Ein
Content Delivery Network
(
CDN
), oder auch
Content Distribution Network
genannt, ist ein Netz regional verteilter und uber das
Internet
verbundener
Server
, mit dem Inhalte ? insbesondere große Mediendateien ? ausgeliefert werden. Ein CDN stellt skalierende Speicher- und Auslieferungskapazitaten zur Verfugung und gewahrleistet auch bei großen Lastspitzen einen optimalen Datendurchsatz.
CDN-
Knoten
sind auf viele Orte verteilt und oft auch auf viele
Backbones
. Sie arbeiten zusammen, um Anfragen (
Requests
) von End-
Nutzern
nach Inhalten (
Content
) moglichst okonomisch zu bedienen. Einzelne Standorte werden als PoP (
Point of Presence
) bezeichnet und bestehen aus Server-Clustern.
Im Hintergrund (
Transparent
) werden die Daten im Netz so vorgehalten (
Caching
), dass die jeweilige Auslieferung entweder moglichst schnell geht (
Performance
-Optimierung) oder moglichst wenig Bandbreite verbraucht (Kosten-Optimierung), oder beides zugleich.
Große CDNs unterhalten tausende Knoten mit zehntausenden Servern.
CDN ist ein Oberbegriff, der verschiedene Arten von Diensten zur Bereitstellung von Inhalten umfasst: Videostreaming, Software-Downloads, Beschleunigung von Web- und Mobilinhalten, lizenziertes/verwaltetes CDN, transparentes Caching sowie Dienste zur Messung der CDN-Leistung, Lastausgleich, Multi-CDN-Switching und Analysen und Cloud Intelligence. CDN-Anbieter konnen in andere Branchen wie Sicherheit, DDoS-Schutz und Web Application Firewalls (WAF) sowie WAN-Optimierung uberwechseln.
[1]
Das CDN besteht zunachst aus einem
Ursprungsserver
, auf dem der Inhalteanbieter die zu verteilenden Inhalte ablegt, einer großen Zahl an
Replica-Servern
, die Kopien dieser Inhalte vorhalten, und einem
Distributionssystem
, das die Inhalte auf den
Replica-Servern
verteilt. Fur die Umleitung der Benutzeranfragen auf die einzelnen
Replica-Server
ist ein
Request-Routing-System
zustandig, welches sich dabei auf verschiedene Kennzahlen uber diese Server stutzt, die ihm vom
Accounting-System
geliefert werden.
Sendet ein Client eine Anfrage an das CDN, dann wahlt das
Request-Routing-System
einen geeigneten
Replica-Server
. Bei der Auswahl bezieht es Kennzahlen uber deren aktuelle Belastung (zum Beispiel CPU-Auslastung, Anzahl der aktiven Verbindungen) und uber die Netzwerkverbindung zwischen
Client
und
Server
(zum Beispiel geographische Entfernung, Latenzzeit, Ubertragungsrate), seltener uber die Identitat des Clients (zum Beispiel Unterscheidung zwischen Standard- und Premium-User) mit ein, die ihm durch das
Accounting-System
zur Verfugung gestellt werden.
Nach Auswahl des Servers muss die Benutzeranfrage nun umgeleitet werden. Das am haufigsten eingesetzte Verfahren dafur ist
DNS
-basiertes Request Routing. Dabei werden Anfragen des Clients an einen vom CDN bereitgestellten DNS-Server weitergeleitet, der die IP-Adresse des
Replica-Servers
zuruckgibt. Alternativ dazu kann auch ein
HTTP-Statuscode
302 die
Weiterleitung
auf einen anderen Webserver veranlassen.
Inhaltsanbieter:
die Einrichtung, die den Inhalt zur Verfugung stellt.
Autorisierung:
Der Inhaltsanbieter erteilt dem CDN-Anbieter die Genehmigung zur Bereitstellung von Inhalten.
Berichterstattung:
Der Inhaltsanbieter ersucht den CDN-Anbieter um eine Leistungsanalyse, um die Servicequalitat des CDN-Anbieters zu bewerten und Zugang zu anderen maßgeblichen Daten zu erhalten.
Quelle:
Der Inhaltsanbieter ubermittelt eine Kopie des Inhalts.
Inhalt:
Digitale Informationen, die zur Verbreitung erstellt oder lizenziert wurden.
Anforderung:
Der Nutzer oder die Nutzerin fordert den Inhaltsanbieter auf, Daten lokal anzuzeigen oder zu speichern.
Ausliefern:
CDN sendet den Inhalt an den Nutzer.
[2]
Nutzer:
Die Einheit, die Daten vom Inhaltsanbieter anfordern will.
- Delivery Nodes (Zustellungsknoten):
Die Hauptaufgabe besteht darin, dem Endnutzer Inhalte zu liefern. Bei den Zustellungsknoten handelt es sich um Server mit Caches, auf denen Inhalte bereitgestellt werden. Die Inhalte konnen manuell auf diesen Knoten gespeichert werden (Push-CDNs), oder die Zustellungsknoten konnen die Inhalte von den Ursprungsknoten anfordern (Pull-CDNs). Der Hauptvorteil von Push-CDNs liegt darin, dass der Inhalt fur die Nutzer, die ihn abrufen, ohne Verzogerung verfugbar ist. Der Hauptnachteil ist, dass der Inhaltsanbieter die Inhalte nach jeder Aktualisierung proaktiv ?pushen“ muss. Der Unterschied zu Pull CDNs besteht vor allem in der automatischen Abfrage von Inhalten beim Content-Provider. Der Hauptnachteil ist die Anfangsgeschwindigkeit bei der Bereitstellung der Inhalte: Wenn der Benutzer die Inhalte das erste Mal abruft, erfolgt die Bereitstellung genauso schnell, wie wenn der Inhaltsanbieter kein CDN verwenden wurde.
- Storage Nodes (Speicherknoten):
Das Hauptziel besteht darin, Kopien der Originaldaten zu speichern, die auf Bereitstellungsknoten verteilt werden. Fur die Speicherknoten kann ein hierarchisches Modell festgelegt werden, das eine Caching auf mehreren Ebenen zulasst.
- Origin Nodes (Ursprungsknoten):
Das sind die wichtigsten Inhaltsquellen, die die Ubertragung von Inhalten uber das Netz oder die Infrastruktur des Inhaltseigentumers erlauben.
- Control Node (Kontrollknoten):
Die Hauptaufgabe ist das Hosten von Verwaltungs-, Routing- und Uberwachungskomponenten eines CDN.
[2]
Im Wesentlichen gibt es 3 Typen von Inhalten:
- Dynamic content (Dynamische Inhalte):
Inhalte, die mit Hilfe einer der gangigen Web-Programmiersprachen wie php, ruby oder Java automatisch erzeugt werden.
- Static content (Statische Inhalte):
Inhalte, die sich normalerweise nicht sehr oft verandern und nicht neu erstellt werden mussen wie zum Beispiel Bilder, CSS und JavaScript.
- Streaming content (Streaming Inhalte):
Die Videos oder Audiodateien, die mit Hilfe einer Webbrowser-Steuerung wiedergegeben werden.
[2]
Die Zwischenspeicherung (Caching) ist das Herzstuck der CDN-Dienste. Ahnlich wie beim Caching von Browsern (siehe
Cache
) werden Dateien auf einer Festplatte gespeichert, wo sie schneller abgerufen werden konnen. Ein CDN verschiebt den Inhalt einer Webseite auf leistungsstarke
Proxy
Server, die fur eine beschleunigte Verteilung von Inhalten optimiert sind. Diese Inhalte konnen nun von Website-Besuchern, die von einem nahe gelegenen Standort aus surfen, schnell abgerufen werden. Im Gegensatz zum Cache eines Webbrowsers, der nur fur einen einzigen Benutzer verwendet wird, verfugt das CDN uber einen gemeinsamen Cache. In einem gemeinsam genutzten CDN-Cache kann eine von einem Nutzer angeforderte Datei spater von anderen Nutzern abgerufen werden, was die Anzahl der Anfragen an den Ursprungsserver erheblich verringert.
[3]
[4]
Bezuglich der Topologie unterscheidet man bei Content Delivery Networks zwischen einer verstreuten und einer konsolidierten Topologie.
Verstreute CDNs
betreiben eine große Anzahl von
PoP
mit mittlerer und niedriger Kapazitat, die ausgewahlte geografische Regionen dicht besiedeln. Der Schwerpunkt dieser Topologie liegt auf der optimalen raumlichen Nahe, wobei die einzelnen PoPs in unmittelbarer Nahe zueinander liegen konnen. Durch die physische Nahe kann die Latenzzeit wesentlich verringert werden, insbesondere in Regionen mit geringerer Breitbandkonnektivitat. Nachteile dieser Form der Topologie sind der hohere Wartungsaufwand sowie die damit verbundenen Kosten und die durch mehrere Verbindungspunkte verlangerte
Paketumlaufzeit
. Diese Topologie kam vor allem in fruhen CDNs zum Einsatz.
[5]
Bei einem
Konsolidierten CDN
wird eine kleine Anzahl hoch-leistungsfahiger PoP betrieben, die strategisch in großen Datenzentren positioniert sind, um eine breite Bevolkerungsmenge zu bedienen. Diese Netzwerktopologie stellt einen modernen Ansatz fur die Bereitstellung von Inhalten dar, der durch die Entwicklung der Internetkonnektivitat ermoglicht wurde. Der Hauptvorteil einer konsolidierten Topologie ist die zentralisierte Infrastruktur, die flexibles Management und agile Konfigurationsbereitstellung ermoglicht. Dies kommt sowohl den Endnutzern als auch den Netzbetreibern zugute, da sie mehr Kontrolle und eine insgesamt bessere Reaktionsfahigkeit bieten. Zudem sind die hier eingesetzten Points of Presence widerstandsfahiger (z. B.: gegen DDoS-Angriffe). Nachteile dieser Topologie sind deren geringere Effektivitat in Regionen mit schlechterer Konnektivitat und die hohere Komplexitat der Bereitstellung des Netzwerkes.
[5]
Content-Delivery-Netzwerke konnen auf unterschiedlichen Bereitstellungsprinzipien basieren:
Der Begriff
Push-CDN
bezieht sich auf die Art von Content-Delivery-Network, bei dem die einzelnen CDN-Server ahnlich wie der Ursprungsserver vorgehen. In diesem Szenario sendet der Ursprungsserver die Inhalte direkt und proaktiv an Edge-Server im CDN-Netzwerk (automatisch oder manuell) und verlinkt auf sie. Diese Inhalte werden auf dem Server zwischengespeichert, bis sie geloscht oder bereinigt werden, weil eine neue Version der Seite gesendet wird. Die Webinhalte werden hierbei automatisch in den CDN-PoP eingefugt, der dem Standort des Clients am nachsten ist. Wenn Endnutzer also eine Datei (
HTML
, Video,
CSS
, …) anfordern, kann das CDN alle notigen Daten nahtlos in deren Browser liefern. Die Verantwortlichkeit der Inhalte liegt dabei bei den jeweiligen Websiteeigentumern, die bei jeglichen Anderungen explizit in das CDN ?gepusht“ werden mussen.
[6]
Ein wesentlicher Vorteil dieser CDN-Art ist die effizientere und einfachere Nutzung des Datenverkehrs, da nur bei Anderungen Inhalte auf den CDN-Server hochgeladen werden mussen.
[7]
Push-CDNs sind bei relativ statischen Webseiten mit großen eingebetteten Datenmengen zu bevorzugen.
[8]
Ein
Pull-CDN
basiert darauf, dass die tatsachlichen Inhalte nur auf den jeweiligen Webservern gespeichert werden, es werden keine Daten tatsachlich auf die CDN-Server hochgeladen. Hier zieht das CDN die Inhalte von den Hauptservern und speichert sie im Cache. Je nach Benutzeranforderung werden die Inhalte nicht vom Hauptserver, sondern von den zwischengespeicherten Kopien des nachstgelegenen CDN-Servers an den Client-Browser geliefert. Bei der ersten Anfrage fur einen spezifischen Inhalt an einen Edge-Server treten hohere Ladezeiten auf, da die Daten erst in den Cache geladen werden mussen. Das CDN bewahrt die Dateien auf, bis sie ablaufen.
[6]
[8]
Peer-to-Peer (
P2P
) CDNs nutzen das Peer-to-Peer Protokoll zur Bereitstellung von Inhalten. Hierbei werden die Inhalte nicht auf designierten CDN-Servern gespeichert bzw. gecached, hier sind Benutzerclients Teil des Netzwerkes. Die Clients, die auf die Inhalte zugreifen, teilen die Teile mit anderen, d. h. wahrend sie die Inhalte herunterladen, laden sie sie auch hoch, ohne das normale Browsing-Erlebnis zu beeintrachtigen. Das bedeutet, dass die inhaltszentrierten Netze im Gegensatz zu Client-Server-Systemen besser funktionieren, wenn mehr Nutzer auf die Inhalte zugreifen (insbesondere bei Protokollen wie Bittorrent, die eine gemeinsame Nutzung erfordern). Diese Eigenschaft ist einer der Hauptvorteile von P2P-Netzen, denn dadurch sind die Einrichtungs- und Betriebskosten fur den ursprunglichen Inhaltsanbieter sehr gering.
[9]
[10]
[11]
Ein Peer-Assisted CDN (PA-CDN) beschreibt eine hybride Architektur, die darauf abzielt, die Vorteile von CDNs und P2P-Systemen zu kombinieren. Einerseits sind PA-CDNs auf die Beitrage der Endnutzer zur Bereitstellung von Inhalten angewiesen und ermoglichen daher eine Minimierung der Infrastrukturkosten im Vergleich zu herkommlichen CDNs. Andererseits reduzieren PA-CDNs die Nachteile von reinen P2P-Systemen, indem sie die Inhalte auf einer minimalen Anzahl von Edge-Servern replizieren und so eine zuverlassige Verteilung der Inhalte mit einer garantierten Servicequalitat ermoglichen. In diesem Zusammenhang besteht die großte Herausforderung fur die Forschungsgemeinschaft darin, traditionelle CDNs und P2P zu integrieren und gleichzeitig von den Vorteilen beider Systeme zu profitieren.
[12]
[13]
Bei Peer-Assisted CDN unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei Typen:
- Zentralisierte PA-CDNs
: In PA-CDNs mit zentralisierter Architektur kontaktieren Nutzer zunachst die nachsten Edge-Knotenpunkte mittels des Request-Routing-Systems des CDNs. Die Edge-Server registrieren die Peers, speichern deren Metadaten in einer zentralen Datenbank und leiten Teile des angefragten Inhalts sowie eine Liste zufallig ausgewahlter Peers des Content-Schwarms an den ursprunglichen Peer weiter um weitere Teile des Inhalts von diesen abfragen zu konnen. Kann der Peer keine Verbindung mit der geforderten Anzahl an Peers aufbauen oder die Verbindung geht verloren, wird eine neue Liste von Peers an den Client zuruckgegeben. Wird ein Teil des Inhalts in einer gewissen Zeitspanne nicht an den Nutzer gesendet, wird der Request direkt vom Edge-Server erfullt. Somit wird eine gewisse Service-Qualitat garantiert und das Management des Content-Schwarms um ein vielfaches erleichtert.
- Dezentralisierte PA-CDNs
: PA-CDNs mit dezentralisierter Architektur werden von designierten Tracker-Peers verwaltet, welche anhand bestimmter Kriterien (z. B.: Nahe zum Edge-Server) ausgewahlt werden. Ein Peer der einem derartigen CDN-Netz beitritt kontaktiert daher zunachst einen Tracker-Peer um eine Liste aller aktiven Peers im Schwarm zu erhalten. Kann dieser Peer keine Antwort auf den Request bieten, wird dieser solange an andere Tracker-Peers weitergeleitet, bis der gewunschte Inhalt lokalisiert wurde. Wenn nicht genugend Peers zum Herunterladen der Inhalte zur Verfugung stehen, fordert der Tracker-Peer die fehlenden Videoblocke von einem Edge-Knoten an. Dezentralisierte Architekturen minimieren die erforderliche CDN-Infrastruktur, indem sie die meisten Funktionen der Schwarmverwaltung an die Benutzer delegieren. Gleichzeitig sind dezentrale PA-CDNs anfalliger fur boswillige Angriffe und schwieriger zu verwalten als ihre zentralisierten Alternativen.
[14]
Im Allgemeinen gibt es zwei Arten von CDNs. Einerseits gibt es das offentliche CDN und andererseits das private CDN. Das offentliche CDN wird von einem CDN-Betreiber verwaltet und passiert auf einem Pay-as-you-use-Model, bei dem eine Gebuhr pro GB erhoben wird. Zudem ist ein offentliches CDN oft die attraktivere Option, da die Infrastruktur bereits aufgebaut ist. Ein großer Nachteil konnte sein, dass bei einer Zunahme der Nachfrage oder eine Zunahme des gehosteten Inhaltsvolumens die monatlichen Gebuhren schnell eskalieren konnten und deshalb die Kosten pro GB anwachsen konnten. Aus diesem Grund wird oft auf ein privates CDN zuruckgegriffen, um die Kosten besser kontrollieren zu konnen. Ein privates CDN wird oft bei strengen Sicherheitsanforderungen oder bei der Anforderung von großen Mengen an Inhalten verwendet. Die privaten CDNs werden mit dediziertem Server, die nicht mit anderen Organisationen geteilt werden oder in privaten Rechenzentren implementiert.
Viele Organisationen verwenden sowohl offentliche als auch private CDN-Infrastrukturen, um Inhalte bereitzustellen zu konnen. Dieses Vorgehen wird als Multi-CDN- oder Hybrid-CDN-Ansatz bezeichnet.
[15]
Mit einem Multi-CDN-Ansatz konnen Unternehmen zwei oder mehr Provider kombinieren, um ein großes Netzwerk zu schaffen, das ein globales Publikum bedient. Der Vorteil ist, dass die Unternehmen Zugriff auf die geballte Leistung mehrerer Provider in jeder geografischen Region erhalten. Dadurch wird das Buffering reduziert, es fuhrt zu einer besseren Sicherheit und es fuhrt zu einer besseren und schnelleren Skalierbarkeit.
[16]
Grundsatzlich stellt ein Server die Inhalte bereit, der dem Nutzer am nachsten oder der am geeignetsten fur die Anforderungen der Inhalte ist. Fallt ein Anbieter aus, wird automatisch auf das nachstbeste CDN umgestellt. Die Multi-CDN-Strategie war in der Vergangenheit nur fur große Unternehmen moglich, da die Konfiguration und die Wartung mehrerer CDNs zu komplex und teuer waren. Unter allen Umstanden konnen jetzt auch die kleineren Unternehmen durch die Automatisierung das dynamische Multi-CDN-Switching nutzen. Das Multi-CDN-Switching nutzt Echtzeitdaten, um automatisch das beste CDN auswahlen zu konnen.
[17]
Es gibt einige Vorteile, die fur Multi-CDN-Ansatze sprechen:
- Ein Unternehmen kann schneller in neue Regionen und neue Markte expandieren und sich verzweigen, indem das Unternehmen verschiedene Standorte des gesamten Netzwerks von Servern verwendet. Dadurch kann das Unternehmen schneller wachsen, mehr Benutzer und mehr Inhalte verwalten.
- Aufgrund einer besseren Leistung erzielen die Unternehmen mehr Umsatz. Der Grund ist, dass die viel bessere Ladezeit die Kunden davon abhalt, zu der Konkurrenz zu wechseln. Die Verwendung mehrerer Multi-CDNs bedeutet noch mehr Leistung und weniger Latenz.
- Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Cloud nicht absturzen. Mit einem Einsatz von zwei oder mehr CDN-Anbietern ist die Ausfallzeit geringer. Das wiederum bedeutet mehr Sicherheit und weniger Risiko.
- Die Unternehmen haben mehr Kontrolle uber ihr eigenes Geschaft. Durch die Orchestrierung mehrerer CDN-Anbieter konnen genaue Kriterien festgelegt werden, die zum Beispiel zur Tageszeit bestimmte Inhalte fur den Kunden zur Verfugung stellen. Zudem wechseln Multi-CDNs automatisch zu dem CDN-Anbieter, der zu jeder Zeit und an jedem Ort die bestmogliche Leistung fur die Webseite zur Verfugung stellt.
[2]
Schnellere Ladezeiten:
Die Zwischenspeicherung von Daten im Cache der Replica-Server ermoglichen CDNs kurzere Ladezeiten. Diese kurzere Ladezeit ist wichtig fur die
SEO
-Performance sowie fur die Zufriedenheit der Nutzer.
Geringere Bandbreitenauslastung:
Durch die Replica-Server sind geringere Bandbreitenauslastungen zu erwarten.
Bessere Performance:
Eine geringere Bandbreitenauslastung und schnellere Ladezeiten tragen automatisch zu einer besseren Performance der Webseite bei.
Hohere Sicherheit:
Die Anfragen werden durch CDNs weitergleitet, das wiederum zu einer besseren Sicherheit der zwischengespeicherten Daten beitragt. Dadurch erreichen die
DDos
-Attacken und SQLis nicht den Ursprungsserver.
Spielraum fur Analysen:
Die CDN-Anbieter tragen einen betrachtlichen Teil des Datenverkehrs im Internet bei. Daher verfugen diese uber eine Vielzahl von Daten uber Nutzer, welche fur Analysen genutzt werden konnen.
Flexible Skalierbarkeit:
Die Anpassung eines CDNs an neue Bandbreitenanforderungen kann in Echtzeit geschehen, ohne mehr als die gewunschte Bandbreite zu bezahlen. Da sich der Bandbreitenbedarf von Unternehmen in kurzester Zeit andern kann, bietet dies mehr Flexibilitat.
Niedrigere Hosting-Kosten:
Dank eines CDN benotigen Websites weniger Webhosting-Ressourcen, da die Verwaltung der statischen Inhalte ubernommen wird. Auf diese Weise werden die Hosting-Kosten reduziert.
Zahlreiche Einsatzmoglichkeiten:
Die Einsatzmoglichkeiten eines CDN sind vielfaltig, so dass sich die digitalen Losungen fur Unternehmen aus den verschiedensten Branchen anbieten.
[18]
Hoherer Aufwand:
Der Aufwand fur die Einrichtung und den Betrieb eines CDN ist großer, da die Daten nicht mehr auf einem zentralen Server liegen.
Mehr Einfallstore fur Hacker:
Das Thema Sicherheit von CDNs ist ein kritischer Punkt. Replika-Server schutzen an sich den Ursprungsserver vor Angriffen, andererseits gibt es aber auch mehr Einfallstore fur Hacker, weswegen die Unternehmen gerade bei sensiblen Daten besonders vorsichtig sein mussen.
Kontrollverlust:
Nachdem sich die Daten nicht mehr nur auf dem eigenen Server, sondern auch auf mehreren Replika-Servern befinden, fuhrt ein CDN auch zu einem gewissen Kontrollverlust.
Suboptimal fur dynamische Inhalte:
Dynamische Inhalte wie Warenkorbe verwenden eigene Datenbanken und sind daher nicht fur das Caching geeignet, weswegen CDNs hier suboptimal arbeiten.
SEO-Probleme:
Schnellere Ladezeiten sind gut fur die Suchmaschinenoptimierung, doch ein CDN kann aus SEO-Sicht nach wie vor problematisch sein, da der Content auf Servern Dritter gehostet wird. Der Content auf dem CDN kann dadurch nicht auf dem aktuellen Stand sein.
[18]
Die
DDoS
-Angriffe sind nicht nur enorme wirtschaftliche Verluste, sondern haben auch ernsthafte Auswirkungen auf den Ruf und das Image des betroffenen Unternehmens. Untersuchungen haben gezeigt, dass es mindestens zehn Stunden dauert, bis ein Unternehmen mit der Abwehr eines Angriffs beginnen kann.
[2]
Eine Webseite verwendet dynamische Inhalte, um verschiedene und individuell angepasste Contents fur den Nutzer anzuzeigen zu konnen. Dynamische Inhalte konnen zum Beispiel Warenkorbe in
Online-Shops
oder Streaming-Dienste sein. Diese individuell angepassten Inhalte konnen prinzipiell nicht in Cache-Servern gespeichert werden, da sich diese Inhalte standig andern. Demzufolge sind die dynamischen Inhalte fur CDNs ungeeignet.
[19]
MirrorBrain
ist eine
freie
HTTP-Server
-Software fur
Linux
zum Betrieb eines CDN.
Die Inhalte von freien
JavaScript
-,
CSS-Frameworks
oder freie Iconsets werden von verschiedenen CDN-Anbietern zum freien und erlaubten
Hotlinking
angeboten.
Google Hosted Libraries
bietet bekannte Bibliotheken wie
jQuery
,
jQuery UI
,
AngularJS
oder
Dojo Toolkit
an.
[20]
Andere Anbieter wie Jsdelivr
[21]
oder cdnjs
[22]
bieten zusatzlich zahlreiche weitere, kleinere Bibliotheken an. Wobei Jsdelivr auch das Zusammenfassen zu einem HTTP-Request ermoglicht.
[23]
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