Meretz

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???
Meretz
Meretz Logo
Zahava Gal-On (2008)
Partei­vorsitzender Zehava Gal-On
Grundung 1992
Haupt­sitz Tel Aviv-Jaffa , Israel
Jugend­organisation Young Meretz
Aus­richtung Sozialdemokratie ,
Demokratischer Sozialismus ,
Linksliberalismus ,
Grune Politik ,
Sakularismus ,
Sozialistischer Zionismus ,
Zweistaatenlosung
Farbe(n) Grun
Parlamentssitze
0/120
( 2022 )
Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale

Progressive Allianz [1]

Europapartei SPE (Beobachter)
Website meretz.org.il

Meretz ( hebraisch ??? ) ist eine linke politische Partei in Israel , die aktuell nicht in der Knesset vertreten ist. Der hebraische Begriff Meretz bedeutet so viel wie ?Tatkraft“ oder ?Elan“. Sie scheiterte am Wiedereinzug in die Knesset bei der Parlamentswahl 2022 .

Die israelischen Linksparteien bis 2009

Meretz entstand 1992 als Wahlbundnis der Burgerrechtsbewegung Ratz , der Vereinigten Arbeiterpartei Mapam und der liberalen Schinui . [2] 1996 wurde das Bundnis in eine Partei umgewandelt. Dabei ubernahm die Meretz die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationale von der Mapam.

Von 1992 bis 1996 und von 1999 bis Anfang 2001 war Meretz an den von der Awoda gefuhrten Regierungen beteiligt.

Im Dezember 2003 schloss sich Meretz mit Jossi Beilins außerparlamentarischer Schachar -Bewegung ( ???? , deutsch ?Morgenrote“) zusammen. Verschiedene Namen wurden fur die neue Partei vorgeschlagen, wobei sich letztlich Jachad durchsetzte. Jachad (deutsch ?gemeinsam“) war die Abkurzung fur Jisra’el chewratit demokratit ( ????? ?????? ???????? , Sozialdemokratisches Israel). Die Partei trat fur eine konsequente Friedenspolitik gegenuber den Palastinensern ein und trat mit dem Anspruch auf, das israelische Friedenslager zu vereinen. Sie unterstutzte die Genfer Initiative , deren Mitinitiator Beilin war.

Im Juli 2005 wurde der Name in Meretz-Jachad ( hebraisch ???-??? ) verandert, da sich aus Umfragen ergeben hatte, dass der Name Jachad innerhalb der israelischen Offentlichkeit keine nennenswerte Resonanz hervorrief, und dass diese den Namen Meretz vorzog. Fur die Wahlen zur 17. Knesset im Marz 2006 wurde der Jachad -Bestandteil des Namens fallen gelassen, so dass die Partei zwischenzeitlich wieder Meretz hieß.

Vor den Knessetwahlen 2009 kundigte Schalom-Achschaw -Grunder Amos Oz eine neue linke Bewegung unter Fuhrung der Meretz-Partei an, die sich auf den Werten der Sozialdemokratie und in Konkurrenz zur Arbeitspartei grunden wolle. Unterstutzt wurde der Plan von ehemals fuhrenden Politikern der Arbeitspartei wie den Ex-Ministern Schlomo Ben Ami , Uzi Baram sowie dem ehemaligen Knesset -Sprecher Avraham Burg . [3] [4] Bei den Knessetwahlen konnte das neue Bundnis unter dem Namen Neue Bewegung-Meretz aber keinen Wahlerfolg erzielen und verlor stattdessen zwei Knesset-Sitze gegenuber dem Meretz-Resultat des Jahres 2006. Dennoch kundigte der Meretz-Vorsitzende Chaim Oron an, seine Partei werde auch trotz des schlechten Abschneidens eine Schlusselrolle bei der Etablierung einer neuen zionistischen pazifistischen und humanistischen Sozialdemokratischen Linken in Israel spielen. [5]

Seit dem Knesset-Wahlkampf 2009 firmiert die Partei wieder unter dem Namen Meretz .

Im Vorfeld der Knesset-Wahl im September 2019 schloss sich Meretz mit der von Ehud Barak neu gegrundeten Partei Demokratisches Israel zum Wahlbundnis Demokratische Union zusammen. Dem Bundnis schlossen sich außerdem die Grune Bewegung ( HaTnu'a HaYeruqa ) und die Awoda-Abgeordnete Stav Shaffir an. [6] [7] Die Demokratische Union gewann insgesamt funf Mandate in der Knesset, wovon drei an Meretz gingen.

Bei der Knesset-Wahl im Marz 2020 trat Meretz mit den Parteien Awoda und Gescher auf einer gemeinsamen Liste an. [8] Das Bundnis gewann sieben Sitze, davon gingen zwei an Meretz.

Bei den Parlamentswahlen 2022 scheiterte die Partei knapp an der 3,25-%-Hurde und war damals erstmals seit ihrer Grundung nicht mehr im Parlament vertreten. [9]

Meretz setzt sich nach Selbstbeschreibung fur Burgerrechte , Soziale Gerechtigkeit , die Gleichstellung der Frau, Wahlreformen und religiosen Pluralismus ein. Als erste zionistische Partei akzeptierte Meretz die Idee eines palastinensischen Staates .

Neben der Unterstutzung eines israelischen Ruckzugs aus Judaa und Samaria ( Westjordanland ) und der Grundung eines palastinensischen Staates fordert Meretz eine ?sozialdemokratische wirtschaftliche Alternative“ zur Marktwirtschaft sowie Umweltgerechtigkeit, Steuererhohungen fur hohere Einkommen und eine Erhohung der Sozialausgaben, hohere Ausgaben fur die offentliche Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Erhohung der Zahlungen fur Menschen mit Behinderungen. Weiter steht Meretz fur die Legalisierung von Marihuana, die Unterstutzung fur gleichgeschlechtliche Ehen und der vollen Rechte fur gleichgeschlechtliche Paare. [10]

Wahlergebnisse zur Knesset

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Knesset Jahr Stimmen total Stimmen in % Sitze im Parlament Bemerkung
13. 1992 250.667 9,6 12
14. 1996 226.275 7,4 9
15. 1999 253.525 7,6 10
16. 2003 164.122 5,21 6 als Mechetz-Jachad; Wahlbundnis mit Bechira Demokratit
17. 2006 118.302 3,77 5 als Mechetz-Jachad
18. 2009 99.611 2,95 3 als Neue Bewegung-Meretz
19. 2013 172.403 4,55 6
20. 2015 165.292 3,93 5
21. 2019 156.473 3,63 4
22. 2019 192.261 4,34 5 Im Wahlbundnis Demokratische Union ; drei der funf Sitze gingen an Meretz.
23. 2020 267.457 5,83 7 Im Wahlbundnis Awoda-Gescher-Meretz mit Awoda und Gescher ; zwei der sieben Sitze gingen an Meretz.
24. 2021 202.218 4,59 6
25. 2022 150.696 3,16 0 aufgrund der 3,25-Prozent-Hurde aus der Knesset ausgeschieden

Jugendorganisation

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Logo der Youth Meretz

Der Jugendverband Young Meretz ist Mitglied der International Union of Socialist Youth (IUSY, deutsch Sozialistische Jugend-Internationale ) und als solches Schwesterverband der Jusos und der Falken .

  • Leon Wystrychowski: Zwischen Kolonialismus, nationaler Befreiung und Klassenkampf: Die palastinensische und israelische Linke ? Ein historischer Uberblick . AphorismA, Berlin 2023, ISBN 978-3-86575-591-9 .

Einzelnachweise

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  1. Expected Participants. Progressive Allianz , archiviert vom Original ; abgerufen am 6. Juni 2013 .
  2. Noam Sheizaf: Sozialistischer Universalismus oder nationales Projekt? Ein Blick auf die Geschichte linker Parteien in Israel. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 20. September 2016, abgerufen am 12. Juni 2017 .
  3. Akiva Eldar: Labor figureheads to support Meretz in upcoming elections. In: Haaretz . 3. September 2012, archiviert vom Original am 22. Oktober 2012 ; abgerufen am 12. Juni 2017 (englisch).
  4. Ofri Ilani: As Labor fades, new leftist movement steps into the breach. In: Haaretz . 25. Januar 2013, archiviert vom Original am 20. Oktober 2012 ; abgerufen am 12. Juni 2017 (englisch).
  5. Eli Senyor: Meretz chairman: Left suffered harsh blow. In: Ynetnews . 10. Februar 2009, abgerufen am 12. Juni 2017 .
  6. Raoul Wootliff, T. O. I. staff: Meretz, former PM Barak, Labor defector Shaffir announce joint Knesset run. In: Times of Israel . 25. Juli 2019, abgerufen am 1. Juli 2022 .
  7. Gil Hoffman, Jeremy Sharon: Polls show Democratic Union Party to net 8-12 seats ? Barak wooing Livni, vows more mergers after bond with Meretz, Shaffir. In: Jerusalem Post . 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019 .
  8. Jonathan Lis: Labor Party, Meretz Announce Merger Ahead of Israel Election . In: Haaretz . 13. Januar 2020 ( haaretz.com [abgerufen am 7. Marz 2020]).
  9. Eliav Breuer: Meretz officially out of Knesset for first time since party is formed. In: The Jerusalem Post. 3. November 2022, abgerufen am 1. Marz 2024 (englisch).
  10. David Rosenberg: Which parties are running ? and who is likely to get in? In: Israel National News. 9. April 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019 .