PDF
und
pdf
sind Weiterleitungen auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter
PDF (Begriffsklarung)
aufgefuhrt.
Das
Portable Document Format
(englisch; kurz
PDF
; deutsch
(trans)portables Dokumentenformat
) ist ein
plattformunabhangiges
Dateiformat
, das 1992
[1]
vom Unternehmen
Adobe Inc.
entwickelt und veroffentlicht wurde und aktuell von der
PDF Association
weiterentwickelt wird.
PDF ging aus dem 1991 von Adobe-Mitbegrunder
John Warnock
initiierten ?Project Camelot“ hervor. Ziel war, ein Dateiformat fur elektronische Schriftstucke zu schaffen, sodass diese unabhangig vom ursprunglichen Anwendungsprogramm, vom Betriebssystem oder von der Hardwareplattform originalgetreu wiedergegeben werden konnen. Das Ziel wurde erreicht und findet seinen Niederschlag in der
ISO
-Normenserie 32000 (ISO 15930 fur
PDF/X
).
Dafur griff man wesentlich auf die Funktionsweise des
PostScript
-Formats zuruck. Ein Leser einer PDF-Datei soll das Schriftstuck immer in der Form betrachten und ausdrucken konnen, die der Autor festgelegt hat. Die typischen Konvertierungsprobleme (wie veranderter
Zeilen-
und
Seitenumbruch
oder falsche
Schriftarten
) beim Austausch eines Schriftstuckes zwischen verschiedenen Programmen entfallen dadurch.
Neben Text, Bildern und Grafik kann eine PDF-Datei auch Hilfen enthalten, die die Navigation innerhalb des Schriftstuckes erleichtern. Dazu gehoren zum Beispiel anklickbare Inhaltsverzeichnisse und miniaturisierte Seitenvorschauen.
Aus
Texten
,
Bildern
und
Grafiken
? gemischt oder einzeln ? lassen sich mit entsprechenden Programmen PDF-Dokumente und -Dateien erzeugen (z. B. mit freien Programmen wie dem
PDFCreator
und Buropaketen
LibreOffice
/
OpenOffice.org
, kostenpflichtigen wie
Adobe Acrobat
oder in vielen Programmen auch einfach uber den Druckdialog) und mit entsprechenden Leseprogrammen darstellen (z. B.
Evince
,
Ghostscript
,
Okular
,
Adobe Reader
,
Foxit
,
Apples
Vorschau
). Viele Webbrowser bieten integrierte PDF-Viewer, so Google Chrome seit 2010.
[2]
Der Ersteller einer PDF-Datei kann diese in vielfaltiger Weise vor ungewolltem Gebrauch schutzen, indem er die Sicherungsmechanismen von PDF aktiviert. Durch
Verschlusselung
soll der Zugriff Unbefugter verhindert werden. Je nach Bedarf kann bereits das Offnen der Datei ein Passwort erfordern, oder das Kopieren von Inhalten aus der Datei oder das Ausdrucken wird nicht zugelassen. Die dafur in PDF implementierten Schutzmechanismen sind jedoch nicht zuverlassig; insbesondere sind einfachere Formen der Verschlusselung leicht zu uberwinden.
In der Startphase war der Adobe Reader kostenpflichtig. Erst die kostenfreie Weitergabe der
Software
ermoglichte die Verbreitung des Formats im heutigen Ausmaß. PDF war lange Zeit ein
kommerzielles
(
proprietares
), aber offengelegtes Dateiformat, das im PDF Reference Manual von Adobe dokumentiert ist. Anfang 2007 hatte Adobe es in den Standardisierungsprozess der
ISO
eingebracht und mit der Veroffentlichung am 1. Juli 2008 ist PDF in Version 1.7 als ISO 32000-1:2008 ein
Offener Standard
.
Bestimmte Methoden beim Umgang mit PDF wurden zur Erleichterung des
Datenaustausches
in der
Druckvorstufe
(als
PDF/X
) schon vorher und zur Langzeitarchivierung von PDF-Dateien (als
PDF/A
-1 in ISO 19005-1:2005) von der ISO genormt.
PDF ist eine
vektorbasierte
Seitenbeschreibungssprache
, die die freie Skalierbarkeit der Darstellung erlaubt. PDF-Dateien beschreiben das mit der Erstellungsanwendung erzeugte
Layout
in einer vom Drucker und von Voreinstellungen unabhangigen Form
proportional
und daher so originalgetreu, wie es prinzipiell moglich ist. Darin unterscheidet sich PDF wesentlich von Beschreibungs- und
Auszeichnungssprachen
, wie
SGML
oder
HTML
. Um eine Darstellung auch auf Ausgabegeraten mit kleiner Anzeigeflache ? wie beispielsweise Smartphones ? zu optimieren, konnen in einem PDF Auszeichnungen (ahnlich HTML-Tags) eingelagert werden, die ein Umbrechen der Seiteninhalte ? dann zwangslaufig unter Einschrankung der Layout-Treue ? ermoglichen. Solche Auszeichnungen ermoglichen es zudem einem Vorleseprogramm, sehbehinderten Nutzern das Dokument vorzulesen, und erleichtern das Konvertieren des Inhalts in andere Formate.
Eine haufig verwendete Anwendung zur Erzeugung von PDF-Dateien ist
Adobe Acrobat Distiller
, das aus
PostScript
-Dateien PDFs erstellt. Acrobat Distiller ist als Desktopprodukt fur
Windows
und
macOS
verfugbar. Serverversionen sowie der kostenlose Adobe Reader existieren auch fur andere Plattformen. Mit Hilfe der freien Software
Wine
lauft Acrobat Distiller auch unter Linux. Diverse
Office
- und
DTP
-Programme anderer Hersteller bieten einen direkten PDF-Export an und sind auf einer Reihe von
Plattformen
verfugbar. Auf nahezu jeder Plattform ist die Erzeugung von PDF-Dateien inzwischen auch mit einer Auswahl von unterschiedlichen Werkzeugen und Programmierbibliotheken moglich, die jeweils verschiedene Optionen bieten.
Siehe auch den Abschnitt
Konvertierung anderer Formate zu PDF
.
Adobe raumt Entwicklern teilweise das Recht ein, eigene Anwendungen zur Generierung und Bearbeitung von PDF-Dokumenten zu entwickeln, behalt sich aber das Copyright uber die Spezifikationen vor.
[3]
PDF als Seitenbeschreibungssprache kann als Weiterentwicklung des Grafikmodells von PostScript angesehen werden, das ebenfalls offengelegt ist. Ende Februar 2007 hat Adobe angekundigt, die PDF-Spezifikation in der Version 1.7 in die
ISO-Normierung
einzubringen und arbeitet dafur mit dem amerikanischen Branchenverband
AIIM
zusammen, der das Sekretariat des
ISO
-Komitees TC 171 innehat. Adobe drohte
Microsoft
bei Integration des offenen Standards PDF mit kartellrechtlichen Klagen.
Eine PDF-Datei kann Dokumente einschließlich aller Farben,
Raster
- und
Vektorgrafiken
sowie
Schrifttypen
prazise wiedergeben. Eine der Starken von PDF ist es, dass es fur alle gangigen
Plattformen
Anzeigeprogramme
gibt, so dass eine plattformunabhangige Darstellung des Inhaltes moglich ist.
Eine nachtragliche Bearbeitung von PDF-Dateien ist moglich, bedarf jedoch spezieller Programme, mit denen man einzelne Seiten ausschneiden und bestimmte Inhalte verandern kann. Ab der
Microsoft-Word
-Version 2013 konnen PDF-Dateien direkt im Programm in Word-Dateien umgewandelt werden.
[4]
Kostenfreie
Office Programme
wie
LibreOffice
und
OpenOffice.org
konnen als Option aus einem Text- oder Tabellen-Dokument eine
hybride PDF-Datei
erzeugen. Aus dieser lasst sich spater das ursprungliche Dokument wieder extrahieren.
[5]
PDF-Dokumente konnen mehrere hunderttausend Seiten umfassen. Dabei ist die Seitengroße durch das Format selbst nicht begrenzt. In Adobe Acrobat gibt es jedoch durch die Implementierung bedingte Grenzen:
- bis Version 3 auf 45 Zoll × 45 Zoll (1,143 m × 1,143 m)
- bis Version 6 auf 200 Zoll × 200 Zoll (5,08 m × 5,08 m)
- ab Version 7 auf 15.000.000 Zoll × 15.000.000 Zoll (381 km × 381 km)
In PDF-Dateien werden alle Informationen als nummerierte Objekte abgespeichert. Objekte sind beispielsweise Schriftinformationen, Zeichenbreiten, verwendete Zeichen-Encodings (Mac/PC …), Seitenbeschreibung, Parameter fur Decoder, Crop-Boxes, einzelne Lesezeichen, Farbdefinitionen, Seitenreihenfolgen, Bitmaps, Formulare, Sprungmarken und alles andere, was in PDF-Dateien gespeichert werden kann. Eine hundertseitige PDF-Datei kann ohne Weiteres 10.000 Objekte enthalten.
PDF basiert auf dem gleichen Grafikmodell wie die Seitenbeschreibungssprache
PostScript
, erlaubt jedoch gegenuber dieser einige zusatzliche Funktionen ? insbesondere interaktive Elemente wie Lesezeichen, Kommentare, Formularfelder und deren Programmierung mit
JavaScript
sind moglich. Auch das Grafikmodell fur die Seiteninhalte wurde gegenuber PostScript um Funktionen wie Transparenz oder optionalen oder schaltbaren Inhalt (in der Acrobat-Bedienungsoberflache als Ebenen bezeichnet) oder die Unterstutzung von
ICC-Profilen
und
OpenType
-Schriften erweitert.
Schriften (mit Ausnahme von Pixelschriften) und Vektorgrafiken konnen beliebig ohne Qualitatsverlust vergroßert werden. Große
Netzwerkplane
und
Datenmodelle
lassen sich unter diesen Voraussetzungen verlustfrei auf einer PDF-Seite unterbringen.
Aus PDF-Dokumenten lassen sich Textpassagen,
Tabellen
und Grafiken (auch Ausschnitte davon) leicht in anderen
Anwendungsprogrammen
durch Kopieren und Einfugen der jeweiligen Elemente weiterverarbeiten,
falls
der Ersteller des Dokumentes es zugelassen hat. Text kann nicht nur zur Weiterverarbeitung in anderen Anwendungen, sondern auch zum Durchsuchen oder zur Verwendung mit anderen Ausgabemedien, wie
Screenreadern
, extrahiert werden. Durch die
Textsuche
im einzelnen Dokument oder die
Volltextrecherche
innerhalb einer PDF-Dokumentensammlung lassen sich Detailinhalte sehr einfach auffinden. Das funktioniert selbst dann, wenn der Text grafisch verzerrt, etwa in Kreis- oder Kurvenform, dargestellt ist.
Eine Besonderheit von PDF ist der optionale Dokumentenschutz mit 40- oder 128-Bit-
Verschlusselung
. Durch Vergabe eines Benutzerpasswortes ist es so moglich, das Dokument nur einem beschrankten Personenkreis zuganglich zu machen. Weiterhin kann der Autor mit einem separaten Besitzerpasswort gezielt die Rechtevergabe des betreffenden Dokuments festlegen. So kann verhindert werden, dass Benutzer das Dokument abandern, ausdrucken oder Teilinhalte kopieren konnen. Auch ohne Kenntnis des Besitzerpasswortes lassen sich diese Rechteeinschrankungen jedoch mithilfe diverser Werkzeuge insbesondere dann leicht entfernen, wenn zwar ein Besitzerpasswort verwendet wird, das Offnen des Dokuments jedoch kein Passwort erfordert (das bedeutet, dass kein Benutzerpasswort gesetzt ist). Die mit der Verschlusselung verbundenen Nutzungseinschrankungen lassen sich durch Speichern von Screenshots als Bitmaps und darauf folgende
optische Texterkennung
leicht umgehen.
Der kryptografische Schutz von PDFs ist sehr schwach, und es gibt zahlreiche Programme, die es schaffen, den Schlussel in kurzester Zeit zu knacken. Der PDF-Passwortschutz wird nicht empfohlen, um die darin enthaltenen Informationen zu schutzen.
Durch entsprechende Werkzeuge lassen sich auch Rechte vergeben, die es ermoglichen, PDF-Dokumente mit Notizen, Kommentaren und Dateianhangen zu versehen oder Formulareintrage abzuspeichern. Ursprunglich konnten diese Merkmale nur mit Adobe Acrobat genutzt werden, ab Version 7 ist es jedoch auch mit dem kostenlosen Adobe Reader moglich, Notizen und Kommentare hinzuzufugen und interaktive Formularfelder auszufullen, sofern das entsprechende Dokument vom Verfasser mit den notwendigen Berechtigungen versehen wurde.
Mittlerweile existieren auch
DRM
-geschutzte PDF-Dateien. Diese sind unter anderem mit
Adobe Digital Editions
lesbar.
PDF-Dateien konnen mitunter unbeabsichtigt
vertrauliche
Informationen enthalten, die zwar nicht unmittelbar sichtbar sind, aber durch Textsuche gefunden werden konnen. Einerseits konnen Informationen durch Objekte verdeckt sein oder sich außerhalb des Seitenanzeigebereichs befinden, andererseits kann ein PDF Metadaten enthalten, die nur beim Aufruf entsprechender Dialoge angezeigt werden und gelegentlich unbemerkt bleiben. Insbesondere beim ?Schwarzen“ von Textpassagen ist es nicht ausreichend, die jeweilige Textpassage abzudecken, sondern sie muss vollstandig aus dem PDF entfernt werden. Es ist nicht immer einfach, ungewollte Informationen in einem PDF zu vermeiden, insbesondere dann nicht, wenn man nicht ausschließlich selbst das PDF (sowie das Dokument, aus dem es generiert wurde) erstellt und bearbeitet hat. Es ist wichtig, dass beim Schwarzen von Textpassagen ein Werkzeug eingesetzt wird, das die betreffenden Inhalte vollstandig entfernt. Genauso wichtig ist das Prufen der Metadaten (in Acrobat zu finden uber Datei/Eigenschaften). Acrobat Professional 8 bietet hier weitgehende Unterstutzung, insbesondere durch eine spezielle Funktion zum Entfernen versteckter Informationen.
Fallbeispiele:
- Eine Datei, die den Tod des italienischen Agenten
Nicola Calipari
behandelte, der im Marz 2005 die Journalistin
Giuliana Sgrena
aus irakischer Geiselhaft befreite. US-Soldaten erschossen ihn dabei kurz nach dieser Aktion. Der veroffentlichte Bericht war zensiert. Doch fanden sich in der veroffentlichten Datei die redaktionellen Uberarbeitungen durch Kopieren des Textes und Abspeichern in eine neue Datei.
- Das
Weiße Haus
in
Washington
veroffentlichte
George W. Bushs
Rede zum ?Plan fur den Sieg im Irak“. Die Dateiangaben legten den
Ghostwriter
offen, namlich
Peter Feaver
, Professor fur Politikwissenschaft von der
Duke-Universitat
in
North Carolina
, der seit Juni 2005 das
National Security Council
berat.
- Nach dem
Attentat auf den Fahrzeugkonvoi
des
libanesischen
Politikers
Rafiq Hariri
fanden sich in einer offentlich publizierten PDF der
UNO
die vorher geloschten Verweise auf Namen syrischer Funktionstrager, die im Verdacht standen, fur das Attentat verantwortlich zu sein (siehe
Mehlis-Bericht
).
- 2007 gelangten im Rahmen der
Formel-1-Spionageaffare
vertrauliche Daten uber den Wagen der
Scuderia Ferrari
an die Offentlichkeit, nachdem dessen zentrale technische Werte in einem PDF-Dokument, das als Beweismittel diente, lediglich mit einem schwarzen Balken versehen wurden, der Text jedoch weiterhin vorhanden und extrahierbar war.
Einfaches Hacken verschlusselter oder signierter PDF-Dokumente
[
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Im Dezember 2019 veroffentlichten Forscher der Ruhr-Universitat Bochum und des IT-Sicherheitunternehmens Hackmanit, dass es leicht moglich war, Anderungen an
signierten
PDF-Dokumenten vorzunehmen, ohne dass 21 von 22 PDF-Readern es bemerken. Auch der Adobe Acrobat Reader markierte nachtragliche Anderungen nicht. Auf dem Chaos Communication Congress in Leipzig vom 27. bis zum 30. Dezember 2019 wurden die Nachweise prasentiert. Die Forscher zeigten, dass es moglich war, (a) Seiten und Notizen zu signierten Dokumenten hinzuzufugen, ohne dass die Signatur ungultig wurde, (b) ursprunglich signierte Inhalte an eine andere Position im Dokument zu verschieben und an die ursprungliche Stelle etwas anderes zu schreiben und (c) die Metadaten der Signatur zu verandern (?manipulieren“). Die betroffenen PDF-Reader erkannten dabei die erfolgte Anderung nicht und zeigten trotzdem an, dass die Signatur gelte. Die Forscher konnten die Anderungen mit einem einfachen Texteditor durchfuhren.
[6]
Die Forscher konnten auch leicht in
verschlusselten
PDF-Dokumenten Veranderungen vornehmen. Auch ohne das Passwort zu kennen, konnten sie in der Rolle eines Angreifers versteckte Befehle einarbeiten. Schickt der Angreifer es an den eigentlichen Empfanger weiter und er tippt das Passwort ein, bekommt der Angreifer automatisiert Zugriff auf den kompletten entschlusselten PDF-Inhalt. Moglich war das uber zwei Methoden. Die erste Methode nutzt das Feature aus, mit dem man PDF-Dateien teilweise verschlusseln kann. Damit kann unter anderem die Struktur des PDF verandert werden und nicht verschlusselte Inhalte hinzufugt werden. Sobald das Dokument von einer berechtigten Person geoffnet wird, kann der Angreifer den Klartext extrahieren und so an den Inhalt gelangen. Die zweite Methode basiert auf einer Schwachstelle in den PDF-Verschlusselungsspezifikationen. Dadurch konnen verschlusselte Inhalte verandert werden. Bei der Verschlusselung wurden 27 PDF-Reader untersucht. Alle getesteten PDF-Reader waren fur eine dieser Manipulationen anfallig. Der ISO-Standard enthalt keine klaren Vorgaben fur Entwickler, wie sie digitale Signaturen und Verschlusselungen umsetzen sollen (Stand Januar 2020). Um zukunftig eine zuverlassige Signatur und Verschlusselung von PDFs bei allen PDF-Readern zu erreichen, ist es erforderlich, dass die ISO den Standard weiterentwickelt.
[6]
PDF wurde als ein
Austauschformat
fur fertiggestellte Dokumente konzipiert. Inzwischen gibt es eine Reihe von Programmen und Erweiterungen fur Adobe Acrobat, mit denen sich PDF-Dateien bearbeiten lassen. Das Format ist jedoch nicht mit Dateiformaten von
Textverarbeitungsprogrammen
oder Grafikprogrammen vergleichbar und eignet sich, abgesehen von der Notiz- und Kommentarfunktion, nur begrenzt zur Weiterverarbeitung von Dokumenten. Innerhalb gewisser Grenzen ist es jedoch moglich, beispielsweise
Tippfehler
zu entfernen. Vorteile im Desktop-Publishing sind fur Grafiker und Designer die Einbindung aller Elemente fur die Druckerstellung.
PDF-Dokumente konnen abhangig vom Einzelfall sowohl großer als auch kleiner als die Dateien der Ursprungsanwendung sein. Die Große eines Dokuments hangt ab von der Art der enthaltenen Daten, von der Effizienz des Erstellungsprogramms und davon, ob Schriften eingebettet wurden. Schriften konnen entweder vollstandig, als Untermenge der tatsachlich im Dokument verwendeten Zeichen oder aber uberhaupt nicht eingebettet werden. Soll ein Dokument zuverlassig darstellbar sein, unabhangig davon, ob auf der Zielplattform die verwendeten Schriften installiert sind, mussen mindestens die tatsachlich verwendeten Zeichen eingebettet werden.
Gedruckt wird meist innerhalb der
grafischen Benutzeroberflache
eines
Betrachters
mit
englisch
File ? Print…
oder deutsch
Datei ? Drucken…
. Acrobat Reader und Foxit Reader haben die Kommandozeilenoption
/t <Datei> <Druckername>
in den neueren Versionen teils entfernt (September 2015). In Acrobat kann man nur noch auf den Default-Drucker drucken, wohingegen bei Foxit der Drucker zwar wahlbar ist, aber Foxit das Anwendungsfenster offnet und nach dem Druck nicht mehr schließt (der Nutzer muss es von Hand schließen).
Auf
Unix
und
Unix-artigen
Betriebssystemen wie
FreeBSD
,
Linux
oder
macOS
konnen PDFs direkt uber das
Common Unix Printing System
(CUPS) auf einem damit eingerichteten Drucker ausgedruckt werden:
Beispiel mit dem Kommando
lpr
:
lpr -P <Druckername> "datei.pdf"
Oder alternativ auch mit dem Kommando
lp
:
lp -d <Druckername> <Dateipfad>
Bei beiden wird auf den Standarddrucker zugegriffen, wenn der Parameter
-P
bzw.
-d
mit dem
<Druckernamen>
weggelassen werden.
Das Batch-Drucken ist mit
Ghostscript
moglich.
[7]
Ghostscript installiert sich mit Hilfe eines Installers unter
c:\Programme\gs\gs<Version>\
. Im Unterverzeichnis
bin\
befinden sich ausfuhrbare Dateien. Beispiel mit dem DOS-Fenster in Windows 7:
C:\Program Files\gs\gs9.16\bin>gswin64c.exe \
-dNOPAGEPROMPT \
-dNOPROMPT \
-dNOPAUSE \
-dBATCH \
[-dDEVICEWIDTHPOINTS=<Number of American points for the paper size>] \
[-dDEVICEHEIGHTPOINTS=<Number of American points for the paper size>] \
-sOutputFile="%printer%\\<server>\<printer name>" \
-sDEVICE=mswinpr2 \
<myfile.pdf>
gswin64c.exe
ist die 64-bit Version ohne separates Fenster mit interaktivem Modus auf der Kommandozeile.
Dabei schalten die
dNO
-Optionen den interaktiven Modus aus. Die
-dDEVICE
-Optionen konnen genutzt werden, falls der Drucker ein ungewohnliches Papierformat verwendet.
-sOutputFile
gibt den Namen des Druckers an.
-sDEVICE
bezieht sich auf ein internes Modul von Ghostscript, wobei
mswinpr2
eine Defaulteinstellung ist. Zum Schluss erwartet die Kommandozeile die zu druckende Datei (kann fehlschlagen bei anderer Reihenfolge). Wahrend des Druckens erscheint ein Abbrechen-Dialog, der sich selbst schließt (mit
-dNoCancel
abstellbar).
Ghostscript fur Windows zeigt die PDF-Datei auch in einem eigenen grafischen Fenster an, falls keine Kommandozeilenparameter vorliegen. Diese Anzeige zeigt Pixel und Treppeneffekte. Hingegen ist die Qualitat der gedruckten Dokumente deutlich besser.
PDF wurde im Laufe seiner Entwicklung mehrfach auf spezielle Anforderungen fur die Verwendung im
Internet
angepasst. So musste ein Dokument ursprunglich vollstandig verfugbar sein, um dargestellt werden zu konnen. Inzwischen ist es moglich, PDF-Dokumente zu
serialisieren
, so dass Teile davon bereits wahrend des Ladevorgangs dargestellt werden konnen. Ab Version 1.5 der PDF-
Spezifikation
konnen mehrere Objekte in einem PDF zusammengefasst und dann komprimiert werden, was insbesondere bei den fur die Dokumentstruktur erforderlichen zahlreichen kleinen Objekten zu einer deutlich besseren Kompression fuhrt (Bilddaten oder die eigentliche Beschreibung einer Seite konnten schon immer komprimiert werden).
Bei der Archivierung gedruckter Dokumente als PDF-Dateien wird ein gemischter Ansatz bevorzugt, um sowohl das Originaldokument weitestgehend zu erhalten als auch Durchsuchbarkeit zu gewahrleisten. Durch geschickte Kombination der von PDF prinzipiell unterstutzten Bildkompressionsverfahren wird eine sehr starke Kompression erreicht (typischerweise 1:200), indem Hintergrund (typischerweise flachige Strukturen und Farbverlaufe) und Text (scharfe Rander, dafur nur wenige Farben) mit verschiedenen, dafur speziell geeigneten Verfahren komprimiert und anschließend ubereinandergelegt werden. Der eigentliche Text wird per
OCR
-Verfahren extrahiert und unsichtbar eingebettet.
Im Gegensatz zu fruheren
Seitenbeschreibungssprachen
wie PostScript ist die ?Vorschau“ am Bildschirm nicht mehr nur ein Hilfsmittel, um Probeausdrucke zu vermeiden, sondern bietet Funktionen, die im Ausdruck nicht moglich sind: bei Querverweisen und Literaturangaben muss man nicht zum Ziel
blattern
, sondern kann durch Klicken auf den Verweis direkt auf die Zielseite springen. Navigation innerhalb des Dokuments wird auch durch Seitenicons oder Anzeige von Gliederungsbaumen (dem Inhaltsverzeichnis entsprechend) erleichtert. Klickt man auf externe Links, so wird das Zieldokument im
Webbrowser
angezeigt. Diese Funktionen mussen allerdings durch die Erzeugungssoftware von den Verfassern ?eingebaut“ (etwa mit
LaTeX
und dem LaTeX-Erweiterungspaket hyperref,
[8]
vgl.
#TeX/DVI
) und vom
Betrachter
implementiert sein.
14 Schriftarten (
standard 14 fonts
) sind in PDF-Readern standardmaßig verfugbar und mussen (außer bei
PDF/A
- und
PDF/X
-Dokumenten) daher nicht separat in das PDF-Dokument eingebettet werden:
[9]
Mit dem
Betriebssystem
macOS
von
Apple
wurde erstmals PDF als Standardformat fur die Bildschirmausgabe wie auch die Druckausgabe verwendet. Die PDF-Erzeugung kann aus jedem Programm heraus erfolgen, das einen Druckdialog besitzt. Da PDF auch zur Erzeugung der Druckdaten verwendet wird, ist es moglich,
PostScript
auch auf Nicht-Postscript-Druckern auszugeben. Man kann nahezu alle Dokumenttypen, die gedruckt werden konnen, in PDF konvertieren. Diese Moglichkeit besteht auch unter GNU/Linux, dort wird, z. B. im Druckdialog der Desktopumgebung Gnome, nativ die Option der PDF-Erzeugung angeboten.
Unter
Windows
,
klassisches Mac OS
und macOS,
GNU/Linux
und den Unix-Betriebssystemen
Solaris
, HP/UX und AIX gibt es den kostenlosen Adobe Reader / Acrobat Reader als PDF-
Betrachter
. Unter
eComStation
gibt es den integrierten Betrachter Lucide.
Seit
Windows 8
besitzt nun auch Windows einen integrierten PDF-Betrachter.
[10]
Windows 10
wurde von Microsoft zusatzlich mit einem PDF-Drucker ausgerustet.
[11]
Fur unixbasierte Systeme gibt es zusatzlich das Programm
Xpdf
, das auf die grundlegendsten Funktionen (Anzeige auf Bildschirm, Durchsuchen des Dokuments, Ausdrucken) reduziert ist, sowie einige weitere Programme (
Okular
und
Evince
), die an ihre Desktopumgebung angepasst sind. Diese Open-Source-Programme eignen sich auch, um vermeintliche ?Sicherheitsmerkmale“ von PDF-Dokumenten zu umgehen ? so ist es teilweise moglich, Dokumente auszudrucken, obwohl der Autor dem Betrachter des Dokuments diese Moglichkeit eigentlich verwehren wollte.
Angaben zur Seitengeometrie in einem PDF-Dokument sind vor allem in der
Druckindustrie
sehr wichtig. Sie beschreiben, in welchem Bereich einer Seite sich derjenige Inhalt befindet, der dem beschnittenen Endformat entspricht und wo ein weiterverarbeitendes Programm (beispielsweise zum
Ausschießen
, also dem Montieren von Seiten auf einem Druckbogen) mit einer
Beschnittzugabe
rechnen kann.
Moderne DTP-Programme legen diese Information beim Direktexport nach PDF im PDF mit ab. Werden PDFs uber PostScript ausgegeben, sind die entsprechenden Angaben meist nicht enthalten. Adobe Acrobat Distiller ist fur die PostScript-Ausgabe aus bestimmten Programmen in der Lage, den Nettoseitenbereich aus den Beschnittmarken abzuleiten, sofern diese mit ausgegeben wurden.
Sie definiert die Große des Ausgabemediums des PDF-Dokumentes. Das Dokument ist noch nicht beschnitten und enthalt in der Regel die im PDF-Generator eingestellte PostScript-Seitengroße. Die MediaBox muss immer die großte aller Boxen sein, da sie alle anderen Boxen mit einschließen muss, und es ist die einzige Box, die in einem PDF stets enthalten sein muss.
Die CropBox (teilweise als Maskenrahmen bezeichnet) beschreibt den Bereich einer PDF-Seite, der auf dem Bildschirm bzw. dem Drucker ausgegeben werden soll. Voreingestellt sind die Werte der MediaBox.
Eine BleedBox beinhaltet Informationen uber die
Anschnittrahmen
, die die Große des Endformates zuzuglich des vorgesehenen Beschnitts (Uberfuller) definiert. In der Druckindustrie wird ein Beschnitt in der Regel von 3 bis 5 mm pro Seite benotigt. Ein Anwendungsbeispiel sind Bilder, die im Anschnitt (also direkt am Seitenrand) liegen bzw. abfallende Bilder, die am Seitenrand beschnitten werden. Fur eine A4-Seite, die an eine Druckerei geliefert werden soll, ergibt sich bei einem Beschnitt von 3 mm somit fur die BleedBox eine Breite von 210 mm + 6 mm und eine Lange von 297 mm + 6 mm, also 216 mm × 303 mm. Voreingestellt sind die Werte der CropBox.
Die TrimBox ist das Endformat des Dokumentes ohne Beschnitt.
Die ArtBox (auch
Bounding Box
genannt) beschreibt den Seitenausschnitt, der beim Platzieren der PDF-Seite in einem anderen Programm verwendet werden soll; vergleichbar mit der Großenangabe fur das Importieren einer
EPS
-Datei.
PDF-Dokumente konnen fur Formularprozesse neben Text und grafischen Elementen interaktive Formularelemente enthalten. Komplette Formulare lassen sich somit in einem PDF-Dokument bundeln; die im Dokument erfassten Daten konnen uber verschiedene Wege zum Herausgeber des Formulars zuruckgesendet werden.
- Drucken und ausfullen: Das per Hand ausgefullte Formular kann auf herkommlichen Wegen per Post oder Fax versendet werden.
- Ausfullen und Drucken: Das elektronisch ausgefullte Dokument kann ausgedruckt und auf herkommlichen Wegen versendet werden.
- Ausfullen und uber eine HTTP-Verbindung senden: Das elektronisch ausgefullte Formular kann elektronisch uber den Webbrowser oder aus Adobe Acrobat heraus versendet werden.
- Ausfullen und das elektronisch ausgefullte Formular per E-Mail versenden.
PDF-Dokumente konnen aus
XML
-Daten in zwei Schritten erstellt werden:
- Transformation mit Hilfe eines
XSLT
-Stylesheets in das
XSL-FO
-Format
- Ein PDF-Prozessor (zum Beispiel
Apache FOP
, Altsoft Xml2PDF) erzeugt daraus das fertige PDF-Dokument.
Ein leicht nachzuvollziehendes Beispiel ist die Transformation/Formatierung von invitation.xml
[12]
in PDF (das Beispiel zeigt auch die Transformation in
XHTML
und
WordML
).
Aus einer
HTML
-Datei konnen PDF-Dokumente mit dem Programm HTMLDOC
[13]
erzeugt werden. Dieses Programm verfugt sowohl uber eine Konsolenschnittstelle als auch uber eine grafische Benutzeroberflache. Damit ist es sowohl auf einem Client zur direkten Bedienung durch den Benutzer als auch zum Servereinsatz, z. B. zur On-the-fly-Generierung von PDF-Dokumenten, geeignet.
Ein
Perl
-Modul HTML::HTMLDoc erleichtert Perl-Entwicklern die Schnittstelle zur
Kommandozeile
.
Das Programm wkhtmltopdf
[14]
ermoglicht die Generierung von mehreren PDF-Dokumenten gleichzeitig, ggf. inklusive Inhaltsverzeichnis. Durch die Verwendung des Webkit-Browser-Pakets
[15]
werden qualitativ sehr hochwertige Dokumente, z. B. zur Dokumentation kompletter Websites, erzeugt.
[16]
wkhtmltopdf ist ein Konsolenprogramm und kann ggf. auch uber das
Perl
-Modul WKHTMLTOPDF bedient werden.
Auch
PDF.js
wandelt PDF-Dateien (temporar) in HTML-Code um, um deren Anzeige im Browser zu ermoglichen.
HTML2PDF Rocket ist ein Webdienst, der eine Webseite liest und dynamisch ein PDF oder ein Bild generiert.
[17]
Mit einem
API
-Schlussel konvertiert es den Inhalt einer Webseite in eine PDF-Datei. Es kann komplexe Dokumente und Layouts verarbeiten, einschließlich Bilder.
- Aus
DVI
-Dateien (das Format wurde 1979 entworfen), die von den Satzprogrammen
TeX
und
groff
(u. a.) erzeugt werden, konnen auf verschiedene Weisen PDF-Dateien erzeugt werden:
- Man erzeugt aus der
.dvi
-Datei mithilfe des
Geratetreibers
dvips
eine PostScript-Datei (
.ps
) und aus dieser mit dem
Adobe Distiller
oder dem
Ghostscript
-Teilprogramm ps2pdf
[18]
[19]
ein
.pdf
? kurz
dvi→ps→pdf
.
- Eine ?partielle Abkurzung“ dieser Methode stellen Programme wie
dvipdfm
oder
dvipdfmx
dar, die DVI ?direkt“ in PDF umwandeln.
- pdfTeX
und
LuaTeX
sind Weiterentwicklungen von
TeX
, die ?direkt“, ohne das Zwischenformat DVI, PDF-Dateien erzeugen. Diese Erweiterungen von TeX erlangten zu Beginn des 21. Jahrhunderts Bedeutung.
Vielen TeX-Nutzern genugen die angegebenen Alternativen zur zuerst genannten Methode
dvi→ps→pdf
. Andere TeX-Nutzer betten jedoch PostScript in einem Maße in den Quellcode ein, dass diese Methoden versagen. Das trifft vor allem zu, wenn das TeX-Paket
PSTricks
verwendet wird. Die Zusatzpakete pst-pdf, auto-pst-pdf und pdftricks bieten in diesem Fall Erleichterungen. Insgesamt verbleiben jedoch Falle, in denen die ?traditionelle“ Methode
dvi→ps→pdf
unersetzbar ist. Eine weitere Alternative bietet aber
- XeTeX
, das nach pdfTeX und etwas fruher als LuaTeX erschien. Es erzeugt ein Zwischenformat XDV und daraus (vom Anwender kaum bemerkt) mit dem Treiber xdvipdfmx PDF.
[20]
Dadurch soll PostScript im Dokumentquellcode vollstandig verarbeitet werden.
[21]
[22]
Fur die Verwendung von PStricks wird noch ein Paket
xetex-pstricks
angeboten.
3D-PDF-Dokumente sind PDF-Dokumente, die entweder ein
U3D
-Flachenmodell oder ein BREP/Flachenmodell
PRC
[23]
enthalten. Sie dienen vorwiegend der Visualisierung von
CAD
-Daten, kommen aber auch zunehmend in wissenschaftlichen Veroffentlichungen zur Anwendung.
[24]
Der kostenlose
Adobe Reader
kann ab der Version 8.1 beide Formate anzeigen, animieren, schneiden und messen. Andere PDF-Viewer und die in Webbrowsern integrierte Viewer konnen eingebettete 3D-Daten meistens nicht darstellen.
[25]
Mit Acrobat 3D V7 ließen sich 3D-Daten aus 40 CAD-Formaten in 3D-PDF-Dateien konvertieren; jedoch hat 2010
Adobe
Entwicklung, Vertrieb und Support der 3D-PDF-Konverter-Technologie an Tech Soft 3D
[26]
und die PROSTEP AG
[27]
ubergeben. Ab Acrobat X
[28]
ist die Konvertierung nur noch als kostenpflichtiges 3D-PDF-Converter-Plugin
[29]
des Unternehmens Tetra 4D verfugbar.
Einige CAD-Programme wie
Allplan
oder
SolidWorks
[30]
haben einen 3D-PDF-Export; Allplan bietet auch einen 3D-PDF-Import.
[31]
Auch Werkzeuge wie Deep Exploration von SAP,
[32]
Pages3D von QuadriSpace
[33]
und 3DVIA Composer von Dassault Systemes
[34]
konnen 3D-CAD-Modelle als 3D-PDF abspeichern.
Neben den 3D-Daten als Visualisierung konnen auch andere relevanten Informationen zu einem CAD-Modell in ein PDF eingefugt werden. So konnen beispielsweise fur die Herstellung eines Blechteils
[35]
die Daten des fertigen Modells als 3D-Visualisierung gezeigt werden.
Ab Acrobat 9 lassen sich diverse in
Shockwave Flash (SWF)
konvertierte Videoformate in Adobe PDF einbetten. Dadurch konnen Videos, Animationen und Anwendungen auf vielen Plattformen genutzt werden. Aufgrund der Adobe-Flash-Unterstutzung in Adobe Reader ab Version 9 ist kein zusatzlicher Player fur die Wiedergabe erforderlich. Seit dem letzten Patch von Adobe Acrobat und Adobe Reader 9 hat Adobe bei 3D-PDF das Standardverhalten geandert, unter anderem wurde der Flashplayer aus Adobe Acrobat 9 und Adobe Reader 9 entfernt ? Flashinhalte greifen auf den Flashplayer im Betriebssystem zu. Adobe Acrobat X und Adobe Reader X sind nicht betroffen, da dort fast keine Angriffe erfolgen. 3D-Daten, SWF-Funktionen und SWF-Videoformate konnen auch kombiniert werden; so ist es moglich, Teilflachen des Modells mit SWF-Videos und Funktionen zu belegen.
Viele aktuelle Programmpakete wie
Apple iWork
,
Microsoft Office
,
LibreOffice
,
OpenOffice.org
und
Softmaker
Office bieten einen PDF-Export an.
Jahr
|
PDF-Version
|
Adobe-Version
|
Charakteristika
|
1993
|
1.0/PDF
|
1
|
Optisch attraktive Textdarstellung, Einbettung von Lesezeichen und dateiinternen Querverweisen, Reader heißt Carousel
|
1994
|
1.1
|
2
|
Externe Querverweise, Einbettung von Multimedia-Dateien in mittlerweile obsoleten Sound- und Video-Formaten, Dokumente konnen durchsucht werden, 40-Bit-Verschlusselung
|
1996
|
1.2
|
3
|
Moglichkeit der Verwendung des
CMYK-Farbmodells
, direktes Offnen im Browserfenster durch Implementierung von Browser-Erweiterungen (sog. Plugins), Zuganglichkeits-Plugin fur Blinde fur den Acrobat Reader 3, interaktive Elemente wie Checkboxen und Radiobuttons sind moglich
|
1999
|
1.3
|
4
|
Unterstutzung asiatischer Schriften, verbessertes Accessibility Plugin fur den Acrobat Reader, weiterhin 40-Bit-Verschlusselung, digitale Signaturen,
JavaScript
-Elemente moglich
|
2001
|
1.4
|
5
|
Wegfall des Zuganglichkeits-Plugin, dafur Unterstutzung von MSAA (Microsoft Active Accessibility) durch den Acrobat Reader,
RC4
-Verschlusselung mit 40?128 Bit, Beschreibung des logischen Dokumentaufbaus mit Tags
|
2003
|
1.5
|
6
|
Einbettung von Bildern im Format
JPEG 2000
, Filmen im Format
MPEG
und Audiodateien im Format
MP3
moglich, Public Key-Verschlusselung
PKCS#7
; Leseprogramm heißt ab jetzt Adobe Reader, keine Unterstutzung mehr fur DOS-basierte Windows-Versionen (
Windows 9x
/
Me
)
|
2004
|
1.6
|
7
|
Unterstutzung fur das
Universal-3D
-Dateiformat, Einbettung von
OpenType
-Fonts, Unterstutzung fur XFA-2.2-Rich-Text-Elemente und -Attribute,
AES
-Verschlusselung, PKCS#7-Verschlusselung mit
SHA256
,
DSA
bis zu 4096 Bit, unzugangliche PDF-Dokumente konnen mit Tags versehen werden, bessere Unterstutzung fur mehrspaltige Dokumente, Formularfelder konnen mit Hilfe der Sprachausgabefunktionen vorgelesen werden, PDF-Creator mit Ausgabehilfeassistent: unterstutzt beim Optimieren fur Screenreader und Bildschirmvergroßerungsprogramme
|
2006
|
1.7
|
8
|
weitere Verbesserung der 3D-Darstellungsoptionen, starkere Verschlusselungsalgorithmen (PKCS#7 mit SHA384, SHA512 und
RIPEMD-160
, 256-Bit AES)
|
2008
|
1.7
|
9
|
Weitere Verbesserung
|
2010
|
1.7
|
X
|
Weitere Verbesserung
|
2012
|
1.7
|
XI
|
Weitere Verbesserung
|
2017
|
2.0
|
DC
|
Unterstutzung fur das
PRC
-Dateiformat, 3D-Messwerkzeuge, verbesserte Sicherheitsfunktionen
[36]
|
In verschiedenen Gremien der
ISO
werden seit dem Jahr 1997 Normen auf der Grundlage von PDF erarbeitet und verabschiedet. Dabei werden, basierend auf bestimmten PDF-Versionen, Mindestanforderungen sowie Einschrankungen definiert. Adobe Systems hat in diesem Zusammenhang den betreffenden Gremien der ISO das Recht ubertragen, die jeweils notigen Spezifikationen zeitlich unbegrenzt zum Herunterladen bereitzustellen.
Diese Normen entsprechen in grober Naherung als Basis den unterschiedlichen Versionen von PDF:
ISO
|
Jahr
|
Typ
|
Version
|
Bezeichnung / Bemerkung
|
15930
|
2001
|
PDF/X
|
1.3
|
Format fur die Ubermittlung von Druckvorlagen
|
15930-1
|
2001
|
PDF/X-1a
|
1.3
|
siehe PDF/X
|
15930-5
|
2003
|
PDF/X-2
|
1.4
|
siehe PDF/X
|
15930-4
|
2003
|
PDF/X-1a
|
1.4
|
siehe PDF/X
|
15930-3
|
2002
|
PDF/X-3
|
1.3
|
siehe PDF/X
|
15930-6
|
2003
|
PDF/X-3
|
1.4
|
siehe PDF/X
|
15930-7
|
2008
|
PDF/X-4
|
1.6
|
siehe PDF/X
|
15930-8
|
2008
|
PDF/X-5
|
1.6
|
siehe PDF/X
|
19005-1
|
2005
|
PDF/A-1
|
1.4
|
Format fur die
elektronische Archivierung
|
19005-1
|
2007
|
PDF/A-1
|
1.4
|
Korrektur PDF/A-1
|
19005-2
|
2011
|
PDF/A-2
|
1.7
|
siehe PDF/A-1
|
19005-3
|
2012
|
PDF/A-3
|
1.7
|
siehe PDF/A-1
|
24517
|
2008
|
PDF/E
|
1.6
|
Format fur technische Dokumente aus den Bereichen Ingenieurwesen, Architektur und Geo-Informationssysteme (PDF Engineering)
|
?
|
2008
|
PDF/H
|
|
Format fur Dokumente im Gesundheitswesen (PDF Healthcare)
|
14289
|
2008
|
PDF/UA
|
1.7
|
Richtlinien zum Aufbau eines barrierefreien Dokuments im Format PDF (Universal Accessability)
|
16612-2
|
2010
|
PDF/VT
|
1.6
|
Format fur den Einsatz im hochvolumigen und Transaktionsdruck (PDF Variable and Transactional Printing)
|
32000-1
|
2008
|
PDF 1.7
|
1.7
|
|
32000-2
|
2017, 2020
|
PDF 2.0
|
2.0
|
[37]
[38]
|
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Das Dateiformat PDF im Web ? eine statistische Erhebung.
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, Nr. 1, Februar 2010, S. 61?65; ahnlich bei
security-zone.info
(PDF; 3,1 MB).
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PDF in der Druckvorstufe
1. Auflage. Rheinwerk Verlag, 2014,
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19. Februar 2014
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