Oper Koln

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Das Kolner Opernhaus am Offenbachplatz (2010)
Oper Koln, Ansicht Kleiner Offenbachplatz. Die Außensanierung ist weitestgehend fertiggestellt, die originale Betonsichtigkeit der Werkstattturme wiederhergestellt (2017).

Die Oper Koln ist das Opernhaus der Buhnen der Stadt Koln . Es befindet sich in der Kolner Innenstadt auf dem Offenbachplatz . Von 2012 bis 2015 wurden aufgrund der umfassenden Sanierung des Riphahnbaus verschiedene Interimsquartiere wie der Musical Dome , das Palladium in Koln-Mulheim sowie die Trinitatiskirche bespielt. Seit 2016 nutzt die Oper Koln das Staatenhaus am Rheinpark in Koln-Deutz als Interimsspielstatte.

Die Sanierung der Kolner Oper ist eines der bislang teuersten Kulturprojekte in Deutschland. Im Januar 2022 stiegen die erwarteten Gesamtkosten der Sanierung mit den Kosten fur Ausweichspielstatten und Finanzierung auf uber eine Milliarde Euro.

Geschichte der Oper [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Altes Opernhaus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das alte Opernhaus (um 1910)

Im Mai 1898 beschlossen die Stadtverordneten den Bau eines reprasentativen Opernhauses am Habsburgerring . Bis dahin teilten sich Oper, Operette und Schauspiel das nach einem Entwurf von Julius Raschdorff im Stil der Neorenaissance erbaute Stadttheater in der Glockengasse . Die Oper am Ring fuhrte in der ersten Spielzeit auch noch Schauspiele auf, wurde dann aber ausschließlich als Opernhaus genutzt. Beide Hauser wurden als ?Vereinigte Stadttheater“ gemeinsam gefuhrt. Zunachst lag der Betrieb noch in den Handen eines Pachters; seit 1905 fuhrte die Stadt das Theater auf eigene Rechnung.

Die erste Kolner Oper wurde zwischen 1900 und 1902 am Habsburgerring im Stil des Historismus nach den Planen des Architekten Carl Moritz errichtet, der als Stadtbauinspektor in Koln tatig gewesen war, bevor er sich dort als freier Architekt etablierte. Moritz vermischte fur das reprasentativ anzulegende Gebaude an der Kolner Ringstraße Formen aus Barock und Jugendstil . Der Bau wurde als gelungene Synthese ?heiterer Festlichkeit“ gelobt. Mit seinen 1800 Sitzplatzen zahlte es bei seiner Eroffnung am 6. September 1902 zu den großten Theatern Deutschlands.

Das funf Geschosse hohe Gebaude war in hellen Farbtonen gehalten und mit allegorischem Figurenschmuck geziert. Die von Turmchen, Kuppeln und Giebeln gepragte Dachlandschaft wurde von einem Bronze genius gekront. Fur kurzweilige Entrustung sorgte das Relief des knapp bekleideten Apoll im Mittelgiebel des Haupthauses. Dieses wurde bei einem Bombentreffer im August 1943 zerstort. Dem Bau angegliedert waren die Opernhausgaststatten nebst Garten, Musikpavillon und Springbrunnen.

Auch der gesamte Innenraum war reich mit figuralem und floralem Schmuck in Form von Fresken , Stuck und Schnitzkunst ausgestattet. Besonders gelobt wurden hierbei die Wandmalereien in der Wandelhalle von Sascha Schneider , dem Illustrator der Karl-May -Bucher. Schneider schuf fur das Tonnengewolbe einen Zyklus, der die Geschichte der Menschheit darstellte und fur die Wande Zyklen der Musikgeschichte und des Weltschriftentums. Die Gemalde wurden 1937/38 entfernt. Sie galten seitdem als verschollen. Private Forschungen haben ergeben, dass sie im Kolner Stadtmuseum archiviert sind. Die Gemalde sind offentlich nicht zuganglich und in desolatem Zustand. [1]

Das Deckengemalde von Robert Seuffert im Zuschauerraum stellte Prometheus dar, der den Menschen den gottlichen Funken uberreicht. Unublich fur damalige Theaterbauten wurde das Deckengemalde nicht durch einen Luster durchbrochen. Vielmehr waren in den einfassenden Stuckelementen Beleuchtungskorper integriert. Als Grund wurde genannt, dass man in der Burgerstadt Koln den preiswerten Platzen der Galerie, dem ?Hahnenbalken“, nicht die Sicht verschlechtern wolle. Dieser soziale Gedanke fand jedoch kein Pendant im Foyer , das nach Klassen getrennt war.

Die technische Ausstattung wurde vom Ingenieurburo Albert Rosenberg ubernommen, das sich uberwiegend auf Theaterbauten spezialisiert hatte, und war auf dem Hohepunkt ihrer Zeit. Kolner Auffuhrungen galten bis in die 1920er Jahre haufig als mustergultig. So wurde Der Fliegende Hollander mit Wolken-, Dampf- und Wellenmaschinerie als der Auffuhrung in Bayreuth weit uberlegen bewertet. Auch die Personal- und Kunstlerraume waren optimal ausgestattet.

Besonders gelobt wurde die vorzugliche Akustik des Hauses. Die alte Kolner Oper wurde zum Sprungbrett bedeutender Sanger wie Peter Anders und Claire Dux oder des Dirigenten Otto Klemperer . Viele Kunstler blieben dem Hause uber Jahrzehnte treu, so beispielsweise die Primadonna Elsa Oehme-Forster , die bereits als Kind an der Metropolitan Opera unter anderem in der Oper Konigskinder von Engelbert Humperdinck gesungen hatte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden regelmaßig Festspiele in der Kolner Oper abgehalten, bei denen unter anderem Richard Strauss dirigierte.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die als ? entartet “ geltenden Jugendstil -Elemente des Baus innen und außen weitgehend entfernt. Das Deckengemalde im Zuschauerraum blieb erhalten und wurde von Seuffert personlich aufgefrischt und erweitert.

Die Kolner Oper galt fur kurze Zeit als kleine ?Fluchtburg“ fur Kunstler. Noch nach der Machtergreifung gab es zwar Festvorstellungen fur das ?Judische Handwerk“, und als die Deutschamerikanerin Elsa Oehme-Forster entlassen werden sollte, regte sich ein derartiger Proteststurm, dass die Kundigung zuruckgezogen wurde.

Mit der Berufung des bekennenden Nationalsozialisten Alexander Spring zum Intendanten sollte Koln zum Bayreuth am Rhein werden. Es gab auch wieder Festspiele, bei denen aber nun uberwiegend Wagneropern aufgefuhrt wurde. Zum ?Fuhrer-Geburtstag“ 1940 ließ Spring eine Hitler-Huldigungsoper urauffuhren: ?Alexander in Olympia“ von Marc-Andre Souchay. [2]

Das Opernhaus wurde am 6. September 1902 mit dem dritten Akt aus Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nurnberg eroffnet und 1943 bei einem Luftangriff beschadigt. Trotz Wiederaufbauplanen wurde der Bau, der nach dem Krieg als Probebuhne, Standesamt und Verwaltungsbau gedient hatte, 1958 abgerissen. Die Ziegel wurden fur den Neubau der im Krieg zerstorten Kirche St. Alban im Kolner Stadtgarten wiederverwertet. Was mit den Schmuckelementen geschah, ist nicht bekannt. Fotos aus den 1950er Jahren belegen den wiederaufbauwurdigen Zustand des Hauses. So erkennt man sowohl die schmiedeeisernen Gelander des Haupttreppenhauses als auch fein ausgearbeitete Steinmetzarbeiten, die den Krieg uberdauert hatten. An die renommierte Stelle des Opernhauses wurde ein mit einer Glasfassade verkleidetes Burohaus fur das Bundesverwaltungsamt gesetzt. Dieses Gebaude dient seit den 1980er Jahren als Hotel. Im Hotelgarten erinnert seit 1990 eine Gedenkplatte an das alte Opernhaus.

Neue Oper [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Logen
Mosaikbrunnen am Offenbachplatz

Da die Bauplane fur eine neue Kolner Oper vom Architekten Wilhelm Riphahn 1954 bereits fertiggestellt waren, musste ein neuer Standort fur das Opernhaus gesucht werden; die alte Oper wurde erst 1958 abgebrochen. Die Stadt Koln entschied sich fur das Trummergrundstuck des ehemaligen Stadttheaters und der Synagoge am Offenbachplatz, das sie 1943 erworben hatte. Dazu wurde der Offenbachplatz (benannt nach Jacques Offenbach ) auf der Hauptseite neu angelegt. Die Oper war ein Bekenntnis zur Moderne und sollte daher insbesondere dem ?zeitgenossischen Musiktheater“ ein Inbegriff und Forum sein. Im Volksmund wurde der Bau ?Indisches Grabmal“ oder ?Grabmal des gescheiterten Intendanten“ genannt. Am 4. Juni 1955 fand die Grundsteinlegung fur die neue Oper am Offenbachplatz statt.

Das neue Opernhaus weist keine umlaufenden Range im Zuschauerraum auf. Vielmehr ragen hohenmaßig versetzt Balkons in das Auditorium und gewahren allesamt einen frontalen Blick auf die Buhne. Am 18. Mai 1957 wurde die neue Oper Koln in Anwesenheit des damaligen Bundeskanzlers und Alt-Oberburgermeisters von Koln, Konrad Adenauer , als Großes Haus fur Oper und Schauspiel eingeweiht. Die erste Premiere im neuen Haus war Carl Maria von Webers Oper Oberon . Das Gebaude wurde bei der Eroffnung von der Presse als ?schonster Theaterbau“ Deutschlands geruhmt. Einzig der Munchner Merkur bemerkte, dass die Akustik im Hause nicht optimal sei und dass es in der Bevolkerung ?lange Gesichter“ gegeben habe, da viele ihr altes Opernhaus vermissen wurden. Das langjahrige Ensemblemitglied Klaus Bruch war der erste Sanger, der auf der Buhne ? noch vor den ersten Proben ? einen Ton sang und bemerkte: ?Die Akustik ist zu trocken.“

Seit der Einweihung der Oper fanden viele wichtige Urauffuhrungen in der Kolner Oper statt, wie z. B. Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann im Jahre 1965 oder kurz nach der Eroffnung Wolfgang Fortners Bluthochzeit . Zuletzt war hier die Urauffuhrung von Peter Eotvos ’ Oper Love and Other Demons zu erleben (2010). Im Juli 1957 gastierte die Mailander Scala in Koln, und Maria Callas stand als Sonnambula auf der Buhne.

Das internationale Opernstudio in Koln wurde 1961 gegrundet und ist das alteste Opernstudio im deutschsprachigen Raum. Es wurde unter anderem ab 1978 von dem Kapellmeister und Busoni -Biografen Antony Beaumont , der auch das studio-orchester koln grundete, [3] geleitet. Sieben hochtalentierte Nachwuchssanger erhalten hier die Moglichkeit, unter professionellen Bedingungen neben erfahrenen Buhnenprofis der Oper Koln sowohl in der Kinderoper als auch auf der Hauptbuhne solistisch aufzutreten. [4] Das Opernstudio hat bereits zahlreiche große Sangerinnen und Sanger hervorgebracht, unter anderem Anne Schwanewilms .

Die Ausgestaltung des Offenbachplatzes mit dem denkmalgeschutzten Mosaikbrunnen wurde vom Kolner Maler und Bildhauer Jurgen Hans Grummer entworfen, sein Brunnen konnte am 21. Dezember 1966 eingeweiht werden. Gelegt wurden die Mosaikelemente bei der Berliner Traditionswerkstatt Puhl & Wagner , die dem Kolner Kunstler Grummer Mosaikfragmente aus der Kaiser-Wilhelm-Gedachtniskirche (Apostelkopf) und aus dem Bad der Luxusjacht ?Christina“ des griechischen Reeders Aristoteles Onassis zur Verfugung stellte.

Kinderoper [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Oper im Jahr 2013 wahrend der Sanierungsarbeiten

Die Kinderoper ist Teil der Oper der Stadt Koln und wurde 1996 als erste Kinderoper Europas begrundet. Als Domizil diente von 1996 bis 2008 die sogenannte Yakult-Halle im Foyer des Opernhauses. Von 2009 bis 2015 diente das Alte Pfandhaus in der Kolner Sudstadt als Spielstatte. Bedingt durch die Sanierung des Opernhauses befindet sich die Kinderoper Koln derzeit in ihrer Interimsspielstatte im StaatenHaus am Rheinpark in Koln-Deutz. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am Offenbachplatz erhalt die Kinderoper dort eine eigene Spielstatte. Musikalischer Leiter der Kinderoper ist Rainer Muhlbach, die Leiterin der Kinderoper ist Brigitta Gillessen, und die Schirmherrschaft hat Ralph Caspers inne. Die Bandbreite der Produktionen reicht von Marchenopern uber Barockopern, Werken der Klassik und Romantik bis zu zeitgenossischen Stucken und Urauffuhrungen. Die Vorstellungen konnen ? je nach Stuck und Inszenierung ? von Kindern im Vorschulalter, Grundschulkindern, Klassen weiterfuhrender Schulen sowie von Familien besucht werden. Fur Kinder ab 3 Jahren gibt es mobile Kinderopernproduktionen, die in Kindergarten und Kitas aufgefuhrt werden.

Uber 46 Neuproduktionen sowie zahlreiche Wiederaufnahmen stellte die Kinderoper seit ihrer Grundung auf die Buhne. Die Oper Koln bringt als erstes Opernhaus eine Fassung des gesamten Opernzyklus Der Ring des Nibelungen speziell fur Kinder heraus. Alle vier Ring -Opern werden in vier Spielzeiten auf die Buhne gebracht: Das Rheingold (Spielzeit 2017/18), Die Walkure (Spielzeit 2018/19), Siegfried (Spielzeit 2019/20) und Gotterdammerung (Spielzeit 2020/21). Fur dieses groß angelegte Vorhaben hat die Oper Koln eigene Fassungen in Auftrag gegeben: Stefan Behrisch , Komponist und Professor fur Arrangement (in Berlin, spater Dresden), ist fur das Arrangement verantwortlich. Die jeweils ungefahr einstundigen Opernfassungen werden vom Leitungsteam der Kinderoper, Rainer Muhlbach und Brigitta Gillessen, erstellt.

In den Produktionen der Kinderoper Koln werden die Gesangspartien von den Mitgliedern des Internationalen Opernstudios der Oper Koln interpretiert und durch Ensemblemitglieder und Gaste erganzt. Das Gurzenich-Orchester Koln begleitete die Kinderopern-Auffuhrungen von Beginn an.

Die Kinderoper Koln ist seit 2018 UNICEF Pate Koln und kooperiert als erste Institution uberhaupt mit UNICEF, um auf die Rechte von Kindern nach der UN-Kinderrechtskonvention aufmerksam zu machen.

Im September 2019 wurde der Oper Koln der OPER! AWARD fur das Beste Education Programm verliehen. Damit wurde das gesellschaftliche Engagement der Kinderoper sowie der Abteilung Theater und Schule ausgezeichnet.

Sanierung und Umbau seit 2012 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Bauschild zum Umbau der Kolner Oper nennt den gesetzmaßig verantwortlichen Bauleiter

Nach der letzten Auffuhrung Die Meistersinger von Nurnberg begannen im Juni 2012 die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Das unter Denkmalschutz stehende Opernhaus wird nach Entwurfen der Architektenburos HPP Koln und Theater Projekte Daberto + Kollegen Munchen umfassend saniert und renoviert. Strom- und Klimaanlagen sollte das Unternehmen Imtech einbauen, das jedoch im August 2015 insolvent wurde. [5] Uber den Fortschritt der Arbeiten informierte eine im Oktober 2012 errichtete ?Infobox Sanierung“. Zu Beginn der Sanierung war die Hauptspielstatte die ?Oper am Dom“ im Musical Dome . Ausgewahlte Stucke wurden unter anderem im Palladium an der Schanzenstraße in Koln-Mulheim sowie im Oberlandesgericht Koln und der Trinitatiskirche aufgefuhrt.

Die Wiedereroffnung der Oper war fur November 2015 mit einer Neuinszenierung von Hector Berlioz Benvenuto Cellini geplant. [6] Im Juli 2015 gab die Stadt Koln bekannt, dass die fur November 2015 geplante Wiedereroffnung von Oper und Schauspielhaus verschoben werden musse. Zudem habe es Streit um finanzielle Nachforderungen von Imtech gegeben. [7] Da die Vertrage mit den Ausweichspielstatten zu diesem Zeitpunkt bereits gekundigt waren, blieb vorubergehend unklar, wo und in welchem Rahmen der Spielbetrieb fortgefuhrt werden konnte. Zunachst wurde mit der Wiedereroffnung von Oper und Schauspielhaus im Herbst 2016 gerechnet. [8] Oberburgermeisterin Henriette Reker teilte im November 2015 mit, dass die Oper auch in der Spielzeit 2017/2018 nicht zur Verfugung stehe. [9] Seit 2016 nutzt die Oper Koln das Staatenhaus am Rheinpark in Koln-Deutz als Interimsspielstatte, was jahrlich zu zusatzlichen Millionenkosten fuhrt. [10]

Die ursprunglich mit 253 Millionen Euro veranschlagte Sanierung hat mehrfach ihren Kostenrahmen gesprengt. Im Marz 2016 erhohte der Rat der Stadt Koln das genehmigte Budget auf 347,8 Millionen Euro, im August 2016 waren die Kosten auf 349 Millionen gestiegen. [11] Im Juli 2017 wurden bei einer Pressekonferenz die Sanierungskosten mit bis zu 570 Millionen beziffert und als Fertigstellungstermin Ende 2022 genannt. [12]

Im November 2019 wurden die Baukosten bis zur Fertigstellung auf 841 Millionen Euro geschatzt (die Baukosten fur die Elbphilharmonie betrugen 866 Millionen Euro). Die Hauptprobleme liegen bei der Installation der Haustechnik, die nicht richtig geplant wurde und deshalb unkoordiniert verlief. Bereits im Jahr 2017 wurde beschlossen, die bereits installierte Haustechnik zuruckzubauen und die gesamte Elektroversorgung, Brandschutz und Luftung neu einzubauen. Es kam deshalb zu einem zeitweisen Baustopp und einer Neuplanung. Die Baustelle kostet die Stadt pro Tag rund 80.000 Euro. Als Teil einer Transparenzoffensive finden alle zwei Wochen Fuhrungen fur Besucher auf der Baustelle statt. [13]

Im Januar 2022 stiegen die erwarteten Gesamtkosten der Sanierung inklusive Kosten fur Ausweichspielstatten und Finanzierung auf uber eine Milliarde Euro. Als Datum fur die Fertigstellung wurde im September 2022 der 22. Marz 2024 bekanntgegeben. Die Wiederoffnung war im Jahr 2023 fur die Spielzeit 2024/25 vorgesehen. [14] [15] Aufgrund verzogerten Baufortschritts findet auch die Spielzeit 2024/25 wie bislang im Interim statt. [16] Anfang Mai 2024 nennt die Stadt aufgrund weiterer Bauverzogerungen keinen neuen Fertigstellungstermin. [17]

Profil [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Kolner Oper umfasst 1346 Platze und zahlt damit zu den ?großen Hausern“. Im Vergleich dazu umfasste die Interimspielstatte Oper am Dom 1660 Platze. [18] In der Spielzeit 2016/17 organisierte die Oper 220 Auffuhrungen mit insgesamt 106.094 Besuchern. Das entsprach einer Auslastung von 82,1 Prozent. Die Oper gehort den Buhnen der Stadt Koln an, zu denen auch das Schauspiel Koln und weitere Hauser zahlen.

Der kunstlerische Anspruch des Hauses wurde durch Michael Hampe gepragt, der von 1975 bis 1995 als Intendant und Regisseur an der Kolner Oper tatig war.

Von 2000 bis 2008 war Christoph Dammann Operndirektor und Intendant der Kolner Oper. [19] Wahrend seiner Intendanz stieg die Auslastung der Kolner Oper kontinuierlich von 65 % auf 80 %, die Einnahmen stiegen um 20 %. Er brachte viele Urauffuhrungen heraus und produzierte außerdem Wagners Ring des Nibelungen mit dem Regisseur Robert Carsen . Operngeschichte schrieb die Kolner Oper mit der mehrfachen Auffuhrung des Ringes an einem Wochenende. [20] [21] [22]

Von der Spielzeit 2009/2010 bis Juni 2012 war Uwe Eric Laufenberg Intendant der Kolner Oper, der geschaftsfuhrende Direktor war Patrick Wasserbauer. Die bis dahin stellvertretende Intendantin Birgit Meyer wurde im August 2012 zur Opernintendantin berufen. [23] 2021 erklarte die Stadt, den Vertrag mit Meyer nicht verlangern zu wollen, und Hein Mulders wurde als Intendant ab der Spielzeit 2022/23 bestatigt. [24]

Gastspiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2010 hat die Oper ein Gastspiel in China gegeben. Zweimal in Folge wurde im September in Shanghai Der Ring des Nibelungen auf der Expo 2010 in der Inszenierung von Robert Carsen aufgefuhrt, ein Hohepunkt des deutschen Pavillons. [25] In Peking wurde im neuen National Centre for the Performing Arts an drei Abenden Mozarts Don Giovanni in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg aufgefuhrt. [26]

Zu Beginn des Jahres 2015 reisten Musiker der Oper Koln und des Gurzenich-Orchesters Koln in den Oman , wo im Rahmen eines Gastspiels am Royal Opera House Muscat drei Vorstellungen des Musicals My Fair Lady unter der Regie von Dietrich Hilsdorf aufgefuhrt wurden. [27]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

2012 wurde die Kolner Oper von der Fachzeitschrift Opernwelt und ihrer jahrlichen Umfrage unter 50 internationalen Opernkritikern zum Opernhaus des Jahres gewahlt. Damit werden die Leistungen unter dem Intendanten Uwe Eric Laufenberg gewurdigt. [28] Zugleich erhielt die Oper die Auszeichnung Argernis des Jahres aufgrund der kulturpolitischen Querelen um die Geschaftsfuhrung und den Etat des Hauses, die den kunstlerischen Erfolg des Hauses uberschatteten. [29] 2013 wurde die Oper Koln in der Kritikerumfrage der Welt am Sonntag zur besten Oper Nordrhein-Westfalens gekurt. [30]

Forderverein [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Oper wird finanziell und ideell unterstutzt durch den Freunde der Kolner Oper e. V. Der Verein gewahrt Zuschusse zu Neuproduktionen, Kunstlergagen und technischer Ausstattung. Ferner unterstutzen sie die 1996 gegrundete Kinderoper, die von UNICEF als Pate anerkannt ist. Gefordert werden unter anderem junge Sanger des Internationalen Opernstudios . [31]

Intendanten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Chefdirigenten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 30. Marz 2023 wurde Andres Orozco-Estrada als neuer Generalmusikdirektor vorgestellt, der ab 2025 ? vorbehaltlich der Zustimmung des Hauptausschusses der Stadt Koln ? sein Amt antreten soll. [35] [36]

Urauffuhrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Urauffuhrungen spielten in der Geschichte der Kolner Oper eine große Rolle. So erfolgte beispielsweise 1926 in der alten Oper am Habsburgerring die Urauffuhrung von Bela Bartoks Tanzpantomime Der wunderbare Mandarin oder 1965 im neuen Haus die Urauffuhrung von Bernd Alois Zimmermanns Oper Die Soldaten .

Ab 1975 fanden folgende Urauffuhrungen statt:

Ensemble [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Andrea Andonian
  • Adriana Bastidas-Gamboa
  • Emily Hindrichs
  • Aoife Miskelly
  • Regina Richter
  • Claudia Rohrbach
  • Dalia Schaechter
  • Katrin Wundsam
  • Jeongki Cho
  • Alexander Fedin
  • John Heuzenroeder
  • Martin Koch
  • Ralf Rachbauer
  • Lucas Singer
  • Miljenko Turk
  • Luke Stoker
  • Samuel Youn

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Birgit Meyer (Hrsg. fur die Oper Koln): Oper / Koln. Band. 1: Kosmos StaatenHaus; Band. 2: Chronologie 2006-22; Band. 3: Was Oper kann! Buchhandlung Walther Konig, Koln 2022.
  • Christoph Schwandt (Hrsg.): Oper in Koln. Von den Anfangen bis zur Gegenwart . Dittrich, Berlin 2007, ISBN 978-3-937717-21-0 .
  • Carl Hiller : Vom Quatermarkt zum Offenbachplatz . Bachem, Koln 1986, ISBN 3-7616-0853-5 .
  • Hiltrud Kier : Die Kolner Neustadt . Schwann, Dusseldorf 1978, ISBN 3-590-29023-4 .
  • Hiltrud Kier: Die Kolner Ringe . Vista Point, Koln 1994, ISBN 3-88973-066-3 .
  • Elmar Buck : Koln, Die Stadt und ihr Theater . M.Faste, Kassel 2007, ISBN 978-3-931691-52-3 .
  • Inge Hohberg: Der Dom so nah und doch so fern . Emons, Koln 1998, ISBN 3-89705-110-9 .
  • Albert Rosenberg: Die Buhneneinrichtung des neuen Colner Stadttheaters . Koln 1902.
  • 25 Jahre Kolner Opernhaus, 1902?1927 . Stadt Koln, Koln 1927.
  • Buhnenjahrbuch, 1929 . Stadt Koln, Koln 1929.
  • Kinderoper Koln. Eine Chronologie zum 20-jahrigen Jubilaum , hrsg. Oper Koln. Kollen Druck, o. O. 2016.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Oper Koln  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. karl-may-gesellschaft.de
  2. Christoph Schwandt: Hofmuller und der Nazi aus Weimar. In: Oper in Koln. Berlin 2007, s. Lit.
  3. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Romhild, Lubeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0 , S. 63.
  4. Opernstudio Koln ( Memento vom 29. September 2013 im Internet Archive ), abgerufen am 11. Dezember 2014.
  5. handelsblatt.com
  6. Mit ?Benvenuto Cellini“ zur Wiedereroffnung . ( Memento vom 15. Oktober 2014 im Internet Archive ; PDF) Oper Koln, Pressemitteilung, 18. September 2014; abgerufen am 11. Dezember 2014.
  7. wdr.de
  8. Millionenschaden: Wiedereroffnung der Oper Koln geplatzt . Welt Online ; abgerufen am 23. Juli 2015.
  9. ksta.de
  10. Sanierung am Offenbachplatz: Buhnen-Interim kostet rund 113,5 Millionen Euro . In: Kolnische Rundschau . ( rundschau-online.de [abgerufen am 25. November 2018]).
  11. ksta.de
  12. ksta.de
  13. Alfred Weinzierl: Der Opernbau zu Koln . In: Der Spiegel . Nr.   47 , 2019 ( online ).
  14. Tim Attenberger: Buhnen geben Fertigstellungstermin fur die Oper bekannt. Kolner Stadtanzeiger, 25. September 2022, abgerufen am 24. Dezember 2022 .
  15. WDR Dokumentarfilm (2022): Warum die Kolner Oper immer teurer wird (44 min, online )
  16. Kolner Stadt-Anzeiger Koln vom 6. Marz 2024: ?Geringer Baufortschritt“. Neue Spielzeit der Oper startet nicht am Kolner Offenbachplatz, von Tim Attenberger , abgerufen am 6. Marz 2024
  17. Stadt Koln Presseservice vom 3. Mai 2024: Sanierung Buhnen Koln, von Alexander Vogel , abgerufen am 3. Mai 2024
  18. Musical Dome Koln . mehr.de; abgerufen am 11. Dezember 2014.
  19. Biografie Dr. Christoph Dammann. Dr. Christoph Dammann, abgerufen am 29. Juni 2022 .
  20. Wotan lasst die Muskeln spielen . Deutschlandfunk vom 3. April 2006, abgerufen am 29. August 2022
  21. Abschied Dammann. Kolner Stadtanzeiger, abgerufen am 29. Juni 2022 .
  22. Kolner Opernintendant wechselt nach Lissabon . Stadt Koln, Presseerklarung, 14. Marz 2007; abgerufen am 29. August 2022
  23. a b Koln: Neue Opern-Intendantin Birgit Meyer erhalt Zustimmung - WELT. 16. Oktober 2012, abgerufen am 11. Januar 2024 .
  24. Rat bestellt Hein Mulders zum Opernintendanten. Abgerufen am 24. Mai 2021 .
  25. ?Der Hunger nach Musik“ . ( Memento vom 26. November 2010 im Internet Archive ) In: Kolner Stadt-Anzeiger , 21. September 2010.
  26. China-Blog. ( Memento vom 24. September 2010 im Internet Archive ) chinablog.operkoeln.com; abgerufen am 1. Januar 2011.
  27. Gastspiel der Kolner Oper in Oman. Beitrag vom 23. Februar 2015 ( Memento vom 28. Februar 2015 im Internet Archive ) auf wdr3.de, abgerufen am 10. September 2015.
  28. Zeit online, dpa Newsticker vom 1. Oktober 2012.
  29. Opernhaus des Jahres steht in Koln . ( Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today ) 3sat -News, 1. Oktober 2012.
  30. Opern in Koln und Essen sind am beliebtesten. Kritikerumfrage. Welt Online , 28. Juli 2013; abgerufen am 11. Dezember 2014.
  31. Freunde der Kolner Oper e. V. Aufgaben & Ziele , abgerufen am 27. August 2019
  32. Homepage Christoph Dammann , abgerufen am 1. Dezember 2014.
  33. Stadt Koln einigt sich mit Uwe Eric Laufenberg. Pressemitteilung der Stadt Koln vom 28. August 2012, abgerufen am 11. Dezember 2014.
  34. Francois-Xavier Roth wird Generalmusikdirektor in Koln. Pressemitteilung der Stadt Koln vom 14. Februar 2014, abgerufen am 14. Februar 2014.
  35. nmz.de vom 30. Marz 2023: Andres Orozco-Estrada wird neuer Generalmusikdirektor der Stadt Koln , abgerufen am 30. Marz 2023
  36. Stadt Koln Pressemitteilung vom 30. Marz 2023: Andres Orozco-Estrada wird neuer Generalmusikdirektor der Stadt Koln, von Simone Winkelhog , abgerufen am 1. April 2023


Koordinaten: 50° 56′ 16,8″  N , 6° 57′ 6,2″  O