Content Delivery Network

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Links zu sehen ein Server, von dem aus Inhalte an mehrere Clients verteilt werden. Rechts die Verteilung der Inhalte über mehrere Server, d. h. das CDN
Links: Verteilung uber Einzelserver
Rechts: CDN-Schema

Ein Content Delivery Network ( CDN ), oder auch Content Distribution Network genannt, ist ein Netz regional verteilter und uber das Internet verbundener Server , mit dem Inhalte ? insbesondere große Mediendateien ? ausgeliefert werden. Ein CDN stellt skalierende Speicher- und Auslieferungskapazitaten zur Verfugung und gewahrleistet auch bei großen Lastspitzen einen optimalen Datendurchsatz.

CDN- Knoten sind auf viele Orte verteilt und oft auch auf viele Backbones . Sie arbeiten zusammen, um Anfragen ( Requests ) von End- Nutzern nach Inhalten ( Content ) moglichst okonomisch zu bedienen. Einzelne Standorte werden als PoP ( Point of Presence ) bezeichnet und bestehen aus Server-Clustern.

Im Hintergrund ( Transparent ) werden die Daten im Netz so vorgehalten ( Caching ), dass die jeweilige Auslieferung entweder moglichst schnell geht ( Performance -Optimierung) oder moglichst wenig Bandbreite verbraucht (Kosten-Optimierung), oder beides zugleich.

Große CDNs unterhalten tausende Knoten mit zehntausenden Servern.

CDN ist ein Oberbegriff, der verschiedene Arten von Diensten zur Bereitstellung von Inhalten umfasst: Videostreaming, Software-Downloads, Beschleunigung von Web- und Mobilinhalten, lizenziertes/verwaltetes CDN, transparentes Caching sowie Dienste zur Messung der CDN-Leistung, Lastausgleich, Multi-CDN-Switching und Analysen und Cloud Intelligence. CDN-Anbieter konnen in andere Branchen wie Sicherheit, DDoS-Schutz und Web Application Firewalls (WAF) sowie WAN-Optimierung uberwechseln. [1]

Funktionsweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das CDN besteht zunachst aus einem Ursprungsserver , auf dem der Inhalteanbieter die zu verteilenden Inhalte ablegt, einer großen Zahl an Replica-Servern , die Kopien dieser Inhalte vorhalten, und einem Distributionssystem , das die Inhalte auf den Replica-Servern verteilt. Fur die Umleitung der Benutzeranfragen auf die einzelnen Replica-Server ist ein Request-Routing-System zustandig, welches sich dabei auf verschiedene Kennzahlen uber diese Server stutzt, die ihm vom Accounting-System geliefert werden.

Sendet ein Client eine Anfrage an das CDN, dann wahlt das Request-Routing-System einen geeigneten Replica-Server . Bei der Auswahl bezieht es Kennzahlen uber deren aktuelle Belastung (zum Beispiel CPU-Auslastung, Anzahl der aktiven Verbindungen) und uber die Netzwerkverbindung zwischen Client und Server (zum Beispiel geographische Entfernung, Latenzzeit, Ubertragungsrate), seltener uber die Identitat des Clients (zum Beispiel Unterscheidung zwischen Standard- und Premium-User) mit ein, die ihm durch das Accounting-System zur Verfugung gestellt werden.

Nach Auswahl des Servers muss die Benutzeranfrage nun umgeleitet werden. Das am haufigsten eingesetzte Verfahren dafur ist DNS -basiertes Request Routing. Dabei werden Anfragen des Clients an einen vom CDN bereitgestellten DNS-Server weitergeleitet, der die IP-Adresse des Replica-Servers zuruckgibt. Alternativ dazu kann auch ein HTTP-Statuscode 302 die Weiterleitung auf einen anderen Webserver veranlassen.

Architektur und Schlusselkomponenten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Inhaltsanbieter: die Einrichtung, die den Inhalt zur Verfugung stellt.

Autorisierung: Der Inhaltsanbieter erteilt dem CDN-Anbieter die Genehmigung zur Bereitstellung von Inhalten.

Berichterstattung: Der Inhaltsanbieter ersucht den CDN-Anbieter um eine Leistungsanalyse, um die Servicequalitat des CDN-Anbieters zu bewerten und Zugang zu anderen maßgeblichen Daten zu erhalten.

Quelle: Der Inhaltsanbieter ubermittelt eine Kopie des Inhalts.

Inhalt: Digitale Informationen, die zur Verbreitung erstellt oder lizenziert wurden.

Anforderung: Der Nutzer oder die Nutzerin fordert den Inhaltsanbieter auf, Daten lokal anzuzeigen oder zu speichern.

Ausliefern: CDN sendet den Inhalt an den Nutzer. [2]

Nutzer: Die Einheit, die Daten vom Inhaltsanbieter anfordern will.

  • Delivery Nodes (Zustellungsknoten): Die Hauptaufgabe besteht darin, dem Endnutzer Inhalte zu liefern. Bei den Zustellungsknoten handelt es sich um Server mit Caches, auf denen Inhalte bereitgestellt werden. Die Inhalte konnen manuell auf diesen Knoten gespeichert werden (Push-CDNs), oder die Zustellungsknoten konnen die Inhalte von den Ursprungsknoten anfordern (Pull-CDNs). Der Hauptvorteil von Push-CDNs liegt darin, dass der Inhalt fur die Nutzer, die ihn abrufen, ohne Verzogerung verfugbar ist. Der Hauptnachteil ist, dass der Inhaltsanbieter die Inhalte nach jeder Aktualisierung proaktiv ?pushen“ muss. Der Unterschied zu Pull CDNs besteht vor allem in der automatischen Abfrage von Inhalten beim Content-Provider. Der Hauptnachteil ist die Anfangsgeschwindigkeit bei der Bereitstellung der Inhalte: Wenn der Benutzer die Inhalte das erste Mal abruft, erfolgt die Bereitstellung genauso schnell, wie wenn der Inhaltsanbieter kein CDN verwenden wurde.
  • Storage Nodes (Speicherknoten): Das Hauptziel besteht darin, Kopien der Originaldaten zu speichern, die auf Bereitstellungsknoten verteilt werden. Fur die Speicherknoten kann ein hierarchisches Modell festgelegt werden, das eine Caching auf mehreren Ebenen zulasst.
  • Origin Nodes (Ursprungsknoten): Das sind die wichtigsten Inhaltsquellen, die die Ubertragung von Inhalten uber das Netz oder die Infrastruktur des Inhaltseigentumers erlauben.
  • Control Node (Kontrollknoten): Die Hauptaufgabe ist das Hosten von Verwaltungs-, Routing- und Uberwachungskomponenten eines CDN. [2]

Im Wesentlichen gibt es 3 Typen von Inhalten:

  1. Dynamic content (Dynamische Inhalte): Inhalte, die mit Hilfe einer der gangigen Web-Programmiersprachen wie php, ruby oder Java automatisch erzeugt werden.
  2. Static content (Statische Inhalte): Inhalte, die sich normalerweise nicht sehr oft verandern und nicht neu erstellt werden mussen wie zum Beispiel Bilder, CSS und JavaScript.
  3. Streaming content (Streaming Inhalte): Die Videos oder Audiodateien, die mit Hilfe einer Webbrowser-Steuerung wiedergegeben werden. [2]

Caching [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Zwischenspeicherung (Caching) ist das Herzstuck der CDN-Dienste. Ahnlich wie beim Caching von Browsern (siehe Cache ) werden Dateien auf einer Festplatte gespeichert, wo sie schneller abgerufen werden konnen. Ein CDN verschiebt den Inhalt einer Webseite auf leistungsstarke Proxy Server, die fur eine beschleunigte Verteilung von Inhalten optimiert sind. Diese Inhalte konnen nun von Website-Besuchern, die von einem nahe gelegenen Standort aus surfen, schnell abgerufen werden. Im Gegensatz zum Cache eines Webbrowsers, der nur fur einen einzigen Benutzer verwendet wird, verfugt das CDN uber einen gemeinsamen Cache. In einem gemeinsam genutzten CDN-Cache kann eine von einem Nutzer angeforderte Datei spater von anderen Nutzern abgerufen werden, was die Anzahl der Anfragen an den Ursprungsserver erheblich verringert. [3] [4]

CDN-Topologien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bezuglich der Topologie unterscheidet man bei Content Delivery Networks zwischen einer verstreuten und einer konsolidierten Topologie.

Verstreute CDNs betreiben eine große Anzahl von PoP mit mittlerer und niedriger Kapazitat, die ausgewahlte geografische Regionen dicht besiedeln. Der Schwerpunkt dieser Topologie liegt auf der optimalen raumlichen Nahe, wobei die einzelnen PoPs in unmittelbarer Nahe zueinander liegen konnen. Durch die physische Nahe kann die Latenzzeit wesentlich verringert werden, insbesondere in Regionen mit geringerer Breitbandkonnektivitat. Nachteile dieser Form der Topologie sind der hohere Wartungsaufwand sowie die damit verbundenen Kosten und die durch mehrere Verbindungspunkte verlangerte Paketumlaufzeit . Diese Topologie kam vor allem in fruhen CDNs zum Einsatz. [5]

Bei einem Konsolidierten CDN wird eine kleine Anzahl hoch-leistungsfahiger PoP betrieben, die strategisch in großen Datenzentren positioniert sind, um eine breite Bevolkerungsmenge zu bedienen. Diese Netzwerktopologie stellt einen modernen Ansatz fur die Bereitstellung von Inhalten dar, der durch die Entwicklung der Internetkonnektivitat ermoglicht wurde. Der Hauptvorteil einer konsolidierten Topologie ist die zentralisierte Infrastruktur, die flexibles Management und agile Konfigurationsbereitstellung ermoglicht. Dies kommt sowohl den Endnutzern als auch den Netzbetreibern zugute, da sie mehr Kontrolle und eine insgesamt bessere Reaktionsfahigkeit bieten. Zudem sind die hier eingesetzten Points of Presence widerstandsfahiger (z. B.: gegen DDoS-Angriffe). Nachteile dieser Topologie sind deren geringere Effektivitat in Regionen mit schlechterer Konnektivitat und die hohere Komplexitat der Bereitstellung des Netzwerkes. [5]

CDN-Arten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Content-Delivery-Netzwerke konnen auf unterschiedlichen Bereitstellungsprinzipien basieren:

Origin Push CDN [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Begriff Push-CDN bezieht sich auf die Art von Content-Delivery-Network, bei dem die einzelnen CDN-Server ahnlich wie der Ursprungsserver vorgehen. In diesem Szenario sendet der Ursprungsserver die Inhalte direkt und proaktiv an Edge-Server im CDN-Netzwerk (automatisch oder manuell) und verlinkt auf sie. Diese Inhalte werden auf dem Server zwischengespeichert, bis sie geloscht oder bereinigt werden, weil eine neue Version der Seite gesendet wird. Die Webinhalte werden hierbei automatisch in den CDN-PoP eingefugt, der dem Standort des Clients am nachsten ist. Wenn Endnutzer also eine Datei ( HTML , Video, CSS , …) anfordern, kann das CDN alle notigen Daten nahtlos in deren Browser liefern. Die Verantwortlichkeit der Inhalte liegt dabei bei den jeweiligen Websiteeigentumern, die bei jeglichen Anderungen explizit in das CDN ?gepusht“ werden mussen. [6]

Ein wesentlicher Vorteil dieser CDN-Art ist die effizientere und einfachere Nutzung des Datenverkehrs, da nur bei Anderungen Inhalte auf den CDN-Server hochgeladen werden mussen. [7] Push-CDNs sind bei relativ statischen Webseiten mit großen eingebetteten Datenmengen zu bevorzugen. [8]

Origin Pull CDNs [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Pull-CDN basiert darauf, dass die tatsachlichen Inhalte nur auf den jeweiligen Webservern gespeichert werden, es werden keine Daten tatsachlich auf die CDN-Server hochgeladen. Hier zieht das CDN die Inhalte von den Hauptservern und speichert sie im Cache. Je nach Benutzeranforderung werden die Inhalte nicht vom Hauptserver, sondern von den zwischengespeicherten Kopien des nachstgelegenen CDN-Servers an den Client-Browser geliefert. Bei der ersten Anfrage fur einen spezifischen Inhalt an einen Edge-Server treten hohere Ladezeiten auf, da die Daten erst in den Cache geladen werden mussen. Das CDN bewahrt die Dateien auf, bis sie ablaufen. [6] [8]

Peer-to-Peer CDN [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

P2P-Netzwerk

Peer-to-Peer ( P2P ) CDNs nutzen das Peer-to-Peer Protokoll zur Bereitstellung von Inhalten. Hierbei werden die Inhalte nicht auf designierten CDN-Servern gespeichert bzw. gecached, hier sind Benutzerclients Teil des Netzwerkes. Die Clients, die auf die Inhalte zugreifen, teilen die Teile mit anderen, d. h. wahrend sie die Inhalte herunterladen, laden sie sie auch hoch, ohne das normale Browsing-Erlebnis zu beeintrachtigen. Das bedeutet, dass die inhaltszentrierten Netze im Gegensatz zu Client-Server-Systemen besser funktionieren, wenn mehr Nutzer auf die Inhalte zugreifen (insbesondere bei Protokollen wie Bittorrent, die eine gemeinsame Nutzung erfordern). Diese Eigenschaft ist einer der Hauptvorteile von P2P-Netzen, denn dadurch sind die Einrichtungs- und Betriebskosten fur den ursprunglichen Inhaltsanbieter sehr gering. [9] [10] [11]

Peer-Assisted CDN [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Peer-Assisted CDN (PA-CDN) beschreibt eine hybride Architektur, die darauf abzielt, die Vorteile von CDNs und P2P-Systemen zu kombinieren. Einerseits sind PA-CDNs auf die Beitrage der Endnutzer zur Bereitstellung von Inhalten angewiesen und ermoglichen daher eine Minimierung der Infrastrukturkosten im Vergleich zu herkommlichen CDNs. Andererseits reduzieren PA-CDNs die Nachteile von reinen P2P-Systemen, indem sie die Inhalte auf einer minimalen Anzahl von Edge-Servern replizieren und so eine zuverlassige Verteilung der Inhalte mit einer garantierten Servicequalitat ermoglichen. In diesem Zusammenhang besteht die großte Herausforderung fur die Forschungsgemeinschaft darin, traditionelle CDNs und P2P zu integrieren und gleichzeitig von den Vorteilen beider Systeme zu profitieren. [12] [13]

Bei Peer-Assisted CDN unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei Typen:

  • Zentralisierte PA-CDNs : In PA-CDNs mit zentralisierter Architektur kontaktieren Nutzer zunachst die nachsten Edge-Knotenpunkte mittels des Request-Routing-Systems des CDNs. Die Edge-Server registrieren die Peers, speichern deren Metadaten in einer zentralen Datenbank und leiten Teile des angefragten Inhalts sowie eine Liste zufallig ausgewahlter Peers des Content-Schwarms an den ursprunglichen Peer weiter um weitere Teile des Inhalts von diesen abfragen zu konnen. Kann der Peer keine Verbindung mit der geforderten Anzahl an Peers aufbauen oder die Verbindung geht verloren, wird eine neue Liste von Peers an den Client zuruckgegeben. Wird ein Teil des Inhalts in einer gewissen Zeitspanne nicht an den Nutzer gesendet, wird der Request direkt vom Edge-Server erfullt. Somit wird eine gewisse Service-Qualitat garantiert und das Management des Content-Schwarms um ein vielfaches erleichtert.
  • Dezentralisierte PA-CDNs : PA-CDNs mit dezentralisierter Architektur werden von designierten Tracker-Peers verwaltet, welche anhand bestimmter Kriterien (z. B.: Nahe zum Edge-Server) ausgewahlt werden. Ein Peer der einem derartigen CDN-Netz beitritt kontaktiert daher zunachst einen Tracker-Peer um eine Liste aller aktiven Peers im Schwarm zu erhalten. Kann dieser Peer keine Antwort auf den Request bieten, wird dieser solange an andere Tracker-Peers weitergeleitet, bis der gewunschte Inhalt lokalisiert wurde. Wenn nicht genugend Peers zum Herunterladen der Inhalte zur Verfugung stehen, fordert der Tracker-Peer die fehlenden Videoblocke von einem Edge-Knoten an. Dezentralisierte Architekturen minimieren die erforderliche CDN-Infrastruktur, indem sie die meisten Funktionen der Schwarmverwaltung an die Benutzer delegieren. Gleichzeitig sind dezentrale PA-CDNs anfalliger fur boswillige Angriffe und schwieriger zu verwalten als ihre zentralisierten Alternativen. [14]

Public und Private CDN [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von CDNs. Einerseits gibt es das offentliche CDN und andererseits das private CDN. Das offentliche CDN wird von einem CDN-Betreiber verwaltet und passiert auf einem Pay-as-you-use-Model, bei dem eine Gebuhr pro GB erhoben wird. Zudem ist ein offentliches CDN oft die attraktivere Option, da die Infrastruktur bereits aufgebaut ist. Ein großer Nachteil konnte sein, dass bei einer Zunahme der Nachfrage oder eine Zunahme des gehosteten Inhaltsvolumens die monatlichen Gebuhren schnell eskalieren konnten und deshalb die Kosten pro GB anwachsen konnten. Aus diesem Grund wird oft auf ein privates CDN zuruckgegriffen, um die Kosten besser kontrollieren zu konnen. Ein privates CDN wird oft bei strengen Sicherheitsanforderungen oder bei der Anforderung von großen Mengen an Inhalten verwendet. Die privaten CDNs werden mit dediziertem Server, die nicht mit anderen Organisationen geteilt werden oder in privaten Rechenzentren implementiert.

Viele Organisationen verwenden sowohl offentliche als auch private CDN-Infrastrukturen, um Inhalte bereitzustellen zu konnen. Dieses Vorgehen wird als Multi-CDN- oder Hybrid-CDN-Ansatz bezeichnet. [15]

Multi-CDN-Ansatz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit einem Multi-CDN-Ansatz konnen Unternehmen zwei oder mehr Provider kombinieren, um ein großes Netzwerk zu schaffen, das ein globales Publikum bedient. Der Vorteil ist, dass die Unternehmen Zugriff auf die geballte Leistung mehrerer Provider in jeder geografischen Region erhalten. Dadurch wird das Buffering reduziert, es fuhrt zu einer besseren Sicherheit und es fuhrt zu einer besseren und schnelleren Skalierbarkeit. [16] Grundsatzlich stellt ein Server die Inhalte bereit, der dem Nutzer am nachsten oder der am geeignetsten fur die Anforderungen der Inhalte ist. Fallt ein Anbieter aus, wird automatisch auf das nachstbeste CDN umgestellt. Die Multi-CDN-Strategie war in der Vergangenheit nur fur große Unternehmen moglich, da die Konfiguration und die Wartung mehrerer CDNs zu komplex und teuer waren. Unter allen Umstanden konnen jetzt auch die kleineren Unternehmen durch die Automatisierung das dynamische Multi-CDN-Switching nutzen. Das Multi-CDN-Switching nutzt Echtzeitdaten, um automatisch das beste CDN auswahlen zu konnen. [17]

Es gibt einige Vorteile, die fur Multi-CDN-Ansatze sprechen:

  • Ein Unternehmen kann schneller in neue Regionen und neue Markte expandieren und sich verzweigen, indem das Unternehmen verschiedene Standorte des gesamten Netzwerks von Servern verwendet. Dadurch kann das Unternehmen schneller wachsen, mehr Benutzer und mehr Inhalte verwalten.
  • Aufgrund einer besseren Leistung erzielen die Unternehmen mehr Umsatz. Der Grund ist, dass die viel bessere Ladezeit die Kunden davon abhalt, zu der Konkurrenz zu wechseln. Die Verwendung mehrerer Multi-CDNs bedeutet noch mehr Leistung und weniger Latenz.
  • Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Cloud nicht absturzen. Mit einem Einsatz von zwei oder mehr CDN-Anbietern ist die Ausfallzeit geringer. Das wiederum bedeutet mehr Sicherheit und weniger Risiko.
  • Die Unternehmen haben mehr Kontrolle uber ihr eigenes Geschaft. Durch die Orchestrierung mehrerer CDN-Anbieter konnen genaue Kriterien festgelegt werden, die zum Beispiel zur Tageszeit bestimmte Inhalte fur den Kunden zur Verfugung stellen. Zudem wechseln Multi-CDNs automatisch zu dem CDN-Anbieter, der zu jeder Zeit und an jedem Ort die bestmogliche Leistung fur die Webseite zur Verfugung stellt.

[2]

Vorteile [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schnellere Ladezeiten: Die Zwischenspeicherung von Daten im Cache der Replica-Server ermoglichen CDNs kurzere Ladezeiten. Diese kurzere Ladezeit ist wichtig fur die SEO -Performance sowie fur die Zufriedenheit der Nutzer.

Geringere Bandbreitenauslastung: Durch die Replica-Server sind geringere Bandbreitenauslastungen zu erwarten.

Bessere Performance: Eine geringere Bandbreitenauslastung und schnellere Ladezeiten tragen automatisch zu einer besseren Performance der Webseite bei.

Hohere Sicherheit: Die Anfragen werden durch CDNs weitergleitet, das wiederum zu einer besseren Sicherheit der zwischengespeicherten Daten beitragt. Dadurch erreichen die DDos -Attacken und SQLis nicht den Ursprungsserver.

Spielraum fur Analysen: Die CDN-Anbieter tragen einen betrachtlichen Teil des Datenverkehrs im Internet bei. Daher verfugen diese uber eine Vielzahl von Daten uber Nutzer, welche fur Analysen genutzt werden konnen.

Flexible Skalierbarkeit: Die Anpassung eines CDNs an neue Bandbreitenanforderungen kann in Echtzeit geschehen, ohne mehr als die gewunschte Bandbreite zu bezahlen. Da sich der Bandbreitenbedarf von Unternehmen in kurzester Zeit andern kann, bietet dies mehr Flexibilitat.

Niedrigere Hosting-Kosten: Dank eines CDN benotigen Websites weniger Webhosting-Ressourcen, da die Verwaltung der statischen Inhalte ubernommen wird. Auf diese Weise werden die Hosting-Kosten reduziert.

Zahlreiche Einsatzmoglichkeiten: Die Einsatzmoglichkeiten eines CDN sind vielfaltig, so dass sich die digitalen Losungen fur Unternehmen aus den verschiedensten Branchen anbieten. [18]

Nachteile [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hoherer Aufwand: Der Aufwand fur die Einrichtung und den Betrieb eines CDN ist großer, da die Daten nicht mehr auf einem zentralen Server liegen.

Mehr Einfallstore fur Hacker: Das Thema Sicherheit von CDNs ist ein kritischer Punkt. Replika-Server schutzen an sich den Ursprungsserver vor Angriffen, andererseits gibt es aber auch mehr Einfallstore fur Hacker, weswegen die Unternehmen gerade bei sensiblen Daten besonders vorsichtig sein mussen.

Kontrollverlust: Nachdem sich die Daten nicht mehr nur auf dem eigenen Server, sondern auch auf mehreren Replika-Servern befinden, fuhrt ein CDN auch zu einem gewissen Kontrollverlust.

Suboptimal fur dynamische Inhalte: Dynamische Inhalte wie Warenkorbe verwenden eigene Datenbanken und sind daher nicht fur das Caching geeignet, weswegen CDNs hier suboptimal arbeiten.

SEO-Probleme: Schnellere Ladezeiten sind gut fur die Suchmaschinenoptimierung, doch ein CDN kann aus SEO-Sicht nach wie vor problematisch sein, da der Content auf Servern Dritter gehostet wird. Der Content auf dem CDN kann dadurch nicht auf dem aktuellen Stand sein. [18]

Sicherheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die DDoS -Angriffe sind nicht nur enorme wirtschaftliche Verluste, sondern haben auch ernsthafte Auswirkungen auf den Ruf und das Image des betroffenen Unternehmens. Untersuchungen haben gezeigt, dass es mindestens zehn Stunden dauert, bis ein Unternehmen mit der Abwehr eines Angriffs beginnen kann. [2]

Dynamische Inhalte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine Webseite verwendet dynamische Inhalte, um verschiedene und individuell angepasste Contents fur den Nutzer anzuzeigen zu konnen. Dynamische Inhalte konnen zum Beispiel Warenkorbe in Online-Shops oder Streaming-Dienste sein. Diese individuell angepassten Inhalte konnen prinzipiell nicht in Cache-Servern gespeichert werden, da sich diese Inhalte standig andern. Demzufolge sind die dynamischen Inhalte fur CDNs ungeeignet. [19]

Auswahl von CDN-Anbietern [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Open-Source-Software und freie Service-Anbieter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

MirrorBrain ist eine freie HTTP-Server -Software fur Linux zum Betrieb eines CDN.

Die Inhalte von freien JavaScript -, CSS-Frameworks oder freie Iconsets werden von verschiedenen CDN-Anbietern zum freien und erlaubten Hotlinking angeboten. Google Hosted Libraries bietet bekannte Bibliotheken wie jQuery , jQuery UI , AngularJS oder Dojo Toolkit an. [20] Andere Anbieter wie Jsdelivr [21] oder cdnjs [22] bieten zusatzlich zahlreiche weitere, kleinere Bibliotheken an. Wobei Jsdelivr auch das Zusammenfassen zu einem HTTP-Request ermoglicht. [23]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. How Does a CDN Work? In: CDNetworks. 29. Januar 2021, abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d e Content Delivery Network Explained. 21. April 2021, abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. Web (HTTP/S) Cache and Caching Proxy | CDN Guide | Imperva. In: Learning Center. Abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. CDNs vs Caching: What Are They And How Are They Different? - Ezoic. 7. Februar 2020, abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  5. a b CDN Infrastructure Architecture and Topology | Imperva. In: Learning Center. Abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  6. a b Simon Edmonds: Push vs Pull - Which is the best? 5. Dezember 2016, abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  7. Push CDN | The Differences Between Push And Pull CDNs. Abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. a b CDN Types | How to Select a CDN | Advantages of CDN. Abgerufen am 1. Juni 2022 .
  9. Jin Li: On peer-to-peer (P2P) content delivery . In: Peer-to-Peer Networking and Applications . Band   1 , Nr.   1 , Marz 2008, ISSN   1936-6442 , S.   45?63 , doi : 10.1007/s12083-007-0003-1 ( springer.com [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  10. NETWORKING 2005. Networking Technologies, Services, and Protocols; Performance of Computer and Communication Networks; Mobile and Wireless Communications Systems . doi : 10.1007/b136094 ( springer.com [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  11. Carlo Giulietti: Content Delivery in P2P networks. In: Grio Blog. 1. Oktober 2015, abgerufen am 1. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. Zhengye Liu, Yuan Ding, Yong Liu, Keith Ross: Peer-assisted distribution of User Generated Content . In: 2012 IEEE 12th International Conference on Peer-to-Peer Computing (P2P) . September 2012, S.   261?272 , doi : 10.1109/P2P.2012.6335807 ( ieee.org [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  13. Ge Zhang, Wei Liu, Xiaojun Hei, Wenqing Cheng: Unreeling Xunlei Kankan: Understanding Hybrid CDN-P2P Video-on-Demand Streaming . In: IEEE Transactions on Multimedia . Band   17 , Nr.   2 , Februar 2015, ISSN   1520-9210 , S.   229?242 , doi : 10.1109/TMM.2014.2383617 ( ieee.org [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  14. Nasreen Anjum, Dmytro Karamshuk, Mohammad Shikh-Bahaei, Nishanth Sastry: Survey on peer-assisted content delivery networks . In: Computer Networks . Band   116 , April 2017, S.   79?95 , doi : 10.1016/j.comnet.2017.02.008 ( elsevier.com [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  15. SuperLumin: Private & Public Content Delivery Network Explained. In: SuperLumin. SuperLumin, abgerufen am 26. Mai 2022 (englisch).
  16. So fuhren Sie eine erfolgreiche Multi-CDN-Strategie ein - Onlineportal von IT Management. 19. Februar 2021, abgerufen am 1. Juni 2022 .
  17. manage it | IT-Strategien und Losungen. Abgerufen am 1. Juni 2022 .
  18. a b asioso: Vor- und Nachteile eines Content Delivery Networks. Abgerufen am 1. Juni 2022 (deutsch).
  19. Was ist ein CDN? Abgerufen am 1. Juni 2022 (deutsch).
  20. Hosted Libraries. Abgerufen am 13. November 2021 (englisch).
  21. jsDelivr - A free, fast, and reliable CDN for Open Source. Abgerufen am 13. November 2021 (englisch).
  22. About Us - cdnjs - The #1 free and open source CDN built to make life easier for developers. Abgerufen am 13. November 2021 (englisch).
  23. jsDelivr - Open Source CDN. jsDelivr, 12. November 2021, abgerufen am 13. November 2021 .