Karl
(auch
Carl
) Philipp
Theodor
(*
10. Dezember
1724
auf Schloss
Drogenbos
bei
Brussel
[1]
; †
16. Februar
1799
in der
Munchner Residenz
) war seit dem 31. Dezember 1742 als
Karl IV.
Pfalzgraf
und
Kurfurst
von der
Pfalz
sowie Herzog von
Julich-Berg
. Seit dem 30. Dezember 1777 war er als
Karl II.
auch Kurfurst von
Bayern
. Er war der vorletzte
pfalz-bayerische
Kurfurst. Seine Regierungszeit hatte enorme Bedeutung fur die kulturelle, okonomische und infrastrukturelle Entwicklung des suddeutschen Raumes in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts.
Seine Eltern waren Herzog
Johann Christian von Pfalz-Sulzbach
und
Maria Henriette de La Tour d’Auvergne
, einer Großnichte von
Henri de La Tour d’Auvergne, Vicomte de Turenne
. Karl Theodor gehorte damit einer Pfalzer Linie des Hauses
Wittelsbach
an.
Durch den fruhen Tod seiner Mutter (1728) erbte er im Alter von vier Jahren die
Markgrafschaft von Bergen op Zoom
in den
Niederlanden
. Durch die fruhen Tode seines Onkels
Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach
(1729) und seines Vaters (1733) wurde Karl Theodor im Alter von zehn Jahren dann auch Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Sulzbach.
Seine fruhe Kindheit verbrachte Karl Theodor großenteils in
Drogenbos
bei
Brussel
in den
Osterreichischen Niederlanden
, auf dem Schloss seiner Urgroßmutter, der Herzoginwitwe Maria Henrietta
von Arenberg
, geborene del Caretto, Marquise von Grana und Savona (1671?1744), einer Tochter des spanischen Statthalters
Otto de Grana
. Dort war Franzosisch die Umgangssprache, Deutsch lernte er bei Hauslehrern als Fremdsprache.
[2]
Im Auftrag seines entfernten Verwandten, des Kurfursten
Karl Philipp von der Pfalz
, wurde er bereits ab dem Alter von zehn Jahren durch
Jesuiten
in Mannheim auf die ihm nach der
Wittelsbacher Hausunion
zufallende Rolle als kunftiger
Kurfurst
vorbereitet. Da Karl Philipp keine mannlichen Nachkommen hatte, war absehbar, dass mit ihm die Wittelsbacher Linie
Pfalz-Neuburg
aussterben wurde. Karl Theodor, der ebenso wie Karl Philipp von
Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg
abstammte, war daher der nachste Erbe von dessen Landen, so auch insbesondere der Kurpfalz und der Herzogtumer Julich und Berg.
1742 heiratete Karl Theodor im Alter von 17 Jahren seine Cousine
Elisabeth Auguste
, alteste Enkelin des Kurfursten Karl Philipp, an deren 21. Geburtstag. Wahrend dieser Ehe kam erst nach knapp zwanzig Jahren als einziges Kind ein Sohn namens Franz Ludwig Joseph zur Welt. Der lang ersehnte Stammhalter starb jedoch zur großen Besturzung der Eltern einen Tag nach seiner Geburt am 29. Juni 1761. Dieses Ereignis entfremdete die Ehegatten zunehmend voneinander. Trotz der Kinderlosigkeit seiner Frau, ihrer Liebhaber und der zahlreichen eigenen
Matressen
verstieß Karl Theodor seine Gattin bis zu ihrem Tode jedoch nicht. Als Folge des fruhen Todes seines Sohns ließ er 1766 ein Entbindungsheim mit angeschlossener Hebammenschule grunden.
Wegen seiner weitsichtigen Außenpolitik gilt Karl Philipp als der bedeutendste politische Kopf der Wittelsbacher in der ersten Halfte des 18. Jahrhunderts, er hatte auch hartnackig Karl Theodor die Nachfolge in allen seinen Landern gesichert. Am letzten Tag des Jahres 1742 erbte Karl Theodor dann die Herrschaftsgebiete Karl Philipps, so insbesondere die Kurpfalz und die Herzogtumer Julich und Berg, aber auch die niederlandische Herrschaft Ravenstein sowie die bayerischen Stammlande Karl Philipps, also
Pfalz-Neuburg
. Durch Umbesetzung des Ministeriums, Sparmaßnahmen am Hof sowie durch Reorganisation der Verwaltung, Abschaffung des Amterkaufs und Verbesserung der Justiz versuchte der neue Herrscher seiner Aufgabe gerecht zu werden. Aber der Reformwille des willensschwachen Kurfursten erlahmte rasch. In der Forderung des
Katholizismus
zu Lasten der
Lutheraner
und besonders der in der Pfalz dominierenden
Reformierten
war er immerhin vorsichtiger als sein Vorganger.
Am 22. Mai 1744 wahrend des
Osterreichischen Erbfolgekrieges (1740?1748)
schloss Karl Theodor ein Bundnis mit
Friedrich II.
von
Preußen
,
Friedrich II.
von
Hessen-Kassel
und Kaiser
Karl VII.
(Frankfurter Union)
[3]
. Mit den Franzosen verloren Pfalzer Truppen nach dem Tode des Kaisers die
Schlacht bei Pfaffenhofen
gegen die
Habsburgermonarchie
. Durch den kurz darauf folgenden
Frieden von Fussen
wurde das Bundnis im Fruhjahr 1745 gesprengt. In diesem Friedensvertrag verzichtete Karls Sohn
Maximilian III. Joseph
auf die Kaiserwurde und anerkannte die
Pragmatische Sanktion
. Der junge bayerische Kurfurst versprach, die Kaiserwahl des
Franz Stephan
(des Gemahls Maria Theresias) zu unterstutzen und auch
Kurpfalz
und
Kurkoln
dafur zu gewinnen, die ja ebenfalls von
Wittelsbachern
regiert wurden. Karl Theodor fuhrte schon seit Februar 1745 gemeinsam mit Maximilian III. Joseph von Bayern das
Reichsvikariat
bis zur Wahl eines neuen Kaisers. Sein
Vikariatstaler
tragt in der Umschrift den Titel des Reichsvikars mit PROV(isor) & VICARIUS. Auch der doppelkopfige Reichsadler mit dem pfalzischen Wappen auf der Brust weist auf sein Vikariat hin.
Auch nach dem
europaischen Bundniswechsel von 1756
lehnte sich die pfalzische Politik wie bereits zuvor weiterhin eher an Frankreich als an den Kaiserhof an. Von den
Habsburg-Lothringer
Kandidaten bekam
Franz I. Stephan
die pfalzische Kurstimme gar nicht, und dessen Sohn
Joseph II.
wurde nur widerwillig von Karl Theodor zum Kaiser gewahlt. Beim Tode Kaiser Franz I. Stephans 1765 war dann Joseph II. bereits deutscher Konig, so dass es diesmal zu keinem Vikariat der Kurfursten kam. Zu einer antihabsburgischen Kaiserkandidatur Karl Theodors kam es andererseits auch nicht. Kennzeichnend wurde eine von franzosischen
Subsidien
abhangige, nach
Preußen
schielende Neutralitatspolitik der Selbsterhaltung.
Den
Reichskrieg
gegen
Friedrich den Großen
bis 1763 betrieb Karl Theodor daher mit wenig Nachdruck und scherte noch vor dem
Hubertusburger Frieden
aus. Denn nachdem Großbritannien und Frankreich am 3. November 1762 den Praliminarfrieden von Fontainebleau geschlossen hatten (der am 10. Februar zum
Frieden von Paris
fuhrte), zogen die franzosischen Truppen aus dem Reich ab. Kurz darauf, am 24. November, schloss die Kurpfalz mit Preußen einen Waffenstillstand. Wurttemberg unterzeichnete am 4. Dezember mit Preußen gar ein Neutralitatsabkommen ? was einen klaren Rechtsbruch darstellte: Die gegen Preußen von einem Reichstag gemeinsam beschlossene
Reichsexekution
konnte nur mittels eines Reichstagsbeschlusses wieder aufgehoben werden. Trotzdem erklarte sich am 6. Januar 1763 auch Bayern neutral. Dem Beispiel folgten rasch weitere Reichsstande. Auch auf Anregung der Wittelsbacher Kurfursten von der Pfalz und von Bayern beriet der Reichstag seit dem 17. Januar uber eine Neutralitatserklarung des
Reichs
. Der Kaiserhof beugte sich der Macht des Faktischen und erklarte ? zur eigenen Gesichtswahrung ? am 20. Januar, dass es die 1757 aufgestellten Reichskontingente nicht mehr benotige. Am 11. Februar 1763 erklarte sich das
Reich
als neutral. Am 15. Februar 1763 beendete der zwischen Preußen und Osterreich geschlossene Frieden von Hubertusburg den Siebenjahrigen Krieg.
[4]
[5]
Im Geiste der
Aufklarung
vollzog er zahlreiche Reformen und betatigte sich als
Mazen
. Im Jahre 1753 stattete ihm
Voltaire
einen wohl recht spontanen Besuch ab. Dieser war gerade aus
Preußen
weggegangen und hatte einen die damalige Offentlichkeit emporenden, mehr als einen Monat dauernden Arrest in der
Freien Reichsstadt Frankfurt
durchlitten. Der Kurfurst entschadigte ihn durch die verschwenderisch gestaltete und in Voltaires Korrespondenz gelobte Auffuhrung von vier Theaterstucken. Dabei verausgabte er sich jedoch finanziell derart, dass er Voltaire in der Folge um 100.000
Francs
bat.
[6]
Im Jahre 1763 grundete er die
Mannheimer Akademie der Wissenschaften
mit den zwei Klassen Geschichte und Naturwissenschaften und in Dusseldorf das Collegium Anatomico-Chirurgicum. Im Jahr 1780 grundete er die
Societas Meteorologica Palatina
als dritte Klasse der Akademie; das war die erste international tatige meteorologische Gesellschaft. Unter seiner Regierung konnte sich die kurpfalzische Residenzstadt
Mannheim
zu einem kulturellen Zentrum mit europaischer Bedeutung entwickeln. Mannheim und die nahe Sommerresidenz
Schwetzingen
zogen zahlreiche Kunstler, Musiker, Dichter und Philosophen (u. a.
Mozart
und
Voltaire
) an. So konnte Karl Theodor Einfluss auf die politische und kulturgeschichtliche Entwicklung in Deutschland nehmen. Er ließ unter anderem im
Schloss Mannheim
ein
Kupferstich- und Zeichnungskabinett
anlegen, aus dem spater die
Staatliche Graphische Sammlung Munchen
entstand. Außerdem grundete er 1769 die
Mannheimer Zeichnungsakademie
mit ihrem beruhmten Antikensaal.
1767 gab er den
Lotteriedukaten
heraus, eine goldene
Gedenkmunze
in Dukatengroße von etwa 3,49 Gramm.
Der Name Karl Theodor steht fur die wirtschaftliche und kulturelle Blutezeit Mannheims im 18. Jahrhundert und fur den Aufstieg der Stadt zu einem der Kristallisationspunkte des europaischen
Barock
. In seiner Regierungszeit wurden der Bau der kurfurstlichen Residenz mit Schloss und Schlosskirche ? eine der großten barocken Schlossanlagen in ganz Europa ? sowie der Sommersitz in
Schloss Schwetzingen
vollendet. Das Leben in Mannheim entfaltete einen bislang nicht gekannten hofischen Glanz.
Karl Theodor war ein aufgeklarter Landesherr, geruhmt fur seine intellektuelle Neugierde und Toleranz, seine Bildung und seinen Kunstgeschmack. Wissenschaft und Kunst forderte er weit uber das ubliche Maß hinaus. So ließ er
Johann Stamitz
als ?Instrumental-Musicdirektor“ die Hofkapelle reformieren und vergroßern. In konsequenter Strenge erzogen, wurde sie zu einem Elite-Ensemble, das herausragende Instrumentalisten aus ganz Europa vereinigte. Hinzu kamen exzellente Sangerinnen und Sanger.
Wolfgang Amadeus Mozart
gab 1777 etliche Konzerte am Hof und war Musiklehrer der furstlichen Kinder.
Doch Karl Theodor genugte es nicht, sich im Glanz prachtvoller Opernauffuhrungen zu sonnen. Er ermoglichte auch die Weiterentwicklung eines bis dahin unbekannten besonderen
Instrumentalstils
, mit dem seine Hofkapelle zum Wegbereiter der europaischen Klassik wurde: Als ?
Mannheimer Schule
“ ging dieser Stil in die
Musikgeschichte
ein. Außerdem beteiligte sich der Kurfurst engagiert an einer Diskussion uber die Erneuerung der Oper seiner Zeit: weg von der italienischen
Opera seria
hin zur deutschsprachigen Oper.
Diese ?goldene Ara“ Mannheims endete abrupt im Jahre 1777, als die bayerische Linie der
Wittelsbacher
ausstarb. Karl Theodor erbte
Bayern
und musste seine Residenz nach
Munchen
verlegen. Viele wichtige Solisten der Hofkapelle folgten ihm, ebenso das hofische Publikum. Das Ende der kulturellen Blutezeit in Mannheim schien besiegelt und damit auch das weit vorangetriebene Bemuhen um die Grundung eines dortigen Nationaltheaters gefahrdet. Die Idee einer solchen Institution zur Forderung und Weiterentwicklung des deutschen Dramas, der deutschen Sprache und Literatur war damals in Theaterkreisen allgegenwartig ? spatestens seit einem ersten von
Gotthold Ephraim Lessing
mitgetragenen, jedoch 1769 gescheiterten Versuch in Hamburg.
Doch Karl Theodor bestimmte, dass das
Schauspiel
als wichtiger
Wirtschaftsfaktor
in Mannheim verbleiben sollte, bewilligte die notwendigen Mittel zum Engagement eines festen Ensembles im gerade neu gebauten
Schauspielhaus
im Quadrat B 3 und ernannte Freiherr
Wolfgang Heribert von Dalberg
zum ersten
Intendanten
. Gunstiger hatte die Gelegenheit kaum sein konnen: Gerade erst hatte der
Herzog von Gotha
sein Hoftheater geschlossen. Dalberg verpflichtete dessen Spitzenkrafte, darunter
August Wilhelm Iffland
, nach Mannheim. Am 7. Oktober 1779 nahm das neu gegrundete Ensemble den Spielbetrieb auf und entwickelte sich binnen weniger Jahre zu einer der angesehensten Buhnen Deutschlands. Ein erster Meilenstein war die legendare Urauffuhrung der
Rauber
am 13. Januar 1782. Dalberg hatte Mut bewiesen und das ungestume Drama eines damals unbekannten jungen Autors ?
Friedrich Schiller
? auf seiner Buhne vorgestellt. Mit Erfolg: Das
Mannheimer Nationaltheater
war plotzlich in aller Munde; bis heute ist ihm der Beiname
Schillerbuhne
geblieben.
Erst 1741, als das Haus Pfalz-Neuburg vor dem Aussterben im Mannesstamm stand und die Erbfolge somit wieder akut wurde, erfolgte vertraglich zwischen Brandenburg-Preußen und der Kurpfalz unter Einschluss von Kursachsen eine endgultige Beilegung des langjahrigen
Erbfolgestreits
um die beiden Herzogtumer. Da jedoch auch Karl Theodor letztlich ohne legitimen Nachwuchs blieb, schwelte das Problem nach einiger Zeit weiter.
In
Dusseldorf
, der Hauptstadt der Herzogtumer
Julich und Berg
, geht die klassizistische Stadterweiterung auf Karl Theodor zuruck. Dieser Stadtteil tragt seither den Namen
Carlstadt
. Baugeschichtlich besonders bedeutend ist das
Schloss Benrath
, das der Kurfurst zwischen 1755 und 1773 als Jagd- und Sommerresidenz errichten ließ. Auf Karl Theodor als Bauherrn gehen ebenfalls der spatbarocke Umbau des
Dusseldorfer Schlosses
, das
Schloss Jagerhof
sowie die Erweiterung und Offnung des
Dusseldorfer Hofgartens
als Volksgarten zuruck. In vielen Stadten seiner fruheren Territorien gibt es nach Karl Theodor benannte Straßen und Platze. Kulturpolitisch folgenreich war seine Grundung der
?Kurfurstlich-Pfalzischen Academie der Maler, Bildhauer- und Baukunst“
im Jahre 1773, aus der die heutige
Kunstakademie Dusseldorf
hervorging. Mit der
Gemaldegalerie Dusseldorf
, deren Kollektion spater einen Grundstock der
Alten Pinakothek
in Munchen bildete, besaß Karl Theodor eine der bedeutendsten Kunstsammlungen des Barock.
Auch in seinen westlich von Julich gelegenen Landesteilen war Karl Theodor aktiv: In der Mitte des 18. Jahrhunderts baute Karl Theodor Straßen in Westflandern, um den Handel zu beleben, mit
Schloss Wijnendale
als Zentrum.
Durch den
Hausvertrag von Pavia
hatten sich die Wittelsbacher 1329 in eine altere pfalzische und eine jungere bayerische Linie aufgespalten. Der Kurfurst von Bayern war kinderlos und seit 1770 ohne legitime mannliche Verwandte aus seiner bayerischen Linie. Bereits am 22. September 1766 unterzeichneten Karl Theodor und Kurfurst
Max III. Joseph von Bayern
eine Erbverbruderungs-Erneuerung, in der erstmals Bayern und Pfalz als unteilbarer Gesamtbesitz behandelt wurden. Im Jahre 1771 wurde dann vereinbart, dass Bayern und die Pfalz als Ganzes dem jeweiligen Haupt einer der uberlebenden Linien der Wittelsbacher zufallen sollten.
Als am 30. Dezember 1777 der bayerische Kurfurst starb, trat Karl Theodor seine Nachfolge an und wurde damit ?Herr der sieben Lander“ (Sulzbach, Bergen op Zoom, Pfalz-Neuburg, Julich, Berg, Kurpfalz und Bayern). Die Todesnachricht erreichte Karl Theodor wahrend des Jahresabschlussgottesdienstes in Mannheim und er brach daraufhin sofort nach Munchen auf. Er verlegte 1778, wie in der Hausunion vorgesehen, seine Residenz von Mannheim nach Munchen. Auch seine landfremden pfalzischen Rate brachte er mit. Der neue Doppelstaat wurde gemeinhin
Pfalz-Baiern
genannt und war damals der drittgroßte Landerkomplex des
Reiches
. Nach den Bestimmungen des
Westfalischen Friedens
erlosch nun die
(achte)
pfalzische Kurwurde und die bayerische blieb bestehen
[7]
.
Da Kaiser
Joseph II.
Niederbayern
und die
Oberpfalz
fur Osterreich wegen geltend gemachter alter Anspruche auf das
Straubinger Landchen
forderte, war Karl Theodor bereit, im Tausch gegen
Vorderosterreich
auf diese Landesteile zu verzichten. Nachdem dieser Tausch in der Wiener Konvention vom 3. Januar 1778 von beiden besiegelt worden war, ruckten osterreichische Truppen in die Oberpfalz und in Niederbayern ein.
Diese Vereinbarung fuhrte jedoch zum entschiedenen Widerstand sowohl der Witwe seines bayerischen Vorgangers,
Maria Anna
, zahlreicher Wittelsbacher wie
Karl II. August
von Pfalz-Zweibrucken,
Maria Anna von Pfalz-Sulzbach
und
Maria Antonia von Bayern
als auch der Regierung unter
Matthaus von Vieregg
sowie schließlich im Juli 1778 zum Eingreifen
Friedrichs II. von Preußen
. Im
Bayerischen Erbfolgekrieg
verlor Karl Theodor 1779 im
Frieden von Teschen
das
Innviertel
an Osterreich und erhielt dafur die Anerkennung der Rechtmaßigkeit seiner Erbfolge. Friedrich II. von Preußen genoss in der Folge in
Altbayern
großes Ansehen wahrend die Reputation des neuen Kurfursten großen Schaden genommen hatte. Selbstlos hat Friedrich jedoch nicht gehandelt, abgesehen vom verhinderten Machtzuwachs Wiens wurden im Gegenzug fur das Innviertel die Anspruche Preußens auf die beiden hohenzollernschen Markgraftumer
Brandenburg-Ansbach
und
Brandenburg-Bayreuth
anerkannt.
Danach versuchte Karl Theodor
ganz Bayern gegen die nahe seiner rheinischen Erblande gelegenen Osterreichischen Niederlande zu tauschen
, was ihn bei der bayerischen Bevolkerung noch unbeliebter machte. In Verhandlungen mit dem Kaiser hoffte er auf ein eigenes mittel- und niederrheinisches Konigreich Burgund, und Wien hatte ihm bereits auch den Titel ?Konig von Burgund“ zugesichert. Doch scheiterten auch diese Plane am Widerstand Karl Augusts und Friedrichs II., der 1785 den
Furstenbund
initiierte, um dieses Tauschgeschaft zu verhindern. Karl August und nach seinem Tode 1795 auch dessen Bruder Max Joseph, die er ohnehin mit Missgunst und Neid ansah, hatten es sich danach allerdings endgultig mit Karl Theodor verdorben. Sie waren aber, da sie ebenso wie Karl Theodor von
Wolfgang von Pfalz-Zweibrucken
abstammten, seine nachsten Erben. Karl Theodor war auch gegen die nicht hochadeligen Mitglieder der Bayerischen Patriotenpartei, wie beispielsweise
Johann Georg von Lori
, vorgegangen, die sich seit 1778 gegen alle seine Tauschplane gestellt hatten. Allerdings hatten zwischenzeitliche Unruhen in den osterreichischen Niederlanden Karl Theodor den Tausch zuletzt weniger ratsam erscheinen lassen.
Anders als in der Pfalz war Karl Theodor daher in Bayern unbeliebt. Er umgab sich nur mit Pfalzern und interessierte sich lange Zeit wenig fur bayerische Angelegenheiten. Erst nach dem Scheitern der Tauschplane wurde seine Regierung in Bayern bedeutsam. Die Vergroßerung des Territoriums brachte auch eine Erhohung der Schuldenlast mit sich, die nun bei rund 25 Millionen Gulden lag.
[8]
Wie sein Vorganger bemuhte sich auch der neue Kurfurst, gemeinsam mit den Landstanden, um deren Abtragung, was die finanzielle Lage des Landes langsam verbesserte. Eine vollige Sanierung des Haushalts scheiterte jedoch letztlich an der Verschwendungssucht Karl Theodors und an der Verwicklung in die franzosischen Revolutionskriege in spateren Jahren. 1784 verbot Karl Theodor alle Vereinigungen, die ohne ausdruckliche landesherrliche Erlaubnis gegrundet worden waren. 1785 wurde dieses Verbot durch ein Edikt erneuert, in dem namentlich die
Illuminaten
und die
Freimaurer
als ?landesverraterisch“ und ?religionsfeindlich“ genannt wurden.
Graf Rumford
wurde zum Adjutanten und Kammerherrn ernannt und reformierte das Militar- und das Staatswesen, welches bis dahin von Amterkauf und Amtervererbung gepragt worden war. Obwohl teilweise milder als die Reformen Max III. Josephs, machten die Neuerungen, die auf die Reorganisation der Zentral- und Außenbehorden, Zentralisierung, Modernisierung und Fruktifizierung eines relativ ruckstandigen und verschuldeten Landes abzielten, Karl Theodor zusatzlich unbeliebt, zumal auch vor der Abschaffung kirchlicher Feiertage, Wallfahrten, Prozessionen und volkstumlich-religioser Brauche nicht halt gemacht wurde. Am 26. April 1782 empfing Karl Theodor Papst
Pius VI.
in Munchen. 1785 richtete der Papst in Munchen eine
Nuntiatur
ein, wogegen die Erzbischofe von
Koln
,
Trier
,
Mainz
und
Salzburg
protestierten.
Karl Theodors weitere Maßnahmen hatten ihre Schwerpunkte in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Wohlfahrt und Bildung. In
London
nahm er 1788 die
Warwick Street Church
unter seinen personlichen Schutz, um den dortigen katholischen Bischofen und Glaubigen eine Ausubungsmoglichkeit fur ihre Religion zu sichern. Bis zu seinem Lebensende ließ er uberdies jahrlich 1500 Pfund fur die Kirche anweisen und stiftete 1794 einen wertvollen Altaraufsatz mit vergoldetem
Tabernakel
.
[9]
Fur die Pfarrkirche
St. Sebastian
in
Mannheim
stiftete er 1778 einen
Reliquienaltar des Hl. Theodor
zur Verehrung seines Namenspatrons. Auf seine Initiative hin wurde in Munchen unter anderem auch der
Englische Garten
angelegt. An seinen Namen erinnern heute noch das
Karlstor
und der Karlsplatz (
Stachus
). Ansonsten entstanden fur den Hof auch auf Grund der weiterhin angespannten Haushaltslage nur nuchterne Zweckbauten, die meist Hofbaumeister
Karl Albert von Lespilliez
ausfuhrte.
Der Kurfurst war zeitlebens sehr empfindlich, was seine furstliche Reputation anging. 1788 verlegte Karl Theodor im Streit mit dem Munchner Rat um eine von der Bevolkerung geforderte Getreidesperre die Residenz nach Mannheim. Obwohl der Kurfurst bereits im darauffolgenden Jahr nach Munchen zuruckkehrte, kam es am 21. Mai 1791 zu einem neuen Eklat: Die Mitglieder des Rates der Stadt, der eine revolutionare Broschure herausgegeben hatte, wurden gezwungen in der
Maxburg
auf Knien vor einem Bildnis Karl Theodors Abbitte zu leisten.
Nach dem Tode der Kaiser Joseph II. 1790 und
Leopold II.
1792 fungierte Karl Theodor jeweils wieder als
Reichsvikar
. In beiden Fallen ließ er erneut wahrend seines Vikariats
Vikariatsmunzen
in Gold und Silber pragen und nutzte die Stellung auch fur die Ausstellung von Adelsbriefen, beispielsweise fur Graf Rumford.
Nach der
Franzosischen Revolution
von 1789 und dem Verlust des linksrheinischen Teils seiner Stamm-Lande in den folgenden Jahren verscharfte er den Kampf gegen die Illuminaten. Die letzten Jahre seiner Regierungszeit waren von Stagnation, Uberwachung und obrigkeitsstaatlichem Druck bestimmt. Am kurfurstlichen Hof breiteten sich Opportunismus und Korruption immer weiter aus.
Karl Theodors erste Gemahlin Elisabeth Auguste starb am 17. August 1794. Bereits am 15. Februar 1795 ging Karl Theodor in der Hoffnung auf einen legitimen Erben eine weitere Ehe mit der Habsburg-Lothringer Erzherzogin
Maria Leopoldine von Osterreich-Este
, einer Enkelin Kaiserin
Maria Theresias
, ein. Die erst 18-jahrige, temperamentvolle Maria Leopoldine lehnte aber jeden korperlichen Kontakt mit ihm ab. So blieb diese Ehe kinderlos und Karl Theodor endgultig ohne
legitimen
Erben.
Wahrend der franzosischen
Revolutionskriege
gab Preußen unter
Friedrich Wilhelm II.
nach 1793 doch noch sein Einverstandnis zu den osterreichisch-bayerischen Tauschplanen, um Osterreichs Zustimmung zur zwischen Russland und Preußen vereinbarten zweiten
Teilung Polens
zu erlangen. Das Vorhaben war nun jedoch nicht mehr realisierbar: Osterreich hatte die sudlichen Niederlande nach der
Brabanter Revolution
und einer ersten franzosischen Besetzung zwar kurzzeitig zuruckerobert, verlor es jedoch schon 1794 endgultig an die franzosischen Revolutionsheere.
Bis zum Winter 1793/94 konnte Karl Theodor seine Lande aus dem beginnenden Krieg heraushalten.
Das Zusammengehen von Osterreich und Preußen im Bund gegen Frankreich stellte jedoch nun sowohl fur Kurbayern als auch fur Julich und Berg wegen der alten Erbanspruche der beiden deutschen Großmachte eine Gefahr dar. 1794 wurde im Zuge des
Ersten Koalitionskrieges
, in dem Kurpfalzbayern dann unter Generalleutnant
Ysenburg
auf der Seite der Koalition kampfte, das Herzogtum Julich von
franzosischen
Truppen besetzt, wenig spater dann faktisch der linksrheinische Teil der Kurpfalz infolge der franzosischen Besetzung vom rechtsrheinischen Teil abgetrennt. 1796 waren franzosische Revolutionsheere bis in die Oberpfalz und an die Isar vorgestoßen. Karl Theodor hatte mit Wien ein Bundnis geschlossen, das die Verteidigung Bayerns durch die osterreichische Armee zum Inhalt hatte. Im Sommer 1796 wurde dann auch Munchen von
franzosischen
Truppen bombardiert, Karl Theodor und sein Hofstaat hatten sich im August derweil in
Lockwitz
in Sachsen in Sicherheit gebracht. In Munchen wurde ein Regentschaftsrat unter den Freiherrn
Hertling
und
Weichs
sowie Graf
Torring
eingerichtet. Die Politik des Kurfursten lavierte zwischen Osterreich und dem revolutionaren Frankreich. Der Austritt Bayerns aus der
Koalition
mit dem Waffenstillstand von Pfaffenhofen am 7. September 1796 schwachte zunachst die osterreichische Stellung. Das wechselnde Kriegsgluck, Erfolge der Osterreicher und der rasche Ruckzug der franzosischen Truppen uber den Rhein erlaubten es Karl Theodor schließlich, dem harten Waffenstillstandsvertrag von Pfaffenhofen nachtraglich die Anerkennung zu versagen.
Osterreich dominierte jedoch nach dem
Frieden von Campo Formio
von 1797 Suddeutschland, im Folgejahr begannen die Feindseligkeiten mit dem
Zweiten Koalitionskrieg
erneut und Kurbayern unterstellte sein Heer im Munchner Vertrag vom November 1798 Osterreich und beteiligte sich am
Reichskrieg
gegen Frankreich. Erst im
Frieden von Luneville
erkannte das
Reich
1801 formell die linksrheinischen Abtretungen an Frankreich an, allerdings hatte Kaiser
Franz II.
schon im Frieden von Campo Formio 1797 das Rheinland aufgegeben, die
Reichsstande
und damit auch Kurpfalz-Bayern standen diesbezuglich auf verlorenem Posten.
Im 75. Lebensjahr stehend, starb der Kurfurst am 16. Februar 1799 an den Folgen eines vier Tage zuvor beim Kartenspiel erlittenen Schlaganfalls in der Munchner Residenz. In Munchen brach daraufhin offentlicher Jubel aus. Er wurde spater in der
Theatinerkirche zu Munchen
beigesetzt; sein Herz wurde
getrennt bestattet
und befindet sich in der
Gnadenkapelle von Altotting
. Er war bei seinen bayerischen Untertanen außerst unbeliebt. Angeblich sollte es in Munchen bei der Nachricht von seinem Ableben zu spontanen Freudenbekundungen der Bevolkerung gekommen sein.
Als Karl Theodor starb, standen knapp 110.000 Mann osterreichischer Truppen in Bayern. Die allgemein als wenig brauchbar eingestuften etwa 17.000 Mann
bayerischer Truppen
waren uber das ganz Land verstreut und in die osterreichischen Verbande integriert. Dass Osterreich in dieser Situation nicht unmittelbar Zugriff auf Bayern zu erreichen versuchte, war der allgemeinen politischen Lage (Preußen und Russland opponierten diplomatisch, andere Staaten hatten sich ebenfalls gegen Osterreich gestellt) und wohl auch dem begonnenen
Zweiten Koalitionskrieg
zuzuschreiben, dessen Ausgang Osterreich abwarten wollte. So blieb es bei letzten Versuchen des
osterreichischen Gesandten in Munchen
Graf
Joseph Johann von Seilern
noch auf dem Sterbebett Unterschriften Karl Theodors unter fur Osterreich gunstige Abmachungen zu erreichen (wahrscheinlich Abtretungsvereinbarungen oder vergleichbare Testamentsklauseln), die die hochst eigenwillige zweite Frau Karl Theodors, die damals 22-jahrige
Maria Leopoldine von Osterreich-Este
, obgleich selbst eine Habsburgerin, energisch vereitelte.
Da Karl Theodor trotz seiner zwei Ehen keinen Thronfolger hinterließ, folgte ihm somit ohne Zwischenfall Herzog
Maximilian IV. Joseph von Pfalz-Zweibrucken
, der jungere Bruder des mittlerweile verstorbenen Karl II. August von Pfalz-Zweibrucken, als Kurfurst nach.
Kurfurst Karl Theodor heiratete am 17. Januar 1742 in Mannheim Pfalzgrafin
Elisabeth Auguste
, Tochter des Erbprinzen
Joseph Karl Emanuel von Pfalz-Sulzbach
und dessen Gattin Prinzessin
Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz
. Sie hatten zusammen einen Sohn:
In zweiter Ehe heiratete er am 15. Februar 1795 in
Innsbruck
Erzherzogin
Maria Leopoldine von Osterreich-Este
(1776?1848), Tochter des Erzherzogs
Ferdinand von Osterreich-Este
und dessen Gattin Prinzessin
Maria Beatrix von Modena
. Die Ehe blieb kinderlos.
Aus der Verbindung mit der franzosischen Schauspielerin
Francoise Despres-Verneuil
(† 1765), spater Grafin von Parkstein:
- ? Prinz
Friedrich Wilhelm zu Isenburg und Budingen
in Birstein (* 13. Dezember 1730 in Birstein; † 12. Oktober 1804 in Mannheim)
Aus der Verbindung mit
Maria Josepha Seyffert
(* 1748; † 24. Dezember 1771), spater Grafin von Heydeck (
siehe auch
Bretzenheim (Adelsgeschlecht)
):
Aus der Verbindung mit Maria Christine Edle von Hauer (* 1734; † 1796), verheiratete Freifrau von Stengel:
Aus der Verbindung mit Elisabeth Freiin Schenk von Castell (* ?; † 1798):
- Grafin Maria Walburga von Warenberg (* 1790; † August 1797); fur sie erwarb Karl Theodor Grunde im
Donaumoos
und ließ vier Hofe errichten. Fur die
Brautlach
genannte Ansiedlung, heute Teil der Gemeinde
Karlskron
, wurde am 15. Oktober 1795 die Niedergerichtsbarkeit verliehen; am 30. Marz 1796 wurde sie zur
Hofmark
erklart. Ein Vormund fuhrte die Geschafte; doch bereits im Alter von sieben Jahren starb Maria Walburga.
[11]
[12]
Mit Regierungsantritt in der Kurpfalz 1742 wurde er
Großmeister
des
Hubertusordens
. 1768 stiftete er den
Orden vom Pfalzer Lowen
. 1778, als bayerischer Kurfurst, wurde er Großmeister des
Hausritterordens vom Heiligen Georg
. Im selben Jahr wurde er als Ritter in den
Orden vom Goldenen Vlies
aufgenommen. Die Wahl zum Großmeister des
Ritterordens vom Heiligen Michael
lehnte er mit Verweis auf diese vier Orden ab.
[13]
1780/82 bildete er zur Versorgung seines außerehelichen Sohns
Karl August von Bretzenheim
aus den
aufgehobenen Jesuitenkollegien
das
Großpriorat Bayern
des
Malteserordens
. Dafur wurde mit Zustimmung
Georgs III. von Großbritannien
und des
Großmeisters
Emmanuel de Rohan-Polduc
eine separate
englisch-bayerische Ordenszunge
errichtet.
1792 stiftete er die
Civil-Verdienstmedaille
, 1794 die
Militar-Verdienstmedaille
, 1795 das
Ehrenzeichen fur Offiziere
.
Im Zuge der ab 1790 begonnenen Trockenlegung des
Donaumooses
entstand
ab 1791 im alten Herzogtum
Pfalz-Neuburg
die erste Kolonistensiedlung im Donaumoos, die nach ihm den Namen
Karlskron
erhielt. Auch das benachbarte
Karlshuld
wurde nach Karl Theodor benannt.
Nach Karl Theodor ist die 1743 von ihm errichtete Saline Theodorshalle in
Bad Kreuznach
benannt. Auch der offizielle Name des
Stachus
in Munchen, Karlsplatz, weist auf Karl Theodor. In mehreren Orten der ehemaligen Kurpfalz gibt es eine Carl-Theodor-Straße (z. B. Frankenthal, Oggersheim, Schwetzingen, Mosbach). Auch die
Karl-Theodor-Straße
in Munchen-Schwabing wurde nach ihm benannt.
In
Bad Reichenhall
, wo unter Karl Theodor großzugige Einrichtungen zur Forderung und Versiedung der
Sole
geschaffen sowie die
Triftanlagen
umfangreich ausgebaut wurden, sind die stark salzhaltige Solequelle
Carl-Theodor-Quelle
sowie die
Kurfurstenstraße
nach ihm benannt.
In Heidelberg tragen das
Karlstor
am ostlichen Ende der Altstadt und die Karl-Theodor-Brucke ? besser bekannt als
Alte Brucke
?, auf der sich auch eine Statue des Kurfursten befindet, seinen Namen. Beide Bauwerke ließ Karl Theodor errichten. Auch in
Neckargemund
wurde ihm zu Ehren ein
Stadttor
gebaut.
In
Schwetzingen
steht seit 2016 die Skulptur
Glucksschwein
von
Peter Lenk
, die den leichtbekleideten Kurfursten mit einer Matresse auf einer Sau reitend zeigt. Lenk bezieht sich auf ein Zitat des Preußenkonigs
Friedrichs II.
, der den Kurfursten einst als Glucksschwein bezeichnet hatte.
[14]
[15]
Am 4. Februar 2015 wurde vom
Bund der Pfalzfreunde
erstmals der Kurfurst-Karl-Theodor-Preis fur wissenschaftliche Arbeiten verliehen.
[16]
Seit 2016 vergibt die Metropolregion Rhein-Neckar den Carl-Theodor-Preis an Personen, aber auch Organisationen, die sich in besonderer Weise fur die Rhein-Neckar-Region engagieren. Der Kurfurst dient als Namensgeber, da er die Rhein-Neckar-Region (ehem. Kurpfalz) zu einem europaweit bedeutenden Ort fur wissenschaftliche, kulturelle und technische Innovationen formte, von deren Erbe die Metropolregion Rhein-Neckar bis heute profitiert.
[17]
Nach ihm benannt ist auch die Pflanzengattung
Theodora
Medik.
aus der Familie der
Hulsenfruchtler
(Fabaceae).
[18]
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- ↑
In Artikel III des
Vertrags von Osnabruck
wurde festgelegt:
Falls sich aber zutruge / daß die Wilhelmische Mannliche Lini außsturbe / vnd die Pfaltzische vberbliebe / alßdann soll nicht allein die Ober-Pfaltz / sondern auch die Chur-Dignitet, welche die Hertzogen in Bayern gehabt / an die noch lebende Pfaltzgraffen / so entzwischen mit belehnet seyn / heimbfallen / vnd die Achte Chur-Stelle gantzlich erloschen. Also aber soll die Ober-Pfaltz / vff diesen begebenden Fall an die [18] noch lebende Pfaltzgraffen gelangen / daß dennoch denen eygenthumblichen Erben deß Herrn Churfursten in Bayern jhrige Anspruche / vnd Beneficia, so jhnen von Rechtswegen gebuhren / vorbehalten seyen.
Die Regelung findet sich inhaltsgleich auch im
Vertrag von Munster
- ↑
200 Jahre Bayerischer Oberster Rechnungshof.
(PDF)
Abgerufen am 5. Mai 2017
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- ↑
Reginald Fuller:
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, Kath. Pfarramt Warwick Street Church, London, 1973, S. 32
- ↑
Beispiel einer Quelle die Stengel als heimlichen Kurfurstensohn ansieht;
siehe auch: Hans Rall:
Kurfurst Karl Theodor ? Regierender Herr in sieben Landern
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Protokoll der Geheimen Staatskonferenz vom 17. April 1802
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Ludwig Trost:
Die Geschichte des St.-Michaels-Ordens in Bayern und der St.-Michaels-Bruderschaft seit dem Jahre 1693 bis auf die Gegenwart
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Peter Lenk:
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In:
Offizielle Homepage von Peter Lenk.
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abgerufen am 17. Marz 2024
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Sudwest: Schwetzingen: Peter Lenk hat einem Kurfursten ein Denkmal gewidmet.
Badische Zeitung, 1. Dezember 2016,
abgerufen am 1. Dezember 2016
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- ↑
Bericht uber die Preisverleihung auf der Website des Bayerischen Landtags
(
Memento
des
Originals
vom 5. Februar 2015 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
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- ↑
m-r-n.com: Carl-Theodor-Preis an Muhammad Yunus
(
Memento
des
Originals
vom 14. Juli 2016 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.m-r-n.com
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Lotte Burkhardt:
Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen ? Erweiterte Edition.
Teil I und II.
Botanic Garden and Botanical Museum Berlin
,
Freie Universitat Berlin
, Berlin 2018,
ISBN 978-3-946292-26-5
doi:10.3372/epolist2018
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