Louis-Lazare Hoche
(*
25. Juni
1768
in Montreuil bei
Versailles
, heute
Quartier Montreuil
; †
19. September
1797
in
Wetzlar
) war ein
franzosischer
General de division
der
Revolutionszeit
, der durch sein besonnenes Handeln bei der Niederschlagung des
Aufstands der Vendee
1795 als der ?Pacificateur de la Vendee“ bekannt wurde.
1797 erhielt er, neben dem Oberbefehl uber die Armee im besetzten Rheinland, die Verantwortung fur die Zivilverwaltung ?der Lander zwischen Rhein, Maas und Mosel“. Bis zu seinem Tod unterstutzte er nachhaltig die Bestrebungen fur eine republikanische Verfassung und die Errichtung der
Cisrhenanischen Republik
, die jedoch letztlich nicht zustande kam.
Hoche war 1797 ? nach Jahrhunderten feudaler Herrschaft ? der erste burgerliche Regierungschef der linksrheinischen Landesteile, die 1946 mit Beschluss der britischen und franzosischen Besatzung Teile der Bundeslander
Nordrhein-Westfalen
und
Rheinland-Pfalz
wurden.
Hoche war der Sohn eines ehemaligen Soldaten und
garde-chenil du roi
(vermutl. Aufseher der koniglichen Jagdhunde). Nach dem fruhen Tod seiner Mutter wurde er von einer Tante aufgezogen, die ihm auch eine Schulausbildung zahlte. Einem Pfarrer aus
Saint-Germain-en-Laye
fielen sein schulischer Eifer und seine Intelligenz auf; er gab ihm Lektionen in
Latein
und weckte in ihm das Interesse an den antiken Schriftstellern und Philosophen.
Hoche wurde mit 15 Jahren Stalljunge in den
ecuries de Versailles
(konigl. Pferdestallen) und trat mit 16 in das Regiment der
Gardes-Francaises
ein.
[1]
Seine Herkunft aus sehr einfachen Verhaltnissen war kein Hindernis fur eine erstaunliche Karriere in der Revolutionsarmee. Mit 24 Jahren (nach dem Revolutionskalender) war er bereits im Generalsrang.
Hoche soll zwei Duelle und zwei Attentate uberlebt haben. Seine innenpolitischen Gegner erwirkten, dass er zweimal in Paris angeklagt wurde: 1792 wegen angeblicher Mitwisserschaft von Dumouriez’ Republikverrat und Frontwechsel zu den Osterreichern; 1794 intrigierte sein vermutlich missgunstiger Generalskollege
Pichegru
bei dem radikal-revolutionaren Konventskommissar
Saint-Just
gegen ihn. Hoche wurde im Marz in Nizza, auf dem Weg zu einem Kommando bei der Italienarmee, verhaftet und wegen des Verdachts auf Verrat und Ungehorsam gegen die Republik angeklagt und in der
Conciergerie
eingekerkert. Erst der Sturz
Robespierres
und der Regierungswechsel retteten ihn im August 1794 vermutlich vor der Guillotine.
[2]
In Biografien des 19. Jahrhunderts wird er als außergewohnlich gut aussehend, hochgewachsen und von charmanter, zuvorkommender Art beschrieben. Eine Narbe im Gesicht, vom Stirnhaaransatz bis zum rechten Nasenflugel (siehe Bild unten links), soll er aus einem Degenduell zuruckbehalten haben, sie verlieh ihm ein martialisches, attraktives Aussehen.
[3]
Geruhmt wird sein gebildetes, hochintelligentes, aber oft auch aufbrausendes Wesen. Seine politische Einstellung bildete sich in den Diskussionsrunden der Pariser republikanischen Clubs, sein militarisches Wissen erhielt er in den Seminaren der fruhen
Ecole polytechnique
seines ?Entdeckers“
Lazare Carnot
. ?Sein brennender Ehrgeiz und sein sturmisches Temperament“,
[4]
gepaart mit strategischem und organisatorischem Talent, ließen die Regierung ihm mehrfach Kommandos uber Armeen ubertragen, die sich in kritischer, oft auch desolater Situation befanden.
Er war seit Marz 1794 verheiratet mit Adelaide Dechaux aus
Thionville
(deutsch: Diedenhofen). Einziges Kind war die 1796 geborene Tochter Jenny, eine spater verheiratete Comtesse des Roys.
[5]
Hoche starb 1797 an einer akuten Lungen- bzw. Bronchialerkrankung (?Asthma convulsivum, wobei sich ein Gewachs auf der Luftrohre angesetzt und entzundet hatte“).
[6]
Sein Grab befindet sich in Deutschland in dem
Monument General Hoche
in
Weißenthurm
am Rhein. Von dort aus hatte er seinen letzten, erfolgreichen Feldzug gegen die osterreichischen Reichstruppen begonnen.
≪
Hoche a ete l’incarnation la plus brillante de la democratie francaise pendant la premiere epoque de la Revolution
≫, urteilt ein Biograph 1889 uber Lazare Hoche. Die steile, aber auch mit einigen Ruckschlagen kurze Karriere dieses Militars der franzosischen Revolution erklart sich, neben auffallend soldatischen Talenten, auch mit seiner festen Uberzeugung von dem Wert der Revolutionsideale und dem Kampf gegen die ?Tyrannei aller Aristokraten“, den Feinden der jungen Republik.
1784 begann Hoche als Sechzehnjahriger den Militardienst in der Pariser Garnison der
Gardes Francaises
. Polizeifunktionen, wie die Absicherung von Hinrichtungen, Personlichkeitenschutz, Schutz der Institutionen und offentlichen Einrichtungen bei Demonstrationen und gegen den Revolutionspobel, waren besonders in den ersten Jahren der Revolution die Aufgaben der Garde, die 1789 ? Hoche war inzwischen Sergeant geworden ? mit
General La Fayette
zur
Garde Nationale
wurde. Seine gute Fuhrung kleinerer Einheiten in kritischen Situationen fiel auf;
Lazare Carnot
(Mitbegrunder der spateren Eliteschule
Ecole polytechnique
) forderte ihn in seinen Kaderseminaren.
Im April 1792 erklarte Frankreich dem
Kaiser Franz II.
und
Preußen
den Krieg. Hoche wurde Leutnant im
33
e
regiment d’infanterie
in der Ardennen-Armee von
General Dumouriez
. Der
Erste Koalitionskrieg
begann mit dem Einmarsch preußischer und osterreichischer Truppen unter dem Oberkommando des
Herzogs zu Braunschweig Karl Wilhelm Ferdinand
in den Osten Frankreichs.
Bei der erfolgreichen Verteidigung der von preußischer Artillerie belagerten lothringischen befestigten Stadt
Thionville
(deutsch Diedenhofen) an der Mosel zeichnete Hoche sich unter General
Le Veneur
durch seine nachtlichen, stoßtruppartigen Angriffe auf die preußischen Stellungen aus. Nach der
Kanonade bei Valmy
musste sich Preußen aus Frankreich zuruckziehen, Hauptkriegsschauplatz wurden die osterreichischen Niederlande, das heutige Belgien und die Niederlande. Bei der Eroberung der Festung
Namur
war Hoche
Capitaine
. In der
Schlacht bei Neerwinden
, seiner ersten offenen Feldschlacht, wurde er am 18. Marz 1793 verwundet.
Le Veneur, der Hoches Fuhrungsqualitaten, sein Verhandlungsgeschick und seine Fursorge fur die ihm unterstellte Truppe registrierte, machte ihn zu seinem
Adjutanten
mit der Verantwortung fur die ?Fourage“, die Versorgung der Soldaten, die sich mit eigenmachtigen Requirierungen und brutalen Plunderungen in dem besetzten Land selbst versorgen mussten. Hoche beklagte in Briefen und Memoranden die Kompetenzstreitigkeiten der zustandigen politischen Kommissare und Heereslieferanten. Viele Briefe machten ihm in Paris Feinde, denn sie enthielten heftige Anschuldigungen wegen antirepublikanischen, korrupten Verhaltens dieser Stellen. ?Er kann die Feder ebenso gut fuhren wie den Sabel“, urteilt man uber ihn.
Nach Bekanntwerden der Umsturzplane des Oberkommandierenden Generals Dumouriez und dessen ?Frontwechsels“ zu den Osterreichern April 1793 wurde Hoche zur Berichterstattung uber die Situation der Nord-Armee vor den
Wohlfahrtsausschuss
nach Paris beordert. Zusammen mit Le Veneur wurde er des Einverstandnisses mit den Umsturzplanen von Dumouriez gegen die republikanische Regierung verdachtigt.
Das Revolutionstribunal von
Douai
entlastete ihn. Vermutlich waren seine uberzeugend vorgetragenen Plane zur Reorganisation der Truppen und zur Verteidigung der Republik an der Nordgrenze ausschlaggebend. Der Pariser Wohlfahrtsausschusses konstatierte: ≪
Voila un officier d’infantrie qui fera du chemin
≫. Hoche wurde Generalstabschef (Chef d’etat) des Generals Duhamel und verteidigte im September 1793 mit einem Bataillon der Nordarmee erfolgreich
Dunkirchen
gegen die Englander des
Herzogs von York
.
Seine erwiesenen Fuhrungsqualitaten verhalfen ihm im November 1793 zum Oberkommando als
General de division
uber die 15.000?20.000 Mann starke Mosel-Armee. Ihren desolaten Zustand (≪
mal armes, mal equipes, avec l’indiscipline partout
≫ in zeitgenossischer franzosischer Beschreibung) durch Desertationen, mangelhafte Versorgung, willkurliche Requisitionen, Plunderungen und Gewalttatigkeiten gegen die Bevolkerung der Westpfalz und des Saarlandes konnte er in kurzer Zeit andern. Vom 28. bis zum 30. November griff er ubersturzt und folglich mit starken, eigenen Verlusten die Preußen unter dem Herzog von Braunschweig bei Kaiserslautern an. Er ließ ein Korps an der Saar zuruck, um seinen Marsch zu decken, ging mit 12.000 Mann uber die Vogesen, um mit der Rhein-Armee unter General
Pichegru
gemeinsam (was aber der Generalskollege sabotierte) zu operieren und drang bis zum rechten Flugel der Osterreicher unter
General Wurmser
vor. Er durchbrach Ende Dezember die sogenannten
Weissenburger Linien
, eine Verteidigungsanlage entlang der Grenze zur Sudpfalz. Die Osterreicher mussten das Elsass aufgeben und auf die andere Rheinseite wechseln. Zeitgleich gaben die Preußen ihre Blockade der Festung
Landau
[7]
auf und zogen sich nach Oppenheim am Rhein und Mainz zuruck. Hoche besetzte das Land zwischen Worms und Kreuznach, das heutige Rheinhessen, um seinen Truppen Winterquartier und Versorgungsmoglichkeiten zu verschaffen. Gegen die Regierungsanweisung, den Feldzug weiterzufuhren, erhob er wegen ?volliger Erschopfung der Soldaten, dem Winter und schwierigem, ausgeblutetem Gelande“ Einspruch. Er schrieb an das Kriegsministerium: ≪
Je manque absolument du tout. Envoyez-moi au plutot des souliers...
≫ (Sinngemaße Ubers.: ?Mir fehlt es an allem. Schickt mir vor allem Schuhe.“)
[8]
Er wurde darauf ? und wahrscheinlich auch wegen anhaltender Streitigkeiten mit dem an gleicher Front stehenden Pichegru ? seines Oberkommandos enthoben und durch
General Jourdan
ersetzt.
[9]
Im Marz 1794 erhielt er ein Kommando uber die Italien-Armee, die Frankreich das
Konigreich Savoyen
sichern sollte. Auf dem Weg dahin erhielt er eine Anklage und Einkerkerung wegen Verrats und eigenmachtigen Handelns gegen die Republik. Die Monate zuruckliegende, strategische Niederlage von Kaiserslautern soll Teil der Vorwurfe gewesen sein. Es regierte in dieser Zeit die Schreckensherrschaft
Robespierres
, die innenpolitische Gegner mit brutalem
Terror
bekampfte. Zu einem Prozess kam es nicht ? Robespierre und seine
Jakobiner
wurden entmachtet und Hoche am 4. August 1794 aus der Haft entlassen.
Vom
Nationalkonvent
wurde Hoche in die westlichen Provinzen zur Bekampfung des
Aufstandes der Vendee
, geschickt, wo ein seit 1793 andauernder, blutiger Burgerkrieg
[10]
zwischen der Republik und kirchentreuen Bauern und konigstreuem Adel auch nicht mit Terror zu beenden war. General Louis Lazare Hoche, ?an den großen Krieg gewohnt […], sah sich mit Verzweiflung zur Leitung eines Burgerkriegs verurtheilt, wo es weder Edelmuth, noch tiefe Berechnung, noch Ruhm galt“, beschreibt eine deutsche Ubersetzung des 19. Jahrhunderts seinen Widerstand gegen dieses Kommando. Fur die Regierung war der integere, loyale Republikaner Hoche auf Grund seiner außerordentlichen militarischen und politischen Qualitaten die Personlichkeit, die den staatsbedrohenden Aufstand im Westen niederschlagen, dabei aber die Bevolkerung fur die Republik gewinnen konnte.
In der ? nach dem Ende von
Robespierre
und des
Terreurs
? nun gemaßigten Regierung war man zu der Uberzeugung gekommen, den Aufstand nicht alleine mit militarischen Mitteln zu beenden. Auch um der erwarteten Invasion der von England unterstutzten royalistischen Emigrantenarmee moglichst wenige Bretonen und Vendeer in die Arme zu treiben, sollten mit einem klug angebotenen Frieden die Anfuhrer des Aufstands zur Beendigung des Burgerkriegs gebracht werden.
Hoche musste dazu die Armee von
Cherbourg
, spater auch die von
Brest
, die durch ?die Zugellosigkeit des Burgerkriegs“ zu plundernden und mordenden, auch oftmals zu besiegenden Reprasentanten der Republik geworden waren, wieder zu einer disziplinierten Armee zu formen. Seinen Offizieren scharfte er ein, ?dass die Politik eine Hauptrolle in diesem Krieg spielen muss. Lasst uns wechselweise Menschlichkeit, Tugend, Rechtlichkeit, Gewalt und List anwenden, stets aber die Wurde behaupten, durch die sich Republikaner behaupten sollen.“ Im Fruhjahr 1795 sicherten die republikanischen Volksreprasentanten den Aufstandischen das Ende der ?Entchristianisierung“, die Freiheit der Religionsausubung, Pensionen fur die Pfarrer, Befreiung von der Wehrpflicht und von Steuern auf zehn Jahre zu.
Da einigen Anfuhrern der Vendee und der Mehrzahl der ?Hauptlinge“ der
Chouans
diese Zugestandnisse nicht weit genug gingen und ihre Widerstandsbereitschaft bekannt war, sah Hoche realistischerweise in den Vereinbarungen nur einen Scheinfrieden und verstarkte seine Anstrengungen, die kriegsmude Masse der Bevolkerung fur die Republik zu gewinnen, um sie von ihren ?halsstarrigen“ Generalen und Clanchefs zu trennen. ?Diese Leute konnen nicht ohne Priester sein, lassen wir ihnen dieselben, da es ihr Wunsch ist! Viele haben schwer gelitten und seufzen nach der Ruckkehr zu ihrer Feldarbeit; man gewahre ihnen Unterstutzung, ihre Pachthofe wiederherzustellen. Was diejenigen betrifft, denen das Kriegshandwerk zur Gewohnheit geworden ist, […] man muß […] sie den Armeen der Republik einverleiben. Sie werden treffliche Soldaten fur die Avantgarde abgeben und ihr Hass gegen die verbundeten Machte (gemeint die Emigranten, Royalisten und Englander), von denen sie nicht unterstutzt wurden, burgt uns fur ihre Treue.“
[11]
Trotz der Friedensvereinbarungen gab es zwischen den Aufstandischen, der britischen Regierung und dem emigrierten Adel intensive und wenig geheim gehaltene Kontakte fur eine konterrevolutionare Invasion. Hoche konnte dagegen nur eine mangelhaft gerustete, ausgedunnte Armee von 12.000 Mann (nach A. Thiers) aufbieten, mit der er mogliche Landungsplatze von der Normandie bis zur Loiremundung (sein Kollege Cancleaux kontrollierte die Vendee) sichern sollte, den Guerillakrieg der
Chouannerie
dabei im Rucken.
Die erwartete Invasion kam im Juni 1795 an der sudbretonischen Halbinsel
Quiberon
. Mit drei kanonenbestuckten Linienschiffen und zwei Fregatten, mehreren Kanonierschaluppen und Lastkahnen landeten 6.000 emigrierte Offiziere und Soldaten der
ehemaligen Armee
Ludwigs XVI. Mittransportiert wurden Waffen und Munition fur 80.000 Mann und Uniformen fur 60.000, Gold im Wert von zwei Millionen Francs und gefalschten
Assignaten
fur zehn Millionen Francs. Einige Tausend Chouans, teilweise mit Familienanhang, sammelten sich daraufhin im
Departement Morbihan
und erwarteten, verproviantiert, ausgerustet und uniformiert zu werden. Die zumeist adligen Emigranten distanzierten sich von den Chouans, ?deren Sprache unverstandlich und […] die an den Krieg zwar gewohnt, aber schlecht bewaffnet und gekleidet waren, nicht in Reih’ und Glied marschierten und eher Raubern als Soldaten glichen.“
[12]
Die Chouans konnten zuerst die wenigen republikanischen Kustenwachtruppen vertreiben und den Emigranten gelang die Eroberung des
Fort de Penthievre
, aber Uneinigkeit, Desorganisation und fehlende Abstimmung untereinander verursachten chaotische Zustande im Invasionsbereich. Hoche konnte das Fort in der
Schlacht um Quiberon
zuruckerobern. Der Rest der Invasionstruppen wurde zerschlagen. Wem es noch gelang, der fluchtete auf die britischen Schiffe. Gefangene, die von den Standgerichten fur schuldig befunden wurden, ?die Waffen gegen das Vaterland gerichtet zu haben“, wurden exekutiert. Die Gesetze des Konvents hierzu waren bereits in den vorangegangenen Kampfen der Vendee angewandt worden. Quellen sprechen von rund 750,
[13]
aber auch von bis zu 2000 Exekutionen. Der Sieg uber die als ?Kreuzzug gegen die Konigsmorder“ apostrophierte Invasion wird zu Hoches bedeutenden militarischen Erfolgen gerechnet.
Nach dem Sieg bei Quiberon erhielt Hoche den Oberbefehl uber alle drei Armeen des Westens, die so zur
Armee de l’Ocean
mit 120.000 Mann ? zur großten Revolutionsarmee Frankreichs ? wurde, denn die wichtigsten Generale der Aufstandischen waren in der
Affaire de Quiberon
untatig geblieben und versuchten nun ihre Anhanger zu einem neuen Aufstand zu fuhren.
Er besetzte alle wichtigen Punkte der erneut rebellierenden Vendee und befriedete mit einer Taktik der gezielten Besetzung und Bekampfung der Widerstandszentren die Region. Wesentlichen Erfolg dabei hatte seine mit der Regierung abgestimmte Strategie der ?Entwaffnungslinie“,
[14]
mit der er bei den in der Mehrzahl bauerlichen Aufstandischen Vieh und Saatgut beschlagnahmte und es nur zuruckgab, wenn sie dafur ihre Waffen eintauschten. Seinen Truppen gab er dazu die eindringlich formulierte Anweisung, dass dies eine politische Operation und nicht eine Kriegshandlung sei. Die Bauern seien dabei gerecht und korrekt zu behandeln. Hoche erreichte mit seiner Strategie der Harte gegen die militanten Aufstandischen und der Milde gegenuber der Bevolkerung, Vertrauen in die Republik zu bilden und den aufstandischen Anfuhrern wie
Charette
und
Stofflet
ihre Anhanger zu entziehen.
Ende September 1795 landete an der
Ile d’Yeu
erneut eine englische Flotte mit 5.000 Emigranten und englischen Soldaten und dem
Comte d’Artois
, dem Bruder des hingerichteten Konigs Ludwig XVI. Weil Hoche den ganzen Kustenabschnitt kontrollierte, gaben die Invasoren auf und kehrten nach einem Monat wieder nach England zuruck. Den Anfuhrern der Vendee gelang es dennoch, kurzfristig einige Truppen zu mobilisieren, die Hoche nacheinander zerschlagen und deren Anfuhrer er verfolgen und hinrichten ließ. Er ging dann mit 15.000 Mann uber die Loire gegen die dort aufstandischen Chouans und befriedete auch das Land von der Loire bis in die Normandie.
Nach Jahren brutalster, gegenseitiger Grausamkeiten, Verwustung und Verelendung ganzer Landstriche und dem Verlust von nahezu einem Viertel der Bevolkerung erklarte am 15. Juli 1796 das Direktorium: ≪
... les troubles dans l’Ouest sont apaises
≫, was sich besonders fur die Chouannerie als zu voreilig herausstellen sollte.
Ende 1796 erhielt Hoche den Auftrag, eine Invasion in das
Vereinigte Konigreich
zu fuhren. Der Plan war, eine Art Chouannerie gegen den reichen Adel und die Monarchie zu initiieren, Verkehr und Handel zu storen und die britische Regierung von ihrer Unterstutzung franzosischer Royalisten und ihrer koalitionaren Militarhilfen fur Osterreich abzulenken. Ein Aufgebot von mehr als 50 Schiffen mit 15.000 Soldaten startete Ende Januar von der Bretagne. Die starkere
1. Legion des Francs
sollte in Sudostirland landen. Die nur 1400 Mann starke
2. Legion des Francs
unter dem irisch-amerikanischen Colonel
Tate
hatte die Sudkuste von Wales als Ziel. General Hoches schriftliche Anweisungen zum Ablauf der Operation, zu den erforderlichen Maßnahmen nach der Landung, belegen seine uberdurchschnittlich militarische und organisatorische Kompetenz.
[15]
Das als tollkuhn einzustufende Unternehmen schlug fehl: Sturme und Nebel trieben die Invasionsflotte auseinander. Hoches Schiff verschlug es bis unterhalb der Loiremundung, die 1. Legion unter den Generalen
Cherin
und
Grouchy
erreichte zwar die irische Bantry-Bucht, kehrte aber nach einer Woche des unschlussigen Wartens auf Hoche nach Brest zuruck. Colonel Tate mit der kleineren 2. Legion wurde beim Versuch, den walisischen Hafen
Fishguard
zu erobern, gefangen genommen.
[16]
Obwohl die von Hoche gefuhrte Invasion ins britische Konigreich ein vollkommener Fehlschlag war, erhielt er schon kurz danach ein neues Kommando am Rhein. Die
Sambre- und Maas-Armee
unter
General Jourdan
, im Herbst 1796 noch bis in den Raum Wurzburg vorgedrungen, hatte sich hinter den Rhein zuruckziehen mussen. Sie stand in diesem Winter unter dem Oberkommando von
General Moreau
, als eine sich auf eigene Faust selbst versorgende, inzwischen verhasste Besatzungsarmee, in einer in weiten Teilen verelendeten Region, die seit 1792 in wechselnden Folgen von franzosischen, osterreichischen und preußischen Truppen ausgeplundert worden war. Die politische Fuhrung in Paris erwartete eine positive Wende auf der linken Rheinseite, ahnlich wie es
General Bonaparte
in Oberitalien gelungen war. Sie erwartete eine disziplinierte Armee, eine effiziente Zivilverwaltung und nicht zuletzt auch hohere Kontributionsleistungen aus einem Land, das man zunehmend als einen legitimen Teil Frankreichs betrachtete.
Hoche erhielt im Februar 1797 weitgehende Vollmachten zur Revision, hob alle bestehenden franzosischen Verwaltungseinrichtungen auf, entließ unfahige Offiziere, gliederte das Land zwischen Maas, Mosel und Rhein in sechs Arrondissements, statt der bisherigen rund 80 Territorien,
[17]
und etablierte bereits im Marz in Bonn eine neue Landesregierung. Mit einer Wiedereinstellung von Beamten und Angehorigen der gesturzten kurfurstlichen und adelsherrschaftlichen Regierungen sollten moglichst hohe Kontributionen mit geringerem Aufwand erzielt werden. Auch erhoffte man damit bei der rheinischen Bevolkerung mehr Sympathien fur eine republikanische Verfassung und die (mit Preußen bereits in Geheimverhandlungen vereinbarte) Abtrennung vom Reichsgebiet zu gewinnen.
Von einer viel zu optimistischen Einschatzung des Bevolkerungswillens fur die Grundung eines republikanischen Staates von Hoche (und auch General Bonaparte) beeinflusst, forderte das Direktorium ihn Anfang April 1797 auf, alles Notige fur die Bildung einer
Republique separee
auf dem linken Rheinufer zu tun. ?Hoche war die Vorstellung von einer rheinischen Satellitenrepublik nach cisalpinischem Muster insofern angenehm, als er sich davon einen Ausgleich fur die italienische Machtbasis seines moglichen Rivalen Bonaparte versprach.“
[18]
Die Bildung dieses neuen, linksrheinischen Staatsgebildes unter der Verantwortung eines jungen, in Verwaltungsdingen unerfahrenen ? und oft wenig diplomatischen
[19]
? Generals war aus unterschiedlichsten Grunden schwierig und kam erst im Herbst 1797 mit der Proklamation einer
Cisrhenanischen Republik
zu einem vorlaufigen Ende. Die finanzschwache Wirtschaft des uberwiegend agrarischen Rheinlandes machte dazu die geforderten Kontributionsleistungen zum anhaltenden Streitpunkt zwischen Paris und Hoche, der mehrfach der Regierung verdeutlichte, dass mit unrealistischen Forderungen die rheinische Bevolkerung uberfordert und nicht fur republikanische Ideen zu gewinnen sei.
Die innenpolitischen Diskussionen mit der Regierung in Paris (dort beschuldigten ihn feindlich gesinnte Kommissare u. a. der Misswirtschaft und Unterschlagung von Geldern), der Kompetenzstreit mit seinem Generalskollegen Moreau der Rhein- und Moselarmee, der sich fur sein Besatzungsgebiet sudlich der Mosel jeder Zustandigkeit Hoches konsequent widersetzte, Qualitats- und Organisationsmangel in den von ihm wiedereingesetzten deutschen Behorden und auch die unterschwellige Opposition seines großtenteils annexionistisch eingestellten Offizierskorps waren das schwierige Umfeld fur die Vorbereitungen eines neuen Feldzugs.
Im April 1797 hatte Hoche den Waffenstillstand mit den Osterreichern aufgekundigt und mit einem Rheinubergang und der darauf folgenden
Schlacht von Neuwied
am 18. April 1797 den neuen Feldzug begonnen, der Frankreich bei den erwarteten Friedensverhandlungen in eine gunstigere Position bringen sollte. Er behielt uber die Osterreicher in drei Schlachten und funf Treffen die Oberhand und drang bis
Friedberg (Hessen)
in der Wetterau vor. Am 22. April erreichte ihn die Nachricht von dem von Bonaparte geschlossenen
Vorfrieden von Leoben
. Hoche musste den Vormarsch abbrechen und richtete sein Hauptquartier in der Friedberger Burg ein, 4 Wochen spater in
Wetzlar
, wo er in einem Gebaude (am Buttermarkt) des
Reichskammergerichts
wohnte, dem spateren ?Herzoglichen Haus“
[20]
. Zusammen mit Feldzeugmeister Werneck legte er die Demarkationslinie des Waffenstillstands zwischen ihren beiden Armeen fest.
[21]
Im Mai berichtete ihm dort ?einer der irischen Rebellenfuhrer von einer augenblicklichen Lage (vermtl. in Irland), die besonders gunstig fur eine neue Expedition sei“.
[22]
Hoche sah hier vermutlich die Chance, seine vorherige, fehlgeschlagene Expedition gegen England vergessen zu machen. Er uberzeugte das Pariser Direktorium von einer neuen Expedition, obwohl die britische Regierung sich in diesen Tagen um Friedensverhandlungen mit Frankreich bemuhte.
Ende Juni erhielt Hoche durch den Marineminister
Laurent Truguet
den Befehl, ein 8.000?10.000 Mann starkes Expeditionskorps vom Rhein nach Brest in Marsch zu setzen. In Paris eskalierte inzwischen ein Machtkampf zwischen gemaßigten, ?royalistischen“ und den republikanischen, revolutionaren Mitgliedern des Direktoriums und dem
Rat der Funfhundert
. Wahrscheinlich war Hoche durch das Direktoriumsmitglied
Barras
daruber informiert und hatte die Anweisung, seine Armee auf dem Weg nach Brest an die Außenbezirke von Paris zu fuhren, um mit seinen Truppen im Falle eines Staatsstreichs militarisch gegen die verhassten Revolutionsgegner bereitzustehen. Hoche wurde trotz seiner Jugend zum Heeresminister ernannt (nach der Verfassung erst ab dem Alter von 30 Jahren moglich). Es kam aber nicht zu dem erwarteten Staatsstreich. Die gemaßigten Regierungskreise protestierten gegen die verfassungsgemaß verbotene Anwesenheit von Hoches Armee nahe Paris und seine Ernennung zum Heeresminister. Ihm wurde vorgeworfen, eigenmachtig gehandelt zu haben ? und Barras verteidigte ihn nicht. Die ganze Aktion wurde als Irrtum eines Kriegskommissars hingestellt und fand keine Unterstutzung mehr. Enttauscht uber die intrigante Politik des Direktoriums lehnte er die Berufung zum Heeresminister ab und kehrte, bereits schwer an einem chronischen Husten erkrankt, zu seiner Armee nach Deutschland zuruck.
Im Juli 1797 erhielt er noch den Oberbefehl uber alle Armeen an der deutschen Westgrenze. Er starb aber in seinem Hauptquartier in Wetzlar am 18. oder 19. September 1797 an einer Atemwegsinfektion. Die Entscheidung des Direktoriums vom 16. September 1797 gegen eine
Cisrhenanische Republik
und fur eine Annexion der eroberten Gebiete ? und damit das Aus seiner bisherigen Politik ? erreichte ihn nicht mehr. Bei seiner Obduktion wurden zwei große Defekte in der Lunge gefunden. Nicht zufallig wurde diese Form der Erkrankung
galoppierende Schwindsucht
genannt. Dieser Befund wurde erstmals im Deutschen Arzteblatt veroffentlicht. Die Anordnung von General Hardy
[24]
zur Obduktion geschah auch, um Geruchten einer Vergiftung Hoches durch seine Feinde in der Regierung zu begegnen.
Hoche wurde zunachst nahe dem
Grab
des ebenfalls jung verstorbenen
General Marceau
auf dem
Petersberg
in
Koblenz-Lutzel
bestattet. Der Bau der
Feste Kaiser Franz
nach 1816 durch Preußen ließ das Grab unberuhrt. Hier ruhte Hoche unter einer schlichten Steinplatte bis 1919. Im Zuge einer feierlichen Uberfuhrung seiner sterblichen Uberreste am 7. Juli 1919 nach Weißenthurm in das 1797 begonnene
Monument General Hoche
, verlegte die franzosische Rheinarmee auch die Grabplatte des Erdgrabes vom Koblenzer Petersberg dorthin.
Sein Name ist am
Triumphbogen
in
Paris
in der 3. Spalte eingetragen. Eine der großen, zum Arc de Triomphe fuhrenden Pariser Straßen ist die
Avenue Hoche
. Denkmaler mit Standbildern des Generals stehen in
Quiberon
, in
Versailles
und an der Pariser
Rue Rivoli
, in der Außenwand des
Louvre
. An ersterem Ort hat ihn Aime-Jules Dalou (1838?1902) nicht als sturmischen, jugendlichen Helden, sondern nachdenklich, eher resigniert, in Bronze gegossen.
Eine Ehrung zu Lebzeiten war das von der Regierung offentlich gemachte Lob, der ?Pacificateur de la Vendee“ zu sein, verbunden mit dem Geschenk eines Zweiergespanns edler Pferde fur seine Kutsche und ein Paar Pistolen aus der bekanntesten Pariser Waffenmanufaktur.
Nachrufe und Ehrungen, die man Hoche nach seinem Tod widmete, kamen sowohl von republikanischer wie auch von royalistischer, konservativer Seite. Beide politische Stromungen, die im nachrevolutionaren Frankreich des Jahres 1797 bis zum antiroyalistischen Staatsstreich des 4. September (22. Fructidor V) um die Macht im Staat rangen, priesen ihn als den zu fruh verstorbenen ?Bonaparte du Rhin“.
- ≪
General en chef a 24 ans ? an I
≫
- ≪
il debloqua Landau ? an II
≫
- ≪
il pacifia la Vendee ? an III et IV
≫
- ≪
il vainquit a Neuwied ? an V
≫
- ≪
il chassa les fripons de l’armee ? an V
≫
- ≪
il dejoua les conspirateurs ? an V
≫
Diese funf Daten ließ
Divisions-General Championnet
auf ein Schild (?pavois antiquisee‘) schreiben, das zur Bestattungszeremonie von Hoche am Grab aufgestellt war. Fur seine Kameraden von der Sambre-und-Maas-Armee waren dies die erinnerungswurdigsten Taten. Zu der von der Regierung veranstalteten Trauerfeier auf dem Pariser
Champ de Mars
einige Tage spater wurden auf einer Pyramide weniger seine militarischen Verdienste als seine menschlichen Qualitaten gelobt: ≪
Il fut humain dans la guerre et clement dans la victoire
≫.
Beide Trauerfeierlichkeiten wurden mit großem Zeremoniell begangen: In Koblenz sollen 30 Generale anwesend gewesen sein, franzosische und osterreichische Artillerie feuerte Salutsalven von der Uberquerung des Trauerzuges uber den Rhein bis zur Bestattung auf dem Petersberg.
[25]
In Paris zelebrierten am 1. Oktober 1797 alle in der Stadt stationierten Regimenter, Generale, Honoratioren, Regierungsvertreter und die Familie Hoche eine Gedenkfeier im Stil einer romisch-klassischen Totenehrung: ≪
Il vecut assez pour la gloire, et trop peu pour la patrie
≫.
Die Soldaten seiner Sambre-und-Maas-Armee stifteten ihm ein monumentales Grabdenkmal am Rhein, gegenuber von
Neuwied
, wo er seinen letzten Feldzug gegen Osterreich begonnen hatte. Das
Monument General Hoche
zahlt heute zu den großten fruhklassizistischen Anlagen Frankreichs in Deutschland.
Eine letzte große Ehrung fand am 7. Juli 1919 bei der Uberfuhrung seiner sterblichen Uberreste nach Weißenthurm statt. Franzosische und
US-amerikanische Truppen
(das nordlich der Mosellinie liegende Rheinland war bis 1922 amerikanische Besatzungszone) bildeten ein Spalier von Koblenz-Lutzel bis zum rund 20 km entfernten Weißenthurm. Die ranghochsten Militars der
alliierten Besatzungstruppen
,
Marschall Foch
und US-General Allen, waren anwesend. Auf dem Rhein feuerten Kanonenboote der Armee Salut, als Hoches Urne in die Gruft des Grabdenkmals uberfuhrt wurde.
1888 erhielt die weiterfuhrende Schule in Versailles den Namen
Lycee Hoche
.
?Er war von begeisterter Vaterlandliebe, von hitzigem Charakter, bemerkenswerter Tapferkeit, von tatkraftigem, etwas unruhigem Ehrgeiz, aber er verstand die Ereignisse nicht abzuwarten und sturzte sich durch ubereilte Unternehmungen in Gefahr“, zitierte
General Gourgaud
1825 in
Napoleon. Die Memoiren seines Lebens
das Urteil des Kaisers.
[26]
An anderer Stelle bei Gourgaud (franz. Originalausgabe) liest sich Napoleons Urteil uber den gleichaltrigen Hoche kuhler, wahrscheinlich nicht ganz frei von Eifersucht: ≪
Hoche est different, je ne sais comment il se serait conduit, il avait une ambition active, avec beaucoup de moyens, et mon ambition, a moi, etait froide; je ne voulais rien risquer
≫.
Das Direktoriumsmitglied
Paul de Barras
uber Hoches Wirkung auf die Damen der Pariser Gesellschaft (er schrieb Hoche auch ein Verhaltnis mit
Josephine de Beauharnais
, der spateren Frau und Kaiserin Napoleons, zu): ?Es war dies unser erster Krieger und einer der schonsten Manner, von Gestalt mehr Herkules als Apollo“, und uber Hoches Vorschlage zur Reorganisation von Verwaltung und Armee im besetzten Rheinland Anfang 1797: ?Diese schone Arbeit ist die eines Mannes, der sich ebenso gut auf Krieg wie auf Politik versteht; der Plan wird bewundert und einstimmig genehmigt“.
[27]
Adolphe Thiers
zitiert in den 1820er Jahren die gesellschaftliche Bedeutung der wichtigen Pariser Salons nach der freudlosen Zeit des
Terreurs
(zum Beispiel den von Direktor Barras oder der Madame Tallien): ?Die Salons wimmelten von Generalen, die in zwei Jahren ihre Erziehung vollendet und ihr Gluck gemacht hatten […]. Hier glanzte in erster Reihe der junge Hoche, der von einem einfachen Soldaten der franzosischen Garde sich in einem Feldzug zum Oberbefehlshaber empor geschwungen und sich in zwei Jahren die sorgfaltigste Erziehung gegeben hatte. Schon, voll Feinheit, als einer der ersten Feldherrn seiner Zeit beruhmt, und in einem Alter von 27 Jahren, war er die Hoffnung der Republikaner und das Ideal dieser Frauen, die sich durch Schonheit, Talent und Ruhm so gerne einnehmen lassen.“ Thiers erwahnt dazu besonders die Damen
Beauharnais
,
de Stael
und
Tallien
.
[28]
Marschall Soult
schrieb in seinen Memoiren: ≪
Le general Hoche possedait les qualites qui constituent le grand capitaine, et il les faisait ressortir par le dons exterieurs les plus seduisants. Son port noble et majestueux, sa physionomie ouverte et prevenante, attiraient la confiance a la premiere vue, comme sur les champs de bataille, toute son attitude commandait l’admiration
≫.
[29]
- Hansgeorg Molitor:
Vom Untertan zum Administre.
Institut fur europaische Geschichte Mainz Bd. 99, Verlag Steiner Wiesbaden 1980
- Online-Bibliothek der Bibliotheque Nationale, Paris,
gallica.bnf.fr
Stichwort
Lazare Hoche
- Peter Clavadetscher:
Des Elends Sohn
, ab 2008 romanhaft geschriebene Lebensgeschichte des Generals Lazare Hoche 1768 - 1797, in 7 einzelnen Kapiteln mit umfangreichen Quellenangaben, als PDF-Dateien vorliegend unter
http://db.peterclavadetscher.ch/
- Robert Garnier:
Lazare Hoche ou l’honneur des armes.
Paris 1986
- Jochem Rudersdorf:
Der letzte Feldzug des franzosischen Generals Lazare Hoche und das Ende des Koalitionskrieges 1797
. In:
Nassauische Annalen 109.
(1998), S. 229?264
- Joseph Hansen
:
Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der Franzosischen Revolution.
Bande III u. IV, Bonn 1938 (Briefe und Dokumente von Hoche, großtenteils im franzosischen Original)
- Proces-verbal de la ceremonie funebre en memoire du general Hoche, le 10 Vendemiaire an VI.
(offizielles Protokoll der Gedenkfeier) Paris, Druckerei der Republik Oktober 1797
- Adolphe Thiers
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Geschichte der Franzosischen Revolution,
6 Bande, Paris 1823?1827, ubers. v. A. Walthner, Mannheim 1844
- Rheinischer Antiquarius.
Mittelrhein III, Abtlg., 2. Band, Koblenz 1854
- Alexandre Charles Omer Rousselin de Corbeau, Comte de Saint-Albin:
Vie de Lazare Hoche, General des armees de la republique.
bei Desene und Barrois 1798, Band 1 und 2 (in Band 2 Korrespondenz von Hoche)
- Collection des memoires relatifs a la Revolution francaise ? Guerre des Vendeens et des Chouans contre la Republique Francaise ou Annales des departements de l’Ouest par un officier superieur des armees de la Republique.
Sammlung von Akten des Wohlfahrtsausschusses, des Ministeriums, der Revolutionskommissare, der beteiligten Generale etc. Baudoin Freres Paris 1825
- Edouard Bergounioux:
Essaie sur la vie de Lazare Hoche.
Paris 1852
- Baudrillart und Dugast-Marifeux:
La veuve du general Hoche.
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- Georges Girard:
La vie de Lazare Hoche.
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- Das von den Gebrudern Simon und Niklas Meister gemalte Rundgemalde des schonsten Punktes des Mittelrheins, von Ehrenbreitstein bis Hammerstein: belebt durch den vierten Rheinubergang der Franzosen unter General Hoche 1797, topographisch-historisch erklart; mit einer ubersichtlichen historischen Einleitung und Umrissen zu einer Biographie des General Hoche
. Bachem, Koln 1841
Digitalisat
- Jean-Noel Charon:
Louis-Lazare Hoche (1768-1797) ? Franzosischer General am Rhein
, Verlag Dietmar Folbach, Koblenz 2018,
ISBN 978-3-95638-415-8
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Lazare Hoche, d’apres sa correspondence et ses notes.
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Quellen ...
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Das Kommando vor Ort hatte General
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. Hippolyte Maze,
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Dan Cruickshank,
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BBC-History 2011
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Molitor:
Vom Untertan ...
S. 11, zahlt fur das Gebiet des spateren Rhein-Mosel-Departement 84 Herrschaften.
- ↑
Molitor:
Vom Untertan ...
S. 132.
- ↑
Zum Beispiel machte er seinen Schwager Karl Friedrich Durbach zum Generalunternehmer fur das Inkasso von Abgaben fur den Unterhalt der Armee. Zitiert bei Hansen:
Quellen ...
Bd. 3, S. 912 ff.
- ↑
Freundliche Auskunft des Stadtarchivs Wetzlar
- ↑
Eckhardt Riescher/Geschichtswerkstatt Budingen:
vive la france
, Zeitzeugenberichte, Chroniken, Biografien zum Krieg der Franzosen in der Wetterau, S. 276 ff. Budingen 2020
- ↑
Joseph Hansen:
Quellen ...
Bd. III, S. 1052 ff.
- ↑
Name vermtl., da das Haus von 1819 bis 1829 von einer Herzogin Wilhelmine A. A. von Wurttemberg bewohnt wurde
- ↑
Alain Pigeard:
Les Etoiles de Napoleon.
Editions Quatuor, Paris 1996, S. 398.
- ↑
Detaillierte, zeitgenossische Beschreibung der Funeralien bei: www.dilibri.de,
Die Franzosen in Koblenz 1794 bis 1797
, von Prof. Minola, Koblenz, herausgegeben von Dr. Hermann Cardanus, Koblenz 1916
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Bd. 3, Hrsg.: Friedrich Wenker-Wildberg, Berlin 1930, S. 254.
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Ebenfalls bei Georges Duruy:
Memoiren Barras.
Bd. II, S. 269 ff.
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A. Thiers:
Gesch. der Franz. Revolution.
Bd. 5, S. 78 ff.
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Ebenfalls bei Alain Pigeard:
Les Etoiles…
S. 398.