Mauretanien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Islamische Republik Mauretanien
????????? ????????? ???????????
Republique islamique de Mauritanie

al-Dschumh?riyya al-Isl?miyya al-M?r?t?niyya
Flagge Siegel
Wahlspruch : ???? ????? ?????
scharaf, ich?’, ?ad?la
arabisch fur
?Ehre, Bruderlichkeit, Gerechtigkeit“
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalPortugal (Madeira)SpanienSpanien (Kanarische Inseln)Kap VerdeMauritiusFrankreich (Réunion)Frankreich (Mayotte)KomorenSeychellenMadagaskarSão Tomé und PríncipeAntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ParaguayUruguayArgentinienBolivienBrasilienFrankreich (Französisch-Guayana)SurinameGuyanaKolumbienKanadaKönigreich Dänemark (Grönland)IslandNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechienSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusMoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanRusslandVereinigtes Königreich (Falklandinseln)ChileVenezuelaPeruTrinidad und TobagoEcuadorVereinigte StaatenMexikoKubaKönigreich der Niederlande (ABC-Inseln)Costa RicaHondurasEl SalvadorGuatemalaBelizeJamaikaHaitiDominikanische RepublikBahamasNicaraguaInseln über dem Winde (multinational)Puerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Vereinigtes Königreich (Kaimaninseln)Vereinigtes Königreich (Turks- und Caicosinseln)Vereinigtes Königreich (Bermuda)Frankreich (Saint-Pierre und Miquelon)Panama
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Nouakchott
Staats- und Regierungsform prasidentielle Republik ( Islamische Republik )
Staatsoberhaupt Prasident
Mohamed Ould Ghazouani
Regierungschef Premierminister
Mohamed Ould Bilal
Parlament(e) Nationalversammlung
Flache 1.030.700 km²
Einwohnerzahl 4,7 Millionen ( 126. ) (2022) [1]
Bevolkerungsdichte 5 Einwohner pro km²
Bevolkerungs­entwicklung + 2,7 % (Schatzung fur das Jahr 2020) [2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total ( KKP )
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022 [3]
Index der menschlichen Entwicklung 0,556 ( 158. ) (2021) [4]
Wahrung Ouguiya (MRU)
Unabhangigkeit 28. November 1960
(von Frankreich )
National­hymne Nationalhymne Mauretaniens
Nationalfeiertag 28. November
(Unabhangigkeitstag)
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen ? ? ? (RIM)
ISO 3166 MR , MRT, 478
Internet-TLD .mr
Telefonvorwahl +222

Mauretanien ([ ma?ure?taːni??n ], amtlich arabisch ????????? ????????? ???????????   al-Dschumh?riyya al-Isl?miyya al-M?r?t?niyya ?Islamische Republik Mauretanien‘, franzosisch Mauritanie ) ist ein Staat im nordwestlichen Afrika am Atlantik . Die Prasidialrepublik grenzt an die Staaten Algerien im Nordosten, Mali im Osten und Sudosten, Senegal im Sudwesten sowie im Norden und Nordwesten an den Landesstreifen der Westsahara , der nach dem Abzug der Kolonialmacht Spanien 1975 großtenteils von Marokko annektiert wurde. Mauretanien besteht großtenteils aus Wuste , ausgenommen eine Dornstrauchsavannenzone entlang der Sudgrenze bis zur Hauptstadt Nouakchott . Nach einem Putsch am 8. August 2008 herrschte kurzzeitig eine Militardiktatur ; 2009 fanden wieder Prasidentschaftswahlen statt, ebenso 2014 und 2019.

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Natur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Oberflachengestalt Mauretaniens bietet ein recht gleichformiges Bild. An den Kustenstreifen, im Suden zwischen Senegalmundung und Cap Timiris flache Ausgleichskuste, im Norden buchten- und inselreiche Steilkuste, schließt sich landeinwarts ein ausgedehntes Tiefland an, das mit seinen Sanddunenfeldern den westlichen Rand der Sahara bildet. Ein kurzer Steilanstieg leitet zu dem weithin ebenen Hochland (300?500 m u. M.) im zentralen Landesteil uber. Hier liegen die Sandsteinplateaus von Adrar, Tagant und Affolle sowie einzelne Inselberge, darunter der Kediet Ijill , mit 915 m die hochste Erhebung des Landes. Zentral in der Sahara, auf der Grenze zwischen den Verwaltungsregionen Tiris Zemmour und Adrar , ist das Naturwunder Guelb er Richat gelegen. Gegen Osten senken sich die uberwiegend von Gerollfeldern bedeckten Hochflachen zu dem abflusslosen, sandgefullten Becken El Djouf. Einziger standig wasserfuhrender Fluss Mauretaniens ist der Senegal , der die Staatsgrenze zum gleichnamigen Nachbarland im Suden bildet.

Klima [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Bereich des nordlichen Wendekreises gelegen hat Mauretanien großtenteils trockenheißes Wustenklima . Abkuhlung bringt nur der kalte Kanarenstrom vor der Kuste, wodurch es im Kustengebiet haufig zu Nebelbildung kommt. In der Nordhalfte des Landes fallen die Niederschlage unter anderem im Winter, allerdings selten mehr als 100 mm pro Jahr, im außersten Suden sind es 300?400 mm, hauptsachlich von Juli bis Oktober. Die durchschnittlichen Januartemperaturen liegen bei 20?24 °C, die Julitemperaturen bei 30?34 °C, wobei sommerliche Maximalwerte bis 50 °C erreicht werden.

Flora und Fauna [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gras- und Buschflachen sowie Akazien markieren den Ubergang von der Wustensteppe zur Dornsavanne des Sahel . In den Oasen wachsen vor allem Dattelpalmen , in der Uberschwemmungssavanne des Senegal auch Raphiapalmen , Affenbrotbaume und Bambus . Im Kustenland gibt es ausgedehnte Salzsumpfe.

Ursprunglich beherbergten die Savannen Großtiere, wie Antilopen , Elefanten , Lowen und Hyanen ; die Wustensteppe bot fur Gazellen , Strauße , Warzenschweine , Geparden und Falbkatzen ausreichend Nahrung. Die meisten großeren Tierarten des Landes sind allerdings ausgestorben. In den Dunen finden sich verschiedene Skorpione und Schlangen .

Des Weiteren wurden in Mauretanien Nilkrokodile entdeckt, welche meist an Gueltas leben und die geringe Niederschlagsmenge so gut es geht nutzen, um sich in der Trockenperiode in kuhle Felsspalten unter der Erde zuruckzuziehen. Dabei fahren sie ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und verfallen in eine Starre, die es ihnen erlaubt, monatelang ohne Wasser und Nahrung zu uberleben. [5]

Zwischen 1990 und 2000 hat der Waldbestand um 2,7 Prozent abgenommen.

Nationalparks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Mauretanien gibt es zwei Nationalparks :

Bevolkerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Demografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bevolkerungspyramide Mauretanien 2020
Bevolkerungs­entwicklung, Fertilitats- und Netto­reproduktions­raten von 1950 bis 2021; Prognose der Bevolkerungs­entwicklung bis 2032; Schatzung der Vereinten Nationen 2022 [6]
Blaue Kurve (linke Y-Achse) : Gesamt­bevolkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend
Blaue gepunktete Kurve (linke y-Achse) : Gesamt­bevolkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend, ?Mittlere Prognose“ (?Medium variant“)
Rote Kurve (rechte y-Achse) : Gesamt­frucht­barkeits­rate (Lebendgeburten pro Frau)
Gelbe Kurve (rechte y-Achse) : Netto­reproduktions­rate (uberlebende Tochter pro Frau)

Mauretanien hatte 2020 4,6 Millionen Einwohner. [7] Das Bevolkerungswachstum betrug 2020 2,7 Prozent. [8] Die Einwohnerzahlen schwanken stark zwischen den Angaben des nationalen Statistikamtes und den Angaben der UN (der Unterschied betrug 2020 mehr als eine halbe Million). Knapp 40 Prozent der Bevolkerung waren nach Schatzungen fur 2020 junger als 15 Jahre, das Medianalter der Bevolkerung lag bei geschatzten 20 Jahren. [9] Ausgehend von einem hohen Niveau von fast 7 Kindern pro Frau sinkt die Fertilitatsrate seit den 1960er Jahren kontinuierlich, liegt aber immer noch bei 4,5 Kindern pro Frau. [10]

Entwicklung der Bevolkerung laut UN [11]
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1950 0. 660.000 1990 2.030.000
1960 0. 858.000 2000 2.709.000
1970 1.149.000 2010 3.610.000
1980 1.534.000 2020 4.650.000

Bevolkerungsstruktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der fruher hohe Anteil an Nomaden ist stark zuruckgegangen. 1957 lebten noch 90 % der Bevolkerung als Nomaden in Zelten, großere Stadte gab es nicht. [12] Dagegen wohnten 2020 bereits 55 % der Bevolkerung in den Stadten. Vier Funftel der Einwohner leben auf 15 % der Landesflache, vorwiegend im Suden.

Mehr als andere Stadte reflektiert Nouakchott die durch schnelle und nicht kontrollierte Urbanisierung verursachten Probleme. Anfangs als kleine zentrale Verwaltungsstelle mit etwa 30.000 Einwohnern im Jahre 1959 errichtet, erreichte sie schon im Jahre 1970 mehr als 40.000 Einwohner und wuchs in den 1970er Jahren um 15 bis 20 % pro Jahr. Dieses schnelle Wachstum halt auch am Anfang des 21. Jahrhunderts an: 2013 hatte die Stadt knapp eine Million Einwohner. Der daraus resultierende Mangel an Wasser und an Wohnraum ist ein großes Problem. Die meisten der Neuankommlinge landen in sogenannten Kebbas (Vorstadtvierteln), die im naheren Umfeld der Hauptstadt entstanden sind. Im Jahre 1983 schatzte ein franzosischer Forscher, dass mehr als 40 % der Bevolkerung von Nouakchott in den Kebbas lebte und der Anteil noch weiter steigen werde. Die Regierung Mauretaniens versuchte, dieses Problem zu losen, indem sie all denen Boden und Saatgut sowie Transportmoglichkeiten anbot, die zur Ruckkehr in die landlichen Regionen bereit waren. Die Realisierung des ambitionierten Programmes erwies sich aber in Anbetracht dauerhafter Durre als schwierig.

Es ist eine wesentliche Anzahl an Auslandern ? mehr als 15 % der Arbeitskrafte in den modernen Wirtschaftsbereichen ? notwendig, um die Nachfrage an qualifizierten Arbeitskraften zu decken. Gleichzeitig verließen mehr als 600.000 Mauretanier ihr Land auf der Suche nach Beschaftigung in Westafrika , im Mittleren Osten und in Westeuropa .

Volksgruppen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dorf Bareina in der Sahara im Suden Mauretaniens

In Mauretanien treffen arabische, berberische und schwarzafrikanische Volkergruppen zusammen, die sich stark miteinander vermischt haben, so dass Prozentangaben zu einzelnen Ethnien kaum moglich sind. Etwa 70 % der Bevolkerung sprechen Hassania . Sie gehoren zu den arabisch-berberischen Mauren . Etwa die Halfte dieser Hassania-Sprecher wird als Bidhan oder Weiße Mauren bezeichnet und gehort zu den beiden oberen Schichten der traditionell stark hierarchisch gegliederten mauretanischen Gesellschaft, den Hassani (Kriegern) und Marabout (Islamgelehrten). Die andere Halfte heißt Haratin . Diese durchschnittlich etwas dunkelhautigeren Menschen haben Vorfahren, die ehemals Sklaven waren. Die ubrigen 30 % der Gesamtbevolkerung teilen sich mehrere schwarzafrikanische Volker (zusammen Soudans ), die uberwiegend entlang des Senegalflusses im Suden leben. [13] Eine ahnliche Einteilung schatzt fur 2010 grob 30 % (weiße) Mauren, 40 % dunkelhautige Mauren und 30 % Schwarze. [14] Zu den schwarzafrikanischen Volkern gehoren die uberwiegend Ackerbau treibenden Tukulor und die Fulbe , traditionell Rinderhirten. Beide werden wegen ihrer gemeinsamen Sprache Pulaar als Halpulaaren zusammengefasst. Kleinere Volksgruppen sind die Sarakole , Wolof und Bambara . Etwa 5000  Europaer (meist Franzosen) leben im Land.

Der Kompromiss zwischen den verschiedenen Kulturen Mauretaniens ist wichtig fur den Zusammenhalt der Nation. Traditionell wird das Land ? auch geographisch ? gemaß diesen Volksgruppen in das sogenannte Ard al-B?d?n , was ?Land der Weißen“ bedeutet, und Ard as-S?d?n , ?Land der Schwarzen“, unterteilt. Diese oft benutzten Begriffe werden jedoch nicht pejorativ gedacht. Die Einteilung ist mehr wirtschaftlich-traditionellen als ethnischen Ursprungs. In der Tat gehoren viele Schwarzafrikaner der nomadischen Welt an, die Benennung ?Mauren“ beziehungsweise ?B?d?n“ gilt all jenen nomadischen Gruppen, die kulturell arabisiert wurden ? ungeachtet ihres ethnischen Ursprungs, also inklusive der ? Mauren “ mit schwarzafrikanischem Hintergrund. Die Kategorie ?Schwarzafrikaner“ (negro africains) fasst samtliche nicht-arabischsprachigen Mauretanier zusammen. Eine von schwarzen Nationalisten propagierte, noch weiter ausgedehnte Zuordnung schließt als ?Schwarzmauretanier“ (negro-mauritaniens) auch die Arabisch sprechenden Haratins mit ein, mit der Absicht, eine großere Front gegen die ?weißen“ Mauretanier bilden zu konnen. [15] Heute gilt der Islam als Bindung zwischen den verschiedenen Ethnien und ist die einzige vom Volk anerkannte Legitimierung eines jeden Gesetzes.

Im Jahre 2017 waren 3,8 % der Bevolkerung im Ausland geboren. Die meisten Auslander kommen aus Mali, dem Senegal und Frankreich. [16] [17]

Sprachen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alleinige Amtssprache ist heute das Arabische ; das wahrend der Kolonialzeit offiziell gesprochene Franzosisch hat sich als Arbeits-, Handels- und Bildungssprache erhalten. Franzosisch ist neben Arabisch Unterrichtssprache.

Gesprochen wird uberwiegend Hassania , die maurische Varietat des Arabischen. Die westatlantischen Sprachen Pulaar und Wolof sowie die Mande -Sprache Soninke sind ebenfalls anerkannte Nationalsprachen. Außerdem werden noch die Berbersprachen Imeraguen und Zenaga gesprochen, die aber fast ausgestorben sind. [18]

Religion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Inzwischen sind annahernd 100 % der Bevolkerung sunnitische Muslime , die der malikitischen Rechtsschule angehoren. Die winzige Minderheit der mauretanischen Christen , vorwiegend Katholiken, spielt im offentlichen Leben keine Rolle. Anhanger der judischen Religion existieren kaum.

Bildung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obgleich allgemeine Schulpflicht fur 6- bis 11-Jahrige besteht, werden nur rund 75 % der Kinder eingeschult. Etwa 46,5 % der Bevolkerung sind trotz steigenden Grundschulbesuchs Analphabeten (2017). Die durchschnittliche Schulbesuchsdauer der uber 25-Jahrigen betrug 2020 nur 4,7 Jahre, die erwartete Schulbesuchsdauer der nachwachsenden Generation liegt bei 8,6 Jahren. [19] Das Land gab 2013 nur 2,9 % der ohnehin kleinen Wirtschaftsleistung fur Bildung aus. [20] Fruher war das Schulsystem in einen (dominierenden) arabischsprachigen und einen (kleineren) franzosischsprachigen Zweig aufgeteilt. Seit 1999 findet der gesamte Unterricht im ersten Grundschuljahr auf Arabisch statt, aber Franzosischunterricht wurde fur alle Schuler und Studenten verbindlich. Naturwissenschaftliche Facher werden an den Universitaten grundsatzlich auf Franzosisch unterrichtet.

Das Land besitzt seit 1983 die Universitat Nouakchott , die Ecole Normale Superieure de Nouakchott [21] und die Chinguetti Modern University .

Gesundheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Lebenserwartung bei der Geburt betragt etwa 65 Jahre (2020). [22] 2018 betrugen die Gesundheitsausgaben 54 US-Dollar pro Kopf (Kaufkraftparitat). [23] Offentliche Gesundheitsausgaben betrugen 2018 4,6 % des BIP. [24] Die Sauglingssterblichkeit betrug 5,2 % der Lebendgeburten, die Kindersterblichkeit 7,6 %. [25] Im fruhen 21. Jahrhundert gab es 11 Arzte auf 100.000 Einwohner. [23]

Das großte und modernste Krankenhaus ist das 2001 fertiggestellte Centre Hospitalier National de Nouakchott (Nationalkrankenhaus) in der Landeshauptstadt. Wegen seiner okologisch angepassten Bauweise erhielt 1995 das Regionalkrankenhaus in Kaedi ( Hopital de Kaedi ) einen Architekturpreis.

Verschiedene ethnische Gruppen Mauretaniens praktizieren in unterschiedlichem Ausmaß die weibliche Genitalverstummelung . Aus den Ergebnissen der mauretanischen Bevolkerungs- und Gesundheitsstudie (EDSM ? Enquete Demographique et de la Sante) von 2000/01 schließt die GTZ , dass 71 % der Frauen und Madchen davon betroffen sind. Ein Gesetz von Dezember 2005 stellt nunmehr ?einen Eingriff an den Geschlechtsorganen eines Kindes weiblichen Geschlechts“ unter Strafe, ?wenn diesem daraus ein Schaden entstanden ist“. Die Association des Imams et des Oulemas verhangte 2006 eine Fatwa gegen weibliche Genitalverstummelung. [26] AIDS ist im Gegensatz zu den meisten anderen Landern Afrikas kein großes Problem in Mauretanien. 2020 waren weniger als 0,3 % der Bevolkerung betroffen. [22]

Aufgrund der unsicheren Ernahrungssituation im Land waren 2012 knapp 20 % der Kinder unter funf Jahren untergewichtig. [20]

Entwicklung der Lebenserwartung in Mauretanien [25]
Zeitraum Lebenserwartung Zeitraum Lebenserwartung
1950?1955 39,6 1985?1990 58,9
1955?1960 1990?1995
1960?1965 1995?2000 60,6
1965?1970 49,4 2000?2005 60,9
1970?1975 2005?2010 61,9
1975?1980 2010?2015 63,2
1980?1985 2015?2020 64,6

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fruheste Nachweise einer Besiedlung durch nomadische Berber und schwarzafrikanische Volker finden sich schon um 10.000 v. Chr. Der Landesname ist vom saharischen Stamm der Mauren abgeleitet. Daher ruhren auch die Namen der Romischen Provinzen an der afrikanischen Mittelmeerkuste, Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis , die mit dem heutigen Land Mauretanien geografisch nichts zu tun haben.

Als im 7. Jahrhundert arabische Krieger den Islam in den Maghreb trugen, anderte sich am Leben der Volkergemeinschaft sudlich der Sahara noch nichts. Der Islam verbreitete sich entlang der Handels- und Karawanenrouten durch die Sahara, blieb aber uber Jahrhunderte hin eine Religion der ?fremden Handler“, bis sich auch die Oberschicht in den afrikanischen Stadtgemeinschaften fur diese Religion interessierte und sich zum Islam bekehrte. Auch als die großen Reiche Westafrikas im 11. Jahrhundert zum Islam konvertierten und vom Tschadsee (Kanem-Bornu) und dem Niger ( Gana , Songhai , Mali ) aus der Islam weiter in das Gebiet eindrang, blieb das von den traditionellen Religionen animistisch gepragte Leben der Landbevolkerung erhalten. Muslime hatten ? wie etwa aus dem Niger-Bogen berichtet wird ? ihre eigene Stadt abseits der Konigsstadt, sie fuhrten ein eigenstandiges Leben innerhalb der Konigreiche, und wenn sich der Herrscher mit seiner Familie zum Islam bekehrte, dann war damit nicht auch gleichzeitig die Islamisierung des gesamten Staates verbunden. Chinguetti galt als siebtheiligste Statte des Islams und war lange Zeit das religiose Zentrum eines großen Gebietes und ein Treffpunkt der Pilger auf ihrem Weg nach Mekka .

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts grundeten islamisierte Mauren das Almoraviden -Reich, das sich in seiner Glanzzeit im 11. und 12. Jahrhundert auch das Reich von Gana einverleibte und bis zum Ebro in Spanien reichte. Dieses Reich brach 1147 zusammen; der Norden Mauretaniens blieb lose mit Marokko verbunden, der Suden mit Mali. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begannen dann die nomadischen Kunta - Araber , erneut die Lehre des Islam zu predigen. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts begann die Qadiriyya -Bruderschaft, zu der auch die Kunta-Araber gehorten, den Islam im gesamten westlichen Sudan weiter zu verbreiten. Erst in dieser Zeit wandelte sich der Islam von der bloßen ?Herrschaftsreligion“ zur Religion des Einzelnen, aber nichtislamische Herrscherhauser regierten in alten Moslemhochburgen bis ins 18. Jahrhundert hinein. Dann begann eine Reform des Islam bei den Fulbe und anderen Stammen, die zugleich mit einer Ideologisierung und Radikalisierung einherging.

Kolonialzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Da die Kuste des Landes schlecht zuganglich war und die Kolonialmachte uber Jahrhunderte keine Kunde von den vorhandenen Bodenschatzen hatten, zeigten sie bis Ende des 19. Jahrhunderts kaum Interesse an Mauretanien (vgl. Arguin ). An der Wende zum 20. Jahrhundert begannen die Franzosen von Suden her mit der Unterwerfung des Landes, das fur sie vor allem strategische Bedeutung als Bindeglied zwischen west- und nordafrikanischen Besitzungen hatte. 1904 wurde das Gebiet franzosisches Territorium im Rahmen Franzosisch-Westafrikas (AOF), 1920 franzosische Kolonie, doch gelang es den Franzosen erst 1934, letzte Aufstande im Norden zu unterdrucken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mauretanien im Rahmen der franzosischen Entkolonialisierungspolitik Uberseeprovinz und damit Mitglied der Union francaise .

Entsprechend der Loi Lamine Gueye von 1946 hatten alle Burger bei Wahlen zum franzosischen Parlament und auch bei lokalen Wahlen ein Wahlrecht. Das passive Wahlrecht wurde in dem Gesetz nicht ausdrucklich erwahnt, war aber auch nicht ausgeschlossen. Bei den Wahlen zum Pariser Parlament gab es in Franzosisch-Westafrika , wozu Mauretanien gehorte, kein Zweiklassenwahlrecht wie in anderen franzosischen Kolonien, fur alle ortlichen Wahlen jedoch schon. [27] Bis 1955 gab es im Osten des Landes noch Gebiete, die den Europaern unbekannt waren: In diesem Jahr durchquerte der Franzose Theodore Monod als erster Europaer die Landschaft El Djouf. Am 23. Juni 1956, noch unter franzosischer Verwaltung, wurde die loi-cadre Defferre eingefuhrt, die das allgemeine Wahlrecht bestatigte. Die ersten Wahlen fanden 1957 statt. 1959 wurde Mokhtar Ould Daddah Regierungschef.

Unabhangigkeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Trotz marokkanischer Anspruche auf Mauretanien erhielt das Land am 28. November (Nationalfeiertag) 1960 seine Unabhangigkeit. Am 20. Mai 1961 wurde das aktive und passive Frauenwahlrecht in den nun unabhangigen Staat ubernommen. [28] Ould Daddah, der sich auch ?Vater des Vaterlandes“ nennen ließ, war von 1961 an daruber hinaus Staatsprasident sowie von 1964 an Generalsekretar der aus mehreren Parteien gebildeten Einheitspartei Parti du Peuple Mauretanien (PPM). Die seit etwa 1970 bestehenden Streitigkeiten der angrenzenden Lander um den Besitz der einstigen spanischen Uberseeprovinz Spanisch-Sahara ( Westsahara ) endeten im Jahre 1976 nach dem Ruckzug Spaniens aus dem Territorium mit der Annexion durch Marokko und Mauretanien. Die saharanische Guerillabewegung Polisario fuhrt seither einen Kampf um die Herstellung eines eigenen Staates. Fur Mauretanien hatte dieser Konflikt katastrophale wirtschaftliche Folgen, die schließlich 1978 zum Sturz Ould Daddahs und zum Verbot der PPM fuhrten. Im August 1979 gab Mauretanien alle Anspruche auf das Westsahara-Territorium auf. In den darauffolgenden Jahren erlebte Mauretanien mehrere Umsturze und Regierungsumbildungen. Es regierten nacheinander die Obristen Mustafa Ould Salek (1978?1979), Mohamed Mahmoud Ould Louly (1979?1980) und Mohamed Khouna Ould Haidalla (1980?1984). Am 12. Dezember 1984 gelangte Oberst Maaouya Ould Sid’Ahmed Taya an die Macht. Anfang 1991 kundigte er eine demokratische Umgestaltung des Landes an. Gemaß einer im Juli 1991 verabschiedeten Verfassung fanden 1992 freie Parlaments- und Prasidentschaftswahlen statt, die allerdings von der Opposition angefochten wurden.

Militarputsch 2005 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aufgrund der dauerhaften Stagnation und der unterbliebenen Reformen kam es immer wieder zu Putschversuchen gegen Taya, die schließlich am 3. August 2005 Erfolg hatten. An diesem Tag besetzte eine Gruppe von Offizieren, die sich Militarrat fur Gerechtigkeit und Demokratie ( Conseil Militaire pour la Justice et la Democratie CMJD) nennt, das Armee-Hauptquartier, den Sitz des staatlichen Horfunks und des Fernsehens sowie die Ministerien und den Prasidentenpalast in Nouakchott und erklarte Prasident Taya fur abgesetzt. Die Putschisten hatten einen Auslandsaufenthalt Tayas anlasslich des Begrabnisses von Konig Fahd in Saudi-Arabien genutzt und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Taya kehrte nicht nach Mauretanien zuruck, sondern fand nach Zwischenaufenthalten in Niger und Gambia Aufnahme in Katar . Die Putschisten bestimmten den langjahrigen bisherigen Polizei- und Geheimdienstchef, Oberst Ely Ould Mohammed Vall , zum neuen Fuhrer des Landes. Die neue Militarregierung kundigte an, innerhalb von zwei Jahren demokratische Verhaltnisse in Mauretanien einzufuhren. Oberst Vall wurde zum Vorsitzenden des 17-kopfigen Militarrates und damit zum Staats- und Regierungschef ernannt. [29] Am 5. August wurde Mauretanien ?bis zur Wiederherstellung der verfassungsmaßigen Ordnung“ vorubergehend aus der Afrikanischen Union (AU) ausgeschlossen.

Bei einem Verfassungsreferendum im Juni 2006 war von der Bevolkerung eine neue demokratischere Verfassung gebilligt worden. Die erste Runde der Parlamentswahlen fand am 19. November bei einer Wahlbeteiligung von 69,5 %, die zweite Runde am 3. Dezember 2006 statt. Die Mitglieder der Militarregierung hatten im Vorfeld der Wahlen versprochen, selbst nicht fur offentliche Amter zu kandidieren. Fast die Halfte der Sitze wurde von unabhangigen Kandidaten gewonnen, darunter viele Mitglieder der fruheren Regierungspartei, die nicht mit dem gesturzten Regime in Verbindung gebracht werden wollten, sowie Islamisten, deren Parteien verboten worden waren. Opposition und zivilgesellschaftliche Gruppen hatten der Militarregierung im Vorfeld der Wahlen vorgeworfen, die etablierten Parteien zu schwachen und unabhangige Kandidaturen zu fordern, um auf diese Weise einen großeren Einfluss auf den politischen Prozess zu bewahren. Wahlbeobachter bezeichneten die Wahlen als frei und fair. [30] Am 21. Januar und am 4. Februar 2007 wurde der Senat in indirekten Wahlen durch 3688 Lokalrate bestimmt.

Bei den Prasidentschaftswahlen am 11. Marz konnte keiner der 20 Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit erreichen. Der als Kandidat der Militarregierung geltende fruhere Finanzminister Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi , der 15 Jahre im Ausland gelebt hatte, erreichte bei einer Wahlbeteiligung von 70,2 % mit 24,8 % der Stimmen das beste Ergebnis, knapp vor dem Kandidaten der oppositionellen CFCD, Ahmed Ould Daddah , mit 20,7 %. Daddah ist ein Halbbruder des ersten Prasidenten Mauretaniens nach der Unabhangigkeit, Mokhtar Ould Daddah . Seit 2000 hatte sich Daddah zum wichtigsten Gegner des gesturzten Prasidenten Taya entwickelt und war mehrfach inhaftiert worden. Drittstarkster Kandidat wurde der fruhere Zentralbankchef Zeine Ould Zeidane . Wahrend die beiden Kandidaten der schwarzafrikanischen Minderheit mit acht bis knapp zehn Prozent erstaunlich gut abschnitten, blieben die beiden Kandidaten des islamistischen Lagers mit knapp zwei bis knapp acht Prozent deutlich hinter den Erwartungen zuruck. Die Stichwahl am 25. Marz endete bei einer Wahlbeteiligung von 67,4 % mit dem Sieg Abdallahis, der auf 52,9 % der Stimmen kam, nachdem Zeidane und weitere Kandidaten ihren Anhangern seine Wahl empfohlen hatten. Daddah erkannte seine Niederlage an. Am 19. April berief Abdallahi Zeidane zum neuen Ministerprasidenten.

Wahlen 2006 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach den Parlamentswahlen 2006 errang die Coalition des Forces du Changement Democratique (CFCD) insgesamt 41 Sitze, die fruhere Regierungspartei Parti Republicain, Democrate et Social (PRDS) nur sieben und sonstige Parteien sowie unabhangige Kandidaten insgesamt 47 Sitze. Im Senat stellen die Unabhangigen 38 und die CFCD 15 Sitze.

Nach dem Militarputsch 2008 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 6. August 2008 kam es erneut zu einem Militarputsch gegen den Prasidenten und den Regierungschef des Landes. Militars hatten beide Politiker in der Hauptstadt Nouakchott in ihre Gewalt gebracht. Zuerst informierte das franzosische Außenamt, dass eine Gruppe mauretanischer Generale den Regierungschef, Yahya Ould Ahmed El Waghef, festgesetzt habe. Augenzeugen berichteten gegenuber auslandischen Pressevertretern von Truppenbewegungen in Nouakchott. Demnach stellten die Radio- und Fernsehsender ihre Sendungen ein. Die Militar- Junta wurde gefuhrt von vier hochrangigen Offizieren, die kurz zuvor entlassen worden waren, weil sie sich gegen eine zunehmende Hinwendung zu islamistischen Kraften wendeten. Der selbsternannte ?Staatsrat“ aus elf Angehorigen der Armee wurde vom ehemaligen Kommandeur der Prasidentengarde, General Mohamed Ould Abdel Aziz , angefuhrt. [31] Zuvor hatten 69 der 95 Abgeordneten im Parlament den Rucktritt des Prasidenten Abdallahi gefordert.

Prasidentschaftswahlen 2009 bis 2019 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 18. Juli 2009 fanden das erste Mal seit dem Staatsstreich wieder Prasidentschaftswahlen statt. Es gab neun Kandidaten, darunter auch der fruhere Junta-Chef Aziz. Die Wahl wurde von 250 internationalen Beobachtern uberwacht. [32] Am 20. Juli verkundete das Innenministerium, Abdel Aziz habe 52,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnen. Dieser wurde damit Wahlsieger. Die vier aussichtsreichsten Konkurrenten warfen Aziz Wahlbetrug vor. [33]

Bei der zweiten Prasidentschaftswahl nach dem Staatsstreich, die im Juni 2014 stattfand, kam nach dem amtlichen Auszahlungsergebnis Mohammed Ould Abdel Aziz auf mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei mehr als 56 Prozent. Aziz hatte vier Gegenkandidaten, wobei die großeren Oppositionsparteien zum Boykott der Wahl aufgerufen hatten. [34]

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Politisches System [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gemaß der Verfassung von 2006 ist Mauretanien eine Islamische Prasidialrepublik . Das Staatsoberhaupt wird alle funf Jahre direkt vom Volk fur maximal zwei Amtszeiten gewahlt. Es ernennt und entlasst die Regierung.

Bei den Prasidentschaftswahlen am 22. Juni 2019 wurde Mohamed Ould Ghazouani mit 52 % im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Mohamed Ould Abdel Aziz gewahlt, dessen zweite Amtszeit endete. Beide sind Mitglied der Union fur die Republik ( Union pour la republique, UPR ) und gelten als enge politische Vertraute. Wahlbeobachter stellten zwar Unregelmaßigkeiten fest, bewerteten die Wahl dennoch als friedlich und insgesamt zufriedenstellend. [35] Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes gelang ein gewaltloser Ubergang. Seit der Wahl distanziert sich der neue Prasident immer weiter von seinem Vorganger und isoliert ihn von politischem Einfluss. Gleichzeitig pflegt Ghazouani einen inklusiveren Politikstil, indem er sich haufiger mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Opposition abspricht. [36] Im August 2019 ernannte er Ismail Ould Bedda Ould Cheikh Sidiya (UPR) zum Premierminister, dessen Regierung nach nur einem Jahr zurucktrat. Nachfolger wurde Mohamed Ould Bilal .

Das Parlament besteht aus der Nationalversammlung , deren 157 Mitglieder alle funf Jahre in einer Mischung aus Mehrheits- und Verhaltniswahl gewahlt werden. Vier Abgeordnete werden von Mauretaniern im Ausland gewahlt. Manner und Frauen besitzen ab 18 Jahren das Wahlrecht. An der letzten Wahl im September 2018 nahmen fast 100 Parteien teil, einschließlich oppositioneller Parteien, die vorherige Wahlen boykottierten. Die regierende UPR erzielte eine Mehrheit von 89 Sitzen. Großte Oppositionspartei ist die islamistische Partei Tawassoul. Wahlbeobachter der Afrikanischen Union kritisierten zwar Ungereimtheiten, die aber die Gultigkeit der Wahl nicht in Frage stellten. [37]

Bis 2017 existierte noch ein Zweikammerparlament . Der Senat wurde aber im Zuge eines Verfassungsreferendums abgeschafft. Dessen 56 Mitglieder (drei Vertreter der Auslandsmauretanier) wurden alle sechs Jahre indirekt gewahlt.

Politische Indizes [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 89,1 von 120 33 von 179 Stabilitat des Landes: große Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2021 [38]
Demokratieindex 4,03 von 10 108 von 167 Hybridregime
0 = autoritares Regime / 10 = vollstandige Demokratie
2021 [39]
Freedom in the World Index 35 von 100 ? Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2022 [40]
Rangliste der Pressefreiheit 58,1 von 100 97 von 180 Erkennbare Probleme fur die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2022 [41]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 28 von 100 140 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2021 [42]

Menschenrechte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Islam ist Staatsreligion . Es gilt islamisches Recht ( Schari’a ). Ein Muslim , der zu einer anderen Religion ubertritt, wird nach Artikel 306 des Strafrechts wegen Glaubensabfall ( Ridda ) mit der Todesstrafe bedroht, die bislang aber nicht verhangt wurde.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wies in ihrem Jahresbericht 2010 besonders auf unverhaltnismaßige Gewalt und systematische Folter gegen Demonstranten, Haftlinge und die Zivilbevolkerung hin. Bei Amnesty International gingen auch 2009 Berichte uber harte und willkurlich verhangte Strafmaßnahmen ein. Die Gefangnisse sind uberfullt.

Eine UN-Sonderberichterstatterin, die sich mit modernen Formen der Sklaverei einschließlich ihrer Ursachen und Folgen beschaftigt, besuchte Mauretanien im Oktober und November 2009. Sie lobte die Bemuhungen der Regierung und der Zivilgesellschaft, die Sklaverei abzuschaffen. Gleichzeitig unterstrich sie aber, dass ein Ansatz zur Bekampfung samtlicher Formen der Diskriminierung und der Armut gefunden werden musse, der auf mehr Ganzheitlichkeit, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit beruhe. Dieser Ansatz musse zudem die gesamte Gesellschaft umfassen. Die Sklaverei ist seit 1980 offiziell abgeschafft, wird aber nach wie vor im ganzen Land praktiziert. Nach Schatzungen der Anti-Sklaverei-Organisation SOS Esclaves gab es 2010 in Mauretanien 600.000 Sklaven. [43] [44] Der Anteil von Sklaven an der Gesamtbevolkerung ist der hochste der Welt. Die Sklaverei in Mauretanien besteht trotz ihrer mehrmaligen offiziellen Abschaffung ? zuletzt 2007 ? weiter fort und betrifft die Nachfahren von vor Generationen versklavten und bis heute nicht freigelassenen Menschen, davon uberwiegend Schwarze . Darunter sind auch viele Kinder. Der Anteil arbeitender Kinder unter den Zehn- bis Funfzehnjahrigen lag im Jahr 2019 bei geschatzten 20 %. [45]

Ein UN-Sonderberichterstatter, der sich mit den modernen Formen des Rassismus beschaftigt, außerte sich besorgt uber die anhaltende Diskriminierung der schwarzen Bevolkerung Mauretaniens in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. [46] Die Elite der weißen Mauren hatte lange die meiste politische Macht inne, wahrend Hunderttausende schwarze Mauren bis heute in Sklaverei leben und die Soudans unterdruckt wurden. Konflikte zwischen weißen Mauren und Soudans gipfelten 1989, als nach Ubergriffen zehntausende Soudans uber die Grenze nach Senegal flohen. 2007 unterzeichnete die neue Regierung Mauretaniens ein Abkommen mit Senegal, um die Ruckkehr dieser Fluchtlinge zu ermoglichen. [47]

Mauretanien hat zwar im Jahr 2000 das Abkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) unterzeichnet, aber trotzdem kommt es immer wieder zu gezielten Ubergriffen. So misshandelten am 19. April 2009 Sicherheitskrafte zahlreiche Frauen, unter ihnen ehemalige Ministerinnen, Abgeordnete und Menschenrechtsverteidigerinnen, mit Tritten und Schlagen. Dabei setzten sie Stocke und Gurtel ein. Die Frauen hatten sich vor der Vertretung der Vereinten Nationen in Nouakchott zu einem Sitzstreik versammelt. Die ehemalige Bildungsministerin Nebghouha Mint Mohamed Vall und ihre Tochter wurden von der Polizei geschlagen. Eine weitere Frau, die ebenfalls geschlagen wurde, verlor das Bewusstsein und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. [48]

Die Situation von Homo- und Bisexuellen und Transgender in Mauretanien ist bedrohlich; sie werden verfolgt, bedroht und mit dem Tode bestraft. [49] [50] [51]

Militar [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mauretanischer AML-Schutzenpanzer

Die Mauretanischen Streitkrafte umfassen 15.870 Soldaten. Das Militar ist gegliedert in die Teilstreitkrafte Heer , Luftwaffe und Marine . [52] Der Verteidigungsetat betrug im Jahr 2020 geschatzte 200 Millionen US-Dollar, was 2,5 % des Bruttoinlandsprodukt entspricht. [53] [54]

Außenpolitik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mauretanien ist Mitglied der Vereinten Nationen , der Afrikanischen Union ( AU ), der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), der Union des Arabischen Maghreb (UAM) und der Arabischen Liga . Es war einer der wenigen Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga, die diplomatische Beziehungen zum Staat Israel unterhielten. Israel hatte in der Hauptstadt Mauretaniens eine Botschaft , bis diese nach vorangegangenen Protesten gegen den Gazakrieg 2009 auf Druck der Arabischen Liga geschlossen und bisher nicht wieder eroffnet wurde. [55]

Verwaltungsgliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

NouakchottTrarzaDakhlet NouadhibouBraknaGorgolGuidimakaAssabaTagantInchiriHodh El GharbiAdrarTiris ZemmourHodh Ech CharguiSenegalMaliMarokkoSpanien (Kanarische Inseln)Westsahara: de-facto teils zu Marokko und vollständig von Marokko beanspruchtAlgerien
Karte mit den Regionen Mauretaniens

Mauretanien gliedert sich in 15 Regionen, drei davon bilden die Hauptstadt Nouakchott. Die folgende Liste gibt neben den Namen der Regionen die zugehorigen Hauptstadte in Klammern an.

Die Regionen untergliedern sich weiter in Departements.

Wirtschaft und Infrastruktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alter Fischereihafen in Nouadhibou

Mauretanien ist eines der armsten Lander der Welt und leidet unter Landflucht, unzureichender Infrastruktur in den Stadten, schlechten Verkehrsverhaltnissen und einer unsicheren politischen Lage, die Investitionen aus dem Ausland entgegensteht. Die grundlegenden Wirtschaftszweige Mauretaniens sind die Landwirtschaft , der Fischereisektor und der Erzbergbau. [56] An erster Stelle bei den Bodenschatzen steht der Abbau von Eisenerz im Raum F’derik / Zouerat , in kleinerem Rahmen findet bei Akjoujt der Abbau von Kupfer und Gold statt. Seit 2006 wird vor der Kuste im Atlantik Erdol aus dem Chinguetti-Olfeld gefordert. Mit herkommlichen Methoden werden im Senegaltal vorwiegend fur die Selbstversorgung Hirse , Hulsenfruchte , Reis und Mais angebaut; die Anbauflache beschrankt sich auf nur 0,2 % der Staatsflache. Mit Hilfe neuer Staudammprojekte am Senegalfluss sollen neue Bewasserungsgebiete erschlossen werden. Viehwirtschaft mit Schafen , Ziegen , Rindern und Kamelen war bis 1960 der Hauptwirtschaftszweig und wird von Nomaden und im Suden von halbnomadischen Ackerbauern betrieben.

Die Kustengewasser Mauretaniens sind sehr fischreich, ihre Regenerationsfahigkeit ist jedoch durch ubermaßige Fange gefahrdet. Ab 1975 begann der staatlich gelenkte Aufbau einer eigenen Fischereiwirtschaft, mit der ein Weg aus der wirtschaftlichen Krise durch Durrejahre und Westsaharakonflikt gefunden werden sollte. Die Fischereizone wurde auf 200 Meilen ausgedehnt. Durch Joint Ventures mit auslandischen Fischereiunternehmen, die der mauretanische Staat ab 1979 einging, ubertrafen die Erlose aus der Fischereiwirtschaft in den 1980er und 1990er Jahren die Einnahmen aus dem Eisenerzexport. [57] Eine eigene Flotte erwies sich dabei als weniger rentabel als die Konzessionsvergabe an europaische, russische und chinesische Fischereiunternehmen.

Die Landwirtschaft trug 2017 22,5 %, die Industrie 37,8 % und der Dienstleistungssektor 39,7 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, das in diesem Jahr um 3,8 % gewachsen war. Beschaftigt waren 2014 in der Landwirtschaft allerdings 50 % der Erwerbstatigen und nur 1,9 % in der Industrie. Importiert wurden 2017 Waren im Wert von 2.190 Mio. US-$, und zwar vor allem Erdol produkte und industrielle Erzeugnisse, Exportprodukte waren Eisenerz , Fisch und Fischprodukte, Gold und Kupfer. 21 % der Importe bezog Mauretanien aus Belgien , 11,5 % aus der VAE , 9,2 % aus den USA und 7,5 % aus China . Die Exporte umfassten 1.606 Mio. US-$ und gingen zu 31,2 % nach China, 14,4 % in die Schweiz , 10,1 % nach Spanien und 8,2 % nach Deutschland. Die Inflationsrate betrug 2017 2,1 %, die Arbeitslosenquote lag 2016 bei 11,7 %. Die Unterbeschaftigungsrate ist sehr hoch. [58]

Im Global Competitiveness Index , der die Wettbewerbsfahigkeit eines Landes misst, belegte Mauretanien Platz 137 von 138 Landern (Stand 2016?17). [59] Im Index fur wirtschaftliche Freiheit belegte das Land 2017 Platz 131 von 180 Landern. [60]

Kennzahlen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alle BIP-Werte sind in US-Dollar ( Kaufkraftparitat ) angegeben. [61]

Jahr 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparitat)
3,75 Mrd. 4,86 Mrd. 5,91 Mrd. 8,32 Mrd. 10,20 Mrd. 10,76 Mrd. 11,09 Mrd. 11,06 Mrd. 11,73 Mrd. 12,53 Mrd. 13,51 Mrd. 14,56 Mrd. 15,64 Mrd. 15,95 Mrd. 16,42 Mrd. 17,25 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparitat)
1.880 2.118 2.235 2.731 3.453 3.545 3.556 3.454 3.571 3.720 3.911 4.116 4.321 4.304 4.328 4.444
BIP Wachstum
(real)
9,8 % ?0,4 % 9,0 % 18,9 % 2,8 % 1,1 % ?1,0 % 4,8 % 4,7 % 5,8 % 6,1 % 5,6 % 0,8 % 1,6 % 3,2 %
Inflation
(in Prozent)
6,5 % 3,3 % 12,1 % 6,2 % 7,2 % 7,5 % 2,2 % 6,3 % 5,7 % 4,9 % 4,1 % 3,8 % 0,5 % 1,5 % 2,3 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
234 % 155 % 83 % 73 % 78 % 90 % 81 % 72 % 74 % 71 % 80 % 98 % 99 % 91 %

Infrastruktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bahnhof Nouadhibou. Eisenerzzug ins Landesinnere

Das gesamte Straßennetz umfasste 2010 etwa 10.628 km, von denen 3.158 km asphaltiert sind. [14]

Die einzige Eisenbahnlinie fuhrt von einem Bergwerk bei F’derik im Norden des Landes quer durch die Sahara zur Hafenstadt Nouadhibou . Die hier verkehrenden Zuge zahlen zu den langsten und schwersten der Welt. Uber 200  Waggons werden von bis zu vier Lokomotiven gezogen. Dabei haben sie bis zu 21.000  Tonnen Eisenerz geladen. Der großte Feind der Bahnstrecke ist der Sand . Alle hundert Kilometer ist ein Entsandungstrupp stationiert, dessen Aufgabe es ist, die vom Sand zugeschutteten Gleise wieder freizuschaufeln. Der Sand ist so aggressiv, dass die Gleise und auch die Verschleißteile des Zuges nur ein Sechstel der normalen Lebenszeit haben.

Der einzige regelmaßig aus dem Ausland angeflogene internationale Flughafen liegt in Nouakchott . Nouadhibou und die Oasenstadt Atar verfugen uber internationale Flughafen mit unregelmaßigen oder saisonalen Verbindungen ins Ausland.

Staatshaushalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 1.430 Mio. US-Dollar , dem standen Einnahmen von umgerechnet 1.143 Mio. US-Dollar gegenuber. Das entspricht einem Haushaltsdefizit von 8,1 % des BIP. [58] Die Staatsverschuldung betrug 2016 99,6 % des BIP. [62]

Kultur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Kultur der Mauren ist von der ehemals dominierenden nomadischen Lebensweise gepragt. Die hoch entwickelte kunsthandwerkliche Tradition brachte Schmuckstucke und Haushaltsgegenstande (Holzschussel gdah ) hervor, die fur das Leben im Zelt ( chaima ) und zum Transport mit Kamelen (Reitsattel rahla ) bestimmt sind. Im Zelt wird das Gepack auf einem Gestell ( amchaqab ) aufbewahrt. Das Armlehnkissen surmije wurde vom Zelt in die Aufenthaltsraume der Wohnhauser ubernommen. Zentren des Kunsthandwerks sind Boutilimit (Silber- und Lederwaren) und Mederdra (Holzschnitzereien und Schmiedekunst) in der Verwaltungsregion Trarza .

Die anspruchsvolle Musik der Bidhan gehort historisch zur herrschenden Schicht der Hassani (Kriegerkaste) und ist von der arabischen Musik beeinflusst. Die komplexe Musiktheorie orientiert sich an den musikalischen Moglichkeiten der Binnenspießlaute tidinit , die nur von Mannern gespielt wird. Frauen spielen als einziges Melodieinstrument die Bogenharfe ardin . Das ubliche Rhythmusinstrument der Frauen ist die Kesseltrommel t'bol . Professionelle Musiker gehoren traditionell zur Musikerkaste Igg?wen (Sing. igg?w ), die nach ihrer gesellschaftlichen Funktion als Geschichtenerzahler zu den westafrikanischen Griot gezahlt werden. In der heutigen stadtischen Musikszene ist die tidinit weitgehend durch die lauter klingende E-Gitarre ersetzt.

Die arabisch-westafrikanisch beeinflusste Volksmusik der Haratin und Handwerker ( ma?llem?n ) unterscheidet sich von der Musik der Bidhan. Ihre Musikinstrumente zur privaten Unterhaltung sind die einsaitige Kalebassenspießlaute gambra (vgl. gimbri ) und die einsaitige Streichlaute rb?b (vgl. rib?b ). Hinzu kommen verschiedene Floten und Perkussionsinstrumente, etwa die Kalebassenrassel daghumma . Die Musik der schwarzafrikanischen Soudans orientiert sich an den Musikstilen von Mali und Senegal.

Durch das trocken-heiße Wustenklima muss Gemuse meistens teuer nach Mauretanien importiert werden, deshalb steht es nur selten auf dem Speiseplan der mauretanischen Kuche. Auch Fische und Meeresfruchte kommen eher selten auf den Tisch, obwohl Mauretanien am Atlantik liegt. Beliebte Fleischsorten sind Rind, Lamm und Huhn, aber auch Tauben und Antilopen werden gerne gegessen.

In Mauretanien gilt Couscous als Nationalspeise. Weitere typische mauretanische Spezialitaten sind Maru we-llham (Reis mit Fleisch) und Al mechwi (Fleisch im erhitzten Sand gegart). Beliebte Getranke sind Tee, der meistens stark gesußt ist, sowie Milch, Dickmilch und Zrig , ein gekuhltes Getrank aus Joghurt oder Milch, Wasser und Zucker. Eine Kochkultur konnte sich in einem nomadischen Alltag, der von der Suche nach Weideland, Wasser und stets von Mangel gepragt war, nicht entwickeln. Die Ernahrungsgrundlage in der Wuste sind Kamelmilch oder Kuhmilch und Datteln . Erst Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich die Teekultur aus Marokko uber das gesamte Land und gruner Tee mit Pfefferminze wurde zum Nationalgetrank.

Sport [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bis 2007 fuhrte die Rallye Dakar und seit 2009 fuhrt das Africa Eco Race durch Mauretanien.

Special Olympics Mauretanien wurde 1997 gegrundet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Ursel Clausen (Hrsg.): Mauretanien ? eine Einfuhrung . Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1994, ISBN 3-89173-037-3 .
  • Robert E. Handloff (Hrsg.): Mauritania. A Country Study. (Area Handbook Series) United States Government Printing Office , Washington 1990, ISBN 978-0-16-019797-0 .
  • Anthony G. Pazzanita: Historical Dictionary of Mauritania. Scarecrow Press, Lanham (Maryland) 3. Aufl. 2008, ISBN 978-0-8108-5596-0 .
  • Regina Wegemund: Politisierte Ethnizitat in Mauretanien und Senegal ? Fallstudien zu ethnisch-sozialen Konflikten, zur Konfliktentstehung und zum Konfliktmanagement im postkolonialen Afrika . Institut fur Afrika-Kunde, Hamburg 1991, ISBN 3-928049-08-9 .
  • Schwerpunktthema Mauretanien. inamo 61, Fruhjahr 2010.
  • Odette du Puigaudeau : Barfuß durch Mauretanien. Zwei wagemutige Abenteurerinnen durchqueren die Wuste. Piper, Munchen 2006, ISBN 978-3-89405-279-9 (franzosische Erstausgabe 1936).
  • Peter Schille, Fotos: Wilfried Bauer: Sahel: Die ewige Durre . In: Geo-Magazin. Hamburg 1978, 10, S. 92?118. Informativer Erlebnisbericht vom Suden Mauretaniens mit Karte: ?Todesstreifen quer durch Afrika: Die Sahelzone“ ISSN   0342-8311 .
  • Robert Randau : Die Erfindung Mauretaniens ? Xavier Coppolani 1866?1905 . mit einem Vorwort von Ulrich Rebstock . Hrsg.: Helmut Wust. Edition Hamouda, Leipzig 2014, ISBN 978-3-940075-98-7 ( titelkatalog.com ).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Mauretanien  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mauretanien  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wikimedia-Atlas: Mauretanien  ? geographische und historische Karten
Wikivoyage: Mauretanien  ? Reisefuhrer

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank , 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank , 2021, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database October 2023. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Wahrungsfonds , 2022, abgerufen am 22. Oktober 2023 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components . In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022 . United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7 , S.   274 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Jose C. Brito, Fernando Martinez-Freiria1, Pablo Sierra, Neftali Sillero, Pedro Tarroso: Crocodiles in the Sahara Desert: An Update of Distribution, Habitats and Population Status for Conservation Planning in Mauritania. PLoS ONE 6(2): e14734. doi:10.1371/journal.pone.0014734 , 25. Februar 2011
  6. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2022). World Population Prospects 2022, Online Edition. (XLSX; 93,17 MB) In: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division. Vereinte Nationen , Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022 (englisch).
  7. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank , 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  8. World Population Prospects 2019: Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 23. Januar 2021 .
  9. World Population Prospects 2019: Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 23. Januar 2021 .
  10. World Population Prospects 2019: Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 23. Januar 2021 .
  11. World Population Prospects 2019: Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 23. Januar 2021 .
  12. Walter Reichhold: Islamische Republik Mauretanien. Kurt Schroder, Bonn 1964, S. 59
  13. Simonetta Calderini, Delia Cortese, James L. A. Webb, Jr. (Hrsg.): Mauritania. World Bibliographical Series, Volume 141. Clio Press, Oxford u. a. 1992, S. xii
  14. a b Mauritania. The CIA World Factbook ( Memento vom 24. Dezember 2018 im Internet Archive )
  15. Abdel Wedoud Ould Cheikh: Traditionelle Gesellschaften und sozialer Wandel in Mauretanien. In: Ursel Clausen (Hrsg.): Mauretanien ? eine Einfuhrung. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1994, S. 15
  16. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  17. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990-2017 . In: Pew Research Center's Global Attitudes Project . 28. Februar 2018 ( pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
  18. Meyers Großes Landerlexikon . Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2004.
  19. Human Development Reports. United Nations Development Programme, abgerufen am 23. Januar 2021 .
  20. a b The World Factbook ? Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 24. Dezember 2018 ; abgerufen am 6. August 2017 (englisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
  21. Website der Hochschule
  22. a b Landerdatenbank 2020. In: DSW. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 8. April 2019 ; abgerufen am 23. Januar 2021 (deutsch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.dsw.org
  23. a b hdrstats.undp.org ( Memento vom 8. Juli 2010 im Internet Archive )
  24. Current health expenditure (% of GDP). Abgerufen am 18. April 2021 .
  25. a b World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021 .
  26. Mauretanien , in: gtz.de (PDF)
  27. Franz Ansprenger : Politik im Schwarzen Afrika. Die modernen politischen Bewegungen im Afrika franzosischer Pragung. Westdeutscher Verlag, Koln/Opladen 1961, S. 73.
  28. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 253.
  29. Agence Mauritanienne d’Information ( Memento vom 11. Mai 2006 im Internet Archive )
  30. Parlamentarische Opposition siegt in Mauretanien
  31. Jane’s Defense Weekly , 13. August 2008, Seite 7
  32. Prasidentschaftswahl in Mauretanien knapp ein Jahr nach dem Putsch , Deutschlandfunk, 18. Juli 2009
  33. Ex-Putschist gewinnt Prasidentenwahl in Mauretanien , Deutschlandfunk, 20. Juli 2009
  34. Deutsche Welle.de: Mauretaniens Prasident Abdel Aziz wiedergewahlt , abgerufen am 24. Juni 2014
  35. Mauritania. Abgerufen am 6. Januar 2021 (englisch).
  36. Thabo Huntgeburth: Damit hat Mauretanien nicht gerechnet. Zenith, 19. Mai 2020
  37. Mauritania. Abgerufen am 6. Januar 2021 (englisch).
  38. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace , 2021, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  39. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2021, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  40. Countries and Territories. Freedom House , 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  41. 2022 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen , 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  42. CPI 2021: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  43. Barbara Vorsamer: Internationaler Menschenhandel: Sklaven an jeder Straßenecke ? trotz Verbot. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, abgerufen am 9. Dezember 2014 .
  44. sosesclaves.org
  45. FINDINGS ON THE WORST FORMS OF CHILD LABOR. (PDF) 2019, abgerufen am 23. Januar 2021 (englisch).
  46. amnesty.de
  47. IRIN News: Is Mauritania ready for its refugees?
  48. Weibliche Genitalverstummelung in Mauretanien. (PDF) Deutsche Gesellschaft fur technische Zusammenarbeit
  49. Solmaz Khorsand: Homosexualitat: Asylgrund: Schwul . In: Die Zeit , Nr. 19/2009
  50. amnesty.ch
  51. Juliane von Mittelstaedt, Daniel Steinvorth: Allahs rosa Sohne . In: Der Spiegel . Nr.   37 , 2009 ( online ).
  52. Landerinformation des osterreichischen Verteidigungsministeriums
  53. Military expenditure by country, in constant (2019) US$ m., 1988-2020. (PDF) Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) , abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
  54. Military expenditure by country as percentage of gross domestic product, 1988-2020. (PDF) Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
  55. Hachem Sidi Salem, Vincent Fertey: Mauritania expels Israeli diplomats, shuts embassy. Reuters, 6. Marz 2009
  56. Mauritania. Mining Journal special publication, London, Februar 2006 (PDF)
  57. Tarik Abdullatif: Mauretaniens Wirtschaft im Zeichen von Unterentwicklung und Abhangigkeit . In: Ursel Clausen (Hrsg.): Mauretanien. Eine Einfuhrung. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1994, S. 199f
  58. a b The World Factbook ( Memento vom 24. Dezember 2018 im Internet Archive )
  59. Competitiveness Rankings . In: Global Competitiveness Index 2017-2018 . ( weforum.org [abgerufen am 30. Dezember 2017]).
  60. Archivierte Kopie ( Memento vom 16. September 2017 im Internet Archive )
  61. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 9. September 2018 (amerikanisches Englisch).
  62. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 21. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).

Koordinaten: 20°  N , 11°  W