Johann Wilhelm Wennemar von Eppe

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Johann Wilhelm Wennemar von Eppe († Dezember 1643 ) war ein Soldnerfuhrer im Dreißigjahrigen Krieg , zuletzt Obrist und Regimentskommandeur in kaiserlichem Dienst.

Herkunft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Er entstammte dem Adelsgeschlecht derer von Eppe , das in dem Dorf Eppe , heute ein sudwestlicher Stadtteil von Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg , seinen Stammsitz hatte und im Laufe der Zeit als Lehnsbesitz ein Gut in Goddelsheim , die Wasserburg Reckenberg und die Burg Furstenberg erwarb.

Militarische Laufbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eppe erscheint urkundlich erstmals im Jahre 1622, zunachst als Kapitan im wurzburg - bambergischen , ab 1623 ligistischen Fußregiment Wolf Dietrich Truchsess von Wetzhausen , [1] mit dem er an den Kampfen gegen die kurpfalzischen Truppen unter Ernst von Mansfeld , u. a. in der Schlacht bei Mingolsheim am 27. April 1622, teilnahm.

Spater stand er in hessen-kasselschem Dienst, [2] ohne dass dazu Einzelheiten bekannt sind. Allerdings wurde er, wohl fur anerkannte Verdienste, am 18. September 1638 von Markgraf Georg Wilhelm von Brandenburg mit dem markischen Lehen des Hauses Horne in Haaren an der Lippe belehnt. [3] [4]

Bald darauf wechselte er zum zweiten Mal die Seiten: Ab Februar 1639 war er Obrist in kaiserlichem Dienst. Als er im Juni 1639 schwedische Truppen unter Konigsmarck von Minden nach Duderstadt verfolgte, wurde er dort eingeschlossen und geriet mit etwa 500 Mann in schwedische Gefangenschaft. Nach seiner Auslosung war er im September 1640 mit dem Generalfeldwachtmeister Wenzel Zahradecky von Zahradka bei der Einnahme von Schloss Bevern beteiligt, wobei Eppe eine unruhmlich Rolle spielte. Erst uberredete er den Kommandeur der Schlossbesatzung zur ehrenvollen Ubergabe, dann aber ließ er die Abziehenden ausplundern und unter einem offensichtlich erfundenen Vorwand gefangen nehmen.

Im Dezember 1640 lag Eppe in Breckerfeld und im Fruhjahr 1641 in Essen . Im April 1641 erschien er mit drei Regimentern zu Pferd und Fuß, Geschutzen und Belagerungsgerat vor Hofgeismar , und man furchtete einen Angriff auf die Stadt oder das nahe Grebenstein , aber er uberfiel stattdessen das weiter nordlich gelegene Helmarshausen , wo er fast 200 Pferde und andere Beute an sich brachte. Kurz darauf unternahm er einen vergeblichen Angriff auf das von Hessen-Kasseler Truppen besetzte Warburg . Im Juni 1641 lag er in Soest , wo seine Soldaten angeblich 600 Gebaude ? mehr als bei dem Stadtbrand 1636 vernichtet worden waren ? abbrachen, um Brennholz zu haben. Im Juli wurde er bei der Belagerung von Dorsten von Truppen der Generalstaaten uberfallen. Im November 1641 nahmen Eppes von Essen herbeikommende Truppen bei Angriffen auf Hessen-Kasseler Truppen in Uerdingen und in Kleve teil, die zuvor Kaiserswerth , Goch , Kleve und Alpen uberfallen hatten. Im Januar 1642 befand sich Eppe mit etwa 1000 Reitern unter dem Oberbefehl von Generalfeldzeugmeister Guillaume de Lamboy bei Suchteln , dann bei Huls . In der dann folgenden Schlacht auf der Kempener Heide , die mit einer vernichtenden Niederlage der kaiserlichen und kurkolnischen Seite endete, geriet er ? wie auch Lamboy selbst ? in Gefangenschaft.

Im April 1642 wurde er gegen Volmar von Rosen, Bruder des weimarischen Oberbefehlshabers Reinhold von Rosen , ausgetauscht. Nach seiner Entlassung hielt er sich zunachst in Essen auf. Im Juni befand sich sein Regiment bei Angermund . Im Oktober war er in Dorsten, danach zog er uber Paderborn , Obermarsberg und Hallenberg nach Wetzlar . Im Fruhjahr 1643 zog er wieder nach Westen uber den Rhein. Im Mai lag er in Bedburg , im August in Luxemburg , dann bei Gerolstein , und im September zog er nach Freilingen und Lommersdorf . Im Oktober war er wieder rechtsrheinisch in Freusburg . Er marschierte weiter nach Suden und nahm am 24. November 1643 an der fur die Kurbayerisch-Kaiserlichen siegreichen Schlacht bei Tuttlingen gegen die im Winterquartier liegenden Franzosen teil. Dabei war sein Kavallerieregiment zunachst bei der Eroberung der franzosischen Artillerie vor Tuttlingen und dann bei der Einschließung der gegnerischen Infanterie in Mohringen beteiligt.

Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dies war sein letzter Kampfeinsatz. Eppe wurde im Dezember 1643 im Duell von dem Obristen und spateren kaiserlichen Generalfeldmarschallleutnant Johann (Jobst) Hilmar von Knigge , der ihn der Fahnenflucht bezichtigt hatte, getotet.

Fußnoten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Wolf Dietrich Truchsess von Wetzhausen auf Weißendorf und Weisenbach (1586 ? 31. Marz 1639), Obrist, zuletzt Rat und Amtmann zu Trimberg (Bernd Warlich: Truchsess von Wetzhausen auf Weißendorf und Weisenbach, Wolf Dietrich von. In: Der Dreißigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten . Onlineveroffentlichung vom 10. Mai 2012, abgerufen am 27. Juni 2019)
  2. Bernd Warlich: Epp[e , [Johann] Wilhelm [Wennemar] von.] In: Der Dreißigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten . Onlineveroffentlichung vom 19. Mai 2012, abgerufen am 27. Juni 2019
  3. https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/urkunden_datenbank/suche/regest_detail.php?dwudanpassen=J&regest=99177
  4. https://hammwiki.info/wiki/Urkunde_1638_September_18

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Bernd Warlich: Epp[e , [Johann] Wilhelm [Wennemar] von.] In: Der Dreißigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten . Onlineveroffentlichung vom 19. Mai 2012, abgerufen am 27. Juni 2019.