Weißes Haus, Hintereingang
(Original:
Backstairs at the White House
) ist eine
US-amerikanische
Fernseh-
Miniserie
aus dem Jahr 1979. Die Serie basiert auf dem autobiographischen Roman
?My Thirty Years Backstairs at the White House“
von
Lillian Rogers Parks
und beschreibt das Leben der ersten schwarzen Angestellten im
Weißen Haus
, Maggie Rogers und ihrer Tochter. Der 1961 erschienene Roman loste in den USA großes Aufsehen aus.
Die Serie beschreibt aus der Sicht des schwarzen Stubenmadchens die Geschehnisse im
Weißen Haus
unter den Prasidenten
Taft
,
Wilson
,
Harding
,
Coolidge
,
Hoover
,
Roosevelt
,
Truman
und
Eisenhower
.
[1]
Die Ereignisse werden aus dem Blickwinkel des Personals geschildert. Frances Spatz Leighton und die Romanautorin Lillian Rogers Parks, die 52 Jahre im Weißen Haus arbeitete, schrieben das Drehbuch zur Serie. In den USA wurde die Serie 1979 in vier Folgen ausgestrahlt. Fur die Ausstrahlung in
Deutschland
teilte das
ZDF
die Serie 1980 in neun Folgen mit jeweils 45 Minuten auf und wurde spater von anderen Sendern so ubernommen.
1909 wurde die schwarze Maggie Rogers (
Olivia Cole
) als Stubenmadchen im Weißen Haus eingestellt. Bis dato konnten Schwarze nur Diener und Kuchenhilfen werden. Ihre Tochter Lillian (
Leslie Uggams
) leidet an
Kinderlahmung
, beißt sich jedoch durch und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Zum Personal gehoren noch die erste Haushalterin Mrs. Jaffray (
Cloris Leachman
), die Diener Ike Hoover (
Leslie Nielsen
), Levi Mercer (
Louis Gossett Jr.
), Coates (
Hari Rhodes
) und Dixon (
David Downing
), die Portiers Mays (
Robert Hooks
) und Jackson (
Bill Overton
) und das Dienstmadchen Annie (
Helena Carroll
). Maggie hat neben der Arbeit zusatzlich Probleme mit ihrer eigenen Familie, die sie zusammenhalten will. Ihr Mann trinkt und treibt sich herum, so lebt sie mit Sohn Emmett und Tochter Lillian allein. Da ihr Job schlecht bezahlt wird, hat Maggie standig Geldsorgen.
Die Episoden sind in der deutschen neunteiligen Fassung beschrieben.
Maggie Rogers wird 1909 als erstes schwarzes Stubenmadchen im Amtssitz des amerikanischen Prasidenten angestellt. So erlebt sie das Alltagsleben der vielleicht machtigsten Familie der Welt. Gleichzeitig hat sie aber privat mit finanziellen Problemen zu kampfen. Es ist die Endphase der Amtszeit von Prasident Taft.
Mit der neuen Prasidentengattin Mrs. Wilson schließt Maggie bald Freundschaft. Die First Lady bemuht sich um die Gleichberechtigung der Schwarzen, stirbt aber vorzeitig. Der Prasident heiratet bald wieder, was den Hausangestellten sehr missfallt. Unterdessen kann endlich Maggies Tochter Lillian operiert werden.
Maggie Rogers ist sehr stolz, als sie erfahrt, dass ihr Sohn zum Lieutenant befordert wurde. Der junge Mann kehrt jedoch bald mit einer Gasvergiftung nach Amerika zuruck. Prasident Wilson erleidet unterdessen einen Schlaganfall. Seine Frau fuhrt die Amtsgeschafte weiter und sorgt so dafur, dass er im Amt bleibt.
Prasident Wilson wird von Prasident Harding abgelost. Der neue Hausherr verlangt, dass im Weißen Haus uberall Spucknapfe aufgestellt werden. Politisch gerat er bald in Schwierigkeiten, da mehrere Korruptionsfalle bekannt werden. Außerdem amusiert sich ganz Washington daruber, dass er seine Frau in aller Offentlichkeit betrugt. Nur sie scheint nichts davon zu wissen.
Prasident Harding und seine Frau machen eine Reise, auf der der Prasident stirbt. Seine Nachfolge tritt Vizeprasident Coolidge an, der die Hausangestellten mit seinem Humor irritiert. Aber als der neue Prasident erfahrt, dass Maggies Sohn Emmett an einer Gasvergiftung leidet, ist er sofort hilfsbereit. Nach den nachsten Wahlen zieht Prasident Hoover ins Weiße Haus.
Die Wirtschaftskrise zwingt auch Maggies Tochter Lillian, im Weißen Haus als Hausmadchen anzufangen. Bei Maggie geht Lillian in eine harte Schule. Ein Attentat auf Prasident Hoover versetzt das Weiße Haus in Alarmbereitschaft. Nach den nachsten Wahlen ziehen die Roosevelts ins Weiße Haus.
Maggie bricht vor Erschopfung zusammen und muss das Bett huten. Sie vermisst das Weiße Haus und wartet jeden Abend begierig auf Neuigkeiten ihrer Tochter Lillian, die dort auch als Hausmadchen angefangen hat. Zum Entsetzen ihrer Mutter heiratet Lillian heimlich. Doch ihre Ehe steht unter keinem guten Stern. Da tritt Amerika in den
Zweiten Weltkrieg
ein.
Als im Weißen Haus
Tschiang Kai-Schek
erwartet wird, bittet First Lady Roosevelt Maggie noch einmal in den Dienst zuruckzukehren, um sich um seine Frau zu kummern. Doch Maggie uberanstrengt sich und muss nun endgultig ihre Stelle aufgeben. Als Roosevelt stirbt, fallt es der Dienerschaft schwer, sich an den neuen Prasidenten Truman zu gewohnen.
Maggies Tochter Lillian ist in ihre Fußstapfen getreten. Doch als die Eisenhowers in das Weiße Haus einziehen, gehort sie schon zu den altesten Mitarbeitern und fuhlt sich zunehmend fremd. Als ihre Mutter Maggie stirbt und sich die Kennedys ankundigen, beschließt sie, das Weiße Haus zu verlassen. Sie will das Buch schreiben, das ihre Mutter immer plante.
Deutsche Fassung:
ARENA Synchron Berlin
Dialogbuch:
Gerda von Ruxleben
Dialogregie:
Lothar Michael Schmitt
Deutsche Episodenlange:
42'48
Erstausstrahlung: 9 Folgen, Januar 1980 bis April 1980 im ZDF
Wiederholungen:
Bis 2007 wurden alle Wiederholungen in der deutschen Schnittfassung in neun Teilen ausgestrahlt. Premiere zeigte im September 2008 die ursprungliche vierteilige US-Fassung.
- ↑
Die Prasidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
, abgerufen am 12. Februar 2012