Suizid

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Klassifikation nach ICD-10
Z91.5 Selbstbeschadigung in der Eigenanamnese (Parasuizid, Selbstvergiftung, Versuchte Selbsttotung)
X60-X84 Vorsatzliche Selbstbeschadigung
Y87.0 Folgezustande nach vorsatzlicher Selbstbeschadigung
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ein Suizid (veraltet auch Suicid ; von lateinisch sui ?seiner selbst“ und caedere ?fallen, niederschlagen, toten“ [1] [2] ) ist die vorsatzliche Beendigung des eigenen Lebens . Synonym werden Selbstmord , Selbsttotung , Selbstentleibung und Freitod verwendet. Der Begriff Suizidalitat beschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken , Phantasien , Impulse und Handlungen anhaltend, wiederholt oder in krisenhaften Zuspitzungen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizufuhren.

Uberblick

Suizid ist ein komplexes Phanomen. Die Selbsttotung sollte nach der Weltgesundheitsorganisation aufgrund der Haufigkeit als ?gesundheitspolitische Prioritat“ betrachtet werden. [3] Suizide konnen aufgrund der unterschiedlichsten Beweggrunde vollzogen werden; die weltanschauliche und juristische Einordnung ist hochst heterogen. Wahrend nach der Jahrtausendwende verschiedene Gerichtsurteile in Europa den Suizid beispielsweise als Menschenrecht einordnen, wurden historisch Suizidenten etwa auch postum zum Tode verurteilt.

Weltweit begingen im Jahr 2016 geschatzt 793.000 Personen Suizid, davon rund 10.000 in Deutschland. Weltweit begingen damit 10,5 Personen pro 100.000 Menschen einen Suizid; in Deutschland lag die Quote bei 13,6 Suiziden pro 100.000 bei den Mannern und 4,8 Suiziden pro 100.000 bei den Frauen. Global liegt das Verhaltnis von Mannern zu Frauen bei etwa 1,8; in Deutschland sind etwa 70 Prozent der Suizidenten mannlich. Suizid war 2016 die zweithaufigste Todesursache der 15- bis 29-Jahrigen. Die am haufigsten gewahlten Methoden gebrauchen Pestizide und Schusswaffen ; auch Erhangen wird oft gewahlt. [3] Suizid kann aktiv und passiv begangen werden, etwa auch durch den Verzicht auf Medikamente. [4]

Eine Suizidhandlung ohne Todesfolge wird als Suizidversuch bezeichnet. Versuche sind um geschatzt Faktor 10 haufiger als vollendete Suizide. [5] Vorherige Suizidversuche sind der großte Risikofaktor fur vollendete Suizide. [3]

Aus Perspektive der klinischen Psychologie und Psychiatrie sind Suizidhandlungen oft Symptom einer psychischen Storung . Bei psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung und durch verschiedene Praventionsmaßnahmen lassen sich Suizidhandlungen verhindern. [3] Uber diese Betrachtung hinaus gibt es beispielsweise auch das kontrovers diskutierte Konzept der Beihilfe zur Selbsttotung und den umstrittenen Begriff des Bilanzsuizid . Grundsatzlich geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass Suizidhandlungen und Suizidalitat stigmatisierend sind und einem generellen Tabu unterliegen. Die Weltgesundheitsorganisation bemangelt daruber hinaus die grundlegende Unterschatzung des Themas Suizid, so sei mit Stand 2018 erst in ?wenigen Landern“ die Suizidpravention eine Prioritat in der Gesundheitspolitik , lediglich 38 Staaten hatten uberhaupt eine Praventionsstrategie. [3]

Als eigenstandige Wissenschaft, die sich mit dem Suizid besonders aus psychiatrisch-medizinischer Sicht beschaftigt, hat sich im 20. Jahrhundert die Suizidologie herausgebildet.

Benennung

Suizid wurde in Gesellschaften und Epochen unterschiedlich bewertet, was sich auch sprachlich ausdruckt. Im Deutschen sind vier Worter verbreitet: Selbstmord , Suizid , Freitod und Selbsttotung . [6] Innerhalb der Fachwelt ist Suizid etabliert. [7] [8] Das Wort ist wie das bis ins 20. Jahrhundert benutzte neulateinische Wort Suicidium [9] [10] ein Neologismus . Erstmals wurde das Wort 1897 von dem franzosischen Soziologen Emile Durkheim verwendet. [11] Historisch wurde fachsprachlich Tentamen suicidii fur Suizidversuch verwendet. [12] [13] Zu weiteren nicht mehr gebrauchlichen Synonyma gehort auch lateinisch Propricidium . [14]

Alltagssprachlich wird der Begriff Selbstmord gebraucht, wobei dieser Begriff von einigen Medien nicht verwendet und von einigen Fachleuten abgelehnt wird. [7] Dem liegt zu Grunde, dass dieser Begriff eine Wertung impliziere und die juristische Definition von Mord nicht erfullt sei. [8] Daruber hinaus sei Suizid ein komplexes Phanomen, welches neben den Suizidenten auch Dritte betreffen kann. Nach einem 2004 von Peter Helmich im Deutschen Arzteblatt veroffentlichten Artikel erschwere die wertende Begrifflichkeit die Trauerarbeit der Hinterbliebenen. [7] Nach Barbara Schneider, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft fur Suizidpravention , trage das Tabu ?Selbsttotung“, welches durch den Gebrauch des Begriffs Selbstmord bestarkt wird, zur Erschwernis der Praventionsarbeit bei. [8]

?Den Tod-Unglucklichen, Depressiven oder wahnhaft Gestorten gebuhrt Respekt, Verstehen, Mitleid und therapeutisches Bemuhen; ihre Angehorigen bedurfen und verdienen Mitgefuhl [...]. Kein Wort ist unangemessener als ?Selbstmord‘ fur ein solches Schicksal.“

? Peter Helmich : Deutsches Arzteblatt [7]

Das Bedeutungsspektrum des zugrundeliegenden lateinischen Wortes caedere ist weiter gefasst als nur ?toten“ oder ?morden“ und umfasst in einem allgemeineren Sinn Handlungen wie ?niederhauen“ und ?fallen“. Dies unterstreicht nach Helmich die unterschiedlichen Moglichkeiten der Einordnung. [7] Trotzdem ist die umgangssprachliche Bezeichnung nach wie vor und neben diversen euphemistischen Formulierungen gangig. Letztere lauten etwa ?sich das Leben nehmen“ oder ?Hand an sich legen“ (statt sich suizidieren , Suizid begehen oder sich selbst toten ) und stellen eine Moglichkeit zur Distanzierung dar. [15]

Die Bezeichnung Selbsttotung wird amtssprachlich verwendet. Dabei bleibt der Unterschied zwischen Vorsatz und Fahrlassigkeit offen.

Selbstmord

Selbstmord ist die historisch alteste deutschsprachige Bezeichnung fur einen Suizid. Der ursprunglich nicht wertende Begriff ist keine eigentliche deutsche Wortschopfung, sondern entstand als Lehnubersetzung des neulateinischen suicidium im 17. Jahrhundert. [gd 1] Das Wort Selbstmorder erschien im 16. Jahrhundert, erstmals bei Martin Luther als ?sein selbs morder“ (seiner selbst Morder). [16]

Die indogermanische Wurzel des Wortes Mord bedeutet ?aufgerieben werden, zerreiben“ (vgl. aus derselben Sprachwurzel murbe und Schmerz ). [gd 2] Das Wort bedeutete ursprunglich ?Tod“ (vgl. das verwandte lateinische Wort mors fur ?Tod“). Doch schon in altgermanischer Zeit hatte sich die Wortbedeutung bei vielen Stammen verschoben und stand fur ?absichtliche, heimliche Totung“.

1652 wurden durch John Donne die Begriffe self murder fur den verwerflichen Selbstmord und self-homicide fur den nicht von vornherein verwerflichen Suizid in der englischen Sprache etabliert. [17]

Fritz Mauthner pladierte in seinem Worterbuch der Philosophie (1923) dafur, den Begriff Selbstmord durch Freitod zu ersetzen: ?[Ich bin] geneigt, den neuen, nicht ganz einwandfrei gebildeten Ausdruck Freitod  ? im D. W. noch nicht gebucht ? dem alten und an die Sprache des Strafrechts erinnernden Worte Selbstmord vorzuziehen. […] Jean Paul konnte die Umformung Selbermord wagen; immer knupft die Vorstellung an die des Verbrechens an, wie es denn im Franzosischen bis nach der Mitte des 18. Jahrhunderts homicie de soi-meme hieß. Freitod erinnert mich, wie Freitreppe, Freistatt, an etwas, das ins Freie fuhrt, das Freiheit gewahrt.“ [18]

In den mit der Erscheinung befassten Wissenschaften wird der Begriff Selbstmord heute meist abgelehnt, [19] da in ihm eine Beurteilung der Tat gesehen wird, die nach allgemeiner Ansicht vermieden werden soll. Fred Dubitscher sagte, Selbstmord sei ?kein Mord im eigentlichen Sinn und kein Verbrechen“. [20] Adrian Holderegger formulierte: ?Dieses Residuum eines religiosen Vorurteils und einer veralteten Rechtsauffassung hat in einem modernen Beurteilungsschema keinen Platz mehr“. [21]

Freitod

Die Bezeichnung Freitod geht davon aus, dass sich ein Mensch im Vollbewusstsein seines Geistes und selbstbestimmt totet. Nach der Deutschen Gesellschaft fur Suizidpravention ist dies allerdings nicht der Fall. Uberlebende eines Suizidversuchs berichteten, dass ?sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht frei gefuhlt haben, Entscheidungen zu treffen.“ [8]

Der Begriff wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Friedrich Nietzsches Vom freien Tode gebildet, einem Kapitel in seinem Werk Also sprach Zarathustra . [gd 3] Wer einen freien Tod vorhat, soll nach Nietzsche ?zur rechten Zeit“ ein ?edles“ Sterben wahlen: ?In eurem Sterben soll noch euer Geist und eure Tugend gluhn, gleich einem Abendroth um die Erde: oder aber das Sterben ist euch schlecht gerathen.“ [22]

Ein Beispiel fur einen Freitod aufgrund philosophischer Erwagungen kann im Tod des Sokrates gesehen werden, der auf eine Flucht verzichtete, das richterliche Urteil mit Respekt vor den Gesetzen annahm und bis zuletzt mit seinen Freunden philosophisch diskutierte. Auch Seneca , der bereits schwer krank gewesen war, nahm nach dem missgluckten Anschlag auf Kaiser Nero sein Todesurteil im Geiste der Stoa als sittlich gleichgultiges Ding ( Adiaphora ) an und hat sich mit seinen Freunden mundlich und schriftlich ausfuhrlich mit Sterben und Selbsttotung auseinandergesetzt. Dabei kritisierte er jene Philosophen, die Suizid zur Sunde erklarten.

Der Philosoph Wilhelm Kamlah sprach von einem Entschluss zur Selbsttotung nach reiflicher Uberlegung und aus innerer Ruhe und Freiheit heraus und bezeichnete es als ein Grundrecht . [23] Der Philosoph Ludger Lutkehaus pladierte ebenfalls dafur, die ?Freiheit zum Tode“ zu respektieren. [24]

Aus psychiatrischer Sicht handelt es sich um eine Form der rationalen Bewaltigung suizidaler Tendenzen, wie sie etwa der schwer traumatisierte Schriftsteller Jean Amery 1978 vorgenommen hatte. [19]

Der Duden bezeichnet den Begriff als Hullwort . [25]

Assistierter Suizid und Totung auf Verlangen

Wenn der Suizid mit Unterstutzung durch eine andere Person vollzogen wird, spricht man je nach Tatherrschaft entweder vom ?assistierten Suizid“ oder in der Rechtssprache von ? Totung auf Verlangen “ oder ? Beihilfe zum Suizid “. Solche Formen der Sterbehilfe werden international kontrovers diskutiert und juristisch unterschiedlich geregelt. In der Geriatrie und Altenpflege wird eine Passive Sterbehilfe im Zusammenhang mit den Begriffen ? kunstliche Ernahrung “ bzw. ?Nahrungsverweigerung“ immer wieder thematisiert.

Mittelbarer Suizid

Ein vor allem historisches Phanomen ist der ?mittelbare Suizid“, der in der offentlichen Verubung einer mit Todesstrafe versehenen Straftat bestand. Der Zweck war an sich die Selbsttotung, die im christlichen Glauben aber mit der ewigen Verdammnis bedroht war. Allerdings war es zum Tode Verurteilten moglich zu beichten, sodass sie nach der Religionslogik sundenfrei sterben konnten. Damit war es Menschen, die an ihrem Leben verzweifelten, moglich, die eigene Totung durch das weltliche Gesetz zu erzwingen, ohne deswegen ?in die Holle“ zu kommen. [26]

Ursachen

Heutige Ansichten

Die haufigste Ursache fur einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in diagnostizierbaren psychischen Erkrankungen gesehen. Je nach Schatzung werden ca. 90 % aller Suizide hierauf zuruckgefuhrt. [27] Da die Diagnose haufig erst nach einem erfolgreichen Suizid als Verdachtsdiagnose gestellt wird, ist diese Einteilung zumindest fragwurdig, da zur Diagnose nur die Suizidhandlung an sich und die Beschreibungen von Angehorigen herangezogen werden konnen. Letztere sind unter Umstanden unvollstandig oder fehlerhaft, oder es wird einzelnen Begebenheiten im Nachhinein eine unangemessene Bedeutung beigemessen ( Recall Bias ). Andere Studien betrachten nur Patienten mit bereits bekannter psychischer Krankheit und zeigen ebenfalls einen hohen Anteil von psychisch Kranken an den Suiziden; tendenziell wird dieser hier sogar unterschatzt, weil viele psychische Erkrankungen nicht diagnostiziert werden. Suizid kommt demnach vor allem bei Depressionen und manisch-depressiven Erkrankungen gehauft vor.

Auch Arzneimittel konnen ein Verursacher suizidaler Gedanken sein. Meist ist die Basis der unerwunschten Arzneimittelwirkung die Steigerung oder das Auslosen einer Depression oder Psychose. Diese Nebenwirkung wurde bisher statistisch nachgewiesen bei Phosphordiesterasehemmern , Chinolonen , 5-Alpha-Reduktasehemmern , Bupropion und SSRI . [28]

Suchterkrankungen , Personlichkeitsstorungen und chronische Schmerzen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, haben aber auch fließende Ubergange zur Depression. Den Suizid auslosende Faktoren konnen dann zwar Lebenskrisen wie die Trennung vom Partner, Versagensangste oder der wirtschaftliche Ruin sein ? als alleiniger Hintergrund eines Suizids kommt dies aber nur in ca. 5 bis 10 % der Falle vor. Trotzdem ist davon auszugehen, dass sowohl eine innere wie eine außere Ursache fur eine Depression besteht, das heißt, ein fur Depressionen anfalliger Patient wird durch seine Lebensumstande depressiv.

Studien der Psychiatrischen Universitatsklinik Zurich zeigen, dass tatsachlicher wie auch drohender Verlust des Arbeitsplatzes der Ausloser bei rund 20 % aller Selbsttotungen ist. Dabei wurden fur die Jahre 2000 bis 2011 aufgrund von WHO-Daten 233.000 Suizide in 63 Landern untersucht. 45.000 von ihnen standen in unmittelbarem oder mittelbarem Zusammenhang mit einem Verlust des Arbeitsplatzes. Zudem geht generell der Anstieg der Suizidrate einer hoheren Arbeitslosigkeitsquote um etwa ein halbes Jahr voraus. [29] [30]

Eine schwedische Studie zeigt, dass das Suizidrisiko fur Erwachsene, die als Jugendliche nicht korperlich fit waren, erhoht ist. Vor allem, wenn neben einer fehlenden korperlichen Fitness auch eine kognitive Beeintrachtigung besteht, ist die Suizidgefahrdung stark erhoht. [31]

Teilweise wird der Suizid als ein letzter Ausweg eines Menschen aus einem Leben angesehen, das von korperlichem Schmerz und Leiden bestimmt ist, welche sich mit den Mitteln der Medizin nicht lindern lassen; hierzu zahlen auch todlich verlaufende Erkrankungen, die zum Wunsch des Suizidenten fuhren, den Sterbeprozess abzukurzen. Auslosende Faktoren sind auch vom Kulturkreis abhangig. Beispielsweise ist der sogenannte Gesichtsverlust in Asien als Motiv fur Suizide bekannt.

Historische Deutungen

Der Soziologe Emile Durkheim hat 1897 mit seinem Werk uber den Suizid (Le suicide) die sozialen Zusammenhange der Selbsttotung auf empirischer Grundlage analysiert. Er unterscheidet zwischen dem egoistischen , dem altruistischen , dem anomischen und dem fatalistischen Suizid.

Sigmund Freuds Postulat eines Todestriebs in seiner Schrift Jenseits des Lustprinzips (1920) hat mit dem Suizid allenfalls am Rande etwas zu tun. Vielmehr begreift Freud den ?Todestrieb“ ganz allgemein als zerstorerischen Aspekt des Lebens, der auch schon bei Einzellern und Tieren vorzufinden sei. Das Konzept des Todestriebs, das Freud selbst als ?Spekulation“ bezeichnete, war auch unter den Anhangern der Psychoanalyse von Anfang an umstritten.

Fritz Mauthner verglich in seinem Worterbuch der Philosophie (1923) den Suizidenten mit einer an der Ufermauer stehenden Katze, die, weil sie von heißen Eisenstangen umzingelt ist, ins fur sie todliche Wasser springt. Wie die Katze, die sonst schwere Verbrennungen erlitten hatte, toten wir uns selbst also nur dann, wenn wir das Weiterleben als unerwunschter einschatzen als den Tod. Dann erst entstehe die Moglichkeit, dass bewusste Motive starker als der Instinkt zur Selbsterhaltung werden. [32]

Tausende von Texten aller Art uber verschiedenste Aspekte des Suizids hat 1927 Hans Rost in einer Bibliographie zusammengestellt. Die ?Suizid-Bibliothek“ aus Rosts Nachlass steht heute in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg , weite Teile davon sind auch auf Mikroform verfugbar (siehe Literatur).

Alfred Hoche (1865?1943) pragte den Begriff ? Bilanzsuizid “ fur eine Selbsttotung nach rationaler Abwagung der Lebensumstande. Bilanzsuizide im Sinne einer rational kalkulierten Entscheidung entsprechen einem subjektiven Empfinden. Viktor Frankl sprach sich daher dafur aus, die Bezeichnung ?Bilanzsuizid“ ausschließlich fur die Sicht des Betroffenen zu verwenden. [33]

Suizidpravention

Hinweisschild auf der Deutschen Bosel / Sachsen mit Hinweis auf die Telefonseelsorge

Oft wird ein Suizid vorher angekundigt. Daruber hinaus gibt es einige Zeichen, die einem Suizid vorausgehen konnen. Erwin Ringel fuhrte fur drei solcher Symptome ( Einengung des Denkens, Aggressionshemmung bzw. Aggressionsumkehr und Suizidfantasien ) den Begriff prasuizidales Syndrom ein.

Psychologen vertreten den Standpunkt, dass solche Ankundigungen und Warnzeichen ernst zu nehmen seien und der Betroffene beim Verdacht einer Suizidalitat offen darauf angesprochen werden solle. Sie argumentieren, dass Menschen, die durch Suizid sterben wollen, meist niemanden finden, mit dem sie uber diese Gedanken sprechen konnten. Ein zentraler Punkt der Prophylaxe bestehe deshalb darin, Menschen zu helfen, uber ihre Probleme und Suizidgedanken zu reden (? Suizidpakt “), damit sie nicht in eine noch starkere Isolation geraten. Aus diesem Gedanken heraus entstand in den 1950er Jahren die Telefonseelsorge als Einrichtung der Suizidpravention.

Das ?Nurnberger Bundnis gegen Depression“, geleitet von dem Psychiater Ulrich Hegerl, untersuchte 2001 bis 2002, ob eine Aufklarungs- und Fortbildungskampagne uber die Depression Suizide und Suizidversuche verhindern kann. Auf vier sich erganzenden Interventionsebenen wurden Hausarzte geschult, eine professionelle PR-Kampagne gestaltet, Multiplikatoren wie Lehrer , Journalisten , Pfarrer und Pflegepersonal angesprochen und weitergebildet sowie Hilfsmaßnahmen und Informationsmaterialien fur Betroffene und Angehorige angeboten. Nach zwei Jahren Intervention (2001 und 2002) ging die Gesamtzahl der Suizide und Suizidversuche im Vergleich zum Kontrolljahr 2000 und zur Kontrollregion Wurzburg signifikant um 24 % zuruck. Fur Suizide allein war kein statistisch signifikanter Nachweis moglich, da die untersuchte Region und damit die Zahl der Suizide zu klein war und die zufalligen jahrlichen Schwankungen zu stark.

Der osterreichische Psychiater Erwin Ringel untersuchte Methoden, Suizide zu verhindern, und grundete 1948 in Wien das weltweit erste Zentrum zur Suizidpravention. Zudem veranlasste er 1960 die Grundung der International Association for Suicide Prevention (IASP) [34] und wurde deren erster Vorsitzender. Gernot Sonneck fuhrt die Suizidforschung in Osterreich weiter und grundet mit seinen Mitarbeitern 2007 die Wiener Werkstatte fur Suizidforschung . [35]

Die Deutsche Gesellschaft fur Suizidpravention (DGS) bietet Hintergrundinformationen zum gesamten Themenfeld Suizid: Pravention, Forschung, Praxishinweise, Literatur, Hilfeeinrichtungen und Ahnlichem. Im Dezember 2002 grundete diese Gesellschaft eine Initiativgruppe Nationales Suizidpraventionsprogramm fur Deutschland. Bei dieser arbeiten uber 70 Organisationen und fast 200 Experten mit. Sie versteht Suizidpravention nicht nur als gesundheitspolitische, sondern auch als eine gesellschaftliche Aufgabe. Mitte August 2011 sprach sich Gerd Storchmann vom Berliner Verein NEUhland fur suizidgefahrdete Jugendliche nach dem gemeinsamen Suizid dreier Madchen in der Nahe von Cloppenburg dagegen aus, Internetforen zum Thema Suizid, durch die die drei sich moglicherweise kennengelernt hatten, ?grundsatzlich zu verdammen“; diese mussten nicht immer negative Effekte haben. [36]

Als Suizidpravention verstehbar (freilich zu Belastungen fur Mitmenschen fuhrend, etwa durch Schienensuizid oder Sturz in die Tiefe) sind

  • das Fehlen von Ratgeber-Literatur mit sachlicher Information uber schmerzfreie und rucksichtsvolle Methoden der Selbsttotung und
  • die Behinderung von Beihilfe zur Selbsttotung durch standesrechtliche und gesetzliche Vorschriften.

Im Jahr 2003 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals der 10. September als Welt-Suizid-Praventionstag ausgerufen. Mit diesem jahrlichen Aktionstag soll in der Offentlichkeit auf dieses Tabuthema aufmerksam gemacht werden, da Suizide nach Auffassung der WHO eines der großten Gesundheitsprobleme der Gegenwart darstellen.

Gitter an der Aussichtsterrasse des Empire State Buildings

Als Pravention sind einige Gebaude mit hohen Aussichtsterrassen mit unbesteigbaren Gittern oder textilen Netzen ausgestattet. Im Juni 2014 wurde beschlossen, die Golden Gate Bridge , ein Bauwerk mit besonders vielen Suizidsprungen, mit einem waagrechten Netz auszustatten, das Sturzende auffangt. Am Empire State Building ist das Gelander bis zur Decke durch ein Gitter aufgestockt: der untere Bereich mit einem fur die Sicht gunstigen Gitter mit diagonal gekreuzten Streben, daruber senkrechte Streben. [37]

Ein beschriftetes Gelander der Mapo-Brucke in Seoul

In einigen Staaten, wie bspw. Sudkorea , werden U-Bahngleise durch sogenannte Bahnsteigturen gesichert. Durch Einsatz dieser gehen Suizide im U-Bahnverkehr stark zuruck. [38] In Seoul wurden an den Gelandern der Brucken, die uber den Han-Fluss fuhren, aufmunternde Worte und Spruche angebracht, in der Hoffnung, Suizide zu verhindern. Diese in der Nacht beleuchtenden Satze stammten von Burgern der Stadt Seoul sowie ausgewahlten Stars. Die Effektivitat der Maßnahme wird untersucht. [39]

Zur Vermeidung von Nachahmungstaten (siehe Werther-Effekt ) empfiehlt der Deutsche Presserat in einer 1997 erstmals veroffentlichten Richtlinie Zuruckhaltung bei der Berichterstattung uber Suizidenten [40] (siehe Werther-Effekt: Reaktion der Medien ). In Sudkorea wurden 2013 neue Richtlinien zur Berichterstattung uber Suizide erlassen. [41] Nach einer Studie von Jang et al. aus dem Jahr 2021 haben das Suizidpraventionsgesetz von 2012 und die dadurch angepassten Berichterstattungsrichtlinien zu einer Verringerung von Selbstmorden gefuhrt. [42]

Suizidpravention bei Jugendlichen:

Eine 2014 veroffentlichte Studie mit mehr als 44.000 Jugendlichen in Deutschland konnte insgesamt neun Faktoren identifizieren, die mit Suizidversuchen bei Jugendlichen in signifikantem Zusammenhang stehen. Es fanden sich acht Faktoren, die mit einem hoheren Risiko fur Suizidversuche bei Jugendlichen einhergingen: [43]

Der einzige Schutzfaktor , den Donath und Kollegen finden konnten, war ein autoritativer Erziehungsstil in der Kindheit. [43] Dieser senkte spater das Risiko, dass Jugendliche ernsthaft versuchten, sich umzubringen. Die Forscher schlussfolgern aus diesen Erkenntnissen, dass der Erziehungsstil wesentlich ist und man hier schon sehr fruhe Praventionsansatze entwickeln konnte, die Merkmale und Umsetzung des autoritativen Erziehungsstils im Alltag umfassen. Weiterhin wird vorgeschlagen, bestehende und akzeptierte Praventionsprogramme fur Jugendliche, die z. B. auf Substanzkonsum abzielen (siehe Drogenpravention ), im Sinne der Suizidpravention zu erweitern.

Statistik

Weltweit

Suizide pro 100.000 Männer (links) bzw. Frauen (rechts) pro Jahr (Datengrundlage 1978–2008). < 1 1–5 5–5,8 5,8–8,5 8,5–12 12–19 19–22,5 22,5–26 26–29,5 29,5–33 33–36,5 >36,5
Suizide pro 100.000 Männer (links) bzw. Frauen (rechts) pro Jahr (Datengrundlage 1978–2008). < 1 1–5 5–5,8 5,8–8,5 8,5–12 12–19 19–22,5 22,5–26 26–29,5 29,5–33 33–36,5 >36,5
Suizide pro 100.000 Manner (links) bzw. Frauen (rechts) pro Jahr (Datengrundlage 1978?2008).

 < 1  1?5  5?5,8  5,8?8,5  8,5?12  12?19  19?22,5  22,5?26  26?29,5  29,5?33  33?36,5

 >36,5

Nach dem Welt-Suizid-Report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nahmen sich 2012 etwa 804.000 Menschen weltweit das Leben. Dies entspricht 11,4 pro 100.000 Menschen. [44] Im Jahr 2012 war Suizid nach Verkehrsunfallen die zweithaufigste Todesursache fur 15- bis 29-Jahrige. [44]

Eine Ubersicht uber die Suizidraten weltweit im Vergleich findet sich in der Liste der Suizidraten nach Landern . Ein weltweiter Durchschnittswert ist aufgrund mangelhafter Datenlage nicht zu bestimmen. Innerhalb der OECD schwankte die Suizidrate (Suizide pro 100.000 Einwohner/Jahr) in den Jahren 1960 bis 2005 zwischen 11 und 16. Seit einem Spitzenwert von 16,0 im Jahr 1984 nahm die Suizidrate stetig ab und stand 2005 bei 11,4. [45] In der Europaischen Union starben nach einer Meldung der EU-Kommission aus dem Jahr 2005 jahrlich 58.000 Menschen durch Suizid, wobei die meisten dieser Falle Personen betrafen, die an Depressionen litten. An anderen Todesursachen fuhrt dieselbe Meldung jahrlich 50.700 Verkehrstote und 5.350 Opfer von Gewaltverbrechen an.

Die Suizidrate ist stark geschlechtsabhangig; die Rate ist bei Mannern konsistent hoher als bei Frauen. In wohlhabenden Landern liegt der Anteil der Manner bei etwa 75 %, in armeren bei etwa 60 %. [44] Bangladesch und China sind die einzigen Lander, in denen der Anteil der Frauen den der Manner ubersteigt.

Die hochste Suizidrate weltweit wird aus Sri Lanka gemeldet, mit 35,3 im Jahr 2015 (Manner 58,7; Frauen 13,6), die hochste Suizidrate unter Frauen aus Sudkorea mit 16,4 im Jahr 2015 (Manner 40,4; Durchschnitt 28,3). [46] Die hochste Suizidrate in Europa wurde in Litauen gemessen, mit 32,7 im Jahr 2015 (Manner 58,0, Frauen 11,2). Die geringsten gemeldeten Suizide erfolgten zum Ende des 20. Jahrhunderts in Sudamerika, Afrika (insbesondere Agypten) und manchen asiatischen Lander. [47] [48] Die niedrigsten Suizidraten in Europa wurden in Griechenland gemessen, mit 4,3 im Jahr 2015 (Manner 7,1, Frauen 1,7) und in Albanien , mit ebenfalls 4,3 im Jahr 2015 (Manner 5,9, Frauen 2,7). [46]

Die Suizidrate ist auch altersabhangig, allerdings variiert diese Abhangigkeit kulturell stark. Weltweit liegt sie bei Personen ab 70 Jahren am hochsten. [44] In Sudkorea steigt die Suizidrate mit zunehmendem Alter stetig an, nimmt dagegen in Norwegen und Neuseeland ab, wahrend sie in Landern mit niedriger Suizidrate wie Portugal, Griechenland oder Italien kaum eine Altersabhangigkeit aufweist. [45]

Deutschland

Haufigkeit

Anzahl der Suizidsterbefalle pro Jahr in Deutschland 1980-2021
Anzahl der Suizidsterbefalle pro Jahr in Deutschland 1980?2017

Bei Suiziden ist im Allgemeinen eine hohe Dunkelziffer anzunehmen.

In Deutschland wird bei 1,1 % aller Todesfalle Suizid als Ursache amtlich festgestellt. Todesfalle mit außerer Ursache werden zu 31 % als Suizid, zu 60 % als Unfall klassifiziert, in den Unfallen enthalten: Sturze 25 % und 17 % Verkehrstod . [49] [destatis 1] [destatis 2]

Seit dem Jahr 2000 werden in Deutschland 9.000 bis 11.000 Suizide pro Jahr registriert, das sind 11 je 100.000 Einwohner und Jahr. [50] Die Zahl der Suizide in Deutschland sank seit 1980, wobei von 2007 bis 2014 eine Stagnation zu sehen war.

Als Grunde fur Veranderungen werden die Krankheitslast durch psychische Storungen, speziell Depressionen , [51] eine verbesserte facharztliche Versorgung, die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen und Probleme der methodischen Erfassung angesehen. So wurde in der Zwischenzeit die Kategorie der ?unklaren Todesursache“ eingefuhrt, [52] und unter den vermeintlichen 1.000 Drogentoten pro Jahr durfte es ebenfalls eine hohe Anzahl von Suizidenten geben, ganz abgesehen von denen, die an Alkohol-Missbrauch (>70.000) und als Folge des Tabakrauchens (>110.000) starben. [53] Eine realistische Schatzung der tatsachlichen Suizidzahlen ist uber der statistisch erfassten Anzahl anzusiedeln. [54]

Nach der Veroffentlichung von Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers war es 1774 zu einer Suizidwelle gekommen, wobei zahlreiche Tode deutlich als Nachahmung der Roman-Vorlage erkennbar waren. In der wissenschaftlichen Literatur werden die Nachahmer-Suizide deswegen als ? Werther-Effekt “ bezeichnet. Inzwischen haben zahlreiche Studien (wie beispielsweise zweimalige Zunahme nach der Erstausstrahlung und Wiederholung des Filmes Tod eines Schulers ) einen Zusammenhang zwischen der Berichterstattung uber Suizide und einem Anstieg der Taten bestatigt. Deswegen mahnt der Deutsche Presserat die Medien in seinem Kodex bei der Berichterstattung uber Suizide zur Zuruckhaltung. [55] Die mediale Berichterstattung uber den Suizid des Fußball-Torhuters Robert Enke hatte womoglich einen Einfluss auf die Anzahl der Suizide 2009. [56] Diese Deutung wird jedoch durch den ebenso starken Anstieg 2010 und den weiteren Anstieg auch 2011 relativiert. [51]

Region
Suizide je 100.000 Einwohner auf Kreis- und Bundeslandebene zwischen 2013 und 2015

Innerhalb Deutschlands bestehen signifikante regionale Unterschiede. Die Anzahl der Suizide je 100.000 Einwohner und Jahr in verschiedenen Bundeslandern unterscheidet sich bis zum Faktor 2. [57] [destatis 3] Ahnlich große Unterschiede (Faktor 1,5) finden sich auch bei anderen Aufteilungen von Deutschland in die fruhere Bundesrepublik und neue Lander einschließlich Ost-Berlin . [58] [59] [destatis 4] [60] Forscher fuhren dies jedoch weniger auf die Gesellschaftsordnung zuruck, da das Territorium der DDR hauptsachlich Gebiete wie Sachsen und Thuringen umfasste, die schon im Deutschen Reich erhohte Suizidraten aufwiesen. [60] Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thuringen gehoren aktuell weiterhin zu den Bundeslandern mit erhohten Suizidraten. [61]

Alter und Geschlecht
Sterblichkeit durch vorsatzliche Selbstbeschadigung je nach Alter und Geschlecht

Die Sterblichkeit durch Suizid ist sehr stark abhangig von Alter und Geschlecht. So waren Kinder im Jahr 2007 mit einer Sterblichkeit von weniger als 0,3 je 100.000 Einwohner betroffen. In der Gruppe der 15- bis 19-Jahrigen betrug die Sterblichkeit 2,1 (weiblich) bzw. 6,2 (mannlich) je 100.000 Einwohner und stieg bei den 85-Jahrigen und Alteren auf 18 bzw. 69 je 100.000 Einwohner. Der Anteil von Selbsttotungen an den Todesursachen erreicht dennoch bei jungen Erwachsenen sein Maximum, da deren Sterblichkeit durch Krankheit sehr niedrig ist. In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jahrigen war Suizid Ursache in einem von sechs Todesfallen (17 %). Insgesamt betrug die Suizidsterblichkeit von weiblichen Personen 5,7, von mannlichen 17 je 100.000 Einwohner. Von den 9.402 Suiziden wurden 7009 (74,5 %) von Mannern ausgefuhrt. Wegen der bei Frauen schneller abnehmenden Suizidzahlen hat dieser Anteil steigende Tendenz. [destatis 1] [destatis 2]

Jahreszeit

Die Zahl der Suizide ist auch einer jahreszeitlichen Schwankung unterworfen. 2006 nahmen sich wahrend der Fruhlings- und Sommermonate mehr Menschen das Leben als wahrend der Herbst- und Wintermonate. Von Marz bis Juli lag der Anteil an den Suiziden des Jahres uber dem Anteil des Monats am Jahr, besonders deutlich im Mai und Juli, von August bis Februar lag der Suizidanteil dagegen gleichmaßig unter den Jahresanteilen. [destatis 5]

Berufsgruppen, soziale Gruppen

Die Suizidrate von Arzten ist bis zu 3,4-mal hoher als die anderer Burger, bei Arztinnen ist die Rate bis zu 5,7-mal erhoht. [62] Neben der berufsbedingten dauerhaften Beschaftigung mit belastenden Themen wie Krankheit und Tod ist eine mogliche Erklarung fur diese hohe Rate, dass Arzte sowohl die Expertise als auch Zugang zu Mitteln zur Ausfuhrung eines Suizids besitzen, uber die andere Bevolkerungsgruppen seltener verfugen.

In Strafvollzugsanstalten ist der Suizid die haufigste Todesursache. Auch der prozentuale Anteil an der sozialen Gruppe ubersteigt den anderer Gruppen deutlich. [63] Es gab 1987 Angaben von einer zehn Mal hoheren Rate. Im selben Jahr nahm das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsbeschwerde des Strafgefangenen Gunther Adler nicht an, der aufgrund der selbst angenommenen ?Aussichtslosigkeit“ seines Lebens vom Staat Hilfe zur Selbsttotung einklagen wollte. [64]

Methoden

Bei den Suiziden in Deutschland wurden folgende Todesursachen erfasst: [65]

Manner griffen haufiger zu den sogenannten ?harten“ Suizidmethoden des Erhangens, Erdrosseln oder Erstickens als Frauen, die wiederum haufiger ?weiche“ Methoden wie eine Vergiftung mit einer Uberdosierung von Medikamenten etc. anwendeten. [66] [destatis 6]

Im Jahr 2008 nahmen sich auf deutschen Bahnstrecken 714 Menschen das Leben, im Jahr 2009 waren es laut Bericht des Eisenbahn-Bundesamtes 875. [67]

Suizidversuche

Die Zahl der Suizidversuche liegt gegenuber den vollendeten Suiziden geschatzt um einen Faktor 10?20 hoher. [68] [8] Auch hier ist mit hohen Dunkelziffern zu rechnen. Der Einfluss von Alter und Geschlecht ist gegenuber den vollendeten Suiziden genau umgekehrt. Bei jungen Frauen ist die Haufigkeit von Suizid-Versuchen am großten, bei alteren Mannern am niedrigsten. Stichproben-Schatzungen fur Deutschland ermittelten fur 2001 fur Frauen 131 und fur Manner 108 Versuche je 100.000 Einwohner. Fur 15- bis 24-jahrige Frauen werden bis zu 300 Versuche je 100.000 Einwohner geschatzt. Insgesamt dominieren bei den Suizidversuchen weiche Methoden der Vergiftung (78 % weiblich, 59 % mannlich) gefolgt von der Verwendung schneidender oder stechender Gegenstande (14 % weiblich, 23 % mannlich). Die Intention der Suizidversuche korreliert signifikant mit dem Alter: Bei Jungeren dominieren parasuizidale Gesten und Pausen, bei Alteren liegen eher Suizidversuche im engeren Sinn, das heißt mit Totungsabsicht, vor. [69]

Osterreich

In der Zwischenkriegszeit von 1919 bis 1939 gab es in Osterreich zwischen 30 und 40 Suizide je 100.000 Einwohner und Jahr. Fur die Jahre 1940 bis 1945 liegen keine Daten vor. Im Jahr 1945 wurde mit 60 Suiziden je 100.000 Einwohner (absolut 4500) eine außergewohnlich hohe Suizidrate verzeichnet.

Die Suizidraten nach 1945 schwanken zwischen 20 und 30 Suiziden je 100.000 Einwohner, bei absolut 1500 bis uber 2000 Suiziden pro Jahr. Aufgrund dieser Zahlen gilt Osterreich im internationalen Vergleich als ein Land mit mittlerer (10?20) bis hoher (uber 20) Suizidrate. Zwischen 1945 und 1986 kam es zu einem deutlichen Anstieg der Rate von 20 auf 28 Suizide je 100.000 Einwohner. Danach war die Zahl rucklaufig und fiel 1999 auf rund 19 Suizide je 100.000 Einwohner. Die Suizidraten entwickeln sich regional hochst unterschiedlich, wahrend sie zum Beispiel in Wien seit 1986 zuruckgehen, steigen sie in Tirol und Oberosterreich seit 1991 an.

Die Selbsttotungsrate von Mannern ist in Osterreich doppelt so hoch wie die von Frauen und steigt mit zunehmendem Alter. Wahrend mannliche Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr eine Suizidrate von 2 haben, haben gleichaltrige Madchen eine Suizidrate von 1. Mit 85 Lebensjahren betragt die Suizidrate bei Mannern jedoch 120, bei Frauen dagegen nur 33. Die Suizidraten von Mannern uber 85 sind wie in Deutschland besonders hoch, ihre Rate liegt 140 % uber jener der 60- bis 64-Jahrigen.

Unter Gefangnisinsassen , die allerdings weit uberwiegend mannlich und tendenziell alter sind, herrscht eine hohe Selbstmordrate. Eine Quelle nennt 20 Suizide pro 8800 Gefangene, also eine Rate von 227/100.000. [70] Der Briefbombenattentater Franz Fuchs versuchte einen Suizid durch Rohrbombe bei seiner Festnahme 1997, sprengte sich dabei beide Hande kaputt und erhangte sich 2000 in Einzelhaft. Der Morder Jack Unterweger wurde 1990 vorzeitig auf Bewahrung aus der Haft entlassen, im Jahr 1994 wegen weiterer 9 Morde verurteilt und erhangte sich in der Folgenacht in der Zelle.

Fur die Arrestzelle der Kaserne Horsching im Gebaude der Wache an der Haupteinfahrt wurde um 1985 die Vorschrift, die Schuhbander außerhalb der Zelle zu belassen, streng vollzogen, wohl um Strangulation zu vereiteln. Ein kleiner Rucksack mit 2,5 cm breiten Schulterriemen wurde jedoch in der Zelle toleriert.

Im Polizeianhaltezentrum (PAZ, ehemals Polizeigefangenenhaus) Graz werden Schnurschuhe im Allgemeinen toleriert, ein Rucksack in der Zelle ist allerdings tabu (2000 und 2019). In den Zellen sind Zigaretten, Feuerzeug und das Rauchen erlaubt. Mitunter brennt es durch Unfall oder Brandlegung, Gefangene konnen dann aus einer meist versperrten Zelle nicht fluchten, nicht alle Zellen haben Rauchmelder, auf das Betatigen der Klingel oder Sprechanlage reagiert die Wache oft minutenlang nicht. Im PAZ Bludenz wurde ? 3 Stunden nach seiner nachtlichen Einlieferung, nach Alarm durch den Brandmelder ? am 7. April 2017 ein 28-jahriger Osterreicher, der eine 14-Tage-Verwaltungsstrafe absitzen sollte, aus seiner brennenden Zelle gezogen, er starb nach 8 Wochen Koma und konnte nicht befragt werden. Die Polizei nimmt Brandlegung an. [71] [72] 2015 starb ein Spanier (28) im PAZ Villach in seiner um 6 Uhr morgens mit Brandrauch verqualmten Zelle. Auch hier bleibt die Ursache unklar. [73]

Die Zahl der Suizidversuche kann wegen der schwierigen Datenerhebung nur geschatzt werden. Hochrechnungen haben eine Zahl von rund 25.000 bis 30.000 Suizidversuchen pro Jahr ergeben. Dabei handelt es sich vorwiegend um Vergiftungen (vor allem mit Alkohol) und Medikamentenuberdosierungen.

Die haufigste Suizidmethode bei Mannern und Frauen in Osterreich ist das Erhangen. Rund 40 % der Suizide von Frauen erfolgen durch Erhangen, 25 % durch Vergiften und 14 % durch Sturz aus der Hohe . Bei Mannern erhangen sich fast 50 % der Suizidenten, ungefahr 20 % erschießen sich und rund 10 % vergiften sich. [74]

Schweiz

2014 starben in der Schweiz etwas uber 1.000 Menschen durch Suizid (ca. 750 Manner und 275 Frauen). Dies entspricht einer jahrlichen Suizidrate von 20 pro 100.000 Mannern und 7 pro 100.000 Frauen. [75] Im Jahr 2017 haben 1.043 Menschen Suizid begangen; weitere 1.009 Menschen haben assistierten Suizid begangen. [76] [77]

Die zwischen 1969 und 2000 erfolgten Suizide wurden auf folgende Arten vollzogen: [78]

  • Erhangen 25 %
  • Schusswaffen 24 %
  • Vergiftung durch feste oder flussige Substanzen 14 %
  • Heruntersturzen 10 %
  • Ertrinken 9 %
  • Schienensuizid 7 %
  • Vergiftung durch Gase 6 %
  • Schneiden, Stechen 2 %

Frankreich

In Frankreich ist die Suizidrate deutlich hoher als in Deutschland (siehe Liste Suizidrate nach Landern ). Etwa 2006 betrug sie 18 pro 100.000; in Deutschland unter 12 pro 100.000. [79] Laut der franzosischen UNPS (Union Nationale pour la Prevention du Suicide) toten sich seit vielen Jahren uber 10.000 Menschen pro Jahr in Frankreich selbst; [80] Alkoholkonsum in Lebenskrisen senke bei vielen Menschen die Hemmschwelle, einen Suizid auszufuhren.

Erscheinungsformen

Alterssuizid

Die Suizidalitat nimmt in Europa mit dem Alter zu. [81] Als eine Altersgrenze fur diese Zunahme wird mitunter das sechzigste Lebensjahr genannt. Ein Teil der Senioren leidet (tatsachlich oder vermeintlich) an einer schweren Erkrankung; bei ihnen kommt es zu Selbstaufgabe -Suiziden. Diese konnen auf dem Wege erfolgen, dass ein Mensch seine Nahrungs- und/oder Flussigkeitsaufnahme bewusst reduziert oder ganz einstellt. Fur Angehorige und Pflegende entsteht dabei oft eine ethische Konfliktsituation zwischen Respekt vor der Entscheidungsfreiheit und der Furcht, der Tod durch Durst oder Hunger konnte unfreiwillig erfolgen.

Depression (Krankheit) als eine Ursache fur Suizidgedanken ist in jeder Altersstufe, also auch bei Hochaltrigen, mit ungefahr gleich guten Erfolgsaussichten ( Prognose ) behandelbar. Andererseits gibt es die Auffassung, dass auch Depressive einen freien Willen haben und entscheiden konnen; es sei ihnen deshalb zuzugestehen, dass sie, wie andere Kranke, heilende oder leidenmindernde therapeutische Eingriffe ablehnen. [82]

Suizidbeihilfe

Die Deutsche Gesellschaft fur Humanes Sterben geht davon aus, dass es in Deutschland zahlreiche Patientensuizide gibt. Zum Teil sieht sie es als eine ihrer Aufgaben, individuell und gesellschaftlich dafur Unterstutzung zu leisten. Ethisch wird daruber unterschiedlich geurteilt.

Weitere sogenannte Suizidbeihilfe-Organisationen haben sich etwa seit 2000 in Deutschland gegrundet. [83] In der Folge wurde in Deutschland am 3. Dezember 2015 ein Gesetz erlassen ( BGBl. I S. 2177 ), welches die geschaftsmaßige Forderung der Selbsttotung durch den neu gefassten § 217 Strafgesetzbuch (StGB) unter Strafe stellt.

Doppelsuizid

Allgemein ist beim Doppelsuizid das Vorgehen ohne professionelle Unterstutzung gegen eine arztlich assistierte Sterbehilfe abzugrenzen, die nur in wenigen Landern, wie den Niederlanden , Deutschland , Kanada oder Kolumbien legal ist. [84]

Die Grenze zu einem Alterssuizid aus gesundheitlichen Grunden ist oft fließend, wie der Bericht eines Ehepaares zeigt, dass sich von Journalisten durch die letzten Monate begleiten ließ. Dabei sei es, nach Ansicht der Psychiaterin und Politikerin Kirsten Kappert-Gonther , eine politische Herausforderung, sicherzustellen, dass die finanzielle Belastung von Angehorigen durch hohe Pflegekosten nicht die Entscheidung alterer Menschen beeinflusst, die ihren Angehorigen nicht zur Last fallen wollen. [85]

Ohne legale Alternativen wurden Uberlebende eines nicht erfolgreichen Doppelsuizides in Deutschland fruher rechtskraftig fur Totung auf Verlangen (gemaß § 216  StGB) verurteilt. [86] Hinsichtlich des selbstbestimmten, gemeinsamen Sterbens beschloss das Bundesverfassungsgericht 2020, mit § 217 , dass die freiverantwortliche Entscheidung zur Selbsttotung vom Staat zu akzeptieren sei, und zwar ohne dass eine schwere oder unheilbare Krankheit vorliegen muss. [87]

Beispiele fur Doppelsuizid

  • Stefan Zweig und seine Frau Charlotte starben 1942 im brasilianischen Exil durch Doppelsuizid mittels Medikamenteneinnahme. Charlotte Zweig wartete den Tod ihres Mannes ab, bevor sie sich selbst eine Uberdosis verabreichte. [88]
  • Adolf Hitler und seine Frau Eva toteten sich am Nachmittag des 30. April 1945 im Fuhrerbunker der Neuen Reichskanzlei gemeinsam. Beide vergifteten sich mit Kaliumcyanid ; Adolf Hitler schoss sich außerdem in die Schlafe. [89]
  • Berta Bobath und ihr Mann Karel Bobath, die als Therapeuten zusammen das in der Rehabilitation eingesetzte Bobath-Konzept begrundeten, nahmen sich durch eine Uberdosis gemeinsam das Leben. Beide waren weit uber 80 Jahre alt und litten, als sie sich 1991 in ihrer Wohnung in London suizidierten, bereits unter starken, gesundheitlichen Einschrankungen. [90]

Beispiele fur Suizid und Totung auf Verlangen

  • Heinrich von Kleist totete am 21. November 1811 am Kleinen Wannsee bei Berlin auf deren Wunsch erst Henriette Vogel und dann sich selbst. Doch da Kleist seine todeswillige, an Gebarmutterkrebs erkrankte geistige Freundin totete, war es kein ?Doppelsuizid“. Es war eine Totung auf Verlangen der Henriette Vogel durch Kleist (vgl. §§ 778, 779, 833 und 834 ALR , heute unterfiele die Tat § 216 StGB ). [91]
  • In der Nacht zum 30. Januar 1889 starben auf Schloss Mayerling der osterreichisch-ungarische Thronfolger, Kronprinz Rudolf , und seine Geliebte Mary Vetsera . Die naheren Umstande sind bis heute ungeklart, da der Wiener Hof Schlusseldokumente vernichtet und Zeitzeugen zum lebenslangen Schweigen verpflichtet hat. Nach dem aktuellen Stand der Forschung erschoss der von Depressionen geplagte 30-jahrige Rudolf zunachst die 17-jahrige Baronesse Vetsera, ehe er sich selbst durch einen Kopfschuss totete.
  • Hans Fallada verabredete 1911 in Rudolstadt mit seinem Freund Hanns Dietrich von Necker eine gemeinsame Selbsttotung. Die Freunde tarnten das Vorhaben als ?Duell“. Von Necker starb, Fallada uberlebte schwer verletzt, wurde strafrechtlich belangt und medizinisch behandelt, blieb bis zum Lebensende 1947 psychisch labil und drogenabhangig . Wenn das Vorhaben wie geplant in die Tat umgesetzt worden ware, ware auch das kein ?Doppelsuizid“, sondern strafrechtlich als eine wechselseitig begangene Totung auf Verlangen zu werten gewesen. [92]
  • Johannes R. Becher versuchte 1910 in Munchen, sich und seine sieben Jahre altere Geliebte zu toten, indem er verabredungsgemaß zuerst auf sie und dann auf sich selbst schoss. Wahrend die Frau starb, uberlebte Becher. Die Tat war offensichtlich vom Vorbild Kleists inspiriert, dem Becher sein erstes veroffentlichtes literarisches Werk widmete, die ?Kleist-Hymne“ Der Ringende . Becher wurde wegen Totung auf Verlangen angeklagt, entging jedoch auf Betreiben seines Vaters, eines Richters am Oberlandesgericht Munchen , der Verurteilung, indem er fur unzurechnungsfahig erklart wurde. Becher musste sich in den folgenden Jahren wiederholt wegen Suchterkrankungen klinisch behandeln lassen und unternahm noch mehrere Suizidversuche. [93]
  • Steglitzer Schulertragodie 1927 in Berlin-Steglitz: Die verabredete Totung und Selbsttotung wegen komplizierter Beziehungsprobleme mit vier jugendlichen Beteiligten. Zwei Menschen starben, einer fuhrte die versprochene Tat nicht aus, uberlebte, trat spater unter dem neuen Namen Ernst Erich Noth als Schriftsteller und Wissenschaftler hervor und lebte bis 1983. [94]

Massensuizid

Erweiterter Suizid

In selteneren Fallen geht mit einem Suizid die Totung weiterer Personen (meist Partner und Kinder) einher, vorweg oder in Tateinheit , mit Absicht oder mit Eventualvorsatz . In diesen Fallen spricht man oft von einem erweiterten Suizid . [95] Auch wenn die weiteren Getoteten nicht um ihr Einverstandnis gefragt wurden, gilt die Sprachregelung erweiterter Suizid . [96]

Die Begriffe Mitnahmesuizid [97] sowie homicide-suicide (?Homozid-Suizid“) und murder-suicide werden synonym benutzt. [98] Ein Mitnahmesuizid liegt allerdings nur dann vor, wenn das Ziel, sich selbst zu schaden, großer ist als das Ziel, anderen Schaden zuzufugen. [96]

Der Amoklauf mit abschließender Selbsttotung ist ein Spezialfall eines erweiterten Suizids, bei dem haufig dem Tater nicht bekannte Menschen Opfer sind.

Der Begriff erweiterter Suizid wurde 2006 in der Schweiz zum Unwort des Jahres bestimmt. Befremden und eine Diskussion um diesen Begriff gab es auch in Meldungen und Kommentaren zum herbeigefuhrten Germanwings-Absturz in den Alpen 2015. Fur solche Ereignisse wurde der Begriff Pilotensuizid gepragt.

Suizid als Protestaktion und politisches Mittel

Jan-Palach-Denkmal am Prager Jan-Palach-Platz mit dem Datum der Selbstverbrennung

Durch offentlich durchgefuhrte Suizide wird oft versucht, einem in politisch-moralisch-ethischen Sinn ?hoheren Anliegen“ dienlich zu sein und entsprechende offentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Spektakulare Beispiele dafur sind:

  • Bei Kurdenprotesten in Deutschland zundeten sich am 19. Marz 1994 in Mannheim die beiden Frauen Nilgun Yildirim (?Berivan“) und Bedriye Tas (?Ronahi“), aus Protest gegen die Verbote der Newrozfeiern in der Bundesrepublik und die Beteiligung der BRD am Krieg in Kurdistan , selbst an. Beide starben an ihren Verbrennungen. [99]
  • Im Vietnamkrieg verbrannten sich viele Geistliche und Monche an offentlichen Platzen, indem sie sich mit Benzin ubergossen und vor laufender Kamera anzundeten. Diese Protestsuizide horten bald auf, da sie den Kriegsverlauf nicht beeinflussen konnten.
  • Jan Palachs Selbstverbrennung am 16. Januar 1969 in Prag, an deren Folgen er drei Tage spater starb, ruhrte aus dem Protest gegen die Niederschlagung des Prager Fruhlings und erregte internationales Aufsehen.
  • In der damaligen DDR wollte der evangelische Pfarrer Oskar Brusewitz am 18. August 1976 vor der Michaeliskirche in Zeitz durch seine Selbstverbrennung auf die Kirchenfeindlichkeit des SED -Regimes hinweisen (?Fanal von Zeitz“).
  • Die Selbstverbrennung Hartmut Grundlers am 16. November 1977 vor der St.-Petri-Kirche in Hamburg wahrend eines SPD-Parteitages richtete sich gegen die Energie- bzw. Atompolitik der damaligen Bundesregierung. Grundler war Doktorand in Tubingen und Anhanger der Lehren Gandhis .
  • Seit April 1998 zundeten sich 118 Tibeter und 22 Tibeterinnen aus Protest gegen die chinesische Politik und Unterdruckung Tibets an. 117 von ihnen starben.
  • Im Dezember 2010 verbreitete sich in Tunesien rasch die Nachricht uber die Selbstverbrennung des Gemusehandlers Mohamed Bouazizi am 17. Dezember 2010 in Sidi Bouzid , einer 250 Kilometer sudlich der Hauptstadt Tunis gelegenen Stadt. [100] [101] Die Unruhen weiteten sich schnell zu einer Revolution aus.
  • Wahrend der Krise in Griechenland nahm die Anzahl der Suizide stark zu. Besonders bekannt wurde der Suizid des ehemaligen Apothekers Dimitris Christoulas am 4. April 2012 auf dem Athener Syntagma-Platz. [102] [103] Christoulas hatte an Protesten teilgenommen, in einem Abschiedsbrief schrieb er, dass ein wurdevolles Leben in Rente in Zukunft nicht mehr moglich sei. [104]

Seit den 1980er Jahren hat sich die Anzahl sogenannter Selbstmordattentate bei Konflikten im islamischen Kulturbereich stark erhoht. Das Aufkommen von Selbstmordangriffen in diesem Zeitraum wird von einigen als militarische Strategie gesehen. Sie ist auch in Sri Lanka vorgekommen. [105] Spezifischer dazu siehe weiter unten .

Hungerstreiks fuhren manchmal zum Tod der Ausfuhrenden. An den Folgen eines politisch motivierten Hungerstreiks starben beispielsweise der nordirische IRA -Aktivist Bobby Sands 1981 (vgl. Irischer Hungerstreik von 1981 ) sowie der deutsche RAF -Angehorige Holger Meins 1974. Beide hatten mit ihrer Verweigerung der Nahrungsaufnahme in jeweils unterschiedlichem Kontext in der Haft versucht, einen Status als politische Gefangene sowie Verbesserungen der Haftbedingungen durchzusetzen.

Gefangnissuizid

Eine Haftstrafe erhoht das Suizidrisiko signifikant. Hier die Justizvollzugsanstalt Bruchsal (Luftaufnahme: Carsten Steger)

Das Risiko, dass ein Mensch sich das Leben nimmt, ist im Strafvollzug sehr viel hoher als bei der Gesamtbevolkerung und tritt dabei insbesondere zu Beginn der Haft sowie in der Untersuchungshaft besonders haufig auf. [106]

Innerhalb des Strafvollzugs nehmen sich in Deutschland acht von 10.000 Insassen das Leben; im Vergleich zur restlichen Bevolkerung liegt ihr Risiko somit etwa sieben Mal hoher. [107] [108]

Gefangnissuizid ist die haufigste singulare Todesursache in deutschen Strafvollzugsanstalten. Die Bundesarbeitsgruppe Suizidpravention im Justizvollzug erfasste bundesweit (zwischen 2000 und 2019) rund 80 Falle jahrlich. [107]

Wahrend die Suizidrate von mannlichen Inhaftierten bundesweit rucklaufig ist, steigt sie bei Frauen weiter an und ist rund 8,7-mal hoher als in der Allgemeinbevolkerung. [109]

Zu den erschwerenden Faktoren zahlen unter anderem nicht erkannte, psychische Vorerkrankungen, Substanzabhangigkeit, Haftschock und ungunstige Haftbedingungen, wie beispielsweise Isolationshaft . [110] Haftlinge, die selbst schwere Verbrechen, wie Sexualstraftaten oder Totungsdelikte, begangen haben, nehmen sich haufiger das Leben als andere Insassen. [108]

Suizid im Militar

Suizid als militarische Taktik

Schon der chinesische General Sunzi erwahnte um 500 v. Chr. die (para-)militarische Taktik des Selbstmordangriffs, zu dem man einen Gegner nicht treiben solle. Suizid wurde als Moglichkeit betrachtet, sich der Gerichtsbarkeit oder Festnahme durch politische oder militarische Feinde zu entziehen. Bekannt wurde der Massensuizid auf der Festung Masada durch judische Zeloten unter Eleasar ben Ja’ir im Jahr 73 n. Chr.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges opferten sich junge japanische Piloten der Spezialeinheit Shimp? Tokk?tai , indem sie mit ihren Kampfflugzeugen Angriffe auf amerikanische Schiffe flogen, was als ?Kamikaze-Taktik“ bezeichnet wurde. Das nationalsozialistische Deutschland ubernahm zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Narrativ des Selbstopfers , in der Hoffnung, so die Verluste zu mindern. Angeblich meldeten sich zu Einsatzen wie dem Sonderkommando Elbe ausreichend Freiwillige. [111]

In Burgerkriegen, in Kriegen oder bei Aufstanden agieren in der jungeren Vergangenheit vermehrt Selbstmordattentater , so beispielsweise im Irak. [112]

Besonders bekannt wurden die Selbstmordattentater, die am 11. September 2001 mehrere Zivilflugzeuge entfuhrten und zwei davon in die beiden Turme des World Trade Center sowie eines ins Pentagon steuerten.

Suizide von Soldaten

Im Jahr 2022 zahlte das Amt der Wehrbeauftragten 18 Selbsttotungen und 64 Selbsttotungsversuche von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr . Die tatsachliche Zahl kann hoher sein. [113] [114] [115]

Suizidalitat von aktiven Soldaten und Veteranen ist in vielen Streitkraften bekannt [116] [117] [118] [119] und wird auch literarisch rezipiert. [120]

Suizid in Weltanschauungen

Die Frage der moralischen Zulassigkeit des Suizids wird kulturell sehr unterschiedlich betrachtet. Oft lasst sich in den unterschiedlichen Gesellschaften ein zwiespaltiges Verhaltnis feststellen. Vielfach wurde und wird in den Gesellschaften ein meist unterschiedlich definierter ?ehrenhafter Selbstmord“ als einzig zulassige Art der Selbsttotung weitgehend akzeptiert. Dazu zahlte der japanische Seppuku , bei dem es darum ging, eine verlorene Ehre wiederherzustellen. Mit ahnlichem Ziel kommt das auch in Europa vor, bei Militars und Politikern (nicht selten durch Selbsterschießung), aber auch bei Kaufleuten im Bankrott . Im Jahr 1900 loste die Veroffentlichung von Arthur Schnitzlers Lieutenant Gustl einen Skandal aus. Der Protagonist der Novelle ist froh, nicht aus Ehre sich selbst toten zu mussen, da sein unebenburtiger Kontrahent plotzlich verstorben ist. Die osterreichische Offiziersgesellschaft degradierte den nestbeschmutzenden Autor. [121]

Antike

Die moralische Wertung des Suizids wurde bereits in der Antike sehr kontrovers diskutiert. In Tragodie und Epik wurden Suizidenten vielfach als Helden verehrt. Der griechische Philosoph Hegesias (3. Jahrhundert v. Chr.), der den Spitznamen Peisithanatos (?der zum Tode Uberredende“) fuhrte, betonte in seinen aus seiner pessimistischen Lebensauffassung gespeisten Vortragen das Elend der menschlichen Existenz . Er schrieb dem Einzelnen das Recht zu, sich das Leben zu nehmen. Das menschliche Leben habe an sich keinen besonderen moralischen Wert. Seine Ausfuhrungen erwiesen sich dabei als derart uberzeugend, dass seine Vortrage in Agypten verboten wurden, weil sich viele Zuhorer das Leben nahmen.

Fuhrende griechische Philosophen wie Pythagoras und Platon (sh. Phaidon), spater auch Romer wie Cicero ( Somnium Scipionis ) [122] lehnten den Suizid hingegen aus religiosen und religios-ethischen Grunden ab. Viele Stoiker der mittleren romischen Schule wie etwa Cato der Jungere und Seneca [123] sahen dagegen in der Selbsttotung fur bestimmte Falle durchaus eine Wahlmoglichkeit. Fur Mark Aurel (um 170 n. Chr.) waren Leben und Tod als solche belanglos. Wichtig war ihm eine von Nachstenliebe gepragte vernunftgemaße Lebensfuhrung. Sein Kaisertum sah er ? zumindest in seiner offentlichen Selbstdarstellung ? als Befehl, seine Pflicht zu erfullen ?wie ein Soldat beim Sturm auf die feindliche Mauer“. [124] Sich aufzugeben gehorte daher nicht zum Lebenskonzept des Marcus Aurelius; der Tod als Notwendigkeit ? eben beispielsweise wahrend der Pflichterfullung ? jedoch schon. Dies deckte sich durchaus mit der traditionellen Sichtweise der romischen Nobilitat , die den ?romischen Tod“, also die ehrenvolle Selbsttotung in bestimmten Situationen, stets propagiert hatte.

Der durch Literatur und Filme bekannt gewordene, hauptsachlich von romischen Feldherren praktizierte Suizid, sich in ausweglosen Situationen ins Schwert zu sturzen, wurde aber zumindest in der spateren Kaiserzeit nicht mehr einhellig als ?ehrenvoller Tod“ betrachtet, da seine Durchfuhrung zumeist in vollig aussichtslosen Situationen stattfand, in denen Armeeangehorige entweder einem vielleicht noch schrecklicheren Ende entgegensahen oder eine personliche Schande verhindern wollten. So schreibt der griechische Historiker Cassius Dio um 220 ruckblickend uber das Ende des Oberkommandierenden Publius Quinctilius Varus wahrend der Schlacht im Teutoburger Wald (9 n. Chr.):

?Varus und die ubrigen Offiziere erfaßte Angst, sie mochten entweder lebendig in Gefangenschaft geraten oder von ihren grimmigsten Feinden getotet werden […], und das ließ sie eine zwar schreckliche, aber notwendige Tat wagen: Sie begingen Selbstmord. […] Als sich die Kunde davon verbreitete, leistete vom Rest der Leute, selbst wenn er bei Kraften war, auch nicht einer mehr Widerstand, vielmehr ahmten die einen das Beispiel ihres Feldherrn nach, wahrend die anderen selbst ihre Waffen wegwarfen und sich vom Nachstbesten, der da wollte, niedermachen ließen; denn Flucht war unmoglich, wie sehr sie einer auch ergreifen wollte.“ [125]

Im Fall des Kaisers Nero geriet dessen versuchte Selbsttotung ? zumindest in der Darstellung der durchweg feindseligen Uberlieferung ? wahrend seiner Flucht zu einer Schmach, da er bei seinem Dolchstich in den Hals die Nachhilfe seines letzten Getreuen benotigte. [126] Neros Tod war kein Suizid von der Art, wie dieser beim Militar praktiziert wurde. Die Selbsttotung seines kurzzeitigen Nachfolgers Otho , der sich nach verlorener Burgerkriegsschlacht im Jahr 69 das Leben nahm, wird in den Quellen hingegen gelobt. [127]

Judentum

Im Judentum ist JHWH als der Schopfer der Welt derjenige, der das Leben gibt und wieder nimmt. So wurden Suizidenten bis ins 20. Jahrhundert alle ublichen Trauerriten versagt. Wie Verbrecher mussten sie an gesonderten Orten außerhalb der Friedhofe beerdigt werden; eine Praxis, die die Kirchen spater ubernahmen. Der Suizid war in Israel bis 1966 eine Straftat und damit stark tabuisiert .

Heute wird (je nach judischer Ausrichtung) der psychische Zustand des Suizidenten als psychische Krankheit und der eigentliche Suizid als Folge dieser Krankheit angesehen. Dadurch ist es moglich, die Trauerriten wieder durchzufuhren.

Doch auch im Judentum gab und gibt es die Moglichkeit, durch einen ?ehrenhaften Selbstmord“ hochste Verehrung zu genießen. So bewertete das rabbinische und spater auch das orthodoxe Judentum all jene religios inspirierten Suizide als einem Martyrium gleichwertig, die im Angesicht eines drohenden qualvollen Todes, einer unsittlichen Behandlung oder des Zwangs zu Apostasie erfolgten. [128] Dies wird auch als Kiddusch HaSchem ? Heiligung des Namens (Gottes) ? bezeichnet. Daher werden im heutigen Staat Israel auch die Menschen auf dem Masada hoch geehrt, welche sich vor dem letzten Angriff der Romer selbst toteten.

Christentum

Tod des Judas Iskariot , Kathedrale von Autun

In der Spatantike setzte sich die Kirche mit den philosophischen Lehren auseinander. Vielfach war die Trennung zwischen Philosophie und Religion noch nicht deutlich ausgepragt. Auch der Kirchenvater Augustinus hatte trotz aller Kritik an Platon viele grundsatzliche platonische Vorstellungen in seine Anschauungen und damit in die katholische Tradition einfließen lassen. [129] So rief Augustinus Platon in seinem bekanntesten Werk De civitate Dei als Zeugen fur ein Verbot der Selbsttotung auf. Augustinus legte das biblische Gebot Du sollst nicht toten in der Weise aus, dass es auch auf die Erhaltung des eigenen Lebens anzuwenden sei. Spater ubernahm die Kirche die judische Tradition und weigerte sich ? analog zum Judentum ? bis ins fruhe 20. Jahrhundert, Suizidenten die Bestattung auf Friedhofen zu gewahren. Stattdessen wurde der Leichnam in ungeweihter Erde beerdigt. In der Bibel werden mehrere Suizide geschildert, allerdings ohne dass diese bewertet werden. [130]

Ein wichtiges Argument des Katholizismus gegen Suizid ist, dass das Leben an sich Gott gehore und so das Geschenk des Lebens zuruckgewiesen werde. Eng verwandt damit ist die Ansicht, dass menschliches Leben heilig und einzigartig sei und alle Anstrengungen unternommen werden mussen, es zu schutzen. Diesen Standpunkt hatte bereits Cicero vertreten.

Suizidenten-Friedhof mit anonymen Holzkreuzen in Berlin-Grunewald , Aufnahme aus dem Jahr 1931

Im Codex Iuris Canonici (CIC) von 1917 war die uberlegte Selbsttotung ein Ausschlussgrund fur eine kirchliche Begrabnisfeier . [131] Das galt indes nicht im Falle von Anzeichen der Reue. Im Zweifelsfall war ein kirchliches Begrabnis zu gewahren. [132] Der CIC von 1983 erwahnt unter den Ausschlussgrunden von einem kirchlichen Begrabnis (Can. 1184) den Suizid nicht mehr.

Wie in jeder Wissenschaft gab und gibt es im theologischen Diskurs jedoch verschiedenartige Stimmen. Der evangelische Theologe und Widerstandskampfer Dietrich Bonhoeffer etwa schrieb in seiner Ethik:

?Nicht das Recht auf Leben, sondern die Gnade, noch weiter leben zu durfen unter Gottes Vergebung, vermag gegen diese Versuchung zum Selbstmord zu bestehen. Wer aber wollte sagen, daß Gottes Gnade nicht auch das Versagen unter dieser hartesten Anfechtung zu umfassen und zu tragen vermochte?“ [133]

Islam

Im Islam gilt Suizid als streng verboten. Einigen Hadithen zufolge wird Menschen, die sich toten, die Aufnahme ins Paradies verweigert, und es droht ihnen ein ?ewiges Hollenfeuer“. Zumindest gilt es als eine schwere Sunde (Sure 4,29), [134] [135] denn nach muslimischer Ansicht hat nur Gott das Recht, uber Leben und Tod zu entscheiden. [gb 1]

Gleichwohl begingen Menschen, die sich als Muslime ansahen, zahlreiche Selbstmordattentate . Dies geschah und geschieht teils im Zeichen eines Kampfes gegen ?Unglaubige“, [gb 1] und teils im Rahmen innerislamischer Kampfe verschiedener Glaubensrichtungen. Die Grenzen zwischen Selbsttotung und Glaubenszeugnis sind in diesen Fallen fließend. Offenbar glauben viele Attentater, nach ihrem Tod sogleich ins Paradies aufgenommen zu werden. [gb 2] Besonders durch den schiitischen Islam wurde der Martyrertod auch politisiert. [135]

Der islamische Martyrertod bedarf stets der Zustimmung von religiosen Fuhrern und einer Glaubensgemeinschaft; sonst wurde er als Selbstmord angesehen. In der schiitischen Tradition war zudem festgelegt, dass nur unverheiratete Manner und keine Frauen den Martyrertod sterben durften. Zudem mussten die Eltern stets zustimmen. Diese Traditionen wurden zu Beginn der 1980er Jahre durch Ajatollah Khomeini aufgeweicht, der eine Zustimmung der Eltern nicht mehr fur notwendig erachtete. Dieser Meinung schloss sich auch der fuhrende schiitische Religionsgelehrte im Libanon, Großayatollah Mohammad Hussein Fadlallah (1935?2010), an. Er sah es als Pflicht von Madchen und Jungen an, auch ohne Zustimmung der Eltern in den Tod zu gehen. [136] Die innermuslimischen Streitigkeiten, wer Martyrer sei und wer nicht, macht die Verurteilung von al-Qaida durch Fadlallah deutlich. Fadlallah ist auch geistiger Mentor der radikalislamischen Terrororganisation [137] [138] Hisbollah , doch er lehnt es ab, den islamischen Kampf in den Vereinigten Staaten fortzusetzen, wie dies bei den Terroranschlagen am 11. September 2001 in New York City geschah. So verurteilt er die Angriffe von al-Qaida als ?nicht mit der Scharia […] und dem wahren islamischen Dschihad vereinbar“. Fur Fadlallah sind die Kampfer der al-Qaida keine Martyrer, sondern ?bloße Selbstmorder“. [139]

Auch im sunnitischen Islam wird die Selbsttotung als Sunde betrachtet; [135] gleichwohl gibt es dort eine Suizid-Tradition. [140] Nachdem schiitische Gelehrte den Vorbehalt der Zustimmung der Eltern zum Martyrertod ihrer Kinder eingeschrankt oder aufgehoben hatten, unterstutze auch der Sunnit Abdalsalam Faradsch , Vordenker der agyptischen Dschihad-Gruppe, in seiner Schrift Die vergessene Pflicht (1981) diese Haltung. [136]

Die vergleichsweise niedrige allgemeine Suizidrate in islamisch gepragten Landern durfte auch auf den Gedanken der Vorherbestimmung des Schicksals (? Kismet “) zuruckzufuhren sein. [gb 2]

Buddhismus

In den buddhistischen Schriften wird die Selbsttotung differenziert betrachtet. Der Buddhismus selbst schwankt zwischen klarer Ablehnung und bedingter Zustimmung zur Selbsttotung. Keinesfalls ist die Selbsttotung mit der Totung eines anderen Wesens zu vergleichen, und Formen der Selbsttotung, die andere Leben gefahrden, werden vor allem aufgrund dieser Tatsache geachtet. Die Selbsttotung mit dem Ziel, die eigene Erleuchtung vor einem Ruckfall (z. B. bei schwerer Krankheit) zu schutzen oder um nach der Wiedergeburt zu einer hoheren Daseinsform aufzusteigen, wird in den Schriften da und dort positiv gewertet. Voraussetzung fur eine positive Wertung der Selbsttotung ist ein ?klarer, konzentrierter und ruhiger Gemutszustand“ und das ?Vertrauen in einen Buddha“. Unter diesen Voraussetzungen wird die Selbsttotung als nicht verwerflich oder karmisch schadlich bezeichnet. [md 1]

Einer der bekanntesten Texte im Pali-Kanon zum Thema der Selbsttotung ist das Channov?da-Sutta : [VeW 1]

?Den auf Grund von schwerer Krankheit suizidalen Monch Channa besuchen S?riputta und Mah?cunda, dessen Weggefahrten. Ausfuhrlich erkundigen sie sich uber eventuelle Mangel der Nahrung, der Pflege oder der medizinischen Versorgung. Doch Channa verneint jeden Mangel. Dann erkundigen sie sich uber eventuelle Mangel der Erleuchtung, doch Channa legt ausfuhrlich dar, dass er die Erleuchtung verwirklicht hat. Nachdem die beiden Monche bei Channa keinen Mangel gefunden haben, sprechen sie ihm noch einmal die Lehre vom Ende des Leidens zu und verlassen ihn. Channa greift zum Schwert und totet sich so. Daraufhin befragt S?riputta den Buddha und legt ihm den Fall vor:
?Vom ehrwurdigen Channa, o Herr, ist zum Schwert gegriffen worden. Welches ist sein Weg, welches sein Schicksal nach dem Tod?‘ [VeW 2]
Buddha verweist darauf, dass Channa sich in der grundlichen Befragung als untadelig erwiesen hat, also als einer, der Arhatschaft erlangt hat und nicht wiedergeboren werden wird. So gesehen ist schon die Fragestellung des S?riputta verfehlt. S?riputta verweist aber auf die Verwandten und Freunde, die das Verhalten von Channa als verwerflich erachten, doch dies weist Buddha zuruck:
?Wer, o S?riputta, diesen Korper abwirft, und einen anderen Korper anlegt, den nenne ich tadelnswert. Das ist bei Channa dem Monch nicht (der Fall); untadelhaft hat Channa, der Monch, zum Schwert gegriffen“. [VeW 3]

Es scheint also hier so zu sein, dass einer, der nicht wiedergeboren werden wird, durchaus durch Selbsttotung sterben darf.

Die Kommentarliteratur zu diesem Fall lehnt es aber strikt ab, diesen Text als Beleg dafur zu nehmen, dass sich ein Arhat im Gegensatz zu einem Unerlosten toten darf. In den Kommentaren wird der Moment der Erlangung der Arhatschaft in den Augenblick des Todes hinein verlegt, um zu betonen, dass der Akt der Selbsttotung nicht die Tat eines Erlosten war, sondern noch die Tat eines Menschen, der davor stand. Ware er namlich schon im Zustand der Arhatschaft, ware Channa ein ethisches Vorbild fur alle Buddhisten, und dies soll ja gerade nicht daraus abgeleitet werden. [141]

Jede Selbsttotung, die mit Selbstbehauptung verbunden ist, wird also prinzipiell als ethisch verwerflich angesehen, da ja dies gerade die Ursache fur die ewige Wiedergeburt Samsara ist. [md 1]

Da im Buddhismus alles Leben hochste Achtung genießt, ist auch im heutigen Buddhismus der Suizid geachtet, insofern eine destruktive Motivation ursachlich ist. In Thailand und Sri Lanka , welche vom Theravada -Buddhismus gepragt worden sind, gilt ein Suizid auch als Schande fur die gesamte Familie. [gb 3]

Nur in sehr seltenen Fallen kann ein Suizid positiv bewertet werden, wenn dadurch beispielsweise andere Menschen gerettet werden.

Hinduismus

Mit der Verdrangung des Buddhismus durch den Hinduismus ab dem 5. Jahrhundert in Indien fand der Suizid weite Verbreitung. Die zu den bedeutendsten Texten der Hindus gehorenden Puranas betonen, dass die Selbsttotung Lohn der Asketen sei, um deren Frommigkeit zu besiegeln, jedoch kein Ausweg fur Menschen, die nicht an die Gotter glauben. Im Geiste dieser Texte lassen sich daher Pilger bei Festumzugen zu Ehren von Jagannath ( Rath Yatra ) von den Radern seines Prozessionswagens uberrollen; andere suchen heilige Platze auf, an denen man aus großer Hohe in den Tod springen, sich ertranken oder, speziell bei Himalaya-Heiligtumern, im Schnee erfrieren kann. [gk 1]

Eine aus ganz Ostasien bekannte Art der Selbsttotung ist die Witwenverbrennung . Fur eine Frau galt es im Hinblick auf ihre Wiedergeburt als verdienstvoll, in das Leichenfeuer ihres Mannes zu springen. Es kam jedoch auch vor, dass Angehorige den Tod der Ehefrau erzwangen. Auch nach dem Verbot der Witwenverbrennung durch die Kolonialverwaltung Britisch-Indiens im 19. Jahrhundert gingen immer wieder Frauen ins Feuer. Im Gegensatz zu einigen Stromungen des Buddhismus bleibt bei den Hinterbliebenen eines Suizidenten im Hinduismus kein Makel haften. [gk 1]

Jainismus

Indische Monche, die dem Jainismus angehoren, vollziehen das Todesfasten zum Abschluss eines langen rituellen Ubungsweges. [gk 1]

Philosophie

Bedeutende Vertreter der Aufklarung wie die Philosophen Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel bestreiten das Recht des Menschen, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Bei Kant finden sich dazu platonische Einflusse. Auch er bedient sich daher des Bildes, dass ein Mensch seinen Wachposten nicht verlassen darf. [gb 4] Dieser Philosoph findet den Suizid grundsatzlich verwerflich: ?Das Subjekt der Sittlichkeit in seiner eigenen Person vernichten, ist eben so viel, als die Sittlichkeit selbst ihrer Existenz nach, so viel an ihm ist, aus der Welt zu schaffen.“ [gb 5]

Kants Zeitgenosse David Hume ist dagegen der Meinung, dass die Selbsttotung ein der menschlichen Gesellschaft eingestiftetes Recht sei. [gb 5] Der christlichen Ansicht, dass das menschliche Leben heilig und einzigartig sei und alle Anstrengungen unternommen werden mussten, dieses zu schutzen, entgegnet Hume, dass es in diesem Sinne fur einen Christen auch falsch sein musse, einen naturlichen Tod hinauszuzogern, da dies Gottes Wille widerspreche.

Arthur Schopenhauer , dessen philosophisches System in seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung in die ?Verneinung des Willens zum Leben“ als ethisches Ziel mundet, verwarf gleichwohl den Suizid, weil dieser ihm zufolge keineswegs ? wie die freiwillige Askese  ? eine Verneinung des Willens zum Leben zum Ausdruck bringe, sondern vielmehr ?ein Phanomen starker Bejahung des Willens“ darstelle. Denn ?die Verneinung [des Willens zum Leben] hat ihr Wesen nicht darin, daß man die Leiden, sondern dass man die Genusse des Lebens verabscheuet. Der Selbstmorder will das Leben und ist bloß mit den Bedingungen unzufrieden, unter denen es ihm geworden.“ [142] Der von Schopenhauer stark beeinflusste Philosoph Philipp Mainlander unternahm in seiner Philosophie der Erlosung dagegen eine ?Apologie des Selbstmords“. [143]

Albert Camus nahm sich in seinem philosophischen Essay Der Mythos des Sisyphos des Problems Suizid an. Dabei erklart er zwar den Suizid als einzigen Ausweg aus der Absurditat des menschlichen Lebens, lehnt ihn jedoch aber vehement ab. Die Starke des modernen Menschen zeichne sich laut Camus nicht dadurch aus, sich selbst das Leben zu nehmen, sondern im Gegenteil dazu die Absurditat zu erkennen und trotzdem mit seinen Aufgaben fortzufahren, wie er am Beispiel des ?Mythos des Sisyphos“ erklart.

Andere Kulturen

In anderen Kulturen kann die rituelle Selbsttotung gesellschaftlich akzeptiert sein. Zu nennen waren hier das japanische Seppuku oder das indische Sati . Auch bei den Maya in ihrer klassischen Periode war die Gottin Ixtab fur diejenigen Krieger zustandig, die nach dem Verlust ihrer Ehre von ihr mit einem Seil in einen der dreizehn Himmel gezogen werden.

Schwieriger zu beurteilen ist die Rolle des Suizids bei den Suruaha im Amazonas-Gebiet. Cunaha, ein Gift zum Toten von Fischen, das aus bestimmten Lianenwurzeln gewonnen wird, nehmen die Stammesmitglieder ab dem 12. Lebensjahr zu spirituell-rituellen Zwecken zu sich. Dies endet dann todlich, wenn die Wurzel nicht schnell genug wieder ausgespien wird. Es gibt auf der anderen Seite kein Wort fur ?Suizid“ bei den Suruaha.

Eskimo-Kultur:

Bei den Eskimos entsprach es bis zur Ubernahme des Christentums , zeitlich etwa bis zum Umzug aus den Camps in Siedlungen zur Mitte des 20. Jahrhunderts, alter Tradition, zur Sicherung der Uberlebensfahigkeit des Stammes oder einer Großfamilie kranke oder behinderte Kinder und lebensuntuchtig gewordene alte Menschen (diese uberwiegend auf eigenen Wunsch) bei Wanderungen im Camp zuruckzulassen oder gar zu toten. [144] Bei den Eskimos war Suizid nach Franz Boas gegen Ende des 19. Jahrhunderts keine Seltenheit [al 1] und geschah im Allgemeinen durch Erhangen. [al 2] Gewaltsamer Tod einschließlich Suizid wurde schleichendem Tod vorgezogen, [al 2] da gemaß den Vorstellungen der Eskimos die Seelen nach gewaltsamem Sterben nach Qudlivun, Land des Glucklichseins (happy land) , gehen. [al 1] Zwar besaßen Manner das Recht, ihre alt gewordenen Eltern zu toten, doch geschah dies eher selten. [al 2] Alte, die sich nutzlos vorkamen oder deren Leben eine Last fur sie selbst und ihre Angehorigen darstellte, wurden zum Beispiel durch Messerstiche oder Erdrosselung getotet, gewohnlich, doch nicht generell, auf Bitte des betroffenen Eskimos, oder verstoßen. [al 2] Nach Knud Rasmussen war Suizid bei den Alten der Iglulik -Region alltaglich. [al 3] Auch sie glaubten, durch gewaltsamen Tod ihre Seele fur die Reise ins Jenseits zu reinigen. [al 3] Die Totung erfolgte durch Erhangen, Erschießen oder Erstechen. [al 4] Eskimos, die Beihilfe fur ihren Suizid benotigten, mussten ihre Angehorigen dreimal nacheinander bitten. [al 5] Familienmitglieder versuchten zunachst, den Bittsteller bei den beiden ersten Ansinnen von seinem Vorhaben abzubringen, doch wurde die dritte Bitte als verbindlich akzeptiert. [al 5] Gelegentlich wurden der Suizidschwur auch zuruckgenommen und Hunde dafur geopfert. [al 5] Der eigentliche Suizid erfolgte offentlich und unter Anwesenheit der Angehorigen. [al 5] War der Suizid akzeptiert, hatte sich das Opfer wie allgemein die Verstorbenen zu kleiden. [al 5] Das Sterben erfolgte an einem festgelegten Ort, wo dann auch der materielle Besitz des Verstorbenen zerstort wurde. [al 5] Laut Statistics Canada war im Jahr 2004 im Inuit-Territorium Nunavut Suizid die zweithaufigste Todesursache. [145] Weitere Einzelheiten zu Suizid bei den Eskimos in Vergangenheit und Gegenwart sind unter Inuit-Kultur (Abschnitt Tod) nachzulesen.

Ainu-Kultur:

In der Ainu-Religion existiert die Ansicht, dass die Seele eines Menschen, der Suizid begeht, zu einem Geist beziehungsweise einer Art Damon werde, welcher die Lebenden heimsuche (Tukap), [146] um jene Erfullung zu finden, welche ihr im Leben verwehrt geblieben war. [147] Hat jemand einen anderen derartig stark beleidigt und beschimpft, sodass dieser Suizid beging, gilt er als fur dessen Tod mitverantwortlich. [148] Hintergrund sei hierbei, laut Norbert Richard Adami, dass die Ainu-Ethik primar auf die Forderung von Harmonie und Solidaritat zwischen Einzelnem und Gemeinschaft ausgerichtet ist, was mit einem erheblichen sozialen Druck einhergehe, ?Meinungsverschiedenheiten moglichst gutlich beizulegen“, worin sich die Ainu-Kultur von der Westlichen , ?mit ihrer sehr viel geringer entwickelten Soldaritat“, unterscheide. [148]

Juristische Bewertung

Historisch

In der Rechtswissenschaft zeichneten sich vereinzelte Forderungen zur Liberalisierung des Suizids ab, dessen Ausfuhrung in vielen Gebieten Europas bis in das beginnende 19. Jahrhundert hinein weiterhin als Straftatbestand geahndet wurde. So machte der Strafrechtsreformer und wichtige Ideengeber Cesare Beccaria in seinen Ausfuhrungen deutlich, dass der Suizid keiner Bestrafung unterzogen werden solle, ?weil sie nur auf einen kalten und leblosen Leichnam oder auf Unschuldige fallen kann.“ [149]

Deutschland

Verfassungsrecht

In Deutschland bildet den außeren Rahmen fur die rechtliche Bewertung der Suizidproblematik das Grundgesetz . Unveranderbare Richtschnur hierfur ist die Unantastbarkeit der Menschenwurde nach Art. 1 GG. Geschutzt ist sie nach heutiger Auffassung in der Gestalt, wie der einzelne Mensch sich in seiner Individualitat begreift und sich seiner selbst bewusst wird. [150] Hieraus wird abgeleitet, die Unantastbarkeit der Menschenwurde schutze den Einzelnen auch davor, zum Objekt von Menschenwurdedefinitionen anderer zu werden. [82] Ihre Konkretisierung erfahrt die Unantastbarkeit der Menschenwurde insbesondere im Recht auf freie Entfaltung der Personlichkeit , soweit diese nicht Rechte anderer verletzt oder gegen die verfassungsmaßige Ordnung oder das Sittengesetz verstoßt ( Art. 2 GG).

Dieses Grundrecht umfasst nach gegenwartiger Ansicht die Freiheit, lebensverlangernde oder gesundheitserhaltende Maßnahmen abzulehnen. [82] Uneinigkeit besteht, inwieweit die Ausubung dieses Freiheitsrechts gegen das Sittengesetz verstoßt. Religios fundierte Wertsetzungen konnen fur die Klarung dieser Frage nicht maßgebend sein. Sie durfen zwar durch die Religionsfreiheit in Deutschland ( Art. 4 GG) vom Einzelnen gelebt, anderen aber nicht gegen ihren Willen aufgezwungen werden. Entsprechendes gilt fur Wertsetzungen, die aus philosophisch- weltanschaulichen Systemen abgeleitet sind, denn keines von ihnen kann beanspruchen, allgemeingultig zu sein. Der Philosophie Kants folgend, der der Begriff des Sittengesetzes entlehnt ist, verbinden sich denn auch damit keine bestimmten materiellen Bewertungen, sondern eine Prufung der Frage, inwieweit das Handeln des Einzelnen Maßstab fur eine allgemeine Gesetzgebung sein konnte ( Kategorischer Imperativ ). [ml 1]

Strafrecht

Der Suizid versuch ist in Deutschland als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts straffrei; dies gilt grundsatzlich auch fur die Teilnahme , also Anstiftung oder Beihilfe , nicht aber die Totung auf Verlangen ( § 216 Abs. 1 StGB ).

Die Verleitung eines Schuldunfahigen oder die Anstiftung mittels einer Tauschung kann Totschlag bzw. Mord (des Suizidenten) in mittelbarer Taterschaft ( § 25 Abs. 1 Alt. 2 StGB) sein: Tater des Totungsdeliktes ist dann der Einfluss nehmende Hintermann, da er das Geschehen durch sein Verhalten maßgeblich beherrscht. Ein Lehrbuchbeispiel fur einen solchen Tatverlauf ist der Siriusfall .

Wer aufgrund einer Garantenpflicht verpflichtet ist (z. B. Angehorige, Arzte etc.), eine Selbsttotung zu verhindern, kann wegen Totschlags (oder ggf. Mordes) durch Unterlassen bestraft werden, wenn er die gebotene Rettungshandlung unterlasst. Der Gehilfe, aber auch jeder zufallige Zeuge des Geschehens kann ferner, wenn er keine Hilfe leistet, nachdem der Suizident die Tatherrschaft verloren hat (z. B. weil er bewusstlos ist), wegen unterlassener Hilfeleistung nach § 323c StGB bestraft werden. In der Vergangenheit wurde namlich vom Bundesgerichtshof die Meinung vertreten, dass das Auffinden eines bewusstlosen, aber noch nicht verstorbenen Suizidenten einen Unglucksfall im Sinne des § 323c StGB darstelle. Dies ist in der Strafrechtswissenschaft umstritten und wird vor allem mit dem Argument abgelehnt, dass ein frei verantwortlicher Bilanzsuizid kein Unglucksfall, sondern Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts des Einzelnen sei. [151] Dagegen wird vor allem eingewendet, dass hinzukommende Personen (Rettungsdienst, Notarzt, Angehorige) in dieser Situation meist nicht zuverlassig uberprufen konnen, ob es sich wirklich um einen frei verantwortlichen Suizid handelt. [152] Im Ubrigen kann auch die gesamte Situation eines Suizidalen so interpretiert werden, dass eine Hilfe grundsatzlich erforderlich ist, also bereits zum Beispiel ein Alleinlassen einer moglicherweise suizidalen Person eine unterlassene Hilfeleistung ist.

Allerdings kann die allgemeine Hilfeleistungspflicht in Konkurrenz zu einer bestehenden Patientenverfugung und zum Selbstbestimmungsrecht treten. Sterbehilfe als Totungsdelikt, im Gegensatz zur Sterbebegleitung als auftragsgemaßes, palliativmedizinisches Handeln des Arztes, muss auch ethischen Begrundungen standhalten. Eine (arztliche) Versorgung des Suizidenten kann sich als Korperverletzung darstellen, wenn sie nicht durch einen Notstand oder die Geschaftsfuhrung ohne Auftrag gerechtfertigt ist (siehe auch: Arzthaftung ). So sind Arzte nicht verpflichtet, Patienten nach einem Suizidversuch gegen deren Willen das Leben zu retten. [153] In der Praxis werden im Falle eines akuten Suizides in aller Regel samtliche noch erfolgversprechenden lebensrettenden Maßnahmen durchgefuhrt, da das Vorhandensein oder die Wirksamkeit einer Patientenverfugung in der gebotenen Eile kaum gepruft werden konnen.

Reformbestrebungen im Strafrecht

Die Verfassung eroffnet Spielraume, dem Selbstbestimmungsrecht des Menschen auch uber die Beendigung seines Lebens großere Akzeptanz entgegenzubringen. [ml 2] Dies ist in den letzten Jahrzehnten auf Gesetzesebene wiederholt, bisher aber ohne Erfolg versucht worden. Hervorzuheben sind zwei, von Juristen und Medizinern erarbeitete Reformvorschlage aus den Jahren 1986 und 2005. [154] Uber eine gesetzliche Fixierung von heute bereits weitgehend tolerierten Verfahrensweisen der Einstellung medizinischer Behandlungen bei Kranken (sogenannte passive Sterbehilfe) hinaus soll diese auch fur Suizidenten gelten. Im Falle der Beihilfe zu einer auf ernstlicher Entscheidung beruhenden Selbsttotung Volljahriger soll sich nicht mehr strafbar machen, wer die Rettung des daruber bewusstlos gewordenen Suizidenten unterlasst. Schließlich wird behutsam fur Arzte eine Moglichkeit zu aktiver Sterbehilfe eines todlich Kranken eroffnet nach Ausschopfung aller therapeutischen Moglichkeiten zur Abwendung eines unertraglichen und unheilbaren Leidens. Diese Vorschlage haben die volle Zustimmung des Deutschen Juristentages 2006 gefunden. [155]

Ab 10. Dezember 2015 war die geschaftsmaßige Forderung der Selbsttotung strafbewehrt gewesen (§ 217 StGB). Allerdings erklarte das Bundesverfassungsgericht diese Bestimmung wegen des Verstoßes gegen das allgemeine Personlichkeitsrecht am 26. Februar 2020 fur verfassungswidrig. [156]

Eine gesetzliche Neuregelung scheiterte im Bundestag am 6. Juli 2023. [157]

Psychisch-Kranken-Gesetze

Wer Selbsttotung androht oder ankundigt, muss damit rechnen, wegen erheblicher Selbstgefahrdung in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen und behandelt zu werden. Rechtsgrundlage sind dabei die Psychisch-Kranken-Gesetze der Bundeslander. Rechtliche Voraussetzung fur diesen schwerwiegenden Eingriff in die Grundrechte ist, dass diese Selbstgefahrdung auf einem als psychische Krankheit eingestuften Zustand beruht.

Versicherungsrecht

Nach deutschem Recht zahlt eine Lebensversicherung auch bei Suizid, wenn die Tat im Zustand der Unzurechnungsfahigkeit begangen worden ist ( § 161 VVG ) oder seit Versicherungsbeginn mehr als drei Jahre vergangen sind. Diese Frist kann durch eine Einzelvereinbarung erhoht werden. In allen anderen Fallen wird nur der Ruckkaufswert inkl. Uberschussanteile erstattet. Die Versicherer sind hierdurch insbesondere gegenuber Personen abgesichert, deren Selbsttotungsabsicht bei Abschluss des Versicherungsvertrages bereits feststeht und die auf Kosten der Versichertengemeinschaft fur ihre Hinterbliebenen sorgen wollen. Naheres ist in der Regel in den Allgemeinen Lebensversicherungsbedingungen ausgefuhrt.

Im bis zum 31. Dezember 2007 geltenden Versicherungsvertragsgesetz wurde bei Suizid nur gezahlt, wenn Unzurechnungsfahigkeit vorlag. [158] Zugunsten des Versicherungsnehmers kann von den Regeln abgewichen werden.

Osterreich

Auch in Osterreich ist der Suizid straffrei; im Gegensatz zu Deutschland wurde der Mord von der Selbsttotung im Strafrecht ( § 75 Strafgesetzbuch ) ausdrucklich abgegrenzt. Strafbar sind jedoch die Totung auf Verlangen (§ 77 StGB) und, unter bestimmten Voraussetzungen (vgl. unten), die ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ (§ 78 StGB), die mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu funf Jahren geahndet werden. Totung auf Verlangen liegt vor, wenn die Handlung, die unmittelbar den Tod eines anderen herbeifuhrt, auf dessen ausdruckliches und ernstliches Verlangen vom Tater selbst unternommen wird. ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ hat zur Voraussetzung, dass der Tater einen anderen dazu verleitet, die Handlung, die unmittelbar dessen Tod herbeifuhren soll, selbst zu unternehmen, oder dass er die Unternehmung einer solchen Handlung auf irgendeine Weise ermoglicht oder erleichtert. Die ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ kann auch durch psychische bzw. moralische Unterstutzung erfolgen.

Aktive Sterbehilfe fallt entweder unter den Tatbestand des Mordes (§ 75 StGB), der Totung auf Verlangen (§ 77 StGB) oder, unter bestimmten Voraussetzungen (vgl. unten), der ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ (§ 78 StGB). Nicht strafbar ist hingegen die passive Sterbehilfe, der Verzicht auf lebensverlangernde Maßnahmen beim Sterben, wenn ein Patient dies aktuell wunscht oder diesen Wunsch im Vorhinein mit einer gultigen Patientenverfugung zum Ausdruck gebracht hat (siehe Patientenverfugungs-Gesetz ). Erlaubt ist auch die aktive indirekte Sterbehilfe, worunter man medizinische Maßnahmen versteht, die das Leiden eines Menschen unter Einsatz aller helfenden Mittel lindern, auch wenn dadurch moglicherweise der Sterbeprozess verkurzt wird.

Vorsatzliches Gewahrenlassen einer Selbsttotung fallt nur demjenigen als ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ (§ 78 StGB) zur Last, der von Rechts wegen zum hindernden Eingreifen besonders verpflichtet ist (z. B. Angehorige, Arzte usw.). Wer es ansonsten unterlasst, einem Verletzten die zu seiner Rettung aus der Gefahr des Todes oder einer betrachtlichen Korperverletzung oder Gesundheitsschadigung offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten, erfullt den Tatbestand der Unterlassung der Hilfeleistung (§ 95 StGB).

Laut OGH-Erkenntnis (OGH 14O s 158/99) fehlt es einem Unmundigen an der notigen Reife, die ganze Tragweite seines Selbsttotungsentschlusses erfassen und sein Verhalten dieser Einsicht entsprechend steuern zu konnen. Mangels eines einem Unmundigen zurechenbaren ernst zu nehmenden Sterbewillens ist daher eine ihm bei der Selbsttotung geleistete Hilfe nicht als ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ (§ 78 StGB), sondern als Mord (§ 75 StGB) zu beurteilen.

Infolge eines Urteils des Verfassungsgerichtshofs wurde zum 1. Janner 2022 die Strafbarkeit der ?Mitwirkung an der Selbsttotung“ (§ 78 StGB) stark eingeschrankt. [159]

Schweiz

Das schweizerische Bundesgericht hat in einem Urteil vom 3. November 2006 (BGE 133 I 58) den Suizid neu als ein Menschenrecht formuliert: ?Zum Selbstbestimmungsrecht im Sinne von Artikel 8 EMRK (sc. Europaische Menschenrechtskonvention ) gehort auch das Recht, uber Art und Zeitpunkt der Beendigung des eigenen Lebens zu entscheiden; dies zumindest, soweit der Betroffene in der Lage ist, seinen entsprechenden Willen frei zu bilden und danach zu handeln“.

Das schweizerische Strafrecht bestraft lediglich Personen, die aus selbstsuchtigen Beweggrunden jemanden zum Suizid verleiten oder ihm Hilfe dabei leisten, sowohl bei vollendeter Tat als auch beim Versuch, mit maximal 5 Jahren Gefangnis. Diese Formulierung ermoglicht in der Praxis eine große Grauzone fur die Sterbehilfe . Damit gehort die Schweiz zu den liberalsten Landern in dieser Hinsicht. In der Schweiz ansassige Organisationen wie Exit und Dignitas bieten ihren Mitgliedern fur geringen finanziellen Aufwand Sterbehilfe an. Dies macht die Schweiz weltweit zu einem Anlaufpunkt fur sogenannte ?Sterbetouristen“. Im Jahr 2016 beendeten 928 Personen mit Hilfe von Exit ihr Leben. [160] Bestrebungen, die Kriterien zu verscharfen und Sterbehilfe gesetzlich anders zu regeln, sind vom schweizerischen Bundesrat am 29. Juni 2011 aufgegeben worden mit der Begrundung, die allgemeinen Gesetze seien ausreichend, um allfallige Missbrauche bekampfen zu konnen.

Das Militarstrafgesetz verbietet den Suizid indirekt uber die Verstummelung ( Art. 95 MStG), sofern der Suizidversuch gesundheitliche Konsequenzen mit sich zieht: Wer sich durch Verstummelung oder auf andere Weise zur Erfullung der Militardienstpflicht bleibend oder zeitweise, ganz oder zum Teil, untauglich macht oder untauglich machen lasst, wer einen andern, mit dessen Einwilligung, durch Verstummelung oder auf andere Weise zur Erfullung der Militardienstpflicht bleibend oder zeitweise, ganz oder zum Teil, untauglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

Großbritannien und Nordirland

Im Vereinigten Konigreich war Suizid bis 1961 eine Straftat. [161] Die Strafbarkeit grundete sich auf den Umstand, dass die Krone durch den Suizid einen Untertan verliert.

Rezeption

Film

  • Der deutsche Film Die Sunderin (Hauptrolle: Hildegard Knef ; Erstauffuhrung Januar 1951) war in den 1950er Jahren Objekt von Kritik und moralischer Entrustung : zum einen, weil die Hauptdarstellerin (sie spielte eine Prostituierte namens Marina, die ihrem todkranken Geliebten nackt Modell liegt) wenige Sekunden nackt zu sehen war; zum anderen, weil er die Themen Sterbehilfe und Suizid thematisiert: Marina leistet dem erblindeten Geliebten mit Schlaftabletten Sterbehilfe und totet sich anschließend selbst. Suizid wurde in den katholischen wie den evangelischen Kirchen lange als schwere Sunde eingestuft, teils gestutzt auf das Gebot ?Du sollst nicht toten“ ( Ex 20,13  EU ). Den Suizid der Marina kann man rezipieren als ?Tod als Ausweg“ oder ?Tod als gangbarer Weg“; ebenso als Gesellschaftskritik : ?die Gesellschaft tabuisiert bzw. verdammt Sterbehilfe so sehr, dass demjenigen, der altruistisch Sterbehilfe geleistet hat, praktisch nur Suizid oder Auswanderung bleiben, um der ihm bevorstehenden gesellschaftlichen Achtung zu entgehen“.
  • 1989 zeigte Michael Haneke in seinem auf einem authentischen Fall beruhenden Debut-Kinofilm, Der siebente Kontinent , zwei Eltern, die sich und ihr Kind toten, und das Premierenpublikum in Buh- und Bravo-Rufer spaltete.
  • Das Meer in mir (2004, Originaltitel: Mar Adentro ). Auf einer wahren Begebenheit beruhender Film uber den galicischen Seemann Ramon Sampedro , der infolge eines Badeunfalls in jungen Jahren eine Form der Querschnittslahmung ( Tetraplegie ) erleidet und in seinem Leben fortan keinen Sinn mehr sieht. Der Film begleitet ihn bei seinem verzweifelten, aber am Ende vergeblichen Kampf fur das Recht auf aktive Sterbehilfe . Mit Unterstutzung einer Freundin nimmt sich Sampedro schließlich das Leben.
  • A Single Man (2009, Ein alleinstehender Mann ). Der Film spielt im Los Angeles des Jahres 1962. Ein alternder homosexueller Literaturprofessor, der um seinen langjahrigen Partner trauert, der bei einem Unfall starb, bereitet seinen Suizid vor.
  • The Virgin Suicides (1999, dt. Untertitel Das Geheimnis ihres Todes, Regie: Sofia Coppola ): Die Familie Lisbon lebt in den 1970er Jahren in einem kleinen Vorstadthaus mit ihren funf streng behuteten Tochtern Cecilia (13), Lux (14), Bonnie (15), Mary (16) und Therese (17). Der Film beginnt mit einem Suizidversuch der Dreizehnjahrigen; beim zweiten Versuch stirbt sie. Danach verscharfen die strengglaubigen Eltern die Regeln im Haus drastisch. Eines Nachts sterben alle anderen vier Schwestern ebenfalls durch Suizid. Die Eltern ziehen weg; die Nachbarn wenden sich bald wieder ihrem Alltag zu. Nur die Nachbarsjungen, allesamt verliebt in eine der Tochter, fragen sich noch jahrelang, wie es zu den Selbsttotungen kommen konnte.
  • Thread of Lies (2014, Regie: Lee Han). Nach dem Tod ihrer 14-jahrigen Schwester stoßt Man-ji auf die Grunde ihres Todes und erfahrt, dass sie von ihren Mitschulern gemobbt wurde.
  • Ein Lied von Liebe und Tod ? Gloomy Sunday (1999). Im Budapest der 1930er und 1940er Jahre: eine Dreiecksbeziehung zwischen einer Kellnerin, einem Restaurantbesitzer einem Pianisten. Das Lied Gloomy Sunday zieht sich als roter Faden durch den Film. Das 1933 komponierte Lied wurde in den 1930er Jahren als melancholisches ?Lied der Selbstmorder“ bekannt und durch den Film ab 1999 wieder bekannt, in deutschsprachigen Landern unter dem Titel Das Lied vom traurigen Sonntag .
  • Kurt Fruh : Dallebach Kari (1970)

Literatur

Weitere Bucher (Auswahl, alphabetisch nach Autoren):

Verwandte Themen

Suizidpravention:

Suizidarten:

Siehe auch

Literatur

Bibliographien, Textsammlungen

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Monographien

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  • Ursula Baumann: Vom Recht auf den eigenen Tod. Die Geschichte des Suizids vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Bohlau, Weimar 2001, ISBN 3-7400-1180-7 .
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  • Arno Herberth, Thomas Niederkrotenthaler und Benedikt Till (Hrsg.): Suizidalitat in den Medien. Interdisziplinare Betrachtungen. Suicidality in the Media. Interdisciplinary Contributions. Lit-Verlag, Munster/Wien 2008, ISBN 978-3-8258-1641-4 .
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  • Paul-Ludwig Landsberg: Das moralische Problem des Selbstmords. Aus dem Franzosischen von Eva Moldenhauer. Herausgegeben von Eduard Zwierlein. Mit einem Essay von Wilhelm Kamlah. Verlag Matthes und Seitz, Berlin 2012, ISBN 978-3-88221-978-4 .
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  • Manfred von Lewinski: Ausharren oder gehen? Fur und wider die Freiheit zum Tode. Olzog, Munchen 2008, ISBN 978-3-7892-8254-6 .
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  • Georges Minois: Geschichte des Selbstmords. Artemis & Winkler, Dusseldorf 1996, ISBN 3-538-07041-5 .
  • Susanne Niemz: Sozialvertragliches Sterben. Die Debatte um assistierten Suizid und Sterbehilfe. S. Roderer, Regensburg 2010, ISBN 978-3-89783-701-0 .
  • Hermann Pohlmeier : Selbstmordverhutung. Zur Ethik von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung. (= Medizinethische Materialien. 96). Zentrum fur medizinische Ethik, Bochum 1994, ISBN 3-927855-74-X .
  • Sebastian Scherr: Depression ? Medien ? Suizid. Zur empirischen Relevanz von Depressionen und Medien fur die Suizidalitat. Springer/VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-11161-8 . (Zugleich phil. Diss., Univ. Munchen 2015)
  • Geo Stone: Suicide and attempted suicide. Methods and consequences. Carroll & Graf, New York 2001, ISBN 0-7867-0940-5 .
  • Anne Waak: Der freie Tod. Eine kleine Geschichte des Suizids. Aufbau Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-351-05034-4 .
  • Roger Willemsen : Der Selbstmord. Briefe, Manifeste, literarische Texte. Kiepenheuer & Witsch, Koln 2002, ISBN 3-462-03169-4 .
  • Hans Wedler: Suizid kontrovers. Wahrnehmungen in Medizin und Gesellschaft. Kohlhammer, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-17-031046-9 .
  • Mark Williams: Suicide and attempted suicide. Understanding the cry of pain. Penguin Books, London 2001, ISBN 0-14-100561-0 .
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Aufsatze

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  • Hubertus Busche: Darf man sich selbst toten? Die klassischen Argumente bei Thomas von Aquin und David Hume. In: Philosophisches Jahrbuch. Jg. 111, 2004, S. 62?89.
  • Heidrun Brundel: Suizid im Jugendalter. In: Jurgen Raithel (Hrsg.): Risikoverhaltensweisen Jugendlicher. Formen, Erklarungen, Pravention. Opladen 2001.
  • Paul Geiger: Die Behandlung der Selbstmorder im deutschen Brauch. In: Schweizerisches Archiv fur Volkskunde. Jg. 26, 1925, S. 145?170.
  • Udo Grashoff: Die hohe Selbsttotungsrate der DDR ? Folge langfristiger mentaler Pragungen oder politischer Repression? In: Heiner Timmermann (Hg.): Historische Erinnerung im Wandel. Neuere Forschungen zur deutschen Zeitgeschichte unter besonderer Berucksichtigung der DDR-Forschung, Munster 2006, S. 250?264.
  • Franz-Josef Hucker: Politische Suizidologie. Mythen, Fakten und Pravention. In: Sozial Extra 6 2017, 41. Jg. (VS Verlag, Springer Fachmedien DE, Wiesbaden), S. 53?58.
  • Franz-Josef Hucker: ?Erweiterter Suizid“ am Kiepenkerl. Kategorisierung, Biographische Rekonstruktion (Psychologische Autopsie), Suizidprophylaxe. In: Suizidprophylaxe ? Theorie und Praxis Nr. 175, Heft 4, 2018, 45. Jg. (S. Roderer Verlag Regensburg), S. 141?146 ( PDF; 140 KB (PDF; 140 kB) ).
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  • Dirk Richter u. a.: Suizide im sozialen Kontext des Wohnumfeldes: Eine okologische Analyse in einer deutschen Großstadt. (Dortmund) In: Psychiatrische Praxis. Jg. 37, 2009, S. 137?141.
  • Ferdinand Tonnies : Der Selbstmord von Maennern in Preussen. [1932]. In: Ferdinand Tonnies Gesamtausgabe . Band 22, Berlin/New York 1998, S. 357?380.
  • Frank van Tubergen, Wout Ultee: Political integration, war and suicide. In: International Sociology. Jg. 21, 2006, Heft 2, S. 221?236. (Eine empirische Prufung der soziologischen Selbstmordtheorie Emile Durkheims )
  • Jeffrey R. Watt (Hrsg.): From Sin to Insanity. Suicide in Early Modern Europe. Cornell University Press, Ithaca/USA 2004, ISBN 978-0-8014-4278-0 .
  • Ludwig A. Minelli: Vom Tabu zum Menschenrecht/Maßgeblicher Beitrag der Schweiz zu dieser Entwicklung/Doch Deutschland ist einstweilen noch ruckstandig. In: Aufklarung und Kritik. 3/2020, S. 7?24, und 4/2020, S. 73?88, ISSN 0945-6627.

Artikel aus Nachschlagewerken

Weblinks

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Commons : Suizid  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Pravention

Wissenschaft

Statistik

Kulturelle Rezeption

Historische Aspekte

Fußnoten

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  90. Orbituary. Karel Bobath. Cambridge University Press, abgerufen am 10. September 2021 (englisch).
  91. Heinrich von Kleist, samtliche Briefe ( Memento vom 30. Juni 2013 im Internet Archive ) In: Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn.
  92. Falladas Fall in Thuringen. Abgrunde und Alptraume des jungen Rudolf Ditzen. (PDF; 576 kB), Arzteblatt Thuringen, 17 (2006) 5, S. 233.
  93. Es ist in Becher-Biographien betreffs seiner Geliebten sowohl der Name Fuß als auch Fuchs zu lesen. Vgl. Jens-Fietje Dwars: Johannes R.Becher. Triumph und Verfall. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2003, S. 18 f.
  94. Michael Mielke: Der Selbstmorder-Klub . In: Die Welt , 27. November 1999.
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  96. a b Thomas Heanel: Suizid und Zweierbeziehung. Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 2001, ISBN 3-525-45895-9 , S. 42 f.
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  98. Maria Faller-Marquardt, Stefan Pollak: Erweiterter Suizid mit Totung von 5 Familienangehorigen aus 3 Generationen. In: Gerold Kauert , Hansjurgen Bratzke (Hrsg.): Kausalitat forensische Medizin, Toxikologie, Biologie, Biomechanik und Recht. BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8305-1189-2 , S. 43.
  99. Die Zeit vom 1. April 1994 Hat das Verbot die PKK noch gestarkt?
  100. Mehrere Tote bei Protesten. In: die Tageszeitung . 9. Januar 2011, abgerufen am 1. November 2011 .
  101. Uber 20 Tote bei Unruhen in Tunesien. ORF , 10. Januar 2011, abgerufen am 1. November 2011 .
  102. What austerity looks like inside greece. In: New Yorker , 31. Marz 2015.
  103. Untersucht wurde der Zusammenhang der Suizide in veroffentlichten Studien im BMJ Open ( Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/science.orf.at und in Lancet . Originallink: The impact of economic austerity and prosperity events on suicide in Greece: a 30-year interrupted time-series analysis.
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  108. a b Florian Hanauer: Der Schock der Inhaftierung Die Welt , abgerufen am 6. Juni 2023
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  110. Suizide im deutschen Strafvollzug: Haufigkeit, Risikofaktoren und Pravention 29. Dezember 2021 Bundesgesundheitsblatt , abgerufen am 6. Juni 2023
  111. vgl. Lorenz Graitl: Gesellschaftliche Bedingungen des Selbstopfers. In: Sterben als Spektakel. Zur kommunikativen Dimension des politisch motivierten Suizids. Springer 2012, S. 261?305.
  112. vgl. Andreas Beyer: Kapitel 9: Selbstmordanschlage als terroristisches Mittel. Jahrbuch Terrorismus 2006, S. 119?130.
  113. Unterrichtung durch die Wehrbeauftragte. Jahresbericht 2022 (64. Bericht). BT-Drs. 20/5700, 28. Februar 2023, S. 132.
  114. Suizidalitat in Streitkraften ? Risikofaktoren fur vollendete Selbsttotungen von Soldaten. Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2016, S. 15?18.
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  116. vgl. Jakob Zenzmaier: Tod durch eigene Hand. Soldatenselbstmorde, parlamentarische Anfragen und der Pathologisierungsdiskurs des Militars. Schloß Schonbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., abgerufen am 4. August 2023 (zur Habsburgermonarchie ).
  117. Udo Grashoff: Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR. Wie zahlen? Wie bewerten? Ein Expertenstreit. 16. Februar 2021.
  118. Martin Singe: US-Militar: Taglich 20 Suizide von US-VeteranInnen. Netzwerk Friedenskooperative , 2019.
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  120. Johann Georg Lughofer: ?Soldaten sind Selbstmorder.“ Der suizidale Kriegsheld in der osterreichischen Literatur. ?Soldiers are Suicides.“ The Suicidal War Hero in Austrian Literature. Brunner Beitrage zur Germanistik und Nordistik 2018, S. 37?52.
  121. Werner Muck (Hrsg.): Osterreich: das war unser Jahrhundert. Kremayr & Scheriau, 1999, S. 152.
  122. Karl Buchner: Marcus Tullius Cicero, De re publica ? Vom Gemeinwesen. Verlag Reclam, Stuttgart 1981, S. 334?353.
  123. U. a. epistulae morales 70
  124. Selbstbetrachtungen. 7,7.
  125. Cass. Dio. 56, 21 f.
    Reinhard Wolters: Die Schlacht im Teutoburger Wald. C. H. Beck, Munchen 2008, ISBN 978-3-406-57674-4 , S. 105.
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  131. Can. 1240 § 1 n. 3
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  133. Edwin Robertson: Dietrich Bonhoeffer. Leben und Verkundigung. Vandenhoeck und Ruprecht, Gottingen 1989, S.   132–133 .
  134. Ursula Spuler-Stegemann : Die 101 wichtigsten Fragen zum Islam. C. H. Beck, Munchen 2007, ISBN 978-3-406-51111-0 , S. 128.
  135. a b c Silke Wormann: Afghanische Frauen zwischen Islam und Sozialismus. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8534-9 , S. 132.
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  140. Andrea Strasser: Zentralasien und Islam. Deutsches Orient-Institut 2002, ISBN 3-89173-067-5 , S. 526.
  141. Damien Keown: Buddhism and Suicide: The Case of Channa. In: Journal of Buddhist Ethics , Band. 3, University of London, 1996.
  142. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. I, 4. Buch, § 69
  143. Philipp Mainlander: Die Philosophie der Erlosung. Ausgewahlt von Ulrich Horstmann . Frankfurt am Main 1989, hier S. 137 ff.
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  149. Cesare Beccaria: Des Herrn Marquis von Beccaria unsterbliches Werk von Verbrechen und Strafen. Akademie Verlag, Berlin 1966, S. 169.
  150. Karl-Heinz Seifert, Dieter Homig: Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland. Taschenkommentar. 7. Auflage. Art. 1, Rdn. 4
  151. LG Gießen , Beschluss vom 28. Juni 2012, Az. 7 Qs 63/12, Volltext : Wer als zustandiger Arzt einer psychiatrischen Klinik nichts zur Verhinderung eines freiverantwortlich begangenen Selbstmordes unternimmt, macht sich nicht strafbar, auch wenn der betreffende Patient wegen Suizidgefahr uberwiesen wurde.
  152. Vgl. BGH, Urteil vom 4. Juli 1984, Az. 3 StR 96/84, Volltext = BGHSt 32, 367; Es ?kann die jedermann treffende allgemeine Hilfspflicht nicht davon abhangig gemacht werden, ob im konkreten Einzelfall der Selbstmorder aufgrund eines freiverantwortlich gefaßten oder eines auf Willensmangeln beruhenden Tatentschlusses handelt oder gehandelt hat. Dies kann innerhalb der kurzen Zeitspanne, die fur die unter Umstanden lebensrettende Entscheidung am Unglucksort zur Verfugung steht, kaum jemand ohne psychiatrisch-psychologische Fachkenntnisse und ohne sorgfaltige Abklarung der außeren und inneren Motivationsfaktoren zuverlassig beurteilen.“
  153. 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes : Az.: 5 StR 132/18 und 5 StR 393/18.
  154. Baumann u. a.: Alternativentwurf eines Gesetzes uber Sterbehilfe . Entwurf eines Arbeitskreises von Professoren des Strafrechts und der Medizin sowie ihrer Mitarbeiter. Stuttgart 1986, S. 11 f. Schoch, Verrel u. a.: Alternativentwurf Sterbebegleitung 2005 . [www.home.tiscali.de/sterbehilfe Sterbehilfe ].
  155. Beschlusse des 66. Deutschen Juristentages . (PDF) S. 7 ff.
  156. Urteil des BVerfG vom 26. Februar 2020 - 2 BvR 2347/15, 2 BvR 651/16, 2 BvR 1261/16, 2 BvR 1593/16, 2 BvR 2354/16, 2 BvR 2527/16
  157. Gesetzentwurfe zu Sterbehilfe im Bundestag gescheitert. Tagesschau (ARD) , abgerufen am 6. Juli 2023 .
  158. § 169 VVG 1963
  159. RIS Dokument. Abgerufen am 1. Januar 2022 .
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  161. Gerry Holt: When suicide was illegal. BBC , 3. August 2011; abgerufen am 30. Januar 2015.