Anschlag auf das Marriott Hotel in Jakarta

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Der Anschlag auf das Marriott Hotel ereignete sich am 5. August 2003 in der indonesischen Hauptstadt Jakarta , nur ein paar Tage vor der erwarteten Urteilsverkundung gegen Amrozi bin Nurhasyim , einen der Hauptbeschuldigten des Attentats von Bali im Jahr 2002. Die Explosion kostete insgesamt zwolf Menschen das Leben einschließlich des Fahrers des Wagens.

Erst drei Wochen zuvor war das Parlament in Jakarta Ziel eines Anschlages gewesen.

Hintergrund und Hergang der Tat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der schwerste Terroranschlag in der indonesischen Geschichte auf der Ferieninsel Bali im Herbst 2002 erschutterte das Land in einer bisher noch nicht da gewesenen Dimension. Im Laufe der Ermittlungen verhaftete die Polizei mehrere Hauptverdachtige. Ab April 2003 musste sich Amrozi vor einem Richter in der Inselhauptstadt Denpasar verantworten, der geistige Anfuhrer Abu Bakar Bashir in Jakarta.

Am Dienstagnachmittag, dem 5. August, erschutterte eine gewaltige Detonation das amerikanische JW-Marriott-Hotel im Zentrum der Hauptstadt Jakarta. Die Angaben uber die Opfer waren anfanglich unklar. Die in einem Kleintransporter versteckte Autobombe totete schließlich zwolf Menschen und verletzte 149, darunter zwei US-Amerikaner , zwei Staatsangehorige aus Singapur und einen Neuseelander .

Das Hotel war ein beliebter Treffpunkt auslandischer Diplomaten und Geschaftsleute. Eines der Opfer war niederlandischer Staatsangehoriger und Manager einer Tochtergesellschaft der Rabobank . Die Explosion zerstorte die Lobby des Hotels und umliegende Gebaude, wie das benachbarte Sailendra -Restaurant zum Teil schwer. Mehrere Fahrzeuge fingen Feuer. Fur den Anschlag, der weltweit Emporung hervorrief, wurde die radikal-islamische Organisation Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht. Die Zeitung The Straits Times aus Singapur zitierte ein Mitglied der Jemaah Islamiyah: ?Das Attentat ist eine Warnung an die Regierung“ und ?Es darf kein islamischer Bruder hingerichtet werden“.

Die Achinesische Befreiungsbewegung , die zuerst auch zu dem Kreis der Verdachtigen gezahlt wurde, bestritt jede Beteiligung an der Tat.

Ermittlungen und Festnahmen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schon vor dem Anschlag verhaftete die Polizei mehrere Manner, die nach der Explosion ihre Beteiligung gestanden, drei weitere wurden danach festgenommen. Es lagen ausreichend Beweise gegen sie vor, bestatigten indonesische Offizielle. Einer wurde beschuldigt, den Fahrer des Vans , Asmar Latin Sani, der sich mit dem Wagen in die Luft gesprengt hatte, angeheuert zu haben. Korperteile des Selbstmordattentaters wurden spater zwischen den Trummern gefunden.

Die thailandischen Behorden verhafteten drei Wochen spater mit Hilfe des FBI einen der Drahtzieher in Ayutthaya , den Indonesier Riduan Bin Isamabudian (auch ?Hambali“), der auch in Zusammenhang mit dem Anschlag von Bali gebracht wurde, zusammen mit seiner Frau. Mit 45.000 US-Dollar soll er die Tat finanziert haben. Er soll der Verbindungsmann zu Osama bin Ladens Organisation Al-Qaida in der Region gewesen sein und hatte wahrscheinlich einen weiteren Anschlag auf den Asian-Pazifik-Gipfel geplant, der sich im Oktober in Bangkok ereignete.

Die Polizei verdachtigte auch zwei malaysische Staatsangehorige, an dem Bombenanschlag beteiligt gewesen zu sein. Dr. Azahari Husin, ein Experte fur Elektronik, und Noordin Mohammed gelten als verdachtigt, die Autobombe und den Hauptsprengsatz, der vor dem ?Safi Club“ auf Bali die meisten Menschen totete, konstruiert und gebaut zu haben.

Am 29. Oktober verhafteten die Ermittlungsbehorden in Cirebon im Nordosten der Insel Java den 29-jahrigen Tohir und den 26 Jahre alten Ismail. Beide gestanden ihre Mittaterschaft, zeigten Reue und entschuldigten sich bei den Angehorigen der Opfer. Sie gaben an, mit den malaysischen Hauptverdachtigen zusammengearbeitet zu haben.

Nur funf Wochen nach dem Attentat eroffnete das Marriott-Hotel seine Turen fur neue Gaste. Im August 2004 verurteilte ein Gericht einige Angehorige zu mehrjahrigen Haftstrafen.

Der wichtigste Bombenbauer der Jemaah Islamiyah, der malaysische Staatsangehorige Azahari bin Husin , starb im November 2005. Er war mit großer Wahrscheinlichkeit derjenige, der den Sprengsatz gebaut hatte, der vor dem Marriott-Hotel in Jakarta explodiert war.

Weitere Anschlage in Indonesien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Koordinaten: 6° 13′ 37,7″  S , 106° 49′ 36,5″  O