Allgemeines
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Name
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Iod-Kaliumiodid-Losung
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Andere Namen
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- Lugolsche Losung
- Kaliumtriiodid (
IUPAC
)
- Solutio Lugoli (
lat.
)
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Summenformel
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nicht zutreffend
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Kurzbeschreibung
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braune Flussigkeit
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Externe Identifikatoren/Datenbanken
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Eigenschaften
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Molare Masse
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nicht zutreffend
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Aggregatzustand
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flussig
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Dichte
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1,12 g·cm
?3
[1]
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Sicherheitshinweise
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Soweit moglich und gebrauchlich, werden
SI-Einheiten
verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei
Standardbedingungen
.
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Iod-Kaliumiodidlosung
(im
Laborjargon
Iod-Iodkalium
, oft synonym mit
Lugolscher Losung
gebraucht, auch: Lugol-Losung, nach
Jean Guillaume Lugol
) ist eine Losung von
Iod
und
Kaliumiodid
in Wasser, die meistens fur die
Iodprobe
zum
Nachweis
von
Starke
verwendet wurde. Elementares Iod ist in reinem Wasser schwer loslich, was hinderlich ist, wenn man sofort ein Resultat sehen mochte. Die schlechte Loslichkeit in Wasser ist jedoch zu vernachlassigen, wenn die Iod-Losung einen Tag vor ihrer ersten Verwendung angesetzt wird.
[2]
[3]
Der Hilfsstoff Kaliumiodid (GHS 08) erhoht die Wasserloslichkeit durch die Bildung wasserloslicher Oligo- und Polyiodidionen, z. B.:
Daher wurde Iod fruher oft gemeinsam mit Kaliumiodid gelost, was heutzutage eine unnotig hohe
GHS
-Einstufung zur Folge hat.
Iod ist sehr viel besser in
Ethanol
loslich, aber manchmal ist Ethanol als Losungsmittel unerwunscht, weil es entflammbar ist und schnell verdunstet sowie zu unerwunschten Nebenreaktionen fuhren kann. Ist Iod in Ethanol gelost, bezeichnet man die Losung als
Iodtinktur
. Diese war fruher Bestandteil vieler
Erste-Hilfe
-Ausrustungen und diente zur
Desinfektion
von Wunden. In der heutigen Zeit werden aufgrund der verbreiteten
Iodunvertraglichkeit
andere Losungen zur Wunddesinfektion eingesetzt, z. B.
Octenidin
und
Polyhexanid
.
Iod-Kaliumiodid-Losungen wurden fruher fur verschiedene Zwecke, etwa in der
analytischen Chemie
und in der
Medizin
, verwendet. Beispiele sind:
[4]
[5]
Die
Lugolsche Losung
(
lateinisch
Solutio Lugoli
) ist eine Iod-Kaliumiodid-Losung (von braunlichroter Farbe und charakteristischem Geruch) mit einem Massenverhaltnis von 1:2 von Iod zu Kaliumiodid in Wasser, die auch im Handel angeboten wird. Sie ist nach dem franzosischen Arzt
Jean Guillaume Lugol
(1786?1851) benannt, der sie 1835 erfand.
[8]
Lugolsche Losungen werden ublicherweise mit einem Iodgehalt von 1 %, 2 % und 5 % hergestellt.
[9]
Gemaß aktueller GHS-Einstufung erhalten alle diese Losungen die Einstufung
GHS
08 ?Gesundheitsgefahr“. Da ein Starkenachweis mit einer geringer konzentrierten Iod-Losung ebenfalls erfolgreich ist, sind die klassischen Lugolschen Losungen zum Starkenachweis
obsolet
.
[10]
Ersatzverfahren: Eine Iodlosung mit einer Konzentration von 0,025 mol/L (ca. 0,635 % Iod) besitzt derzeit keine Einstufung gemaß GHS, kann aber dennoch fur einen Starkenachweis verwendet werden.
[3]
[2]
Gemaß Ersatzstoffprufung in der Gefahrdungsbeurteilung gemaß § 5
Arbeitsschutzgesetz
[11]
empfiehlt sich daher die Verwendung der geringer konzentrierten Losung. Ebenso ist die gleichzeitige Verwendung von Kaliumiodid (GHS08) obsolet, da die Anwesenheit von Iodid-Ionen den einzigen Zweck hat, eine bessere Loslichkeit in Wasser zu erzielen. Die schlechte Loslichkeit in Wasser spielt jedoch keine Rolle, wenn das Testreagenz einen Tag vor der ersten Verwendung angesetzt wird.
[10]
Am 29. April 1986, drei Tage nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl, sprach die polnische Regierung die Empfehlung aus, Lugolsche Losung zu trinken. Die Aufforderung richtete sich vor allem an Kinder und Jugendliche und diente dem Zweck, eine Anreicherung radioaktiver Iodpartikel in den Schilddrusen der Kinder zu verhindern, indem diese mit nicht-radioaktivem Iod gesattigt wurden.
[12]
Die Wirksamkeit dieser Iod-Blockage konnte in Nachuntersuchungen zweifelsfrei bestatigt werden. Wahrend in Polen die Schilddrusenkrebserkrankungen bei Kindern unverandert blieben, erhohte sich die Haufigkeit im benachbarten Belarus, wo keine Iod-Blockade durchgefuhrt worden war, um das 100-Fache.
[13]
Trotzdem sollte Lugolsche Losung aufgrund seiner hohen Giftigkeit auf keinen Fall eigenmachtig prophylaktisch und ohne arztliche Konsultation angewendet werden. Frei verkaufliche Losungen sind zudem nicht fur den Verzehr geeignet. Bei unkontrollierter Einnahme drohen Organversagen, Hypotonie und Kreislaufkollaps.
[14]
Der Starkenachweis beruht auf einer charakteristischen und sehr empfindlichen Farbreaktion. Die Polyiodionen konnen sich in das Innere der spiraligen
Starke
-Molekule einlagern. Entgegen einer fruheren Ansicht ist es nicht erforderlich, dass die eingelagerten Iodmolekule durch Adduktion von Iodidionen eine negative Ladung besitzen.
[15]
Je nach Starke-Typ (Starke aus Kartoffeln, Mais, Weizen, Reis …), industrieller Aufbereitung der Starkeprodukte und Konzentration der Reaktanden erscheint die Farbung der Iod-Starke-Einschlussverbindung rotlich, violett, blau oder schwarz. Hierzu lasst sich als Regel aufstellen, dass eine starkere Verzweigung der Molekulkette eine rotliche Verfarbung verursacht (20?30 Glucose-Einheiten bis zur nachsten Verzweigung) und eine weniger verzweigte Kette (uber 45 Einheiten bis zur nachsten Verzweigung) einen blauen Eindruck hervorruft.
[16]
- ↑
a
b
c
d
Datenblatt
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(PDF) bei
Carl Roth
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ChemViews
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Chemiedidaktik: Welcher Zucker ist in der Probe
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Rompp Online
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Lugolsche Losung ? ein Gegenmittel gegen radioaktive Verseuchung?
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