Sebastiano Ricci auf einem Portrat von
Rosalba Carriera
(Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe)
Sebastiano Ricci
(getauft
1. August
1659
in
Belluno
; †
15. Mai
1734
in
Venedig
) war ein
italienischer
Maler des
Barock
und ein Vorreiter des
Rokoko
. Er gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten venezianischen Maler seiner Zeit. Eine internationale Karriere fuhrte ihn nicht nur in andere Gegenden Italiens, sondern auch nach
Wien
,
London
und
Paris
.
Sein Nachname wird erst seit dem 20. Jahrhundert allgemein mit ?-cc-“ geschrieben, er lautete eigentlich Rizzi mit ?-zz-“, was auch mit einer anderen Aussprache einhergeht.
[1]
Sebastiano lernte seinen Neffen
Marco Ricci
an, mit dem er besonders nach 1710 zusammenarbeitete und dem er oft die Szenerie oder die Landschaften auf seinen Gemalden uberließ, wie dies in Malerwerkstatten haufig ublich war.
Bacchus und Ariadne
, ca. 1691?1694, Ol auf Leinwand, 94 × 75 cm,
Museo Thyssen-Bornemisza
, Madrid
Sebastiano kam in Belluno als Sohn von Livio Rizzi und seiner Frau Andreana zur Welt.
[2]
Mit etwa 13 Jahren ging er nach Venedig und war laut Pellegrino Antonio Orlandi (
Abecedario pittorico
, Venedig 1704, S. 95) ein Schuler des aus Mailand stammenden
Federico Cervelli
(1638 ? vor 1700), und sehr wahrscheinlich auch von
Sebastiano Mazzoni
(Florenz, 1611 ? Venedig, vor 1678).
[3]
Ricci hatte ein ziemlich bewegtes Leben und wurde mehrfach durch Frauengeschichten in Turbulenzen gezogen: 1681 wurden zwei junge Damen in Venedig gleichzeitig schwanger von ihm, die 17-jahrige Antonia Maria Venanzio, der er ein Eheversprechen gab, und eine Marietta Bellandis (Moretti, 1978, S. 98).
[2]
Camillo Sagrestani behauptete, Ricci habe versucht, Antonia Maria (die er 1684 tatsachlich heiratete) zu vergiften, und sei deshalb im gleichen Jahr 1681 nach
Bologna
geflohen.
[4]
Heute halt man es allerdings fur moglich, dass er dort nach dem Tode seines Meisters Mazzoni eher nach neuen Inspirationen und Auftragen suchte.
[5]
In jedem Fall war Ricci in den nachsten 15 Jahren nicht in Venedig, sondern immer wieder in anderen Stadten Italiens.
[2]
In Bologna lebte er von 1681 bis 1685 und kam dort mit der emilianischen Kunst in der Nachfolge der
Carracci
, von
Guido Reni
,
Carlo Cignani
,
Domenico Maria Canuti
und
Ferdinando Bibiena
in Beruhrung.
[2]
Ab Dezember 1685 war Ricci in
Parma
, wo er diverse Auftrage von Kirchen erhielt und fur Herzog
Ranuccio II. Farnese
mindestens zwei Gemalde fur einen Bilderzyklus zur
Geschichte von Papst
Paul III.
im
Palazzo Farnese
in
Piacenza
malte (
Apotheose Pauls III.
und
Papstliche Audienz
).
[2]
Gebet im Garten Gethsemane
, ca. 1730 (?), Ol auf Leinwand, 95 × 76 cm,
Kunsthistorisches Museum
, Wien
Als der Maler 1688 wieder in Bologna war, begann er eine fatale Beziehung mit Maddalena Peruzzini (einer Tochter des
gleichnamigen Malers
), mit der er nach
Turin
fluchtete. Dort wurde er wegen
Bigamie
und Entfuhrung (
rapimento
) angeklagt und zum Tode verurteilt. Doch wurde das Urteil durch Vermittlung des Herzogs von Parma aufgehoben, unter der Bedingung, dass Ricci nie mehr nach Bologna zuruckkehre.
[2]
Er floh an den Hof Ranuccios in Parma, wo er 1690 zur Hochzeit von
Odoardo II. Farnese
die Buhnenbilder fur die Festoper
Il favore degli Dei
im Teatro Farnese schuf.
[2]
Am 2. Marz 1691 wurde er von Ranuccio zum ?
servitor familiare
“
[6]
ernannt, ein Ehrentitel, der 1701 durch
Francesco Farnese
erneuert wurde.
[2]
Bereits am 12. April 1691 war Sebastiano in
Rom
, wo ihn die Farnese in ihrem
Palazzo
(Farnese) wohnen ließen,
[2]
so dass er in der dortigen Galerie das bedeutendste Werk von
Annibale Carracci
bewundern konnte. In der ewigen Stadt nahm er außerdem Inspirationen von
Pietro da Cortona
,
Andrea Pozzo
und
Baciccia
auf.
[2]
Zu Riccis romischen Werken zahlen die
Allegorie der Schlacht von Lepanto
an der Decke des Salone dei Paesaggi im
Palazzo Colonna
(1693?1695), der
Tod des Hl. Joseph
in
San Pantaleon
und das Deckenfresko in der Sakristei von
SS. Apostoli
.
[2]
Opfer des Silen
, ca. 1723, Ol auf Leinwand, 56,5 × 73,5 cm,
Gemaldegalerie Alte Meister
, Dresden
Es folgte von Januar 1694 bis September 1696 ein Aufenthalt in
Mailand
, wo es zu einem stilistischen Austausch mit
Alessandro Magnasco
(
Genua
, 1667?1749) kam.
[2]
Durch den Marquis Cesare Pagani erhielt Ricci den Auftrag fur das Kuppelfresko der Cappella dell’Ossario in der Mailander Kirche San Bernardino alle Ossa, wo er den
Aufstieg der Seelen aus dem Purgatorium in den Himmel
und die
Apotheosen von 4 Heiligen
in einer gewagten, aus Licht und Schatten modellierten Komposition darstellte.
[2]
Fur die Sammlungen Paganis malte er auch
Herkules und Nessus
und das Portrat von Cesares Adoptivsohn
Michele Pagani als turkischer Sklave
.
[2]
Nachdem Ricci seine Frau und Tochter schon 1688 in Bologna zuruckgelassen hatte, heiratete er am 12. September 1696 in Venedig Maddalena Vendramer.
[2]
Nun begann eine Periode fleißiger Aktivitat in der Lagunenstadt und ihrer Umgebung. In Venedig erhielt er Auftrage fur die Kirchen dell’Ascensione,
San Marziale
und San Basso, und schuf Fresken und Gemalde im
Palazzo Barbaro
und im
Palazzo Mocenigo
.
[2]
Weiters malte er Altarbilder und Fresken fur den
Dom zu Monza
und in
Santa Giustina
in
Padua
.
Apotheose des Herkules
, 1706?07, Deckenfresko (mit Quadraturen von Giuseppe Tonelli), im Salone di Ercole,
Palazzo Fenzi
, Florenz
Fur die Benediktinerkirche
SS. Cosma e Damiano
auf der
Giudecca
schuf er mehrere Gemalde fur einen bedeutenden Bilderzyklus, dessen Ausfuhrung sich noch langere Zeit hinzog und zu dem auch andere Kunstler beitrugen, darunter
Antonio Zanchi
,
Piazzetta
und
Giambattista Tiepolo
. Dieser Zyklus wurde nach 1805 nach Aufhebung des Klosters in alle Winde zerstreut, daher befinden sich die einzelnen Bilder heute an verschiedenen Orten:
[2]
Ricci malte 1697?1698 die beiden Szenen
Konig Salomon spricht zum Volk
(heute: Dom von
Thiene
, im Depot in den
Gallerie dell’Accademia
, Venedig) und
Transport der
Arche Noah
(Gemeindekirche von
Somaglia
, in Lodigiano, im Depot in der
Pinacoteca di Brera
, Mailand); erst 1729 entstand seine Darstellung
Moses lasst Wasser aus dem Felsen sprudeln
(heute Gallerie dell’Accademia, Venedig).
[2]
Joseph I.
(damals
Romischer Konig
) holte Ricci 1702 nach
Wien
, wo er das Deckenfresko der heute sogenannten
Blauen Stiege
in
Schloss Schonbrunn
malte. Es gilt als das erste selbstandige (= nicht von großeren Stuckdekorationen eingerahmte) Deckengemalde im osterreichischen Raum, auf dem Joseph als Tugendheld dargestellt ist, der ?auf einer ansteigenden Wolkenbahn“ zur Kronung mit dem Lorbeerkranz ?durch Lichtgottinnen“ schreitet.
[7]
Bei dem Raum selber handelte es sich ursprunglich um einen Speisesaal, der erst durch spatere Umbauten unter
Maria Theresia
zu einem Stiegenaufgang wurde; der Name
Blaue Stiege
bezieht sich auf das Himmelblau des Freskos.
[7]
Wahrend seines Wienaufenthaltes arbeitete Ricci des Weiteren an verschiedenen Gemalden fur venezianische Auftraggeber, unter anderem an einer
Aurora
fur den
Palazzo Pisani
und an Bildern fur den Palazzo Corner Tacchi.
[2]
1704 war er zuruck in Italien und malte Fresken im Palazzo Fulcis in
Belluno
sowie ein Altarbild
Die Hl. Procolo, Fermo und Rustico
fur den Dom von
Bergamo
. Zwischen 1705 und 1707 schuf er in
Florenz
Fresken in funf Raumen des Palazzo Marucelli (siehe Abb. oben rechts), und im Auftrage von
Ferdinando de’ Medici
Dekorationen im
Palazzo Pitti
(u. a.
Aurora und Cefalo
).
[2]
Dabei konnte er sich mit Werken von
Luca Giordano
,
Paolo de Matteis
und
Francesco Solimena
auseinandersetzen.
[2]
Thronende Madonna mit Heiligen
,
San Giorgio Maggiore
, Venedig, 1708
Bis 1711 entstanden zahlreiche weitere Werke fur Venedig, wobei er mittlerweile von seinem Neffen und Schuler Marco Ricci unterstutzt wurde, der vor allem
Landschaften
und Architekturhintergrunde in Werken seines Onkels malte.
[2]
Zu den prestigereichsten Werken Sebastiano Riccis aus dieser Zeit gehoren die 1708 vollendete
Thronende Madonna mit Kind und Heiligen
in
San Giorgio Maggiore
(siehe Abb. rechts) und die
Allegorie der Fama
im
Dogenpalast
von 1711.
[2]
Seine Karriere nahm endgultig internationale Formen an, als er 1711 oder Anfang 1712 nach England ging, wo er wiederum mit seinem Neffen Marco zusammenarbeitete, dessen Anteil an Sebastianos englischen Werken aber wahrscheinlich fruher etwas uberschatzt wurde.
[2]
In London arbeitete Sebastiano um 1713 fur Juliana, die verwitwete Countess of Burlington (Mutter des 3. Earl of Burlington), und schuf eine Reihe von Gemalden uber das Thema ?Triumph der Liebe“ fur
Burlington House
;
[8]
die dabei entstandenen Werke befinden sich heute in der
Royal Academy of Arts
und in
Chiswick House
.
[2]
Bedeutend ist sein großes Fresko der
Auferstehung Christi
in der
Apsis
der Kapelle des
Royal Chelsea Hospital
.
[8]
[2]
Andere Werke fur den Grafen von Portland sind heute verloren.
[2]
Zwischen 1715 und 1716 begaben sich Onkel und Neffe Ricci auf die Heimreise nach Venedig, mit einem Abstecher in
Paris
, wo Sebastiano als Mitglied der
Academie royale de peinture
akzeptiert wurde.
[2]
[9]
Sein
morceau de reception
war die
Allegorie Frankreichs
, die sich heute im
Louvre
befindet.
[8]
Zuruck in Venedig erhielt Sebastiano bis zu seinem Lebensende zahlreiche Auftrage. Zu seinen wichtigsten venezianischen Mazenen gehorte der Marschall
Johann Matthias von der Schulenburg
(1661?1747), fur den Ricci funf Gemalde schuf, die sich heute in verschiedenen Sammlungen befinden (siehe unten Werkliste).
[2]
Er erhielt auch Auftrage vom Herzog von Savoyen und von Kaiser
Karl VI.
,
[9]
und wurde ebenso wie Marco Ricci auch vom britischen Kaufmann
Joseph Smith
gefordert.
Anbetung der Konige
, 1726?30, Ol auf Leinwand, 330,2 × 289,6 cm,
Windsor Castle
Zu den prestigereichsten Auftragen Sebastianos in seiner Spatphase gehort sein Entwurf zum Mosaik
Die Uberfuhrung des Leichnams des Hl. Markus
uber dem vierten Portal von
San Marco
, das 1727 von
Leopoldo dal Pozzo
ausgefuhrt wurde.
[2]
Riccis letztes Werk ist die
Himmelfahrt Mariae
fur den Hauptaltar der
Karlskirche
in Wien von 1734.
[2]
Er war auch gelegentlich als
Restaurator
tatig, beispielsweise von Veroneses
Andrea Contarinis Ruckkehr aus Chioggia
im
Dogenpalast
von Venedig.
[2]
Ab 1719 wirkte er außerdem nebenbei als
Opern
-
Impresario
des Theaters Sant’Angelo,
[2]
wo unter anderem
Antonio Vivaldis
Opern aufgefuhrt wurden.
Sebastiano Ricci starb am 15. Mai 1734 in Venedig.
[2]
Mitte der 1990er Jahre entdeckte man durch einen glucklichen Zufall eines der Fruhwerke Riccis: der Brief eines englischen Touristen, der im 17. Jahrhundert
Venetien
bereiste, beschrieb zwei bis dato nicht bekannte, mit Fresken von Ricci bemalte Salons in der
Villa Giovanelli
in
Noventa Padovana
,
Padua
. Dank des glucklichen Umstandes, dass diese Fresken weiß ubertuncht wurden, sind sie heute, nach ihrer vollstandigen Freilegung und Restaurierung, in einem sehr guten Zustand.
Sebastiano Riccis Malerei entwickelt sich von hochbarocken Formen bis zum
Rokoko
. Er war ein genialer
Kolorist
und entwickelte seinen Personalstil auf der Grundlage der
venezianischen Tradition
mit ihrer Betonung des Malerischen. Sein Werk zeigt besonders Anklange an den festlich-dekorativen, lichterfullten Stil von
Paolo Veronese
, aber auch anderer Maler des 16. und 17. Jahrhunderts, wie
Pietro Liberi
oder
Francesco Maffei
.
[2]
[10]
Nicht zuletzt durch seine vielen Reisen integrierte er auch Elemente von Kunstlern außerhalb Venedigs, von
Correggio
in Parma, den Brudern
Carracci
aus Bologna, dem in Mailand wirkenden Genuesen
Alessandro Magnasco
, dem Romer
Pietro da Cortona
bis zu dem Neapolitaner
Luca Giordano
. Bei alldem wirkt Riccis Werk jedoch nicht
eklektisch
, sondern trotz einer deutlichen stilistischen Entwicklung fand er einen eigenen Stil von großer, farbenfroher Eleganz.
Riccis Auffassung ist vollig verschieden etwa von der
Andrea Pozzos
, des fuhrenden Theoretikers der
Perspektivmalerei
seiner Zeit. Auf extreme Verkurzungen und
Quadraturmalerei
wird verzichtet, dafur sind die Figuren seiner Deckenfresken extrem untersichtig.
Sebastiano Ricci gehort zu den fruhesten Malern, die bereits kurz nach 1700 von der Schwere des Barock zu leichteren Formen, schlankeren Figuren und lichterfullten Farben des Rokoko ubergingen
[11]
und hat in dieser Hinsicht eine bedeutende Vorreiterposition mit einem deutlichen Einfluss auf jungere Venezianer wie
Giambattista Tiepolo
,
Giambattista Pittoni
,
Giovanni Battista Piazzetta
,
Antonio Guardi
[10]
und andere Maler, auch außerhalb Venedigs.
[12]
-
Abraham und die drei Engel
, 1690er Jahre (?), Ol auf Leinwand, 88 × 87 cm,
Louvre
, Paris
-
Moses verteidigt die Tochter Jethros
, Ol auf Leinwand, 114 × 178 cm,
Szepmuveszety Muzeum
, Budapest
-
Bacchus und Ariadne
, ca. 1700,
National Gallery
, London
-
Der hl. Gregor der Große betet zur Madonna
, 1700, Ol auf Leinwand, 358 × 188 cm, Santa Giustina, Padua
-
Amor vor Jupiter, Juno und Saturn
, Detail aus der Decke der
Gotter des Olymp
, um 1700, Gemaldegalerie, Berlin
-
Eros und Anteros
(oder
Der bestrafte Amor
), 1706?07, Deckenfresko in der Sala della Giovinezza al bivio (Saal der Jugend am Scheideweg), 285 × 285 cm, Palazzo Marucelli Fenzi, Florenz
-
Die Kindheit des Cyros
, 1706?1708, Ol auf Leinwand, 259 × 201 cm, Kunsthalle, Hamburg
-
Flora
, 1712?16, Ol auf Leinwand, Blanton Museum of Art (University of Texas), Austin
-
Bacchanal zu Ehren des Pan
, um 1716 (?), Ol auf Leinwand, 84 × 100 cm,
Accademia
, Venedig
-
Medoro und Angelica
, um 1716, Ol auf Leinwand, 87,5 × 110 cm,
Brukenthal-Museum
, Sibiu
-
Der Traum des Aesculap
, ca. 1725?30, Ol auf Leinwand, 62 × 101 cm, Accademia, Venedig
-
Nymphen und Satyrn
, ca. 1716, Ol auf Leinwand, 64,0 × 75,5 cm, Louvre, Paris
-
Bathseba im Bade
, 1724?25, Ol auf Leinwand, 109 × 142 cm,
Gemaldegalerie Berlin
-
Apotheose des Hl. Sebastian
(Entwurf zu einem Deckenbild), 1725, Ol auf Leinwand, 66 × 88 cm,
Musee des Beaux Arts
, Straßburg
Die folgende Auswahl von Werken Sebastiano Riccis ist chronologisch geordnet.
[13]
- Geburt des Hl. Johannes des Taufers
,
Pinacoteca nazionale
,
Bologna
, 1682?85
- David vor den Waffen des Saul
, (urspr. fur die Kirche San Daniele, Verona) heute:
Museo di Castelvecchio
,
Verona
(das Bild ist an den Seiten beschnitten), 1682?85
[2]
- Himmelfahrt Mariae
, im Oratorium der Madonna del Serraglio, in
San Secondo
, Parma, 1685?88
- Pieta
, Kapuzinerkirche von Parma, 1685?88
- Apotheose Pauls III. und Papstliche Audienz
, Palazzo Farnese in
Piacenza
, ca. 1685?88
- Allegorie der Schlacht von Lepanto
, an der Decke des Salone dei Paesaggi im
Palazzo Colonna
,
Rom
, 1693?1695
- Tod des Hl. Joseph
, in San Pantaleon, Rom, ca. 1693?95
- Deckenfresko in der Sakristei von
SS. Apostoli
, Rom, ca. 1693?95
- Aufstieg der Seelen aus dem Purgatorium in den Himmel
und
Apotheosen von 4 Heiligen
, Kuppelfresken in der Cappella dell’Ossario in
San Bernardino alle Ossa
, Mailand, ca. 1694?96
- Den Schutzengel,
Santa Maria del Carmine
,
Pavia
, 1694
- Herkules und Nessus
, Privatsammlung, ca. 1696
- Portrat von
Michele Pagani als turkischer Sklave
, ca. 1696
- Konig Salomon spricht zum Volk
, Dom von
Thiene
, im Depot in den
Gallerie dell’Accademia
, Venedig (urspr. fur SS. Cosma e Damiano auf der Giudecca), 1697?98
- Transport der Arche Noah
, Gemeindekirche von Somaglia, in Lodigiano, im Depot in der
Pinacoteca di Brera
, Mailand (urspr. fur SS. Cosma e Damiano auf der
Giudecca
), 1697?98
- Die Grundung der Kirche durch Konigin Teodolinda
, Dom zu Monza, 1697
- Fresken und Altarbild in
Santa Giustina
, Padua, 1700
- Aurora
, Palazzo Pisani, Venedig, ca. 1702?04
- Investitur des Marco Corner als Graf von Zara
und
Glorifikation dreier Heroen aus dem Hause Corner
, Palazzo Corner Tacchi, Venedig, ca. 1702?04
- Mars geheilt von Peone
, Privatsammlung, 1703?04
- Fresken im Palazzo Fulcis in
Belluno
, 1704
- Altarbild
Die Heiligen Procolo, Fermo und Rustico
, Dom von
Bergamo
, 1704
- Funf Gemalde fur den Palazzo Mocenigo, Venedig, 1704
- Auferstehung Christi
, Pinacoteca Egidio Martini in der
Ca’ Rezzonico
(urspr. fur die Christuskapelle in
San Geminiano
, Venedig), etwa 1700?1705
- Fresken in funf Raumen des
Palazzo Marucelli
,
Florenz
, 1705?07
- Fresken (u. a.
Aurora und Cefalo
) im Palazzo Pitti, Florenz, 1705?07
- Thronende Madonna mit Kind und Heiligen
,
San Giorgio Maggiore
, Venedig, 1708
- Allegorie der Fama
,
Dogenpalast
, Venedig, 1711
- Auferstehung Christi
, Fresko in der Apsis der Kapelle des Royal Chelsea Hospital, London, 1711?16
- Auferstehung Christi
,
Dulwich Picture Gallery
, London (vermutl. Bozzetto zum Gemalde im Chelsea Hospital), ca. 1711 ?
- Auferstehung Christi
, Columbia Museum of Art,
University of South Carolina
, ca. 1711 ?
- Gemalde (urspr. fur Lord Burlington) in der
Royal Academy of Arts
, London, 1711?16
- Gemalde (urspr. fur Lord Burlington) in
Chiswick House
, London, 1711?16
- Allegorie Frankreichs
,
Louvre
, Paris, ca. 1716?17
- Dekoration der Sommerresidenz von Giovanni Francesco Bembo, Belluno, 1718
- Maria Immacolata
, San Vidal, Venedig 1723
- San Rocco
, Ca’ Rezzonico, Venedig, 1720er Jahre (?)
- Der Hl. Gregor befreit die Seelen aus dem Fegefeuer
, Sant’Alessandro della Croce, Bergamo
- Verzuckung der Hl. Therese
, San Girolamo degli Scalzi,
Vicenza
, 1727
[11]
- Vorlage zu Leopoldo dal Pozzos Mosaik
Uberfuhrung des Leichnams des Hl. Markus
uber dem vierten Portal von
San Marco
, Venedig, 1727
[2]
- Moses lasst Wasser aus dem Felsen hervorsprudeln
, heute Gallerie dell’Accademia, Venedig (urspr. fur SS. Cosma e Damiano auf der Giudecca), 1729
- Martyrium des Hl. Mauritius
und
Der Hl. Ludwig von Frankreich mit der Dornenkrone
, Basilica di
Superga
,
Turin
, 1729.
[2]
- Venus und Adonis
, Privatsammlung, Venedig (urspr. fur Marschall von der Schulenburg)
- Diana und Endymion
, Aufenthalt unbekannt (urspr. fur Marschall von der Schulenburg)
- Bacchanal zu Ehren von Pan
, einst bei Antiquitatenhandler Frezzati, Venedig (urspr. fur Marschall von der Schulenburg)
- Fest des Silen
, einst bei Antiquitatenhandler Frezzati, Venedig (urspr. fur Marschall von der Schulenburg)
- Hl. Michael
,
Dulwich College Picture Gallery
, London (urspr. fur Marschall von der Schulenburg)
- Der Hl. Franziskus von Paola erweckt ein totes Kind zum Leben
und
Die Auffindung des Kreuzes durch die hl. Helena
, Kirche
San Rocco
, Venedig, 1732?34
- Esther vor Ahasver
,
National Gallery
, London, um 1733?34
[11]
- Himmelfahrt Mariae
, Hauptaltar der
Karlskirche
in Wien, 1734
Sammlungen von Zeichnungen:
- Album dei disegni di Sebastiano Ricci
(134 Zeichnungen), Gabinetto dei Disegni, Gallerie dell’Accademia, Venedig
- Album mit 211 Zeichnungen in der Royal Collection,
Windsor Castle
, England.
[2]
- 1825 in
Nurnberg
:
Christus heilet den Gichtbruchigen; ob eine himmlische Glorie.
[14]
- Chiara Lo Giudice:
Ricci, Sebastiano
. In:
Allgemeines Kunstlerlexikon
. Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker
(AKL). Band 98, de Gruyter, Berlin 2018,
ISBN 978-3-11-023263-9
, S. 404?406.
- Sebastiano Ricci
, Artikel in:
Lexikon der Kunst
, Band 10, Karl Muller Verlag, Erlangen 1994, S. 68.
- William Barcham:
Das venezianische Rokoko ? Tiepolo und das 18. Jahrhundert
, in:
Venedig ? Kunst und Architektur
, Band II, Konemann, S. 640?691, zu Ricci besonders: S. 640, 652?653, 657?658, 662?664.
- Elfriede Iby, Alexander Koller:
Schonbrunn
, Verlag Christian Brandstatter, Wien, 2000, S. 68.
- Raffaella Poltronieri:
Ricci, Sebastiano.
In: Raffaele Romanelli (Hrsg.):
Dizionario Biografico degli Italiani
(DBI). Band 87:
Renzi?Robortello.
Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2016.
- Aldo Rizzi:
Sebastiano Ricci disegnatore
. Electa, Mailand 1975.
- Aldo Rizzi:
Sebastiano Ricci
. Electa, Mailand 1989.
- Frances Vivian:
Die Sammlung des Consul Smith: Meisterwerke italienischer Zeichnung aus der Royal Library, Windsor Castle. Von Raffael bis Canaletto
. Hirmer, Munchen 1989,
ISBN 3-7774-5120-7
.
- ↑
Siehe Moretti:
Sebastiano Ricci. 1659-1734
, 2012, S. 71. Ebenso der Taufeintrag (in: Joachim von Derschau, 1922, S. 168). Hier nach Raffaella Poltronieri:
Ricci (Rizzi), Sebastiano
, in:
Dizionario Biografico degli Italiani
, Volume 87 (2016), online auf
Treccani
(Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
m
n
o
p
q
r
s
t
u
v
w
x
y
z
aa
ab
ac
ad
ae
af
ag
ah
ai
aj
ak
al
am
Raffaella Poltronieri:
Sebastiano Ricci.
In:
Dizionario Biografico degli Italiani
(DBI).
- ↑
Dies berichtete zuerst Tommaso Temanza (1738, 1963, S. 87); Lino Moretti (in: Sebastiano Ricci. 1659?1734, 2012, S. 72) wies darauf hin, dass Sebastiano ?die Witwe seines Meisters“ finanziell unterstutzte, und dass es sich dabei anscheinend um Mazzonis Frau handelte. Siehe: Raffaella Poltronieri:
Ricci (Rizzi), Sebastiano
, in:
Dizionario Biografico degli Italiani
, Volume 87 (2016), online auf
Treccani
(Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
A. Matteoli:
Le vite di artisti del secolo XVII e XVIII di Giovanni Camillo Sagrestani
, in:
Commentarii, XXII
(1971), S. 187?240. Hier nach: Raffaella Poltronieri:
Ricci (Rizzi), Sebastiano
, in:
Dizionario Biografico degli Italiani
, Volume 87 (2016), online auf
Treccani
(Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
Das meint zumindest: Moretti: Sebastiano Ricci. 1659?1734, 2012. Hier nach: Raffaella Poltronieri:
Ricci (Rizzi), Sebastiano
, in:
Dizionario Biografico degli Italiani
, Volume 87 (2016), online auf
Treccani
- ↑
Diener der Familie oder zur Familie gehoriger Diener
- ↑
a
b
Elfriede Iby, Alexander Koller:
Schonbrunn
, Verlag Christian Brandstatter, Wien, 2000, S. 68
- ↑
a
b
c
Sebastiano Ricci
, auf der Website der
Royal Academy of Arts
, London, Großbritannien (englisch; Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
a
b
Sebastiano Ricci
, auf der Website der
National Gallery of Art
, Washington, USA (englisch; Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
a
b
Sebastiano Ricci
, auf der Website des
J. Paul Getty Museum
(englisch; Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
a
b
c
Sebastiano Ricci
, in:
Lexikon der Kunst
, Band 10, Karl Muller Verlag, Erlangen 1994, S. 68
- ↑
William Barcham:
Das venezianische Rokoko ? Tiepolo und das 18. Jahrhundert
, in:
Venedig ? Kunst und Architektur
, Band II, Konemann, S. 640?691; zu Ricci besonders: S. 640, 652?653, 657?658, 662?664
- ↑
Wenn nicht anders angegeben, folgt die Liste Raffaella Poltronieri:
Ricci (Rizzi), Sebastiano
, in:
Dizionario Biografico degli Italiani
, Volume 87 (2016), online auf
Treccani
(Abruf am 8. Januar 2020)
- ↑
VERZEICHNISS UBER DAS v.DERSCHAUISCHE Kunstkabinett zu NURNBERG….
Nurnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer., 1825., 250 S.,
Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online
, S. 22