. 9. Januar 2015, abgerufen am 13. November 2018 (englisch).
  7. (3163) Randi. In: IAU Minor Planet Center. Abgerufen am 22. Januar 2020 (englisch).
  8. James Randi. In: MacArthur Foundation. 1. Januar 2005, abgerufen am 22. Januar 2020 (englisch).
  9. 1989 Joseph A. Burton Forum Award Recipient: James Randi. In: aps.org. Abgerufen am 23. Oktober 2020 (englisch).
  10. The Richard Dawkins Award: 2003: James Randi. In: atheistallianceamerica.org. Abgerufen am 22. Januar 2020 (englisch).
  11. Erwin-Fischer-Preis fur James Randi. In: ibka.org. Dezember 2004, abgerufen am 22. Januar 2020 .
  12. NCAS Philip J. Klass Award March 2008. In: ncas.org. National Capital Area Skeptics, 2008, S. 4 , abgerufen am 22. Januar 2020 (englisch).
  13. Heinz Oberhummer Award geht an James Randi. In: tuwien.ac.at. 3. November 2016, archiviert vom Original am 3. Dezember 2016 ; abgerufen am 23. Oktober 2020 .