Geburtshaus von Jeanne d’Arc in Domremy-la-Pucelle
Jeanne d’Arc (
Basilika von Bois-Chenu
, Domremy)
Maison de Jeanne d’Arc in Orleans mit Ausstellungen uber Jeanne d’Arc (2008)
Jeanne d’Arc
[
?an?da?k
] (* vermutlich
1412
in
Domremy
,
Lothringen
; †
30. Mai
1431
in
Rouen
,
Frankreich
), auch
Jehanne d’Arc
,
[2]
im deutschsprachigen Raum auch
Johanna von Orleans
oder
Jungfrau von Orleans
genannt, war eine franzosische Widerstandskampferin im Hundertjahrigen Krieg, einem bewaffneten Konflikt zwischen England und Frankreich im 15. Jahrhundert und wurde deswegen spater zur
franzosische
n
Nationalheldin
. Sie wird in der
romisch-katholischen Kirche
als
Jungfrau
und
Heilige
verehrt.
Karte Frankreichs mit den Routen Johannas von Domremy nach Chinon und von Orleans nach Reims
Wahrend des
Hundertjahrigen Krieges
verhalf sie bei Orleans dem
Dauphin
und spateren franzosischen Konig
Karl VII.
zu einem Sieg uber Englander und
Burgunder
. Anschließend geleitete sie Karl zu seiner
Konigssalbung
nach
Reims
. Nach der Niederlage der Franzosen in der
Schlacht von Compiegne
wurde Jeanne d’Arc am 23. Mai 1430 durch
Johann II. von Luxemburg
gefangen genommen, spater an die Englander ausgeliefert und schließlich in einem kirchlichen Verfahren des
Bischofs von Beauvais
,
Pierre Cauchon
, der pro-englisch eingestellt war, aufgrund verschiedener Anklagen verurteilt. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne d’Arc im Alter von 19 Jahren auf dem Marktplatz von Rouen auf dem
Scheiterhaufen
verbrannt.
[3]
24 Jahre spater strengte die
Kurie
einen Revisionsprozess an, in dem das Urteil aufgehoben und Jeanne zur
Martyrin
erklart wurde. Im Jahr 1909 wurde sie von Papst
Pius X.
selig- und 1920 von Papst
Benedikt XV.
heiliggesprochen. Ihr
Gedenktag
ist der 30. Mai. An diesem Tag gedenkt man ihrer auch in der
Church of England
.
[4]
Im Hundertjahrigen Krieg versuchte
England
aufgrund erbrechtlicher Zusammenhange seine Anspruche auf den
franzosischen
Thron durchzusetzen. Vorausgegangen war der Tod des franzosischen Konigs
Karl IV.
Der seit 1328 in England herrschende Konig
Eduard III.
erhob als Sohn von
Isabelle
, der Tochter
Philipps IV.
?des Schonen“, Anspruch auf den Thron. Franzosische Rechtsgelehrte akzeptierten diesen Anspruch jedoch nicht, da Frauen und deren Erben von der Thronfolge grundsatzlich ausgeschlossen waren. Schließlich wurde Philipp VI. als Nachfahre der
Kapetinger
aus der Nebenlinie der
Valois
am 28. Mai 1328 in Reims zum Konig gesalbt. Nach der Konfiszierung des englischen Herzogtums
Guyenne
1337 durch Philipp VI. landete Eduard III. mit 4.000 Rittern und 10.000 Bogenschutzen in der
Normandie
.
1415 besiegte der englische Konig
Heinrich V.
die Franzosen in der
Schlacht von Azincourt
und erhob erneut Anspruch auf den franzosischen Thron. Englische Truppen hatten den Norden des Landes bis zur
Loire
besetzt.
Orleans
, der Schlussel zur Uberquerung des Flusses, war von
John of Lancaster
, einem Bruder Heinrichs V., eingekesselt
(→
Belagerung von Orleans
)
.
Weder fur Jeanne d’Arcs genauen Tag der Geburt noch fur das Geburtsjahr gibt es eine zuverlassige Quelle. Sie wurde wahrend der zweiten Halfte des Hundertjahrigen Krieges in
Domremy
, einem kleinen Dorf an der
Maas
, um 1412 als Tochter von Jacques Darc (oder
Jacques Tarc, Tare, Dart, Day, Daix
) und Isabelle Romee in eine wohlhabende Bauernfamilie geboren. Die ublich gewordene Schreibweise ?d’Arc“ taucht erst im 16. Jahrhundert auf, um die
Nobilitierung
der Familie anzudeuten.
[5]
Mit 13 Jahren hatte Jeanne d’Arc laut Gerichtsprotokoll ihre ersten
Visionen
. In diesen horte sie die Stimme der Heiligen
Katharina
. Spater kamen die des
Erzengels Michael
und der Heiligen
Margareta
hinzu. Von ihnen erhielt sie den Befehl, Frankreich von den Englandern zu befreien und den
Dauphin
zum Thron zu fuhren. Die Erscheinungen wiederholten sich. Gegen Ende Dezember 1428 verließ Jeanne ihr Elternhaus.
[6]
Jeanne d’Arc bei der Konigssalbung Karls VII. (
Historiengemalde
von
Dominique Ingres
, 1854)
Konigliches Adelspatent 1429: Karl VII. erhebt Jeanne d’Arc samt Familie in den Adelsstand und verleiht ihnen ein Wappen.
Wappen von Jeanne d’Arc
Am 1. Januar 1429, im Alter von fast 17 Jahren, versuchte Jeanne d’Arc zum ersten Mal, beim Stadtkommandanten der Festung
Vaucouleurs
,
Robert de Baudricourt
, vorzusprechen. Beim dritten Versuch bekam sie eine
Audienz
. Nachdem sie ihn nach einer erfolgreichen Prufung ihres Glaubens uberzeugt hatte, indem sie ein Kreuz kusste, gab er ihr am 22. Februar 1429 eine Eskorte (Jean de Metz, Bertrand de Poulengey; Anhanger des
Dauphins
) mit, die sie zu Karl VII. nach
Chinon
begleiten sollte, das sie am 5. Marz 1429 nach elf Tagen Ritt durch Feindesland erreichte. Ein Empfehlungsschreiben Baudricourts kundigte ihren Empfang am franzosischen Hof an. Sie wurde vom Dauphin empfangen. Jeanne uberzeugte ihn, dass sie im Namen des Himmels gekommen sei, um Frankreich aus der misslichen Lage zu retten, und sicherte ihm zu, dass er in
Reims
zum Konig von Frankreich gesalbt wurde. Niemand weiß genau, wie Jeanne den Dauphin uberzeugte; es ist nur bekannt, dass sie sich mit ihm in ein Zimmer zuruckzog und ihn angeblich an einer ihrer Visionen teilhaben ließ.
In
Poitiers
ließ der Dauphin Jeanne drei Wochen lang von Geistlichen und hochgestellten Personlichkeiten auf ihre Glaubwurdigkeit prufen und ihre
Jungfraulichkeit
von Hofdamen untersuchen. Nach erfolgreichem Bestehen beider Prufungen beschloss der Kronrat, ihr eine Rustung anfertigen zu lassen, und stellte ihr eine kleine militarische Einheit zur Seite, zu der kampferfahrene Leute wie etwa
Etienne de Vignolles
, besser bekannt als
La Hire
(?der Wilde“), oder der als spaterer
Blaubart
bekannte
Gilles de Rais
gehorten. Ihr erster Auftrag war es, einen Proviantzug nach
Orleans
durchzubringen. Am 29. April kam ihr Zug in der eingeschlossenen Stadt an. Die Truppen in Orleans wurden von dem Erfolg motiviert und ließen sich uberzeugen, einen Ausfall zu wagen. Am 7. Mai ritt Jeanne d’Arc voran. Von einem Pfeil getroffen und vom Pferd geworfen, blieb sie dennoch auf dem Feld. Das beeindruckte ihre Mitkampfer und steigerte die Kampfbereitschaft des Heeres. Einen Tag spater zogen die Englander von der aussichtslos gewordenen Stellung ab. Der 8. Mai wird in Orleans als Tag der Befreiung gefeiert.
[7]
Bis Juni 1429 waren die Englander unter der Mitwirkung Jeanne d’Arcs aus den Burgen sudlich der
Loire
vertrieben. Spater, nach ihrem Sieg uber die englische Verstarkungsarmee auf offenem Feld in der
Schlacht bei Patay
am 18. Juni, war auch der Weg nach Reims fur den Dauphin offen, wo man am 16. Juli einmarschierte.
Am 17. Juli 1429 wurde der Dauphin, wie von
Johanna von Orleans
prophezeit, in der
Kathedrale
von
Reims
als Karl VII. gesalbt; Jeanne nahm, mit der Siegesfahne neben dem
Altar
stehend, an der Feier teil. Der Ruhm Jeanne d’Arcs war auf dem Hohepunkt. Ihr Vater erhielt vom Konig als Zeichen der Dankbarkeit die Steuerfreiheit. Die koniglichen Ratgeber unterminierten den Einfluss Jeanne d’Arcs. Immer wieder bat sie den Konig, nach
Paris
vorstoßen zu durfen ? erst nach etlichen strategischen Fehlentscheidungen gab er im September 1429 ihrem Drangen nach. Der Versuch am 8. September 1429 misslang jedoch und Karl VII. wandte sich von ihr ab. Er wollte nun lieber Frieden schließen, entließ Teile der Armee und versagte ihr die Unterstutzung in ihrem Bemuhen, die Englander restlos vom Festland zu vertreiben.
Zeitgenossische Darstellung im Protokoll des Parlaments von Paris, 1429
Die von Jeanne d’Arc betriebene Befreiung von Paris blieb also erfolglos. Sie wurde am 23. Mai 1430 bei
Compiegne
von
Johann von Luxemburg
festgenommen und den Burgundern
[8]
ausgeliefert. Der Herzog von Burgund,
Philipp III.
, wiederum verkaufte Jeanne nach zwei Fluchtversuchen am 18./19. Juni und sieben Monaten in Gefangenschaft fur 10.000 Franken an
John of Lancaster, den Herzog von Bedford
. Dieser hielt sie in der Burg Bouvreuil, dem Sitz der englischen Besatzungsmacht in Frankreich, gefangen, wo sie funf Monate lang in einem Turm eingesperrt war.
Nach einem drei Monate wahrenden Prozess unter dem Vorsitz des Bischofs von Beauvais,
Pierre Cauchon
, wurde sie ?wegen ihres Aberglaubens, ihrer Irrlehren und anderer Verbrechen gegen die gottliche Majestat“ ? so ein Gutachten der
Universitat von Paris
? verurteilt. Jeanne musste darin ohne rechtlichen Beistand gegen dialektisch und rhetorisch geschulte
Kleriker
argumentieren. Gefahrlich wurden Jeannes gerichtliche Aussagen, als sie sich dem Urteil der Kirche zunachst nicht unterwerfen, sondern nur ein direkt von Gott stammendes Urteil anerkennen wollte. Trotz ihrer einfachen Herkunft und mangelnden Bildung erwies sich Jeanne als
rhetorisch
sehr geschickt. Auf die
Fangfrage
?Johanna, seid ihr gewiss, im Stande der Gnade zu sein?“
antwortete sie
?Wenn ich es nicht bin, moge mich Gott dahin bringen, wenn ich es bin, moge mich Gott darin erhalten!“
. Hatte sie behauptet im Stande der Gnade zu sein, ware ihr das als haretische Anmaßung ausgelegt worden, hatte sie es geleugnet, so hatte sie ihre Schuld zugegeben.
Am 19. Mai 1431 befand man sie in zwolf von 67 Anklagepunkten fur schuldig. Die ursprunglichen Anklagepunkte beschuldigten sie unter anderem des
Feenzaubers
, des Gebrauchs der
Alraunenwurzel
, der
Haresie
, der Anbetung von
Damonen
(mit Bezug auf die von Jeanne gehorten
Visionen
, bei denen sie niederkniete) und des
Mordes
(da Jeanne nicht als
Soldat
anerkannt wurde, waren alle Manner, die sie in Schlachten besiegte, als Mordopfer zu betrachten). Als man ihr nach der Urteilsverkundung eroffnete, der
Scheiterhaufen
erwarte sie, wenn sie ihren Irrglauben nicht einraume, schwor Jeanne ihren Uberzeugungen ab. Vermutlich geschah dies aus spontaner Furcht vor dem Feuertod, wie sie auch in ihrem spateren Widerruf des Gestandnisses selbst erklarte. Am 24. Mai 1431 wurde auf dem Friedhof von
St-Ouen
die
Exkommunizierung
Jeanne d’Arcs vollzogen, die sich in einem offentlichen Gestandnis in allen Anklagepunkten fur schuldig befand. Nach ihrem Abschworen verurteilte man sie als
Haretikerin
zu
lebenslanger
Haft, was unter normalen Umstanden bedeutet hatte, die Schuldige nun in ein kirchliches Gefangnis zu uberstellen.
Jeanne d’Arcs Tod auf dem Scheiterhaufen
,
Historiengemalde
von
Hermann Stilke
, 1843
Aus politischen Grunden war dieses Urteil fur die Anhanger des englischen Konigshauses unbefriedigend ? war der Prozess doch in Gang gebracht worden, um Karl VII. beim geistlichen und weltlichen Adel als Unterstutzer einer Haretikerin zu denunzieren und so politisch zu entmachten. Zudem bestand die Gefahr, dass die Anhanger Karls sie aus einem kirchlichen Gefangnis in Frankreich hatten befreien konnen, um einen erneuten Schlag gegen die englischen Truppen anzufuhren. Daher wurde Jeanne d’Arc erneut der Prozess gemacht, der sie schließlich als unbelehrbare Haretikerin aussehen ließ. So wurde ihr nachgewiesen, dass sie in ihrer Gefangniszelle erneut Mannerkleidung angelegt hatte. 1450 außerte sich Jean Massieu dazu zuruckhaltend, moglicherweise aufgrund seiner fruheren Stellung als Gerichtsdiener. Jeanne habe ihm erzahlt, dass man ihr die Frauenkleider weggenommen und Mannerkleidung hingeworfen habe, worauf es mit den Bewachern zu einem langer andauernden Streit gekommen und ihr nichts anderes ubrig geblieben sei, als die Mannerkleidung anzuziehen, da man ihr keine anderen mehr gegeben habe. Von den schweren sichtbaren Misshandlungen nach ihrem Widerruf, die ein Augustiner bezeugte, erwahnte er nichts. Ladvenu, dem ihr wohl am nachsten stehenden
Bettelmonch
, vertraute sie an, furchtbar gequalt und misshandelt worden zu sein. Ein Edelmann habe versucht, ihr Gewalt anzutun, was sie auch offentlich so angab. Zum Schutz ihrer Tugend habe sie die Mannerkleidung wieder angelegt. Zudem widerrief sie das Gestandnis, das sie wenige Tage zuvor auf dem Friedhof bekundet hatte. Vier Tage spater wurde das endgultige Urteil unter der Regentschaft von John of Lancaster gefallt: Verbrennung als notorisch ruckfallige Haretikerin auf einem Scheiterhaufen auf dem
Marktplatz
von Rouen.
Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen (Wandgemalde im
Pantheon
von Jules Eugene Lenepveu, um 1890)
Am Morgen des 30. Mai 1431 wurde Jeanne auf dem
Marktplatz
von Rouen verbrannt. Ihre Asche wurde in die
Seine
gestreut, um ihren Anhangern keine Moglichkeiten zu geben, ihre Uberreste als
Reliquien
zu bergen. Dadurch sollte einer Verehrung als Martyrerin Einhalt geboten werden. Dennoch tauchten gegen Ende des 19. Jahrhunderts angebliche Reliquien in
Tours
auf. Ein Rippenknochen und ein Kleidungsrest wurden 1867 von einem Apotheker an das
Erzbistum
ubergeben. Bei einer Untersuchung in den Jahren 2006 bis 2007 stellte sich jedoch heraus,
[9]
dass es sich bei dem Rippenknochen um einen Teil einer agyptischen Mumie aus vorchristlicher Zeit handelt. Ebenso fanden sich Holzstucke und der Oberschenkelknochen einer Katze. Der Kleidungsrest stammt zwar aus dem 15. Jahrhundert, weist jedoch keinerlei Brandspuren auf.
Jahre nach ihrem Tod gaben mehrere Frauen an, eigentlich Jeanne d’Arc zu sein. Eine dieser Frauen war
Jeanne des Armoises
.
Der Tod Jeanne d’Arcs und das daraus entstandene Ansehen als Martyrin starkte Karl VII. und schwachte die Burgunder, die daraufhin beschlossen, sich von England abzuwenden und Frieden mit dem franzosischen Konig zu schließen aus Furcht, ihre Macht zu verlieren wegen ihrer Rolle bei diesem Ereignis. Karl VII., dem bewusst war, dass er sie brauchte, um die Englander endgultig vertreiben zu konnen, empfing die Burgunder daraufhin mit offenen Armen. Dies fuhrte schließlich zum
Vertrag von Arras
im Jahr 1435, in dem die Burgunder Karl VII. gegen Zugestandnisse von ihm als Konig von Frankreich anerkannten. Dieser Vertrag fuhrte dazu, dass die Englander mit der Zeit aus Frankreich vertrieben wurden, was mit dem Sieg Frankreichs im Hundertjahrigen Krieg 1453 endete.
Jeannes Mutter bemuhte sich darum, den Prozess neu aufzurollen. 24 Jahre spater, am 7. November 1455, eroffnete Karl VII. vor dem Hintergrund veranderter politischer Verhaltnisse in der
Kathedrale
Notre-Dame de Paris
einen Rehabilitationsprozess. Karl wollte, nachdem der Hundertjahrige Krieg weitgehend zugunsten Frankreichs ausgegangen war, seine Position starken und der anhaltenden Kritik wegen des
Todesurteils
gegen die immer noch populare Jeanne d’Arc ein Ende setzen. Am 7. Juli 1456 wurde das Urteil verkundet: die vollstandige Rehabilitierung ? allerdings ohne diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die ihren Tod verursacht hatten, zumal die beiden Hauptverantwortlichen bereits verstorben waren.
Am 18. April 1909 wurde Johanna von Papst
Pius X.
seliggesprochen
[10]
und am 16. Mai 1920 von
Benedikt XV.
heiliggesprochen
.
[11]
Sie ist
Schutzpatronin
von Frankreich (mit den Heiligen
Dionysius
,
Martin
,
Ludwig
und
Therese von Lisieux
), der Stadte Rouen und Orleans, der
Telegrafie
und des
Rundfunks
.
Standbild der Jeanne d’Arc auf dem Place du Parvis,
Reims
Im 19. Jahrhundert wurde die Gestalt des heldenhaften Bauernmadchens zu einem
Nationalmythos
der Franzosen verklart. Sie wurde zum Stoff von Romanen, Theaterstucken und Gesangen, die teilweise in die Weltliteratur eingingen. Da Jeanne sich selbst
la Pucelle
(?die Jungfrau“) nannte, nahm ihr Heimatort diese Bezeichnung in seinen Namen auf und nannte sich Domremy-la-Pucelle. Ihr Geburtshaus ist erhalten, daneben ist ihr ein Museum gewidmet. An ihrer Hinrichtungsstatte in Rouen steht heute ein Denkmal, daneben eine 1979 eingeweihte und nach ihr benannte Kirche. Auch viele Historiengemalde verklarten sie, zum Beispiel von
Jean-Auguste-Dominique Ingres
(1780?1867),
Paul Delaroche
(1797?1856) oder
Jules Eugene Lenepveu
(1818?1898), der ihr im
Pantheon
einen ganzen Zyklus von Wandgemalden widmete.
Die Beliebtheit des Mythos erklart sich daher, dass Jeanne von beiden Richtungen des stark zerstrittenen politischen Spektrums instrumentalisiert werden konnte: Wahrend die katholischen
Monarchisten
ihre tiefe Frommigkeit betonten und Parallelen zur
Jungfrau Maria
zogen, verwiesen die
antiklerikalen
liberalen Republikaner auf ihren Mut gegenuber der Obrigkeit, ihren
Patriotismus
und ihre Herkunft aus der Unterschicht.
[12]
Wahrend des
Zweiten Weltkrieges
figurierte sie als Symbolfigur des Widerstandes gegen die deutsche Besatzung, aber auch das
Vichy-Regime
und der Nationalsozialismus beriefen sich auf sie.
Seit 1945 wird Jeanne d’Arc wegen ihres Widerstands gegen die fremden Besatzer besonders von der extremen Rechten als Ikone verwendet; so begeht der
Rassemblement National
jahrlich am 1. Mai in Paris einen eigenen Gedenktag fur die Nationalheilige. In der ubrigen franzosischen Bevolkerung genießt sie zwar weiterhin eine gewisse Beliebtheit, ihr politischer Mythos ist aber weitgehend verblasst.
Am 21. Marz 2015 wurde ihr zu Ehren im ehemaligen erzbischoflichen Palast von Rouen das neue ?Historial Jeanne d’Arc“ eroffnet. Auf einer Flache von knapp 1.000 Quadratmetern auf funf Etagen wird die Geschichte der Jungfrau von Orleans nacherzahlt.
[13]
Die Gestalt der Jeanne d’Arc hat Schriftsteller durch die Jahre hinweg immer wieder fasziniert. Wichtige Darstellungen, die eine vielfaltige Interpretation ihres Lebens darstellen, wurden von
William Shakespeare
(
Heinrich VI.
),
Friedrich Schiller
(
Die Jungfrau von Orleans
) und
George Bernard Shaw
(
Die heilige Johanna
) geschrieben.
Jean Anouilh
(
L’Alouette
, deutsch
Jeanne oder Die Lerche
) stellt Jeanne als das Madchen aus dem Volk dar, dessen Begeisterung die Machtigen zum nationalen Widerstand zwingt.
Bertolt Brecht
ubertragt in seinem Drama
Die heilige Johanna der Schlachthofe
Jeannes Schicksal in die Gegenwart. Hier erscheint sie als Aktivistin der
Heilsarmee
, die lernen muss, dass religios motiviertes Mitleid nicht genugt, das Los der Arbeiter zum Besseren zu wenden. In
Die Gesichte der Simone Machard
versucht ein Madchen, ihre Umgebung zum Widerstand gegen die deutschen Besatzer zu bewegen, genau wie Jeanne zum Kampf gegen die Englander aufrief, siehe auch
Simone
(Drama und Roman) von
Lion Feuchtwanger
.
Kritisch setzt sich
Felix Mitterer
2002 in
Johanna oder die Erfindung der Nation
mit ihrer Person auseinander. Ein Schicksal: Erhoht und erniedrigt, hoch gehoben, tief fallengelassen, eine, die ganz allein steht und doch unbeirrbar bleibt, ihr Leben als ein Psychodrama.
[14]
Voltaire
benutzte den Stoff, um in seinem
Komischen Epos
Die Jungfrau
von 1739 die Kirche zu verhohnen.
Mark Twain
schrieb 1896 unter dem Pseudonym
Sieur Louis de Conte
eine fiktive Biografie von Jeanne d’Arc:
Personliche Erinnerungen an Jeanne d’Arc
(
Personal Recollections of Joan of Arc
).
Als Reaktion auf eine wachsende, national gefarbte Verehrung der Johanna veroffentlichte
Anatole France
im Jahr 1908 die Biografie
La Vie de Jeanne d’Arc.
In der deutschen Ubersetzung wird das Werk als ?historischer Roman“ ausgewiesen, wahrend es in Frankreich unter ?Histoire“ (Geschichte) eingeordnet wird.
1958 griff Alfred Andersch den Stoff in der Erzahlung
Mit dem Chef nach Chenonceaux
auf.
Michel Tournier
beschrieb 1983 die Beziehung zwischen Jeanne d’Arc und Ritter
Gilles de Rais
(1404?1440) und die zutiefst erschutternde und verstorende Wirkung der Hinrichtung Jeannes auf den spateren Serienmorder Gilles de Rais, den er als ?Engel der Holle“ bezeichnet.
Felicitas Hoppe
wandte sich 2006 in ihrem postmodernen Roman
Johanna
gegen herrschende Adaptionen des Mythos Johanna.
Sophie Reyer
1431 - Roman
, Verlag Czernin
ISBN 978-3-7076-0726-0
Anna Seghers
verfasste zwischen 1933 und 1936 im Pariser Exil das
Horspiel
Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431
. Das Spiel stutzt sich auf die Prozessakten, die 1431 in lateinischer Sprache taglich fur den Bischof von Beauvais protokolliert wurden, und weicht kaum vom Wortlaut der protokollierten Aussagen ab.
Die Causa Jeanne d'Arc
Horspiel in drei Teilen von
Kai Grehn
;
Teil 1 ? Verurteilungsprozess; Teil 2 ? Rehabilitierungsprozess: Die Eroffnung; Teil 3 ? Rehabilitierungsprozess: Das Urteil; Regie: Kai Grehn. Produktion: SWR / RBB 2023
Von
Jean Anouilh
stammt
L’Alouette
(deutsch
Jeanne oder Die Lerche
) von 1953.
Urauffuhrung der Kammeroper Jeanne und Gilles sirene 2018
Auch Komponisten und Musiker ließen immer wieder sich von der Gestalt Jeanne d’Arcs inspirieren. Schillers Tragodie
Die Jungfrau von Orleans
wurde von
Giuseppe Verdi
als
Giovanna d’Arco
(1845) vertont.
Pjotr Iljitsch Tschaikowskis
Oper
Orleanskaja dewa
(1881) beruht auf einer sehr freien, von Tschaikowsky selbst vorgenommenen Bearbeitung von Schillers Tragodie. Anders als Schiller, bei dem Jeanne auf dem Schlachtfeld als Martyrin fallt, halt sich Tschaikowsky am Schluss der Handlung an die Historie: Jeanne wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Gioachino Rossini
schrieb 1832 seine Kantate fur Mezzosopran und Klavier,
Giovanna d’Arco
, die er seiner zweiten Frau, Olympe Pelissier widmete. Der italienische Komponist
Salvatore Sciarrino
orchestrierte das Werk 1989 in der Tradition Rossinis, eine Arbeit, die er auf den Wunsch der Sangerin
Teresa Berganza
vornahm.
Arthur Honegger
bearbeitete den Stoff 1938 in seinem
Oratorium
Jeanne d’Arc au bucher
(deutsch
Johanna auf dem Scheiterhaufen
). Der mit starken Metaphern arbeitende Text des Werkes stammt von
Paul Claudel
.
Walter Braunfels
schrieb in der
Inneren Emigration
wahrend der Zeit seines von den Nationalsozialisten verhangten
Berufsverbotes
ab 1938 die zeitkritisch interpretierbare Oper
Jeanne d’Arc ? Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna
op. 57. Der deutsche Komponist
Giselher Klebe
vertonte Schillers Drama als Oper unter dem Titel
Das Madchen aus Domremy
(Urauffuhrung 1976 in
Stuttgart
).
Der franzosische Chansonnier
Georges Brassens
vertonte die
Ballade des dames du temps jadis
Francois Villons
, wo sie als
Jeanne la bonne Lorraine
vorkommt. Zum Film
Die Passion der Jungfrau von Orleans
(D, 1928) (Regie:
Carl Theodor Dreyer
) komponierte
Richard Einhorn
in den 1980er Jahren einen Soundtrack, der sich musikalisch an mittelalterliche
Vokalmusik
und
Carl Orffs
Carmina Burana
anlehnt und Textfragmente verschiedener Autoren, z. B. von
Hildegard von Bingen
, oder auch Jeanne d’Arc selbst vertont.
Kristine Tornquist
und
Francois-Pierre Descamps
schrieben 2017?2018 im Auftrag des
sirene Operntheaters
die
Kammeroper
Jeanne und Gilles
, eine Lebensgeschichte der Jeanne d’Arc und des Gilles de Rais als Parabel auf die Sinnlosigkeit des Krieges.
Auch in der Popmusik wird Jeanne d’Arc immer wieder rezipiert.
Leonard Cohen
ließ sich zum Beispiel von ihrer Geschichte zu seinem 1971 entstandenen Lied
Joan Of Arc
inspirieren. Die britische Band
Orchestral Manoeuvres in the Dark
behandelten in zwei Liedern das Leben der Heiligen Jungfrau, in
Joan Of Arc
von 1981 und in
Maid of Orleans (The Waltz Joan of Arc)
aus dem Jahr 1982.
Kate Bush
besang sie in dem Lied
Joanni
(Album
Aerial
, 2005) und
Arcade Fire
mit
Joan of Arc
(Album
Reflektor
, 2013). Das tschechische
A capella
-Quartett 4tet besingt sie in
Jeanne d'Arc
nach der Melodie von
Bright Eyes
von
Art Garfunkel
.
Ende August 2017 wurde von der deutschen
Artrock
-Band
Eloy
der erste Teil eines zweiteiligen
Konzeptalbums
The Vision, the Sword and the Pyre
veroffentlicht, das 2019 mit
The Vision, the Sword and the Pyre II
abgeschlossen wurde; sie beschaftigten sich ebenfalls mit dem Schicksal von
Jeanne d’Arc
.
[15]
Zuvor veroffentlichten Eloy die Songs
Jeanne d’Arc
auf dem 1992 erschienenen Album
Destination
und
Company of Angels
auf dem Album
The Tides Return Forever
von 1994, die ebenfalls Jeanne d’Arc gewidmet waren.
Die Geschichte Jeanne d’Arcs wurde schon zur Zeit der ersten Spielfilme verfilmt. Allein mit
Ingrid Bergman
gibt es zwei Versionen. 1928 entstand der
Stummfilm
Die Passion der Jungfrau von Orleans
des danischen Regisseurs
Carl Theodor Dreyer
mit
Maria Falconetti
in der Hauptrolle. Eine Version wurde 1999 von Ed Gernon und
Christian Duguay
(Regie) unter dem Namen
Jeanne d’Arc ? Die Frau des Jahrtausends
verfilmt. In den Hauptrollen spielen
Leelee Sobieski
als Jeanne d’Arc,
Peter O’Toole
als Bischof Cauchon und
Maximilian Schell
als Le’Maitre. 1993 drehte
Jacques Rivette
den Zweiteiler
Johanna, die Jungfrau (Jeanne la Pucelle)
mit
Sandrine Bonnaire
als Johanna.
1999 inszenierte
Luc Besson
mit
Johanna von Orleans
eine Neuverfilmung (
Milla Jovovich
spielte die Hauptrolle,
John Malkovich
war
Karl VII.
). In dieser Neuverfilmung wird Jeanne als mit menschlichen Fehlern und Zweifeln beladene Frau dargestellt, die am Ende auch um ihren eigenen Glauben kampfen muss.
- Verfilmungen
- Joan of Arc/The Burning of Joan of Arc
(1895, Stummfilm), USA, Regie: Alfred Clark. Fragmente im Centre Jeanne d’Arc in Orleans und in den National Archives of Canada in Ottawa
- L’Execution de Jeanne d’Arc
(1898, Stummfilm, 30 Sekunden), Frankreich, Regie: Georges Hatot
- Domremy: La Maison de Jeanne d’Arc
(1899, Stummfilm, 40 Sekunden), Frankreich, Regie:
Bruder Lumiere
- Jeanne d’Arc
(1900, Urauffuhrung 11. November 1900, Stummfilm), Frankreich, Regie:
Georges Melies
, Titelrolle:
Jeanne d’Alcy
- Eine Moderne Jungfrau von Orleans
(1900, Urauffuhrung 1914, Stummfilm), Deutschland, Regie: Max Skladanowsky
- Giovanna d’Arco
(1908, Stummfilm), Italien, Regie:
Mario Caserini
- Joan the Woman
(1916, Urauffuhrung 25. Dezember 1916, Stummfilm), USA, Paramount, Regie:
Cecil B. DeMille
, Titelrolle:
Geraldine Farrar
- La Passion de Jeanne d’Arc
, deutsch:
Die Passion der Jungfrau von Orleans
(1928, Stummfilm, 85 Minuten), Frankreich, Societe Generale de Films, Regie:
Carl Theodor Dreyer
, Titelrolle:
Maria Falconetti
- La merveilleuse vie de Jeanne d’Arc, fille de Lorraine
(1928, Stummfilm, 129 Minuten), Frankreich, Aubert-Natan, Regie:
Marc de Gastyne
, Titelrolle: Simone Genevoix
- Das Madchen Johanna
(1935, 87 Minuten), Deutschland, UFA, Regie:
Gustav Ucicky
, Titelrolle:
Angela Salloker
- Joan of Arc
, deutsch:
Johanna von Orleans
(1948, Farbfilm, 145 Minuten), USA, RKO, Regie:
Victor Fleming
, Titelrolle:
Ingrid Bergman
- Giovanna d’Arco al rogo
deutsch: (1954, Farbfilm, 70 Minuten), Frankreich/Italien, Franco-London Film/PCA, Regie:
Roberto Rossellini
, Titelrolle: Ingrid Bergman
- Jeanne
aus dem dreiteiligen Film
Liebe, Frauen und Soldaten
(1954, Farbfilm), Frankreich/Italien, Franco-London-Film/Continental Produzione, Regie:
Jean Delannoy
, Titelrolle:
Michele Morgan
- Saint Joan
, deutsch
Die heilige Johanna
(1957, Schwarzweißfilm, 109 Minuten), USA, United Artists, Regie:
Otto Preminger
, Titelrolle:
Jean Seberg
- Le Proces de Jeanne d’Arc
, deutsch
Der Prozeß der Jeanne d’Arc
, (1962, Schwarzweißfilm, 65 Minuten), Frankreich, Agnes Delahaie, Regie:
Robert Bresson
, Titelrolle: Florence Carrez, 1965 ZDF/1969 Kino B
- Saint Joan
(1977, Schwarzweißfilm), England, Triple Action Films/East Midlands Arts Association, Regie: Steven Rubelow, Titelrolle: Monica Buferd (nicht verfugbar, im Besitz des Filmemachers)
- Joan of Arc
(1983), Großbritannien, British Film Institute, Regie: Gina Newson
- Jeanne La Pucelle ? Les Batailles/Les Prisons
, deutsch
Johanna, die Jungfrau ? Der Kampf/Der Verrat
(1994, Farbe, 336 Minuten), Frankreich, France 3 Cinema/La Sept Cinema/Pierre Grise, Regie:
Jacques Rivette
, Titelrolle:
Sandrine Bonnaire
- Jeanne d’Arc
, deutsch
Johanna von Orleans
, kanadische Titel
La Messagere: L’Histoire de Jeanne d’Arc
bzw.
The Messenger: The Story of Joan of Arc
(1999, Farbfilm, 150 Minuten), Frankreich, Leeloo Productions/Gaumont, Regie:
Luc Besson
, Titelrolle:
Milla Jovovich
- Joan of Arc
, deutsch
Jeanne d’Arc ? Die Frau des Jahrtausends
(1999),
Canadian Broadcasting Corporation
, Regie:
Christian Duguay
, Titelrolle:
Leelee Sobieski
- Kamikaze Kaito Jeanne
(Jeanne, die Kamikaze Diebin)
(1998?2000), Japan, Anime- u. Manga-Serie von
Arina Tanemura
- Johana
deutsch
Johanna
(2005, Musikfilm), Ungarn, Regie:
Kornel Mundruczo
, Titelrolle:
Orsolya Toth
- Jeanne Captive
(2011), Frankreich, Regie:
Philippe Ramos
, Titelrolle:
Clemence Poesy
- Jeanne d’Arc ? Kampf um die Freiheit.
(2013), Deutschland Szenische Dokumentation in der Reihe
Frauen, die Geschichte machten
, 50 Min., Buch: Susanne Utzt, Regie:
Christian Twente
und Michael Loseke, Erstsendung 3. Dezember 2013 im ZDF,
Programminformation
- Jeannette, l’enfance de Jeanne d’Arc
, deutsch: (
Jeannette ? Die Kindheit der Jeanne d’Arc
) (2017), Frankreich. Eigenwillige, auf Texten
Charles Peguys
basierende Interpretation von Kindheit und Jugend der Jeanne d’Arc, Regie;
Bruno Dumont
- Verschollene Filme
- La Beatification de Jeanne d’Arc
(1900, Stummfilm), Regie: Mario Caserini
- Jeanne d’Arc au bucher
(1905, Stummfilm), Frankreich, Gaumont, Regie: ?, Titelrolle: Boissieu (Mlle. Boissiere?)
- Jeanne d’Arc
(1908, Stummfilm, 5 Minuten), Frankreich, Pathe, Regie:
Albert Capellani
- La vita di Giovana d’Arco
(1909, Stummfilm), Italien, Cines, Regie: Mario Caserini, Titelrolle: Maria Gasperini
- Giovanna d’Arco
(1913, Stummfilm), Italien, Pasquali, Regie:
Nino Oxilia
, Titelrolle:
Maria Jacobini
- Jeanne
(1914), Italien/Osterreich, Regie: Nollif/Wolff
[16]
- Beim Spiel
Jeanne d’Arc
von Chip-Software (
Joan of Arc: Siege & the Sword
), erschienen 1989 fur MS-DOS, Amiga und Atari ST, handelt es sich um eine Mischung aus Action- und Rollenspiel, bei dem es darum geht, Frankreich Schritt fur Schritt zuruckzuerobern.
- In
Age of Empires II
von 1999 handelt eine Kampagne im Hauptspiel von Johanna von Orleans.
- In dem Spiel
Diablo III
von Blizzard wurde die Kreuzritterin ?Johanna“, eine mit gottlicher Unterstutzung streitende Nahkampferin in schwerer Rustung, nach ihr benannt.
- Das Spiel
Jeanne d’Arc
von Sony fur die
PlayStation Portable
hat sie ebenfalls als zentrales Thema.
- In
Age of Empires IV
von
Relic Entertainment
und World's Edge handelt eine
Zivilisation
von Johanna von Orleans
- Der Prozess Jeanne d’Arc. Akten und Protokolle 1431 und 1456
, ubersetzt und herausgegeben von Ruth Schirmer-Imhoff, 3. Auflage. dtv. Munchen 1978,
ISBN 3-423-02909-9
.
- Colette Beaune:
Jeanne d’Arc
Perrin, Paris 2004,
ISBN 978-2-262-01705-7
(franzosisch).
- Colette Beaune:
Jeanne d’Arc ? Verites et legendes.
Perrin, Paris 2008,
ISBN 978-2-262-02951-7
(franzosisch).
- Helmut Feld
:
Jeanne d’Arc. Geschichtliche und virtuelle Existenz des Madchens von Orleans
(= Christentum und Dissidenz, Bd. 5). LIT, Berlin 2016,
ISBN 978-3-643-13462-2
.
- Georges, Andree Duby:
Die Prozesse der Jeanne d’Arc
(=
Wagenbachs Taschenbucherei.
Bd. 350). (Originaltitel:
Les proces de Jeanne d’Arc.
ubersetzt von
Eva Moldenhauer
). Wagenbach, Berlin 1999,
ISBN 3-8031-2350-X
.
- Gerd Krumeich
:
Jeanne d’Arc in der Geschichte. Historiographie ? Politik ? Kultur
(=
Beihefte der
Francia
.
Bd. 19). Thorbecke, Sigmaringen 1986,
ISBN 3-7995-7319-4
(Digitalisat)
.
- Gerd Krumeich:
Jeanne d’Arc. Die Geschichte der Jungfrau von Orleans
(=
Beck’sche Reihe.
Bd. 2396). Beck, Munchen 2006,
ISBN 3-406-53596-8
(Rezension)
.
- Gerd Krumeich:
Jeanne d’Arc. Seherin, Kriegerin, Heilige. Eine Biographie.
C. H. Beck, Munchen 2021,
ISBN 978-3-406-76542-1
.
- Edward Lucie-Smith:
Johanna von Orleans. Eine Biographie
(Originaltitel:
Joan of Arc.
ubersetzt von Hansheinz Werner), Claassen, Dusseldorf 1977,
ISBN 3-546-46209-2
.
- Philippe Martin:
Jeanne d’Arc ? Les metamorphoses d’une heroine
Place Stanislas, Nancy 2009,
ISBN 978-2-35578-035-6
(franzosisch).
- Pierre Moinot:
Jeanne d’Arc ? die Macht und die Unschuld
(Originaltitel:
Jeanne d’Arc
ubersetzt von Eva Rapsilber). Societats-Verlag, Frankfurt am Main 1989,
ISBN 3-7973-0472-2
.
- Wolfgang Muller:
Der Prozeß Jeanne d’Arc: Quellen ? Sachverhalt einschließlich des zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergrundes ? Verurteilung und Rechtfertigung ? rechtliche Wurdigung und Schlussbemerkungen
, Kova?, Hamburg 2004,
ISBN 3-8300-1144-X
(Zugleich
Dissertation
an der
Universitat Mainz
2003).
- Herbert Nette:
Jeanne d’Arc in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten
(Rowohlts Monographien Bd. 253, rororo 50253). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1977ff,
ISBN 3-499-50253-4
.
- Regine Pernoud, Marie-Veronique Clin:
Johanna von Orleans ? der Mensch und die Legende
, Lubbe, Bergisch Gladbach 1991,
ISBN 3-404-61210-8
.
- Regine Pernoud:
Jeanne d’Arc ? Glaube, Kraft, Vision
, Kosel, Munchen 1992,
ISBN 3-466-34326-7
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- Malte Prietzel:
Jeanne d’Arc ? Das Leben einer Legende
, Herder, Freiburg 2011,
ISBN 3-451-30414-7
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- Vita Sackville-West
:
Jeanne d’Arc, Die Jungfrau von Orleans.
Mit einem Nachwort von Rita Hortmann. Ubersetzt aus dem Englischen von
Hans Wagenseil
. Ullstein 1992,
ISBN 3-548-30290-4
(
Digitalisat der englischen Originalausgabe
im
Internet Archive
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- Hartmut Steinbach:
Jeanne d’Arc ? Wirklichkeit und Legende
, Musterschmidt, Gottingen 1973,
ISBN 3-7881-0078-8
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- Heinz Thomas
:
Jeanne d’Arc ? Jungfrau und Tochter Gottes
, Fest, Berlin 2000,
ISBN 3-8286-0065-4
.
- Sabine Tanz
:
Jeanne d’Arc. Spatmittelalterliche Mentalitat im Spiegel eines Weltbildes
, Bohlau, Weimar 1991,
ISBN 3-7400-0103-8
(=
Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte
, Bd. 33,
Dissertation
Universitat Leipzig
1985).
- Heinz Thomas:
Jeanne d’Arc ? Jungfrau und Tochter Gottes ? Grundzuge einer Biographie
, in:
Francia ? Forschungen zur westeuropaischen Geschichte
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Bd. 34, 2007, Heft 1, S. 163?173
(Digitalisat)
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- Walter Rost:
Die mannliche Jungfrau ? Das Geheimnis der Johanna von Orleans
, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983,
ISBN 3-498-05700-6
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- Guido Gorres:
Die Jungfrau von Orleans ? nach den Prozeßakten und gleichzeitigen Chroniken von G. Gorres, mit einer Vorrede von J. Gorres
, Pustet, Regensburg 1834.
- Michel Tournier:
Gilles & Jeanne
, Gallimard, Paris 1983 (deutsche Ausgaben: Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1985,
ISBN 3-455-07723-4
; Aufbau-Verlag, Berlin, Weimar 1986).
- ↑
Philippe Contamine
, ≪ Remarques critiques sur les etendards de Jeanne d’Arc ≫,
Francia
, Ostfildern, Jan Thorbecke Verlag, n° 34/1, 2007,
S. 199?200
(
Memento
des
Originals
vom 18. Februar 2020 im
Internet Archive
)
Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/prae.perspectivia.net
- ↑
Vergleiche Signatur in
Datei:Lettre de Jeanne d'Arc aux Riomois.JPG
.
- ↑
Brauburger, Stefan, 1962-:
Frauen, die Geschichte machten : Kleopatra, Jeanne d’Arc, Elisabeth I., Katharina die Große, Konigin Luise, Sophie Scholl
. Bertelsmann, Munchen 2013,
ISBN 978-3-570-10171-1
.
- ↑
Holy Days
auf www.churchofengland.org
- ↑
Wolfgang Muller:
Der Prozeß Jeanne d’Arc
In:
Juristische Schulung
1987, S. 433?441, hier: S. 435.
- ↑
Barbara Sichtermann:
Johanna von Orleans: Das unglaubliche Madchen.
DIE ZEIT, 5. Januar 2012,
abgerufen am 16. August 2017
.
- ↑
News:
Das kurze Leben der Jeanne d’Arc.
ORF, 5. Januar 2012,
abgerufen am 8. September 2017
.
- ↑
?Burgunder“ bezeichnet hier kein Volk, sondern eine politische Partei. Zum Beispiel waren Paris und Rouen (die großten Stadte des Konigreichs) beides burgundische Stadte, wo die meisten Einwohner den Konig Karl VII. und Jeanne d’Arc nicht unterstutzten.
- ↑
D. Butler:
Joan of Arc’s relics exposed as forgery.
In:
nature.
446, 2007, S. 593.
doi:10.1038/446593a
- ↑
Faksimile einer Zeitungsmeldung zur Seligsprechung
, In:
New York Times.
19. April 1909.
- ↑
Divina disponente
. Lateinischer Text des Dekrets der Heiligsprechung auf www.vatican.va.
- ↑
Mythen der Nationen: Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, Berlin 1998
- ↑
Ein Museum fur Frankreichs Nationalheldin
. Website des Magazins reisen EXCLUSIV, abgerufen am 29. Januar 2015.
- ↑
Leseprobe unter
[1]
Im Anhang des Drucks uberblickt Sylvia Tschorner die verschiedenen dramatischen Bearbeitungen des Jeanne-Motivs
- ↑
Andreas Aldag:
ELOY Legacy.
Abgerufen am 29. Dezember 2017
.
- ↑
Vgl. Robin Blaetz:
Visions of the Maid.
University of Virginia Press, 2001, S. 249 ff.
(online)