Q

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Qq

Q bzw. q (gesprochen: in Deutschland und in der Schweiz [ kuː ]; in Osterreich im Allgemeinen [ kveː ], in der Mathematik [ kuː ]) ist der 16. Buchstabe des klassischen und der 17. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets . Er bezeichnet einen Konsonanten . In den meisten Sprachen kommt das Q ? von Eigennamen abgesehen ? nur im Digraphen QU vor, im Deutschen hat diese Buchstabenverbindung den Lautwert / kv /. Der Buchstabe Q hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Haufigkeit von 0,02 % und ist somit der seltenste Buchstabe in deutschen Texten.

Der ?Schwanz“ oder ?Schweif“ des Buchstabens Q wird fachsprachlich Cauda genannt.

Buchstabe Q im Fingeralphabet

Das Fingeralphabet fur Gehorlose bzw. Schwerhorige stellt den Buchstaben Q dar, indem der Zeigefinger und Daumen nach unten zeigen und die restlichen Finger auf der Handflache ruhen.

Protosinaitisches Qof-Symbol (?) Phönizisches Qoph Frühgriechisches Qoppa Etruskisches Q Lateinisches Q
Protokanaanaisches Qoph-Symbol
(rekonstruiert)
Phonizisches Qoph Fruhgriechisches Qoppa Etruskisches Q Lateinisches Q

Ob der Buchstabe bereits in der protosinaitischen Schrift auftauchte, ist umstritten. Wenn das der Fall ist, so ist die Fruhform des Qs wohl ein Symbol, das wie eine 8 aussieht. Der fruheste mit Sicherheit identifizierte Vorlaufer ist der Buchstabe Qoph im phonizischen Alphabet . Dieser Buchstabe hat bereits starke Ahnlichkeiten mit dem lateinischen Q. Als Begrundung fur das Aussehen des Qophs gibt es zwei Theorien: Basierend auf dem akrophonischen Prinzip konnte der Buchstabe seinem Namen ( qoph bedeutet ?Affe“) nach die Ruckenansicht eines Affen darstellen, der Strich dessen Schwanz. Eine andere Moglichkeit ware, dass das Symbol einen menschlichen Kopf mit Hals darstellt. Bei den Phoniziern hatte Kof den Lautwert /q/ fur den stimmlosen uvularen Plosiv . Die Lautung des [q] entspricht einem k, das im Rachen (am Zapfchen, der Uvula ) ausgesprochen wird.

Die Griechen ubernahmen den Buchstaben als Qoppa in ihr Alphabet und veranderten ihn so, dass die vertikale Linie nicht mehr durchgezogen wurde. Da Griechisch den Laut /q/ nicht enthielt, benutzten sie das Qoppa fur den /k/-Laut vor den Hintervokalen /o/ und /u/, wahrend sie /k/ vor den ubrigen Vokalen mit Kappa schrieben. Weil sich zwei Buchstaben fur ein Phonem als redundant erwiesen, wurde das Qoppa fruh abgeschafft und blieb nur noch als Zahlzeichen fur 90 in Gebrauch.

Als die Etrusker das griechische Alphabet ubernahmen, war das Qoppa noch in Gebrauch und wurde so auch in das altitalische Alphabet ubernommen. Der Buchstabe V konnte bei den Etruskern sowohl den Lautwert / β / als auch / u / haben, und die etruskische Sprache enthielt beide Lautfolgen /kβ/ und /ku/. Um dazwischen unterscheiden zu konnen, verwendeten die Etrusker entsprechend der griechischen Praxis den Buchstaben Q um /k/ vor /u/ wiederzugeben (ein /o/ gab es im Etruskischen nicht). Neben dem K , das vor /a/ verwendet wurde, und dem aus dem griechischen Gamma hervorgegangenen C (das Etruskische kannte keine stimmhaften Konsonanten), das vor /e/ und /i/ verwendet wurde, hatte das Etruskische also auch einen dritten Buchstaben mit dem Lautwert /k/.

Uber die etruskische Vermittlung gelangte das Q auch in das lateinische Alphabet, lediglich der untere Strich wanderte mit der Zeit nach rechts. Anfangs folgte man der etruskischen Praxis und schrieb z. B. PEQUNIA fur pecunia (?Geld“). Spater ging man dazu uber, das /k/ nur noch mit C zu schreiben. Das Q behielt man aber in der Buchstabenkombination <QV> (= <QU>) bei, um den Laut [ k? ] schreiben zu konnen. Dieser war aus dem urindogermanischen Labiovelar hervorgegangen und stellte im Lateinischen nicht einfach eine Verbindung aus [k] und [w], sondern ein eigenstandiges Phonem dar. Wie sich unter anderem aus den metrischen Regeln der Dichtung ergibt, wurde das [ k? ] auch als eigenstandiger Laut aufgefasst. Deshalb war es auch folgerichtig, fur ihn eine spezielle Schreibweise zu verwenden. So konnte qui [ k?iː ] (?wer“) von cui [ ?kui ] (?wem“) unterschieden werden.

In vielen Sprachen, die mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden, ist aus historischen Grunden das Graphem <QU> fur <KV> oder <KW> erhalten geblieben, obwohl es in diesen Sprachen kein eigenstandiges Phonem darstellt. Im Deutschen wird der Digraph <QU> als [ kv ], in vielen anderen Sprachen, etwa dem Englischen als [ kw ] ausgesprochen. In einigen romanischen Sprachen ( Franzosisch , Spanisch , Portugiesisch ) verwendet man <QU> fur den /k/-Laut vor den Vordervokalen /e/ oder /i/ (Beispiel: Quebec ).

In verschiedenen Sprachen kann das Q auch ohne nachfolgendes U vorkommen. In der Orthografie des Albanischen steht das Q seit 1908 fur den stimmlosen palatalen Plosiv [ c ]. In der fur das Chinesische verwendeten Pinyin -Umschrift steht das Q fur die Affrikate [ t?? ]. Im internationalen phonetischen Alphabet (IPA) bezeichnet das Graphem in Anlehnung an das Qoph der Phonizier den stimmlosen uvularen Plosiv [ q ]. In einigen modernen Alphabeten außereuropaischer Sprachen wird der Buchstabe Q fur diesen Laut verwendet, so im Quechua , Aymara , Quiche und Gronlandischen ( Kalaallisut ). Bei der Transkription des Arabischen wird das arabische Q?f , das ebenfalls auf das phonizische Qoph zuruckgeht und denselben Lautwert hat, bisweilen mit Q wiedergegeben (z. B. ? Qalam “). Im Somali bezeichnet Q den stimmhaften uvularen Plosiv , im Maltesischen einen Glottisschlag . In einigen Sprachen des sudlichen Afrika (z. B. Zulu und Xhosa ) reprasentiert ein Q einen Klicklaut .

Ein nach links gekipptes Q (?) (ROTATED CAPITAL Q) ist im Unicode -Zeichensatz Version 3.0.0 vom September 1999 unter U+213a enthalten.

Ein spiegelbildliches Q (?) (TELEPHONE RECORDER) ist bereits in Unicode 1.0.0 unter U+2315 enthalten und symbolisiert ? etwa in alten Telefonbuchern ? einen Anrufbeantworter .

?Die schon im (frankisch-)ahd. auftretende schreibung qu ist dem lateinischen alphabet entnommen (q ist kein deutscher buchstabe. …) und entspricht dem goth. doppelconsonanten kv d. i. kw (wofur Vulfila ein einfaches, in der transscription gewohnlich mit q wiedergegebenes schriftzeichen hat, ahnlich wie fur das dem lat. qu etymologisch entsprechende hv), das sich im ahd. regelrecht zu chw (chuu, chu, qhu, quh, qu, …) verschiebt, im mhd. und nhd. aber vollstandig auf die stufe der ersten lautverschiebung zuruckkehrt, denn qu lautet wie (goth.) kw, welche schreibung sich neben qu bis ins 17. jahrh. erhalten hat …“

  • ? , der arabische Buchstabe Q?f
  • ? , der hebraische Buchstabe Koph

Literatur und Film

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Beantwortung einer Leserfrage. In: Der Sprachdienst 4, 2014, Seite 168?169. Der kurze Artikel behandelt die Geschichte des q vom phonizischen Qoph uber das Griechische, Etruskische und Lateinische bis zum Deutschen.
  • Q ist ein Wesen, das im Star-Trek-Universum einer gleichnamigen, omnipotenten Spezies angehort.
  • Q ist die fur die Ausrustung von Agenten zustandige Person des MI6 in James-Bond-Filmen, abgekurzt von ?Quartermaster“.
Commons : Q  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Q  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: q  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen