Wingolf
ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Die Halle der nordischen Gottinnen findet sich unter
Vingolf
.
Der
Wingolfsbund
ist ein
Dachverband
christlicher
, uberkonfessioneller,
farbentragender
,
nichtschlagender
Studentenverbindungen
. Er ist der alteste
Korporationsverband
(seit 1844) in Deutschland und gilt als eine der ersten interkonfessionellen, okumenischen Gemeinschaften. Zum Wingolfsbund gehoren derzeit 34 aktive Verbindungen in 33
Hochschul
orten in
Deutschland
,
Osterreich
und
Estland
(Stand: Juni 2022). Der Wingolf hat knapp 4100 Mitglieder in den aktiven und vertagten
Wingolfsverbindungen
.
Der Wingolf pflegt freundschaftliche Kontakte zum
Falkensteinerbund
in der
Schweiz
.
Wahlspruch
des Wingolfsbundes ist
Δι’ ?ν?? π?ντα
? ?Di henos panta“ (griech.:
Durch einen (Jesus Christus) alles
?
Philipper
4,13).
[1]
Grundsatze des Wingolfs sind christliches Bekenntnis, Lebensbundprinzip und korporative Form. Der Wingolf verwirft seit seiner Grundung auf Grund des christlichen Prinzips
Duell
und
Mensur
; er ist damit der historisch erste Korporationsverband, der das Duell ablehnt.
[2]
Der Wingolfsbund und seine Mitgliedsverbindungen sehen sich als politisch und konfessionell ungebunden.
Das Wort Wingolf entstammt dem
altnordischen Wort
Vingolf
,
das in der
germanischen Mythologie
einen Raum (oder Platz) neben
Walhall
? die Freundeshalle ? bezeichnet.
[3]
Friedrich Gottlieb Klopstock
griff dieses Wort auf. 1767 schrieb er seine Ode ?An des Dichters Freunde“ aus dem Jahre 1747 um in eine Liedfolge in germanischem Gewand unter dem Namen
Wingolf
. Er entlieh das Wort im Zuge der aufkommenden Begeisterung fur die angeblich wiederentdeckten Dichtungen des
keltischen
Barden
Ossian
der Mythologie im Sinne eines Freundschaftsbundes.
Christliche Studentenkreise in verschiedenen Universitatsstadten ubernahmen um 1840 das Wort und nannten sich Wingolf. Die erste Wingolfsverbindung entstand 1841 in
Bonn
. Der Wingolfsbund als Dachverband wurde Pfingsten 1844 auf dem
Konzil
zu
Schleiz
gegrundet, an dem die
Uttenruthia Erlangen
als Keimzelle des
Erlanger Wingolf
, der
Alte Hallenser Verein
und der
Berliner Wingolf
teilnahmen. Der nicht anwesende
Bonner Wingolf
akzeptierte die Beschlusse fur sich.
[4]
Bereits hier wurden gemeinsame Kriterien fur die Mitgliedschaft und die Ausgestaltung des Verbindungslebens vereinbart. Die Beschlusse lauteten im Einzelnen:
- Aufnahmebedingung fur Christen: ernstes sittliches Streben nach Wahrheit,
- fur Juden: ein uber das Judentum hinausgehendes Streben
[4]
,
- Erbauungs
kranzchen
durch freie Ubereinkunft einzelner Mitglieder,
- keine Accomodation an fremdes Studentenwesen,
- keine Abzeichen,
- kein gemeinsamer Name (weil man sich auf keinen gemeinsamen Namen einigen konnte
[5]
),
- absolute Verwerfung des Duells,
- Fechten und Turnen ist Vereinssache,
- Kneipabend
als Anhaltspunkt des Vereinslebens, sittlich-wissenschaftlich-geselliger Charakter, Verwerfung des Bierkomments,
- Landesvater
ist nicht zu rezipieren, weil seine Bedeutung ungewiss und durch ihn ein untergeordnetes Moment zur Hauptsache gemacht wurde,
- Kartellverhaltnis: Wer Mitglied eines Vereins, sei eo ipso Mitglied des andern. Ebenso mit dem Austritt und Ausschluss,
- alle drei Jahre Zusammenkunft, am Stiftungstag Briefe. Mitteilung der Vereinsgeschichte jedes Semesters.
[6]
Damit war der alteste heute noch bestehende studentische Dachverband gegrundet.
Das Verhaltnis zum Bonner Wingolf (nun Germania) kuhlte im Verlauf des WS 1845/1846 und SS 1846 immer weiter ab. Dieser beschimpfte die Berliner Verbindung als ?Pietisten und Mucker“.
[7]
Damit war aber der Stellenwert des Christlichen langst nicht geklart. Bald entstanden neue Spannungen, unter anderem weil die christliche Auspragung weiterhin unterschiedlich war. Nachdem sich der etwas freier ausgerichtete Bonner Wingolf im Sommer 1844 in Germania umbenannt hatte, wurde dieser Name zum Sinnbild einer freieren Richtung. Im Weiteren kam es in Berlin (WS 1845/1846) und Marburg (1851) zu Abspaltungen einer Germania.
[8]
In Erlangen kam es schließlich 1850 zu einer Trennung zwischen der Uttenruthia und dem Erlanger Wingolf.
In der
Revolution von 1848
nahm man entschieden Partei fur die Konservativen und beteiligte sich insbesondere in Berlin gemeinsam mit den dortigen Corps Borussia (nicht mit dem heutigen Corps Borussia Berlin identisch) und
Guestphalia
an der Burgerwehr auf Seiten der Monarchisten. Wahrend des Wartburgfestes der Studentenschaft 1848 tagten die Verbindungen des Wingolf (Berliner Wingolf, Hallenser Wingolf, der im Vorjahr gegrundete
Marburger Wingolf
und
Uttenruthia Erlangen
) gleichzeitig im Schwarzburger Hof bei Blankenburg und sprachen sich, nachdem ihnen ein Bote von den
Beschlussen und Forderungen
auf der Wartburg berichtet hatte, entschieden dagegen aus. Die auf die Wartburg ubersandte Erklarung loste dort großen Unwillen aus.
[9]
[10]
1850 traf sich der Wingolf selbst erstmals zu seinem Wartburgfest in Eisenach, das bis heute alle zwei Jahre dort stattfindet. Dabei wurde das erste Prinzip erarbeitet: ?Der Wingolf ist ein christlicher Studentenverein und will das Studententum mit dem Christentum durchdringen!“
[11]
1852 schloss man sich noch enger zum ?Gesamtwingolf“ zusammen und definierte sich rechtlich als
eine
Verbindung an verschiedenen Universitaten. Darauf stutzt sich die Idee des
Singularitatsprinzips
, d. h., dass nur
eine
Wingolfsverbindung an einer Universitat bestehen sollte. Wingolfsverbindungen entstanden 1850 in
Rostock
und
Dorpat
, 1851 in
Heidelberg
, 1852 in
Gießen
, 1855 in
Leipzig
sowie 1857 die Argentina Straßburg. 1853 erkannte der Wingolf das
Schwizerhusli Basel
als Bruderverbindung an. Die Tendenz einiger Wingolfsverbindungen zu großerer Eigenstandigkeit und eine unterschiedliche Auslegung des christlichen Prinzips fuhrten zur Spaltung in einen ?engeren“ und einen ?weiteren“ Gesamtwingolf. 1860 wurde dieser daher durch einen foderaleren Verband (uber die Definition des engeren und weiteren Gesamtwingolf) ersetzt.
[12]
Im Rahmen der
deutschen Einigungskriege
konnte der Wingolf sein Ziel, sich von jeder politischen Betatigung fernzuhalten, nicht einhalten. So trat der
Marburger Wingolf
nach der
Annexion Kurhessens
durch Preußen 1867 aus dem Bund aus
[13]
und die franzosischen Mitglieder der Argentina Straßburg verließen diese 1871 auf Grund der Eingliederung
Elsaß-Lothringens
in das Deutsche Reich.
Die einzelnen Wingolfsverbindungen wurden im 19. Jahrhundert von Studenten der
Theologie
in Universitatsstadten mit evangelischen Fakultaten gegrundet. Der Wingolf war entsprechend dem
evangelisch-lutherischen
Kirchenverstandnis und der Sichtweise des sogenannten ?neuerwachten Glaubenslebens“ (
Pietismus
des 19. Jh.) von Anfang an uberkonfessionell. Katholische Studenten traten jedoch im 19. Jahrhundert haufig den spater gegrundeten katholischen Studentenverbanden bei.
Mit Hilfe ortlicher Pfarrer, die Mitglieder des Wingolfs waren, entstanden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Wingolfsverbindungen auch an
Technischen Hochschulen
(nachdem man lange um die Gleichwertigkeit des Hochschulzugangs gestritten hatte, das sog.
Maturitatsprinzip
).
Nach dem Ersten Weltkrieg stieg die Zahl der studierenden Wingolfiten rasch wieder an; so wurden im Sommersemester 1919 bereits 855 Aktive gezahlt. Die Tendenz innerhalb des Wingolfs und innerhalb der einzelnen Wingolfsverbindungen war uneinheitlich. So forderte der Verband Alter Wingolfiten unter dem ab 1919 amtierenden Generalsekretar Robert Rodenhauser einen zentralistischen und nationalen Kurs. Einige Wingolfsverbindungen beteiligten sich zum Teil aktiv an
Freikorpskampfen
, wie etwa große Teile des Munsterschen Wingolfs (III. Bataillon der
Akademischen Wehr Munster
unter
Martin Niemoller
) bei der Sicherung von Bahnhofen und Brucken gegen
sozialistische Aufstandische
, der
Erlanger Wingolf
im
Freikorps Epp
am Kampf gegen die
Munchner Raterepublik
, der
Marburger Wingolf
bei der Niederschlagung des
Ruhraufstands
sowie der Greifswalder Wingolf bei der
Abwehr polnischer Nationalisten in Oberschlesien
. In anderen Wingolfsverbindungen, namentlich im
Gießener Wingolf
[14]
, fanden christlich-soziale Stromungen Zulauf; Einzelpersonen wie
Paul Tillich
vertraten einen
Christlichen Sozialismus
. 1919 lehnte es der Wingolf nach interner Forderung ab, das ?Deutschtum als tragende Saule“ des Bundes anzusehen.
Nach der Abschaffung der Monarchie in Deutschland wurde der ?
Landesvater
“ als studentischer Brauch im Wingolfsbund in ?Treueschwur“ umbenannt. 1921 kam es zum
Erlanger Verbande- und Ehrenabkommen
zwischen schlagenden und nichtschlagenden studentischen Dachverbanden. 1923 musste die drei Jahre zuvor entstandene Verbindung Hohenstaufia zu Wurzburg aus dem Wingolfsbund austreten, da sie die
Mensur
nicht kategorisch ablehnte.
[15]
Seit 1925 tragen die Mitglieder des Wingolfs als Erkennungszeichen die bis heute bestehende
Bundesnadel
.
Nach der Machtubernahme Hitlers stieg der Druck auf die Studentenverbindungen stark an.
[16]
Dennoch hofften viele Wingolfiten, ihr Bund konne unter den bestehenden korporativen und christlichen Prinzipien erhalten werden. Daher wurde 1933 nach heftigen internen Diskussionen das
Fuhrerprinzip
eingefuhrt und der bisherige VAW-Geschaftsfuhrer Robert Rodenhauser zum neuen ?Bundesfuhrer“ bestimmt; die einzelnen Activitates wurden durch so genannte ?Burschenfuhrer“ geleitet. Rodenhauser war dabei unter Anhangern des Regimes umstritten, da er kein Politiker mit uberzeugter nationalsozialistischer Weltanschauung war. Im selben Jahr beugte sich der Wingolf dem Druck der NS-Rassengesetzgebung, indem Christen judischer Abstammung aus dem Verband ausgeschlossen wurden. Rodenhauser befurwortete in diesem Zusammenhang die Auflosung des Bundes, konnte sich aber nicht gegen die aktiven Studenten durchsetzen.
Da ab Juli 1933 nur noch Gruppen von etwa 40 Korporationen eine Stimme im Verbanderat der
Deutschen Studentenschaft
haben sollten, kam es zu einer Arbeitsgemeinschaft des Wingolfsbundes mit dem
Schwarzburgbund
und dem
Verband Deutscher Burschen
, um gemeinsam großeren Einfluss zu erlangen; diese wurde jedoch bereits im April 1934 durch den Schwarzburgbund gekundigt.
[17]
Die am 12. Januar 1935 gegrundete
Gemeinschaft studentischer Verbande
unter Fuhrung von Staatssekretar
Hans Heinrich Lammers
wurde vom
Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund
(NSDStB) als Gesamtvertretung der studentischen Verbande anerkannt und stand auch nichtschlagenden Korporationen offen. Rodenhauser beantragte die Aufnahme des Wingolfsbundes, welche allerdings an der Auflosung des GStV am 8. September desselben Jahres scheiterte.
Die Forderung des NSDStB, unbedingte
Satisfaktion
zu geben, d. h. das Duell zuzulassen, wurde vom Wingolf entschieden abgelehnt, sodass es am 22./23. Februar 1936 zur Selbstauflosung des Bundes kam.
[18]
Einige Verbindungen stellten ihren Aktivenbetrieb umgehend ein, andere wandelten sich in ?Christliche Arbeitskreise“ um; diese scheiterten jedoch meist, da sie auf Grund der fehlenden korporativen Form dem Wingolf wesensfremd waren. Einzelne Wingolfsverbindungen existierten im Untergrund weiter.
[19]
Die Wingolfsverbindung Argentina Straßburg bestand an der nationalsozialistisch dominierten
Reichsuniversitat Straßburg
bis zum 2. Oktober 1941 fort. Danach wurde sie als
NS-Kameradschaft
Karl Hackenschmidt
fortgefuhrt und akzeptierte einschließlich ihrer Altherrenschaft das Bekenntnis zur unbedingten Satisfaktion.
[20]
Sie bestand bis zum Fruhjahr 1944.
[21]
Die Verhandlungen zur Umwandlung mit den deutschen Behorden fuhrte fur die Argentina der zum
Kreisleiter
von Straßburg ernannte
Hermann Bickler
. Vorsitzender des Altherrenbundes der Kameradschaft wurde der von den Nationalsozialisten zum Bischof der
Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen
eingesetzte
Karl Peter Maurer
.
[22]
Nicht wenige Studenten des Wingolfs schlossen sich hingegen der
Bekennenden Kirche
(BK) an oder besuchten die von der Landeskirchenleitung untersagten Predigerseminare der BK (z. B.
Karl Zeiß
); diese standen unter der Androhung der Nichtanerkennung des theologischen Examens.
[23]
Der VAW umging die Auflosung durch zwangsweise Eroffnung des Liquidationsverfahrens, welches jedoch nicht abgeschlossen wurde.
[19]
Daher konnte die Tatigkeit des Verbandes nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes bald wieder aufgenommen werden. Eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte in den einzelnen Verbindungen fand im Wesentlichen seit den 1980er Jahren statt.
Im August 1945 trafen sich auf der Kirchenkonferenz von
Treysa
die dort anwesenden Wingolfiten zu einer Aussprache uber die Zukunft ihres Verbandes. Dabei wurde beschlossen, die Philistervereine und Bezirksverbande des VAW neu zu grunden, und der Plan verfasst, die aktiven Verbindungen wieder aufzubauen. Doch schon bald wurde klar, dass ein unproblematisches Anknupfen an die Zeit vor 1936 nicht moglich war, neben Vorbehalten der Alliierten gab es auch innerhalb der Philisterschaft Bedenken grundsatzlicher Natur. Gleichzeitig kam es jedoch innerhalb der Studentenschaft ? meist von Philistersohnen oder dem Umfeld
Evangelischer Studierendengemeinden
? zu Interesse an der Grundung christlicher Korporationen. So kam es in den Jahren 1947 bis 1949 zur Wiedergrundung von zwolf aufgelosten Wingolfsverbindungen sowie zu den Erstgrundungen des Braunschweiger und des Mainzer Wingolfs, meist als sogenannte Gemeinschaftsgrundungen unter der Mitwirkung von Studenten und Philistern. Der Wingolfsbund als solcher entstand am 24. November 1948 auf der Basis der Vorkriegssatzung auf einem
Seniorenconvent
von sieben Wingolfsverbindungen, davon sechs aus der amerikanischen Besatzungszone, in der der Widerstand gegen das Korporationswesen geringer als in der britischen und franzosischen Zone war. Im Juni 1949 nahm der Wingolfsbund in
Eltville am Rhein
die Tradition der Wartburgfeste wieder auf, die bis zur
Wiedervereinigung
alle zwei Jahre an einem anderen Ort in der Bundesrepublik Deutschland stattfanden.
Das wingolfitische Leben in der DDR beschrankte sich auf lose, informelle Kontakte von Philistern, die von den Machthabern unerkannt oder unbehelligt blieben. Ebenso gab es bis 1989 als Familientreffen getarnte Veranstaltungen von Philistern aus Ost und West sowie Aktiven des Berliner Wingolfs im Osten Berlins. In den 1950er Jahren ubernahmen eine Reihe von Wingolfsverbindungen in der Bundesrepublik die Patenschaft fur vertagte Korporationen auf dem Gebiet der DDR und den Ostgebieten des Deutschen Reiches. Dadurch entstanden vielfach bis heute bestehende enge Bindungen zwischen verschiedenen Wingolfsverbindungen.
Von 1950 bis 1956 wurden elf weitere vertagte Wingolfsverbindungen wiedergegrundet (neun in Westdeutschland, 1954 der Wingolf zu Wien und 1955 der Berliner Wingolf als Fusion der drei zuvor in der Hauptstadt bestehenden Verbindungen). Neu entstanden und bis heute aktiv sind seit 1950 der Clausthaler Wingolf ?Catena“ (1950), die Chattia zu Aachen (1952), der Mannheimer Wingolf (1953) und die C.D.St.V. Nibelungen zu Siegen (gegrundet 1962, Mitglied im Wingolf seit 1979). Daneben entstanden bis 1990 Wingolfe in Saarbrucken, Dortmund, Bochum, Osnabruck, Kaiserslautern und Fulda, die nach einigen Jahren vertagt wurden und aktuell uber keinen Aktivenbetrieb mehr verfugen. Mitte der 1960er Jahre erreichte der Wingolfsbund mit 31 Verbindungen und 1660 studierenden Bundesbrudern ein Rekordhoch an Mitgliedern.
Wie alle Studentenverbindungen war auch der Wingolf von der
Studentenbewegung der 1960er Jahre
stark betroffen. Die Konkurrenz durch politische
Studentenverbande
und der gesellschaftliche Wandel fuhrten zu deutlich sinkenden Aktivenzahlen und zur Vertagung von insgesamt zehn Wingolfsverbindungen zwischen 1968 und 1975. Innerhalb der Verbindungen ? sowohl unter Aktiven als auch unter Philistern ? kam es zu Diskussionen uber Hochschule, Staat und Gesellschaft. Auf Basis des christlichen und politisch ungebundenen Prinzips wurden im Wingolf Reformen in der Gesellschaft und den Verbindungen gefordert, systemverandernde Tendenzen aber strikt abgelehnt. Am weitesten ging dabei das Reformprogramm des
Gottinger Wingolfs
aus den Jahren 1969/70, das zu Grundsatzdiskussionen im Wingolf fuhrte. Neben der Abschaffung des Fuxenstatus und Ablosung der
Chargen
durch Kommissionen wurde den am Aktivenbetrieb mitwirkenden Studentinnen eine Mitgliedschaft ? wenn auch nicht als Vollmitglieder ? ermoglicht. Nachdem im Folgejahr auch im Hannoverschen Wingolf Studentinnen aktiv geworden waren, stellte der Vertreterconvent 1972 die ?Bielefelder Erklarung“ zusammen, in der die Stellung der Studentinnen zum Wingolf beschrieben wurde:
[24]
- kein Mitspracherecht in Bundesangelegenheiten
- kein Eintrittsrecht in andere Wingolfsverbindungen bei Hochschulwechsel
- kein Recht auf
Philistration
- kein passives Wahlrecht zum Sprecher
Durch die Vertagung des Gottinger Wingolfs 1973 war die konkrete Frauenfrage lokal auf Hannover begrenzt. Nach einer Neuorientierung in den 1970er-Jahren wuchs der Wingolf in den 1980er-Jahren wieder.
Nach der
friedlichen Revolution
in der DDR wurde das Wartburgfest 1991 unter dem damaligen Bundessprecher
Johannes Kahrs
erstmals wieder in
Eisenach
ausgerichtet, wo es seither zweijahrlich stattfindet.
[25]
1992 kam es zu einer erneuten Prazisierung der Grundlagen des Wingolfsbundes. Seither bestimmen diese wieder ein deutliches christliches Bekenntnis. Gleichzeitig wurde jedoch auch klargestellt, dass ? was schon zuvor eigentlich als selbstverstandlich galt ? die Mitgliedschaft im Wingolf jedem Christen unabhangig von seiner nationalen Identitat moglich ist. Die entscheidenden Satze der Neufassung lauten: ?Die Mitglieder der einzelnen Wingolfsverbindungen bekennen sich ungeachtet ihrer Konfession zu Jesus Christus und finden sich in einer auf diesem Bekenntnis gegrundeten Lebensgemeinschaft zusammen. (…) Die Mitgliedschaft in den einzelnen Wingolfsverbindungen ist unabhangig von politischen, nationalen und ethnischen Gesichtspunkten“. Diese Klarstellung war notig geworden, da sich in den ostdeutschen Verbindungen eine Hinwendung zu burschenschaftlich-nationalen Anschauungen entwickelte und gleichzeitig die Aufnahme von ungetauften Studenten, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen waren, in einigen Verbindungen diskutiert wurde.
Es kam zu erfolgreichen Wiedergrundungen der seit 1935 aufgelosten Verbindungen an der
Friedrich-Schiller-Universitat Jena
(1990), des
Leipziger Wingolf
(2001), des
Hallenser Wingolf
(2002), des
Rostocker Wingolf
(1995) und der Arminia Dorpatensis im estnischen
Tartu
an der
Universitat Tartu
(1994, bereits 1883 vertagt). An der
Universitat Erfurt
kam es 1997 zu einer Neugrundung. In den alten Landern entstand der Wingolf an der
Universitat Bremen
(1998).
Im Verborgenen entstanden
Studentenverbindungen in der DDR
. 1990 schlossen sie sich in der
Rudelsburger Allianz
zusammen. Die 1977 in der DDR gegrundete Ottonia Magdeburg wurde 1991 in den Wingolfsbund aufgenommen. Anfang der 90er Jahre kam es insbesondere bei neugegrundeten bzw. wiedergegrundeten Verbindungen in Ostdeutschland (Jena, Magdeburg,
Berlin
) zu deutschnationalen Tendenzen. Diese Tendenzen riefen den erheblichen Widerstand einiger Wingolfsverbindungen hervor, die diese fur unvereinbar mit dem Wingolfsgedanken hielten und nicht mitzutragen bereit waren. Da die sich deutschnational gebenden Verbindungen im Philisterrat des VAW durchaus Unterstutzung fanden, entwickelte sich eine scharfe Auseinandersetzung, die zeitweilig in einen neuen Prinzipienstreit uber eine nationale Ausrichtung des Bundes zu munden drohte und die schließlich uber eine Dreiviertelmehrheit des Wingolfsbundes unter Fuhrung des Gießener Wingolf mit dem endgultigen Ausschluss der Ottonia Magdeburg aus dem Wingolfsbund endete.
[26]
[27]
Die bereits wenig Aktive umfassende Ottonia vertagte sich am 25. Oktober 1997. Die Mitglieder des Altherrenvereins der Ottonia sind entgegen der Satzung des VAW aufgrund eines Beschlusses des Philisterrats trotz ausgeschlossener aktiver Verbindung weiterhin Mitglied im VAW, womit man sich gegen den Beschluss des Wingolfsbundes wenden wollte. Versuche der Revision des Ausschlusses durch den Philisterrat scheiterten regelmaßig am Wingolfsbund.
Im Jahr 2009 kundigte der Wingolfsbund das Arbeits- und Freundschaftsabkommen mit dem
Verband der Vereine Deutscher Studenten
(VVDSt) auf.
Der WB war bis Juni 2014 Grundungsmitglied im
Convent Deutscher Korporationsverbande
(CDK) und der Verband Alter Wingolfiten (VAW) bis Ende 2012 Grundungsmitglied im
Convent Deutscher Akademikerverbande
(CDA).
Bundesglieder des Wingolfsbundes sind zunachst die aktiven Wingolfsverbindungen. Zwar nehmen die Bundesorgane (s. u.) ubergreifende Aufgaben wahr, die Einzelverbindung bleibt aber in ihrer Verfasstheit selbststandig (Conventsprinzip, Geltung des
Comments
). Ein einzelner Wingolfit ist also zunachst Mitglied einer Wingolfsverbindung. Die Wingolfsverbindungen gewahren ihren Mitgliedern gegenseitiges Eintrittsrecht (→ Mehrbandtrager), wenngleich eine gleichzeitige Mitgliedschaft in einer Verbindung außerhalb des Wingolfsbundes (
CV
,
Corps
,
Burschenschaft
etc.) nicht moglich ist.
[28]
Eine Ausnahme bilden nur Verbindungen, die die Mitgliedschaft im Wingolfsbund anstreben, sowie die Glieder des Falkensteinerbundes in der Schweiz, mit dem im Rahmen des Freundschaftsabkommens auch die Moglichkeit der Mitgliedschaft in Verbindungen beider Verbande besteht.
Mit dem Wechsel in die
Altherrenschaft
(oder Philisterium) der Heimatverbindung gelten die Mitglieder ihren Heimatverbindungen als außerordentliche Mitglieder. In einigen Wingolfsverbindungen ist die Beschreibung des Verhaltnisses der Mitglieder des Philisteriums zur aktiven Verbindung unklar.
Alle Mitglieder des Wingolf stehen zueinander im
Duz-Comment
, wenngleich die Bruder innerhalb der eigenen Wingolfsverbindungen den Zusammenhalt und die Freundschaft betreffend ein besonders intensives Verhaltnis pflegen.
Fur ubergeordnete Aufgaben hat sich der Wingolfsbund Strukturen gegeben. Jeweils eine der aktiven Wingolfsverbindungen ubernimmt fur den Zeitraum von zwei Jahren die Vorortschaft im Wingolfsbund. Gewahlt wird der neue Vorort wahrend eines Chargiertenconventes auf dem
Wartburgfest
. Zentrale Aufgaben des Vororts sind die Organisation des nachsten
Wartburgfestes
und die Moderation bundesweiter Entscheidungen und Beschlusse. Ublicherweise wahlt der Chargiertenconvent eine personell starke Wingolfsverbindung zum Vorort.
Zur Wahrnehmung der ihm ubertragenen Pflichten wahlt der Vorort folgende Amter, die als
Bundeschargen
bezeichnet werden:
- Bundessprecher des Wingolfsbundes (B-x)
- Bundesschriftwart (B-SW bzw. B-xx)
- Bundeskassenwart (B-KW bzw. B-xxx).
Dabei muss lediglich der B-x zur jeweiligen Vorortsverbindung gehoren. Hinzu kommen andere Beauftragungen und Entsendungen, beispielsweise in den Redaktionsbeirat der
Wingolfsblatter
oder als
Beauftragter fur digitale Kommunikation.
[29]
Der VAW bildet die Dachorganisation aller Altherrenvereine der Wingolfsverbindungen. Hinzu kommen sogenannte Bezirksverbande (BV), die alle Mitglieder nochmals nach Regionen geordnet zusammenfassen. Diese Doppelstruktur ist einzigartig in der Korporationslandschaft. Der VAW ubernimmt zum Beispiel Aufgaben der Finanzierung und Bewerbung bundesweiter Initiativen. Er fungiert als Herausgeber der
Wingolfsblatter
und der
Schriftenreihe aus dem Wingolf.
Der VAW wahlt auf seinem Convent anlasslich des
Wartburgfestes
den Philisterrat. Dieser wahlt aus seiner Mitte drei
VAW-Vorsitzende
.
Im Wingolf existierten und existieren verschiedene Konventionen als engere Zusammenschlusse einzelner Verbindungen. Derzeit bestehen drei solcher Konventionen:
- Die
Gernsbacher Konvention
ist ein Treffen der sudwestdeutschen Wingolfsverbindungen, das im Gedenken an August Eisenlohr
[30]
seit 1892 alle zwei Jahre an Christi Himmelfahrt, alternierend zum Wartburgfest, in
Gernsbach
stattfindet.
[31]
Zu ihr gehoren aktuell der Mainzer Wingolf, Frankfurter Wingolf, Darmstadter Wingolf,
Heidelberger Wingolf
, Mannheimer Wingolf, Karlsruher Wingolf, Hohenheimer Wingolfsverbindung Fraternitas Academica, Stuttgarter Wingolf,
Freiburger Wingolf
,
Tubinger Wingolf
und der Munchner Wingolf.
[32]
- Die
Diezer Konvention
vereint funf Korporationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, korporative und christliche Werte im Wingolfsbund zu erhalten und zu erneuern. Sie besteht in ihrer heutigen Form seit 1990.
- Die
Nordbundkonvention
ist ein geographischer Zusammenschluss der Wingolfsverbindungen in
Rostock
, Hannover und Hamburg und besteht seit 2018.
[33]
Der Vorlaufer der ersten Diezer Konvention grundete sich 1873 durch den Bonner, Gießener und Marburger Wingolf unter dem Namen ?Konvention des Marburger, Gießener und Bonner Wingolfs zu Limburg an der Lahn“. Zweck dieser ersten Zusammenkunft war es, sich gegenseitig und mit Philistern in Limburg zu treffen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die ?Konvention zu Limburg an der Lahn“ zu einer Regionalkonvention, die in den Jahren zwischen den Wartburgfesten abgehalten wurde. Von 1890 bis 1932 traf man sich im spater namensgebenden Ort Diez. Auf Basis des Marburger Papiers wurde am 16. Dezember 1990 die ?Diezer Konvention“ erneuert. Unter dem Eindruck der historischen Konvention ubernahmen der Bonner, der Gießener und der Marburger Wingolf die alte Namensgebung. Intention dieser neuen Zusammenkunft war die Starkung korporativer und christlicher Prinzipien innerhalb des Wingolfsbundes. Im Jahr 1991 schlossen sich der Kieler Wingolf und die Wingolfsverbindung Chattia zu Wurzburg der Konvention an. Seit November 2023 gehort auch der
Gottinger Wingolf
zur Diezer Konvention.
[34]
Jahrlich findet im November ein Konventionstreffen wechselnd in einem dieser funf Hochschulorte statt. Der Sprecher der Diezer Konvention, der Diez-X, wird in der jeweiligen Vorortsverbindung aus deren eigenen Reihen gewahlt.
[35]
Auf dem
Wappen
des Bundes ist auf schwarz-weiß schragrechts geteiltem Grund ein schwebendes
Kruckenkreuz
in Gold (als Vereinfachung des
Jerusalemkreuzes
) zu sehen. Die Helmzier vereint die Ideen des
deutschen
und
christlichen
Wingolfs, indem der Schwarz-Weiß geteilte
Flug
den
Reichs- bzw. Bundesadler
aufgreift.
[36]
Die Wingolfsverbindungen fuhren in ihren Wappen die eigentliche Form des Jerusalemkreuzes, woraus sich die
heraldische
Sonderform des Weiß-Golds (Metall an Metall) ableitet.
Das alteste Wingolfswappen zeigte ein schwebendes goldenes
lateinisches Kreuz
auf Schwarz. Ab 1850 war das Wappen des Wingolfs ein goldenes lateinisches Kreuz auf schwarz-weiß schragrechts geteiltem Grund.
[37]
Die Farben des Wingolfsbundes sind Schwarz-Weiß-Gold. Diese werden von 21 der 34 aktiven Wingolfsverbindungen getragen; eine Besonderheit ist dabei die Arminia Dorpatensis aus
Tartu
, deren Farben Schwarz-Weiß-Altgold lauten. Die ubrigen Wingolfe tragen meist aus historischen oder lokalen Grunden andere Farbkombinationen.
Die Farben haben folgenden Ursprung: Schwarz und Weiß stammen entweder aus dem kurkolnischen Kreuz im
Bonner Stadtwappen
oder sind den preußischen Farben entlehnt, allerdings konnen sie auch eine symbolische Bedeutung haben (Schwarz fur die Ernsthaftigkeit, Weiß fur die sittliche Reinheit). Gold symbolisiert den christlichen Glauben.
Die Theorie, dass die Farben auf den Reichsfreiherrn
Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
zuruckgehen, der 1814 diese Farben als zukunftige deutsche Nationalfarben als Kombination der Farben
Habsburgs
und
Preußens
vorschlug, stammt aus dem Jahr 1927.
Ernst Moritz Arndt
soll in seiner Funktion als Steins Privatsekretar von dessen Vorschlag Notiz genommen haben und diesen spater dem Bonner Wingolf mitgeteilt haben. Diese Theorie basiert allerdings auf Mutmaßungen, fur die keine Belege existieren.
[38]
Alle Mitglieder der Wingolfsverbindungen tragen als Bundesnadel das sogenannte
Bundesloch
. Gestiftet wurde es im Jahr 1925 als unauffalliges Erkennungszeichen unter Bundesbrudern.
[39]
Die Bundesnadel hat einen kleinen Ring zu ihrer Spitze und wird am linken Revers getragen. Alle Wingolfsverbindungen tragen goldene, lediglich der
Erlanger
, der
Hallenser
und der Erfurter Wingolf Georgia tragen silberne Bundesnadeln. Anstecknadeln mit Farben oder dem Kruckenkreuz ersetzen nicht das Bundesloch, werden aber von vielen am rechten Revers getragen.
Das Bundeslied des Wingolfsbundes ist ?Es steht auf festem Grunde“. Das funfstrophige Lied wurde 1867 von
Viktor von Strauß und Torney
, Ehrenphilister des Erlanger Wingolfs, nach einer Melodie von
Johann Friedrich Reichardt
gedichtet.
[40]
Die Wingolfsverbindungen treffen sich seit 1850 alle zwei Jahre in der Woche nach
Pfingsten
, seit 1951 zu
Christi Himmelfahrt
zum
Wartburgfest
des Wingolf.
Es findet seit 1991 wieder in
Eisenach
statt, zum Teil auf der
Wartburg
, wo die Heilige
Elisabeth von Thuringen
lebte und
Martin Luther
die
Bibel
ubersetzte. Teile des Bundesfestes sind ein Festakt auf der Wartburg, die
Ernste Feier
, das anschließende Totengedenken am
Wingolfsdenkmal
, ein großer
Kommers
, Gottesdienste, ein Ball und ein Konzert, zu dem die Burger der Stadt ausdrucklich eingeladen werden. Das Wartburgfest wird vom Vorort des Wingolfsbundes ausgerichtet.
Nicht zu verwechseln ist das
Wartburgfest des Wingolf
mit dem Fest der
Deutschen Burschenschaft
, das in zeitlicher Nahe zu den Bundesfesten des Wingolf ebenfalls in Eisenach stattfindet.
Eine Auflistung aller Wingolfiten mit Wikipedia-Eintrag findet sich in der
Kategorie:Korporierter im Wingolf
.
Der Asteroid 1556 des
Asteroiden-Hauptgurtels
erhielt von seinem Entdecker
Karl Wilhelm Reinmuth
zu Ehren des
Heidelberger Wingolfs
den offiziellen Namen
Wingolfia
.
[41]
Nach etlichen Gesprachen mit
Paul Tillich
verarbeitete sein Freund
Thomas Mann
den Wingolf in seinem 1947 erschienenen Roman ?
Doktor Faustus
“. Die Hauptfigur Adrian Leverkuhn ist darin Mitglied der ?theologischen Verbindung
Winfried“
und beschreibt ausfuhrlich das typisch wingolfitische Verbindungsleben. Tillich hatte an Mann in einem Brief vom 23. April 1943 geschrieben: ?Was ich theologisch, philosophisch und menschlich geworden bin, verdanke ich nur zum Teil den Professoren, in uberragendem Maße dagegen der Verbindung, wo die theologischen und philosophischen Debatten nach Mitternacht und die personlichen Gesprache vor Sonnenaufgang fur das ganze Leben entscheidend blieben. Musik spielte dabei eine große Rolle und das romantische Verhaltnis zur Natur […] verdanke ich vor allem den Wanderungen durch Thuringen und zur Wartburg in jenen Jahren, in Gemeinschaft mit den Verbindungsbrudern.“
- Wingolfsblatter ? Zeitschrift des Wingolfsbundes.
Begrundet 1872 von Felix Muhlmann, herausgegeben vom Verband Alter Wingolfiten (VAW) e. V. (1936?1938 umbenannt in
Wingolfs-Nachrichten
.)
- H. O. Kohler (Pseudonym):
Schild und Schwert des Wingolf, gegen die pia desideria von Leiner etc.
Gottingen 1852.
- Anonymus:
Aus dem Wingolf.
Wilhelm Ploetz, Halle 1853
(Digitalisat)
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- Anonymus:
Mitglieder des Wingolf in Halle seit seiner Stiftung am 5. Juli 1844 bis Ostern 1866.
Wilhelm Ploetz, Halle 1866
(Digitalisat)
.
- Anonymus:
Aus dem Wingolf ? Eine Bluthenlese.
Marburg 1860; 2. Auflage: Erlangen 1866; 3. Auflage: Halle/Erlangen 1875.
- Anonymus (moglicherweise Johannes Waitz Ba58 GiEph84):
Entstehung, Berechtigung und Ziele des Wingolfs ? Ein Wort zur Abwehr und Beherzigung.
Darmstadt 1867.
- Felix Muhlmann:
Der Wingolf und seine Stellung in der deutschen Studentenschaft.
Fricke, Halle 1870 (
Digitalisat
).
- Traugott Hahn sen.:
Gedenkblatter. Gesammelt aus den Schriften des theologischen Abends und der Arminia.
Leipzig 1873.
- Anonymus:
Das Leben und Treiben der Wingolfiten ? Beitrage zur Charakteristik der christlichen Verbindungen auf deutschen Universitaten.
Hagen 1889.
- W. Sarges (Hrsg.):
Aus dem Wingolf ? Zweiter Teil. Blutenlese, enthaltend Gedichte Reden und Aufsatze.
Halle 1891; 2. Auflage Muhlhausen 1901.
- F. A. Pinkerneil
, Ernst Musebeck, August Winkler:
Der Wingolf und das neue Deutschland
? Vortrage auf dem Berliner Wingolfstag am 31. Januar 1919. Muhlhausen 1919.
- Wilhelm Fischdick:
Der Wingolf und seine Stellung in der deutschen Studentenschaft
(=
Schriften aus dem Wingolf,
Heft 1). Muhlhausen 1922.
- Hermann Knodt:
Wappen- und Farbengeschichte des Wingolfs
(=
Schriften aus dem Wingolf,
Heft 2). Muhlhausen 1924.
- Karl Bernhard Ritter
:
Reich Gottes und Staatsgedanke
(=
Schriften aus dem Wingolf,
Heft 3). Muhlhausen 1926.
- Ernst Musebeck:
Der Wingolf in der geistesgeschichtlichen Entwicklung des deutschen Volkes
(=
Schriften aus dem Wingolf,
Heft 4). Wolfratshausen 1932.
- Robert Rodenhauser (Hrsg.):
Ehre und Genugtuung ? Aufsatze und Zeugnisse
(=
Schriften aus dem Wingolf.
Heft 5). Wolfratshausen 1934.
- Hans Waitz
:
Geschichte des Wingolfbundes aus den Quellen mitgeteilt und dargestellt.
Waitz, Darmstadt 1896, 2. Auflage 1904, 3. Auflage 1926.
- Hans Waitz (Hrsg.):
Geschichte der Wingolfsverbindungen.
Waitz, Darmstadt 1913.
- Otto Imgart:
Der Wingolfsbund in Vergangenheit und Gegenwart.
In:
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Bd. 2:
Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Burger.
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- Hugo Menze, Hans-Martin Tiebel:
Geschichte des Wingolfs 1917?1970.
Lahr 1971.
- Verband Alter Wingolfiten (Hrsg.):
Geschichte des Wingolfs 1830?1994.
5. Auflage. Detmold 1998.
- Hans Christhard Mahrenholz
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Einfuhrung des Arierprinzips im Wingolf nach 1933.
Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 27, 1982, S. 127?134.
- Ingo Zocher:
Der Wingolfsbund im Spannungsfeld von Theologie und Politik 1918?1935.
GDS-Archiv fur Hochschul- und Studentengeschichte, Beiheft Nr. 6, 1996.
- Eva Chr. Gottschaldt (Hrsg.):
?Das ist die Tat unseres herrlichen Fuhrers.“ Die christlichen Studentenverbindungen Wingolf und der Nationalsozialismus im Spiegel der Verbandspresse. Eine Dokumentation
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 4). Marburg 1997,
ISBN 3-926295-08-2
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- Eva Chr. Gottschaldt:
Keine Flucht vor Argumentationslinien der Antifa. Vom Umgang des Wingolfsbundes mit rechtsextremen Tendenzen in den eigenen Reihen. Kleine Dokumentation.
In: Projekt ?Konservatismus und Wissenschaft e. V.“ (Hrsg.):
Verbindende Verbande. Ein Lesebuch zu den politischen und sozialen Funktionen von Studentenverbindungen
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
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Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus am Beispiel der christlichen Studentenverbindung ?Wingolf“
. Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 51 (2006), S. 279?314.
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Une Revue etudiante dans la tourmente: Les ?Wingolfsblatter“ pendant La Grande Guerre.
In: Michel Grunewald, Uwe Puscher (Hg.):
Das Evangelische Intellektuellenmilieu in Deutschland, seine Presse und seine Netzwerke 1871?1963.
Peter Lang, Bern u. a. 2008,
ISBN 978-3-03911-519-8
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Kleines Lexikon des studentischen Brauchtums.
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Otto Bocher:
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?Das ist die Tat unseres herrlichen Fuhrers.“ Die christlichen Studentenverbindungen Wingolf und der Nationalsozialismus im Spiegel der Verbandspresse. Eine Dokumentation
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 4). Marburg 1997,
ISBN 3-926295-08-2
, S. 14?15.
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Geschichte des Berliner Wingolf seit seiner Grundung bis Ostern 1849.
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Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg
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Eva Chr. Gottschaldt (Hrsg.):
?Das ist die Tat unseres herrlichen Fuhrers.“ Die christlichen Studentenverbindungen Wingolf und der Nationalsozialismus im Spiegel der Verbandspresse. Eine Dokumentation
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 4). Marburg 1997,
ISBN 3-926295-08-2
, S. 16?17.
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Geschichte des Berliner Wingolf seit seiner Grundung bis Ostern 1849.
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Wieltsch:
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Heinz-Werner Kubitza:
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Paul Schneider ? Der Prediger von Buchenwald.
Neu herausgegeben von Elsa-Ulrike Ross und Paul Dieterich. SCM Hanssler, Holzgerlingen 2014,
ISBN 978-3-7751-5550-2
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Vgl. Max Niebling:
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Eva Chr. Gottschaldt (Hrsg.):
?Das ist die Tat unseres herrlichen Fuhrers.“ Die christlichen Studentenverbindungen Wingolf und der Nationalsozialismus im Spiegel der Verbandspresse. Eine Dokumentation
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 4). Marburg 1997,
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, S. 73.
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Heinz-Werner Kubitza:
Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg
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Eva Chr. Gottschaldt (Hrsg.):
?Das ist die Tat unseres herrlichen Fuhrers.“ Die christlichen Studentenverbindungen Wingolf und der Nationalsozialismus im Spiegel der Verbandspresse. Eine Dokumentation
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Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 4). Marburg 1997,
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, S. 146.
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Otto Ihme im Mitteilungsblatt der Kameradschaft K.H. vom 1. Dezember 1941, S. 4.
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Vademecum Wingolfiticum 1996, S. 81.
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Friedrich Kocher in Chronik der Argentina, Oberhausen 1969, S. 262.
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Karl Dienst
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Zwischen Wissenschaft und Kirchenpolitik: zur Bedeutung universitarer Theologie fur die Identitat einer Landeskirche in Geschichte und Gegenwart
. Peter-Lang-Verlagsgruppe, 2009,
ISBN 978-3-631-58365-4
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Wieltsch:
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Wingolfsblatter.
Heft 3, 2017,
ISSN
1432-4776
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Dokumentation einzelner Aspekte hierzu in: Eva Chr. Gottschaldt:
Keine Flucht vor Argumentationslinien der Antifa. Vom Umgang des Wingolfsbundes mit rechtsextremen Tendenzen in den eigenen Reihen. Kleine Dokumentation.
In: Projekt ?Konservatismus und Wissenschaft e. V.“ (Hrsg.):
Verbindende Verbande. Ein Lesebuch zu den politischen und sozialen Funktionen von Studentenverbindungen
(=
Marburger Beitrage zur Geschichte und Gegenwart studentischer Verbindungen,
Bd. 5). Marburg 2000,
ISBN 3-9807550-0-2
, S. 28?42 (
PDF
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Memento
vom 23. September 2015 im
Internet Archive
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Dietrich Heither
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?etwas faul im Wingolfsbund“.
In: Forum Wissenschaft I/1997, S. 63 ff.
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Bundessatzung, § 40
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Bundessatzung, § 25
, 2021.
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Pfarrer in Gernsbach, Mitglied des Hallenser Vereins 1841, Stifter des Kranzchens in Heidelberg 1843
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Archivierte Kopie
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Memento
vom 26. Januar 2016 im
Internet Archive
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47. Gernsbacher Konvention, 2016
(
Memento
vom 5. Januar 2010 im
Internet Archive
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Wingolfsblatter.
Heft 2, 2018,
ISSN
1432-4776
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Diezer Konvention.
In:
Gießener Wingolf.
Abgerufen am 31. Marz 2024
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Archivierte Kopie
(
Memento
vom 1. Dezember 2015 im
Internet Archive
)
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Wingolfsblatter.
Heft 3, 1885,
ISSN
1432-4776
- ↑
Titel der Wingolfsblatter von 1872?1885.
- ↑
Robert Ulrich Giseke, Martin Trautner (Hrsg.):
Aus den Anfangen des Wingolf
. Bonn 2016,
S.
15
.
- ↑
Wingolfsblatter.
Heft 3, 1925.
- ↑
Bundeslied des Wingolfs
(
Memento
vom 14. Mai 2010 im
Internet Archive
), Erlanger Wingolf.
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Dictionary of Minor Planet Names
, Springer; abgerufen am 3. November 2020