Johanna von Rosental
(
tschechisch
Johana z Ro?mitalu
; †
12. November
1475
) war als Ehefrau des Konigs
Georg von Podiebrad
Konigin von Bohmen. Sie entstammte dem bohmischen Adelsgeschlecht
Lev von Rosental
.
Die zweite Frau des bohmischen Konigs hatte zwei Bruder und eine Schwester. Obwohl ihre Familie dem katholischen Lager angehorte, sympathisierten ihr Vater und ihr Onkel mit den
Hussiten
. Nach dem Tod von
Kunigunde von Sternberg
, der ersten Frau Georgs, die im November 1449 bei der Geburt von Zwillingen gestorben war, heiratete der Witwer mit funf Kindern 1450 Johanna. Kurz darauf wurde Georg zum
Landesverweser
ernannt und am 27. Februar 1458 zum Konig gewahlt. Am 8. Mai 1458 erfolgte die Kronung Johannas zur Konigin.
In den nachsten achtzehn Jahren bestimmte sie mittelbar, aber auch unmittelbar das Schicksal des Konigreichs
Bohmen
. Ihr Wunsch war dabei, im Land wieder Frieden zwischen den Religionen herzustellen. Schon ihre Hochzeit war in der damaligen Zeit wegweisend fur eine offene Glaubensrichtung. Obwohl katholisch, heiratete sie nach dem Glauben der Reformatoren und setzte damit ein Zeichen fur die Vertraglichkeit des Glaubens und gegenseitigen Respekt.
Als Konigin nahm sie an den Sitzungen des Konigsrats teil, reiste mit ihrem Mann zu politischen Konferenzen und fuhrte selbst Verhandlungen mit verfeindeten Parteien. Daneben hatte sie auch Mutterpflichten fur funf Kinder aus der ersten Ehe Georgs und weitere zwei Kinder, die sie in den ersten Jahren nach der Hochzeit gebar. Zusatzlich nahm sie noch den jungen
Matthias Corvinus
und eine sachsische Prinzessin auf.
Sie setzte sich auch fur Schwache und Arme ein und verlangte Milde und Gerechtigkeit gegenuber Gefangenen und Aufstandischen. Ihrem Mann schenkte sie 1466 zu Weihnachten ein
Gebetbuch
, erwahnenswert, weil es die erste historisch belegte Buchschenkung in Bohmen war. Das Geschenk erfolgte auch zu einer Zeit, als der Papst die Geduld mit dem bohmischen Konig verlor, ihn zum Ketzer ausrief und einen Kreuzzug gegen Bohmen organisierte. Spater wurden auch die Konigin und deren Kinder vom Papst unter Bann gestellt.
Das band sie noch mehr an ihren Mann und sein Amt. Als Georg wahrend der Kampfe gegen seinen ehemaligen Schwiegersohn Corvinus Prag verlassen musste, ubernahm Johanna seine Aufgaben. 1470 rief sie die konigstreuen Junker zusammen und zog an deren Spitze gegen ihren einstigen Zogling, den ungarischen Konig, der kurz vor Prag stand.
1471, nach dem Tod Georgs berief sie die Landesversammlung ein, in der es ihr gelang, das Vermachtnis ihres Mannes durchzusetzen, der den polnischen Prinzen
Vladislav
zu seinem Nachfolger bestimmt hatte. Sie unterstutzte den neuen Konig mit dem erworbenen politischen Wissen, Autoritat und Macht. Sie galt als Mitregentin, die Versammlungen einberief, den bohmischen Adel zur Eintracht aufrief und die Wiedervereinigung des Landes forderte, das zum Teil durch den Ungarn Matthias besetzt war.
1473 zog sie sich auf ihren Sitz nach
M?lnik
zuruck, fuhrte aber von hier weiterhin intensive Verhandlungen mit bayerischen und sachsischen Herzogen.
Ihr Sohn
Hynek von Podiebrad
war Reichsfurst, Herzog von Munsterberg, Graf von Glatz, Diplomat und Schriftsteller.
- Rudolf Urbanek:
?eny husitskeho krale: Kunhuta ze ?ternberka a Johana z Ro?mitalu
. In: Zdena Kare?ova, Ji?i Pra?ak: Kralovny a kn??ny ?eske. Praha X-Egem, Nova Kni?. klub 1996,
ISBN 80-7199-010-8
, S. 148?152.
- Josef Macek:
Ji?i z Pod?brad
. Svobodne slovo, Praha 1967.
- Jaroslava ?erna:
Johana z Ro?mitalu
2013
ISBN 978-80-7466-196-9
?eskoslovenska bibliograficka databaze