Prasident der Italienischen Republik

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Prasident der Italienischen Republik
Presidente della Repubblica
Standarte des Prasidenten
Amtierend
Sergio Mattarella
seit dem 3. Februar 2015
Anrede Presidente (informell)
Eccellenza (im diplomatischen Schriftverkehr)
Amtssitz Quirinalspalast
Amtszeit 7 Jahre
(Wiederwahl unmittelbar und in unbeschrankter Anzahl moglich)
Stellvertreter Prasident des
Italienischen Senats
Letzte Wahl 29. Januar 2022
Ernennung durch Parlament
Schaffung des Amtes 1. Januar 1948
Erster Amtsinhaber Enrico De Nicola
Website www.quirinale.it
Der Quirinalspalast, die offizielle Residenz des italienischen Staatspräsidenten

Der Prasident der Republik ( italienisch Presidente della Repubblica ) ist das Staatsoberhaupt der Italienischen Republik . Im Deutschen wird er meist kurz als Staatsprasident bezeichnet. Er wird vom Parlament und von Vertretern der Regionen fur eine Amtszeit von sieben Jahren gewahlt.

Die Rolle des Prasidenten der Republik wird in den Artikeln 82 bis 91 der Verfassung der Republik beschrieben. Er bildet neben dem Parlament, der Regierung und dem Verfassungsgericht eines der obersten Verfassungsorgane . Er gehort dabei keiner der drei Staatsgewalten an, sondern verkorpert als Gewalt sui generis und als Organ super partes die Einheit der Republik; er uberwache und sichere das korrekte Zusammenwirken der Verfassungsorgane im Rahmen der Gewaltenteilung . In der protokollarischen Rangordnung steht er vor den Prasidenten der beiden Parlamentskammern an erster Stelle. Politisch weit bedeutender ist jedoch der Ministerprasident als Regierungschef .

Der Amtssitz des Staatsprasidenten ist der Quirinalspalast in Rom . Amtierender Prasident der Italienischen Republik ist Sergio Mattarella .

Historischer Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Ende des Faschismus und des Zweiten Weltkriegs fand in Italien am 2. und 3. Juni 1946 ein Referendum uber die Staatsform sowie die Wahl zu einer Verfassunggebenden Versammlung statt. Eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten sprach sich fur die Republik und damit gegen die bisherige Monarchie aus. Der letzte Konig von Italien , Umberto II. , musste mit seiner Familie das Land verlassen. Bis zum Jahr 2002 mussten seine Nachkommen im Exil bleiben. Das Konigshaus Savoyen verlor auch große Teile seines Eigentums an die neue Republik.

Ministerprasident Alcide De Gasperi ubernahm im Juni 1946 kurzfristig die Aufgaben eines Staatsoberhaupts, bis die Verfassunggebende Versammlung Ende des Monats Enrico De Nicola zum vorlaufigen Staatsoberhaupt wahlte. Bis Dezember 1947 erarbeitete die Versammlung eine neue Verfassung , die am 1. Januar 1948 in Kraft trat. Diese sah einen Prasidenten vor, welcher, wie in anderen Systemen der parlamentarischen Demokratie, eine Art Konigsersatz bildet.

Auf dieser Grundlage wurde am 18. April 1948 das erste Parlament der Italienischen Republik gewahlt, das dann am 11. Mai 1948 den von der Verfassung vorgesehenen Prasidenten der Republik wahlte. Enrico De Nicola wurde am 1. Januar 1948 auf Grund einer Ubergangsbestimmung der Verfassung erster Staatsprasident und blieb es bis zu den Wahlen im Mai 1948. Die meisten seiner Nachfolger blieben jeweils sieben Jahre (eine volle Amtszeit) im Amt.

Aufgaben und Befugnisse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Rolle des Prasidenten wird in der Verfassung nicht abschließend geregelt. Er hat umfassende Aufgaben und Befugnisse sowohl gegenuber der Exekutive als auch der Legislative und Judikative . Jedoch wird die beschrankte tagespolitische Rolle, die dem Staatsoberhaupt in den parlamentarischen Demokratien zukommt, durch die weitgehend symbolischen Aufgaben offensichtlich; dort, wo der Prasident theoretisch machtige Befugnisse hatte, ist meistens eine vorherige Autorisierung durch das Parlament oder eine ministerielle Gegenzeichnung erforderlich.

Der Staatsprasident verleiht die Auszeichnungen der Italienischen Republik. Er ist Großmeister bzw. Chef des Verdienstordens der Italienischen Republik , des Militarordens von Italien , des Arbeitsverdienstordens , des Ordens des Sterns von Italien und des Vittorio-Veneto-Ordens .

Staatsoberhaupt und Außenpolitik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staatsprasident ist das Symbol der Einheit der Republik, die er als Staatsoberhaupt auch im internationalen Verkehr vertritt. Er empfangt Vertreter auslandischer Staaten; samtliche internationalen Vertrage sind von ihm zu genehmigen und zu verkunden, sofern er vom Parlament dazu ermachtigt wurde.

Der Staatsprasident ist Vorsitzender des Obersten Verteidigungsrates und Oberbefehlshaber der Streitkrafte . Solange keine unmittelbare außere oder innere Bedrohung fur den Bestand der Republik und ihre Verfassungsordnung besteht, ist der Oberbefehl reprasentativer Natur. In der Verfassungswirklichkeit legen Parlament und Regierung die verteidigungspolitischen Richtlinien fest. Der Staatsprasident erklart den vom Parlament beschlossenen Kriegszustand.

Regierungsbildung und -krise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staatsprasident ernennt den Ministerprasidenten und auf dessen Vorschlag die Minister . Der Staatsprasident ist bei der Ernennung des Ministerprasidenten rein verfassungsrechtlich an keinerlei Vorgabe gebunden. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich allerdings Verfassungsgewohnheitsrecht eingeburgert, was den Prasidenten dazu zwingt, die Mehrheitsverhaltnisse im Parlament zu berucksichtigen, da die Regierung vom Vertrauen beider Parlamentskammern abhangig ist. Die Richtlinien der Politik bestimmt die Regierung, die Rolle des Staatsprasidenten liegt außerhalb der Tagespolitik.

Der Staatsprasident nimmt Eidesleistungen und eventuelle Rucktritte von Kabinettsmitgliedern entgegen. In den Fallen, in denen dies vorgesehen ist, ernennt er hohere Beamte und Offiziere .

Gegenuber den Kammern [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Prasident kann das Parlament (eine Kammer oder beide) auflosen und vorgezogene Neuwahlen ansetzen. Dies geschieht in der Regel nur, wenn das Parlament seinen verfassungsmaßigen Aufgaben nicht nachkommen kann oder die Regierungsbildung scheitert. Er darf diese Befugnis in den letzten sechs Monaten seines Mandats nicht ausuben, es sei denn, sie stimmen mit den letzten sechs Monaten der Legislaturperiode des Parlaments zur Ganze oder zum Teil uberein. [1] Er hat das Recht, funf Senatoren auf Lebenszeit zu ernennen. Was dies konkret bedeutet, also funf Ernennungen pro Amtszeit oder funf Senatoren insgesamt, ist in der Rechtslehre umstritten. In der Praxis wurde dies von verschiedenen Prasidenten unterschiedlich gehandhabt.

Der Prasident fertigt durch seine Unterschrift vom Parlament verabschiedete Gesetze sowie von der Regierung erlassene Akte mit Gesetzeskraft (letztere sind zuerst vom Prasidenten des Ministerrates gegengezeichnet) aus und lasst sie verkunden. Bei Gesetzen hat er jeweils ein einmaliges suspensives Vetorecht . Wenn das Parlament ein zuruckgewiesenes Gesetz erneut verabschiedet, muss er es unterzeichnen. [2] Er kann Botschaften an die Parlamentskammern richten.

In den von der Verfassung vorgesehenen Fallen ordnet der Prasident die Durchfuhrung von Volksentscheiden oder Volksbefragungen an, sofern zuvor das Verfassungsgericht uber die Zulassigkeit des Themas und das Kassationsgericht uber die Erfullung der Voraussetzungen (Gultigkeit und Zahl der gesammelten Unterschriften) entschieden hat.

Jeder Prasident der Republik hat nach Beendigung seiner Amtszeit Anrecht auf einen Senatorenposten auf Lebenszeit, kann auf diesen aber verzichten.

Straf- und Verwaltungsrecht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dem Prasidenten steht das Begnadigungsrecht zu.

Gerichtsbarkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staatsprasident ernennt funf von 15 Verfassungsrichtern. Er ist Vorsitzender des Obersten Rates der Gerichtsbarkeit , des Selbstverwaltungsorganes der Richter und Staatsanwalte der ordentlichen Gerichtsbarkeit .

Rechtliche Stellung des Prasidenten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Amt des Prasidenten ist mit jedwedem anderen Amt inkompatibel, sei es bezahlt oder unbezahlt. Der Prasident genießt fur alle in der Ausubung seines Amtes vorgenommenen Handlungen Immunitat . Dies gilt jedoch nicht fur Hochverrat oder Verfassungsbruch . In beiden Fallen wird er vom Parlament in gemeinsamer Sitzung unter Anklage gestellt. Beide Parlamentskammern konnen dann mit der absoluten Mehrheit ihrer Mitglieder eine Anklage vor dem Verfassungsgericht beschließen.

Rechtsakte des Staatsprasidenten bedurfen meist der Gegenzeichnung des Ministerprasidenten oder eines Ministers. Dadurch ubernehmen Regierungsmitglieder die Verantwortung fur Maßnahmen des Staatsprasidenten.

Wahl, Amtseid und Amtsantritt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sergio Mattarellas Vereidigung fur die zweite Amtszeit, Palazzo Montecitorio, 3. Februar 2022

Der Staatsprasident wird von den beiden in gemeinsamer Sitzung zusammentretenden Parlamentskammern ( parlamento in seduta comune , bestehend aus Abgeordnetenkammer sowie Senat ) und Vertretern der 20  Regionen gewahlt: Drei pro Region, mit Ausnahme des Aostatals , das nur einen Vertreter entsenden darf. Die Wahl des Prasidenten findet durch geheime Abstimmung mit Zweidrittelmehrheit der Versammlung statt. Nach dem dritten Wahlgang genugt die absolute Mehrheit. Wahlbar in dieses Amt sind alle italienischen Staatsburger, die das funfzigste Lebensjahr vollendet haben und im vollen Besitz ihrer burgerlichen und politischen Rechte sind. Die regulare Amtszeit des Prasidenten betragt sieben Jahre. Die Verfassung enthalt keine ausdruckliche Beschrankung der Wiederwahlbarkeit des Amtsinhabers fur eine oder mehrere weiteren Amtszeiten.

Im 20. Jahrhundert kandidierte kein Staatsprasident fur eine zweite Amtszeit. Der erste wiedergewahlte Staatsprasident war Giorgio Napolitano : Er brach im April 2013 auf Verlangen der Parteien die republikanische Tradition der einmaligen Amtszeit, nachdem man sich im Parlament in vier Wahlgangen auf keinen Nachfolger einigen konnte. Nachdem Napolitano angekundigt hatte, nur so lange wie unbedingt notig weiter im Amt zu bleiben, trat er nach dem Ende der italienischen EU-Ratsprasidentschaft am 14. Januar 2015 vor Ablauf seiner 2. Amtszeit mit 89 Jahren zuruck. Am 29. Januar 2022 wurde sein Nachfolger Sergio Mattarella, der ebenfalls ursprunglich nicht wieder antreten wollte, fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt, nachdem in den vorangegangenen sieben Wahlgangen keiner der vorgeschlagenen Kandidaten die erforderliche Mehrheit auf sich vereinigen konnte und Mattarella von den meisten Parlamentsparteien zu einer erneuten Kandidatur gedrangt wurde. [3]

Der gewahlte Staatsprasident leistet vor den Abgeordneten, Senatoren und Vertretern der Regionen im Plenarsaal der Abgeordnetenkammer im Palazzo Montecitorio gemaß Artikel 91 der Verfassung folgenden Amtseid : ?Ich schwore, der Republik treu zu sein und ihre Verfassung loyal zu befolgen.“ (Giuro di essere fedele alla Repubblica e di osservarne lealmente la Costituzione) . Es folgen 21  Salutschusse , das Lauten der großen Glocke auf dem Palazzo Montecitorio und die Antrittsrede des Staatsprasidenten im Plenarsaal, der nur bei dieser Gelegenheit mit italienischen Flaggen dekoriert wird. Danach wird der Prasident zum Quirinalspalast gefahren, wo er formell die Amtsgeschafte ubernimmt. Auf dem Weg dorthin begrußt ihn der Burgermeister von Rom am Vittoriano , wo am Grab des unbekannten Soldaten eine Kranzniederlegung erfolgt. [4]

Vertretung und Ende der Amtszeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Befugnisse des Staatsprasidenten werden im Falle seiner Verhinderung vorubergehend vom Prasidenten des Senats ubernommen, der dann inoffiziell als Presidente supplente della Repubblica oder ? Supplierender Prasident der Republik“ bezeichnet wird. Bei dauernder Verhinderung, bei Rucktritt oder im Todesfall, tritt die Versammlung spatestens 15 Tage ab dem Zeitpunkt der Beendigung der Amtszeit zusammen, um einen neuen Prasidenten zu wahlen. Die Versammlung wird vom Prasidenten der Abgeordnetenkammer einberufen. Sind beide Parlamentskammern aufgelost worden oder fehlen weniger als drei Monate zum Ablauf der Wahlperiode, so gilt die fur diesen Fall vorgesehene Frist.

Ehemalige Staatsprasidenten (?Altprasidenten“) werden in Italien Presidente emerito della Repubblica oder ? Emeritierter Prasident der Republik“ genannt. Nach dem Ende ihrer Amtszeit sind die Staatsprasidenten von Rechts wegen Senatoren auf Lebenszeit , es sei denn sie verzichten darauf. Als Senatoren auf Lebenszeit steht ihnen ein Buro beim Sitz des Senatsprasidenten im Palazzo Giustiniani zu. Der amtierende Staatsprasident kann sich von den Altprasidenten beraten lassen. Dies geschieht in der Regel bei Regierungsbildungen.

Amtssitz und Amtsinsignien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Prasidenten Napolitano und Ciampi bei der Ubergabe des Gran Cordone (15. Mai 2006)

Die offizielle Residenz des Prasidenten befindet sich im Quirinalspalast in Rom . Zusatzlich stehen ihm ein Landgut in Castelporziano bei Rom und die Villa Rosebery bei Neapel zur Verfugung.

Die große Ordenskette (Gran Cordone) des Verdienstordens der Italienischen Republik ist eine Amtsinsignie des Staatsprasidenten. Sie ist im Allgemeinen nur bei der Amtsubergabe im Quirinalspalast zu sehen. Ansonsten tragt der Prasident meist die entsprechende Rosette am linken Revers der Anzugjacke.

Die Standarte des Prasidenten ist ein blaugerandertes Quadrat. Blau war die Farbe des Konigreichs Sardinien-Piemont , aus dem 1861 das Konigreich Italien hervorging. Die weitere Ausgestaltung in den Nationalfarben Italiens nimmt Bezug auf das napoleonische Italien von 1802 bis 1814. In der Mitte ist das Emblem der seit 1946 bestehenden Italienischen Republik zu sehen.

Die Altprasidenten fuhren eine ahnliche, etwas vereinfachte Standarte mit dem Monogramm RI (Repubblica Italiana) unter einer Mauerkrone . Ubernimmt der Prasident des Senats aus den genannten Grunden vorubergehend die Funktionen des Staatsprasidenten, so fuhrt auch der Senatsprasident eine Standarte, auf der das Emblem der Republik auf weißem Grund und blauem Rand zu sehen ist. [5]

Liste der Prasidenten (ab 1946) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

# Bild Name Wahlgang Amtsantritt Amtsaustritt Partei
1 Enrico De Nicola Enrico De Nicola 1 1 1. Juli 1946 12. Mai 1948 PLI
2 Luigi Einaudi Luigi Einaudi 4 12. Mai 1948 11. Mai 1955 PLI
3 Giovanni Gronchi Giovanni Gronchi 4 11. Mai 1955 11. Mai 1962 DC
4 Antonio Segni Antonio Segni 9 11. Mai 1962 6. Dezember 1964 2 DC
5 Giuseppe Saragat Giuseppe Saragat 21 29. Dezember 1964 29. Dezember 1971 PSDI
6 Giovanni Leone Giovanni Leone 23 29. Dezember 1971 15. Juni 1978 2 DC
7 Sandro Pertini Sandro Pertini 16 9. Juli 1978 29. Juni 1985 PSI
8 Francesco Cossiga Francesco Cossiga 1 3. Juli 1985 28. April 1992 DC
9 Oscar Luigi Scalfaro Oscar Luigi Scalfaro 16 28. Mai 1992 15. Mai 1999 DC / Parteilos
10 Carlo Azeglio Ciampi Carlo Azeglio Ciampi 1 18. Mai 1999 15. Mai 2006 Parteilos
11 Giorgio Napolitano Giorgio Napolitano 4 15. Mai 2006 22. April 2013 DS / Parteilos
6 22. April 2013 14. Januar 2015 2
12 Sergio Mattarella Sergio Mattarella 4 3. Februar 2015 3. Februar 2022 PD
8 3. Februar 2022 amtierend
1  
Provisorisches Staatsoberhaupt bis zum 31. Dezember 1947, danach erster Prasident der Italienischen Republik gemaß der I. Ubergangsbestimmung der italienischen Verfassung.
2  
Rucktritt.

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Reggimento Corazzieri , Leibgarde des Prasidenten der Italienischen Republik

Die Amtsbezuge des italienischen Staatsprasidenten belaufen sich auf rund 240.000 Euro im Jahr. Etwaige Pensionszahlungen werden angerechnet, konnen also nicht kumuliert werden. [6]

Im Quirinalspalast steht dem Prasidenten eine relativ kleine Privatwohnung zur Verfugung. Ansonsten dient der Palast dienstlichen Zwecken oder als Museum.

Der Staatsprasident hat mit den Corazzieri eine eigene Leibgarde , die auch den Schutz seines Amtssitzes ubernimmt und dort bei Empfangen mit militarischen Ehren mitwirkt. Bei feierlichen Anlassen eskortieren Corazzieri zu Pferde oder mit Motorradern die Staatskarosse des Prasidenten oder anderer Staatsoberhaupter, die zu einem Staatsbesuch in Italien sind.

Reisemittel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Staatsprasident Sergio Mattarella in einem gepanzerten Maserati Quattroporte VI (2019)
Lancia Flaminia presidenziale wahrend des Festa della Repubblica 2022

Fur dienstliche Zwecke stehen dem Staatsprasidenten verschiedene Reisemittel zur Verfugung. 1961 erhielt der Quirinal vier Lancia Flaminia 335 presidenziale - Landaulets , von denen zwei bei besonderen Anlassen wie dem Festa della Repubblica noch immer genutzt werden. [7] Fur diese Oldtimer und auch fur die modernen Sonderschutzfahrzeuge werden keine vom Standard abweichenden Kfz-Kennzeichen vergeben.

Die aktuellen Dienstfahrzeuge stammen in der Regel von Maserati und Lancia .

1948 ubernahm die Italienische Republik nach Umbauarbeiten den koniglichen Hofzug als Staatsprasidentenzug. Der von der Ferrovie dello Stato Italiane - Stiftung ( Fondazione FS Italiane ) unterhaltene Zug steht noch immer zur Verfugung, wurde aber von den Staatsprasidenten in den vergangenen Jahrzehnten kaum mehr genutzt. [8]

Der Staatsprasident kann bei dienstlichem Bedarf Boote der italienischen Marine oder von Sicherheitsbehorden nutzen. Die kleine Prasidentenyacht Argo wurde 2020 außer Dienst gestellt und nicht mehr ersetzt. [9]

Fur weitere Reisen stehen Flugzeuge und Hubschrauber des 31. Geschwaders der italienischen Luftwaffe bereit.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Prasident der Italienischen Republik  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Das sogenannte ?weiße Semester“ soll verhindern, dass der Prasident gegen Ende seiner Amtszeit durch Parlamentsauflosung und Neuwahlen versucht, Einfluss auf seine eventuelle Wiederwahl oder jedenfalls auf seine Nachfolge zu nehmen (Art. 88). Semestre bianco auf treccani.it .
  2. Die Verfassung raumt dem Prasidenten nicht explizit das Recht ein, von der Regierung erlassenen Gesetzesdekreten (die vom Parlament ratifiziert werden mussen) oder gesetzesvertretenden Dekreten (die auf einer vom Staatsprasidenten unterzeichneten Ermachtigung durch das Parlament beruhen) die Unterschrift zu verweigern. In wenigen Fallen wurde die Unterschrift verweigert, weil die Regierungserlasse gegen die Grundsatze der Verfassung und deren Geist verstießen. Nach einer Rechtsauffassung macht der Staatsprasident in diesen Fallen von seiner praventiven Prufungskompetenz bezuglich der Verfassungsmaßigkeit Gebrauch (vs. nachtragliche Prufung durch Verfassungsgericht).
    Antonino Spadaro: Puo il Presidente della Repubblica rifuitarsi di emanare un decreto-legge? Le “ragioni” di Napolitano.
  3. Sergio Mattarella als Prasident Italiens wiedergewahlt
  4. Details zum Ablauf auf ilfattoquotidiano.it , 3. Februar 2015.
  5. Standarten der italienischen Staatsoberhaupter seit 1861
  6. La Stampa, 17. Mai 2015
  7. Zwei gingen an Museen in Turin und Rom , die Existenz eines funften Fahrzeugs der Kleinserie ist umstritten. Corriere della Sera, 18. November 2014
  8. Er befindet sich in der Salonzug-Remise am Hauptbahnhof Rom-Termini ( ), wo unregelmaßig Besucherfuhrungen angeboten werden. Ein Salonwagen des Zuges befindet sich im Eisenbahnmuseum Pietrarsa bei Neapel. Alla scoperta del treno presidenziale. La Repubblica, 5. Juni 2019
  9. cittadellaspezia.com - Un pezzo di storia - Sara demolita la nave che ospitava i presidenti, 15. Februar 2020