Spica

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Doppelstern
Spica (α Virginis)
Spica im Sternbild Jungfrau
Beobachtungsdaten
Aquinoktium J2000.0 , Epoche : J2000.0
AladinLite
Sternbild Jungfrau
Rektaszension 13 h 25 m 11,6 s
Deklination ?11° 09′ 40,8″
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (+1,0 ± 0,9) km/s
Parallaxe (13,06 ± 0,70) mas
Entfernung  (250 ± 10) Lj
((77 ± 4) pc )
Einzeldaten
Namen A ; B
Beobachtungsdaten:
Scheinbare Helligkeit A +0,92 bis +0,98 mag
B
Typisierung:
Spektralklasse A B1 III-IV
B B
B?V- Farbindex A ?0,23
U?B-Farbindex A ?0,93
Physikalische Eigenschaften:
Masse A (11,43 ± 1,15) M
B (7,21 ±0,75) M
Radius A (7,47 ± 0,54) R
B (3,74 ± 0,53) R
Leuchtkraft A 20512 L
B 2254 L
Effektive Temperatur A (25300 ± 500) K
B (20900 ± 800) K
Andere Bezeichnungen
und Katalogeintrage
Bayer-Bezeichnung α Virginis
Flamsteed-Bezeichnung 67 Virginis
Bonner Durchmusterung BD ?10° 3672
Bright-Star-Katalog HR 5056 [1]
Henry-Draper-Katalog HD 116658 [2]
SAO-Katalog SAO 157923 [3]
Tycho-Katalog TYC 5547-1518-1 [4]
Hipparcos-Katalog HIP 65474 [5]
Weitere Bezeichnungen: CCDM J13252-1109, FK5 498
Spica ist der hellste Stern im Sternbild Virgo (links unten).

Spica (lateinisch Kornahre ), auch α Virginis , Azimech oder Alaraph genannt, ist der hellste Stern im Sternbild Jungfrau und der funfzehnthellste Stern am nachtlichen Sternenhimmel.

Im Sternbild Jungfrau stellt Spica die Kornahre in der Hand der Jungfrau dar. In Mesopotamien war Spica unter d ?ala ?ubultu ( Gott/Gottin Schala, die Kornahre ), spater auch Gottliche Jungfrau der Kornahre , bekannt. Die Romer glaubten, in Spica die Gottin Ceres zu sehen. Romische Namen sind Spicum , Spigha , Stachys (von gr. stakhum Kornahre ) und Aristae Puella (Kornmadchen).

Die IAU hat am 30. Juni 2016 den Eigennamen Spica als standardisierten Eigennamen festgelegt. [1]

Spica ist ein spektroskopischer Doppelstern (A/B) und ein ellipsoid veranderlicher Stern . Spica A ist ein pulsationsveranderlicher Stern vom Typ der Beta-Cephei-Sterne . Die Helligkeit der Spica verandert sich mit einer Periode von 4,0142 Tagen zwischen +0,92 mag und +0,98 mag. Diese geringe Helligkeitsschwankung ist visuell kaum feststellbar.

Beide Komponenten von Spica gehoren zum Spektraltyp B (B1 bis B4), wobei sich der hellere Stern nahe am Ende seiner stabilen Zeit als Hauptreihenstern befindet. Die beiden Sterne gehoren zu den heißesten und somit blaulichsten der hellen Sterne am Nachthimmel. Durch die hohe Temperatur wird ein Großteil des Lichtes im unsichtbaren ultravioletten Bereich abgestrahlt. Die Bestrahlungsstarke beider Sterne zusammen ist großer als die Bestrahlungsstarke des hellsten Fixstern Sirius, trotzdem scheint Sirius fur das Auge heller zu sein als Spica.

Der hellere Stern hat eine Temperatur von 25.300 K und eine 20.512-fache Sonnenleuchtkraft . Der Radius betragt das 7,8-fache des Sonnenradius und erstreckt sich auf fast 30 % des Abstandes der beiden Sterne. Die Masse des helleren Sternes betragt das Elffache der Sonne. Das ist genug, um den Stern als Supernova enden zu lassen.

Der nicht so bekannte weniger helle Begleitstern hat eine Oberflachentemperatur von 20.900 K , 2.254-fache Sonnenleuchtkraft, vierfachen Sonnenradius und etwas weniger als die siebenfache Sonnenmasse.


Spica kann als ekliptiknaher Stern vom Mond und (sehr selten) von Planeten bedeckt werden. Zum letzten Mal von einem Planeten bedeckt wurde Spica am 10. November 1783 durch die Venus , die nachste Bedeckung wird am 2. September 2197 wieder durch die Venus erfolgen.

Spica ist in der Flagge Brasiliens abgebildet, wo er den Bundesstaat Para reprasentiert.

Commons : Spica  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bulletin of the IAU Working Group on Star Names, No. 1, July 2016. (PDF) Abgerufen am 9. November 2016 (englisch, 184 KiB).