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Frankfurter Paulskirche

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Die Paulskirche vom Main Tower aus gesehen (2018)

Die Paulskirche in Frankfurt am Main ist ein als Ausstellungs-, Gedenk- und Versammlungsort genutzter ehemaliger Kirchenbau. Sie wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfußerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelisch-lutherische Hauptkirche Frankfurts, als die heute die Katharinenkirche dient. In dem klassizistischen Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christian Hess tagten 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung , der ersten Volksvertretung fur ganz Deutschland. Die Paulskirche gilt damit neben dem Hambacher Schloss als Symbol der demokratischen Bewegung in Deutschland und Nationalsymbol . Aus dieser fur die Paulskirche und die deutsche Demokratiegeschichte bedeutendsten Epoche ist von der Innenausstattung jedoch fast nichts mehr zu erleben.

Am 18. Marz 1944 brannte die Paulskirche wie viele der umliegenden Bauten der Frankfurter Altstadt nach einem der Luftangriffe auf die Stadt aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie 1947/48 als erstes historisches Gebaude Frankfurts mit Hilfe von Spenden aus allen deutschen Landern außerlich bis auf das Kegeldach wiederaufgebaut . Im Inneren entstanden anstelle des fruheren Kirchenraumes mit Emporen eine niedrige Wandelhalle mit daruberliegendem Versammlungsraum in Plenarsaal-Bestuhlung. Der Innenraum wurde aus Mangel an Geld und Baumaterial sehr schlicht gestaltet. [1] Zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung wurde sie am 18. Mai 1948 als Haus aller Deutschen wiedereroffnet. Im Jahr 1986 wurde das Gebaude renoviert.

Die Paulskirche ist ein nationales Denkmal und wird fur Ausstellungen und offentliche Veranstaltungen genutzt. Die bekannteste wiederkehrende Veranstaltung ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Barfußerkloster im Mittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Barfußerkirche auf dem Merian-Plan 1628

Die Paulskirche wurde 1270 erbaut und wurde als Frankfurter Barfußer - oder Franziskanerkloster erstmals urkundlich erwahnt. Moglicherweise war es jedoch bereits einige Jahrzehnte alter. Der Frankfurter Patrizier Achilles Augustus von Lersner berichtete in seiner 1706 erschienenen Chronik , dass die Barfußerkirche bereits 1238 bestanden haben musse, wie aus einer (nicht erhaltenen) Grabinschrift des Stifters Henrich Knoblauch an der Kirche hervorginge. [2] Die Barfußer ubernahmen zahlreiche seelsorgerliche Aufgaben in Frankfurt, dessen Bevolkerung im 13. Jahrhundert rasch anwuchs. Die Pfarreirechte fur die gesamte Stadtbevolkerung lagen jedoch weiterhin ausschließlich beim kaiserlichen Stift St. Bartholomaus .

Architektonisch entsprach die Kirche des Klosters, die Barfußerkirche, dem Typ einer zunachst einschiffigen, ab 1350 zweischiffigen Bettelordenskirche im gotischen Stil. 1478 errichtete man einen Kreuzgang , ab 1485 wurde die Kirche ? vor allem der Lettner und die Gewolbe  ? ausgebaut. Aus dem Jahr 1489 stammte die Kanzel . 1491 gab der Rat der Stadt die Genehmigung zum Bau einer unterirdischen Entwasserung in den Stadtgraben. 1500 bis 1510 wurde der Chor neu gebaut. Statt eines Kirchturms erhielt die Kirche einen Dachreiter . Wegen des Baus gab es Konflikte und Grenzstreitigkeiten mit den Nachbarn. [3] Mehrfach nahmen verfolgte Straftater das Asylrecht des Klosters in Anspruch. [4]

Barfußerkirche als evangelische Hauptkirche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Innenraum der Barfußerkirche, 1653
Barfußerkloster um 1830
Kirchenschiff (1718)

1522 hielt der Marburger Franziskaner Hartmann Ibach in der Katharinenkirche die erste reformatorische Predigt in Frankfurt. Nach dem Frankfurter Zunftaufstand im April 1525 begann sich die Reformation in der Frankfurter Burgerschaft durchzusetzen. 1525 wurden mit Dionysius Melander und Johann Bernhard die ersten reformatorischen Prediger durch den Rat der Stadt beauftragt. Seit 1526 wurden in der Barfußerkirche regelmaßig evangelische Predigten gehalten, am 18. Marz 1528, dem Sonntag Reminiscere , erstmals das Abendmahl unter beiderlei Gestalten gereicht. [5]

Am 9. Juni 1529 ubergaben sechs der acht verbliebenen Bruder ihr Kloster an den Rat. Die Barfußerkirche wurde zu einer evangelischen Kirche. In den Klosterraumen wurden 1530 der Allgemeine Almosenkasten und das Kasternamt untergebracht. 1542 belegte die stadtische Lateinschule ehemalige Klostergebaude, wo sie bis zu deren Abriss 1839 blieb. Nach dem Schmalkaldischen Krieg sah sich der Rat gezwungen, das Augsburger Interim anzunehmen, und am 14. Oktober 1548 sechs katholische Stifts- und Ordenskirchen, darunter auch den Kaiserdom St. Bartholomaus , an ihre Orden bzw. Stiftsgeistlichen zuruckzugeben. Den evangelischen Christen der Stadt, inzwischen rund 98 % der Burgerschaft, blieben die Barfußer-, Katharinen-, Weißfrauen-, Peters-, Dreikonigskirche und die Kirche des Hospitals zum Heiligen Geist . Mit diesem Kompromiss sicherte der Rat die politische Unabhangigkeit der Stadt und ihre wichtigsten Privilegien, vor allem die Messen und die Kaiserwahlen. Dieser kluge Schritt zahlte sich aus: Seit 1562 wurden fast alle Kaiser nicht nur in Frankfurt gewahlt, sondern auch gekront .

Die Barfußerkirche als großte der verbliebenen evangelischen Kirchen wurde somit ab 1548 zur Hauptkirche. 1599 bis 1604 wurde eine neue Orgel eingebaut und eine Empore fur die Manner im Seitenschiff. Mit der auf diese Weise vergroßerten Kapazitat genugte die Kirche lange Zeit den Anforderungen der Burgerschaft. Die zwolf evangelischen Geistlichen der Stadt bildeten das evangelische Predigerministerium , dessen Vorsitzender, der Senior , zugleich erster Prediger der Barfußerkirche war und seine Wohnung im ehemaligen Kloster hatte. Nach der Lersnerschen Chronik fanden neben den taglichen Gottesdiensten (werktags einmal, sonn- und feiertags zweimal, darunter einmal mit Abendmahlsfeier ) in der Barfußerkirche montags und dienstags auch Trauungen sowie sonntags, dienstags und donnerstags nachmittags Taufen statt.

Von 1666 bis 1686 war Philipp Jakob Spener Senior in Frankfurt. Er grundete 1670 gemeinsam mit Johann Jakob Schutz das erste collegium pietatis ( Hauskreis ) und verfasste 1675 sein bedeutendstes Werk, eine kurze Programmschrift mit Namen Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefalliger Besserung der wahren evangelischen Kirche (1675), deren Erscheinen als Grundungsdatum des Pietismus angesehen wird.

In der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts machte sich allmahlich die Baufalligkeit der alten Barfußerkirche bemerkbar. Vor allem nahm man aber zunehmend Anstoß an der beengten Lage der Kirche. Am 21. Februar 1782 fand der letzte Gottesdienst in der Barfußerkirche statt. Weil sich Risse im Gewolbe zeigten, verfugte der Rat die Schließung der Kirche. Im August 1786 begann ihr Abbruch, der Anfang 1787 abgeschlossen war.

Neubau der Paulskirche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Entwurf von Andreas Liebhardt zum Neubau der Paulskirche, 1786
Paulskirche (1848)

Uber die Gestaltung des Neubaus waren sehr unterschiedliche Vorschlage erarbeitet worden. Der damalige Frankfurter Stadtbaumeister Johann Andreas Liebhardt schlug einen ovalen Hallenbau mit Kuppeldach und einem Turm im Westen der Kirche vor. Der Rat beauftragte jedoch die Architekten Johann Georg Christian Hess und Nicolas de Pigage , die ebenfalls Vorschlage eingereicht hatten, mit der Uberarbeitung der Plane. Als Liebhardt im Januar 1788 starb, ergab sich eine weitere Verzogerung. Schließlich erhielt Hess, der auch dessen Nachfolger als Stadtbaumeister war, den Auftrag, neue Plane zu erstellen und dabei gewisse Vorgaben des Rates einzuarbeiten.

1789 begann der Neubau. Als Baumaterial verwendete man ? wie bei fast allen bedeutenden Frankfurter Bauwerken ? roten Mainsandstein . Im Juni 1792 war das Gebaude bis auf das Dach, die Treppenhauser und den Turm fertiggestellt. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise wahrend der Koalitionskriege zog sich der Neubau von da an uber einen langeren Zeitraum hin. 1796 erhielt die Kirche ein Dach, erst 1802 wurden Fenster eingesetzt, um den Bau vor der Witterung zu schutzen. Turm und Treppenhauser blieben jedoch weiterhin unvollendet.

Danach konnten erst 1810 wieder stadtische Mittel fur den Weiterbau bereitgestellt werden. Man vermietete die unfertige Kirche als Lagerraum an Frankfurter Kaufleute und wollte die Mieteinnahmen in den stadtischen Bauetat einstellen. Sie wurden allerdings durch die hohen Kontributionen, die die Stadt infolge der franzosischen Besatzung zu leisten hatte, aufgezehrt.

1816 wurde Johann Friedrich Christian Hess als Nachfolger seines Vaters zum Stadtbaumeister ernannt. Der fur 1821 vorgesehene Weiterbau verzogerte sich jedoch weiterhin, zumal Hess durch einen weiteren Großbau ? die Stadtbibliothek  ? beschaftigt war.

Die Verzogerung des Kirchenbaus war nicht allein eine Folge der Mittelknappheit nach den Koalitionskriegen. Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt musste der Senat zunachst fur geordnete politische Verhaltnisse sorgen. Hierzu zahlte auch die Reform der Kirchenordnung: Die stadtische Verfassung, die Konstitutionserganzungsakte , stellte 1816 das lutherische Konsistorium wieder her, das wie auch der reformierte und der katholische Kirchenvorstand seine Gemeinde vertrat. 1820 wurde ein von der Geistlichkeit unabhangiger evangelischer Gemeindevorstand berufen und schließlich, nach langen Verhandlungen, Anfang 1830 in der sogenannten Dotationsurkunde die finanzielle Ausstattung der Kirche geregelt. Die Stadt verpflichtete sich darin, fur Wohnung und Gehalt der zwolf lutherischen Geistlichen zu sorgen und der lutherischen Gemeinde drei Schulen und sechs Kirchen ?zum immerwahrenden Gebrauch“ zu uberlassen, darunter auch die Barfußerkirche.

Unmittelbar darauf wurden im Fruhjahr 1830, nach fast dreißigjahriger Unterbrechung, die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Die bereits fertiggestellten Bauteile waren inzwischen vollig verwahrlost, aus den zertrummerten Fenstern und den unverglasten Fensterschachten des Turmes und der Treppenhauser wuchsen Baume und Straucher.

Am 23. Mai 1833 beschloss das lutherische Konsistorium der Stadt, der neuen Kirche nach Paulus , dem Apostel des sola fide , den Namen Paulskirche zu geben. Der bisherige Name wurde fur unpassend gehalten, ?indem die Barfußermonche ja selbst aus der katholischen Kirche wenigstens in Deutschland verschwunden sind“. Am gleichen Tag beschloss der stadtische Senat, dass der Festgottesdienst zur Einweihung am 9. Juni 1833 stattfinden solle. In den Feiern zeigte sich das burgerliche Reprasentationsbedurfnis der politischen Gemeinde, die kirchliche Zeremonie verlief eher schlicht. Die Einweihungspredigt hielt Pfarrer Anton Kirchner .

Paulskirche als Tagungsort der Nationalversammlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Germania uber dem Prasidentenpult. Das Bild wird traditionell Philipp Veit zugeschrieben, stammt aber moglicherweise von anderen bzw. mehreren Malern.
Einzug des Vorparlaments in die Paulskirche am 21. Marz 1848
Video:Frankfurter Paulskirche
Sitzung der Nationalversammlung im Juni 1848

Als im Zuge der Deutschen Revolution 1848 ein Sitz fur das erste gesamtdeutsche Parlament gesucht wurde, bot sich die Paulskirche als großter und modernster Saal Frankfurts an. Am 18. Marz 1848 uberreichten die Frankfurter Rechtsanwalte Binding und Friedrich Siegmund Jucho dem evangelischen Gemeindevorstand ein Schreiben, in dem sie um die Bereitstellung der Paulskirche baten. Bereits am 21. Marz erklarte sich der damalige Senior Dancker namens aller Vorstande ?mit Freuden einverstanden“ und wies den Kirchendiener Meyer an, dem Vorbereitungskomitee zur Hand zu gehen. [6] Erst spater stritt man sich im Frankfurter Gemeindevorstand daruber, ob die Kirche fur politische Zwecke genutzt werden solle: Anlass dafur waren die Frankfurter Barrikadenkampfe vom 18. September 1848 und noch starker die standrechtliche Erschießung des Abgeordneten Robert Blum durch osterreichisches Militar als Folge der Niederschlagung des Oktoberaufstandes in Wien .

In aller Eile nahm man Ende Marz 1848 die notwendigen Umbauten vor: Wande und Fenster der Kirche wurden mit Fahnen in den neuen Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold geschmuckt, die Kanzel wurde mit einem Tuch verhullt, die Orgel durch einen breiten Vorhang verdeckt, der ein Gemalde zeigte: die Germania mit Fahne und Schwert, rechts und links davon je ein Lorbeerkranz mit vaterlandischen Versen. Anstelle des Altars wurde der Prasidententisch aufgebaut. ?Wie vollig man sofort nach Eroffnung der Verhandlungen von dem kirchlichen Charakter des Versammlungsortes absah, fand seinen klarsten Ausdruck in der schroffen Ablehnung eines Eroffnungsgebetes, wobei Raveaux sagte, das Beten gehort in die Kirche und an das Wort erinnerte: Hilf dir selbst, so wird dir Gott helfen.“ [7]

Vom 31. Marz bis zum 3. April 1848 war die Kirche Versammlungsort des Vorparlaments , eines Treffens von Liberalen und Demokraten, das die Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung vorbereitete. Am 18. Mai 1848 trat die Nationalversammlung zum ersten Mal hier zusammen und wurde deshalb auch Paulskirche oder Paulskirchenparlament genannt. Andere Bezeichnungen waren Nationalparlament, Reichsversammlung oder auch schon Reichstag.

Am 29. Juni 1848 [8] wahlte die Nationalversammlung Erzherzog Johann von Osterreich zum Reichsverweser und damit zum ersten von einem Parlament gewahlten deutschen Staatsoberhaupt. Nach der Niederschlagung der Revolution im Fruhjahr 1849 ubergab Johann im Dezember seine Befugnisse einer Bundeszentralkommission .

Zwischen dem 6. November 1848 und dem 9. Januar 1849 musste die Nationalversammlung fur insgesamt 40 Sitzungen in die deutsch-reformierte Kirche am Kornmarkt ausweichen, da in der Paulskirche eine der ersten Zentralheizungen Deutschlands eingebaut wurde. Bis dahin hatte die ?unertragliche Kalte“ in der Kirche jeden Winter fur Verdruss gesorgt; nunmehr sorgten zwei mit Steinkohle befeuerte Heizkessel und eine fur die damalige Zeit hochmoderne Warmwasser- Fußbodenheizung fur angenehme 15  °R (18  °C ) bei einer Außentemperatur von ?8 °R (?10 °C). Gleichzeitig hatte die Kirche eine Gasbeleuchtung aus 37 Lustern erhalten.

Modell der Paulskirche in der Erinnerungsstatte fur die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte

Am 28. Marz 1849 verabschiedete die Nationalversammlung eine Verfassung fur das deutsche Reich, die heute Frankfurter Reichsverfassung oder Paulskirchenverfassung genannt wird. Der preußische Konig Friedrich Wilhelm IV. lehnte jedoch die Wurde eines Kaisers der Deutschen ab. Preußen und Osterreich, auch andere Staaten, verlangten widerrechtlich von den Abgeordneten aus ihren Landern, ihr Mandat aufzugeben.

Im Mai 1849 kam es in verschiedenen deutschen Staaten, vor allem in Baden , zu Aufstanden zur Durchsetzung der Frankfurter Reichsverfassung ( Reichsverfassungskampagne ), die mit preußischer Hilfe mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Am 31. Mai 1849 beschlossen die Mehrheit der noch in Frankfurt verbliebenen Abgeordneten, die Nationalversammlung nach Stuttgart zu verlegen, um sich dem preußischen Zugriff zu entziehen. Damit endete nach etwas mehr als einem Jahr die Rolle der Paulskirche als Parlamentssitz.

Der Kirchengemeinde stand die Paulskirche uber vier Jahre lang nicht zur Verfugung, von Marz 1848 bis Juni 1852. Wahrend dieser Zeit nutzte man die Alte Nikolaikirche am Romerberg , die bereits wahrend der langen Bauzeit als Ausweichquartier gedient hatte.

Paulskirche bis 1918 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Innenansicht nach der Renovierung 1892

Nach der Ruckgabe der Paulskirche an die Kirchengemeinde wurde 1856 eine von Anfang an geplante Einfriedung um den Altar gebaut. Nach dem Dombrand vom 14. August 1867 richtete man eine Feuerwache auf dem Turm ein (bis 1878).

In den Jahren 1892/1893 erfolgte die erste großere Renovierung des Innenraums: Der Maler Karl Gratz schmuckte die Decke mit Bildern der vier Propheten Jesaja , Jeremia , Ezechiel und Daniel und mit 16 betenden Engeln. Auf der Brustung der Empore wurden vor dem Orgelprospekt Statuen der vier Evangelisten Matthaus , Markus , Lukas und Johannes aufgestellt.

Auch nach dem Verlust der staatlichen Unabhangigkeit und der Annexion durch Preußen 1866 blieb Frankfurt noch bis 1899 bei der aus dem Mittelalter uberlieferten Kirchenverfassung. Das Stadtgebiet einschließlich Sachsenhausens bildete eine eigene Landeskirche , die Evangelische Kirche im Konsistorialbezirk Frankfurt am Main mit einer einzigen Gemeinde. Die (seit 1830) zwolf Pfarrer ? davon zwei an der Paulskirche ? waren stadtische Beamte und wurden auf den Konig von Preußen als Inhaber des Kirchenregiments vereidigt.

Erst am 27. September 1899 wurde die Kirchengemeinde- und Synodalordnung erlassen, in der die Vereinigung des lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden, darunter auch die Paulsgemeinde, und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde. Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wahlen, zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten; nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingefuhrt. Die Paulsgemeinde, die den dichtbesiedelten sudlichen und ostlichen Teil der Altstadt umfasste, zahlte zu dieser Zeit bis zu 20.000 Gemeindeglieder.

In der Kaiserzeit fanden in der Paulskirche zahlreiche nationale Gedachtnisfeiern statt. Man ehrte die Parlamentarier Ernst Moritz Arndt , Ludwig Uhland und Wilhelm Jordan . 1908 fand die Eroffnungsfeier zum 11. Deutschen Turnfest statt, bei der 12.000 Turner aus aller Welt die Paulskirche besuchten und eine Gedenktafel mit Silberband an Friedrich Ludwig Jahns Platz im Parlament angebracht wurde. Nachdem am 10. Marz 1913 unter großer offentlicher Anteilnahme die Jahrhundertfeier zum Gedachtnis der Freiheitskriege stattgefunden hatte, war die Paulskirche endgultig zu einer nationalen Gedenkstatte geworden.

Weimarer Republik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ebert-Denkmal von Richard Scheibe
Paulskirche noch mit Runddach im ab 1926 entstandenen Treuner-Altstadtmodell von Frankfurt

Mit der Novemberrevolution fiel das Landesherrliche Kirchenregiment in sich zusammen. Bei den demokratischen Kraften setzten sich die Anhanger einer Trennung von Staat und Kirche durch, wie sie bereits in der Paulskirchenverfassung gefordert worden war. Noch im November 1918 erließ der neue preußische Kulturminister und aktive Kirchengegner Adolph Hoffmann eine Reihe von entsprechenden Verordnungen und ließ den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach aufheben. Hoffmann schied allerdings schon Anfang 1919 aus gesundheitlichen Grunden aus seinem Amt, und die gemaßigten Krafte drangen auf eine offentlich-rechtliche Gestaltung des Verhaltnisses von Staat und Kirche. In der Weimarer Reichsverfassung vom August 1919 wurden Religionsfreiheit und kirchliches Selbstbestimmungsrecht garantiert.

Die Folgen des Ersten Weltkriegs , vor allem die Inflation von 1923 , fuhrten zu einer zunehmenden Verelendung der Altstadt . Davon war die Paulsgemeinde besonders betroffen. Unterstutzungsvereine wie der ?Evangelische Volksdienst“ mit ehrenamtlichen Helfern kummerten sich insbesondere um die zahlreichen Jugendlichen, deren Zukunftsperspektiven wegen der sozialen Misere duster waren. Der wachsenden Kirchenferne in der organisierten Arbeiterbewegung versuchte man durch eine ?Christliche Volksmission“ zu begegnen.

Politisch gehorten die meisten Pfarrer der Frankfurter Kirche dem deutschnationalen Lager an. Sie standen der Republik misstrauisch gegenuber und furchteten einen allgemeinen Verfall von Sitten und Moral als Folge der zunehmenden Entkirchlichung der Gesellschaft. Die Sozialdemokratie und vor allem die kommunistische Gottlosenbewegung lehnten sie vehement ab. Besonders hervorzuheben ist der 1918 bis 1925 und 1929 bis 1939 an der Paulskirche wirkende Karl Veidt (1879?1946). Veidt war ein profilierter Theologe, und zugleich Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei im Reichstag und im preußischen Landtag.

Die Paulskirche wurde in den 1920er Jahren zu einem Brennpunkt politischer Auseinandersetzungen, da sie sowohl fur die Kirche als auch fur die kirchenfernen Parteien der Weimarer Republik ein Symbol war. Seit 1922 fanden jahrlich am 11. August die Verfassungsfeiern in der Kirche statt. Zur Gedachtnisfeier fur das 75-jahrige Jubilaum der Nationalversammlung 1923 kamen Vertreter der Reichsregierung, aller deutscher Staaten und Osterreichs.

Als das erste freigewahlte deutsche Staatsoberhaupt, der Reichsprasident Friedrich Ebert , starb, beschloss der Frankfurter Magistrat am 2. Marz 1925, ihm ein Denkmal an der Paulskirchenfassade zu widmen. Der Bildhauer Richard Scheibe entwarf in nur sieben Tagen eine monumentale mannliche Aktfigur aus Bronze , die in der ostlichen Nische zwischen Turm und Kirchenhalle in vier Metern Hohe auf einem Steinsockel aufgestellt wurde.

Gegen das Denkmal protestierte der damalige Kirchenvorstand der Paulsgemeinde. Die sozialdemokratische Volksstimme antwortete daraufhin am 28. Juli 1926.

Der Kirchenvorstand der Paulskirche, der sich bekanntlich seit langer Zeit schon als Parteifiliale der Deutschnationalen und Volkischen betrachtet, erdreistet sich, in einem Schreiben an den Magistrat gegen die Aufstellung eines Ebertgedenksteins an der Paulskirche Stellung zu nehmen.

Die Zeitung interpretierte den Protest also rein politisch; auf die moralischen und asthetischen Bedenken der konservativen Kirchenvertreter gegen die Statue eines nackten Mannes an der Kirche ging sie nicht ein.

Letztlich setzte sich die Behorde als Eigentumer der Kirche gegen den Widerstand der Gemeinde durch. Am 11. August 1926 weihte Oberburgermeister Ludwig Landmann anlasslich der Verfassungsfeier die Denkmalstatue ein. Das Gemeindeblatt ?Der Paulskirchenbote“ kommentierte das Denkmal sarkastisch: ?Deutschland, dem man selbst das letzte Hemd noch ausgezogen hat“ ? Eine Anspielung auf den nackten Jungling und die Reparationszahlungen, zu denen Deutschland aufgrund des Versailler Vertrages verpflichtet war.

Welche Verbitterung in der Gemeinde uber die staatliche Inanspruchnahme der Kirche herrschte, zeigt ein Zitat von Pfarrer Struckmeier aus der Festschrift zum hundertjahrigen Bestehen der Paulskirche 1933.

Zu den Versuchen, die Paulskirche der demokratisch-republikanisch-pazifistischen Idee dienstbar zu machen, mussen die jahrelang von den Behorden in der Kirche veranstalteten Verfassungsfeiern gerechnet werden, in denen Redner zu Wort kamen, deren Gedankengange mit nationalem, geschweige denn mit christlichem Geist nichts mehr zu tun hatten … Der sichtbarste und eindrucksvollste Versuch nach dieser Richtung war die Anbringung des Ebert-Gedachtnis-Males an der Außenwand der Kirche … Es bedurfte erst einer nationalen Revolution, um diesem Akt der Vergewaltigung nationalen und evangelischen Empfindens ein Ende zu bereiten.

Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde das Denkmal am 12. April 1933 abgebaut. Die inzwischen illegal publizierende ?Arbeiterzeitung“ der KPD kommentierte in ihrer April-Ausgabe:

Ohne Ebert, Noske , Severing usw. ware es doch unmoglich gewesen, daß heute SA und SS herumlauft. Wir Kommunisten machen den Nazis den Vorschlag, das Ebert-Standbild wieder an seinen alten Platz zu bringen und ihm den hochsten Nazi-Orden um den Hals zu hangen fur unsterbliche Verdienste fur die Reaktion. [9]

Das Denkmal uberstand die Zeit des Nationalsozialismus eingelagert im Keller des Volkerkundemuseums , wurde aber nach dem Krieg nicht mehr an seinem ursprunglichen Ort aufgestellt, da sich der Kunstler dagegen aussprach. Stattdessen schuf er mit Einwilligung der Stadt eine neue, starker an den klassischen Idealen orientierte Figur, die am 28. Februar 1950 eingeweiht wurde. [10]

Zeit des Nationalsozialismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Luftbild der Altstadt vor ihrer Zerstorung (1942)

Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme , die sich in Frankfurt mit der Kommunalwahl vom 12. Marz 1933 vollzog, begrußte die Kirche zunachst die ?nationale Revolution“ und versuchte, sie mit ihrem Gedanken einer umfassenden Volksmission zu verknupfen. Am 21. Marz predigte Pfarrer Veidt vor etwa 1.500 Besuchern, darunter zahlreiche Schutzpolizisten, in einem Gottesdienst aus Anlass der Reichstagseroffnung, des ? Tages von Potsdam “ und kritisierte die Weimarer Republik in scharfen Worten: ?Es war nicht nur ein Verbrechen, sondern auch offenkundige Torheit, dass in der Revolution des Jahres 1918 und bei dem Staatsneubau 1919 bewusst der Bruch mit den nationalen, geistigen, sittlichen und religiosen Kraften, die unser Volk gestaltet und groß gemacht haben, vollzogen wurde.“ Er warnte, die nationale Bewegung musse ?uber kurz oder lang versanden, […] wenn sie nicht ihre tragende Kraft […] bei Jesus und aus dem Evangelium“ hole. ?Staat, Volk und Volkstum gehoren in den Bereich des Verganglichen, wahrend Ausgangspunkt und Ende des Reiches Gottes in der Ewigkeit liegen.“ Anders als viele seiner Amtsgenossen war Veidt bereits seit 1929 ein profilierter Gegner des Nationalsozialismus . Aus Protest gegen den politischen Kurs Alfred Hugenbergs war er von der DNVP zum Christlich-Sozialen Volksdienst gewechselt, fur den er bis 1933 Abgeordneter im preußischen Landtag war.

Veidt gehorte bald nach der Machtubernahme zu den fuhrenden Vertretern des Pfarrernotbundes und war ab 1934 Vorsitzender des Landesbruderrates Nassau-Hessen der Bekennenden Kirche . Er wurde zu einer der Hauptfiguren des Kirchenkampfes in Frankfurt. Im Herbst 1934 wurde er durch die Kirchenleitung gemaßregelt und strafversetzt. Veidt hatte gegen den zwangsweisen Zusammenschluss der drei Evangelischen Landeskirchen von Frankfurt, Hessen und Nassau protestiert und gegen die Einsetzung des neuen Landesbischofs Ernst Ludwig Dietrich , eines Vertreters der volkischen Deutschen Christen . Veidt weigerte sich jedoch, seine Stelle an der Paulskirche zu raumen und klagte vor dem Frankfurter Landgericht gegen die Kirchenleitung. Am 10. Marz 1935 wurden die Schlosser der Paulskirche und der Alten Nikolaikirche getauscht, um ihn am Betreten der Kirche zu hindern. Mit Hilfe einiger Anhanger gelangte er dennoch in die Alte Nikolaikirche und hielt dort den ganzen Tag uber eine Predigt nach der anderen. Oberburgermeister Friedrich Krebs verfugte daraufhin am 16. Marz unter Berufung auf das Eigentumsrecht der Stadt die Schließung der Paulskirche, wurde jedoch am 9. April durch den Regierungsprasidenten in Wiesbaden angewiesen, sich neutral zu verhalten. Am 30. April gewann Veidt seinen Prozess gegen die Kirchenleitung. Die Disziplinarmaßnahmen wurden zuruckgenommen, und ab Herbst 1935 durfte Veidt wieder als Paulskirchenpfarrer amtieren. Obwohl er seinen Kampf gegen die Landeskirche erfolgreich durchgestanden hatte, war er in den folgenden Jahren zunehmender Verfolgung durch die Gestapo ausgesetzt. Veidt wurde mit Redeverbot belegt und mehrfach in Haft genommen. 1939 wechselte er an die Matthauskirche im Westend , wo er den Krieg und die Zerstorung der Stadt miterlebte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Paulskirche beim ersten Bombenangriff auf die Innenstadt am 4. Oktober 1943 von funf Brandbomben getroffen, die jedoch rasch geloscht werden konnten und keinen Schaden anrichteten. [11] Daraufhin verstarkte man die Brandschutzmaßnahmen. Decken und Gebalk wurden mit feuerhemmenden Mitteln impragniert und alle Turen mit Asbestplatten abgeschirmt. In der Kirche wurde eine Brandwache eingerichtet.

Am 12. Marz 1944 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche statt. Am 18. Marz 1944 folgte der nachste schwere Luftangriff, der vor allem in der ostlichen Altstadt schwere Schaden verursachte. Die Paulskirche und ihre Umgebung blieben zunachst unversehrt, gegen Ende des Angriffs trafen jedoch einige Brandbomben und setzten das Dach in Brand. Da die vorbereiteten Feuerloschschlauche wegen des Druckabfalls in den Hydranten nicht eingesetzt werden konnten, fraß sich der Brand durch den Dachstuhl, bis das Gebalk zusammensturzte und auch den Innenraum zerstorte. [11] Vier Tage spater fand der nachste Bombenangriff statt, der auch die restliche Altstadt Frankfurts fast vollstandig zerstorte.

Wiederaufgebaute Paulskirche als Nationaldenkmal [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wiederaufbau der Kirche 1947
Paulskirche in den 1950er-Jahren
Paulskirche 1976

Als nationales Symbol fur die Freiheit und aufgrund ihrer Rolle als Wiege der Demokratie in Deutschland wurde sie als eines der ersten Gebaude in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Leitung von Rudolf Schwarz (zusammen mit Eugen Blanck , Gottlob Schaupp und Johannes Krahn ) wieder aufgebaut. Am 17. Marz 1947 wurde der neue Grundstein gelegt.

Vorangegangen war eine heftige Debatte, die sich am Beispiel der Paulskirche auch grundsatzlich mit dem Wiederaufbau der zerstorten deutschen Stadte auseinandersetzte. 1946 hatte die Stadtkanzlei den Kunsthistoriker Fried Lubbecke mit der Leitung des Wiederaufbaus der Paulskirche beauftragt. Lubbecke war zu diesem Zeitpunkt bereits offentlichkeitswirksam als Befurworter einer Rekonstruktion des zerstorten Stadtbilds aufgetreten. Zudem hatte er eine Leitungsposition in der Paulskirchengemeinde inne. Im November 1946 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Unter den 109 Bewerbungen setzten sich Entwurfe durch, die die Paulskirche modernisiert wiederaufbauen wollten. Es folgten zum Teil auch publizistisch ausgetragene Auseinandersetzungen, in denen der zweitplatzierte Architekt Franz Throll und Lubbecke als Fursprecher einer weitgehenden Rekonstruktion der alten Paulskirche auftraten. Besonders wurden die Entfernung der oberen Galerie und das flachere Dach kritisiert. Auch die Funktionen der beauftragten Architekten im ?Dritten Reich“ wurde dabei kritisiert. Vor allem Baustadtrat Eugen Blanck trat der Kritik am Siegerentwurf als Fursprecher der Modernisten entgegen. Als er sich nicht durchsetzen konnte, ließ Lubbecke im Februar 1947 seine Tatigkeit im Rahmen des Paulskirchenprojekts ruhen und trat im Oktober ganz von dieser Funktion zuruck. [12]

Umstritten war auch das Eigentum des Kirchenbaus. Wahrend die lutherische Gemeinde der Stadt Frankfurt als Gegenleistung fur den Wiederaufbau ein auf zehn Jahre befristetes Nutzungsrecht in der Folge der Hundertjahrfeier des Paulskirchenparlaments einraumen wollte, strebte die Stadtspitze eine Profanisierung und die eigene Kontrolle an. Letztlich setzte sich die Stadt in diesem Streit durch. [13]

Der Wiederaufbau wurde auch uber die Stadt hinaus politisch aufgeladen. So warb Oberburgermeister Walter Kolb in einem Aufruf vom 20. Januar 1947 um internationale Unterstutzung und ausdrucklich auch aus allen alliierten Besatzungszonen. Dieser Aufruf war erfolgreich. So stiftete die britische Besatzungszone eine Glocke, vier weitere wurden in Apolda in der sowjetischen Besatzungszone gefertigt. Rund die Halfte der vier Millionen Reichsmark Geldbeitrage zu dem Vorhaben, die bis zur Wahrungsreform 1948 eingingen, stammten aus Spenden. Die noch folgenden 700.000 D-Mark kamen mehrheitlich aus offentlichen Kassen. [14]

Aus Kostengrunden und Mangel an Baumaterial wurde beim Wiederaufbau die ursprungliche Innengestaltung stark verandert. Ein neuer Zwischenboden trennt das Untergeschoss, das heute als Ausstellungsraum dient, vom eigentlichen Saal im Obergeschoss. Vor allem aber wurden anstelle der fruheren Kuppel ein Flachdach gebaut und Milchglasfenster eingesetzt.

Zum hundertjahrigen Jubilaum der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wurde die wiederaufgebaute Kirche eroffnet. Die Festansprache hielt Fritz von Unruh . Seine ?Rede an die Deutschen“ war eine kritische Analyse der NS-Zeit. Am 28. August 1948 bekam Fritz von Unruh in der Paulskirche den Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen. Seit 1949 wird der Goethepreis i. d. R. alle drei Jahre in der Paulskirche verliehen.

Durch die Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg war die Wohnbevolkerung der Altstadt stark zuruckgegangen. Die kleiner gewordene Paulsgemeinde benotigte keine so große Kirche mehr. Sie erhielt deshalb 1949 die wesentlich kleinere Alte Nikolaikirche am Romerberg als Gemeindekirche zugewiesen. Am 12. Mai 1953 wurde die Paulskirche aus der bisherigen Dotationsverpflichtung herausgenommen und gegen das Dominikanerkloster getauscht. Dabei verpflichtete sich die Stadt, dass das Kreuz auf der Kirche nicht entfernt werden darf. Der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau steht seither ein Nutzungsrecht zu, von dem sie jedoch selten Gebrauch macht, da der Raum heute fur Gottesdienste wenig geeignet ist. Stattdessen entwickelte sich die an der Hauptwache gelegene Katharinenkirche zur evangelischen Hauptkirche Frankfurts.

Seit 1948 ist die Paulskirche somit keine Kirche mehr, sondern wird hauptsachlich fur Ausstellungen und staatliche oder stadtische Veranstaltungen genutzt. Am bekanntesten ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Rahmen der jahrlichen Frankfurter Buchmesse . Die ersten beiden Buchmessen wurde 1949 und 1950 noch in der Paulskirche abgehalten, danach wurde sie auf das Messegelande verlegt.

In der Kirche fand 1955 ein Kongress von Mitgliedern von SPD , DGB und Gesamtdeutscher Volkspartei gegen die Wiederbewaffnung statt. Die sich anschließende kurzlebige außerparlamentarische Bewegung wurde als Paulskirchenbewegung bekannt.

Am 25. Juni 1963 besuchte der US-Prasident John F. Kennedy Frankfurt und sprach dabei auch in der Paulskirche. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass ?kein anderes Gebaude in Deutschland begrundeteren Anspruch auf den Ehrentitel der Wiege der deutschen Demokratie erheben“ konne. [15]

Von 1988 bis 1991 wurde die Paulskirche renoviert. Dabei erhielt sie neue Fenster, die an die historischen Fenster vor 1944 erinnerten. Die ebenfalls diskutierte Wiederherstellung des alten Kuppeldaches unterblieb jedoch; das schlichte Flachdach der Nachkriegszeit galt inzwischen ebenfalls als denkmalschutzwurdig. Am 16. April 1991 wurde das kolossale Wandgemalde Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche des Berliner Malers Johannes Grutzke feierlich enthullt.

Am 12. Juni 1994 spannte der franzosische Artist Philippe Petit ein 300 Meter langes Seil zwischen Paulskirche und Dom und vollfuhrte darauf einen dreißigminutigen Hochseillauf . In 60 bis 70 Metern Hohe stellte er wichtige Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimisch dar. Die Vorfuhrung wurde vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks begleitet. Sie war ein Hohepunkt der 1200-Jahr-Feiern der Stadt Frankfurt am Main und kam auf Initiative des Varietes Tigerpalast zustande.

Zur 150-Jahr-Feier 1998 der Nationalversammlung wurde die Dauerausstellung ?Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ neu gestaltet.

Die 175-Jahr-Feier wurde in Frankfurt mit einem Paulskirchenfest vom 18. Mai 2023 bis 21. Mai begangen, bei welchem neben dem Paulsplatz und dem Romerberg auch der Mainkai miteinbezogen wurde [16] . 250 000 Besucher zahlte die Stadt Frankfurt wahrend der 4 Tage dauernden ?Mischung aus Diskurs und Volksfest“ [17] [18] . In zahlreichen Veranstaltungen, Diskussionsrunden, Konzerten, Ausstellungen und Workshops wurde sowohl der Eroffnung der Nationalversammlung als auch demokratischer Errungenschaften gedacht. Bundesprasident Steinmeier wurdigte in einem Festakt die nationale Bedeutung der Paulskirche: Sie sei ?ein Schatz nationaler Bedeutung, den wir gemeinsam zum Glanzen bringen sollten“ [19] .

Sanierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2017 gab der Frankfurter Magistrat ein Gutachten in Auftrag, um den Sanierungsbedarf der Paulskirche festzustellen. Die erforderlichen Arbeiten sollen bis zum 175. Jubilaum der Nationalversammlung und dem 75. Jahrestag des Wiederaufbaus der Paulskirche 2023 abgeschlossen sein. [20] Zudem soll die Paulskirche zum Lernort der Demokratie aufgewertet und um ein Besucher- und Dokumentationszentrum erweitert werden. [21] Bundesprasident Steinmeier forderte, die Gestaltung der Paulskirche als ?moderne Erinnerungsstatte fur die Demokratie“ aus Bundesmitteln zu unterstutzen. [22]

Ausgelost durch einen Aufruf von Benedikt Erenz in der Zeit im Oktober 2017 begann eine offentliche Diskussion, ob im Rahmen der Sanierung der Bauzustand von 1848 mit historischem Kuppeldach und Emporen im Innenraum wiederhergestellt oder der Bauzustand von 1948 erhalten wird. Ersteres wurde die Bedeutung der Paulskirche als evangelische Kirche und Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung betonen, letzteres die Bedeutung als Baudenkmal der deutschen Nachkriegsmoderne und Symbol des demokratischen Neubeginns Deutschlands. Erenz kritisierte, der Wiederaufbau von 1948 durch den Architekten Rudolf Schwarz habe zu einem ?verlogenen Zustand“ gefuhrt und sei mit einer ?zweiten Zerstorung“ vergleichbar. Eine Sanierung musse den Parlamentsraum von 1848 wieder erlebbar machen. [23] Schwarz habe von der politischen Bedeutung der Paulskirche nichts begriffen und dem Bau eine ?edle Buß- und Reu-Architektur“ verordnet, ?als ware ausgerechnet das Paulskirchenparlament schuldig gewesen am deutschen Sundenfall“. Die Bundesrepublik musse die sich jetzt bietende Sanierungschance nutzen, um die Paulskirche ?endlich so herzurichten und zu prasentieren, wie es der Urzelle, dem nationalen Kerngehause der deutschen Demokratie gebuhrt“. [24]

Die Entscheidung in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung verzogert sich, da das Konzept fur die Sanierung auf Wunsch des Oberburgermeisters durch einen Burgerdialog begleitet werden soll. Verantwortliche der Koalitionsparteien im Frankfurter Magistrat haben sich gegen eine Rekonstruktion des Zustandes von 1848 ausgesprochen. Diese wurde ?ein Denkmal wiedererstehen lassen, das an eine gescheiterte Demokratie erinnert“. Uberdies sprachen praktischen Erwagungen dagegen, wie fehlender Platz fur Garderoben und Empfange, auch konnten die ehemals vorhandenen Emporen im Falle einer Rekonstruktion aus Brandschutzgrunden gar nicht genutzt werden. Dem entgegnet Erenz, das Paulskirchenparlament sei nicht gescheitert, sondern ?diejenigen, die sich diesen Grundrechten in den Weg gestellt und die Ideen von 1848 unterdruckt haben: das wilhelminische Kaiserreich und das NS-Regime “. [24] Oberburgermeister Peter Feldmann (SPD) erwarte hingegen einen Kompromiss zwischen Befurwortern einer Rekonstruktion und Anhangern des Bestandsbaus. Außerdem seien mogliche Gestaltungswunsche des Bundesprasidenten zu berucksichtigen. [25]

Im November 2019 einigte sich die Frankfurter Ratskoalition aus CDU, SPD und Grunen darauf, lediglich eine Sanierung des Gebaudes vornehmen zu lassen und damit den historisch gewachsenen Zustand des Wiederaufbaus von 1948 zu erhalten. In der Nahe soll als Erganzung ein ?Haus der Demokratie“ als Neubau errichtet werden, wobei aber noch Unklarheit uber den Standort und die Gestaltung besteht. [26]

Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grundriss, 1896
Oberlicht

Die Paulskirche ist ein klassizistischer Bau mit der Grundrissform einer Ellipse, deren langster Durchmesser ca. 40 Meter und deren kurzester Durchmesser ca. 30 Meter betragt. Der Ellipse ist an der Langsseite im Suden ein dreigeschossiger Turm auf quadratischem Grundriss angelagert. Der Turmeingang ist mit einer Giebelfront geschmuckt, die von zwei dorischen Halbsaulen getragen wird. Die Fensteroffnungen in den Obergeschossen des Turmes werden von flachen Pilastern gerahmt, im zweiten Geschoss von dorischen und im dritten Geschoss von ionischen . Die Traufe liegt in einer Hohe von 28 Metern.

An der Nordost- und Nordwestseite befinden sich zwei Treppenaufgange, die bis zur Hohe der Attika hinaufreichen. Uber der Attika erhob sich bis zur Zerstorung 1944 ein kuppelformiges Deutsche Dach , das durch sieben kleine Mansarden aufgelockert war. Der Dachstuhl aus Tausenden von Bindern und Streben aus Tannen- und Eichenholz uberspannte freitragend einen 37 Meter durchmessenden Tambour . Der ursprungliche Entwurf von Johann Friedrich Christian Hess zeigte noch deutlicher das Vorbild des Pantheons in Rom . Er sah ein großes Oberlicht vor, um den Kirchenraum von oben zu beleuchten. Dieser Entwurf konnte jedoch aus Kostengrunden nicht ausgefuhrt werden.

Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verzichtete der Architekt Rudolf Schwarz auf die hohe Kuppel und errichtete ein nur leicht gewolbtes, mit Kupfer gedecktes Dach. Diese Entscheidung wurde spater haufig kritisiert, doch ließen die Umstande des Wiederaufbaus nichts anderes zu. Allein der Mangel an Bauholz und qualifizierten Zimmerern hatte keine Rekonstruktion des komplizierten Dachgebalks zugelassen. Bei der herrschenden Wohnungsnot ware es zudem politisch nicht zu rechtfertigen gewesen, einen noch großeren Aufwand fur den Wiederaufbau eines Denkmals zu betreiben. Bei der Renovierung der Paulskirche 1984 bis 1988 respektierte man die Nachkriegsentscheidung und verzichtete auf die Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandes.

In der Fachwelt wird der heutige Zustand kontrovers beurteilt. Der Kunsthistoriker Christian Welzbacher verglich die beiden Bauzustande mit den Worten, Schwarz habe ?den evangelischen Sakralbau in einen katholischen Profanbau “ verwandelt. Der Architekturkritiker Dieter Bartetzko bezeichnete die Paulskirche im Zustand von 1948 als ?der Ort, in dem der Bußergang nach dem Kriege baulich Gestalt angenommen hat“. [24]

Im dritten Turmgeschoss ist der Glockenstuhl eingebaut. Daruber erhebt sich eine kupfergedeckte Laterne , in der 1838 durch den Physikalischen Verein eine astronomische Beobachtungsstation eingerichtet wurde. Nach den von hier aus taglich gegebenen Zeitsignalen justierte man bis 1893 die anderen Frankfurter Uhren.

Die Fassade der Paulskirche ist in zwei Geschosse gegliedert, die sich auf einem niedrigen Sockel erheben. Im Sockelgeschoss befanden sich ursprunglich keine Fenster, erst beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurden auch hier Fensteroffnungen eingebracht, um das neu entstandene Untergeschoss zu beleuchten.

Große Rundbogenfenster im ersten und zweiten Geschoss sorgen fur eine gute Beleuchtung des Innenraums. Der von Hess konzipierte Innenraum war nach Suden hin orientiert, wo sich an der Innenseite des Turms der Altar, daruber die Kanzel und auf der Empore die Orgel befanden. Die Empore wurde von 20 korinthischen Saulen getragen und bot 1200 Personen Platz. Im Parterre konnten uber 500 Personen sitzen.

Alle Platze orientierten sich nach Suden, zum Turmportal hin. Dort befanden sich Altar und Kanzel (in Form eines Kanzelaltars), daruber auf der Empore die Orgel . Symbolisch wurden damit die drei wesentlichen Elemente des lutherischen Gottesdienstes zusammengefasst, das Sakrament , die Verkundigung und der Lobpreis.

Bereits bei der Einweihung der Kirche zeigte sich ihre schlechte Akustik . Die Nachhallzeit war mit uber funf Sekunden viel zu lang und zwang den Prediger, unnaturlich langsam und gedehnt zu sprechen. Trotz mehrerer Versuche gelang es nie, die Probleme zu beheben. So wurde zunachst ein Schalldeckel uber der Kanzel angeordnet. Um die Kirche als Versammlungssaal fur die Nationalversammlung herzurichten, wurde eine zusatzliche, mit Leinwand bespannte und mit Leimfarbe gestrichene Holzdecke vom Dachstuhl abgehangt.

Beim Wiederaufbau wurde das Innenraumkonzept vollkommen verandert. Die Kirche erhielt ein Tiefgeschoß, in dem die notigen Nebenraume eingerichtet wurden. Uber eine Treppe im Turmeingang betritt man nun zunachst eine nur vier Meter hohe Wandelhalle mit einem Saulenkranz aus Marmor. Aus der Wandelhalle fuhren zwei Treppen entlang der geschwungenen Wand in den Saal hinauf, der somit wesentlich hoher liegt als in der alten Kirche. Der 28 Meter hohe Festsaal ist betont schlicht gehalten, bis hin zum Gestuhl, das an eine Aula oder ein Parlament erinnert. Durch den Verzicht auf die Emporen wirkt der Raum monumentaler als vor der Zerstorung. Einziger Schmuck der Wande sind die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland , der sechzehn Bundeslander und der Stadt Frankfurt.

Panorama: Innenraum der Paulskirche (Plenarsaal, Obergeschoss) (2010)

Stadtebauliche Situation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Paulskirche auf dem Ravenstein-Plan von 1861
Blick vom Frankfurter Dom, vorne der wiederaufgebaute Romerberg der Altstadt, Dez. 2012
Ruckseite der Paulskirche am Abend
Paulskirche im April 2011

Die Paulskirche entstand in dem Viertel zwischen Neue Krame im Osten, Großer Sandgasse im Norden, Wedelgasse und Paulsgasse im Suden und Kornmarkt im Westen. Sie war wahrend der Bauzeit an allen Seiten von dichter Bebauung umgeben. Erst nach der Niederlegung der alten Klostergebaude ab 1840 erstreckte sich im Suden, vor der Turmfassade, ein einigermaßen großzugiger, neu angelegter Platz, der Paulsplatz .

Im Osten der Kirche, zwischen Paulsplatz und Neuer Krame, entstand etwa gleichzeitig mit der Kirche ein Hauserblock, dessen nordlichen Abschluss die 1840 bis 1842 errichtete Alte Borse bildete. Die Flache fur diesen neuen Block wurde frei, weil die ost-west-orientierte Barfußerkirche und ihre Klostergebaude eine großere Ausdehnung nach Osten besaßen, wahrend die Paulskirche als Zentralbau eine rund doppelt so große Nord-Sud-Ausdehnung besaß, aber nicht so weit nach Osten reichte.

Die beengte Lage der Kirche, die den großzugigen Bau kaum zur Wirkung kommen ließ, wurde bereits von Zeitgenossen kritisiert. 1797 schrieb Johann Wolfgang Goethe :

?Die neue lutherische Hauptkirche gibt leider viel zu denken. Sie ist als Gebaude nicht verwerflich, ob sie gleich im allermodernsten Sinne gebaut ist; allein da kein Platz in der Stadt weder wirklich noch denkbar ist, auf dem sie eigentlich stehen konnte und sollte, so hat man wohl den großten Fehler begangen, daß man zu einem solchen Platz eine solche Form wahlte. Sie stickt, da man ringsherum wohl schwerlich viel wird abbrechen lassen, zwischen Gebauden, die ihrer Natur und Kostbarkeit wegen unbeweglich sind, und will doch von allen Seiten gesehen sein; man sollte sie in großer Entfernung umgehen konnen … Um sie herum ist das großte Gedrang und Bewegung der Messe, und es ist nicht daran gedacht, wie auch irgend nur ein Laden stattfinden konnte. Man wird also wenigstens in der Meßzeit holzerne Buden an sie heranschieben mussen, die vielleicht mit der Zeit unbeweglich werden, wie man an der Katharinenkirche noch sieht und ehemals um den Munster von Straßburg sah.“

Die zeitgenossischen Darstellungen, etwa zur Eroffnung der Nationalversammlung , lassen den Platz großer erscheinen als er war. Die Delegierten, die auf dem Bild in die Kirche einziehen, mussen sich zuvor entweder durch die enge Wedelgasse gezwangt haben oder aus der auf den Platz mundenden Romerhalle gekommen sein.

Von 1893 bis 1906 wurde, zur Erschließung der Altstadt mit neuzeitlichen Verkehrsmitteln, ein Straßendurchbruch durchgefuhrt. Der Straßenzug Bethmann- und Braubachstraße verlief in west-ostlicher Richtung etwa im Verlauf der bisherigen Paulsgasse uber den sudlichen Rand des Paulsplatzes. Ostlich der Neuen Krame wurde die neue Straße mitten durch die Hauserblocks der Altstadt gelegt, wobei zahlreiche wertvolle Gebaude, darunter der Nurnberger Hof , abgerissen wurden. Gleichzeitig mit dem Bau der Straße entstand das Neue Rathaus (1900?1908, Franz von Hoven und Ludwig Neher ), westlich an den Romer angrenzend. Die Bauteile nordlich und sudlich der Bethmannstraße wurden dabei durch eine Brucke verbunden. An der neu entstandenen Kreuzung Neue Krame und Braubachstraße gingen der Paulsplatz und der Romerberg nun direkt ineinander uber. Schrag gegenuber dem mittelalterlichen Salzhaus , einem der schonsten Fachwerkhauser der Stadt, entstand ein großes Wohn- und Geschaftshaus (F. Geldermacher, 1906), das trotz seiner grunderzeitlichen Dimensionen Architekturelemente barocker Altstadthauser aufgriff. Nach Fertigstellung des Straßendurchbruchs fuhr auch die Straßenbahn uber den Paulsplatz.

Die Vernichtung der Altstadt im Marz 1944 und der anschließende Wiederaufbau veranderten die Umgebung der Kirche ein weiteres Mal erheblich. Der Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Kirche errichtete Straßenblock wurde nicht wieder aufgebaut, der Paulsplatz reicht deshalb heute bis an die Neue Krame. Anfang der 1950er Jahre wurde nordlich parallel zum ersten ein weiterer Straßendurchbruch durchgefuhrt, diesmal der autogerechten Stadt zuliebe. Etwa im Verlauf des Straßenzuges Große Sandgasse-Schnurgasse, nordlich an der Paulskirche vorbei, wurde eine vierspurige Verkehrsschneise, die Berliner Straße , durch die Ruinen der Altstadt geschlagen. An dieser Straße befindet sich heute, direkt hinter der Paulskirche, ein Parkplatz fur Touristenbusse. Diese Situation erleichtert sicherlich den Ablauf von Stadtrundfahrten, dient jedoch nicht der Schaffung eines attraktiven Stadtbilds.

Die Neue Krame, die heute die Ostseite des Paulsplatzes bildet, wurde dank des freien Blicks auf die Paulskirche zu einem attraktiven Standort fur zahlreiche Straßencafes, deren Terrassen im Sommer große Teile des Platzes einnehmen. Neben einigen weiteren Festen findet auf dem Paulsplatz, wie auch auf dem Romerberg und in der Neuen Krame, der Frankfurter Weihnachtsmarkt statt.

Westlich der Kirche steht heute der Erweiterungsbau des Neuen Rathauses, nordlich und sudlich fuhren die zwei Straßendurchbruche der Berliner- und der Braubachstraße an ihr vorbei. Die stadtebauliche Situation der Ursprungszeit wurde somit ins genaue Gegenteil verkehrt: statt der engen und extrem dicht bebauten Einbindung ins Gefuge der Altstadt ist die Kirche heute nach drei Seiten hin freigestellt.

Ausstattung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Orgeln [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Innenraum der Paulskirche um 1833 mit der Walcker-Orgel

Wann die erste Orgel in der Barfußerkirche entstand, ist nicht bekannt. Ab dem 14. Jahrhundert waren stets ein oder mehrere Orgelbauer in Frankfurt ansassig. 1466 werden zwei Orgeln in der Barfußerkirche erwahnt; [27] es kann vermutet werden, dass zumindest eine davon damals schon langer bestand. Die zweite stammte wahrscheinlich von Leonhard Mertz , auch Magister Leonhardus genannt, der 1470 zum Guardian des Barfußerkonvents gewahlt wurde. Er war einer der bedeutendsten Orgelbauer seiner Zeit und schuf auch in Frankfurt nachweislich mehrere Werke, so fur St. Bartholomaus, die Liebfrauenkirche und die Weißfrauenkirche .

Aus dem 16. Jahrhundert sind kaum Zeugnisse uber die Orgeln bekannt. Lersner berichtet in seiner Chronik, dass 1599 bis 1604 von den Brudern Grorock eine neue Orgel mit 10 Registern fur die Barfußerkirche errichtet worden war. Damals hatte es schon lange keinen Organisten mehr an der Kirche gegeben, so dass vermutlich keine der alteren Orgeln mehr in Gebrauch gewesen war. Das neue, von dem Maler Philipp Uffenbach ausgeschmuckte, Werk kostete 1000 Gulden und galt als ein herrlich gut Werk . [28] Auf dem Holzschnitt von 1653 sieht man es auf der rechten Seite als ? Schwalbennestorgel “ an der sudlichen Langhauswand in Hohe der Empore. Die Grorock-Orgel bestand uber 100 Jahre und wurde immer wieder erneuert, so etwa 1624 durch Nikolaus Grunwald aus Nurnberg und 1671.

1736 beauftragte der Rat der Stadt den Schweizer Orgelbauer Johann Conrad Wegmann mit dem Bau einer neuen Orgel, die 1740 durch Johann Christian Kohler fertiggestellt wurde. Die Disposition des mit 41 Registern fur die damalige Zeit sehr großen Werkes ist durch eine Beschreibung des mit Wegmann konkurrierenden Elsasser Orgelmeisters Johann Andreas Silbermann uberliefert, in der er vernichtende Kritik an dem Werk seines Konkurrenten ubt und seinen ehemaligen Gesellen Nicolaus Seitz mit folgenden Worten zitiert: ?Erstlich blast sie als wie der lebendige Teuffel und heulet auch schon und ist geloth als wanns die Hund gekotzt hatten. Der Schien ( Prospekt ) sieht wie Bley die Fuß stauchen sich schon er kann sein Tag kein jamerlich Leben so gesehen haben als daß ist.“ [29]

Der Rat schien jedoch mit dem Werk, das 16.000 Gulden gekostet hatte, recht zufrieden zu sein. Er ließ es 1766 durch Philipp Ernst Wegmann aufwendig restaurieren. Beim Abbruch der Barfußerkirche 1786 wurde die Orgel abgebaut und im benachbarten Gymnasium eingelagert. Die lange Lagerzeit bekam ihr allerdings nicht gut: Ob aus Mangel an Sorgfalt bei der Demontage oder wegen des Mutwillens der Gymnasiasten ? 1808 waren nur noch Reste der Orgel vorhanden, die fur 715 Gulden an den Schlossermeister Dissmann veraußert wurden. [30]

1824, noch vor der Wiederaufnahme der Bauarbeiten an der noch immer unvollendeten Paulskirche, ließ der Rat einen Orgelneubau ausschreiben. Es bewarben sich 15 namhafte Orgelbauer ?aus allen deutschen Gauen“, darunter auch der junge Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg . Er schlug eine fur die damalige Zeit neuartige Disposition mit einem hohen Anteil an Grundstimmen und verhaltnismaßig wenigen Aliquoten, Mixturen und Zungenregistern vor, wie er sie bei Abbe Vogler kennengelernt hatte. [31] Am 27. Februar 1827 erhielt er von der Frankfurter Orgelkommission, welche die Angebote gepruft hatte, den Zuschlag. [32]

Fast sechs Jahre arbeitete Walcker in seiner Ludwigsburger Werkstatt an der neuen Orgel, seinem opus 9 . Samtliche Teile wurden auf dem Wasserweg uber Neckar , Rhein und Main nach Frankfurt transportiert. Da der Zollverein noch nicht bestand, mussten die Teile unterwegs dreimal verzollt werden: in Mannheim , Mainz und Hochst . Der Aufbau und vor allem die Intonation der Orgel stellten Walcker vor unerwartete Schwierigkeiten. Insbesondere das fur die damalige Zeit sehr anspruchsvolle offene 32-Fuß-Register im Pedal versagte bei den ersten Versuchen. Nach einigen Umbauten gelang jedoch seine Intonation, und zur Einweihung der Paulskirche am 9. Juni 1833 erklang die Orgel erstmals vor einem großen Publikum. Die Frankfurter Zeitung schrieb am 14. Juni 1833: ?Die neue Orgel steht nun als Meisterwerk da, das an Starke des Tons, an Mannigfaltigkeit, Zartheit und Reinheit der Stimmen, keiner bis jetzt bekannten Orgel nachsteht, die meisten weit ubertrifft.“

Die Walcker-Orgel besaß 74 Register , verteilt auf drei Manuale und zwei Pedale . Nach dem Werkstattbuch von Walcker lautete die Disposition: [33]

I. Hauptwerk C?f 3
0 1. GroßPraestant 16′
0 2. Viola di Gamba 16′
0 3. Flauto major 16′
0 4. Man. Untersaz [A 1] 0 32'
0 5. GroßOctav 0 8′
0 6. Viola di Gamba 0 8′
0 7. Gemshorn 0 8′
0 8. Offene Floete 0 8′
0 9. Quint 5 1 3
10. Octav 0 4′
11. Hohlfloete 0 4′
12. Fugara 0 4′
13. Gemshorn 0 4′
14. Terz 3 1 5
15. Princ.Quint 2 2 3
16. Kl.Octav 0 2′
17. Waldfloete 0 2′
18. Terz discant 1 3 5
19. Cornett 10 2 3
20. Mixtur 5 fach
21. Scharff 4 fach
22. Superoctav 0 1′
23. Fagott 16′
24. Trompete 0 8′
II. Manual C?f 3
25. Praestant 0 8′
26. Gedekt 16′
27. Salicional 0 8′
28. Dolce 0 8′
29. Floet travers 0 4′
30. Groß Gedekt 0 8′
31. Quintfloete 5 1 3
32. Octav 0 4′
33. Quintatoen 0 8′
34. Rohrfloete 0 4′
35. Gemshornquinte [A 2] 0
36. Octav 0 2′
37. Mixtur 5fach
38. Posaune 0 8′
39. Vox humana 0 8′
III. Manual (Schwellwerk) C?f 3
40. Praestant 0 8′
41. Quintatoen 16′
42. Harmonica 0 8′
43. Dolcißimo 0 8′
44. Bifra 0 8′
45. Hohfloete 0 8′
46. Spitzfloete 0 4′
47. Liebl.Gedekt 0 8′
48. Flute d’amour 0 4′
49. Flautino 0 2′
50. Nasard 2 2 3
51. Clarinette 0 8′
52. Physharmonica 0 0 8′
Tremulant
I. Pedal C?d 1
53. PrincipalB. 16′
54. Baßismajor offen 0 32′
55. Contra Baß 16′
56. Octav Baß 16′
57. Violon Baß 16′
58. Quint Baß 10 2 3
59. Octav Baß 0 8′
60. Violoncell 0 8′
61. Terz offen 10 2 3 [A 3]
62. Quint 0 5 1 3
63. Octav 0 4′
64. Floete 0 4′
65. Posaune 16′
66. Trompete 0 8′
67. Clarine 0 4′
68. Krumhorn 0 2′
II. Pedal C?d 1
69. Gedekt 16′
70. Praestant 0 8′
71. Floete [A 4] 0 8′
72. Floete [A 5] 0 4′
73. Fagott 16′
74. Waldfloete 0 0 2′

Anmerkungen

  1. tiefe Oct. fehlt
  2. 2 2 3
  3. mit Bleistift durchgestrichen und 6 2 5 uberschrieben
  4. ?ged“ mit blauem Stift erganzt
  5. ?ged“ mit blauem Stift erganzt

Als Nebenzuge nennt Walcker:

  1. Fur jedes Clavier ein Sperrventil
  2. Tremulant II. Clav.
  3. Crescendokasten furs III. Clavier
  4. Crescendofußtritt zur Vox humana
  5. I Ped. zum Hauptwerk
  6. I Ped. z. II Ped.
  7. Copel II Ped. z. II. Man.
  8. Copel v. I. M. z. II. Man.
  9. Copel v. II. M. z. III. Man.
  10. Crescendofußtritt z. III. Clavier

Es war die erste Orgel, die Walcker mit einem Schwellkasten versehen hatte. Um das Instrument mit Wind zu versorgen, wurden zwolf Blasebalge benotigt, die von zwei Calcanten getreten wurden.

Die Orgel stellte einen Meilenstein in der Geschichte des Orgelbaus dar und machte Walcker mit einem Schlag beruhmt. [34] Der Rat bot ihm das Frankfurter Burgerrecht an. Walcker lehnte jedoch ab, da er einen Ruf nach Russland erhalten hatte, wo er in den Folgejahren zwei große Orgeln in Sankt Petersburg und Reval schuf. 1844 besuchte der franzosische Orgelbauer Aristide Cavaille-Coll die Paulskirche, um die Orgel zu studieren. Er charakterisierte ihren Klang als schon, aber ? aufgrund einer unzulanglichen Windversorgung ? zu zaghaft: ?Es ist ein schoner Mann, aber von Schwindsucht befallen.“

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Orgel stets gut instand gehalten. Ende des 19. Jahrhunderts machte jedoch der zunehmende Verschleiß der Mechanik und der Blasebalge eine umfassende Reparatur erforderlich. 1898 beauftragte das Hochbauamt damit die Firma Walcker. Die Orgel wurde jedoch nicht nur repariert, sondern auch entsprechend dem Klangideal der Spatromantik umgebaut. Die neue Disposition orientierte sich noch starker am Orchesterklang als es fruher der Fall gewesen war. Durch den Ausbau des zweiten Pedals wurde die Orgel auf 63 Stimmen verkleinert. Die bisherigen Schleifladen wurden auf Kegelladen mit pneumatischer Traktur umgestellt und die Tatigkeit der Calcanten durch ein elektrisches Geblase ersetzt. Die pneumatische Traktur bewahrte sich allerdings nicht; sie wurde bereits 1910 durch Walcker auf elektrische Traktur umgebaut. [35] In dieser Form bestand die Orgel bis zu ihrem Untergang am 18. Marz 1944.

1947 beim Wiederaufbau wurde wiederum die Firma Walcker mit der Planung eines neuen Instrumentes beauftragt. Es entstand die Disposition einer dreimanualigen Orgel mit 50 Registern. Die Wahrungsreform entwertete jedoch die bis dahin gesammelten Spenden, und die Stadt Frankfurt konnte ihre Finanzierungszusagen nicht einlosen. Am 8. Dezember 1948 wurde daher eine provisorische Orgel installiert. Der Spieltisch besaß drei Manuale, von denen aber nur das III. Manual mit 13 Registern ausgefuhrt war. Ein Pedal war uberhaupt nicht eingebaut worden.

Klais-Orgel von 1988

Das Provisorium uberdauerte fast vierzig Jahre, bis 1988 im Rahmen der Kirchenrenovierung eine neue Orgel durch die Bonner Orgelbaufirma Klais entstand. Die neue Paulskirchenorgel ist ein mittelgroßes Werk mit 45 Registern , verteilt auf drei Manuale und ein Pedal . [36]

I Ruckpositiv C?g 3
0 1. Gedackt 0 8′
0 2. Quintade 0 8′
0 3. Praestant 0 4′
0 4. Rohrflote 0 4′
0 5. Nasard 2 2 3
0 6. Waldflote 0 2′
0 7. Terz 1 3 5
0 8. Quinte 1 1 3
0 9. Scharff IV
10. Cromorne 0 0 8′
Tremulant
II Hauptwerk C?g 3
11. Bourdon 16′
12. Principal 0 8′
13. Doppelflote 0 0 8′
14. Gambe 0 8′
15. Octave 0 4′
16. Hohlflote 0 4′
17. Quinte 2 2 3
18. Octave 0 2′
19. Mixtur V
20. Cymbel III
21. Cornet V 0 8′
22. Trompete 0 8′
III Schwellwerk C?g 3
23. Gedackt 16′
24. Principal 0 8′
25. Rohrflote 0 8′
26. Salicional 0 8′
27. Voix Celeste 0 8′
28. Octave 0 4′
29. Flauto Traverso 0 4′
30. Quinte 2 2 3
31. Piccolo 0 2′
32. Progressio III?V 0
33. Basson 16′
34. Oboe 0 8′
35. Clairon 0 4′
Tremulant
Pedal C?f 1
36. Praestant 16′
37. Subbass 16′
38. Octave 0 8′
39. Gedackt 0 8′
40. Octave 0 4′
41. Nachthorn 0 4′
42. Rauschpfeife IV?V 0
43. Posaune 16′
44. Trompete 0 8′
45. Clarine 0 4′
  • Koppeln : I/II, III/II, I/P, II/P, III/P

Glocken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die erhalten gebliebenen Glocken Barfußerglocke (links) und Dankesglocke (rechts)

Die alte Barfußerkirche erhielt um das Jahr 1300 den ersten Dachreiter. Vermutlich hat die Kirche nur eine Lauteglocke besessen, dazu im Chor auch eine Uhr mit zwei kleinen Schlagglocken. 1685 zersprang die Kirchenglocke der Barfußerkirche. Daraufhin wurde ein neuer Dachreiter errichtet, der Platz fur drei Glocken bot, die von dem Glockengießer Benedict Schneidewind geliefert wurden.

Beim Abriss der Barfußerkirche 1786 wurden die Glocken herabgenommen und eingelagert, um in den Neubau uberfuhrt zu werden. In den folgenden vierzig Jahren zersprang jedoch die kleinste der Barfußerglocken. 1829 beschloss der stadtische Rat daher die Anschaffung eines neuen Gelautes. Die mittlere Barfußerglocke wurde der katholischen Gemeinde ubergeben und in den Turm der Deutschordenskirche gebracht; die große Barfußerglocke wurde in die neue Paulskirche uberfuhrt. Daruber hinaus wurden 1830 durch Carl Mappes , den letzten Frankfurter Glockengießer, weitere drei Glocken gegossen. Das Gelaut bestand somit aus vier Glocken:

Nr. Name Nominal
(16tel)
Gewicht Durchmesser Gießer, Gussort Gussjahr
1 Christusglocke cis 1 1830 kg 1470 mm Gebruder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830
2 Barfußerglocke e 1 +10 970 kg 1187 mm Benedict Schneidewind, Frankfurt am Main 1685
3 Dankesglocke g 1 +1 500 kg 984 mm Gebruder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830
4 Lutherglocke h 1 220 kg 720 mm Gebruder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830

Im Ersten Weltkrieg , als rund die Halfte der Frankfurter Glocken abgeliefert und als kriegswichtiger Rohstoff eingeschmolzen wurden, blieb das Paulskirchengelaute wegen seines historischen Wertes erhalten. 1942 wurden jedoch die Christus- und die Dankesglocke konfisziert und nach Hamburg auf den sogenannten Glockenfriedhof transportiert. Da jede Kirche eine Lauteglocke behalten durfte, fiel die Wahl auf die kleine Lutherglocke. Sie ging am 18. Marz 1944 mit der Paulskirche im Feuersturm unter.

Die Barfußerglocke wurde im Tausch gegen eine gleich große jungere Glocke in die Peterskirche gebracht und blieb dort als Lauteglocke. Sie uberstand den Brand der Peterskirche, blieb dort nach dem Krieg im unzuganglich gewordenen Turm hangen und geriet in Vergessenheit.

Von den nach Hamburg abgelieferten Glocken aus ganz Deutschland hatten rund 14.000 den Krieg uberstanden, darunter neben dem vollstandigen Domgelaute auch die beiden Glocken der Paulskirche. Am 15. August 1947 wurden sie nach Frankfurt zuruckgebracht. Sie kamen allerdings zunachst nicht mehr in die Paulskirche, da diese beim Wiederaufbau ein neues Gelaute erhalten sollte.

Die Handelskammer der britischen Besatzungszone stiftete eine monumentale Stahlglocke , die Evangelische Kirche in Thuringen vier Bronzeglocken der Gießerei Schilling in Apolda . Alle Glocken waren musikalisch misslungen, was bei der Stahlglocke an ihrer falschen Konstruktion und bei den Bronzeglocken an dem zeitbedingten Mangel an hochwertiger Glockenbronze lag.

Die erhaltene Christusglocke wurde wieder in den Turm der Paulskirche gebracht, die Dankesglocke kam in das Historische Museum . Dort fand sich auch die verschollene Barfußerglocke wieder, die 1965 beim Wiederaufbau der Peterskirche entdeckt worden war.

Wegen ihrer klanglichen Mangel wurden die Nachkriegsglocken seit den 1980er Jahren nicht mehr gelautet. 1987 wurde der Plan des Frankfurter Stadtgelautes vollendet, den der Glockensachverstandige Paul Smets 1954 entwickelt hatte. Die Nachkriegsglocken wurden dem Historischen Museum ubergeben und durch drei neue Glocken der Karlsruher Glockengießerei ersetzt. Die Burgerglocke (fis 0 ) erinnert an die Proklamation der Burger- und Menschenrechte durch die Nationalversammlung. Sie tragt die Inschrift BURGERGLOCKE HEISSE ICH / DER BURGER RECHTE KUNDE ICH / DIE KARLSRUHER GLOCKENGIESSEREI GOSS MICH 1987 und ein Bilderband mit Ereignissen der deutschen Geschichte 1848 bis 1949. Sie ist eine der großten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland entstandenen Glocken. Entworfen wurde der Glockenschmuck von Harry MacLean . Die Stadtglocke (h 0 ) soll an die Toten des Krieges und die Zerstorung der Stadt erinnern. Die Lutherglocke (h 1 ) ist sowohl vom Schlagton als auch von ihren Inschriften und ihrer Verzierung her eine Kopie der verbrannten Lutherglocke von 1830. Die historische Christusglocke (cis 1 ) loste sich beim Stadtgelaut am Pfingstsamstag 1997 aus ihrem Joch und sturzte herab, wobei sie vollkommen zerstort wurde. [37] Als Ersatz goss die Firma Rincker in Sinn 1998 eine neue gleichschwere cis 1 -Glocke, die Jubilaumsglocke , [38] benannt nach dem 150-jahrigen Jubilaum der Frankfurter Nationalversammlung. Zusammen mit den historischen Glocken ergibt sich damit folgende Disposition des Paulskirchengelautes:

Nr. Name Nominal
(16tel)
Gewicht Durchmesser Gießer, Gussort Gussjahr
1 Burgerglocke fis 0 +1 8590 kg 2266 mm Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987
2 Stadtglocke h 0 +1 3690 kg 1689 mm Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987
3 Jubilaumsglocke cis 1 +6 1755 kg 1466 mm Glockengießerei Rincker, Sinn 1998
4 Barfußerglocke e 1 +10 970 kg 1187 mm Benedict Schneidewind, Frankfurt am Main 1685
5 Dankesglocke g 1 +1 500 kg 981 mm Gebruder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830
6 Lutherglocke h 1 +5 437 kg 860 mm Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987

Das Gesamtgewicht der Paulskirchenglocken betragt 15942 kg. Damit ist es nach dem Domgelaute das zweitgroßte in Frankfurt.

Wandgemalde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1987 gewann der Berliner Maler Johannes Grutzke einen Kunstlerwettbewerb zur Gestaltung eines 32 auf drei Meter messenden Frieses fur die Innenseite des ovalen Wandelganges. Sein kolossales Gemalde Der Zug der Volksvertreter entstand 1989 bis 1991 in seinem Atelier in Berlin, von wo es in die Kirche transportiert wurde. In zehn Szenen zeigt es die Parlamentarier im Verhaltnis zum Volk. Wahrend das Volk ? bunte, allegorische Figuren ? im Vordergrund verharrt, schreiten seine monochrom grau-schwarz gekleideten Vertreter hinter ihm vorbei, einem unsichtbaren Ziel entgegen. Das Deutsche Reich ist als antikisierende Frauenstatue dargestellt, die mit der linken Hand ihren schwangeren Leib stutzt. Nur vereinzelt gibt es Bezuge zu konkreten historischen Ereignissen, z. B. in der Darstellung des fusilierten Robert Blum .

Ausstellungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Wandelhalle des Untergeschosses wurde am 28. Juni 2022 die Dauerausstellung ?Paulskirche ? Demokratie, Debatte, Denkmal“ eroffnet. Diese zeigt zum einen die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche sowie des heutigen Gebaudes aus der Nachkriegsmoderne. Die Besucherinnen und Besucher konnen sich vertieft uber die Nationalversammlung und deren Verfassungsgeschichte informieren. Weitere Themen sind die mehr als 70 Jahre bundesrepublikanische Debattenkultur und ein Ausblick auf den kunftigen Demokratieort Paulskirche sowie das Haus der Demokratie. Die digitale, vollstandig auch im Internet abrufbare Ausstellung ersetzt die 1985 konzipierte Dauerausstellung ?Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“, welche 1998 zum 150-jahrigen Jubilaum der Nationalversammlung nochmals aktualisiert und uberarbeitet wurde.

Gelegentlich finden hier auch Sonderausstellungen statt. 1997 wurde beispielsweise die umstrittene erste Fassung der Wehrmachtsausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941?1944 des Hamburger Institutes fur Sozialforschung gezeigt. Die kontroversen Diskussionen in der Offentlichkeit zu dieser Darstellung der Verbrechen der Wehrmacht fuhrten spater zur Uberarbeitung der in vielen Stadten gezeigten Wanderausstellung. Auch im Tiefgeschoß der Paulskirche finden von Zeit zu Zeit Ausstellungen statt.

Tafeln und Denkmaler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Tafel zur Erinnerung an die Nationalversammlung
Mahnmal fur die Opfer des Nationalsozialismus von Hans Wimmer

Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Tafeln und Denkmaler an der Außenfassade der Kirche angebracht, um an bedeutende Personen oder Ereignisse der deutschen Geschichte zu erinnern. Das erste war das bereits erwahnte, von dem damaligen Leiter des Stadelschen Kunstinstituts Richard Scheibe geschaffene Denkmal fur den ersten Reichsprasidenten Friedrich Ebert. Es wurde am 11. August 1926 eingeweiht und am 12. April 1933 nach der nationalsozialistischen Machtubernahme wieder entfernt. Nach dem Wiederaufbau schuf Richard Scheibe eine neue Statue fur das Ebert-Denkmal, da er gegen die Wiederaufstellung des alten Ebert-Denkmals Einwande erhoben hatte, Das neue Ebert-Denkmal wurde am 28. Februar 1950 durch den Frankfurter Oberburgermeister Walter Kolb und den hessischen Ministerprasidenten Christian Stock feierlich enthullt. Das Denkmal befindet sich an der Ostseite des Turmes.

Links unterhalb des Ebert-Denkmals wurde 1980 zum 275. Todestag von Philipp Jakob Spener eine Gedenktafel angebracht. Sie erinnert daran, dass Spener von 1666 bis 1686 Senior des lutherischen Predigerministeriums von Frankfurt war. Wahrend dieser Zeit entstand sein 1675 erschienenes Hauptwerk Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefalliger Besserung der wahren evangelischen Kirche , zudem grundete er 1670 die ersten collegia pietatis ( Hauskreise ).

An der Sudostseite des Kirchenschiffes befindet sich eine Gedenktafel fur den hessischen Ministerprasidenten Georg-August Zinn . Es folgt eine steinerne Relieftafel fur Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein , der 1816 wegen seiner Verdienste um die Wiederherstellung der stadtischen Freiheit zum Ehrenburger ernannt wurde. Die Tafel wurde 1931 zu seinem 100. Todesjahr angebracht.

Mit Theodor Heuss ist einem weiteren Ehrenburger Frankfurts etwas weiter nordlich eine Plakette gewidmet. An der Nordostseite der Kirche folgt eine am 25. Juni 1966 durch Oberburgermeister Willi Brundert enthullte Relieftafel fur den ermordeten amerikanischen Prasidenten John F. Kennedy . Er hatte am 25. Juni 1963 in der Paulskirche eine Rede gehalten, aus der die Tafel den Satz zitiert: ?Niemand soll von dieser unserer atlantischen Generation sagen, wir hatten Ideale und Visionen der Vergangenheit, Zielstreben und Entschlossenheit unseren Gegnern uberlassen.“

Neben dem Nordeingang der Paulskirche wurde 2002 eine Plakette des Deutschen Turner-Bundes angebracht. Damit wird aus Anlass des 150. Todestages des Turnvaters Jahn die historische Verbindung zwischen der Turnbewegung und der Nationalversammlung geehrt.

Am nordwestlichen Treppenturm der Paulskirche befindet sich seit 1964 ein Mahnmal fur die Opfer des Nationalsozialismus. Die von dem Bildhauer Hans Wimmer geschaffene Statue steht auf einem Sockel, welcher die Namen der nationalsozialistischen Konzentrationslager tragt. Neben dem Denkmal wurde eine Gedenktafel fur die Kommunalpolitikerin Johanna Kirchner angebracht.

An der Sudwestseite der Kirche folgen weitere Gedenktafeln fur Carl Schurz sowie fur den Prasidenten der Nationalversammlung Heinrich von Gagern . Die Westseite des Turmes tragt seit 2002 aus Anlass seines 100. Geburtstages eine Plakette fur den ersten freigewahlten Oberburgermeister von Frankfurt, Walter Kolb .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Dieter Bartetzko : Denkmal fur den Aufbau Deutschlands ? Die Paulskirche in Frankfurt am Main. Hrsg. v. Elmar Lixenfeld. Konigstein i. Ts. 1998. (Mit Literaturverzeichnis). ISBN 3-7845-4475-4 .
  • Werner Becher (Hrsg.): Durchs Kreuz zur Krone. Quellen zur Geschichte der Paulskirchengemeinde im 20. Jahrhundert (= Schriftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt. Nr. 17). Evang. Regionalverb., Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-922179-18-5 .
  • Friedrich Bothe : Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8920-7 .
  • Konrad Bund (Hrsg.): Frankfurter Glockenbuch. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0211-0
  • Ralf Dorn: Zum baulichen Zustand der Frankfurter Paulskirche nach 1945. In: Landesamt fur Denkmalpflege Hessen : Denkmalpflege und Kulturgeschichte. 2-2020, S. 15?20.
  • Frank Engehausen : Werkstatt der Demokratie. Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Campus, Frankfurt am Main 2023, ISBN 978-3-593-51651-6 .
  • Barbara Ettlinger-Brinkmann: Auch Geschichte braucht Planung. In: Landesamt fur Denkmalpflege Hessen: Denkmalpflege und Kulturgeschichte. 2-2020, S. 21?26.
  • Evangelischer Regionalverband Frankfurt (Hrsg.): Alles fur Deutschland, Deutschland fur Christus. Evangelische Kirche in Frankfurt am Main 1929 bis 1945. Katalog zur Ausstellung vom 29. April bis 12. Juli 1985 im Dominikanerkloster . Evang. Regionalverb., Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-922179-08-8 .
  • Michael Falser: Armut, Schuld und Flammerlauterung. Gestaltungsmotive im modernen Nachkriegswiederaufbau der Frankfurter Paulskirche (1946?1948). In: G. Breuer (Hg.): Das gute Leben. Der Deutsche Werkbund nach 1945. Tubingen/Berlin, S. 102?111.
  • Roman Fischer (Hrsg.): Von der Barfußerkirche zur Paulskirche (= Studien zur Frankfurter Geschichte. 44). Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-7829-0502-4 .
  • Hartmut Frank : Die Paulskirche als Staatsbau. In: Landesamt fur Denkmalpflege Hessen: Denkmalpflege und Kulturgeschichte. (2020), Heft, S. 7?14.
  • Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.): Frankfurt am Main ? Die Geschichte der Stadt in neun Beitragen. (=  Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission . Band   XVII ). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4158-6 .
  • Sigfrid Gran: Frankfurt am Main. Franziskaner-Konventualen. In: Alemania Franciscana Antiqua. Ehemalige franziskanische Manner- und Frauenkloster im Bereich der Oberdeutschen oder Straßburger Franziskaner-Provinz. Band VI. Komm.-Verlag August Spath, Ulm 1960, S. 120?179.
  • Gunther Hildebrandt: Die Paulskirche. Parlament in der Revolution 1948/49. Verlag der Nation, Berlin 1986, ISBN 3-373-00069-6 .
  • Evelyn Hils-Brockhoff , Sabine Hock : Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit. Begleitbroschure zur Dauerausstellung des Instituts fur Stadtgeschichte Frankfurt in der Wandelhalle der Paulskirche. Erschienen anlasslich der 150-Jahr-Feier der ersten Deutschen Nationalversammlung. Institut fur Stadtgeschichte, Frankfurt am Main 1998 (2. Aufl. 2004, online )
  • Maximilian Liesner, Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal, Philip Kurz: Paulskirche. Eine politische Architekturgeschichte. avedition, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-89986-315-4 .
  • Magistrat der Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.): Die Paulskirche in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main 1988, ISSN   0175-3045 .
  • Bernhard Muller: Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt 1916.
  • Wolf-Christian Setzepfandt : Architekturfuhrer Frankfurt am Main / Architectural Guide . 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-496-01236-6 , S.   17 .
  • Heinz Wionski: Die geplante Sanierung der Paulskirche ? Optionen der Baudenkmalpflege. In: Landesamt fur Denkmalpflege Hessen: Denkmalpflege und Kulturgeschichte. (2020), Heft 2, S. 27?32.
  • Wolfgang Wippermann: Das Leben in Frankfurt zur NS-Zeit. Bd. 4. Der Widerstand. Kramer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0314-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Paulskirche (Frankfurt)  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Was wird aus der Paulskirche ? , Benedikt Erenz in: Die Zeit . 11. Oktober 2017.
  2. Achilles August von Lersner , Florian Gebhard: Der weit-beruhmten Freyen Reichs-, Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica […]. Zweites Buch, Kap. XVII. S. 60, Franckfurt am Mayn 1706 ( online , PDF 27507 kB)
  3. Sigfrid Gran: Frankfurt am Main. Franziskaner-Konventualen. In: Alemania Franciscana Antiqua. Band VI, Ulm 1960, S. 120?179, hier S. 138?141.143f.
  4. Sigfrid Gran: Frankfurt am Main. Franziskaner-Konventualen. In: Alemania Franciscana Antiqua. Band VI, Ulm 1960, S. 120?179, hier S. 149f.
  5. Hermann Dechent : Kirchengeschichte von Frankfurt am Main seit der Reformation. I. Band , Kesselringsche Hofbuchhandlung, Leipzig und Frankfurt 1913, S. 126.
  6. Hermann Dechent: Ich sah sie noch, die alte Zeit. In: Jurgen Telschow (Hrsg.): Beitrage zur Frankfurter Kirchengeschichte (= Schriftenreihe des Ev. Regionalverbandes. Nr. 11). Ev. Regionalverb., Frankfurt 1985, S. 209.
  7. Jurgen Telschow (Hrsg.): Beitrage zur Frankfurter Kirchengeschichte. S. 212f.
  8. Hans Magenschab: Erzherzog Johann ? Habsburgs gruner Rebell. 3. Auflage. Styria, Graz 1982, S. 352.
  9. zit. nach Wolfgang Wippermann: Das Leben in Frankfurt zur NS-Zeit. Bd. 4. Der Widerstand. Frankfurt am Main 1986, S. 36.
  10. Zur Geschichte des Friedrich Ebert-Denkmals an der Paulskirche siehe auch: Die Neuerrichtung des Friedrich-Ebert-Denkmals 1950. Abgerufen am 2. Mai 2023 .
  11. a b Georg Struckmeier: Vom Sterben der Paulskirche. In: Frankfurter Kirchliches Jahrbuch 1955. S. 136ff.
  12. Andrew Demshuk: Building the Cathedral of Democracy: Frankfurt’s Paulskirche in Hitler’s Shadow. In: German History. Volume 39, Issue 4. Oxford University Press, Dezember 2021, S. 616 f.
  13. Andrew Demshuk: Building the Cathedral of Democracy: Frankfurt’s Paulskirche in Hitler’s Shadow. In: German History. Volume 39, Issue 4. Oxford University Press, Dezember 2021, S. 618?621.
  14. Andrew Demshuk: Building the Cathedral of Democracy: Frankfurt’s Paulskirche in Hitler’s Shadow. In: German History. Volume 39, Issue 4. Oxford University Press, Dezember 2021, S. 609?611.
  15. Andreas W. Daum : Kennedy in Deutschland. Das wahre deutsche Wunder. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023 .
  16. Paulskirchenfest. Abgerufen am 22. Mai 2023 .
  17. Alexander Jurgs: Paulskirchenfest: Frankfurt feiert die Demokratie . In: FAZ.NET . 16. Mai 2023, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 22. Mai 2023]).
  18. hessenschau de, Frankfurt Germany: 175 Jahre Paulskirche: Rund eine Viertelmillion Besucher beim Paulskirchenfest. 21. Mai 2023, abgerufen am 22. Mai 2023 (deutsch).
  19. Bundesprasident Steinmeier wurdigt 175 Jahre Nationalversammlung. Abgerufen am 22. Mai 2023 .
  20. Mathias Alexander: Was den Umbau der Paulskirche erschwert . 19. August 2019, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 15. September 2019]).
  21. Hans Riebsamen: Symbol der Demokratie: Paulskirche soll Lernort werden . 4. Juli 2019, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 15. September 2019]).
  22. Frank-Walter Steinmeier: Deutsch und frei. In: Zeit online. 13. Marz 2019, abgerufen am 15. September 2019 .
  23. Klaus Muller: Die Paulskirche ? ein ?nationaler Sanierungsfall“? Gegen Vergessen ? Fur Demokratie e. V., Mitgliederzeitschrift Heft 98/2018, S. 10.
  24. a b c Benedikt Erenz: Was wird aus der Paulskirche? In: Zeit online. 12. Oktober 2017, abgerufen am 15. September 2019 .
  25. Mathias Alexander: Kritik am Burgerdialog: ?Paulskirche ist Ausdruck einer erfolgreichen Demokratie“ . 31. August 2019, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 15. September 2019]).
  26. Ralf Euler: Rathauskoalition gegen Umbau: Paulskirche soll nur saniert werden . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . 7. November 2019, ISSN   0174-4909 ( faz.net [abgerufen am 15. November 2022]).
  27. Carl Wolff , Rudolf Jung : Die Baudenkmaler in Frankfurt am Main. Bd. I: Kirchenbauten. Frankfurt am Main 1896, S. 277 ( online , PDF 50273 kB)
  28. Carl Wolff, Rudolf Jung: Baudenkmaler Bd. I, 1896, S. 279.
  29. Marc Schaefer (Hrsg.): Das Silbermann-Archiv. Der handschriftliche Nachlass des Orgelmachers Johann Andreas Silbermann (1712?1783) . Amadeus Verlag, Winterthur 1994, ISBN 3-905049-39-2 , S. 149.
  30. Franz Bosken : Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden (=  Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte . Band   7,1 ). Teil 1: A?K . Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2 , S.   203 .
  31. Willibald Gurlitt: Die Frankfurter Paulskirchen-Orgel von 1827. In: Frankfurter Zeitung vom 7. Januar 1940. http://blog.ef-walcker.de/wp-content/uploads/2009/01/gurlitt.PDF gesehen am 14. April 2020.
  32. Franz Bosken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden (=  Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte . Band   7,1 ). Teil 1: A?K . Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2 , S.   309 .
  33. http://blog.ef-walcker.de/wp-content/uploads/2009/01/opus01_ffm.PDF gesehen am 14. April 2020.
  34. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. Marz 2004: Paulskirchen-Orgel. Wie eine Konigin im schalltoten Raum , gesehen am 8. Januar 2013.
  35. Franz Bosken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden (=  Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte . Band   7,1 ). Teil 1: A?K . Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2 , S.   313 .
  36. orgelbau-klais.com: Information zur Orgel (PDF; 887 kB), gesehen am 8. Januar 2013.
  37. Glocke in der Paulskirche abgesturzt
  38. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. April 1998.

Koordinaten: 50° 6′ 40″  N , 8° 40′ 51″  O