Dieser Artikel befasst sich mit dem Fluss Mosel; zu weiteren Bedeutungen dieses Begriffes siehe
Mosel (Begriffsklarung)
.
Mosel
|
Verlaufskarte der Mosel (
interaktive Karte
)
|
Daten
|
Gewasserkennzahl
|
FR
:
A---0060
,
DE
: 26
|
Lage
|
Frankreich
Frankreich
Luxemburg
Luxemburg
Deutschland
Deutschland
|
Flusssystem
|
Rhein
|
Abfluss uber
|
Rhein
→
Nordsee
|
Quelle
|
am
Col de Bussang
,
Vogesen
47° 53′ 22″
N
,
6° 53′ 34″
O
47.889509
6.892738
696.5
|
Quellhohe
|
ca.
696,5
m
|
Mundung
|
in
Koblenz
in den
Rhein
50.365555555556
7.6062777777778
59.7
Koordinaten:
50° 21′ 56″
N
,
7° 36′ 23″
O
50° 21′ 56″
N
,
7° 36′ 23″
O
50.365555555556
7.6062777777778
59.7
|
Mundungshohe
|
ca.
59,7
m u.
NHN
[1]
|
Hohenunterschied
|
ca. 636,8 m
|
Sohlgefalle
|
ca. 1,2 ‰
|
Lange
|
544 km
(313 km in Frankreich und 231 km in Deutschland)
[2]
[3]
|
Einzugsgebiet
|
28.153,275 km²
[3]
|
Abfluss
am Pegel
Cochem
[4]
A
Eo
: 27.088 km²
Lage: 51,6 km
oberhalb der Mundung
|
NNQ
(28. Juni 1976)
MNQ 1900?2015
MQ 1900?2015
Mq 1900?2015
MHQ 1900?2015
HHQ
(22. Dezember 1993)
|
10 m³/s
60,1 m³/s
313 m³/s
11,6 l/(s km²)
2010 m³/s
4020 m³/s
|
Abfluss
an der Mundung
[5]
A
Eo
: 28.153 km²
|
MQ
Mq
|
320 m³/s
11,4 l/(s km²)
|
Linke Nebenflusse
|
Madon
,
Terrouin
,
Esch
,
Rupt de Mad
,
Orne
,
Syr
,
Sauer
,
Kyll
,
Salm
,
Lieser
,
Alf
,
Elzbach
;
|
Rechte Nebenflusse
|
Moselotte
,
Vologne
,
Meurthe
,
Seille
,
Saar
,
Ruwer
,
Dhron
,
Flaumbach
;
|
Großstadte
|
Metz
,
Trier
,
Koblenz
|
Einwohner im Einzugsgebiet
|
4,3 Mio.
[6]
|
Hafen
|
Trier
,
Mertert
,
Thionville
,
Metz
,
Frouard
|
Schiffbarkeit
|
394 km von Koblenz bis Neuves-Maisons
|
Die
Mosel
(
franzosisch
Moselle
,
luxemburgisch
Musel
[7]
) ist mit 544 km Fließstrecke der zweitlangste
Nebenfluss
des
Rheins
nach der
Maas
. Der
Fluss
, dessen Name ?kleine Maas“ bedeutet, entspringt in
Frankreich
, in den
Vogesen
am
Col de Bussang
und mundet in
Koblenz
in den
Mittelrhein
. In
Lothringen
fließt die Mosel durch
Remiremont
und
Epinal
, im weiten Bogen um
Nancy
nach
Metz
und weiter nach Norden. Hinter
Thionville
wendet sie sich nach Nordosten und bildet die Grenze zwischen
Luxemburg
und
Deutschland
, bevor sie
Trier
erreicht. Das deutsche
Moseltal
wird gepragt vom stark
maandernden
Verlauf mit vielen Weinbergen an teils sehr steilen Hangen.
Der Fluss wurde von seinen Anliegerstaaten ab 1958 bis
Neuves-Maisons
im Rahmen der
Moselkanalisierung
reguliert und damit zur
Großschifffahrtsstraße
ausgebaut. Die Mosel gehort von der deutsch-franzosischen Grenze bis zur Mundung zur
Wasserstraßenklasse Vb
. Die Anwohner der Mosel nennen sich
Moselaner
.
[8]
Der Name Mosel leitet sich von der
keltischen
Namensform
Mosea
uber das
lateinische
Mosella
ab, eine Verkleinerungsform von
Mosa
, der lateinischen Bezeichnung der anfangs parallel fließenden Maas.
Erstmals wurde die Mosel von
Tacitus
in Buch 13 der
Annalen
[9]
und in Buch 4 der
Historien
[10]
erwahnt.
Der
romische
Dichter
Decimius Magnus Ausonius
setzte ihr bereits im 4. Jahrhundert ein literarisches Denkmal. In seinem 371 entstandenen Gedicht
Mosella
, in 483
Hexametern
verfasst, beschreibt der spatantike Dichter und Lehrer am Trierer Kaiserhof eine Reise von
Bingen am Rhein
uber den
Hunsruck
an die Mosel und deren Verlauf folgend, nach Trier (
Ausoniusstraße
). Ausonius schildert bluhende und reiche Landschaften am Fluss und im Tal der Mosel, die sie nicht zuletzt der Politik der spatantiken Herrscher verdanken.
Die Mosel entspringt in den sudlichen
Vogesen
nahe dem
Col de Bussang
auf etwa
700
m
Hohe und mundet in
Koblenz
am
Deutschen Eck
, bei
59,7
m
[1]
Hohe von Westen in den
Rhein
.
Der mittlere Abfluss an der Mundung betragt 320 m³/s,
[5]
womit die Mosel nach
Aare
(560 m³/s) und
Maas
(357 m³/s) sowie vor
Main
und
Neckar
der drittgroßte Nebenfluss des Rheins ist.
[11]
Die Lange der Mosel betragt 544 km, davon 313 km in Frankreich
[12]
und 231 km in Deutschland,
[3]
davon etwa 36 km gemeinsam mit Luxemburg und davon entfallen ca. 10 km auf die saarlandisch-luxemburgische Grenze.
Die Lange der Mosel mit der
Moselotte
betragt 558 km.
Der Moselabschnitt vom
deutsch
-
franzosisch
-
luxemburgischen
Dreilandereck
bis zur Einmundung der
Saar
bei
Konz
kurz vor Trier wird in Deutschland (geographisch inkorrekt) als
Obermosel
bezeichnet. Der Bereich von Trier bis
Punderich
wird
Mittelmosel
, der Abschnitt zwischen Punderich und der Mundung in Koblenz
Untermosel
oder auch
Terrassenmosel
genannt. Charakteristisch fur Mittel- und Untermosel sind die tief in die Hochflachen des
Rheinischen Schiefergebirges
eingeschnittenen
Talmaander
, deren markantester der
Cochemer Krampen
zwischen
Bremm
und
Cochem
ist, sowie die Weinbergterrassen.
Ab dem Dreilandereck markiert die Mosel die gesamte saarlandisch-luxemburgische Grenze.
Das
Einzugsgebiet
der Mosel betragt 28.153,275 km².
[3]
Der franzosische Teil macht mit 15.360 km² etwa 54,5 Prozent des Gesamtgebietes aus und gehort heute zur Region
Grand Est
, historisch fast ganz zu
Lothringen
. Auf Rheinland-Pfalz entfallen 6980 km², auf das Saarland 2569 km², auf Luxemburg 2521 km², auf die belgische
Wallonie
767 km² und auf Nordrhein-Westfalen 88 km².
Die 10 langsten Nebenflusse der Mosel
|
Die 10 wasserreichsten Nebenflusse der Mosel
|
Die 10 großten Einzugsgebiete der Nebenflusse der Mosel
|
Die großeren Orte zwischen Quelle und Mundung sind:
- Frankreich
Rupt-sur-Moselle
,
Remiremont
,
Epinal
,
Charmes
,
Toul
,
Pont-a-Mousson
,
Metz
,
Hagondange
,
Thionville
,
Cattenom
,
Sierck-les-Bains
;
- Luxemburg / Kondominium
Schengen
/
Perl
,
Remich
/
Nennig
,
Grevenmacher
/
Wellen
,
Wasserbillig
/
Oberbillig
;
- Deutschland
Konz
,
Trier
,
Schweich
,
Neumagen-Dhron
,
Piesport
,
Bernkastel-Kues
,
Zeltingen-Rachtig
,
Traben-Trarbach
,
Zell
,
Cochem
,
Treis-Karden
,
Kobern-Gondorf
,
Koblenz
;
- Einzugsgebiet
Die Großstadte im Einzugsgebiet der Mosel sind
Saarbrucken
/Saar,
Luxemburg
/Alzette,
Metz
,
Koblenz
,
Trier
und
Nancy
/Meurthe.
Vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden die
Vogesen
, das heutige Quellgebiet der Mosel. Im
Miozan
und im
Pliozan
war die Urmosel bereits ein Nebenfluss des
Ur-Rheins
. Als im
Quartar
das
Rheinische Schiefergebirge
langsam aufstieg, entstanden die Maander der Mosel zwischen dem
Trierer Tal
und dem
Neuwieder Becken
. Wahrend der
Saale-Kaltzeit
, vor rund 250.000 Jahren, zapfte die Mosel den damaligen Oberlauf der Maas an, der so zum heutigen Oberlauf der Mosel wurde. Das 12 km lange Tal zwischen
Toul
und
Pagny-sur-Meuse
fiel als Folge der
Flussanzapfung
trocken, ein damaliger linksseitiger Maas-Nebenfluss wurde so zum heutigen Oberlauf der Maas.
[13]
Marken von 1781 und 1784 in Cochem
Hochster Schifffahrtswasserstand
(HSW) bei 695 cm und Normalstau (NSt) bei 200 cm am Pegel Trier.
Der niedrigste bekannte
Wasserstand
(NNW) der Mosel betrug 47 cm am 28. Juli 1921 in Bernkastel.
[14]
Liste der Moselhochwasser
Datum
|
Pegelstande (cm)
|
Weiteres
|
Perl
[15]
|
Trier
[16]
|
Zeltingen
[17]
|
Cochem
[18]
[19]
|
Februar 1784
|
|
>1230
|
|
1218
|
siehe:
Hochwasser 1784
[20]
[21]
|
Silvester 1947
|
|
0
1139
|
|
0
980
|
Trier: Hochster Stand seit 1817
[20]
|
21. Dezember 1993
|
729
|
0
1128
|
1173
|
1034
|
Cochem: Hochster Stand seit 1818
[19]
|
28. Mai 1983
|
833
|
0
1056
|
1080
|
0
931
|
|
23. Januar 1995
|
724
|
0
1033
|
1081
|
0
948
|
|
12. April 1983
|
851
|
0
1026
|
1046
|
0
899
|
|
27. Februar 1997
|
706
|
00
994
|
1010
|
0
872
|
|
3. Januar 2003
|
|
00
982
|
1057
|
0
921
|
|
1. Januar 1982
|
723
|
00
973
|
1019
|
0
872
|
|
1. November 1998
|
|
00
941
|
0
969
|
0
844
|
|
13. Januar 1993
|
|
00
935
|
0
980
|
0
|
|
6. Februar 1980
|
683
|
00
932
|
|
0
817
|
|
5. Januar 2018
|
|
00
850
|
|
0
733
|
|
Das großte Hochwasser der vergangenen 500 Jahre mit bekannten Daten war im Februar 1784 nach der Schneeschmelze mit Eisgang. In Verbindung steht dabei ein großer Vulkanausbruch in Island (
Laki-Krater
), dem kalte und feuchte Jahre folgten. Fur das moglicherweise noch starkere Hochwasser von 1226 und das
Magdalenenhochwasser 1342
liegen fur eine mogliche Verbindung der Mosel mit den islandischen Vulkanausbruchen am
Brennisteinsfjoll
nicht genugend Daten vor. 1784 wurden die Hochwasser der 1990er Jahre (max. 4500 m³ pro s) mit einer Durchflussmenge von 5750 m³ pro Sekunde klar ubertroffen. Dabei ist der Pegel in Cochem der historisch aussagekraftigste fur die Mosel.
[21]
1781 war das Hochwasser in Cochem noch hoher als 1784.
[22]
Gutemessstellen fur die
Wasserqualitat
im Einzugsgebiet der Mosel befinden sich in
Palzem
,
Fankel
und
Koblenz
sowie in
Kanzem
/Saar.
[23]
Im Marz 2013 ist
Gewasserschutz
vom VSR-Gewasserschutz e. V. hinsichtlich erhohter Nitratwerte im deutschen Teil der Mosel festgestellt worden. Die Messpunkte des Vereins wiesen zwischen 15,9 mg/l und 20 mg/l
Nitrat
auf. Nach den Vorgaben der
Landerarbeitsgemeinschaft Wasser
(LAWA) durfte die Mosel fur einen ?guten Zustand“ nur 11 mg/l Nitrat aufweisen. Dieser Wert wurde an allen Messstellen uberschritten. Als Hauptgrunde nennt der Verein stark belastete Nebenflusse und eine bereits hohe Belastung der Mosel an der deutschen Grenze. Positiv wurde verzeichnet, dass die Nitratbelastung in Deutschland trotz intensiven Weinbaus nur wenig zunimmt. Jedoch warnt der Verein davor, dass aufgrund des
Klimawandels
die Nitratauswaschung der Weinberge wieder zunehmen konnte.
[24]
Nach dem Zweiten Weltkrieg drangte Frankreich darauf, die Mosel mit großeren Schiffen befahren zu konnen, um die
lothringischen
Industriegebiete an den Seehafen
Rotterdam
anbinden zu konnen. Als sich 1955 die Bevolkerung an der Saar fur die Bundesrepublik Deutschland entschieden hatte (vgl.
Vertrag von Luxemburg
), forderte Frankreich als
Entschadigung
den Ausbau der Mosel. Es vereinbarte im
Moselvertrag
vom 27. Oktober 1956 mit der Bundesrepublik Deutschland und Luxemburg die
Moselkanalisierung
und gestand Deutschland im Gegenzug die sogenannte
Schlingenlosung
am
Oberrhein
zu (anstatt eines Weiterbaus des
Rheinseitenkanals
uber Breisach hinaus). 1958 begannen die Bauarbeiten, und schon am 26. Mai 1964 konnte die Mosel von Metz bis Koblenz als
staugeregelte
Großschifffahrtsstraße mit 14
Staustufen
offiziell freigegeben werden. Frankreich erweiterte bis 1979 den Ausbau nach
Neuves-Maisons
.
Damit sind bis heute 394 km des Flusses mit insgesamt 28 Staustufen ausgebaut worden (siehe
Liste der Moselstaustufen
). In den Jahren 1992 bis 1999 wurde die Fahrrinne von 2,70 m auf 3,00 m vertieft, was einem 1500-Tonnen-Frachter eine etwa 20 % Erhohung der Ladung bringt. Die Fahrrinne hat eine Breite von 40 m, in Kurven verbreitert. Ende 2021 waren drei Schleusen mit Doppelkammern aufgerustet:
Trier
, Zeltingen und
Fankel
.
[25]
Fur die Schifffahrt ist die 1962 gegrundete Internationale
Moselkommission
(IMK) mit Sitz in Trier zustandig. Die von ihr erarbeitete Moselschifffahrtspolizeiverordnung gilt in allen drei Anliegerstaaten, also von Metz bis Koblenz.
Bereits 1970 wurden mehr als zehn Millionen Tonnen Guter auf der Mosel transportiert, ein großer Teil mit Schubverbanden; zu Berg hauptsachlich Brennstoffe und Erze, zu Tal Stahlerzeugnisse, Kies und Steine.
Vor der Kanalisierung war die Mosel ab
Frouard
schiffbar. Hier mundete auch der
Canal de la Marne au Rhin
in die Mosel. Durch die wechselnden Wasserstande, z. B. teilweise nur 0,3 m Tiefe bei Metz, war die Schifffahrt stark behindert. im 19. Jahrhundert wurde die Tiefe auf 0,7 m bei Niedrigwasser und 1,4 m bei Normalwasser vertieft. Es konnten Boote bis 80 t maximal und 27 t minimal die Mosel befahren. Die Boote wurden mit Pferden
getreidelt
. Die Fahrt von
Sierck-les-Bains
an der franzosischen Grenze bis
Pont-a-Mousson
dauerte 5 Tage flussaufwarts und 2,5 Tage abwarts.
[26]
Zwischen
Jouy-aux-Arches
und
Metz
existieren noch Reste des alten Seitenkanals
Canal de Jouy
. Er war 8,6 km lang und wurde von 1867 bis 1877 gebaut. 1903 wurde der Anschluss an die
Seille
eingeebnet, um den Bahnhof von Metz zu bauen.
[27]
Die Mosel war seit 1921 Reichswasserstraße,
[28]
heute wird sie als
Bundeswasserstraße
[29]
von
Apach
(
Staustufe Apach
) am Dreilandereck bis zu ihrer Mundung in den Rhein bei Rhein-km 592,29
[30]
in Koblenz auf 242 Kilometern
[30]
Lange vom
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
verwaltet. Sie ist als europaische
Wasserstraße
Vb eingestuft. Anders als beim Rhein beginnt ihre
Kilometrierung
an der Mundung mit km 0 und lauft gegen die Fließrichtung aufwarts.
[31]
Von Apach bildet die Mosel auf 36 km
[30]
Lange seit 1816 ein Kondominium, ein
gemeinschaftliches deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet
, fur das die Aufgabenverteilung seit 1976 in einem Abkommen geregelt ist. Die 1957 zunachst zur Finanzierung des Ausbaus gegrundete Internationale Moselgesellschaft verwaltet die Schifffahrtsabgaben und die daraus zu deckenden Kosten fur Betrieb und Unterhaltung.
Ein
Hafen
befindet sich in
Trier
, ein
Umschlagplatz
in
Zell (Mosel)
; weitere Hafen befinden sich in
Mertert
,
Thionville
,
Metz
und
Frouard
. Neben der Guterschifffahrt verkehren Ausflugsschiffe zwischen den touristisch teilweise sehr intensiv erschlossenen Weindorfern und kleinen Stadtchen der Mittel- und Untermosel.
Yacht
- oder Sporthafen gibt es in folgenden Orten:
Koblenz
,
Winningen
,
Brodenbach
,
Burgen
,
Lof
,
Hatzenport
,
Senheim
,
Treis
,
Traben-Trarbach
,
Kues
,
Neumagen
,
Polich
,
Schweich
, Trier,
Konz
und
Schwebsingen
. Die Mosel ist bei
Toul
uber den
Canal de la Marne au Rhin
unter anderem mit der
Maas
, der
Saone
und der
Rhone
verbunden. Uber weitere Kanale sind die
Nordsee
und auch das
Mittelmeer
zu erreichen.
Eisenbahnstrecken an der Mosel sind die
Bahnstrecke Metz-Ville?Zoufftgen
zwischen Metz und Thionville, die
Bahnstrecke Thionville?Trier
(Obermoselstrecke), die
Moselstrecke
(Trier-Koblenz) und historisch auch die
Moselbahn
rechts der Mosel (Trier-Bullay).
Insgesamt 28
Staustufen
befinden sich entlang der Mosel.
- 15 in Frankreich bei
Neuves-Maisons
,
Villey-le-Sec
,
Toul
,
Fontenoy-sur-Moselle
,
Aingeray
,
Frouard-Pompey
,
Custines
,
Blenod-les-Pont-a-Mousson
,
Pagny-sur-Moselle
,
Ars-sur-Moselle
,
Metz
,
Talange
,
Richemont
,
Thionville
,
Kœnigsmacker
,
- 1 zwischen Luxemburg und Frankreich bei
Schengen-Apach
,
- 2 zwischen Luxemburg und Deutschland bei
Stadtbredimus-Palzem
und
Grevenmacher-Wellen
,
- 10 in Deutschland bei
Trier
,
Detzem
,
Wintrich
,
Zeltingen
,
Enkirch
,
St. Aldegund
,
Fankel
,
Muden
,
Lehmen
und
Koblenz
.
Außer in Detzem sind alle Bauwerke einer Staustufe nebeneinander angeordnet, wobei sich die
Schleuse
an einem Ufer, das
Wehr
in Flussmitte und das
Laufwasserkraftwerk
am anderen Ufer befindet. Zwischen Schleuse und Wehr liegen
Bootsschleppe
/
Bootsgasse
und Bootsschleuse, zwischen Wehr und Kraftwerk liegt die
Fischtreppe
.
An allen zwolf Staustufen in Deutschland und Luxemburg befindet sich je ein Laufwasserkraftwerk. In Frankreich an den funf Standorten
Schengen
-
Apach
,
Koenigsmacker
,
Uckange
,
Liegeot
und
Pompey
. Bei den anderen Staustufen an der Mosel ist die Wassermenge nicht ausreichend zur wirtschaftlich rentablen Betreibung eines Wasserkraftwerks.
Jahrlich werden die Schleusen im Sommer fur acht bis zehn Tage fur die Schifffahrt gesperrt, damit Wartungs- und Reparaturarbeiten ausgefuhrt werden konnen. Damit die Schifffahrt diese Sperrung einplanen kann, werden die Termine von der
Moselkommission
fur einige Jahre im Voraus beschlossen und bekanntgegeben.
[33]
[34]
Alle Bauwerke sind durch niedrige Aufbauten in die Landschaft eingepasst; dies wurde durch die Wahl von Sektorwehrverschlussen sowie von Hubsenktoren in den Oberhauptern und
Stemmtoren
in den Unterhauptern der Schleusen erreicht. Die Stauziele und Wasserkraftwerke werden von der
Zentralwarte
der
RWE Power AG
bei
Fankel
gesteuert.
Im Moseltal verlaufen die
Moselweinstraße
und der
Mosel-Radweg
, der von
Metz
in
Frankreich
uber Trier bis nach
Koblenz
am
Rhein
auf 311 Kilometer befahrbar ist. Zwischen Koblenz und Trier sind große Teile auf der Trasse der ehemaligen
Moseltalbahn
gefuhrt. Letztmals war dies am 11. Juni 2017 am Sonntag nach Pfingsten auf den 140 Kilometern zwischen
Schweich
und
Cochem
auch autofrei im Rahmen des
Happy-Mosel
-Tages moglich.
Eine Reihe von Burgen und Ruinen zieren die Hohen uber dem Moseltal, auch eine Besichtigungstour per Schiff ist moglich.
An der Mosel verlauft seit 1910 der
Moselhohenweg
, ein Wanderweg, der auf der Eifelseite 185 km und auf der Hunsruckseite 262 km lang ist. Eine besondere Wanderung fuhrt von
Ediger-Eller
aus uber den
Calmont-Klettersteig
nach
Bremm
durch den steilsten Weinberg Europas.
Die Mosel war vor dem Bau der Staustufen ein Wanderfluss fur
Faltboot
fahrer, deshalb haben viele Staustufen
Bootsgassen
. Der Fluss wird auch heute noch von vielen Kanuten befahren, insbesondere wahrend der alljahrlich im Fruhsommer stattfindenden einwochentlichen Schleusensperrungen ? dann ohne die Berufsschifffahrt.
Im April 2014 wurde der
Moselsteig
eroffnet, welcher auf insgesamt 365 Kilometern von Perl an der
Obermosel
bis nach
Koblenz
fuhrt. Zahlreiche Moselsteig-Partnerwege, die sogenannten Seitensprunge und
Traumpfade
, erganzen das Wanderangebot im Moseltal.
[35]
Die ADAC
Rallye Deutschland
findet seit dem Jahre 2000 auch in den Weinbergen an der Mosel statt (
Veldenz
,
Dhron
,
Piesport
,
Minheim
,
Kesten
,
Trittenheim
,
Fell
,
Ruwertal
, Trier).
An der
Staustufe Koblenz
bietet das
Mosellum
Ausstellungen uber die Fischwanderungen in der Mosel sowie uber Gewasserokologie, Schifffahrt und Stromerzeugung. Mit Bau des Besucher- und Informationszentrums wurde eine moderne
Fischtreppe
in Betrieb genommen.
Die Moselregion wurde Anfang 2016 als Reiseziel empfohlen in dem
Special
52 Places to Go in 2016
der
New York Times
.
[36]
16 Skulpturen des Bildhauersymposiums
Steine am Fluss
schmucken seit 1999 bzw. 2001 den Abschnitt zwischen
Palzem
und
Konz
.
An der Mosel liegt ein
Weinbaugebiet
mit einer Anbauflache von etwa 10.540 Hektar. Den großten Anteil mit aktuell knapp 9.000 ha haben auf dem Gebiet Deutschlands die Bundeslander
Rheinland-Pfalz
und
Saarland
, der luxemburgische Teil hat eine Anbauflache von etwa 1.300 ha (siehe
Weinbau in Luxemburg
). Moselaufwarts erstreckt sich in Frankreich der Anbau bis zur
Seille
im Gebiet
Cotes de Moselle
mit einer Anbauflache von 130 ha und bis zum Gebiet um
Toul
(
Cotes de Toul
) mit einer Anbauflache von 110 ha.
Die deutsche Moselweinregion fuhrt, mit allen ihren Zuflussen, seit 2007 die Anbau- bzw. Herkunftsbezeichnung ?Mosel“ (bis 2006
Mosel-Saar-Ruwer
). Aus Vermarktungsgrunden teilen die Landwirtschaftskammern die Region in sechs
Weinbaubereiche
auf.
[37]
Die Weinliteratur und Fachpresse benutzt dagegen eine Vierteilung, fur die geomorphologische, kleinklimatische und auch historische Grunde sprechen:
- Die Flusslandschaft der
Obermosel
gehort mit uberwiegend
Muschelkalkboden
geologisch zum sogenannten
Pariser Becken
, was die nur rund 10 % Anteil Riesling (2010) und den steigenden Anbau von weißen und roten
Burgunderreben
erklart. Die Hauptrebsorte auf der deutschen Seite der Mosel ist mit etwa 65 % die
autochthone
Rebsorte Elbling.
- Um die Stadt Trier und in den Talern der
Saar
und
Ruwer
mit ihren Seitentalern ist der Riesling mit uber 80 % die vorherrschende Traube auf Schiefergesteinsboden. Eine klimatische Besonderheit dieses Bereichs ist die haufige Ausrichtung der oft kleinteilig parzellierten Lagen in sudwest-sudostlicher Ausrichtung, in denen die Gewachse starker kuhleren Winden ausgesetzt sind und, besonders vor der neueren Klimaerwarmung, oft niedrigere Reifegrade erreichen, als in dem engen, oft tief eingeschnittenen Tal von
Mittel-
und
Terrassenmosel
.
[38]
- Mit rund 6.000 ha Weinbergen ist der Mittelmoselteil das flachenmaßig großte Anbaugebiet der Mosel. Nach Urteilen der Fachwelt und des Handels wachsen hier, in flurbereinigten Großlagen und in geruhmten Steillagen, sowohl in Quantitat, wie auch in Qualitat, die ?großen“ Weine der Mosel.
[39]
- Im Untermoseltal zeigt sich der Weinbau von seiner malerischsten Seite: Mittelalterliche Burgen in großer Zahl uber fachwerkgeschmuckten, kleinen Dorfern, umgeben von kleinterrassierten Steillagen in dem engen, windungsreichen Tal. Hier ist der Arbeitsaufwand besonders hoch und die Ertrage schwierig zu erwirtschaften. Daher haufig ist hier der Anblick verfallener Weinberge.
Der Weinanbau an der deutschen Mosel ist seit Jahrzehnten rucklaufig. 2005 verzeichneten Statistiken 10.375 Hektar, 2012 noch 8.491.
[40]
Brachgefallen sind dabei zumeist Flachen in extremen Steillagen. Besonders rucklaufig ist die Zahl der sogenannten Nebenerwerbswinzer, bzw. der Klein- und bauerlichen Familienbetriebe, die noch bis Ende der 1960er Jahre die Mehrzahl der Weinbaubetrieb stellte. Vergleichszahlen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz fur einige Weinorte an der Terrassenmosel z. B. nennen Anfang der 1960er Jahre noch 797, Anfang der 2000er Jahre nur noch knapp 100 Betriebe.
Eine gegenlaufige Tendenz zeigt sich im Kreis der etablierten Traditionsweinguter und jungeren Winzer mit einer fundierten Ausbildung in
Onologie
und Betriebswirtschaft, die mit Rekultivierung renommierter, lange vergessener Lagen, ihre Betriebe vergroßern. Der Ende des 20. Jahrhunderts ?wiederentdeckte“ Nutzen des besonderen
Terroir
[41]
fur eine Qualitats- und Wertsteigerung, hat zu einem differenzierteren Urteil uber ?den“ Moselwein gefuhrt, der bis vor wenigen Jahren noch in der Offentlichkeit fur Uberproduktion, Etikettenschwindel und Billigangebot stand.
- Siehe auch
Am 10. November 2006 wurde in
Burg (Mosel)
die
Regionalinitiative Mosel
gegrundet. Die Einfuhrung der
Dachmarke
Mosel ist nach dem Vorbild der Dachmarke
Eifel
geplant, die Guter und Dienstleistungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Natur umfasst.
Moselschiefer
ist eine Herkunfts- und Handelsbezeichnung fur
Schiefer
aus den Gemarkungen
Mayen
,
Polch
,
Mullenbach
,
Trier
und Umgebung. Heute fuhren nur noch die Produkte aus den Dachschieferbergwerken
Grube Katzenberg
bei Mayen und Grube Margareta bei Polch die Bezeichnung Moselschiefer. Der Name stammt vom historischen Transportweg dieses Schiefers uber die Mosel an den Niederrhein.
Bereits eine
Romische Brucke Stadtbredimus-Palzem
fuhrte seinerzeit die
Via Agrippa
uber die Mosel.
Weitere Brucken uber die Mosel waren die
Romerbrucke
in Trier oder die
Romische Pfahlbrucke
in Koblenz.
Die
Moselbrucke Bernkastel-Kues
von 1872/1874 war seinerzeit der einzige Bruckenubergang an der Mosel zwischen Trier und Koblenz.
Altere Brucken sind auch die
Balduinbrucke
und die
Moseleisenbahnbrucke
in Koblenz, die
Konzer Moselbrucke
oder die
Remicher Brucke
.
In den 1870er Jahren entstanden dann die Eisenbahnbrucken an der
Moselstrecke
.
Alte Moselbrucken gibt es auch in
Metz
(
Pont des Morts
,
Pont Tiffroy
) oder in
Thionville
(
Pont des Allies
).
Die Moselfahren haben eine lange Tradition, einige sind noch im Einsatz. Siehe auch:
Liste der Moselfahren
- Ersatzubergangsstellen
Ersatzubergangsstellen
(Nato-Rampen) befinden sich bei
Langsur
/
Wasserliesch
,
Schweich
/
Longuich
,
Longen
/Longuich,
Minheim
/
Niederemmel
,
Muden
/
Burgen
und
Winningen
/
Dieblich
.
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Koblenz
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topographischen Karten
mit
M
= 1:5000 [wie im
Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz
(LANIS-Karte) (
Hinweise
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Hohenlinie
beim
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Nettegut
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