Joseph Dunninger

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Joseph Dunninger (* 28. April 1892 in New York City ; † 9. Marz 1975 ) war ein US-amerikanischer Zauberkunstler und Mentalist .

Joseph Dunninger erlernte bereits im fruhen Kindesalter die Zauberkunst und war im Alter von 16 Jahren so erfolgreich, dass er selbst Houdini und Howard Thurston tauschte. Er reiste in den folgenden Jahren mit einer aufwandigen Buhnenshow und positionierte sich wie Houdini als Kritiker und Enthuller von Spiritisten , die vorgaben, Geister beschworen zu konnen. Er sprach einen kunstlichen Akzent und nannte sich schließlich nur noch "Dunninger" (ohne Vornamen).

Zu Dunningers Spezialitaten gehorte das uberzeugende Vortauschen telepathischer Fahigkeiten. Da speziell diese Darbietungen nachgefragt wurden, distanzierte sich Dunninger von konventioneller Zauberkunst und inszenierte sich mehr oder weniger ernsthaft als Gedankenleser. Er gilt als der erste, der fur seine Kunst das Wort "Mentalist" verwendete. Fur die Irrefuhrung der Offentlichkeit wurde er in den 50er Jahren von Kollegen angefeindet, bis er sich wieder zur Zauberkunst bekannte. Jedoch ließ er es dennoch bei seinen Darbietungen offen, ob diese echte paranormale Fahigkeiten darstellten.

Radio- und Fernsehpionier

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Bereits 1923 machte Dunninger als Mentalist im Radio Schlagzeilen, indem er vorgab, uber Radiowellen einen Menschen zu hypnotisieren. 1943 bekam er eine regelmaßige und landesweit ubertragene Radioshow, in welcher er vor einer Jury aus Prominenten seine ubersinnlichen Fahigkeiten demonstrierte. Einer Umfrage zufolge soll seine Stimme bekannter als die des Prasidenten gewesen sein. 1948 trat er im Fernsehen als Co-Moderator der regelmaßigen "The Bigelow-Show" auf. 1955 verlegte er das Konzept seiner Radio-Mentalshow ins Fernsehen und prasentierte wochentlich mit großem Erfolg "The Dunninger"-Show, der 1956 und 1957 jeweils ein Special folgte. Er gilt als einer der bekanntesten amerikanischen Zauberkunstler seiner Zeit.

Dunningers Personlichkeit wurde von seinem Freund und Ghostwriter Walter Brown Gibson als Vorbild fur die Person des popularen Romanhelden The Shadow verwendet, der ebenfalls uber mentale Krafte verfugte. Neben zahlreichen Buchern uber Geisterbeschworer, Zauberkunst und Mentalmagie veroffentlichte Dunninger 1964 das Standardwerk Dunninger's Complete Encyclopedia of Magic . Dunninger machte mit seinen Shows ein betrachtliches Vermogen, das er u. a. in den Aufbau einer der bedeutendsten Sammlungen tibetanischer Kunst investierte. Zudem beherbergte er einen Teil der legendaren Houdini-Sammlung, den er einem Museum vermachte. Der spatere Begrunder der Skeptikerbewegung James Randi sah Dunninger im Alter von 15 Jahren und gehorte spater zu den engsten Freunden des streitbaren Mentalisten, dessen ursprunglich aufklarerische Rolle Randi adaptierte.