Die
Pflugk
,
Pflug von Rab(en)stein
(auch
Pluoch
,
tschechisch
Pluh z Rab?tejna
, Plural
Pluhove
) sind ein bohmisches und sachsisches
Uradelsgeschlecht
, das mit
Ulricus Pluoch
im Jahr 1287 auf
Pluhowy Zdiar
im sudlichen
Bohmen
zuerst erscheint und um 1295 die Burg
Rab(en)stein an der Schnella
in Westbohmen erwarb.
In den 1330er Jahren erwarben Familienmitglieder Besitz auch in der
Markgrafschaft Meißen
, spater weiteren in Bohmen und
Kursachsen
. Die Pflugk sind gleichen Stammes und Wappens mit den bohmischen
Witanowsky von Wlczkowicz
. Der genaue genealogische Zusammenhang der einzelnen Familienlinien konnte jedoch nicht festgestellt werden. Die Aufnahme in den
Bohmischen Herrenstand
erfolgte in Prag 1528 fur Johann Pflug von Rabstein, Landeshauptmann und Hofmarschall im
Konigreich Bohmen
, und dessen Bruder.
Ende des 16. Jahrhunderts starb die Linie in Bohmen aus, nachdem sie zuvor ihre umfangreichen Besitzungen bereits weitgehend verloren hatte. Aus der bis heute bestehenden kursachsischen Linie wurde Karl Christian Freiherr von Pflugk am 7. April 1701 in den bohmischen Grafenstand erhoben.
[1]
Einer Familiensage nach soll das
Geschlecht
von der bohmischen Herrscherin
Libu?e
und deren Gemahl
P?emysl dem Pfluger
abstammen, den
mythischen
Grundern der
P?emysliden
-Dynastie, wegen der Erwahnung seiner Tatigkeit als ?Pfluger“ vor seiner Eheschließung.
Erstmals urkundlich erwahnt wird ein
Vladike
Ulricus Pluoch ?dictus aratrum“
(auf
Latein
:
?genannt der Pflug“
), der 1287 im Dienst des Adligen
Ulrich I. von Neuhaus
aus dem Haus der
Witigonen
stand und das in
Sudbohmen
gelegene
Pluh?v ??ar
besaß.
Pluh
ist das tschechische Wort fur Pflug, der Ortsname bedeutet
Pflugers Erfolg
. Das alttschechische
Zzar
entspricht dem deutschen Begriff
Pflugschar
, dem Arbeitsgerat der Landwirtschaft, das als Glucks- und Friedenszeichen gilt und im Wappenschild der Pflugk erscheint, die sich nach diesem Symbol benannten. Im heutigen Ortswappen von Pluh?v ??ar ist eine spatenformige Pflugschar aufgenommen, belegt mit einem Lindenast, beide dem Stammwappen der Pflugk entnommen.
Ulrich Pflug erwarb vermutlich um 1295 die Burg
Rab(en)stein an der Schnella
in Westbohmen.
[2]
Er hatte viele Nachkommen, darunter wahrscheinlich auch einen gleichnamigen Sohn Ulrich (Old?ich Pluh?v), der zuerst den Herren von Neuhaus diente und dann in den Dienst von Konig
Johann von Bohmen
ging, als dessen Kammerherr er zwanzig Jahre lang diente und dem er immer wieder Geld fur seine Feldzuge im Ausland beschaffen konnte. 1308 wird ein
Ulricus Pluoch
als Grunder der Pfarrkirche der
Heiligen Jungfrau Maria von den sieben Schmerzen
in Rabenstein erwahnt
[3]
, wobei nicht ganz klar ist, ob es sich um den Vater oder den Sohn handelt. Die Sohne Ulrichs II. gerieten in einen Streit mit
Karl IV.
, der ihnen jedoch verzieh. Sie erwarben Grundherrschaften in der Gegend um
Loket
(deutsch:
Elbogen
).
Die bohmische Linie teilte sich in die Zweige der ?Pfluge“ von ??ar
(Pluhove ze ??a?e)
, die bis 1437 auf dem Stammsitz saßen, und der Pflug von Rab(en)stein
(Pluhove z Rab?tejna)
, die bis 1509 auf Burg Rabenstein ansassig blieben. 1340?1346 war Ctibor Pflug von Rabenstein Provinzkommandeur der bohmischen Ballei des
Deutschen Ordens
.
1382 ist Hintzik I. Pflug von Rabenstein
Pfleger in S
tornstein. Seine Witwe,
Ameley Kagerin zum Stornstein
, ab 1410 in dritter Ehe verheiratet mit Hans (2) von Parsberg, erwarb um 1404 fur ihre Sohne erster Ehe,
Hintzik
II.
und
Hans Pflug
, außerdem die
Burg Schwarzenburg
bei
Rotz
und das
Schloss Waldmunchen
, die beide bis 1495 im Besitz der Pflug blieben. Stornstein mit
Neustadt an der Waldnaab
im
Nordgau
, der spateren
Oberpfalz
, blieb bis 1514 unter Pflug'scher Pflegschaft, als Pfandbesitz von der bohmischen Krone. Nach 1500 bis 1547 war auch die
Burg Konigswart
im
Egerland
im Besitz der Rabensteiner Linie.
Christoph Pflug von Rabenstein wurde 1509 wegen verschiedener Streitigkeiten mit der Familie
Schlik
und anderer Unruhen vor das Provinzgericht geladen. Er erschien nicht und wurde verurteilt, seinen Hals, seine Ehre und sein Eigentum zu verlieren. Konig
Vladislav II.
unternahm daraufhin eine Militarexpedition gegen ihn. Christoph bat um Gnade, verlor jedoch seine Guter, darunter den Stammsitz Rabenstein sowie die Pfandbesitze
Burg To?nik
,
Burg ?ebrak
und die Stadt
P?ibram
. Der Konig konfiszierte Rabenstein und uberließ es den Schlik als Pfand. Nominell hielten die Pflug zwar noch bis nach 1566 das Lehen, jedoch gelang es Joachim Pflug anschließend nicht mehr, sich wieder in den Besitz der Guter zu setzen.
Ende des 15. Jahrhunderts begann ein Hans Pflug von Rabenstein (auch Hanu? oder Jan genannt) im Kaiserwald
Slavkovsky les
mit dem
Zinnabbau
. Er erwarb Bergbaurechte in den Bergorten
Schlaggenwald
,
Schonfeld
und
Lauterbach
und nutzte den Profit, um 1495 die Herrschaft uber die Stadt
Petschau
zu erwerben, wo er die von den Hussiten niedergebrannte
Burg Be?ov
wieder aufbauen ließ. Er investierte außerdem in den Erzbergbau in
Sankt Joachimsthal
[4]
und erwarb auch die Pfandherrschaften
Ne?tiny
,
Tachov
und
Chodova Plana
, was ihn zu einem der reichsten Adligen Bohmens machte. Von 1533 bis zu seinem Tod 1537 war er Marschall und Oberster Kanzler des Konigreichs. Da er keine Kinder hatte, vermachte er sein großes Vermogen seinem Neffen Kaspar
(Ka?par Pluh z Rab?tejna)
, der die Eigenbesitze Petschau und Konigswart, die zahlreichen Pfandherrschaften, darunter auch Ko?ov und Poutnov, sowie die Bergwerke gut verwaltete. Im Zusammenhang mit dem
Schmalkaldischen Krieg
und dem protestantischen
Standeaufstand von 1546/47
, den er anfuhrte, verlor er jedoch seinen gesamten Besitz, als der bohmische Konig und spatere Kaiser
Ferdinand I.
nach der Niederschlagung des Aufstands diesen konfiszieren ließ. Kaspar Pflug musste auswandern. Ende des 16. Jahrhunderts starb die Familie in Bohmen aus.
1334 wurde Otto Pflugk mit dem Gut
Eythra
sudlich von
Leipzig
belehnt. Es blieb bei den Pflugks, bis es nach dem Ende des
Dreißigjahrigen Krieges
1649 wegen Uberschuldung versteigert werden musste.
Seit 1338/1384 gehorten Stadt und
Burg Strehla
an der
Elbe
als Lehen der
Naumburger Bischofe
den Pflugk; das Schloss und die ehemalige
Grundherrschaft
blieben bis zur Enteignung durch die
Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945
uber 600 Jahre im Besitz der Familie.
Ab 1349 traten die Pflugk im sudlichen Umland von Leipzig auch auf der Burg
Knauthain
in Erscheinung und verwalteten als treue Vasallen der
Markgrafen von Meißen
Landbesitz zwischen
Elbe
und
Pleiße
. Bis 1558 blieben die Pflugk auf Knauthain ansassig, das 1430 von den
Hussiten
verwustet wurde.
Sie verwalteten auch zeitweise (bis 1530) die
Pflege Groitzsch
, die seit 1460 mit dem Geleitsamt
Pegau
zum
Amt Pegau
vereinigt war. Dazu gehorten auch
Lobnitz
,
Großhermsdorf
,
Mausitz
,
Collnitz
und
Wiederau
.
Ferner besaßen sie
Schloss Rotha
(von 1480 bis 1579), außerdem
Deutzen
im
Amt Borna
,
Merzdorf
bei Riesa (von 1521 bis zum Ende des 16. Jahrhunderts), die Wasserburg
Zabeltitz
(16. Jh.),
Tiefenau
mit
Schloss Tiefenau
(17. Jh. bis 1945) sowie
Schloss Leuben
(1889 bis 1945).
Die
Reformation
hat das Geschlecht zwei unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zugefuhrt, Linien der Pflugk in Bohmen und Sachsen nahmen den evangelisch-lutherischen Glauben an, die Pflugk in Eythra blieben Angehorige der
romisch-katholischen Kirche
. Angehorige der Familie waren Kammerherren, Rittmeister und Obristen in Diensten der
Kurfursten von Sachsen
.
- Ulrich I. genannt Pluoch, Wladyk auf Pluhowy Zdiar, 1287 in Diensten der Herrn von Neuhaus aus dem Haus der
Witigonen
, erwarb um 1295 Rabenstein in Westbohmen und verstarb nach 1308.
- Ulrich II. Pflugk von Rabenstein (Pluh z Rabenstejna) 1319?1341 Landes-Unterkammerer im Konigreich Bohmen, Burggraf von Purglitz und Landhofmeister, verstorben 1341, verehelicht mit Johanna von Michelsberg (z Michalowicz). Er hat den Bruder Czibor alias Tiburtius, Burggraf von Neuhaus.
- Ulrich III., auf Rabenstein und
Dirna
, welches im Stadtwappen als Erinnerung an die Pflugk, deren Stammwappen, den Spaten (die Pflugschar) belegt mit einem Lindenast fuhrt. Er verstarb im Jahr 1357 und war verehelicht mit Verenika (Wraczka) Freiin Sswihowsky von Riesenberg, Tochter des Wilhelm II. Frhrn. Sswihowsky von Riesenberg auf Chiech und der Ludmilla von Rabstein.
- Hintze (Hynczik, d. h. ?der kleine Hynek“) I., auf Worlik (Burg Orlik an der Moldau) und ab 1398 auf
Borschengrun
(Borsengryn) bei Eger (
Cheb
) im
Egerland
; Hauptmann des koniglichen Grenzwaldes gegen Bayern dem ?Hwozd“ (=
Kunisches Gebirge
), dann Landvogt in der
Oberlausitz
, verstorben 1401, verehelicht mit Amatia Zenger von Tannstein.
- Hintze (Hynczik) II. auf
Burg Schwarzenburg
bei
Rotz
in Bayern, Pfleger auf Chamb (
Cham
) und
Stornstein
, verstorben 1448, nach 1417 verehelicht mit Praxidis von Parsberg, verwitwete von Stauff zu Ehrenfels (Burg bei Beratzhausen in der Oberpfalz, Landkreis Regensburg), Sieger der Schlacht von Hiltersried 1433 gegen die Hussiten. Praxidis war eine Schwester von Hyncziks Stiefvater Hans (2) von Parsberg.
- Sebastian I. Pfleger auf
Cham
und Worth, Grunder des
Lowlerbundes
, einer Adelsgesellschaft des 15. Jahrhunderts, welche in Cham tagte und gegen den Bayerischen Herzog
Albrecht IV.
und dessen Anspruche hinsichtlich finanzieller Leistungen gerichtet war. Er war Feldhauptmann des Heeres des
Deutschen Ordens
in
Bayern
gegen die Angriffe der
Hussiten
; er verstarb 1492 und war verehelicht mit Heswiga Freiin von Rozmital, Tochter des Zdenko Frhr. von Rosenthal und Blatna auf Zbirow.
Kinder von Sebastian I.:
- Hintze (Hynczik) III., auf
Petschau
, Pfandherr der Burg Pisek, verstorben 1503, verehelicht mit Agnes von
Schwanberg
, Tochter des Hynek Fhrh. von Schwanberg auf Hayd, Kreishauptmann des Pilsener Kreises und der Margarethe von Plauen auf Konigswarth. Hintze III Pflugk von Rabenstein hat die Geschwister:
- Johanna, verehelicht mit Johann Zwirzeticzky von
Wartenberg
;
- Wenzel, verstorben vor 1440;
- Anna, verehelicht 1477 mit Heymeram Notthaft von Wernberg († 1483);
- Elisabeth, verehelicht mit dem Reichsfreiherren Hieronymus von Stauff zu Ehrenfels (Burg bei Beratzhausen in der Oberpfalz/Landkreis Regensburg) und zu Kofering († 1516);
- Praxidis, verehelicht 1487 mit Amarg Frhr. von
Wildenfels
;
- Margaretha († 1514), verehelicht mit Heinrich V. Notthaft († 1508).
Kinder des Ehepaares Hintze III. Pflugk von Rabenstein und Agnes von Schwanberg sind:
- Johann (Hans IV.) Freiherr Pflug von Rabenstein (d.d.1528), auf Petschau, Tachau, Konigswart und Kuttenplan, deutscher Lehenshauptmann, koniglicher Hofmarschall und von 1533 bis 1537 Oberstkanzler des Konigreich Bohmen, verstorben am 14. August 1537 in Prag und im
Veitsdom
am
Hradschin
in Prag zu Grabe gelegt, verehelicht mit Katharina Haslauer von
Haslau
, verstorben 1548, Tochter des Martin H. von H., Hauptmann auf Konigswart.
- Hintze (Hyczik) IV., auf
Konigswart
, verstorben 1531, war verehelicht mit Dorothea Grafin von
Gleichen
.
- Sebastian II., auf Gottschau (
Ko?ov
), unverehelicht 1520 verstorben.
- Stephan, auf Alt-Teinitzl, unverehelicht 1533 verstorben.
- Kunigunde, Nonne, + …
- Margarethe, verehelicht mit Stephan Graf
Schlik
von Passaun und Weisskirchen, Freiherr von Holeycz, 1526 verstorben.
- Christoph Pflug von Rabstein, auf Gottschau, verstorben 1519, verehelicht mit Siguna Grafin von Schlik, der Schwester ihres Schwagers
Stephan Graf Schlik
von Passaun und Weisskirchen, Freiherr von Holeycz, Tochter des Kaspar II. Graf
Schlik
zu Passaun und Weisskirchen, Frhr. von Holeycz, auf Schlackenwert und der Elisabeth Grafin von Guttenstein-
Vrtba
.
Deren drei Kinder sind:
- Kaspar Pflug von Rabstein, Herr auf Petschau, Rabenstein und Konigswart, 1546 Inhaber hochster Amter in Bohmen unter Ferdinand I., Sprecher der protestantisch-evangelisch-lutherischen Opposition des bohmischen Herrenstandes gegen den Konig; fiel im Jahr 1547 in Ungnade, wurde des Landes verwiesen und sein Vermogen eingezogen. Unter Kaiser Maximilian II. rehabilitiert und wieder in seine Wurden eingesetzt. Er erhielt seine Guter mit Ausnahme von Petschau zuruck, welches zwischenzeitlich an die Stadt
Schlaggenwald
verkauft worden war. Er verstarb als letzter des Namenstragerstammes der Plug(k) von Rab(en)stein in Bohmen im Jahr 1585 auf
Falkenau an der Eger
in
Westbohmen
, in Kolditz im Jahr 1572 ehelichte er Magdalena Grafin von Schaumburg.
- Anna, verstorben 1585, verehelicht mit Wolfgang Graf
Schlik
von Passaun und Weißkirchen, Freiherr von Holeycz.
- Ursula, verstorben nach 1577, verehelicht mit Hans
Vitzthum
auf Kupferberg und vor 1566 verstorben.
Im meißenschen Lande zahlte das Pflugk’sche Geschlecht zu den vier Hauptsaulen und Prinzipalgeschlechtern des meißenschen Heldenadels und wird gewohnlich an erster Stelle genannt. Die Familie schrieb sich damals ohne das adelige Pradikat, wie bis etwa 1650 alle
uradligen
Familien, die sich nicht nach einer Stammburg, sondern nach ihrem Wappensymbol oder einer sonstigen Eigenschaft benannten
[5]
. 1528 kamen Herrschaft und
Burg Posterstein
in den Besitz der Familie.
- Otto Pflugk (um 1345?um 1427), Stammvater der meißnischen Linie, Ritter, 1417 zusammen mit Ritter Nickel Pflug mit Sellershausen, Pomsen, Belgershein, Geschwitz, Lindhard, Steinberg, Groß-Peßne belehnt, auf Strehla (1384), Frauenhain (1392), Zabeltitz (1397), Tiefenau (1423), Rat des
Konigs Wenzel
von Bohmen und des
Markgrafen Jobst
, Herr zu Mahren. In erster Ehe mit Margarethe von
Birkicht
(um 1370?1375), in zweiter Ehe mit Anna von
Schonberg
(um 1400) verheiratet.
- Nickel Pflugk (Knauthain)
(um 1410?1482), auch ?der Eiserne“, war u. a. Amtmann zu Leipzig, Borna und Pegau; Grabplatte in der
Thomaskirche Leipzig
(ursprunglich in der Pflugkschen Marien-Kapelle, die 1393 an der Nordseite der
Universitatskirche
angebaut wurde, spater im Kreuzgang)
- Nickel Pflugk (Zabeltitz)
(1526?1580), war Oberstspitler im
Deutschen Ritterorden
, Amtshauptmann auf der Pleißenburg in Leipzig, Bauherr des
Renaissanceschlosses Zabeltitz
1565 und der
St.-Georgen-Kirche Zabeltitz
1580/81.
- Casar Pflugk
(um 1450?1524), Sohn des
Nickel Pflugk (Knauthain)
, war Landes- und Appellationsrat, Vorsitzender in der
Leipziger Disputation
1519.
- Sigmund Pflugk (um 1455?1510), Domherr und
Dompropst
in Meißen und Merseburg, 1494?1500 Kanzler Herzog
Albrechts des Beherzten
von Sachsen.
- Andreas Pflugk
(1480?1542), Sohn des
Nickel Pflugk (Knauthain)
, war Amtmann zu Dornburg und Leipzig, hier auch Hofrichter
- Hans und Elisabeth Pflugk, die angenommenen aber bisher urkundlich nicht belegten Urgroßeltern der
Katharina von Bora
.
- Moritz Pflugk, Rittergutsbesitzer in
Pomßen
, wurde 1537 wegen Ehebruchs und Mordes auf dem
Leipziger Markt
hingerichtet.
[6]
- Julius von Pflugk
(1499?1564), Sohn des Casar Pflugk auf Eythra, letzter Furst
bischof
von Naumburg?Zeitz. Er blieb katholischer Humanist, bemuhte sich aber um Vermittlung mit der Reformation, wird daher als
Vordenker der okumenischen Bewegung
gesehen. Er wirkte am
Augsburger Interim
mit und bemuhte sich erfolglos um Ausnahmegenehmigungen fur
Priesterehe
und
Laienkelch
durch die romische Kurie.
- Benno Pflugk
war Oberaufseher der
Grafschaft Mansfeld
, Amtmann bzw. Hauptmann zu
Sangerhausen
und kursachsischer Rat.
- Hans Siegmund Pflugk, sachsischer Kammerherr und Trabantenhauptmann. Er siegte 1683 uber das turkische Heer vor den Toren der Stadt Wien.
- Centurius Pflugk reformierte die
sachsische Armee
.
- Graf
August Ferdinand von Pflugk
(* 22. Mai 1662 in Dresden; † 8. April 1712), war
Geheimrat
und
Innenminister
unter
August dem Starken
. 1703 war er am Sturz des Großkanzlers
Wolf Dietrich von Beichlingen
beteiligt. Er war dreifacher
Ritter
: des
Heiligen Romischen Reiches deutscher Nation
, des
Johanniterordens
und des
Andreasordens
von
Russland
. Er war verheiratet mit Elisabeth Friederike von Stubenberg (* 1673; † 1733), Tochter des
Rudolf Wilhelm von Stubenberg
. Am 20. November 1705 erlaubte ihm Kaiser
Joseph I.
,
einen an Kindes statt anzunehmen, der seinen Grafen-Stand fortfuhre.
[7]
- Albert Otto von Pflugk
(1866?1946), Dresden
- Julius von Pflugk-Harttung
(1848?1919) war adoptierter Sohn und Enkel des mecklenburgischen Zweiges Pflugk.
- Horst von Pflugk-Harttung
(1889?1967), deutscher Marineoffizier
- Heinz von Pflugk-Harttung
(1890?1920), deutscher Offizier
Der Schild ist von Rot und Silber geviert. In Feld 1 und 4 eine schrage silberne Pflugschar und in Feld 2 und 3 schrag rechts ein naturlicher Lindenast mit drei (2 zu 1) Blattern. Auf dem gekronten Helm zwei silberne, schrag voneinander gestellte Pflugschare, je außen rings mit sieben abwechselnd rot-silbernen Straußenfedern besteckt. Die Decken sind rot-silbern.
-
-
Wappen der Pflugk, um 1560
-
-
Wappenstein an der
Andreaskapelle
in Leipzig-Knautnaundorf fur Caesar Pflugk-Eythra († 1578) und seine Mutter Agnes Pflugk, geb. Loser († 1578)
-
Siegelstempel, 18. Jhdt. einer Nebenlinie aus ?t?panovice (nahe Budweis)
- Roman von Prochazka
:
Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien
, Neustadt an der Aisch 1973, Pflug von Rab(en)stein in Bohmen (Pluh z Rab(s)steyna) Seite 225 bis 227 mit Wappenbeschreibung und zahlreichen weiterfuhrenden Quellen,
ISBN 3-7686-5002-2
- Gotha
, Uradel 1921, insbesondere die geschichtliche Einleitung
- Die Wappen des bohmischen Adels,
J. Siebmachers
großes Wappenbuch Band 30, 1979 Neustadt an der Aisch, Freiherrn Pflug von Rabenstein Seite 247 und 248, Wappentafel 112,
ISBN 3-87947-030-8
- Karen Lambrecht:
Rab(en)stein.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003,
ISBN 3-428-11202-4
, S. 74 f. (
Digitalisat
).
- Ernst Heinrich Kneschke
:
Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon
, Bd. 7 Leipzig 1867 S. 130
- ↑
(BSB Band CV, Seite 514 bis 521)
- ↑
Nicht ganz geklart ist, ob der erste oder der zweite Ulrich Pflug Rabenstein erworben hat oder ob sie beide identisch sind; im tschechischen Wikipedia-Artikel uber die Familie wird der Erwerb um 1295 ?einem zweiten Ulrich Pflug“ zugeschrieben. Da dieser 20 Jahre lang im Dienst des erst 1296 geborenen Konigs Johann gestanden hat, wird er wohl nicht so sehr viel alter als dieser gewesen sein, was fur einen Erwerb durch den Vater sprache. Bei dem 1308 erwahnten Kirchengrunder handele es sich laut tschechischem Artikel hingegen um den Sohn.
- ↑
(Lib. Confirm I)
- ↑
Wege des Kulturerbes: Ein Reisefuhrer durch die bedeutenden Bergbaudenkmale des westlichen Erzgebirges (Der Weg der Bergbaudenkmale), Sankt Joachimsthal S. 25, Karlovarsky Kraj, Polypress Karlovy Vary 2013, 2. Auflage,
ISBN 978-80-87104-73-6
- ↑
vgl. z. B.
Hahn (Adelsgeschlecht)
oder (bis heute)
Grote (niedersachsisches Adelsgeschlecht)
- ↑
Peter Schwarz:
Das tausendjahrige Leipzig
. Band 1. ProLeipzig 2015,
ISBN 978-3-945027-04-2
, S. 62
- ↑
Inventarium diplomaticum historiae Saxoniae Superioris, S. 769,
online
in der Google-Buchsuche