Luka? Bauer
(*
18. August
1977
in
Ostrov nad Oh?i
) ist ein
tschechischer
Skilanglaufer
.
Bauer begann seine Karriere im Alter von neun Jahren beim TJ ?koda Ostrov, funf Jahre spater wechselte er 1991 zum LK Mattoni
Karlsbad
, wo
Miroslav Petrasek
sein Trainer wurde. Nachdem er 1995 erstmals bei einem nationalen Rennen triumphiert hatte, wurde er 1996 doppelter tschechischer Juniorenmeister. Im gleichen Jahr ging der Tscheche erstmals bei den Juniorenweltmeisterschaften in
Asiago
an den Start, wo er uber 10 Kilometer allerdings nicht uber den 17. Rang hinauskam. Dafur konnte Bauer sich bei seinen ersten
FIS-Rennen
noch im gleichen Jahr bereits unter den besten Zehn platzieren. Als er wiederum ein Jahr spater bei der Junioren-WM im kanadischen
Canmore
die Silbermedaille auf der Langdistanz 30 Kilometer im
freien Stil
gewann, gelang ihm der Durchbruch. Als Staffellaufer und Starter auf der 10-Kilometer-Strecke wurde er fur die
Nordischen Skiweltmeisterschaften 1997
in
Trondheim
nominiert. Wahrend er im 10-km-Einzelrennen der klassischen Technik immerhin 47. unter 103 Teilnehmern wurde, schaffte er mit der tschechischen Staffel sogar den achten Rang. Noch im gleichen Jahr setzte der tschechische Verband Bauer zum ersten Mal im
Skilanglauf-Weltcup
der Saison 1997/98 im
Val di Fiemme
ein. Dort erreichte er in drei Rennen zwar keine Weltcup-Punkte, dank seiner sehr erfolgreichen Starts bei FIS-Rennen, wo er dreimal auf das Podest kam, wurde er dennoch fur die
Olympischen Winterspiele 1998
in
Nagano
nominiert. Bei drei Wettkampfen schaffte er als bestes Ergebnis einen 32. Rang in der Verfolgung, auch uber 30 Kilometer verpasste er als 33. die besten 30 nur knapp.
Nach weiteren erfolgreichen FIS-Rennen und einem Sieg im
Continental Cup
nahm Bauer Ende des Jahres 1998 wieder am Weltcup teil. Am 9. Januar 1999 erreichte er in
Nove M?sto na Morav?
seine ersten Punkte in der hochsten Wettkampfserie des Winters. Nur kurz darauf gelang dem Tschechen in
Ramsau
bei den
Nordischen Skiweltmeisterschaften
ein uberraschender 13. Rang uber 15 Kilometer Freistil, außerdem wurde er Zwanzigster uber 10 Kilometer klassisch. In den Jahren 1999 und 2000 gewann Bauer noch weitere Punkte im Weltcup, zudem siegte er zum ersten Mal bei einem FIS-Rennen, wo ihm auch sonst noch Podiumsplatze gelangen. Sein bestes Weltcup-Einzelresultat blieb fur einige Zeit ein elfter Rang, den er ebenfalls auf seiner tschechischen Heimatstrecke in Nove M?sto holte. Obwohl Bauer auch bei den
Skiweltmeisterschaften
in
Lahti
2001 gute Leistungen zeigte und bei einem Weltcuprennen zu Beginn der Saison 2001/02 in
Kuopio
sogar Vierter uber 10 Kilometer wurde, erreichte er den endgultigen internationalen Durchbruch in die Weltspitze erst bei den
Olympischen Spielen 2002
in
Salt Lake City
. Hier lief er dreimal unter die Top-10, darunter ein sechster Platz uber 30 Kilometer. Schon in den Weltcup-Rennen vor Olympia waren Bauer einige einstellige Resultate gelungen, danach schaffte er in den letzten sechs Wettkampfen der Saison noch drei Top-Five-Ergebnisse, mit der Staffel errang er als Dritter seinen ersten Podiumsrang.
Der Weltcup 2002/03 begann, wie der vorherige aufgehort hatte, mit etlichen hervorragenden Ergebnissen. Uber 15 Kilometer klassisch in
Kuusamo
wurde Bauer Zweiter, im Januar 2003 gewann er, erneut in Nove M?sto, sein erstes Weltcup-Rennen. Die Saison beendete er mit vier Triumphen in Folge bei den unterklassigen FIS-Rennen, allesamt uber 10 Kilometer. In den Saisons 2003/04 und 2004/05 standen weitere Podestplatzierungen und zwei Siege, diesmal in
Lahti
und
Pragelato
, zu Buche, dennoch blieb er auch bei den
Skiweltmeisterschaften 2005
in
Oberstdorf
ohne Medaille. Diese Serie, bei Großereignissen keine Medaille zu erreichen, beendete Bauer bei den
Olympischen Spielen 2006
in
Turin
, wo er Silber uber 15 km klassisch gewann. Nachdem er im
Weltcup 2006/07
ohne Einzel-Podestrang geblieben war, wurde die
Saison 2007/08
zu seiner bisher erfolgreichsten. Bauer triumphierte noch im Jahr 2007 bei zwei Weltcups, die zum zweiten Mal ausgetragene
Tour de Ski
2007/2008
dominierte Bauer, er gewann mit fast drei Minuten Vorsprung. Im Jahr 2008 folgten weitere vier Weltcupsiege, sodass Bauer deutlich mit uber 600 Punkten Vorsprung auf
Rene Sommerfeldt
im Gesamtweltcup siegen konnte. Auch den Distanzweltcup gewann er.
Zu Beginn der Saison
2008/09
erreichte Bauer in
Kuusamo
den zweiten Platz uber 15 km klassisch. Die
Tour de Ski 2008/09
beendete er auf den zehnten Rang. Beim folgenden Weltcup in
Otepaa
siegte er uber 15 km klassisch. Bei seinen
Heimweltmeisterschaften
in
Liberec
holte er die Silbermedaille im 15 km klassisch. Im Marz 2009 wurde er tschechischer Meister uber 10 km und 15 km. Beim Weltcupfinale in
Falun
belegte er den 12. Gesamtrang und erreichte damit den neunten Platz im Gesamtweltcup und den funften Rang im Distanzweltcup. In der Saison
2009/10
gewann er zum zweiten Mal die
Tour de Ski
. Es folgte ein Sieg in Otepaa uber 15 km klassisch und ein zweiter Rang in
Lahti
im 30-km-Verfolgungsrennen. Bei den
Olympischen Spielen 2010
in
Vancouver
holte er mit der Staffel und uber 15 km Freistil die Bronzemedaille. Zum Saisonende kam er beim Weltcupfinale in Falun auf den neunten Rang und belegte im Gesamt- und Distanzweltcup den zweiten Platz. Im Marz 2010 wurde er wie im Vorjahr tschechischer Meister uber 15 km. In der Saison
2010/11
errang er bei der
Nordic Opening
in Kuusamo den neunten Platz und bei der
Tour de Ski 2010/11
den dritten Platz. Beim Weltcup in
Davos
kam er auf den dritten Platz uber 15 km klassisch. Bei den
Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011
in
Oslo
belegte er den 13. Platz im 50-km-Massenstartrennen, den achten Rang mit der Staffel und den siebten Platz uber 15 km klassisch. Zum Saisonende errang er beim Weltcupfinale den siebten Rang und erreichte im Gesamtweltcup den vierten Platz und im Distanzweltcup den dritten Rang.
In der folgenden Saison belegte Bauer den neunten Rang bei der
Nordic Opening
und den sechsten Platz bei der
Tour de Ski 2011/12
. Beim Weltcup in
Otepaa
kam er auf den zweiten Platz uber 15 km klassisch und in
Davos
den dritten Rang uber 30 km Freistil. Er beendete die Saison im Gesamt- und im Distanzweltcup auf den 13. Platz. Zu Beginn der Saison
2012/13
errang er den 24. Platz bei der Nordic Opening. Die
Tour de Ski 2012/13
beendete er wie im Vorjahr auf den sechsten Platz. Beim Weltcup in
La Clusaz
erreichte er mit der Staffel den dritten Rang. Seine besten Platzierungen bei den
Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013
im
Val di Fiemme
waren der 16. Platz im 50-km-Massenstartrennen und der 11. Rang mit der Staffel. Beim Weltcupfinale in
Falun
kam er auf den 22. Platz und erreichte im Gesamtweltcup den 12. Platz. Zu Beginn der Saison 2013/14 errang er den 11. Platz bei der Nordic Opening in
Kuusamo
. Dabei gewann er die Etappe uber 10 km klassisch. Bei den
Olympischen Spielen 2014
in
Sotschi
belegte er den 31. Platz im 50-km-Massenstartrennen, den achten Rang mit der Staffel und den funften Platz uber 15 km klassisch. Beim Weltcupfinale kam er auf den 13. Gesamtrang und beendete die Saison auf den 20. Platz im Gesamtweltcup und den zehnten Rang im Distanzweltcup. In der Saison 2014/15 erreichte er den 32. Platz bei der Nordic Opening in
Lillehammer
. Bei den
Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015
in Falun gewann er die Silbermedaille im 50-km-Massenstartrennen.
Bauer wohnt in
Bo?i Dar
(Gottesgab) und trainiert seit 2006 zusammen mit den deutschen Athleten im benachbarten Oberwiesenthal. Außerdem nimmt er seitdem an den DSV-Lehrgangen teil. Er ist mit
Kate?ina
(Schwester von
Helena Erbenova
) verheiratet und hat zwei Kinder.
Nr.
|
Datum
|
Ort
|
Disziplin
|
1.
|
18. Januar 2003
|
Tschechien
Nove M?sto na Morav?
|
15 km Freistil Individualstart
|
2.
|
22. Januar 2005
|
Italien
Pragelato
|
2 × 15 km Skiathlon
|
3.
|
6. Marz 2005
|
Finnland
Lahti
|
15 km Freistil Individualstart
|
4.
|
2. Dezember 2007
|
Finnland
Kuusamo
|
15 km klassisch Individualstart
|
5.
|
6. Januar 2008
|
Tour de Ski
|
Gesamtwertung
|
6.
|
9. Februar 2008
|
Estland
Otepaa
|
15 km klassisch Individualstart
|
7.
|
23. Februar 2008
|
Schweden
Falun
|
2 × 15 km Skiathlon
|
8.
|
2. Marz 2008
|
Finnland
Lahti
|
15 km klassisch Individualstart
|
9.
|
24. Januar 2009
|
Estland
Otepaa
|
15 km klassisch Individualstart
|
10.
|
10. Januar 2010
|
Tour de Ski
|
Gesamtwertung
|
11.
|
16. Januar 2010
|
Estland
Otepaa
|
15 km klassisch Individualstart
|
1
Auf Grund von Laufbestzeit als Sieger gewertet.
Nr.
|
Datum
|
Ort
|
Disziplin
|
1.
|
9. Dezember 2007
|
Schweiz
Davos
|
4 × 10 km Staffel
2
|
- 1997 Trondheim
: 8. Platz Staffel, 47. Platz 10 km klassisch
- 1999 Ramsau
: 8. Platz Staffel, 13. Platz 25 km Verfolgung, 20. Platz 10 km klassisch
- 2001 Lahti
: 14. Platz Staffel, 17. Platz 20 km Verfolgung, 22. Platz 15 km klassisch, 26. Platz 30 km klassisch, 27. Platz 50 km Freistil
- 2003 Val di Fiemme
: 7. Platz Staffel, 17. Platz 15 km klassisch, 20. Platz 20 km Doppelverfolgung
- 2005 Oberstdorf
: 5. Platz 15 km Freistil, 8. Platz Staffel, 11. Platz 50 km klassisch Massenstart, 34. Platz 30 km Verfolgung
- 2007 Sapporo
: 5. Platz 50 km klassisch Massenstart, 7. Platz 30 km Verfolgung, 8. Platz Staffel
- 2009 Liberec
: 2. Platz 15 km klassisch, 11. Platz Staffel, 25. Platz 30 km Verfolgung
- 2011 Oslo
: 7. Platz 15 km klassisch, 8. Platz Staffel, 13. Platz 50 km Freistil Massenstart
- 2013 Val di Fiemme
: 11. Platz Staffel, 16. Platz 50 km klassisch Massenstart, 19. Platz 15 km Freistil, 23. Platz 30 km Skiathlon
- 2015 Falun
: 2. Platz 50 km klassisch Massenstart, 7. Platz 15 km Freistil
- 1998 Nagano
: 15. Platz Staffel, 32. Platz 25 km Verfolgung, 33. Platz 30 km klassisch, 45. Platz 10 km klassisch
- 2002 Salt Lake City
: 6. Platz 30 km Freistil Massenstart, 7. Platz Staffel, 8. Platz 50 km klassisch, 12. Platz 20 km Verfolgung
- 2006 Turin
: 2. Platz 15 km klassisch, 9. Platz Staffel, 10. Platz 30 km Verfolgung, 16. Platz 50 km Freistil Massenstart
- 2010 Vancouver
: 3. Platz Staffel, 3. Platz 15 km Freistil, 7. Platz 30 km Verfolgung, 12. Platz 50 km klassisch Massenstart
- 2014 Sotschi
: 5. Platz 15 km klassisch, 8. Platz Staffel, 31. Platz 50 km Freistil Massenstart
Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.
- 1.?3. Platz:
Anzahl der Podiumsplatzierungen
- Top 10:
Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
- Punkterange:
Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkterange
- Starts:
Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
- Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemaß FIS.
Platzierung
|
Distanzrennen
a
|
Skiathlon
Verfolgung
|
Sprint
|
Etappen-
rennen
b
|
Gesamt
|
Team
c
|
≤ 5 km
|
≤ 10 km
|
≤ 15 km
|
≤ 30 km
|
> 30 km
|
Sprint
|
Staffel
|
1. Platz
|
|
|
7
|
|
|
2
|
|
2
|
11
|
|
1
|
2. Platz
|
|
|
8
|
|
1
|
2
|
|
|
11
|
|
|
3. Platz
|
|
|
1
|
1
|
1
|
1
|
|
1
|
5
|
1
|
3
|
Top 10
|
1
|
1
|
35
|
3
|
5
|
11
|
|
10
|
66
|
3
|
19
|
Punkterange
|
1
|
8
|
60
|
11
|
11
|
18
|
|
15
|
124
|
3
|
22
|
Starts
|
1
|
16
|
69
|
18
|
13
|
19
|
4
|
16
|
156
|
3
|
22
|
Stand: Saisonende 2014/15
|
a
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemaß FIS-Einordnung
b
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale
c
Mangels geeigneter Quellen vor 2001 eventuell unvollstandig