Microsoft Windows

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Microsoft Windows

Windows 11 Startmenu
Entwickler Microsoft
Lizenz(en) proprietar : Microsoft EULA
Erstveroff. 20. November 1985
Akt.  Version Windows 11
Architektur(en) IA-32 , x64 , ARM64
historisch: x86 (16-Bit), MIPS , Alpha , PPC , IA-64 , ARM32
Chronik siehe: Zeitleiste
Windows 1.0
Windows 2.x
Windows 3.0
Windows 3.1
Windows 95
Windows 98
Windows Me
Sonstiges programmiert in C , C++ , Assembler [1]
microsoft.com/windows

Microsoft Windows ( englische Aussprache [ ?ma?.k?o?.s?ft ?w?n.do?z ]) bzw. Windows ist eine Reihe proprietarer grafischer Betriebssystemfamilien von Microsoft .

Allgemeines und Begriff [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Begriff Windows (englisch, Plural fur mehrere ?Fenster“) ist eine Bezeichnung fur Software-Oberflachenelemente und geht auf das in den fruhen 1970er Jahren im Xerox PARC entwickelte WIMP-Paradigma ( Window , Icon , Menu , Pointing-Device ) fur den Aufbau von Benutzerschnittstellen zuruck. Microsoft Windows setzt dieses Paradigma um. Oft steht Windows ? wie auch der Begriff Windows-PC fur Windows auf der x86-Architektur des ursprunglichen IBM PC ? als Plattform und Spieleplattform fur Programme und Computerspiele , die unter Windows-Versionen laufen, die zur Zeit ihrer Veroffentlichung unterstutzt wurden. Windows-Programme bzw. Windows-Spiele konnen auch unter neueren (selten auch alteren) Versionen von Windows genutzt werden, obwohl es dafur keine Garantie gibt. Teils gibt es auch Updates oder Patches , die Kompatibilitat zu einer neueren (oder alteren) Windows-Version herstellen.

Das ursprungliche Windows der 1980er Jahre war eine grafische Erweiterung fur die PC-Plattform und PC-kompatibles DOS , allen voran MS-DOS (als ?DOS-PC“ mit dem nahezu identischen PC DOS als Referenz-Plattform). Ahnliche konkurrierende Systeme waren beispielsweise das klassische Mac OS (von dem es inspiriert war), GEM oder PC/GEOS . Dieser ursprungliche grafische DOS-Aufsatz wurde mit Windows 95 um einen uberarbeiteten Kernel , der 32-Bit - Windows-API Win32 (fur englisch Application Programming Interface , Programmierschnittstelle ) und Internetfahigkeit erweitert und bis zur Millennium Edition von Ende 2000 weitergefuhrt. Fur derartige Windows-Betriebssysteme, die auf ein integriertes und mitgeliefertes MS-DOS angewiesen sind, hat sich die Sammelbezeichnung Windows 9x etabliert.

Parallel zur ?DOS-Linie“ wurde unter der Leitung von David N. Cutler ab 1988 das auf den Konzepten des Betriebssystems VMS basierende Windows NT entwickelt und als modernere Alternative neben Windows 3.x bzw. Windows 9x positioniert. Da die ?NT-Linie“ aber in den 1990er Jahren zu hohe Anspruche an die Hardware stellte, konnte Windows 9x trotz der eindeutigen technischen Schwachen durch den DOS-Unterbau erst mit der Veroffentlichung von Windows XP 2001 endgultig durch das modernere System ersetzt werden. Seither vertreibt Microsoft fur den Desktop nur noch das auf der ?NT-Linie“ basierende Windows, das fortan ohne ?NT“ im Namen als Microsoft Windows fortgefuhrt wird.

Windows-Betriebssysteme sind vor allem auf (nicht nur, aber großteils IBM-PC-kompatiblen ) Personal Computern , Workstations und Servern verbreitet; daneben existieren Varianten fur Gerate wie Smartphones oder PDAs sowie fur spezielle Embedded Devices wie etwa vollelektronische Messgerate und Einzelhandels-Kassensysteme oder fur die Anwendung in Kraftfahrzeugen. Kevin Turner, der Chief Operating Officer von Microsoft, nannte auf der Worldwide Partner Conference 2014 einen Gesamt-Marktanteil von 14 Prozent fur alle Windows-Varianten. [2] Der weltweite Marktanteil des aktuellen Betriebssystems Windows 10 auf allen Computern lag im Oktober 2020 bei 62,16 %. [3]

Entwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

System-1 -Menus ( Macintosh , englisch): zu erkennen ist ganz rechts (abgeschnitten) das Spezial-Menu.
Bildschirmfoto von Windows 1.03 (deutsch) mit geoffnetem Menupunkt ?Spezial“

Ursprunglich entwickelte das US-amerikanische Unternehmen Microsoft keine Betriebssysteme, sondern seit Mitte der 1970er-Jahre BASIC fur verschiedene Computerplattformen. [4] Erst mit MS-DOS stieg Microsoft 1981 in das Betriebssystemgeschaft ein und lieferte dafur unter anderem BASICA fur PC DOS und GW-BASIC fur MS-DOS, weitere Anwendungen folgten.

Auch fur Apple steuerte Microsoft bereits einen BASIC-Interpreter bei sowie die Anwendungsprogramme Word und Multiplan (spater Excel ), die ebenfalls fur den Macintosh entwickelt wurden. Inspiriert vom grafischen Betriebssystem von Apple, der Macintosh System Software , das wiederum vom Computer mit dem ersten grafischen Betriebssystem uberhaupt ? dem Xerox Alto ? inspiriert war, entwickelte Microsoft daraufhin die eigene, auf DOS basierte grafische Oberflache ?Interface Manager“, die kurz vor der Veroffentlichung der Version 1.0 1985 in ?Windows“ umbenannt wurde.

Schon im Vorfeld drangte Microsoft Apple dazu, die grafische Benutzeroberflache der Apple Lisa an andere PC-Hersteller zu lizenzieren. Doch Apple wollte nicht auf die eigenen Hardware-Verkaufe verzichten, da rund 55 % der Einnahmen aus den Verkaufen von Apple-Computern stammten.

Als der damalige CEO von Apple, John Sculley , Windows 1.0 sah, wollte er Microsoft sofort verklagen. Doch Bill Gates setzte Sculley unter Druck, indem er damit drohte, die weit verbreiteten Macintosh-Anwendungen Word und Excel sofort einzustellen, wenn Apple nicht zu Zugestandnissen bereit sei. Obwohl sowohl Apple als auch Microsoft die grafische Benutzeroberflache , englisch Graphical User Interface (GUI), von Xerox lizenziert hatten, sah Windows 1.0 in einigen Details dem Macintosh-Betriebssystem nur allzu ahnlich ? bis hin zum ?Spezial“-Menu, das der Macintosh zuerst hatte. Da Microsoft zur Entwicklung von Anwendungsprogrammen Einblicke in den Quelltext der ?System Software“ hatte, war der Verdacht einer absichtlichen Kopie naheliegend. Microsoft hingegen argumentierte, dass mit der Entwicklung des ?Interface Manager“ bereits 1983 begonnen wurde ? also noch bevor man den Prototyp des Macintosh zur Verfugung hatte. John Sculley, dem es wichtig war, Anwendungen von Drittherstellern auf der Macintosh-Plattform zu etablieren und der daher auf Word und Excel nicht verzichten wollte, ließ sich am 22. November 1985 schließlich auf einen Vertrag ein, der es Microsoft erlaubte, Windows 1.0 trotz aller Ahnlichkeit zur ?System Software“ des Macintosh zu veroffentlichen. Als fast drei Jahre spater Windows 2.03 vorgestellt wurde, entschloss sich Apple am 17. Marz 1988 dennoch, Microsoft wegen Copyright-Verletzung zu verklagen. Uber funf Jahre spater, am 24. August 1993, wurde die Klage zugunsten von Microsoft abgewiesen. [5] Da war Microsoft mit Windows 3.0 und 3.1 der Durchbruch bereits gelungen.

Produktlinien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zeitleiste [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Schaubild stellt einzelne Hauptversionen des Betriebssystems Microsoft Windows anhand der Erscheinungsdaten und aufgegliedert in die Produktlinien auf einer Zeittafel angeordnet dar, die einen besseren Uberblick ermoglicht.

Zeitleiste der Windows -Versionen seit 1985
Typ 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
16-Bit-Linie 1.0 2.0 3.0 3.1 3.11
9x -Linie 95 98 ME
Desktop-OS
auf NT -Basis
NT 3.1 NT 3.5 NT 3.51 NT 4.0 2000 XP Vista 7 8 8.1 10 11
Server-OS
auf NT-Basis
NT 3.1 Server NT 3.5 Server NT 3.51 Server NT 4.0 Server 2000 Server Server 2003 Server 2003
R2
Server
2008
Server 2008
R2
Server
2012
Server 2012
R2
Server
2016
Server
2019
Server
2022
Tablet Arm -OS
auf NT-Basis
RT 8 RT 8.1
CE -Linie CE 1.0 CE 2.0 CE 3.0 CE 4.0 CE 5.0 CE 6.0 CE 7.0 Windows Embedded 8 Embedded Compact 2013
IoT-Linie 10 IoT 11 IoT
Smartphone-OS
auf CE-Basis
Mobile
2003
Mobile 5.0 Mobile 6.0 Mobile 6.1 Mobile 6.5 Phone 7.0
Smartphone-OS
auf NT-Basis
Phone 8.0 Phone 8.1 10 Mobile
  •  Die rot markierten Versionen werden von Microsoft nicht mehr unterstutzt.
  •  Die gelb markierten Versionen sind alter, werden aber noch unterstutzt.
  • DOS-Linie fur 16-Bit-Rechner [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Windows for Workgroups 3.11

    Microsoft Windows wurde als grafische Benutzeroberflache fur DOS -Rechner vorgestellt. DOS wurde fur Systemzugriffe verwendet. Das anderte sich mit Windows 3.x allmahlich, insbesondere durch die Einfuhrung der 32-Bit-Zugriffe . Zwischen Windows-Programmen war nur kooperatives Multitasking verfugbar. Mit Windows for Workgroups wurde eine Version mit integrierter Netzwerkfahigkeit veroffentlicht. Der Namenszusatz wurde ab Windows 95 und in allen Windows-NT-Versionen wieder fallen gelassen.

    Versionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Produktname Erscheinungsdatum
    Windows 1.0 20. November 1985
    Windows 2.0 9. Dezember 1987
    Windows 2.1 27. Mai 1988
    Windows 2.11 13. Marz 1989
    Windows 3.0 22. Mai 1990
    Windows 3.1 1. Marz 1992
    Windows 3.11 Februar 1994
    Windows for Workgroups 3.1 Oktober 1992
    Windows for Workgroups 3.11 November 1993

    Am 10. November 1983 wurde von Microsoft auf der COMDEX /Fall '83 ein Prototyp mit der Bezeichnung ?Interface Manager“ vorgestellt, welcher die erste grafische Benutzeroberflache von Microsoft fur DOS darstellte. Microsofts Marketing-Abteilung entschied jedoch spater, nachdem die Entwickler immer von Fenstern sprachen, das System in ?Windows“ umzubenennen. Microsoft Windows 1.0x wurde am 20. November 1985 veroffentlicht. [6] [7] Windows 1.0x wurde fur 99 US-$ verkauft, war aber kein großer Erfolg, da es so gut wie keine Anwendungen dafur gab. Als Oberflache dient ein Dateimanager. Die einzelnen Programme mussen anhand ihres Dateinamens ausgewahlt werden. [8]

    Startbildschirm Windows 2.11

    Windows 2.0 wurde im November 1987 veroffentlicht und beinhaltete unter anderem Verbesserungen an der grafischen Benutzeroberflache. Erstmals wurde auch eine Windows-Version von Microsoft Word und Microsoft Excel veroffentlicht.

    Windows 3.0 wurde am 22. Mai 1990 veroffentlicht. Windows 3.1 , welches am 1. Marz 1992 folgte, war die erste kommerziell erfolgreiche Version eines Windows-Systems. Windows 3.1x war sehr beliebt, alleine in den ersten 2 Monaten wurden etwa 3 Millionen Lizenzen verkauft. Mit Windows for Workgroups 3.1 , Codename ?Sparta“, erschien im Oktober 1992 das erste netzwerkfahige Windows. Durch die Nachinstallation des TCP/IP Netzwerkprotokoll-Stack unterstutzte Windows for Workgroups 3.11 das Internetprotokoll . Windows 3.2 ist ein Update der Windows-3.1-Version fur China, laut Microsoft Knowledge Base wurden neue bzw. verbesserte Eingabeeditoren fur die Schrift eingesetzt. Die Win32s -Schnittstelle fur Windows 3.1x , die nachinstalliert werden musste, stellte einen Teilsatz der Win32- API aus Windows NT bereit, wodurch einige fur Windows NT entwickelte Programme funktionierten.

    DOS-Linie fur 32-Bit-Rechner [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Windows-9x -Linie basiert auf MS-DOS , besitzt aber einen eigenen 32-Bit - Kernel , der nach dem Systemstart die Systemzugriffe mittels sogenannter VxDs ( Virtual Device Driver , virtuelle Geratetreiber) steuert. Das Win32-API war gegenuber Windows NT 3.1 und Windows NT 3.5 nicht vollig neu, Windows 95 war aber die erste Windows-Version fur Heimanwender, die diese benutzte.

    Windows 9x erhielt ein angepasstes DOS, wahrend fruhere DOS-basierte Windows-Versionen ein vorinstalliertes DOS voraussetzten. Der Start von Windows war (außer in Windows Me) durch einen Eintrag in der Datei MSDOS.SYS verhinderbar, so dass Windows wie in fruheren Versionen manuell durch das DOS-Programm WIN.COM startete. Microsoft wollte suggerieren, MS-DOS existiere nicht eigenstandig, jedoch war das MS-DOS-Betriebssystem aus jedem Windows 9x ohne Windows lauffahig. Windows 9x unterstutzt fur 32-Bit-Anwendungen praemptives Multitasking und fur Kompatibilitat mit Windows-3.x-16-Bit-Anwendungen kooperatives Multitasking. [9] 32-Bit-Prozesse besitzen jeweils eigene virtuelle Adressraume ( Speicherschutz ), konsequenter Speicherschutz ist jedoch fur die Kompatibilitat zu Anwendungen, die Hardware direkt ansprechen, nicht gewahrleistet. [10]

    Der Begriff ?Windows 9x“ leitet sich aus den nun spezielleren Namen (anstatt nur Versionsnummern) her, die in den meisten DOS-basierten Windows-Versionen 4.x mit einer Neun beginnen. Von diesem Schema weicht Windows Me ab, obwohl es mit den verwandten anderen Versionen zusammengefasst wird.

    Versionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Produktname Codename Erscheinungsdatum
    Windows 95 Chicago 15. August 1995
    Windows 95a Nashville 14. Februar 1996
    Windows 95b 24. August 1997
    Windows 95c 26. November 1997
    Windows 98 Memphis 30. Juni 1998
    Windows 98 SE 5. Mai 1999
    Windows Me Millennium 14. September 2000
    Windows 95
    Windows 98

    Microsoft Windows 95 galt als revolutionar, als es 1995 erschien. In dem 16-/32-Bit-System wurde DOS zum Unterbau degradiert. Auch verwaltete es lange Dateinamen. Innerhalb von vier Tagen wurden die ersten Millionen Exemplare verkauft. In den beiden Folgejahren erschienen Windows 95b und Windows 95c, welche USB und FAT32 zur Adressierung von Festplatten von uber 2 Gigabyte unterstutzen. [11]

    Microsoft Windows 98 erschien 1998 als Evolutionsstufe von Windows 95 mit dem Internet Explorer 4.0 und Multimedia-Erweiterungen. Nach Windows 95 ist Windows 98 das zweiterfolgreichste System, die offizielle Unterstutzung endete im Jahr 2006. Am 5. Mai 1999 erschien Windows 98 Second Edition (englisch fur zweite Ausgabe ), welche in uberarbeiteter Version den Internet Explorer 5 sowie Verbesserungen in den Bereichen Multimedia und USB enthielt.

    Microsoft Windows Millennium Edition erschien 2000 mit Multimedia-Verbesserungen und einer Systemwiederherstellung, um das System auf einen automatischen oder vom Benutzer ausgewahlten Zeitpunkt zuruckzusetzen. Ferner wurde der Schutz von Systemdateien verbessert. Die Funktion System File Protection (SFP) unterbindet deren Loschung. Durch das Programm ?Komprimierte Ordner“ wird das Erstellen und Entpacken von ZIP-Archiven direkt unterstutzt. Zudem enthalt Windows Me einige von Windows 2000 ubernommene Funktionen.

    NT-Linie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Architektur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Windows NT 3.1

    Die Windows-NT-Serie besitzt einen neuen Kernel. Das Kurzel NT stand ursprunglich fur N-Ten (N10), einen Emulator , auf welchem das System von den NT-Entwicklern in der Anfangsphase betrieben wurde. [12] Microsoft zufolge ist die Vermutung, NT stehe fur New Technology, falsch. Der Name stand zunachst fur das von Microsoft und IBM gemeinsam entwickelte Betriebssystem OS/2 , welches nur in den 16-bit-Versionen (Versionsnummern 1.x) gemeinsam entwickelt, aber getrennt vermarktet wurde. Mit dem Entwicklungsschritt zu den 32-bit-Versionen (2.x) trennte sich Microsoft von IBM, um das Betriebssystem als Windows NT in Konkurrenz zu OS/2 von IBM weiterzuentwickeln.

    Windows NT ist fur verschiedene Prozessorarchitekturen konzipiert. Die erste Version wurde fur IA-32 -, MIPS - und Alpha-Prozessoren angeboten. Mit NT 3.51 kam PowerPC hinzu. Wahrend die fruhere Entwicklung von Versionen von NT fur die Alpha-Architektur von DEC und weiteren nach und nach eingestellt worden ist, so dass Windows 2000 nur noch IA-32 (32-Bit-x86, ab dem i386 ) unterstutzte, wurde mit Windows XP die Unterstutzung der x64 - (64-Bit-x86, ab dem Opteron ; auch bezeichnet als ?amd64“) und der Itanium-Architektur (?IA-64“) eingefuhrt. Mit Windows RT wurde die Arm-Architektur (bis 2017 ?ARM“ in Großbuchstaben) unterstutzt. Seit Windows 8 bzw. Windows Server 2012 unterstutzt Microsoft nur noch die x86- und die Arm-Architektur, wobei ab Windows Server 2012 R2 (basierend auf Windows 7 ) und Windows 11 nur noch 64-Bit-x86 ?x64“ unterstutzt wird ? Versionen davor liefen auch auf 32-Bit-x86 ?IA-32“.

    MS-DOS wird fur IA-32, MIPS, PowerPC und Alpha emuliert, weitgehend namens- und funktionsgleiche Befehle sind als Laufzeitumgebung verfugbar, DOS-Programme konnen weiter verwendet werden, solange sie keinen direkten Zugriff auf die Hardware erfordern. Spiele laufen daher meist gar nicht oder nur ohne Ton- und Joystick-Unterstutzung. 16-Bit-Windows-Programme wurden fur MIPS, PowerPC und Alpha ebenfalls emuliert. Auf x64 (x86), IA-64 (Itanium) und Arm fehlt der MS-DOS-Emulator und die Unterstutzung fur 16-Bit-Windows-Programme.

    NT besitzt praemptives Multitasking mit Speicherschutz. Direkte Hardwarezugriffe von Programmen sind (im Gegensatz zur DOS-Linie) durch die strikte Durchsetzung eines Schichtenmodells nicht erlaubt. Beginnend mit Microsoft Windows 2000 wurden die NT-Linie und die Konsumentenvariante von Microsoft Windows vereinheitlicht und in eine gemeinsame Produktlinie uberfuhrt. Mit der XP-Version kann die Zusammenfuhrung ?unsicherer Multimedia-Versionen, DOS-basiert“ und ?sicherer NT-Versionen ohne Multimedia“ als abgeschlossen betrachtet werden.

    Versionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Microsoft Windows NT 3.1 war die erste Windows-NT-Ausgabe. Es erschien am 26. Juli 1993 in einer Workstation- und einer Servervariante. Windows NT 3.1 unterstutzte x86-Prozessoren ab Intel 80386, MIPS-Prozessoren der Serien R4000 und R4400, spater auch Alpha-AXP-Prozessoren. Die Oberflache entspricht der von Windows 3.1.

    Microsoft Windows NT 3.5 , Codename ?Daytona“, ist im September 1994 erschienen und stellt eine Weiterentwicklung von Windows NT 3.1 dar. Die uberarbeitete Version Microsoft Windows NT 3.51 kam im Juni 1995. Windows NT 3.51 unterstutzte erstmals PowerPC-Prozessoren, was die hauptsachliche Neuerung war. Dazu wurde vor allem die Win32 -API erweitert. Die Workstation- und die Server-Variante wurden klarer voneinander abgegrenzt, als das noch bei NT 3.1 der Fall war.

    Windows NT 4.0

    Microsoft Windows NT 4.0 , Codename ? Cairo “, ist am 29. August 1996 erschienen. Anders als Windows NT 3.x hat Windows NT 4.0 fast die gleiche Benutzeroberflache wie Windows 95. Zunachst wurde Windows NT 4.0, wie auch Windows NT 3.x, in zwei Varianten veroffentlicht, in den Jahren 1996 und 1998 wurden schließlich zwei weitere Server-Varianten des Betriebssystems veroffentlicht.

    Microsoft Windows 2000 ist am 17. Februar 2000 erschienen und tragt die NT-Version 5.0. Es bietet eine verbesserte Unterstutzung von Geraten und existiert in insgesamt vier unterschiedlichen Varianten. Die Server-Varianten wurden speziell auf unterschiedliche Unternehmensgroßen hin konzipiert und bieten erstmals Active Directory . Windows 2000 unterstutzte im Gegensatz zum Vorganger nur noch x86-Prozessoren.

    Windows XP

    Microsoft Windows XP , Codename ?Whistler“, ist am 25. Oktober 2001 erschienen und tragt die NT-Version 5.1. Es war das bis dato [13] am besten verkaufte Windows-Betriebssystem und vereint erstmals die großen Produktschienen ?Privat“ und ?Unternehmen“. Vorangetrieben wurden insbesondere die Erneuerung der Benutzerfuhrung und die Integration von Multimedia und Internet. Es fuhrte die Produktaktivierung ein, die das Verwenden von Schwarzkopien verhindern sollte. Windows XP gibt es in verschiedenen Ausgaben. Die x86-Versionen wurden bei Einfuhrung in drei Editionen vertrieben, der Home Edition und der Professional Edition fur die x86-Architektur sowie die Windows XP 64-Bit Edition fur die Itanium-Architektur (IA-64). Spater wurden weitere Editionen eingefuhrt. Microsoft Windows XP Embedded erschien am 28. November 2001. Am 28. Marz 2003 folgte, basierend auf Microsoft Windows Server 2003 x64, eine weitere 64-Bit-Edition, dieses Mal fur Itanium-2 -Prozessoren. Am 25. April 2005 erschien auf gleicher Basis die Windows XP Professional x64 Edition fur x64 -Prozessoren. Die Media Center Edition und die Tablet PC Edition erschienen fur x86-Prozessoren. 2008 erschien das auf XP aufbauende Windows Embedded Standard 2009 .

    Microsoft Windows Server 2003 ist im Jahr 2003 als Server-Variante von Windows XP erschienen und tragt die NT-Version 5.2. Die x64-Varianten sind speziell auf die 64-Bit-Architektur zugeschnittene Varianten des Betriebssystems. Des Weiteren erschienen Enterprise und Datacenter auch fur Itanium-Prozessoren. Von Windows Server 2003 sind verschiedene Varianten erschienen.

    Windows Server 2008 R2

    Microsoft Windows Vista , Codename ?Longhorn“, ist am 30. November 2006 fur Unternehmen und am 30. Januar 2007 fur Privatanwender erschienen. Microsoft Windows Server 2008 erschien am 27. Februar 2008. Vista und Server 2008 tragen die NT-Version 6.0. Nach einer ersten Alphaversion Anfang 2002 wurde der Veroffentlichungstermin mehrfach verschoben, dennoch konnten nicht alle ursprunglich geplanten Funktionen verwirklicht werden (beispielsweise die Dateisystemerweiterung WinFS ). Die grafische Benutzerschnittstelle wurde uberarbeitet und bietet die Modi Aero Basic und Aero Glass. Alle Produktvarianten sind sowohl als Versionen fur die 32-Bit-Architektur als auch als Versionen fur die 64-Bit-Architektur (Windows Vista fur x64 , Windows Server 2008 auch fur IA-64 ) erschienen. Windows Vista enthalt neben den von Windows XP bekannten N-Versionen ohne vorinstallierten Windows Media Player fur die Europaische Union auch K-Versionen , die ohne vorinstallierten Windows Media Player und Windows Messenger ausgeliefert werden. Die K-Versionen sind fur den sudkoreanischen Markt bestimmt. Die Starter-Variante von Windows Vista wurde in Europa nicht veroffentlicht. Insgesamt sind von Vista zehn Varianten erschienen. Von Windows Server 2008 erschienen mehrere Editionen. Windows Server 2008 ist die letzte Server-Version, die x86-Prozessoren unterstutzt.

    Windows-7-Logo

    Microsoft Windows 7 wurde im Jahr 2000 unter dem Codenamen Blackcomb angekundigt und sollte Windows XP ablosen. [14] 2001 entschied sich Microsoft jedoch, zwischen Windows XP und Blackcomb eine weitere Version von Windows zu veroffentlichen, die spater Windows Vista genannt wurde. 2006 anderte man außerdem den Codenamen von Blackcomb zu Vienna , spater entschied man sich dann fur den Namen Windows 7. Windows 7 und die auf dem gleichen Kernel aufbauende Server-Variante, Microsoft Windows Server 2008 R2 , wurden seit dem 22. Oktober 2009 verkauft. [15] Wichtige Veranderungen in Windows Server 2008 R2 zu Windows Server 2008, der Servervariante von Windows Vista, sind z. B. die Unterstutzung von 256 logischen CPU -Kernen, der Verzicht auf die Version fur 32-bittige x86-Prozessoren und die Einfuhrung von DirectAccess ; Windows Server 2008 R2 ist somit nur noch fur x86-Systeme mit 64-Bit-Unterstutzung und die IA-64 -Architektur verfugbar. Das erste Service Pack wurde am 22. Februar 2011 freigegeben.

    Windows-8-Startbildschirm
    Windows 8-Logo
    Windows-8-Logo

    Microsoft Windows Server 2012 , das seit dem 4. September 2012 verfugbar ist, ist der Nachfolger von Windows Server 2008 R2 . Am 26. Oktober folgte die Veroffentlichung des auf dem gleichen Kernel basierende Microsoft Windows 8 . [16] Im Jahr 2007 wurden fur die Entwicklung die Codenamen ?Mystic“ und ?Orient“ verwendet. [17] Im Januar 2011 wurde auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas angekundigt, dass Windows 8 nicht nur die herkommliche x86 -, sondern auch die Arm-Architektur der drei großten Produzenten Nvidia , Qualcomm und Texas Instruments unterstutzen werde. [18] Diese Version wird unter dem Namen Microsoft Windows RT vermarktet. Windows Server 2012 dagegen unterstutzt nur noch x64 (?x86-64“, ?amd64“: x86-Prozessoren mit AMD64 oder Intel 64 ), die Itanium-Unterstutzung entfiel. Windows Phone 8 basiert ebenfalls auf dem Windows-NT-6.2-Kernel, wahrend fruhere Windows-Phone-Versionen auf dem CE-Kernel basieren. Microsoft verkaufte Windows 8 in den ersten drei Monaten zu einem stark reduzierten Preis. [19]

    Windows-10-Logo

    Microsoft Windows 10 wurde am 30. September 2014 angekundigt. Eine Technical Preview folgte einen Tag spater. Wahrend fruher fur jede Plattform ein eigenes Windows entwickelt wurde (Windows 8 fur Desktop und Tablets, Windows RT fur ARM-Tablets, Windows Phone 8 fur Smartphones), deckt Windows 10 alle Plattformen ab, die grafische Benutzeroberflache passt sich der Displaygroße sowie dem Geratezweck an. Das Startmenu kommt in einer uberarbeiteten Form zuruck, bei mobilen Geraten ist es bildschirmfullend. Es ersetzt somit wieder den aus Windows 8 und Windows Server 2012 bekannten Startbildschirm. Der Marktstart fur Windows 10 war am 29. Juli 2015. [20]

    Windows-11-Logo

    Microsoft Windows 11 wurde am 4. Oktober 2021 veroffentlicht. Es werden auch Android -Apps unterstutzt. Das Startmenu ist mittig auf der Taskleiste angeordnet. [21]

    CE-Linie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die CE-Linie wurde fur mobile Gerate wie Pocket PCs , Smartphones und PDAs konzipiert und stellt eine eigene Produktlinie dar. Neben den hier aufgelisteten Versionen existieren weitere Versionen fur einzelne Geratetypen und Hauptprozessoren .

    Windows CE [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Windows-10 -Startbildschirm
    Windowstaste
    • Windows CE 1.0 (November 1996)
    • Windows CE 2.0 (September 1997)
    • Windows CE 3.0 (30. Juli 2000)
    • Windows CE .NET 4.0 (1. April 2002)
    • Windows CE 5.0 (31. August 2004)
    • Windows CE 5.1 (Mai 2005, Bestandteil von Windows Mobile 5, nicht separat erhaltlich)
    • Windows CE 5.2 (Februar 2007, Bestandteil von Windows Mobile 6, nicht separat erhaltlich)
    • Windows Embedded CE 6.0 (1. November 2006)
    • Windows Embedded CE 6.0 R2 (13. November 2007)
    • Windows Embedded CE 6.0 R3 (3. Oktober 2009)
    • Windows Embedded Compact 7 (1. Marz 2011)
    • Windows Embedded Compact 2013 (Juni 2013)

    Pocket PC [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    • Pocket PC
    • Pocket PC 2001
    • Pocket PC 2002
      • Offentlicher Fernsprecher der British Telecom mit Bildschirm: Microsoft Windows XP wird gestartet.
        Phone Edition mit Telefonfunktionen und fur Smartphones ohne Touchscreen

    Windows Mobile [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    • Windows Mobile 2003 fur Pocket PC
      • Phone Edition mit Telefonfunktionen und fur Smartphones ohne Touchscreen
    • Windows Mobile 5.0
      • Phone Edition mit Telefonfunktionen und fur Smartphones ohne Touchscreen
    • Windows Mobile 6.0
      • Classic Edition fur PDAs
      • Professional Edition fur PDAs mit Telefonie-Funktion
      • Standard Edition fur Smartphones
    • Windows Mobile 6.1
      • Classic Edition fur PDAs
      • Professional Edition fur PDAs mit Telefonie-Funktion
      • Standard Edition fur Smartphones
    • Windows Mobile 6.5
      • Classic Edition fur PDAs
      • Professional Edition fur PDAs mit Telefonie-Funktion
      • Standard Edition fur Smartphones

    Windows Phone [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Der Nachfolger Windows Phone 8 zahlt nicht mehr zur CE-Linie, sondern zur NT-Linie durch die Verwendung des Windows-NT-Kernels.

    Sonstige [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Windows Server [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Windows Server ist eine Reihe von Windows-Betriebssystemen der NT-Linie speziell fur Server . Windows Server bietet im Unterschied zum regularen Windows einen erweiterten Funktionsumfang in Form von Serverdiensten wie z. B. Active Directory , DNS und DHCP .

    Zu den Hauptversionen gehoren:

    Plattform [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Das Konzept von Microsoft Windows ist es, eine moglichst binarkompatible Plattform fur Anwendungsprogramme zu sein. Realisiert wird dies uber die Win32 - API und deren Erweiterungen. Windows (mit Ausnahme der Mobiltelefonvarianten ab Version 7) ist seit den Anfangen eine offene Plattform, das heißt, jeder kann uneingeschrankt Anwendungen fur Windows schreiben und vertreiben, da keine Erlaubnis seitens Microsoft oder der Erwerb kostenpflichtiger Dokumentationen dafur notwendig ist. Microsoft ist auch deshalb Marktfuhrer, weil die Abwartskompatibilitat der Windows-Plattform lange Zeit hochste Prioritat bei der Weiterentwicklung von Windows hat. [23] Eine solche stabile binarkompatible Plattform hat fur Anwendungsprogrammanbieter den Vorteil, dass Anwendungen nicht fur jede Windowsvariante (vergangene oder zukunftige) angepasst werden mussen, sondern der Plattform-Anbieter fur die Kompatibilitat verantwortlich ist. Microsoft hat deswegen eine stetig wachsende Menge anwendungsspezifischer Workarounds , sogenannte “Shims” [24] , in jede neue Windowsversion integrieren mussen. [25] Fur den Nutzer ergibt sich der Vorteil, dass er seine gewohnte Software in der gewunschten Version auch nach einem Windows-Upgrade weiterverwenden kann und er nicht auf eine Anpassung warten oder auf eine andere Software umsteigen muss. Nachteil dieser stabilen aber proprietaren Windows-Plattform ist der Lock-in-Effekt , der einen Betriebssystemwechsel aufgrund mangelnder Interoperabilitat unattraktiv macht.

    “The big value of Windows is the fact that it’s old technology that runs everyone’s apps. If we came out with an operating system that looked like Windows but couldn’t run your Windows apps, it wouldn’t be Windows. Nobody would want it.”

    ?Der große Mehrwert von Windows ist die Tatsache, dass es eine alte Technologie ist, auf der jedermanns Anwendungen laufen. Wenn wir ein Betriebssystem auf den Markt bringen wurden, welches nach Windows aussieht, aber nicht Windows-Anwendungen ausfuhren konnte, ware es nicht Windows. Niemand wurde es wollen.“

    ? Mark Russinovich : Inside Windows 7: The Mark Russinovich Interview [26]

    Die Familie der Windows-Betriebssysteme besitzt die Marktfuhrerschaft auf dem PC-Markt mit einem Anteil von 80 bis 90 % laut verschiedener WebStat-Counter, [27] [28] [29] gefolgt von Apple- und Linux-Betriebssystemen.

    Sicherheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Da zur Zeit der Entwicklung von Windows NT die heutige Relevanz des Internets von Microsoft falsch eingeschatzt wurde, [30] vernachlassigte der Konzern zunachst die Internetsicherheit. Daruber hinaus wurde Windows bis Windows Server 2003 standardmaßig mit deaktivierten Sicherheitsoptionen ausgeliefert, und angreifbare (wenn auch nutzliche) Dienste waren aktiviert. Im Juni 2005 hat Bruce Schneiers Counterpane Internet Security berichtet, dass sie mehr als 1000 neue Viren und Wurmer fur Windows-Systeme in den letzten sechs Monaten gesichtet hatten.

    Um die Jahrtausendwende gab Microsoft bekannt, dass dem Thema Sicherheit fortan hochste Bedeutung zugemessen werde. Das dringend benotigte System fur automatische Updates wurde erstmals mit Windows 2000 eingefuhrt. Das Ergebnis war, dass das Service Pack 2 fur Windows XP und das Service Pack 1 fur Windows Server 2003 sehr viel schneller von den Kunden installiert wurden, als das bei fruheren Aktualisierungen der Fall war. Microsoft verteilt Sicherheitspatches uber sein Windows Update System normalerweise einmal im Monat im Rahmen des sogenannten Patchdays .

    Spatestens seit dem in den Medien sehr prasenten Computerwurm W32.Blaster und seinen Derivaten im Jahr 2003 hat Microsoft bei Windows Vista den zentralen Fokus auf die Internetsicherheit gelegt. Laut Eigenaussage von Microsoft hatte dies zur Folge, dass bei Vista nach seiner Einfuhrung deutlich weniger Sicherheitslucken aktiv ausgenutzt worden seien als bei Windows XP und Vista deutlich seltener von Schadsoftware befallen worden sei. [31] [32] Die zusatzliche Sicherheit wird vor allem auf neu entwickelte Sicherheitsmaßnahmen wie die Benutzerkontensteuerung zuruckgefuhrt, die jedoch auch Einschrankungen beim Bedienkomfort nach sich zieht. [33]

    Mit Windows 7 sind die Sicherheitsprobleme weiter zuruckgegangen. Wegen der deutlichen Weiterentwicklung der Sicherheitsmaßnahmen weichen Angreifer inzwischen verstarkt auf Schwachstellen in Drittprogrammen aus. [34]

    Sicherheitsanalysen von Drittparteien
    Eine Studie von Kevin Mitnick und der Agentur Avantgarde aus dem Jahre 2004 fuhrte zu dem Ergebnis, dass eine ungepatchte Installation von Windows XP mit Service Pack 1 bereits nach vier Minuten von einer Infektion befallen wurde, wenn diese direkt mit dem Internet verbunden war (also auch aus dem Netz erreichbar war). [35] Diese sehr kurze Zeit kommt unter anderem durch die fehlende Windows-Firewall in Kombination mit der Sicherheitslucke im Windows- RPC -Dienst zustande [36] , aber auch durch ungunstige Standardeinstellungen. Seit Windows XP Service Pack 2 ist eine Firewall bereits integriert und standardmaßig aktiviert, sodass die Studie hier zu deutlich besseren Ergebnissen kommt.

    Sicherheitsexperten von iSec kommen in einer auf der Black Hat 2011 prasentierten Studie zu dem Schluss, dass Windows 7 sicherer sei als macOS /Mac OS X/OS X. Letzteres weise im Netzwerk einige Schwachen auf. [37] Die Autoren haben zwar hauptsachlich die Sicherheit von Mac OS X Leopard bis Lion getestet, kommen aber auch zu dem Ergebnis, dass Windows 7 sicherer sei als Mac OS X 10.7 ?Lion“. [38]

    Software [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Das Betriebssystem unterstutzt nativ Programme fur die Windows-Plattform . Laufzeitumgebungen zur Ausfuhrung von .Net-Framework -/ .NET -, WinRT - oder Java -Programmen oder Abstraktionsschichten, damit beispielsweise MS-DOS -, OS/2 - oder Linux -Programme ausgefuhrt werden konnen, werden bzw. wurden mitgeliefert oder sind nachtraglich installierbar.

    Kernel-Mode-Treiber fur Windows Vista in der 64-Bit-Version mussen signiert sein, um beim Systemstart automatisch geladen werden zu konnen. Diese Signierung ist fur Hardwarehersteller kostenpflichtig.

    Kontroverse um mitgelieferte Anwendungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die enge Kopplung der Anwendungen Webbrowser ( Internet Explorer ), Media Player und Windows-Explorer zur Dateiverwaltung war Gegenstand langjahriger Rechtsstreitigkeiten mit Anbietern alternativer Anwendungsprogramme. Diese Anbieter sahen in der engen Verzahnung der Anwendungsprogramme mit dem Betriebssystem einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil Microsofts. Mit Windows XP sowie mit dem Service Pack 3 fur Windows 2000 ermoglichte Microsoft die Kopplung des Betriebssystems an alternative Anwendungsprogramme.

    Kryptografie-Kontroverse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Die Kryptografiebibliothek von Windows enthalt zwei offentliche Schlussel ; wahrend der erste Schlussel Microsoft gehort, war die Bedeutung des zweiten Schlussels, der in allen Windows-Versionen seit Windows 95 OSR2 enthalten ist, zunachst unbekannt. Als das Service Pack 5 von Windows NT 4.0 veroffentlicht wurde und Microsoft vergaß, die Debugsymbole zu entfernen, fielen Entwicklern die Namen der zwei Schlussel auf. Der erste Schlussel hieß _KEY , der zweite _NSAKEY . Dies loste Spekulationen aus, dass der zweite Key der National Security Agency (NSA) gehore, die damit eigene Anwendungen signieren und Windows-Systeme kompromittieren konne. Microsoft veroffentlichte spater eine Pressemitteilung [39] , in der sie jeden Bezug des NSAKEY-Schlussels zur Behorde NSA dementierten. [40]

    Entwicklern fiel in der Beta-Version von Windows 2000 ein dritter Schlussel auf, was selbst die Windows-Entwickler uberraschte. [39] Microsoft betonte in einer Pressemitteilung, dieser Schlussel signiere Cryptographic Service Provider zu Testzwecken. [40]

    Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    Commons : Microsoft Windows  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

    1. Microsoft TechNet: Lesson 2 ? Windows NT System Overview: What To Do (Abschnitt One Operating System Running On Multiple Platforms )
    2. Andreas Donath: "Wir haben nur 14 Prozent Marktanteil". Golem.de , 15. Juli 2014, abgerufen am 19. Marz 2015 : ?Microsoft hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 14 Prozent bei allen elektronischen Geraten weltweit.“
    3. Statista, abgerufen am 6. Mai 2021 Marktanteile der fuhrenden Betriebssysteme weltweit im Oktober 2020
    4. Alexander Neumann: 50 Jahre BASIC: die Allzweck-Programmiersprache fur Anfanger feiert Jubilaum. In: Heise online . 1. Mai 2014 . Abgerufen am 25. Mai 2016.; Zitat: ?Eine sehr wichtige Rolle nahm damals ubrigens Microsoft ein: Bevor das Unternehmen ein eigenes Betriebssystem vorstellte, waren BASIC und die diversen, von Microsoft abgeleiteten und als sehr gut geltenden Dialekte der Sprache die wichtigsten Produkte des spateren Softwarekonzerns.“.
    5. LowEndMac: The Apple vs. Microsoft GUI Lawsuit (englisch), Tom Hormby, 18. August 2006; abgerufen am 29. August 2016.
    6. Presseservice ? Microsoft Windows seit 20 Jahren erfolgreich im Markt. Microsoft Deutschland GmbH , 16. November 2005, archiviert vom Original am 11. Februar 2006 ; abgerufen am 15. November 2010 .
    7. Detlef Borchers : 20 Jahre Windows: Der Tag, an dem die Kommandozeile verschwinden sollte. heise online , 20. November 2005, abgerufen am 15. November 2010 .
    8. www.winhistory.de
    9. Windows 95 Architecture Components. technet.microsoft.com, abgerufen am 10. April 2010 (englisch).
    10. Multitasking von 16-Bit-/32-Bit-Anwendungen in Windows 95. support.microsoft.com, 27. August 2002, abgerufen am 10. April 2010 (englisch).
    11. www.winhistory.de
    12. Paul Thurrott’s SuperSite for Windows: Windows Server 2003: The Road To Gold, Part One: The Early Years ( Memento vom 6. Februar 2007 im Internet Archive )
    13. www.heise.de
    14. Bill Gates: Professional Developers Conference Remarks ( Memento vom 1. Januar 2012 im Internet Archive ) (12. Juli 2000, englisch)
    15. Windows 7 ? Verkauf startet am 22. Oktober 2009. 3. Juni 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 11. Juni 2009 ; abgerufen am 31. Juli 2017 .
    16. www.bbc.co.uk
    17. Winfuture.de
    18. ComputerBase.de: Windows 8 kommt mit ARM-Unterstutzung
    19. Patrick Beuth: Windows 8: Gewohnungsbedurftiger Wechsel zwischen den Windows-Welten. In: zeit.de. 26. Oktober 2012, abgerufen am 8. Dezember 2014 .
    20. www.microsoft.com
    21. Microsoft zu Windows 11 , abgerufen am 27. Oktober 2021
    22. Heise.de: Microsoft bestatigt Starttermin von Windows Phone 7 vom 29. September 2010
    23. Ian Murdock : On the importance of backward compatibility. 17. Januar 2007, archiviert vom Original am 14. Januar 2012 ; abgerufen am 4. Januar 2012 (englisch).
    24. Understanding Shims. technet.microsoft.com, abgerufen am 18. Februar 2012 (englisch).
    25. Raymond Chen : What about BOZOSLIVEHERE and TABTHETEXTOUTFORWIMPS? In: The Old New Thing. 15. Oktober 2003, archiviert vom Original am 3. Juli 2004 ; abgerufen am 4. Januar 2012 (englisch).
    26. winsupersite.com
    27. Apple’s operating systems break the 1 out of 10 visit mark in Europe. atinternet.com, 29. September 2011, archiviert vom Original am 16. November 2011 ; abgerufen am 16. November 2011 (englisch).
    28. Operating System Market Share. marketshare.hitslink.com, 1. Oktober 2011, abgerufen am 16. November 2011 (englisch).
    29. Stat Counter GlobalStats; Top 5 Operating System Oct 2011. statcounter.com, 1. November 2011, abgerufen am 16. November 2011 (englisch).
    30. Gates, Buffett a bit bearish
    31. Vista: Microsoft-Statistik bestatigt bessere Sicherheit. In: winfuture.de. 23. Oktober 2007, abgerufen am 22. November 2015 .
    32. Matthias Fraunhofer: Windows Vista ist sicher: Windows 7 ist besser. In: www.computerwoche.de. 8. Januar 2010, abgerufen am 22. November 2015 .
    33. Warum Vista nervt und was bei Windows 7 besser wird , abgerufen am 16. April 2009
    34. heise.de zur Sicherheit in Windows 7 (abgerufen am 10. Februar 2010)
    35. Kevin Mitnick, Marcus V. Colombano: Time to Live on the Network. (PDF; 112 kB) Avantgarde Marketing & Design, 30. November 2004, S. 1 , abgerufen am 11. September 2011 (englisch).
    36. Jurgen Schmidt: Das Funf-Minuten-Gerucht. In: Heise Security. Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, 17. Juli 2008, abgerufen am 13. September 2011 : ?Diese Zahlenspiele betreffen ausschließlich Systeme, die nicht nur verwundbar sind, sondern auch noch von außen erreichbar.“
    37. Tom Daniels, Aaron Grattafiori, BJ Orvis, Alex Stamos, Paul Youn: Macs in the Age of APT. (PDF; 2,1 MB) In: Prasentation auf der Black Hat 2011. iSec Partners, 3. August 2011, S. 69ff , abgerufen am 13. September 2011 (englisch, APT steht fur englisch Advanced Persistent Threats ).
    38. Zack Whittaker, Bernd Kling: Black Hat: Windows ist im Netzwerk sicherer als Mac OS X. In: ZDNet.de. CBS Interactive GmbH, 9. August 2011, abgerufen am 13. September 2011 .
    39. a b Duncan Campbell : How NSA access was built into Windows: Careless mistake reveals subversion of Windows by NSA. In: Telepolis. 4. September 1999, abgerufen am 14. Februar 2013 .
    40. a b Microsoft Security Bulletin: There is no ?Back Door“ in Windows. 7. September 1999, archiviert vom Original am 20. Mai 2000 ; abgerufen am 14. Februar 2013 .