Mikojan-Gurewitsch MiG-21

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von MiG-21 )
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mikojan-Gurewitsch MiG-21
Eine ägyptische MiG-21PFM
Eine agyptische MiG-21PFM
Typ Abfangjager
Entwurfsland

Sowjetunion 1955   Sowjetunion

Hersteller Mikojan-Gurewitsch
Erstflug 14. Juni 1956
Indienststellung Dezember 1958 [1]
Produktionszeit

1958 bis 1975

Stuckzahl 10.352

Die Mikojan-Gurewitsch MiG-21 ( russisch Микоян-Гуревич МиГ-21 , NATO-Codename : Fishbed ) ist ein in der Sowjetunion entwickelter einstrahliger Abfangjager . Die MiG-21 wurde 1959 in Dienst gestellt. Außerhalb der UdSSR wurde sie zuerst in der DDR bei der sowjetischen 16. Luftarmee stationiert. [2]

Die MiG-21 wurde in den Luftstreitkraften von mehr als 50 Staaten eingefuhrt und in vielen Varianten in Lizenz gefertigt . In der Volksrepublik China wurden bis Mitte der 1990er-Jahre MiG-21-Varianten produziert (Bezeichnung J-7 ). Insgesamt gab es rund 15 verschiedene Versionen der MiG-21. Sie ist mit rund 10.300 Exemplaren ? nach der MiG-15 mit 18.000 und der MiG-17 mit 10.800 gebauten Exemplaren ? eines der seit dem Zweiten Weltkrieg meistgebauten Kampfflugzeuge der Welt. [3] Im Jahr 2022 betrieben noch 17 Staaten verschiedene Versionen der MiG-21. [4]

Kabine einer MiG-21MF
Anzeigegerat des Funkhohenmessers RW-UM einer MiG-21 (Messbereich 0 bis 600 m)
Solche Schleudersitze vom Typ KM-1 wurden in der MiG-21 und MiG-23 verwendet

1953 umriss die Militarfuhrung der Sowjetunion die Spezifikation fur ein neues Jagdflugzeug , das mit Mach 2 (also doppelter Schallgeschwindigkeit ) operieren sollte.

Das vom Experimental-Konstruktionsburo Mikojan-Gurewitsch unter der Bezeichnung Je-1 geplante Flugzeug entsprach einem Pfeilflugelentwurf mit dem neuen Triebwerk R-11 . Der Mikojan-Entwurf stand den Suchoi -Typen S-1 und T-1 gegenuber. Weil das Triebwerk noch nicht einsatzfahig war, wurde das Projekt so abgeandert, dass die Erprobung mit dem alteren Triebwerk RD-9B aus der MiG-19 beginnen konnte; dieses nun als Je-2 bezeichnete Flugzeug startete mit Georgi Mossolow am Steuerknuppel am 14. Februar 1955 zum Erstflug. Die Maschine war außerst leicht. Ihre Konstruktionsmasse betrug lediglich 3687 Kilogramm, beim Start wog die Je-2 bis zu 5334 Kilogramm. Als reines Frontflugzeug sollte die Maschine mit drei Maschinenkanonen des Typs NR-30 ausgerustet werden. Zudem war unter jeder Tragflache die Mitnahme einer Kassette mit acht ARS-57 vorgesehen. Die Je-2 hatte ein Tragwerk mit 55 Grad Vorderkantenpfeilung, wovon ein Viertel der Kante mit automatischen Vorflugeln bestuckt war, die insbesondere die Langsamflugeigenschaften verbesserten.

Mikojan wurde bei der Entwicklung des Flugzeuges erheblich vom Zentralen Aerohydrodynamischen Institut unterstutzt. Aufgrund der gemeinsamen Forschungen baute man bei Mikojan die Je-4. Sie unterschied sich von der Je-2 ausschließlich durch die Deltatragflachen . Diese versprachen hohere Geschwindigkeiten bei geringerer Konstruktionsmasse, hielten diese Versprechen aber kaum. Erstaunlicherweise zeigte der anscheinend modernere Deltaflugel kaum bessere Flugleistungen als der Pfeilflugel der Je-2. Letztlich gewann der Deltaflugel nur wegen seiner geringeren Flachenbelastung , was im Kurvenkampf geringere Wendekreise ermoglichte. Dies sollte ? entgegen den theoretischen Uberlegungen uber die zukunftige Art der Luftkampfe ? ein großer Vorteil der MiG-21 gegenuber ihren Gegnern werden, denn in Ost und West schatzte man die Entwicklung falsch ein: Hochstgeschwindigkeiten und Gipfelhohen spielten tatsachlich kaum die erwartete Rolle, was insbesondere die US-Piloten in Vietnam schmerzlich erfahren mussten, als sie sich mit der auf große Kampf-Distanzen konzipierten Phantom II plotzlich im Kurvenkampf wiederfanden. Der Erstflug der Je-4 fand am 16. Juni 1955 statt. Wahrend der Testfluge erreichte die Maschine, die von einem Tumanski RD-9 E angetrieben wurde, eine Gipfelhohe von 16.400 Metern und eine Hochstgeschwindigkeit von 1296 Kilometer pro Stunde. Diese Resultate enttauschten die Ingenieure. Es wurde beschlossen, die Je-2 in kurzester Zeit zum Frontjager Je-2A zu entwickeln. Auf gleicher Basis entstand die Je-5, die abermals das Pendant mit Deltatragwerk darstellte. Der so erhaltene Typ wurde mit einem Triebwerk AM-9E(I) ausgerustet. Die vier Tanks fassten 1890 Liter Brennstoff. Die Ausrustung der Je-5 glich der der spaten MiG-19-Versionen. Der Funkentfernungsmesser SRD-1 arbeitete in Kopplung mit dem halbautomatischen Kreiselvisier ASP-5N. Der Funksprechverkehr wurde uber eine UKW -Station mit der Bezeichnung RSIU-4 ermoglicht. Fur die Navigation standen dem Piloten ein automatischer Radiokompass ARK-5 und der Markierungsfunkempfanger MRP-48P zur Verfugung. Als Heckwarnanlage wurde das System ?Sirena 2“ verwendet. Am 17. Februar 1956 hob die Je-5 zum ersten Mal ab. Der Einbau zahlreicher neuer Systeme und des neuen Triebwerks erhohte die Startmasse auf 6250 Kilogramm (Leermasse 4340 Kilogramm). Die Je-5 erreichte eine Gipfelhohe von 18.000 Metern und eine Geschwindigkeit von 1900 Kilometer pro Stunde.

Mitte 1955 wurde auch die Je-4 uberarbeitet. Der große, unter den Tragflugeln liegende Grenzschichtzaun wurde durch drei kleine auf den Tragflugeln ersetzt, zudem wurden Triebwerke der Typen RD-9E und RD-9I eingebaut. Dieses Flugzeug startete am 5. September 1956 zum Erstflug. Im weiteren Verlauf statteten die Entwickler die Je-4 mit einem um 57 Grad gepfeilten Deltatragwerk aus.

Die mit einem RD-11 ausgerustete Je-5 absolvierte ihren Erstflug am 9. Januar 1956. Der Typ stieg in 1,6 Minuten auf 5000 Meter, flog 1970 Kilometer pro Stunde schnell und bis zu 17.650 Meter hoch. Zunachst war geplant, dieses Modell in die Serienfertigung zu uberfuhren. Jedoch erreichte am 26. Mai 1956 Suchois T-3 eine Geschwindigkeit von 2100 Kilometer pro Stunde sowie eine Gipfelhohe von 18.000 Metern und stieg in 2,3 Minuten auf 10.000 Meter. Hinzu kam, dass die T-3 mit Raketen bewaffnet war und ein Suchradar verwendete. Mikojan erprobte darauf ein neues Deltatragwerk, das Geschwindigkeiten von mehr als 2000 Kilometer pro Stunde ermoglichte und vernachlassigte zunachst die Ausrustung des Typs mit Radar .

Nach Einschatzung der Ingenieure bestand die Moglichkeit eines kombinierten Antriebs aus Turbinenluftstrahl- und Raketentriebwerk . Deshalb begann die Entwicklung der Je-50. Außerlich gab es kaum Unterschiede zur Je-2. Die Vorderkantenpfeilung betrug 55 Grad, die Vorflugel entfielen und die Grenzschichtzaune blieben erhalten. Die Tankanlage umfasste vier Tanks mit Kerosin fur das Marschtriebwerk und weitere drei Tanks mit Brennstoff und Wasserstoffperoxid fur das Raketentriebwerk. Die Reichweite sank dadurch auf 450 Kilometer. Ende 1955 wurde der erste Prototyp fertiggestellt, der am 9. Januar 1956 eingeflogen wurde. Am 8. Juni 1956 erfolgte der erste Flug unter Zuschaltung des Raketentriebwerkes. Bei einem der folgenden Fluge versagte das Marschtriebwerk, was den Piloten zu einer Außenlandung zwang, bei der der erste Prototyp zerstort wurde. Dieser Verlust verzogerte das Programm stark.

Der dritte Typ der Je-50-Reihe wurde um 1,2 Meter verlangert. Bei der Erprobung zerstorte eine Explosion das Heck des Flugzeugs. Der Pilot katapultierte sich aus den Trummern der absturzenden Maschine, starb aber wegen einer Fehlfunktion des Schleudersitzes . Danach uberarbeiteten die Entwickler die gesamte Konzeption nach Sicherheitsaspekten. Die so entstandene Je-50A basierte auf der Je-2A. Sie verwendete das starkere Triebwerk R-11 und den Beschleuniger S-155. Das Treibstoffsystem kam mit funf Tanks aus. Der Rumpf wurde etwas dunner und der Tank fur das Wasserstoffperoxid in das Seitenleitwerk verlegt. Das Werk Nr. 21 in Gorki produzierte einige Flugzeuge des Typs in einer Vorserie. Wahrend der Truppenerprobung stellte sich endgultig heraus, dass der Mischantrieb das schlechtere Konzept war. Daraufhin wurde die Fertigung der Je-50 eingestellt.

Im Werk Nr. 21 in Gorki wurde auch die Je-2A als MiG-23 oder Flugzeug 63 gefertigt. 1958 richtete sich ein Großteil der Arbeiten auf diese Versionen aus. Die weiteren Entwicklungsarbeiten an der Je-2A wurden eingestellt. Die Je-5 wurde mit dem Triebwerk R-11 bestuckt, das unter Nachbrennereinsatz 57,40 Kilonewton Schub abgab. Veranderungen bei der Ausrustung, die den Einsatz von Luft-Luft-Raketen ermoglichte, und der Einbau eines mehrstufigen Diffusors sowie das modifizierte Triebwerk R-11F-300 ließen die Je-6 entstehen, die fast 30 Jahre lang in uber 16 Modifikationen als MiG-21 produziert wurde. Im Mai 1958 verließ die erste Maschine des Typs die Werkshallen. Beim siebten Flug fiel in 18.000 Metern Hohe das Triebwerk aus. Die Je-6 schlug unweit des Flugfeldes auf und der Testpilot starb wenige Stunden spater. Ebenfalls 1958 endete die Erprobung der Je-4 und Je-5. Die Flugzeuge dienten insbesondere noch als fliegende Laboratorien, auch fur Trudelversuche . Zu diesem Zweck startete die Je-4 100, die Je-5 98 und die Je-2/Je-2A 250 mal.

Rostislaw Beljakow , der spatere Chef des OKB Mikojan, leitete die Arbeiten am zweiten Prototyp, der Je-6-2, deren Probefluge am 15. September 1958 begannen. In dieser Zeit wurde in einer Hohe von 15.300 Metern Mach 1,97 (2100 Kilometer pro Stunde) erreicht. Die Je-6 stieg in 305 Sekunden auf ihre Gipfelhohe von 20.700 Metern und konnte 1800 Kilometer weit fliegen. Im Notfall konnte der Pilot sich mit dem SK-Rettungssystem aus dem Flugzeug katapultieren. Die Cockpithaube schutzte ihn dabei vor dem Fahrtwind. Die MiG-21 sollte in erster Linie fur die Jagd eingesetzt werden. So wurde die Bewaffnung ausgelegt; sie bestand anfanglich aus zwei NR-30 mit je 30 Granatpatronen und zwei zielsuchenden infrarotgelenkten Raketen fur den Luftkampf. Gegen Bodenziele standen zwei ungelenkte ARS-240, zwei Raketenbehalter UB-16-57U mit je 16 S-5M und S-5K sowie Freifallbomben FAB50 bis FAB500 zur Verfugung, jedoch fehlte eine Zielvorrichtung fur Bodenziele.

Dreiseitenriss
MiG-21F-13
MiG-21R
MiG-21UM der LSK/LV
MiG-21SPS
MiG-21F mit NR-30 auf der linken Seite ? hier die Verkleidung der NR-30
MiG-21bis
MiG-21PF
Funkmessvisier RP-21M: Strahler und beweglicher, polarisationsdrehender Sub-Reflektor ? der feststehende Parabolreflektor wird von parallelen Drahten in der (hier entfernten) Kunststoff-Abdeckung gebildet
MiG-21SMT
MiG-21 Lancer
Modifizierte MiG-21 (MiG-21-2000)
MiG-21MT, ausgestellt auf dem ehemaligen Flugplatz Oreschkowo bei Worotynsk

Mit der Werksbezeichnung Je-6T begann die offizielle Produktion der MiG-21. 1959 lieferte das Flugzeugwerk Nr. 21 in Gorki 30 Flugzeuge der Bezeichnung MiG-21F oder Flugzeug 72. Im folgenden Jahr waren es bereits 69 Flugzeuge. Mit dem Auslaufen dieses Produktionsloses wurde auf das Flugzeug 74 umgestellt, das auch als MiG-21F bezeichnet wurde und nur noch eine Kanone NR-30 besaß.

Bei der Je-6-2 veranderten die Entwickler die Pfeilung des Tragwerkes auf 57 Grad und erprobten das Anbringen der Raketen an den Tragflachenenden. Fur die Serienfertigung wurde auf diese Anderungen verzichtet und 1960 das Flugzeug 74 durch die MiG-21F-13 abgelost. Der Ausstoß in Gorki belief sich 1960 auf 132 Flugzeuge und steigerte sich 1961 auf 272, um 1962 mit 202 auszulaufen. Die Fertigung der ?F-13“ wurde auch auf das Flugzeugwerk Nr. 30 ?Snamja Truda“ in Moskau ausgeweitet. Dort wurde auch die Exportversion des Trainers MiG-21U produziert, das mit einem zweiten Cockpit in Tandemanordnung und dem Triebwerk R-11F-300 ausgerustet war. Um Masse zu sparen, wurde die bei Mikojan als Je-6U-1 bezeichnete Maschine mit einem MG des Kalibers 12,7 mm statt der NR-30 ausgerustet. Gleiches traf auf das Gerat 66 zu, das die Version fur die Luftstreitkrafte der Sowjetunion war. Nach dem Jungfernflug am 17. Oktober 1960 begann das Flugzeugwerk Nr. 84 in Tbilissi 1962 mit der Serienproduktion.

Zu diesem Zeitpunkt begann die Weiterentwicklung der MiG-21. Mit der Je-6T-3 startete eine Version mit vollschwenkbaren Canards . Fur die Serienfertigung wurde dieses Muster nicht vorbereitet, jedoch fanden die Erkenntnisse bei der Entwicklung der Mikojan-Gurewitsch Je-8 Verwendung. Georgi Mossolow brach am 31. Oktober 1959 mit einer als Je-66 bezeichneten Maschine den Geschwindigkeitsweltrekord einer Lockheed F-104 mit 2388 Kilometer pro Stunde. [5] Ein weiterer Rekord der F-104 wurde mit einer dynamischen Gipfelhohe von 34 714 Metern uberboten. Weitere Versuche mit der Je-6W folgten, mit der besonders das Fliegen mit extremen Anstellwinkeln untersucht wurde. Diese Version besaß ein Stutzrad an der Kielflosse . Die Praxis zeigte, dass sich bei moglichen Anstellwinkeln von elf Grad die Sicht des Piloten verschlechterte und das Flugzeug nur eine maßige Langsstabilitat aufwies. Daraufhin wurde ein neues System verwendet, bei dem die Umstromung der Klappen mittels Zapfluft aus dem Triebwerk verstarkt wurde.

Bereits mit Beginn der Serienfertigung der MiG-21F-13 begann die Entwicklung eines Allwetterjagers mit Radar. Die bei Mikojan als Je-7 bezeichnete Maschine erhielt ein Funkmessvisier des Typs RP-21 erst ab der MiG-21P und -PF, was richtig ist, denn das ?P“ bedeutet перехватчик (= Abfangjager), das den Radar-Entfernungsmesser SRD-5M Kwant [6] der MiG-21F-13 ersetzte. Der erste von drei Prototypen der spateren MiG-21P flog 1958. Im Januar 1960 folgte die Je-7-2. Außerlich war der Typ durch seinen großeren Bugdurchmesser mit dem voluminoseren Stoßwellendiffusor zu erkennen. Die Kanonenbewaffnung entfiel und Luftziele konnten nur noch durch zwei infrarotgelenkte Raketen bekampft werden. Mit der MiG-21P konnte der Pilot das Ziel bis zu einem gewissen Grad selbst ausfindig machen und verfolgen. Parallel bestand die Moglichkeit, den Jager vom Boden aus an das Ziel heranzufuhren. Dazu verfugte die MiG-21P uber die Kommandoanlage ARL-S (?Lasur“), die Teil des Kommandosystems Wosduch-1 war. Die Je-7-3 wog am Start mit vollen internen Tanks 7400 Kilogramm. Die Flugerprobung zeigte, dass die Leistungen in etwa denen der F-13 entsprachen, jedoch verschlechterte sich die Wendefahigkeit und die Radaranlage arbeitete unzuverlassig. 1962 entstand die Je-7-4, die mit dem Triebwerk R-11F2-300 ausgerustet wurde. Sie wurde im August und September 1962 getestet. In dieser Version wurde auch ein uberarbeitetes Treibstoffsystem und zur Verbesserung der Langsstabilitat eine großere Kielflosse am Heck eingesetzt. Nachdem die Erprobung absolviert worden war, loste die MiG-21PF (?F“ форсирование = Beschleunigung → Nachbrenner), auch Gerat 76 genannt, in Moskau und Gorki die MiG-21F-13 in der Serienproduktion ab. Noch im selben Jahr begann die Auslieferung an die Truppe. 1964 folgte die Exportversion MiG-21PF fur die DDR und die VR Polen , die den Typ als Ersatz fur ihre MiG-17 PF und MiG-19PM beschafften. Die MiG-21PF-W wurde in einer tropentauglichen Version an Vietnam geliefert.

Ab der 15. Serie erhielt die MiG-21PF das verbesserte Funkmessvisier RP-21M und das vergroßerte Seitenleitwerk mit dem Behalter fur den Bremsschirm. Die Bezeichnung fur die Truppe lautete MiG-21PFM-SPS oder MiG-21PFMS.(?M“ модернизация = Modernisierung). Die stetige Weiterentwicklung des Flugzeuges fuhrte zum Einbau des Systems ?SPS“, das die Klappen mit Zapfluft des Triebwerkes anblies und deren Wirkung erhohte. Dadurch konnten die mechanisch aufwandigen Fowlerklappen durch einfache Wolbklappen ersetzt werden. Der so entstandene Typ besaß die Bezeichnung Je-7SPS und wurde als MiG-21PFS , auch MiG-21PF-SPS, fur die Verbande der sowjetischen Luftstreitkrafte und der Luftverteidigung (PWO) produziert. Indien importierte die Exportversion MiG-21FL. Auf Basis der MiG-21PFS entstand der Trainer MiG-21US mit dem System SPS (System der Grenzschichtbeeinflussung). Er wurde auch als Erzeugnis 68, die Exportversion als Erzeugnis 68A, bezeichnet und verwendete das Triebwerk R-11F2S-300. Die Rettungssysteme waren bereits Standard KM-1 und die Treibstoffkapazitat betrug 2450 Liter. 1971 wurde dieser Typ durch die MiG-21UM, auch Erzeugnis 69 genannt, mit Autopilot AP-155 und halbautomatischen Kreiselvisier ASP-PFD-21 ersetzt. Die Variante UM besaß ein Periskop fur den Fluglehrer , da seine Sicht vom hinteren Sitz sehr eingeschrankt war.

Dem Erzeugnis (изделие)77 folgte das Erzeugnis 94, das ebenfalls das verbesserte RP-21M erhielt. Das Rettungssystem ?KS“ wurde durch das KM-1 ersetzt. Dieses zog unter anderem auch ein neues zweiteiliges, rechts angeschlagenes Kabinendach nach sich. Die Ausrustung wurde auf die Heckwarnanlage ?Sirena 3M“ und Aufhangungen fur den Raketenbeschleuniger SPRD-99 aufgerustet. Als Visier kam das bewahrte starre Kollimatorvisier PKI (wie auch in der PF) zum Einsatz. Aufgrund der Luftkriegsauswertung des Vietnamkrieges wurde ersichtlich, dass es oftmals zum Manoverluftkampf/Dogfight kam und die fehlende Bordwaffe schmerzlich vermisst wurde. Kurzfristig wurde Abhilfe geschaffen mit dem Erzeugnis 94K. Bei dieser Modifikation konnte der Trager fur den Rumpfzusatzbehalter abgebaut und in dreißig Minuten gegen eine Kanonengondel GP9-9000 fur eine Bordwaffe GSch-23 getauscht werden. Der Kampfsatz betrug 200 Granatpatronen AM-23.

Mitte der 1960er Jahre begann das OKB Mikojan, auf der Basis der MiG-21PFM einen Aufklarer zu bauen. Außerlich anderte sich das Flugzeug wenig. Nur an den Tragflachenenden wurden Behalter angebracht, die einen Teil der Aufklarungssensorik aufnahmen. An der Außenlaststation unter dem Rumpf fuhrte die als MiG-21R bezeichnete Maschine einen Aufklarungscontainer des Typs ?R“ oder ?D“ mit. Die geringe Reichweite der MiG-21 erforderte eine Ausrustung der Aufklarungsversion mit zusatzlichen Treibstoffkapazitaten. Zu diesem Zweck verfugte die MiG-21R uber vier Unterflugelpylone, von denen die außeren je einen Zusatzbehalter je 490 Liter aufnehmen konnten, wenn die normalen BD3-60-21-Lastentrager gegen die ?Sprit“-Trager ausgetauscht worden. Auch das Erzeugnis 94R konnte Waffen mitfuhren. Dazu gehorten zwei Raketen R-3S, Raketenbehalter UB-16-57U, zwei S-24 oder zwei Freifallbomben bis 500 kg. Produziert wurde die MiG-21R von 1965 bis 1971 in Gorki. Als Triebwerk diente das R-11F2S-300. Eine spatere Version mit dem Triebwerk Tumanski R-13 -300 wurde als MiG-21RF bezeichnet.

1964 stand mit dem Feuerleitkomplex ?Saphir“ ein fortschrittlicheres System zur Zielbekampfung bereit. Es beinhaltete das verbesserte Funkmessvisier RP-22. Das System wurde in eine Je-7 eingebaut. Die Serienfertigung dauerte von 1965 bis 1968. Zur Ausrustung gehorten der Autopilot AP-155 und das Jagerleitgerat LASUR-M. Das Modell besaß keine Kanone, konnte aber eine Maschinenkanone des Typs Grjasew-Schipunow GSch-23 im Unterrumpfcontainer aufnehmen (Bezeichnung MiG-21S ). Primare Waffen zur Luftzielbekampfung waren zwei Raketen der Typen R-3S . Angetrieben wurde die am Start bis zu 8150 Kilogramm schwere MiG-21S von einem Triebwerk Tumanski R-11F2S-300. Mit 2800 Litern Brennstoff betrug die Reichweite 1240 Kilometer, mit weiteren 800 Litern im Zusatztank waren es 1610 Kilometer. Die Hochstgeschwindigkeit in 13 000 Metern Hohe betrug 2230 und in Bodennahe 1300 Kilometer pro Stunde, die Gipfelhohe betrug 18 000 Meter. In 8,5 Minuten stieg der Typ auf 17 500 Meter. Fur die Staaten des Warschauer Pakts und andere prosowjetische Staaten existierte die Exportversion MiG-21M, die das altere Radar RP-21MA verwendete und lediglich 2650 Liter Brennstoff mitfuhren konnte. Eine kaum bekannte Unterversion dieser MiG-21S war die Je-7N, die mit taktischen Kernwaffen bestuckt werden konnte. Uber eine Serienfertigung ist nichts bekannt.

1965 stand das Triebwerk R-13-300 von Tumanski zur Verfugung. Es basierte auf dem R-11 und stellt einen Technologiesprung dar. Es lieferte 64,9 Kilonewton Schub mit Nachbrenner und verbrauchte deutlich weniger Treibstoff als sein Vorgangermodell. Dieses Aggregat wurde in der Je-7SM eingebaut. 1968 ersetzte die MiG-21SM , auch Gerat 95M genannt, die MiG-21S in der Serienproduktion in Gorki. Wegen der zu geringen Bewaffnung wurde die Zahl der Unterflugelstationen auf vier erhoht. Die Bewaffnungspalette entsprach der der MiG-21S. Jedoch stieg die Startmasse auf 8300 Kilogramm und der Treibstoffvorrat sank auf 2650 Liter, was wegen des sparsameren Triebwerks nicht zu Lasten der Reichweite ging. Die Ausrustung anderte sich gegenuber der Variante ?S“ kaum. 1974 endete die Serienfertigung in Gorki. Fur den Export stand die MiG-21MF (modernisiert, zweite Nachbrennerstufe, jedoch alteres Funkmessvisier RP-21MA), auch als Erzeugnis 96F bzw. 88 bekannt, zur Verfugung. Der Typ wurde in Moskau von 1970 bis 1974 und in Gorki von 1968 bis 1975 produziert.

Der Luftkrieg uber Vietnam offenbarte Vor- und Nachteile der MiG-21. Als Hauptnachteil erwies sich die geringe Reichweite. Die leistungsschwache Elektronik wirkte sich nicht so gravierend aus, weil die Zielzuweisung vom Boden aus erfolgte. 1970 unternahmen Entwickler abermals den Versuch, die MiG-21 mit mehr Treibstoffvorrat auszurusten. Durch eine sichtbare Verdickung des Geratetunnels, der sich nun bis zum Behalter fur den Bremsschirm hinzog, stieg die Brennstoffkapazitat auf 3250 Liter, von denen jedoch nur 2950 Liter nutzbar waren. Diese Veranderungen wirkten sich negativ auf die Flugleistungen der MiG-21SMT aus und die Steiggeschwindigkeit lag nun fur eine Hohe von 16 800 Metern bei neun Minuten. Die Hochstgeschwindigkeit sank auf 2175 Kilometer pro Stunde in 13 000 Metern Hohe. Die Reichweite erhohte sich allerdings um 200 bis 250 Kilometer. Die 1971 begonnene Serienfertigung wurde 1972 wieder gestoppt, da die Veranderungen als ineffektiv eingestuft wurden. Die Luftfahrtindustrie bezeichnete den Typ als Gerat 50 und die Exportversion wurde als MiG-21MT bzw. Gerat 96T bezeichnet. Auch in dieser Exportversion wurde das altere Funkmessvisier RP-21MA verbaut, es wurden jedoch nur 15 Exemplare gebaut, die nicht exportiert wurden. Als Triebwerk wurde das R-13-300 eingebaut.

Die MiG-21bis sollte die letzte MiG-21-Version werden. Bis zur Bereitstellung der neuen MiG-29 stellte sie als improvisiertes Gegenstuck zu den neuen amerikanischen Flugzeugen wie der General Dynamics F-16 eine Zwischenlosung dar. Bei dieser Modernisierung standen Cockpitubersicht, Feuerkraft, Steiggeschwindigkeit und Wendegeschwindigkeit im Mittelpunkt. Die uber das Cockpit verteilten Lampchen und Schalter wurden ubersichtlicher und ergonomischer angeordnet. Der Saphir-Komplex wurde mit dem Funkmessvisier RP-22SMA (Monopulsvisier) verbessert und die Bewaffnung auf neuere Raketentypen umgestellt. Die Rakete R-13M wurde erganzt durch die neue Manoverluftkampfrakete R-60 mit der Startvorrichtung P-62-1M. Mit der Manoverluftkampfrakete R-60 mit Stabmantelgefechtsteil stand dem Piloten eine außerst effektive und agile Waffe kurzer Reichweite zur Verfugung, die es bei fruheren MiG-21 nicht gab. Ebenfalls neu war die funkmessgesteuerte Luft-Luft-Rakete R-3R (Erzeugnis 320) mit Startvorrichtung APU-13-U2.

Die Kanonenbewaffnung in Form der GSch-23L wurde in einer Lafette im Rumpf eingelassen (wie schon ab MiG-21M als Standard eingebaut): bei der GSch-23 ist der Kompensator am Rumpf befestigt, bei der GSch-23L an den Rohrenden. Der Munitionsvorrat betrug 250 Granaten. Das neue, auf Basis des R-13-300 entwickelte Triebwerk Tumanski R-25 -300 steigerte die Flugleistungen nochmals. Das R-25-300 war gegenuber den Vorgangertriebwerken sparsamer und verfugte uber eine zusatzliche Leistungsstufe des Nachbrenners, die ab Geschwindigkeiten von Mach 1,5 zum Tragen kam. Zusatzlich verfugte das Triebwerk uber eine leistungssteigernde Stufe (meist ?Sonderregime“ genannt) im Normalbetrieb, die mittels eines Schalters (also nicht regelbar) zugeschaltet werden konnte. Hierbei anderte sich nichts am Betrieb des Nachbrenners, sondern die Pumpleistung der Kraftstoffhauptpumpe NR-54 wurde erhoht. Diese zusatzliche Stufe, nutzbar bis 4000 Meter Flughohe, erzeugte einen Schub von bis zu 71,0 Kilonewton, verbrauchte aber entsprechend viel Treibstoff. Diese Nachbrennerstufe war nur fur den kurzzeitigen Einsatz konzipiert, sie durfte maximal drei Minuten ununterbrochen genutzt werden. Damit konnte die MiG-21bis mit 225 Metern pro Sekunde steigen. Die Wendegeschwindigkeit betrug 20 bis 22 Grad pro Sekunde. Die MiG-21bis wurde in zwei Versionen gefertigt, Werksbezeichnungen waren Gerat 75 und 78. Sie unterschieden sich durch den Einbau des Steuersystems SAU und des LASUR. Die MiG-21 war ein kommerzieller Erfolg und steht noch in zahlreichen Staaten im aktiven Dienst. Anfang der 1990er Jahre stellten einige Luftfahrtfirmen, unter anderem die israelischen IAI (MiG-21 2000) und Elbit (MiG-21 LanceR), Modernisierungsprogramme vor. Diese fuhrten zum Beispiel zur MiG-21 Lancer der rumanischen Luftwaffe und zur MiG 21 2000 fur Sambia und Uganda. Damit sollte es moglich werden, die MiG-21 auch fruherer Versionen bis ins 21. Jahrhundert im Dienst zu halten.

Die Firma Mikojan sah ihre Marktanteile bedroht. Eiligst wurde ein Modernisierungspaket entwickelt, das voll umgesetzt zur MiG-21I , auch MiG-21-93, fuhrte und in Indien im Dienst steht. Die Umrustungen betreffen die Triebwerksanlage, das Kraftstoff- und Hydrauliksystem, die Klimaanlage, das Feuerleit- und Kuhlsystem sowie die Selbstverteidigungsanlagen. Kernstuck bildet der Feuerleitkomplex ?Kopjo“ (dt. Speer). Die Reichweite des Radars betragt bis zu 100 Kilometer; der Waffenrechner ermoglicht die gleichzeitige Bekampfung von zwei Zielen, wobei der Pilot die Ziele per Helmvisier zuweist. Das Vernichten von Zielen vor dem Erdhintergrund ist bis zu einer Hohe von 30 Metern moglich. Zur Bewaffnung gehoren die Raketen R-60M (MK) R-27R , R-27T, R-77/RWW-AE und R-73 . Gegen Flugabwehrraketen -Stellungen kann die Ch-31 abgefeuert werden. Auf den Tragflachen wurde am Rumpf eine Fackelwerferanlage BWP-30-26 zur Infrarot-Storung angebracht. Sie beinhaltet je 120 Geschosse mit einem Kaliber von 26 Millimetern. Das Triebwerk ist eine Modifikation des R-25-300. [7] Auch das moderne Triebwerk RD-33 aus der MiG-29 kann eingebaut werden. Die Cockpitverglasung wurde so geandert, dass die Windschutzscheibe aus einem Stuck besteht. Damit verbessert sich die Sicht des Piloten erheblich. Das Cockpit ist mit zwei Head-down- und einem Head-up-Display ausgestattet. Via Datalink sind die MiG-21I auch in Verbindung mit der MiG-31 zur flachendeckenden Luftraumuberwachung einsetzbar. 1992 wurde auf der Luftfahrtschau ?Mosaero“ eine Variante mit Luft-Luft-Betankungsanlage gezeigt.

Der Rumpf der MiG-21 ist in Ganzmetall-Schalenbauweise ausgefuhrt. Das Flugzeug besitzt eine Druckkabine mit Schleudersitz. Am unteren Rumpf befinden sich im Bereich des Vorderflugels/Kabine zwei Luftbremsen/Luftklappen. Eine dritte befand sich hinter dem Trager des Rumpf-ZB. War der Rumpf-ZB montiert, wurde diese Bremsklappe nicht gefahren! Bei der Landung kann ein im Heck untergebrachter Bremsschirm genutzt werden.

Das Flugzeug ist ein freitragender Delta-Mitteldecker. Kurz vor den Flugelspitzen befindet sich ein kleiner Grenzschichtzaun. Das Leitwerk ist stark gepfeilt. Es ist in freitragender Normalbauweise ausgefuhrt. Zusatzlich befindet sich eine Stabilisierungsflosse ( Falschkiel ) unter dem Rumpfheck.

Experimentalflugzeuge

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
MiG-21I Analog in Monino

Zu den wichtigsten Experimentalflugzeugen gehorten die MiG-21I (auch MiG-21 ?Analog“), die Mikojan zur Unterstutzung des Tu-144 -Programms baute, die MiG-21PD und die Mikojan-Gurewitsch Je-8 .

Die MiG-21I oder ?Analog“ oder ?21-11“ wurde zur Erforschung des Flugverhaltens und der Luftstromungen an den geplanten Tragflachen der Tu-144 gebaut. Grundlage fur die ?Analog“ bildete eine serienmaßige MiG-21S. Es wurden zwei Stuck gebaut. Die erste Maschine startete am 18. April 1968 mit Pilot Gudkow zum Erstflug. [8] Die Erprobung dauerte bis 1969, obwohl die Tu-144 bereits am 31. Dezember 1968 ihren Jungfernflug absolvierte. Die ?21-11“ erreichte 19.000 Meter Gipfelhohe und Geschwindigkeiten bis zu Mach 2,05. Die beiden Prototypen unterschieden sich insbesondere durch ihre Tragflachen, die bei der ?1“ eher einem Doppeldelta mit 78° bis 55° Vorderkantenpfeilung entsprachen. Die erste Maschine sturzte nach der Erprobung am 28. Juli 1970 bei einem in niedriger Hohe ohne Genehmigung durchgefuhrten Kunstflugmanover durch Steuerfehler ab, der Pilot Wiktor Konstantinow kam ums Leben. [9] Die zweite Maschine war erst Mitte 1969 fertiggestellt worden, sie wurde noch einige Zeit erprobt, diente auch der Einweisung zukunftiger Tu-144-Piloten und wurde spater dem Moninoer Museum ubergeben, wo sie noch heute neben einer Tu-144 steht. Auf Grund der geringeren Flachenbelastung war die MiG-21I deutlich agiler als die Serienausfuhrungen. Einige Testpiloten waren von der Handhabung so begeistert, dass sie eine Serienproduktion vorschlugen.

Die ?23-31“ oder auch MiG-21PD diente als Technologietrager fur die MiG-23 . Mit ihr sollte das Flugverhalten sowie Probleme und Vorteile vertikal eingebauter Hubtriebwerke erforscht werden. Um eine Neukonstruktion fur diese ersten Tests zu vermeiden, wurde eine der Serienfertigung entnommene MiG-21PFM umgebaut. Hierzu wurde der Rumpf um 0,9 Meter gestreckt und in die Mitte zwei Kolessow-RD-36-35 -Triebwerke eingebaut. Diese lieferten 23,5 Kilonewton Schub und bezogen ihre Luft durch einen Lufteintritt im Rucken der Maschine. Fur den Marschflug sorgte ein R-11-Triebwerk. Der Erstflug fand am 16. Juni 1966 statt. Auf der Grundlage dieser Version entstand die ?23-01“ mit Hubtriebwerken, die im April 1967 erstmals flog.

Ein reines Projekt blieb dagegen die Anfang der 1970er entworfene Schlachtfliegerausfuhrung ?21-32“ oder MiG-21Sch mit abgeflachtem Rumpfbug, seitlichen Lufteinlassen und auf 31,45 m² vergroßerte Flugelflache mit geringerer Vorderkantenpfeilung. Einzelne Komponenten wie das Bugfahrwerk und eine Bordkanone GSch-23 sollten von der MiG-23B bzw. MiG-27 ubernommen werden. Zugunsten dieser Typen erfolgte aber keine Umsetzung. [10]

Eine R-3-Luft-Luft-Rakete und ein UB-16-Raketenbehalter an der Tragflache einer MiG-21

Die verschiedenen MiG-21 wurden in zahlreichen lokalen Konflikten und Kriegen eingesetzt. In den Kampfen Indiens mit Pakistan kam es dabei zu uberraschenden Ergebnissen, als die indischen MiGs den pakistanischen F-104 erfolgreich nachsetzten und sie ausbeschleunigten. Hatte man bisher im Westen geglaubt, dass die F-104 zwar im Kurvenkampf kaum eine Chance haben wurde, aber dank ihrer Flugleistungen einer MiG-21 wurde entkommen konnen, zeigte sich hier, dass die MiGs die F-104 sogar einholen und abschießen konnen. Außerdem deutete sich an, dass auch zukunftige Luftkampfe nicht bei Mach 2 und in der Stratosphare stattfinden wurden ? ein Irrtum, den Ost und West erkennen mussten. Einen solchen Abschuss erzielte am 13. Dezember 1971 der indische Pilot Soni uber die F-104A des Pakistani Middlecoat mit der im GP-9-Behalter installierten GSch-23-Kanone. Ein weiterer Abschuss gelang einem unbekannten indischen Piloten vier Tage spater mit einer R-3S-Rakete. Der Starfighter -Pilot Samad Changezi kam beim Absturz ums Leben. [11]

Wesentlichstes Beispiel ist sicherlich der Vietnamkrieg . In diesem Konflikt zeigten sich Vorteile und Mangel des Typs am deutlichsten, da man hier mit gut ausgebildeten Piloten rechnen konnte. Hauptwidersacher war die McDonnell Douglas F-4 Phantom II. Auf Grund der Tatsache, dass beide Seiten verfalschte Abschusszahlen bekanntgaben, ist nicht genau nachvollziehbar, welcher Typ dem anderen letztlich uberlegen war. Sicher ist, dass die F-4 die leistungsfahigere Elektronik besaß, wahrend die MiG-21 oberhalb von 6000 Metern viel wendiger war. Weitere Vorteile der MiG-21 bestanden in der besseren Sicht des Piloten, da er weniger eingebaut war, und im gunstigeren Schub-Masse-Verhaltnis. Daraus lasst sich ableiten, dass die MiG-21 der F-4 im Luftnahkampf uberlegen war, wahrend die F-4 auf große Entfernungen im Vorteil war. Besonders gravierend im Kurvenkampf (Dogfight) wirkte sich die Tatsache aus, dass der F-4 ? zumindest in ihren fruhen Varianten ? jede Kanonenbewaffnung fehlte und sich Raketen damals unterhalb 2000 m Hohe als nahezu unbrauchbar erwiesen, da sie vor dem Erdschatten die Ziele nicht mehr fanden. Nach US-Angaben betrug das Abschussverhaltnis 3:1 zugunsten der MiG-21. Das durfte jedoch auch daran gelegen haben, dass Nordvietnam nie uber mehr als 40 einsatzbereite MiG-21 verfugte und es somit fur US-Flugzeuge kaum Ziele gab, [12] umgekehrt sich aber den MiGs zum Teil hunderte Ziele gleichzeitig anboten und die Bodenleitung sie an die anscheinend einfachsten heranleiten konnte. Zudem muss man berucksichtigen, dass die Mehrzahl (ca. 2/3) der nordvietnamesischen Flugzeuge veraltete MiG-17 und MiG-19 waren. Diese waren zwar in den Leistungsdaten jedem US-Jagdflugzeug unterlegen, besaßen aber eine sehr starke Kanonenbewaffnung und große Wendigkeit. Da die Luftkampfe nicht, wie in Ost und West erwartet, bei Uberschall in großen Hohen stattfanden, konnte Nordvietnam auch diese alten Typen sehr effizient einsetzen. Die meisten Asse Nordvietnams flogen die MiG-17F. Die MiGs wurden, treu der sowjetischen Taktik, vom Boden gefuhrt an die Ziele herangeleitet, welche am verwundbarsten erscheinen. Diese Gebundenheit an die Bodenleitung beschrankte ihren Einsatz zwar auf das eigene Territorium. Doch ihre Funktion der reinen Verteidigung konnten sie somit am effektivsten erfullen, denn der dadurch mogliche Verzicht auf eigenes Radar und schwere Elektronik machte sie deutlich leichter und manovrierfahiger und so letztlich den schweren amerikanischen Flugzeugen uberlegen, welche großere Tanks und umfangreiche Elektronik mitfuhren mussten.

Es war ein glucklicher Zufall fur Nordvietnam, dass auch die verfugbaren MiG-21 zur Version MiG-21F-13 gehorten, welche noch eine starke 30-mm-Kanone besaß. Nach US-Angaben [13] wurden 50 % aller Luftkampfe im Nahluftkampf durch Bordwaffenbeschuss entschieden. Die kanonenlosen MiG-21PF kamen in Nordvietnam auf Grund der Erfahrungen aus den Luftkampfen nicht zum Einsatz. Das Abschussverhaltnis nach US-Angaben von 3:1 zu Gunsten der MiG-21 ist jedoch zu bezweifeln, da viele Abschusse auch alteren MiGs zugestanden werden mussen, welche im realen Luftkampf bei Unterschallgeschwindigkeit nicht schlechter abschnitten als die moderneren MiG-21, von diesen aber im Unterschall-Luftkampf in niedrigen Hohen auf dem Radar der US-Flugzeuge kaum zu unterscheiden waren. Auch war die US-Air-Force schwerlich bereit, sich einzugestehen, dass derart alte Flugzeuge aus der Mitte der 1950er-Jahre dennoch so erfolgreich die US-amerikanischen vermeintlichen Hightech-Flieger abschossen.

In den Konflikten zwischen den arabischen Staaten und Israel unterstrichen die MiG-21 ihre Leistungsfahigkeit. Jedoch war hier der Ausbildungsstand der aufeinandertreffenden Piloten sehr unterschiedlich: die israelischen waren weit uberlegen. Hinzu kommt jeweils die Ausrustung der Maschinen. Wie in der vorstehenden Typenauflistung zu lesen ist, existierten zu jeder Variante des Flugzeuges jeweils schwachere Exportversionen. Diese Flugzeuge waren zwar nicht gravierend schlechter, wiesen aber eine weniger gute Auflosung des Radars, langsamere Rechengeschwindigkeit und ungenauere Zieleinrichtungen, weniger Brennstoffkapazitat und gedrosselte Triebwerke auf, was den Kampfwert einschrankte. Nach israelischen Angaben wurden am 13. September 1973 in einem Luftkampf vor der syrischen Kuste 13 syrische MiG-21 abgeschossen bei einem Verlust von nur einem israelischen Flugzeug vom Typ Mirage IIIC .

Die MiG-21 wurde in 43 Staaten exportiert. China , Indien und die Tschechoslowakei produzierten den Typ zudem in Lizenz. China entwickelte das Flugzeug bis in die 1990er-Jahre weiter und fertigt es noch immer in Serie. Die dort als J-7 typisierte Maschine rustet einen großen Teil der chinesischen Jagdfliegerverbande aus. In Staaten, die nicht dem Warschauer Pakt angehorten und deren Verbindungen zum Westen Rustungsbeziehungen zuließen, wurde die MiG-21 mit westlichen Waffen kombiniert.

Die MiG-21 wurde zu einem der in großten Stuckzahlen gebauten Strahlflugzeuge der Welt und wurde in Staaten der ersten bis dritten Welt geflogen. Im Arsenal der US-Luftwaffe existieren MiG-21 unter der Bezeichnung YF-110 . Ironischerweise trug die F-4 Phantom , Hauptgegner der MiG-21 in Vietnam, bei der USAF die ursprungliche Bezeichnung F-110 Spectre.

1993 wurde das bislang jungste Verbesserungsprogramm fur die MiG-21 im Auftrag der indischen Luftwaffe aufgelegt. Es umfasst vor allem ein neues Radar und neue Waffensysteme, so dass der AMRAAM vergleichbare R-77 abgefeuert werden konnen. Der Umbau betraf eine Serie von 123 Maschinen.

Aus: deAgostini: Aircraft ? die Enzyklopadie der Luftfahrt ; FliegerRevueExtra 21; FliegerRevueExtra 25; FliegerRevueExtra 34

Aktuelle Nutzer

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Bangladesch   Bangladesch : 1973 20 MiG-21MF sowie zwei MiG-2UM geliefert und auf Tezgaon stationiert, 1989 16 F-7M und vier FT-7, 1999 drei F-7MB/FT-7B, 2006 16 F-7BG/FT-7BG. 2022 36 aktiv. [4]
  • Guinea-a   Guinea : 1986 5?8 Einsitzer und 1 Doppelsitzer geliefert, 2004 Absturz eines Einsitzers, 2007 Absturz des Doppelsitzers. 3 noch aktiv. [4]
  • Indien   Indien : Indien erhielt 1963 sechs und 1964 vier MiG-21F-13, die an die No 28 Squadron gingen. Insgesamt wurden bis zu 48 MiG-21F-13 geliefert. 1968 erfolgten erste Außerdienststellungen. 1964 kamen zwei MiG-21PF (als Baumuster fur die Produktion bei HAL ), 1965 18 MiG-21U, von 1967 bis 1973 195 MiG-21FL von HAL, 1973 zwei MiG-21M (Baumuster fur HAL), von 1973 bis 1981 158 MiG-21M (von HAL in Lizenz gefertigt), ab 1977 75 MiG-21bis und von 1977 bis 1984 220 MiG-21bis von HAL hinzu. Weiterhin wurden 80 bis 90 Doppelsitzer beschafft. 1994/95 folgten grunduberholte MiG-21U-440 und U-600 aus Ungarn und 2003 19 gebrauchte MiG-21UM aus Kirgisien . Ab 2001 erfolgte die Modernisierung der MiG-21bis zu MiG-21bis UPG ?Bison“ (bei No. 3/4/21/23/32/51 und Teil der 35 Squadron). Von 1988 bis 1998 gab es 160 Verluste. Etwa 200 waren 1998 noch im Bestand, die durch HAL Tejas und ein neues MMRCA (Medium Multi-Role Combat Aircraft) ersetzt werden sollten. Am 11. Dezember 2013 stellte Indien seine MiG-21FL außer Dienst. [14] Im September 2023 waren noch rund 50 modernisierte MiG-21 Bison im Dienst, doch zahlreiche gingen in den Jahren zuvor durch Unfalle verloren. Alleine 2021 mehr als ein halbes Dutzend. Der verspatete Nachfolger Tejas soll bis spatestens 2025 die Rolle der MiG-21 ubernehmen, aber ob letztere bis dann noch in Dienst bleiben werden, wird bezweifelt. [15]
  • Jemen   Jemen : ca. 70 MiG-21F/MF/bis geliefert, die MiG-21 wird heute von der jemenitischen Luftwaffe eingesetzt. 2022 19 aktiv. [4]
  • Kroatien   Kroatien : 22 MiG-21bis, 4 MiG-21UM aus Polen, 2003?04 Modernisierung von 8 MiG-21bis zu MiG-21bisD und 4 MiG-21UM bei Aerostar S.A. in Rumanien. [16] 2022 12 aktiv. [4]
  • Kuba   Kuba : 1962 Beginn der Lieferung von 30 MiG-21F-13 aus der Sowjetunion, 1966 40 MiG-21PFMA und MiG-21U, 1968 MiG-21M/R/US, 1972?1974 35 MiG-21MF und 18 MiG-21UM, 1976?1980 80 MiG-21bis, stationiert auf den Basen Camaguey , Guantanamo los Canos , Moa , Playa Baracoa , San Antonio de los Banos , Sancti Spiritus und Santa Clara . 2022 11 aktiv. [4]
  • Libyen   Libyen : 1974 400 MiG-21 von der UdSSR angeboten, nur 64 MiG-21bis und MiG-21UM bestellt, zur Ausbildung palastinensischer, jemenitischer und sudanesischer Piloten genutzt, einige Maschinen an Syrien, im Krieg gegen den Tschad eingesetzt. 2022 12 aktiv. [4]
  • Mosambik   Mosambik : 1984/85 40 MiG-21bis und 6 MiG-21UM geliefert und in Beira , Maputo , Nacala und Nampula stationiert, 8 Maschinen 2013/2014 von Aerostar in Rumanien modernisiert. [17] 2022 8 aktiv. [4]
  • Myanmar   Myanmar : 1991 10 J-7B und 2 JT-7 aus China, stationiert auf der Basis Hmawbi und Mingaladon , spater weitere Lieferungen von bis zu 42 J/JT-7. 2022 21 aktiv. [4]
  • Namibia   Namibia : 2005 2 MiG-21bis und 1 MiG-21UM, fruhere kambodschanische MiG-21, von IAI uberholt, 2006 2 JT-7NG und 2008 6 oder 12 J-7NM aus China . 2022 6 aktiv. [4]
  • Korea Nord   Nordkorea : Luftstreitkrafte ; seit Mitte der 1960er-Jahre zwischen 150 und 200 MiG-21F/FM, 30 MiG-21 aus Kasachstan , weitere J-7 aus China. 2022 120 F-7 und 25 MiG-21 aktiv. [4]
  • Pakistan   Pakistan : ab 1988 Lieferung von bis zu 80 J-7P und 15 JT-7P, stationiert bei No. 2 Squadron ( Masroor ), No. 18 und 19 ( Mianwali ) und No. 20 ( Rafiqui ), ab 2001 Lieferung von 57 J-7PG und neun JT-7PG an No. 17 und No. 23 Squadron in Samungli und No. 20, die Flugzeuge sind mit westlicher Avionik und westlichen Waffensystemen ausgestattet. 2022 135 aktiv. [4]
  • Simbabwe   Simbabwe : 1986 12 J-7B und 1991 2 JT-7BZ aus China, auf der Gweru-Thornhill Air Base stationiert. 2022 7 aktiv. [4]
  • Sri Lanka   Sri Lanka : 4 J-7II beschafft und bei No. 5 Squadron auf der Basis Katunayake stationiert. 2022 5 aktiv. [4]
  • Sudan   Sudan : 16 MiG-21PFM wurden geliefert. 2022 4 MiG-21 und 20 F-7 aktiv. [4]
  • Syrien   Syrien : uber 225 MiG-21PF/MF/bis beschafft. 2022 51 aktiv. [4]
  • Tansania   Tansania : 1974 14 MiG-21MF und 2 MiG-21UM aus der SU geliefert und zuerst in Ngerengere , spater in Mwanza stationiert, im Uganda-Tansania-Krieg eingesetzt, dabei 3 Maschinen verloren und mehrere erbeutet. 2022 11 aktiv. [4]
  • China Volksrepublik   Volksrepublik China 2022 388 im Bestand. [4]

Ehemalige Nutzer

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Afghanistan   Afghanistan : Vor dem sowjetischen Einmarsch ab Ende 1979 wurden ca. 30 MiG-21PFM/U, wahrend des Krieges ca. 80 MiG-21bis/UM/R geliefert. 1998 wurde geschatzt, dass die Taliban uber 50 MiG-21bis und zehn MiG-21UM und die Nordallianz uber 35 MiG-21bis verfugten, eine MiG-21 sturzte bei einem Ubungsflug zu den Feiern zum Sturz des kommunistischen Regimes ab, seitdem flog in Afghanistan keine MiG-21 mehr.
  • Agypten   Agypten : Die Luftstreitkrafte der vereinigten arabischen Republik (Al Quwwat al Jawwiya al Gomhouriya al Arabiye) erhielten die MiG-21 ab Anfang der 1960er-Jahre. [18] Bei Beginn des Sechstagekrieges 1967 waren 163 Flugzeuge der Versionen F-13 und PF/FL im Bestand Agyptens; die meisten davon wurden aber beim Uberraschungsangriff Israels am 5. Juni am Boden zerstort. Auch in der Luft gab es wahrend des Krieges und auch wahrend der nachfolgenden Monate Verluste. So fand am 11. September 1970 ein großeres Zusammentreffen von MiG-21 mit israelischen Kampfflugzeugen statt, bei dem die Israelis sieben MiG-21 bei nur einem Eigenverlust ? eine Mirage III ? abschossen. Auch sowjetische Piloten flogen in agyptischen Maschinen Kampfeinsatze. Sie beschrankten sich meist auf die Deckung der Starts und Landungen von MiG-25-Aufklarern , die von der Sinai-Halbinsel ab Marz 1971 operierten. Als am 30. Juli funf MiG-21 mit agyptischen Kennzeichen, aber sowjetischen Piloten abgeschossen wurden, wurden von Seiten Israels diese Piloten als ?Agypter“ bezeichnet. [19]
Nach Ende des Sechs-Tage-Krieges ersetzte Agypten seine Verluste durch die neueren MiG-21PFM, die spater durch die Versionen M und MF erganzt wurden. Die ebenfalls beschafften Aufklarer MiG-21R modifizierte man durch Verlegung der Kameraausrustung vom externen Behalter ins Rumpfinnere zur Version RF. Die ?SSR lieferte zusatzlich 26 als S-106 bezeichnete Lizenzbauten der MiG-21F-13. Insgesamt hatte die agyptische Luftwaffe vor Beginn des Jom-Kippur-Krieges 1973 etwa 200 MiG-21, deren Zahl nach Beginn der Kampfhandlungen drastisch abnahm. Genauere Verlustzahlen sind nicht bekannt; die Angaben von westlicher, ostlicher und arabischer Seite wichen stark voneinander ab.
Wahrend der anschließenden israelisch-agyptischen Annaherung und der daraus resultierenden Kampfe zwischen Libyen und Agypten 1977 erzielten die agyptischen Piloten mehrere Luftsiege gegen einfliegende libysche Verbande ; sie verloren bei weiteren Kampfen mindestens eine MiG-21 durch Mirage 5 . 1979 schoss eine agyptische MiG-21 eine libysche MiG-23 ab.
Ab Anfang der 1980er-Jahre fuhrte Agypten regelmaßige Modernisierungsmaßnahmen seines MiG-21-Bestandes mit westlicher Technik durch. Die notigen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten wurden im Ausland durchgefuhrt, der großte Teil erfolgte bis 1990 in der Flugzeugwerft Dresden . Noch bis 2008 wurden und werden die agyptischen MiG-21 im Ausland, speziell Tschechien, Rumanien und der Ukraine gewartet, so dass Agypten ? die chinesische Version F-7 eingeschlossen ? noch uber einen Bestand von etwa 100 Flugzeugen der Versionen RF, MF und UM verfugen durfte. 2022 keine im Inventar. [4]
  • Albanien   Albanien : Die Luftstreitkrafte Albaniens (Forcat Ushtarake Ajrore Shqipetare) hatten zwar keine MiG-21 in ihrem Bestand, allerdings lieferte die Bundesrepublik Deutschland zum Anfang der 1990er-Jahre mehrere Tumanski-R-11F-, R-11F-2-S- und R-11F-2-SK-Triebwerke aus Bestanden der aufgelosten NVA fur die zehn (zwolf?) 1970 von China gelieferten F-7A , deren Antriebe durch die lange Betriebszeit sehr gelitten hatten. Stationiert waren sie erst in Tirana , dann ab 1974 beim 5646. Regiment in Gjader und ab 2002 auf dem Flughafen Tirana . Nachdem die albanische Regierung 2005 die Abschaffung aller Flachenflugzeuge der Luftstreitkrafte beschlossen hatte, wurden 2006 samtliche F-7A stillgelegt und mit der Verschrottung begonnen. [20]
  • Algerien   Algerien : Die Luftstreitkrafte Algeriens , damals ein prosowjetisches Land, erhielten ab 1965 37 MiG-21 F-13. [21] Die meisten gingen wahrend des Sechstagekrieges verloren. Israel konnte funf Stuck erbeuten, die versehentlich auf einem von israelischen Truppen eroberten Flugplatz landeten. Sie wurden in Israel und den USA eingehenden Tests unterzogen. Wahrscheinlich wurden spater auch FL, PFM, R, M und MF an die QJJ geliefert. Etwa 1976/77 wurde die Flotte noch durch MiG-21bis und zweisitzige UM erweitert. In Hochzeiten waren etwa 120 Flugzeuge einsatzbereit. Ab Mitte der 1990er-Jahre wurde die MiG-21 durch MiG-29 beziehungsweise spater durch Su-30 ersetzt, wobei einige Flugzeuge wahrscheinlich in Zahlung gegeben wurden. Die letzten der rund 80 noch verbliebenen MiGs wurden 2003 außer Dienst gestellt
  • Angola   Angola : 24 MiG-21MF, ab 1981 Lieferung von 50 MiG-21PFM, ab 1985 60 MiG-21bis und zwolf MiG-21UM, stationiert in Cuito, Luanda, Luena, Menongue und Mocamedes, alle außer Dienst
  • Athiopien   Athiopien : ab 1977 48 MiG-21bis von der UdSSR geliefert, spater weitere Lieferungen, Bestand 1993 30 bis 40 Maschinen, 2003 ausgemustert
  • Bulgarien   Bulgarien : 1963 zwolf MiG-21F-13, 1965 zwolf MiG-21PF, 1966 zwolf MiG-21PFM und eine MiG-21U, 1969 zwolf MiG-21R und zwolf MiG-21M, 1970 drei MiG-21M, 1974 29 MiG-21UM, elf MiG-21MF und neun MiG-21MF-75, 1977/78 36 gebrauchte MiG-21PFS/PFM, 1982?1985 72 MiG-21bis, Ende der 1980er-Jahre Außerdienststellung der MiG-21F-13, 1990 MiG-21M/PF außer Dienst, 1992 MiG-21PFM/US außer Dienst, 1995 MiG-21R außer Dienst, einige MiG-21bis waren bis in die heutige Zeit im Einsatz und sollten bis mindestens 2015 weiter genutzt werden [22] 2022 keine im Inventar. [4]
MiG-21MF, Holzdorf, 1990
MiG-21UM der NVA
  • Deutschland Demokratische Republik 1949   Deutsche Demokratische Republik : Die Einfuhrung der ersten Serienversion MiG-21F-13 bei den Luftstreitkraften der NVA erfolgte zeitgleich mit der der anderen Staaten des Warschauer Pakts , einschließlich der Sowjetunion. Von 1962 bis 1964 erhielten die LSK/LV insgesamt 76 Flugzeuge, mit denen die Jagdfliegergeschwader 8 und 9 sowie die dritte Staffel des JG-3 ausgerustet wurden. [23] Ab 1965 waren die Schuldoppelsitzer MiG-21U-400 und U-600 verfugbar, so dass angehende Jagdpiloten nun nicht mehr direkt vom Unterschalltrainer L-29 (im JG-9 von der MiG-15 UTI) auf die einsitzige F-13 umsteigen mussten. Die MiG-21F-13 wurde schon nach relativ kurzer Einsatzzeit von den moderneren MiG-21PF und PFM/SPS abgelost und bis zum Anfang der 1970er Jahre an die Jagdfliegerschulen abgegeben. Einzig das JG-3 behielt seine dritte Staffel bis 1974. Im gleichen Jahr erfolgte noch die Aufstellung der Aufklarungsstaffel AFS-31 (spater TAFS-47), deren F-13 mit AFA-39-Kameras anstelle des rechten Landescheinwerfers ausgerustet waren. Diese Flugzeuge standen bis 1985 im Dienst. Die Trainer U-400 und U-600 wurden noch bis Marz 1990 beim Jagdfliegerausbildungsgeschwader 15 geflogen.
Der Einsatz dieser ersten Generation der MiG-21 war, bedingt durch die Neuheit der Konstruktion ? die MiG-21 war der erste Mach-2-Jager der DDR-Luftstreitkrafte ? mit einigen technischen Problemen verbunden. Das Triebwerk R-11 F-300 uberhitzte leicht und fiel in der Regel beim Abfeuern der Raketen aus, so dass es neu gestartet werden musste. Im Sommer 1974 wurden samtliche Triebwerke dieser Ausfuhrung wegen einiger gebrochenen Kraftstoffpumpen-Antriebswelle gesperrt und samtliche Wellen ausgetauscht. Beim Katapultieren in niedriger Hohe musste zuvor das Kabinendach manuell abgeworfen werden. Geschah das nicht, wurde es leicht zur todlichen Falle fur den Piloten. Insgesamt verlor die NVA von den 120 eingesetzten F-13 und MiG-21U 39 durch Flugunfalle. Trotzdem war das Flugzeug aufgrund des guten Masse-Leistungs-Verhaltnisses und der leichtgangigen Steuerung bei den Piloten beliebt.
Die zweite Generation der MiG-21-Reihe wurde ab 1964 bei den LSK eingefuhrt und umfasste als erstes 53 MiG-21PF, die uber ein Funkmessvisier RP-21 ?Saphir“ verfugten und im Gegensatz zur F-13, die ein reiner Tagjager war, auch bei schwierigen meteorologischen Bedingungen eingesetzt werden konnte. Die Kanonenbewaffnung war durch Luft-Luft-Raketen ersetzt und die Reichweite durch zusatzliche Rumpftanks erhoht worden. Die spateren Maschinen dieser Version verfugten uber eine verbesserte Funkmess- und Elektronikausrustung und wurden daher NVA-intern als MiG-21PFM betitelt, obwohl erst die spatere Variante diese Bezeichnung offiziell erhielt. Die letzten 12 MiG-21PF wurden 1988 im JG-2 (3.JS) ausgemustert, nachdem sie vorher noch mit Tarnbemalung geflogen waren und bei Grunduberholungen immer wieder kleinere Modifikationen erhalten hatten. 19 Flugzeuge gingen wahrend der Dienstzeit verloren, dabei kamen sieben Menschen ums Leben. [24] Zwolf MiG-21PF sowie vier Schuldoppelsitzer MiG-21U sollten ab 1988 fur eine vorgesehene Abgabe an den Iran in der Flugzeugwerft Dresden grunduberholt und mit einer Wustentarnung versehen werden. Nach Dresden wurden letztendlich aber nur sechs MiG-21PF uberfuhrt. Die politische Wende verhinderte weitere Transaktionen und die restlichen sechs beim JG-2 (3.JS) verbliebenen MiG-21PF wurden nach 1991 dort verschrottet. Lediglich zwei Schulmaschinen ? die ehemalige 288 und 290 ? erreichten ihren Bestimmungsort Iran.
In den Jahren 1966 und 1967 wurden etwa 84 MiG-21PFM, bei der NVA aufgrund des neuen Landesystems als MiG-21SPS bezeichnet, eingefuhrt, gefolgt von etwa 55 SPS-K mit anhangbarer Kanonengondel. Bei Auflosung der NVA standen noch 45 SPS/SPS-K im Truppendienst. Als zweisitziges Pendant zur Schulung dienten ab 1968 17 MiG-21US, von denen 1990 noch 13 vorhanden waren.
Die dritte Generation der MiG-21 erreichte die LSK erstmals in Form von 87 MiG-21M, die von Dezember 1968 bis Oktober 1970 geliefert wurden. Die einzelnen Maschinen wiesen geringfugige Unterschiede zueinander auf und waren in Naturmetall belassen worden, erhielten aber Anfang der 1980er Jahre durchweg einen Tarnanstrich. Zwolf dieser MiG-21M des JG-8 wurden im Oktober 1973 samt technischem Personal und Piloten mit sowjetischen Transportern nach Syrien verbracht, um als Waffenhilfe die wahrend des Jom-Kippur-Krieges erlittenen Verluste auszugleichen. Auf dem Flughafen Aleppo wurden die MiGs mit einer Wustentarnung und syrischen Hoheitszeichen versehen, von den Piloten des JG-8 eingeflogen und an die syrische Armee ubergeben (siehe dazu Geheimoperation Aleppo ). Bei Auflosung der NVA waren noch 56 MiG-21M beim JG-2 (1. und 3. JS, die 2. JS besaß zwolf MiG-21SPS-K) sowie ? als Aufklarer genutzt ? bei der TAFS-47 und TAFS-48 im Einsatz. Von 1972 bis 1975 erreichte die leistungsstarkere Version MiG-21MF in Form von 62 Flugzeugen die NVA. Sie wurden schon beim Hersteller im NVA-ublichen Tarnanstrich lackiert (NVA-Jargon: MiG-21MF = MiG-21 mit Farbe), ausgenommen die letzten zwolf Maschinen, die aus einem ursprunglich fur Vietnam bestimmten Baulos stammten und deshalb entsprechende Bemalung und Hoheitszeichen aufwiesen. Die Auflosung der NVA erlebten noch 47 MiG-21MF, die allesamt verschrottet oder an Museen abgegeben wurden. Die zur MiG-21M/MF gehorigen Schuldoppelsitzer MiG-21UM erhielt die NVA von 1971 bis 1978 in einer Stuckzahl von 37, von denen 1990 noch 36 vorhanden waren. [25]
Die letzte und leistungsstarkste Version der NVA war die der vierten MiG-21-Generation zugehorigen MiG-21bis, die ab 1975 geliefert wurden. Es wurden Maschinen mit unterschiedlicher Gerateausrustung geflogen, die NVA-intern als MiG-21bis Lasur und MiG-21bis SAU unterschieden wurden. Die MiG-21bis flogen eine Zeit lang beim JG-9 , wurden aber spater allesamt an das JG-8 abgegeben, das ab den 1980er-Jahren der einzige mit dieser Version ausgerustete Verband der LSK/LV war. 1990 wurden 14 Lasur und 27 SAU in den Bundeswehrbestand ubernommen und 1992/93 ausgemustert.
Die Grunduberholungen aller Maschinen nach 650 Flugstunden erfolgten in der Flugzeugwerft Dresden. Hier wurden auch Verbesserungen vorgenommen, wie der Einbau von Schmutzabweisern unter den Antipompageklappen am Lufteinlauf oder der Einbau eines Drainagerohres am Flugzeugheck zur Ableitung von Treibstoffresten.
Die DDR beschaffte insgesamt 557 MiG-21 der verschiedenen Versionen. Von diesen gingen 126 verloren, eine Verlustquote von knapp 23 %. Dabei gab es mindestens 54 Todesopfer.
MiG-21bis, Luftstreitkrafte Finnlands
  • Finnland   Finnland : 1963 21 MiG-21F-13 geliefert, 1964 eine MiG-21F-13 als Ersatz fur eine am 20. Mai 1964 abgesturzte Maschine, 1965 zwei MiG-21U-400, 1974 und 1981 je zwei MiG-21UM, 1978 zwei MiG-21bis, 1980 18 MiG-21bis, 1985 und 1986 je drei MiG-21bis, sechs MiG-21bis zu Aufklarern MiG-21bisT umgerustet, 1986 alle MiG-21F-13 außer Dienst, 1981 MiG-21U-400 außer Dienst, 1998 letzte finnische MiG-21 außer Dienst gestellt.
  • Indonesien   Indonesien : 1962 20 MiG-21F-13 von der UdSSR geliefert, 1963?1966 im Konflikt mit Malaysia eingesetzt, 1967 außer Dienst gestellt, ein Exemplar im Museum ausgestellt
  • Irak   Irak : bis zu 100 MiG-21PFM/MF/U und J-7 geliefert, mit franzosischer R.550 Magic ausgerustet, im Konflikt mit dem Iran und wahrend Desert Storm eingesetzt
  • Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik   Jugoslawien : ca. 120 MiG-21F/MF/bis/R, auf die Nachfolgestaaten verteilt
  • Kambodscha   Kambodscha : 1989 21 gebrauchte MiG-21bis und drei MiG-21UM aus der Sowjetunion geliefert, in Phnom-Penh Pochentong stationiert, nach der Lieferung Abbruch der Unterstutzung durch die SU, zwei Maschinen durch Unfalle verloren gegangen, 1996 Vertrag mit IAI zur Umrustung von zwolf MiG-21bis und zwei MiG-21UM zu MiG-21-2000, aufgrund fehlender Mittel nur zwei Maschinen umgerustet. 2022 keine im Inventar. [4]
  • Kongo Republik   Republik Kongo : 1980?1986 zwolf MiG-21bis und vier MiG-21UM aus der Sowjetunion, auf der Basis 02 in Pointe-Noire stationiert, vermutlich flugunfahig [26] 2022 keine im Inventar. [4]
  • Kongo Demokratische Republik   Demokratische Republik Kongo : sechs MiG-21PFM aus Jugoslawien auf dem Flugplatz Gbadolite geliefert, nicht mehr zusammengebaut. 2022 keine im Inventar. [4]
  • Laos   Laos : 1977 zwolf MiG-21PFM aus der Sowjetunion, 1980 zwolf MiG-21bis und zwei MiG-21UM, in Wattay stationiert. 2022 keine im Inventar. [4]
  • Madagaskar   Madagaskar : 1978 zwolf MiG-21bisSAU und zwei MiG-21UM geliefert, in Ivato stationiert, nicht mehr im Dienst der Armee de l’Air Malgache
  • Mali   Mali : in den 1980er-Jahren zwolf MiG-21bis und zwei MiG-21UM geliefert, inzwischen außer Dienst, 2005 zwei MiG-21MF-75 und eine MiG-21MFN aus Tschechien geliefert, 2007 eine MiG-21MF-75 abgesturzt
  • Mongolei   Mongolei : die Mongolische Luftwaffe verfugte ab 1979 uber 24 MiG-21PFM und drei MiG-21US, 1993 außer Dienst gestellt
  • Nigeria   Nigeria : 1975 25 MiG-21MF und sechs MiG-21UM beschafft, spater zwolf MiG-21bis, mind. elf Maschinen durch Absturze verloren gegangen, seit Ende der 1980er-Jahre alle Maschinen außer Dienst
  • Polen   Polen : 505 MiG-21F-13/PF/PFM/R/M/MF/bis, 77 MiG-21U/US/UM beschafft
Eine rumanische MiG-21 in Campia Turzii 2016
  • Rumanien   Rumanien : In den 1980er-Jahren befanden sich rund 150 MiG-21 im Bestand. 2002 wurden 110 Flugzeuge von Elbit bei AEROSTAR mit Helmvisier , Radar, Zielbehalter, Aufklarungspods und israelische Lenkwaffen Python-3 modernisiert und waren beim Baza 71 Aerian? in Campia Turzii (711, 712 Esc), Baza 86 Aerian? in Borcea - Fete?ti (861, 862 Esc) und Baza 95 Aerian? in Bac?u (951 Esc, Uberschall-Trainingszentrum) stationiert. [27] 2022 waren noch 16 aktiv, [4] die schließlich im Mai 2023 ausgemustert wurden. [28]
  • Sambia   Sambia : 1980 16 MiG-21bis und zwei MiG-21UM geliefert und auf dem Lusaka-International-Airport und in Livingstone stationiert, eine Maschine durch Absturz verloren gegangen, Mitte der 1990er-Jahre acht MiG-21bis und zwei MiG-21UM bei IAI uberholt und teilweise modernisiert, außer Dienst gestellt
  • Serbien   Serbien : 21 MiG-21bis und sieben MiG-21UM aus Bestanden der ehemaligen Jugoslawischen Volksarmee 2022 keine im Inventar. [4]
  • Slowakei   Slowakei : von der Luftwaffe der ?SFR wurden acht MiG-21R, 13 MiG-21M, 36 MiG-21MF, zwei MiG-21UF, elf MiG-21UM, zwolf MiG-21F-13, elf MiG-21PFM und zwei MiG-21U ubernommen, 1998 noch 38 Maschinen in Dienst, 1999 26, 2000 16, 2001 13, 2002 Außerdienststellung
  • Somalia   Somalia : zehn MiG-21MF und einige MiG-21U beschafft, Zustand und Verbleib ungewiss
MiG-21 der kasachischen Luftwaffe
  • Sowjetunion   Sowjetunion (sowjetische Luftstreitkrafte und Luftverteidigung): uber 6000 Stuck, [29] 1990 noch 185 im Bestand. [30] Großere Anzahl an Nachfolgestaaten weitergegeben.
MiG-21MF der Luftstreitkrafte der Tschechischen Republik
  • Tschechien   Tschechien : von der Luftwaffe der ?SFR wurden vier MiG-21M, 52 MiG-21MF, zwolf MiG-21R, funf MiG-21US und 19 MiG-21UM ubernommen, 1999 31 MiG-21MF und sieben MiG-21UM in Dienst, 2000 zehn MiG-21MF zu MiG-21MFN modernisiert, 2004 noch zwei MiG-21MF, sechs MiG-21MFN und zwei MiG-21UM in Dienst, 2005 offiziell außer Dienst
  • Tschechoslowakei   Tschechoslowakei : 1962?1973 168 MiG-21F-13 (ein Baumuster aus der UdSSR, Rest eigene Produktion (S-106)), 1964?1965 39 MiG-21MF (1991 außer Dienst), 1965?1966 sieben MiG-21U, 1967 vier MiG-21U-600, 1966?1968 38 MiG-21PFM, 1968 zwolf MiG-21PFM-94N (nuklear), 1969?1971 25 MiG-21R, 1968?1970 13 MiG-21US, 1969?1970 21 MiG-21M(MA), 1971?1974 65 MiG-21MF, 1973 24 MiG-21UM, 1975?1976 25 MiG-21MF-75, nach der Teilung der ?SFR 1992 wurden die Bestande auf die beiden Staaten aufgeteilt
  • Uganda   Uganda : 1972?1975 16 MiG-21MF und drei MiG-21UM von der UdSSR geliefert und in Entebbe stationiert, dort bei der israelischen Kommandoaktion 1976 sieben Maschinen der Luftwaffe zerstort, weitere Maschinen im Krieg gegen Rebellen und Tansania verloren bzw. von Tansania erbeutet, 1999 aus Polen sechs MiG-21bis und eine oder zwei MiG-21UM geliefert (bei IAI modernisiert)
Ungarische MiG-21bis (1993)
  • Ungarn   Ungarn : In der ehemaligen Ungarischen Volksarmee wurden insgesamt 261 Exemplare der verschiedenen MiG-21-Versionen betrieben. Nachdem zwischen Februar und August 1961 das Bodenpersonal und die Piloten in Krasnodar ihre Einweisungslehrgange absolviert hatten, erhielt Ungarn im folgenden Oktober die ersten 40 MiG-21F-13 (Erzeugnis 74, издeлие 74).
    • Die MiG-21 der ungarischen Luftstreitkrafte wurden in drei Fliegerregimentern stationiert:
      • 31. Kapos Harcaszati Repul?ezred ? 31. ?Kapos“ Taktisches Regiment, Taszar (Sudwestungarn)
      • 47. Papa Harcaszati Repul?ezred ? 47. ?Papa“ Taktisches Regiment, Papa (Nordwestungarn)
      • 59. Szentgyorgyi Dezs? Harcaszati Repul?ezred ? 59. ?Szentgyorgyi Dezs?“ Taktisches Regiment, Kecskemet (Mittelungarn)
    • Die Anzahl der geflogenen MiG-21 nach Versionen:
      • 80 F-13 (29 Verluste)
      • 24 PF (7 Verluste)
      • 50 MF (9 Verluste)
      • 62 bis (Version 75A: 15, 7 Verluste; Version 75AP: 47, 13 Verluste)
      • 18 U (3 Verluste)
      • 27 UM (6 Verluste)
    • Von den insgesamt 83 in Unfalle verwickelten Piloten konnten sich 51 mit dem Schleudersitz retten. Die ungarischen Luftstreitkrafte stellte die letzten Exemplare der MiG-21 im September 2000 außer Dienst. Die vier MiG-21bis (Version 75AP) bildeten die Kunstflugstaffel ?Himmelshusaren“, die zuerst 1991 bei der ersten ?Taszar Air Show“ auftrat. Im darauffolgenden Jahr wurden die Kunstflieger zum ersten Mal ins Ausland, nach Großbritannien eingeladen. Eine ?Aggressormaschine“ trug eine auffallige gelbe Bemalung und den Namen ?Capeti“. Die Nr. 1874 (bis) befindet sich im Gerhard-Neumann-Museum in Deutschland, die Nr. 4406 (MF) wurde in Graz-Thalerhof ausgestellt.
  • Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten : 1968 eine MiG-21F-13 aus Israel geliefert 1965 zehn MiG-21F-13 (YF-110B) aus Indonesien, 1978 16 MiG-21MF (YF-110D) aus Agypten, 1987 zwolf F-7B (YF-110C) aus China, alle Maschinen im Rahmen der Operation Constant Peg in Tonopah stationiert, ca. 40 Maschinen bei privaten Betreibern
  • Vietnam   Vietnam : 1965 erst MiG-21F-13 an das 912. Jagdfliegerregiment in Noi Bai , 1966 erste MiG-21PF/PFM, 1969 erst MiG-21MF, ab 1978 MiG-21bis SAU und MiG-21UM, vermutliche Gesamtzahl 150 Flugzeuge, ungenaue Anzahl von Verlusten im Vietnamkrieg

Technische Daten

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Kenngroße MiG-21F (Erzeugnis 72) / MiG-21F13 (Erzeugnis 74) MiG-21M (Erzeugnis 96) MiG-21MF (Erzeugnis 96F) MiG-21SPS/SPS-K (Erzeugnis 94/94K)
Besatzung 1
Lange 15,76 m 13,85 m
Spannweite 7,15 m
Hohe 4,10 m 4,12 m 4,13 m
Flugelflache 22,95 m² 23,00 m² 22,95 m²
Flugelstreckung 2,23 2,22 2,23
Flachenbelastung
  • minimal: 217 kg/m²
  • nominal: k. A.
  • maximal: 376 kg/m²
  • minimal: 259 kg/m²
  • nominal: k. A.
  • maximal: 409 kg/m²
  • minimal: 261 kg/m²
  • nominal: 357 kg/m²
  • maximal: 409 kg/m²
  • minimal: k. A.
  • nominal: k. A.
  • maximal: 339 kg/m²
Leermasse 4870 kg 5950 kg 6000 kg 5411 kg
normale Startmasse 7110 kg 8950 kg 8200 kg 7575 kg
max. Startmasse 8625 kg 9400 kg 9080 kg
Treibstoffvorrat
  • intern: 2470 l
  • extern: 490 l
k. A.
  • normal: 2650 l
  • maximal 4070 l
normal: 2750 l
Hochstgeschwindigkeit 2125 km/h (in 12.500 m Hohe)
  • 2230 km/h (in 11.000 m Hohe)
  • 1100 km/h (auf Meereshohe)
  • 2230 km/h (in 11.000 m Hohe)
  • 1300 km/h (auf Meereshohe)
2175 km/h
Marschgeschwindigkeit 1100 km/h k. A. 1200 km/h 1250 km/h
Landegeschwindigkeit 260?270 km/h 270 km/h 230 km/h
Steiggeschwindigkeit 130 m/s k. A. 180 m/s 210 m/s
Dienstgipfelhohe 17.500 m 18.500 m 19.000 m 19.900 m
Reichweite
  • normal: 1300 km
  • maximal: 1640 km
  • normal: 1100 km
  • maximal: 1800 km
  • normal: 1370 km
  • maximal: 1800 km
Startrollstrecke 800 m k. A. k. A. 850?1350 m
Landerollstrecke
  • mit Schirm: 550 m
  • ohne Schirm: 1100 m
k. A. 550 m 420?500 m
Triebwerk (hier fur NVA) ein Turbojet Tumanski R-11 F-300 ein Turbojet Tumanski R-11-F2SK-300

oder nach Umrustung 1 × R-13-300

ein Turbojet Tumanski R-13 -300 ein Turbojet Tumanski R-11-F2S-300
Schubkraft
  • mit Nachbrenner: 57,48 kN
  • ohne Nachbrenner: 38,25 kN
  • mit Nachbrenner: 60,60 kN
  • ohne Nachbrenner: 38,30 kN
  • mit Nachbrenner: 60,70 kN
  • ohne Nachbrenner: 40,30 kN
  • mit Nachbrenner: 56,40 kN
  • ohne Nachbrenner: 42,25 kN
Schub-Gewicht-Verhaltnis
  • maximal: 1,18
  • nominal: k. A.
  • minimal: 0,68
  • maximal: 1,04
  • nominal: k. A.
  • minimal: 0,66
  • maximal: 1,03
  • nominal: 0,75
  • minimal: 0,66
  • maximal: k. A.
  • nominal: k. A.
  • minimal: 0,74

Bewaffnungsoptionen MiG-21F-13 (Erzeugnis 74)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Festinstallierte Rohrwaffen
Waffenzuladung von 1000 kg an zwei Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × APU-13M1-Startvorrichtung fur je 1 × GMKB Wympel R-3S (Erzeugnis 310A/K-13 oder AA-2A ?Atoll“) ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
Ungelenkte Raketen
  • 2 × UB-16-57U-Raketenbehalter mit je 16 × ungelenkten S-5 Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm, Typen: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO
  • 2 × PU-12-40U-Startvorrichtung fur je eine ungelenkte S-24 (ARS-240) -Luft-Boden-Rakete; Kaliber 240 mm
Freifallbomben
Externe Behalter

Bewaffnungsoptionen MiG-21PF (NVA: MiG-21PFM) (Erzeugnis 76)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Waffenzuladung von 1000 kg an funf Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × APU-7D-Startvorrichtung fur je eine Gruschin RS-2US (Erzeugnis IS/AA-1 ?Alkali“ bzw. Kaliningrad K-5M) ? leitstrahlgelenkt, radargesteuert fur Kurzstrecken
  • 2 × APU-13M1-Startvorrichtung fur je 1 × GMKB Wympel R-3S (Erzeugnis 310A/K-13 oder AA-2A ?Atoll“) ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken

oder:

  • 2 × RBP-2-R-3S (?Monsun“-Doppeltrager) mit je 2 × APU-13M1-Startvorrichtung fur je 2 × GMKB Wympel R-3S (K-13 oder AA-2A ?Atoll“) ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
Ungelenkte Raketen
  • 2 × 1-430-U oder UB-16-57U-Raketenbehalter mit je 16 × ungelenkten S-5 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm, Typen: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO
  • 2 × APU-7D Startvorrichtung fur je eine ungelenkte S-24 -Luft-Boden-Rakete (ARS-240); Kaliber 240 mm
Freifallbomben
  • 2 × FAB-250 (250-kg-Freifallbombe: FAB = Sprengbombe)
  • 2 × FAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
Externe Behalter

Bewaffnungsoptionen MiG-21PFM (NVA: MiG-21SPS oder SPS/K) (Erzeugnis 94 oder 94K)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Festinstallierte Rohrwaffen (nur Erzeugnis 94k)
Waffenzuladung von 1000 kg an funf Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × APU-7D Startvorrichtung fur je eine Gruschin RS-2US (Erzeugnis IS/AA-1 ?Alkali“ bzw. Kaliningrad K-5M) ? leitstrahlgelenkt, radargesteuert fur Kurzstrecken
  • 2 × APU-13M1-Startvorrichtung fur je 1 × GMKB Wympel R-3S (Erzeugnis 310A/K-13 oder AA-2A ?Atoll“) ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
  • 2 × P-62-1M Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken, allerdings nur einige MiG-21SPS, keine MiG-21SPS(k)!
Ungelenkte Raketen
  • 2 × UB-16-57U Raketenbehalter mit je 16 × ungelenkten S-5 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm, Typen: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO
  • 2 × APU-7D Startvorrichtung fur eine ungelenkte S-24 -Luft-Boden-Rakete (ARS-240); Kaliber 240 mm
Freifallbomben
Externe Behalter

Bewaffnungsoptionen MiG-21M (Erzeugnis 96)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Festinstallierte Rohrwaffen
Waffenzuladung von 1000 kg an funf Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × APU-7/7D/68 Startvorrichtung fur je 1 × Gruschin RS-2US (Erzeugnis IS/AA-1 ?Alkali“ bzw. Kaliningrad K-5M) ? leitstrahlgelenkt, radargesteuert fur Kurzstrecken
  • 2 × APU-13MT/MTA Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 380/ R-13 M oder Erzeugnis 310A/R-3S ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
  • 2 × P-62-1M Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken

(allerdings nur MiG-21M mit 95-er Triebwerk, also nicht die mit dem 37F2s-Triebwerk)

Luft-Boden-Lenkflugkorper
Ungelenkte Raketen
  • 4 × UB-16-57U Raketenbehalter mit je 16 × ungelenkten S-5 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO
  • 2 × UB-32 Raketenbehalter fur je 32 × ungelenkte Luft-Boden-Raketen S-5 ; Kaliber 57 mm (nur innere Aufhangepunkte mit Lastentrager BD3-60-21D1)
  • 2 × APU-7D/APU-68 Startvorrichtung fur je eine ungelenkte S-24 -Luft-Boden-Rakete (ARS-240); Kaliber 240 mm
Freifallbomben
  • 2 × FAB-500 (500-kg- Freifallbombe )
  • 2 × FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
  • 2 × RBK-250-275 (275-kg- Streubombe )
  • 2 × MBD-2-68-U Mehrfachbombentrager mit je 4 × max. 100kg-Freifallbomben ? MBD an den inneren Aufhangepunkten mit Lastentrager BD3-60-21D1
  • 2 × ZB-360 (345-kg- Napalmbombe )
Externe Behalter

Bewaffnungsoptionen MiG-21MF (Erzeugnis 96F)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Festinstallierte Rohrwaffen
Waffenzuladung von 1000 kg an funf Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × APU-13MT/MTA Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 380/R-13M Wympel R-13M oder Erzeugnis 310A/R-3S ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken (nur innere Aufhangepunkte mit Lastentrager BD3-60-21-D1)
  • 2 × APU-7D Startvorrichtung fur je 1 × Gruschin RS-2US (AA-1 ?Alkali“ bzw. Kaliningrad K-5M) ? leitstrahlgelenkt, radargesteuert fur Mittelstrecken (nur außere Aufhangepunkte)
  • 4 × P-62-1M Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
  • 2 × P-62-2M Startvorrichtung fur je 2 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
Luft-Boden-Lenkflugkorper
Ungelenkte Raketen
  • 4 × UB-16-57U Raketenbehalter mit je 16 × ungelenkten S-5 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO
  • 2 × UB-32 Raketenbehalter fur je 32 × ungelenkte Luft-Boden-Raketen S-5 ; Kaliber 57 mm: S-5K oder S-5KO und S-5M oder S-5MO (nur innere Aufhangepunkte mit Lastentrager BD3-60-21D1)
  • 2 × APU-7D Startvorrichtung fur je eine ungelenkte S-24 -Luft-Boden-Rakete (ARS-240); Kaliber 240 mm
Freifallbomben
  • 2 × FAB-500 (500-kg- Freifallbombe )
  • 2 × FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
  • 2 × RBK-250-275 (275-kg- Streubombe )
  • 2 × MBD-2-68-U Mehrfachbombentrager mit je 4 × max. 100kg-Freifallbomben ? MBD an den inneren Aufhangepunkten mit Lastentrager BD3-60-21D1
  • 2 × ZB-360 (345-kg- Napalmbombe )
Externe Behalter

Bewaffnungsoptionen MiG-21bis (Erzeugnis 75)

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Festinstallierte Rohrwaffen
Waffenzuladung von 1000 kg an funf Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkorper
  • 2 × P-62-2M Startvorrichtung fur je 2 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
  • 4 × P-62-1M Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 62/ Wympel R-60 M (R-62-1M bzw. AA-8 ?Aphid“) ? infrarotgesteuert, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken
  • 4 × APU-13U-2 Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 320/ GMKB Wympel R-3R (K-13R oder AA-2C ?Atoll“) ? halbaktiv, radargelenkt fur Kurzstrecken
  • 2 × APU-13MT/MTA Startvorrichtung fur je 1 × Erzeugnis 380/R-13M Wympel R-13M oder Erzeugnis 310A/R-3S ? infrarotgelenkt, selbstzielsuchend fur Kurzstrecken (nur innere Aufhangepunkte mit Lastentrager BD3-60-21-D1)
Spezialwaffen
  • 1 × Rumpfzwischentrager BD3-66-21N fur 1 × nukleare 5-kt-Freifallbombe 244N
Externe Behalter

Erhaltene Exemplare

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutschland

Eine im Stil der Luftstreitkrafte der Nationalen Volksarmee teilrestaurierte MiG-21 steht im Technikpark MV in Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern).

Technik-Museum Sinsheim

Eine weitere MiG-21bisSau (838) befindet sich in Rothenburg , beim ehemaligen JAG-15 im Museum. Dort stehen auch noch die MiG-21U (296), MiG-21US (236), MiG-21SPS(k) (545), MiG-21M (581), MiG-21MF (784) und die MiG-21F13 (623).

Die Sammlung des Militarhistorischen Museums Flugplatz Berlin-Gatow umfasst eine MiG-21bisSau, eine MiG-21UM (256) sowie die MiG-21MF (686) und eine MiG-21SPS vom ehemaligen Lehrflugplatz der LSK/LV in Kamenz .

Im Luftfahrtmuseum Wernigerode befindet sich eine MiG-21SPS.

Auf dem Hauptplatz vom Technik-Museum Sinsheim befindet sich auch eine MiG-21.

Im Zuge des Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates der DDR uber einseitige Truppenreduzierungen 1989 sowie der nach der Wiedervereinigung einzuhaltenden Truppenstarken laut KSE-Vertrag wurden in der Flugzeugwerft Dresden 140 MiG-21 demilitarisiert und zerlegt, etliche Teile und Baugruppen gelangten so auch in Privatbesitz.

Westliche Beobachter sahen die MiG-21 erstmals wahrend einer Luftparade 1961 in Tuschino . ?Fishbed“ wurde ihr NATO-Codename ; uber ihre Leistungsfahigkeit konnten westliche Militars nur spekulieren.

1966 im Vietnamkrieg traf erstmals ein Kampfflugzeug der United States Air Force auf eine MiG-21. Der Pilot einer F-105 Thunderchief sagte spater, die MiG habe sich ihm so schnell genahert, dass er dachte, seine Maschine habe den Geist aufgegeben und er musse aussteigen. Wahrend des Luftkampfes gelang es dem Piloten, in Schussposition hinter die MiG zu kommen. Doch dann habe diese Gas gegeben und sei verschwunden ? sie sei viel schneller als die F-105 gewesen. [2]

Es gelang dem israelischen Geheimdienst Mossad mit der ?Operation Diamond“, einen irakischen Piloten zum Uberlaufen zu bewegen. Am 16. August 1966 floh er mit einer neuen MiG-21 nach Israel. Flugtests ergaben wertvolle Erkenntnisse: Bei einem Luftkampf am 7. April 1967 schoss die israelische Luftwaffe sechs syrische MiG-21 ab und verlor dabei kein einziges eigenes Flugzeug. Den Sechstagekrieg (Juni 1967) gewann Israel. Einige Monate spater verlieh Israel die MiG an die USA. [31] Die USA waren wegen des Vietnamkriegs sehr daran interessiert: Leonid Breschnew hatte Ende 1964 Chruschtschow gesturzt, im Februar 1965 Nordvietnam Militarhilfe zugesagt und bald darauf moderne Waffen (darunter MiG-21) dorthin geliefert. [32]

Ende Oktober 1991 fluchtete der kroatische Heerespilot Rudolf Pere?in mit einer MiG-21R der jugoslawischen Volksarmee im Tiefflug uber die Karawanken nach Osterreich und landete am Flughafen Klagenfurt . Die SFR Jugoslawien zerfiel damals. Die MiG wurde seitdem in Osterreich im Luftfahrtmuseum Zeltweg gelagert. Anfang Mai 2019 wurde sie zerlegt und per Sattelauflieger nach Kroatien gebracht. Als Ersatz fur die Lagerkosten hat Kroatien dem Luftfahrtmuseum in Zeltweg eine baugleiche MiG-21 uberlassen. [33] Zuvor war unklar, wer der Rechtsnachfolger Jugoslawiens ist, an den sie herausgegeben werden konnte. [34]

In den 1980er Jahren wurden in der Flugzeugwerft Dresden irakische, iranische und agyptische MiG-21 instand gehalten und repariert. Die Flugzeuge wurden mit C-130 aus dem Iran und mit IL-76 aus dem Irak angeliefert. Da beide Lander im Kriegszustand waren, wurde darauf geachtet, dass man sich nicht traf bzw. sah. Zur Flugerprobung erhielten die Flugzeuge mit Wasserfarben Hoheitszeichen der DDR.

  • Holger Muller: MiG-21. Uberarbeitete und aktualisierte Neuauflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-613-04467-8 .
  • Jefim Gordon , Keith Dexter, Dimitri Komissarow: Mikoyan MiG-21. Hinckley, Midland 2008, ISBN 978-1-85780-257-3 .
  • Pjotr Butowski: Military Aircraft of Eastern Europe. (1) Fighters & Interceptors. Hong Kong 1992, ISBN 962-361-028-9 .
  • Wilfried Kopenhagen , Rolf Neustadt: Das große Flugzeugtypenbuch. Transpress Verlag, Berlin.
  • William Green The Observer’s Book of Aircraft. 1967 Edition, Frederick Warne & Co. Ltd.
  • Я.Г.Кокушкин, Ю.Ф.Полушкин, В.В.Дубинин, Е.И.Гордон, А.В.Фомин: ОКБ им. А.И.Микояна. Центр Авиации и космонавтики, Москве 2000, ISBN 5-93316-004-0 . (Ubersetzung: Ja. G. Kokuschkin, Ju. F. Poluschkin, W. W. Dubinin, E. I. Gordon, A. F. Fomin: Das Konstruktionsburo Mikojan , Luft- und Raumfahrtzentrum, Moskau 2000)
Commons : Mikoyan-Gurevich MiG-21  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Peter R. March: Combat Aircraft Recognition . Plymouth Press and Ian Allan Pub., 1998, ISBN 1-882663-26-8 , S.   83 .
  2. a b einestages ? Die fliegende Kalaschnikow , Spiegel online, 15. Oktober 2010
  3. Flugzeugtypen der Welt . Bechtermunz, 1997, ISBN 3-86047-593-2 , S.   632 .
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 2022 World air forces. Abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).
  5. F. C. W. Kasmann: Weltrekordflugzeuge . Aviatic Verlag, 1999, ISBN 3-925505-48-2 , S.   132 .
  6. Besonderheiten der MiG21-F-13
  7. Ingo Rehwald: MiG-21-93 ? Das zweite Leben der ?bis“ . In: Flieger Revue . Nr.   8 , 1994, S.   28 .
  8. Manfred Jurleit: Typen ? Mikojan MiG-21 I (UdSSR) . In: Flieger Revue . Nr.   8 , 1994, S.   48 .
  9. Greg Goebel: Upgrades, Experimentals, & Summary. 1. November 2021, abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).
  10. I. G. Sultanow: Mikojan-Gurewitsch MiG-21Sch (21-23). In: Fliegerrevue , Nr. 7/1995. Berolina, Berlin, ISSN   0941-889X , S. 44.
  11. Usman Shabbir, Yawar Mazhar: F-104 Starfighter im Kampfeinsatz bei der pakistanischen Luftwaffe . In: Flieger Revue Extra . Nr.   30 . Moller, 2010, ISSN   0941-889X , S.   50?52 .
  12. Olaf Groehler: Die Geschichte des Luftkrieges . 5. Auflage. Militarverlag der DDR, 1983, S.   697 .
  13. Olaf Groehler: Die Geschichte des Luftkrieges . 5. Auflage. Militarverlag der DDR, 1983, S.   698 .
  14. Flug Revue . Nr.   2 , 2014, S.   51 .
  15. Patrick Zwerger: Indiens Abgesang auf die letzten MiG-21. In: flugrevue.de. 5. Oktober 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023 (deutsch).
  16. FliegerRevueExtra 20
  17. MiG-21bis fur Mosambik. In: Flugrevue. 7. Juli 2014, abgerufen am 22. Juli 2014 .
  18. Holger Muller: MiG-21 im Einsatz Teil 2: Naher Osten und Afrika . In: Flieger Revue Extra . Nr.   23 . Moller, 2008, ISSN   0941-889X , S.   10?13 .
  19. How Israel Shot Down 5 Russian MiGs in 3 Minutes. The National Interest, 26. April 2018
  20. Holger Muller: MiG-21 im Einsatz: Europa 1 . In: Flieger Revue Extra . Nr.   34 . Moller, 2011, ISSN   0941-889X , S.   64?66 .
  21. Holger Muller: MiG-21 im Einsatz Teil 2: Naher Osten und Afrika . In: Flieger Revue Extra . Nr.   23 . Moller, 2008, ISSN   0941-889X , S.   14/15 .
  22. Holger Muller, Stefan Buttner: Bulgarien sucht Ersatz fur MiG-29 . In: Fliegerrevue . Nr.   3 , 2015, S.   23 .
  23. Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR ? I. Band bis 1962 . TOM Modellbau, Friedland 2002, ISBN 3-613-02198-6 , S.   76?78 .
  24. Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR ? II. Band bis 1972 . TOM Modellbau, Friedland 2002, ISBN 3-613-02241-9 , S.   42/43 .
  25. Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR ? III. Band bis 1990 . TOM Modellbau, Friedland 2003, ISBN 3-613-02285-0 , S.   36?51 .
  26. Scramble. In: scramble.nl. Abgerufen am 18. Januar 2020 (englisch).
  27. Flugrevue . Nr.   4 , 2009.
  28. KS: MiG-21 LanceR geht in Rente. In: flugrevue.de. 11. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023 .
  29. Greg Goebel: [2.0] MiG-21 Trainers / Chinese J-7 / MiG-21 In Service. In: airvectors.net. Abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).
  30. Liste der Jager/Jagdbomber der UdSSR im Jahre 1990. Abgerufen am 1. Februar 2023 .
  31. www.jewishvirtuallibrary.org
  32. Marc Frey : Geschichte des Vietnamkriegs . 10. Auflage. C.H. Beck, 2006, ISBN 3-406-69912-X , S.   109?111 .
  33. Osterreich gab MiG-21 an Kroatien zuruck. orf.at, 7. Mai 2019.
  34. Herrenloser MIG-Jet immer noch in Osterreich. orf.at, 17. Oktober 2016