Kishore Mahbubani
(*
24. Oktober
1948
in
Singapur
) ist ein Politikwissenschaftler und Diplomat.
Von 1971 bis 2004 stand Mahbubani im Dienst des Außenministeriums von Singapur. Er war unter anderem
Botschafter
in
Kambodscha
,
Malaysia
, den
Vereinigten Staaten
und bei den
Vereinten Nationen
, im Jahr 2000/2001 vertrat er Singapur im
Sicherheitsrat
und war dessen Prasident. Derzeit ist er Professor fur Politikwissenschaft der Lee Kuan Yew School of Public Policy an der
National University of Singapore
. 1995 erhielt er die
Ehrendoktorwurde
der
Dalhousie University
,
[1]
2019 wurde er in die
American Academy of Arts and Sciences
gewahlt.
In seinen Buchern, die sich auch an ein breiteres Publikum wenden, untersucht er hauptsachlich die Beziehungen zwischen
Europa
,
Asien
und
Nordamerika
. Der wirtschaftliche Aufstieg Asiens (vor allem
Chinas
) fuhre laut Mahbubani dazu, dass andere Nationen lernen mussen, unterschiedliche gesellschaftliche und politische Systeme zu akzeptieren, um großere Konflikte zu vermeiden. Laut Mahbubani haben einige europaische Nationen dies seit dem Ende des
Kolonialzeitalters
und des
Zweiten Weltkrieges
bereits gelernt und dadurch großtenteils Abstand von
imperialistischen
und
hegemonialen
Anspruchen genommen, weshalb Mahbubani europaisch-asiatischen Beziehungen eher positiv gegenubersteht. Großeres Konfliktpotenzial sieht er in nordamerikanisch-asiatischen Beziehungen, vor allem zwischen den USA und China. Mahbubani vertritt die Ansicht, dass die moralisierende und auf andere Nationen herabblickende Denkweise der Vereinigten Staaten und ihre Ambitionen, die US-amerikanische Vormachtstellung in der Welt zu behaupten, die Fahigkeit der USA zur Zusammenarbeit mit China und im weiteren Sinne ganz Asiens erheblich behindern wird. Laut Mahbubani fuhre dies nicht nur zu globalen politischen, sondern auch zu gesellschaftlichen Spannungen, denn fur viele Menschen, die außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten leben, sei die US-amerikanische Selbstdarstellung als Moralapostel angesichts der außerst aggressiven Außenpolitik der USA "unglaublich bizarr und heuchlerisch". In diesem Kontext bemangelt er, dass sich viele europaische Regierungen gegenuber den USA immer noch zu unterwurfig verhalten, anstatt ihre eigenen Interessen zu vertreten.
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
- Can Asians Think? Understanding the Divide Between East and West.
Steerforth, 2001,
ISBN 978-1-58642-033-8
; Times Editions; 3. Auflage, 2004,
ISBN 978-981-232-789-5
.
- Beyond the Age of Innocence: Rebuilding Trust Between America and the World
. Perseus Books Group, 2005,
ISBN 978-1-58648-268-8
.
- The New Asian Hemisphere: The Irresistible Shift of Global Power to the East
. Public Affairs, 2008,
ISBN 978-1-58648-466-8
.
- The Great Convergence. Asia, the West, and the Logic of One World.
Public Affairs, New York 2013,
ISBN 978-1-61039-033-0
.
- Can Singapore Survive?
. Straits Times Books, 2015,
ISBN 978-981-4342-97-1
.
- The ASEAN Miracle: A Catalyst for Peace
. Ridge Books, 2017,
ISBN 978-981-4722-49-0
.
- Has the West Lost It? A Provocation
. Penguin Books, 2018,
ISBN 978-0-241-31286-5
.
- Has China won? The Chinese challenge to American primacy
. PublicAffairs, New York 2020,
ISBN 978-1-5417-6813-0
.
- ↑
@1
@2
Vorlage:Toter Link/convocation.dal.ca
Honorary Degree Recipients, 1892?1999 (Dalhousie University)
(
Seite nicht mehr abrufbar
, festgestellt im Mai 2018.
Suche in Webarchiven
)
- ↑
Sven Hansen:
?Wir erleben die Ruckkehr zur historischen Norm“: Interview mit Kishore Mahbubani uber Asiens unaufhaltsamen Aufstieg.
(PDF) In:
Stiftung Asienhaus.
Abgerufen am 21. Februar 2021
.
- ↑
Fabian Kretschmer:
Interview mit Kishore Mahbubani uber Krafteverschiebung.
In:
Neckar-Chronik.
22. Mai 2020,
abgerufen am 21. Februar 2021
.
- ↑
?Dreht um! Biegt ab, geht mit Asien auf die Reise“
. In:
Der Spiegel
.
Nr.
12
, 2020 (
online
– Interview von Bernhard Zand).
- ↑
Max Hastings:
“Has China Won?” by Kishore Mahbubani review.
In:
The Times.
26. April 2020,
abgerufen am 21. Februar 2021
(britisches Englisch).
- ↑
Symington W. Smith:
Book Review: “Has China Won?”
In:
The National Interest.
12. September 2020,
abgerufen am 21. Februar 2021
(amerikanisches Englisch).