Dieser Artikel behandelt vor allem Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens Q. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter
Q (Begriffsklarung)
.
Qq
Q
bzw.
q
(gesprochen: in Deutschland und in der Schweiz [
kuː
]; in
Osterreich
im Allgemeinen [
kveː
], in der Mathematik [
kuː
]) ist der 16.
Buchstabe
des
klassischen
und der 17. Buchstabe des
modernen lateinischen Alphabets
. Er bezeichnet einen
Konsonanten
. In den meisten Sprachen kommt das Q ? von Eigennamen abgesehen ? nur im
Digraphen
QU vor, im
Deutschen
hat diese Buchstabenverbindung den Lautwert /
kv
/. Der Buchstabe Q hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Haufigkeit von 0,02 % und ist somit der
seltenste
Buchstabe in deutschen Texten.
Der ?Schwanz“ oder ?Schweif“ des Buchstabens Q wird fachsprachlich
Cauda
genannt.
Das
Fingeralphabet
fur
Gehorlose
bzw.
Schwerhorige
stellt den Buchstaben
Q
dar, indem der
Zeigefinger
und
Daumen
nach unten zeigen und die restlichen Finger auf der Handflache ruhen.
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Protokanaanaisches Qoph-Symbol
(rekonstruiert)
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Phonizisches Qoph
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Fruhgriechisches Qoppa
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Etruskisches Q
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Lateinisches Q
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Ob der Buchstabe bereits in der
protosinaitischen Schrift
auftauchte, ist umstritten. Wenn das der Fall ist, so ist die Fruhform des Qs wohl ein Symbol, das wie eine 8 aussieht. Der fruheste mit Sicherheit identifizierte Vorlaufer ist der Buchstabe
Qoph
im
phonizischen Alphabet
. Dieser Buchstabe hat bereits starke Ahnlichkeiten mit dem lateinischen Q. Als Begrundung fur das Aussehen des Qophs gibt es zwei Theorien: Basierend auf dem
akrophonischen Prinzip
konnte der Buchstabe seinem Namen (
qoph
bedeutet ?Affe“) nach die Ruckenansicht eines Affen darstellen, der Strich dessen Schwanz. Eine andere Moglichkeit ware, dass das Symbol einen menschlichen Kopf mit Hals darstellt. Bei den Phoniziern hatte Kof den Lautwert /q/ fur den
stimmlosen uvularen Plosiv
. Die Lautung des [q] entspricht einem k, das im Rachen (am Zapfchen, der
Uvula
) ausgesprochen wird.
Die Griechen ubernahmen den Buchstaben als
Qoppa
in ihr
Alphabet
und veranderten ihn so, dass die vertikale Linie nicht mehr durchgezogen wurde. Da Griechisch den Laut /q/ nicht enthielt, benutzten sie das Qoppa fur den /k/-Laut vor den Hintervokalen /o/ und /u/, wahrend sie /k/ vor den ubrigen Vokalen mit
Kappa
schrieben. Weil sich zwei Buchstaben fur ein
Phonem
als redundant erwiesen, wurde das Qoppa fruh abgeschafft und blieb nur noch als
Zahlzeichen
fur 90 in Gebrauch.
Als die
Etrusker
das griechische Alphabet ubernahmen, war das Qoppa noch in Gebrauch und wurde so auch in das
altitalische Alphabet
ubernommen. Der Buchstabe
V
konnte bei den Etruskern sowohl den Lautwert /
β
/ als auch /
u
/ haben, und die
etruskische Sprache
enthielt beide Lautfolgen /kβ/ und /ku/. Um dazwischen unterscheiden zu konnen, verwendeten die Etrusker entsprechend der griechischen Praxis den Buchstaben Q um /k/ vor /u/ wiederzugeben (ein /o/ gab es im
Etruskischen
nicht). Neben dem
K
, das vor /a/ verwendet wurde, und dem aus dem griechischen
Gamma
hervorgegangenen
C
(das Etruskische kannte keine
stimmhaften
Konsonanten), das vor /e/ und /i/ verwendet wurde, hatte das Etruskische also auch einen dritten Buchstaben mit dem Lautwert /k/.
Uber die etruskische Vermittlung gelangte das Q auch in das lateinische Alphabet, lediglich der untere Strich wanderte mit der Zeit nach rechts. Anfangs folgte man der etruskischen Praxis und schrieb z. B.
PEQUNIA
fur
pecunia
(?Geld“). Spater ging man dazu uber, das /k/ nur noch mit C zu schreiben. Das Q behielt man aber in der Buchstabenkombination <QV> (= <QU>) bei, um den Laut [
k?
] schreiben zu konnen. Dieser war aus dem
urindogermanischen
Labiovelar
hervorgegangen und stellte im
Lateinischen
nicht einfach eine Verbindung aus [k] und [w], sondern ein eigenstandiges
Phonem
dar. Wie sich unter anderem aus den
metrischen
Regeln der Dichtung ergibt, wurde das [
k?
] auch als eigenstandiger Laut aufgefasst. Deshalb war es auch folgerichtig, fur ihn eine spezielle Schreibweise zu verwenden. So konnte
qui
[
k?iː
] (?wer“) von
cui
[
?kui
] (?wem“) unterschieden werden.
In vielen Sprachen, die mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden, ist aus historischen Grunden das
Graphem
<QU> fur <KV> oder <KW> erhalten geblieben, obwohl es in diesen Sprachen kein eigenstandiges Phonem darstellt. Im Deutschen wird der
Digraph
<QU> als [
kv
], in vielen anderen Sprachen, etwa dem
Englischen
als [
kw
] ausgesprochen. In einigen
romanischen Sprachen
(
Franzosisch
,
Spanisch
,
Portugiesisch
) verwendet man <QU> fur den /k/-Laut vor den Vordervokalen /e/ oder /i/ (Beispiel:
Quebec
).
In verschiedenen Sprachen kann das Q auch ohne nachfolgendes U vorkommen. In der Orthografie des
Albanischen
steht das Q seit 1908 fur den
stimmlosen palatalen Plosiv
[
c
]. In der fur das
Chinesische
verwendeten
Pinyin
-Umschrift steht das Q fur die
Affrikate
[
t??
].
Im
internationalen phonetischen Alphabet
(IPA) bezeichnet das Graphem in Anlehnung an das Qoph der Phonizier den
stimmlosen uvularen Plosiv
[
q
]. In einigen modernen Alphabeten außereuropaischer Sprachen wird der Buchstabe Q fur diesen Laut verwendet, so im
Quechua
,
Aymara
,
Quiche
und Gronlandischen (
Kalaallisut
). Bei der Transkription des
Arabischen
wird das arabische
Q?f
, das ebenfalls auf das phonizische Qoph zuruckgeht und denselben Lautwert hat, bisweilen mit Q wiedergegeben (z. B. ?
Qalam
“). Im
Somali
bezeichnet Q den
stimmhaften uvularen Plosiv
, im
Maltesischen
einen
Glottisschlag
. In einigen Sprachen des sudlichen Afrika (z. B.
Zulu
und
Xhosa
) reprasentiert ein Q einen
Klicklaut
.
Ein nach links gekipptes Q (?) (ROTATED CAPITAL Q) ist im
Unicode
-Zeichensatz Version 3.0.0 vom September 1999 unter U+213a enthalten.
Ein spiegelbildliches Q (?) (TELEPHONE RECORDER) ist bereits in Unicode 1.0.0 unter U+2315 enthalten und symbolisiert ? etwa in alten Telefonbuchern ? einen
Anrufbeantworter
.
?Die schon im (frankisch-)ahd. auftretende schreibung qu ist dem lateinischen alphabet entnommen (q ist kein deutscher buchstabe. …) und entspricht dem goth. doppelconsonanten kv d. i. kw (wofur Vulfila ein einfaches, in der transscription gewohnlich mit q wiedergegebenes schriftzeichen hat, ahnlich wie fur das dem lat. qu etymologisch entsprechende hv), das sich im ahd. regelrecht zu chw (chuu, chu, qhu, quh, qu, …) verschiebt, im mhd. und nhd. aber vollstandig auf die stufe der ersten lautverschiebung zuruckkehrt, denn qu lautet wie (goth.) kw, welche schreibung sich neben qu bis ins 17. jahrh. erhalten hat …“
- ?
, der arabische Buchstabe
Q?f
- ?
, der hebraische Buchstabe
Koph
- Beantwortung einer Leserfrage. In:
Der Sprachdienst
4, 2014, Seite 168?169. Der kurze Artikel behandelt die Geschichte des
q
vom phonizischen Qoph uber das Griechische, Etruskische und Lateinische bis zum Deutschen.
- Q ist ein Wesen, das im Star-Trek-Universum einer gleichnamigen, omnipotenten Spezies angehort.
- Q ist die fur die Ausrustung von Agenten zustandige Person des MI6 in James-Bond-Filmen, abgekurzt von ?Quartermaster“.
Commons
: Q
? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Q
? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: q
? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Lateinisches Grundalphabet
Vom lateinischen
Q
abgeleitete Buchstaben