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Impfung

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Schutzimpfung eines Kleinkindes
Video: Was hilft gegen Viren? (Aktive und passive Impfung)

Eine Impfung , auch Schutzimpfung , Vakzination (alter Vaccination ) oder Vakzinierung (ursprunglich die Infektion mit Kuhpockenmaterial ; von lateinisch vacca ?Kuh‘) genannt, ist die Gabe eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer (ubertragbaren) Krankheit zu schutzen. [1] Sie dient der Aktivierung des Immunsystems gegen spezifische Stoffe. Impfungen wurden als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten entwickelt. Spater wurden fur Krebsimmuntherapien auch Krebsimpfstoffe entwickelt.

Eine vorbeugende Impfung gegen eine Infektionskrankheit beruht auf einer spezifischen, aktiven Immunisierung gegen den Krankheitserreger und wird daher auch als aktive Impfung oder aktive Schutzimpfung bezeichnet. Ziel der aktiven Impfung ist es, das korpereigene Immunsystem zu befahigen, auf eine Infektion mit dem Erreger so rasch und wirksam zu reagieren, dass daraus keine oder nur eine abgeschwachte Infektionskrankheit resultiert. Es wird zwischen Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen unterschieden; zu letzteren gehoren auch Toxoidimpfstoffe . Dagegen handelt es sich bei der passiven Impfung (auch Heilimpfung ) um eine lediglich passive Immunisierung durch Gabe von Antikorpern .

Es stehen bereits Impfungen gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten zur Verfugung. Weitere Impfstoffe gegen einige bedeutsame Infektionskrankheiten und gegen chronische Infektionen, die Krebs begunstigen, sind derzeit (Stand 2012) in Entwicklung .

Wirkungsweise und Wirksamkeit

Verabreichung von Impfungen

Je nach Impfstoff und Immunisierungsart (passive oder aktive Immunisierung) werden unterschiedliche Applikationsverfahren angewandt: Aktive Impfungen werden parenteral (?unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes“) mit einer Spritze vorgenommen. Man unterscheidet dabei intradermale (?in die Haut“), subkutane (?unter die Haut“) oder intramuskulare (?in den Muskel“) Injektionen . Die intradermale Impfung kann auch mit einer Lanzette oder einer Impfpistole erfolgen. Fur einige wenige Immunisierungen wurde bzw. wird der Impfstoff oral (in den Mund, ? Schluckimpfung “) oder nasal (in die Nase) verabreicht, versuchsweise auch mit Hautpflaster. Die meisten aktiven Impfungen werden jedoch intramuskular in den Oberarm ( Musculus deltoideus ) verabreicht. Bei Kindern ist auch eine Injektion in den Oberschenkel ( Musculus vastus lateralis ) zulassig; bei kleinen Kindern kommt es nach bestimmten Impfungen zu weniger Lokalreaktionen, wenn diese in den Oberschenkel erfolgen. [2] Die Injektion von aktiven Impfstoffen in den mittleren Gesaßmuskel ( Musculus glutaeus medius ) gilt aufgrund geringerer Wirksamkeit und haufigerer Komplikationen laut der Standigen Impfkommission (STIKO) als obsolet.

Passive Immunisierungen hingegen werden haufig in den Gesaßmuskel verabreicht.

Die Pulverinjektion ist ein in der Entwicklung befindliches Impfverfahren, bei dem der feste Impfstoff mit hoher Geschwindigkeit in die Epidermis geschossen wird.

Aktive Impfung

Schema der aktiven/passiven Immunisierung

Die aktive Schutzimpfung veranlasst den Korper des Geimpften, eigene Schutzstoffe gegen bestimmte Krankheiten herzustellen. Sein Immunsystem wird zur Bildung einer erregerspezifischen Immunkompetenz angeregt, ohne die Infektionskrankheit selbst durchmachen zu mussen. Hierzu dienen Lebend- oder Totimpfstoffe. Ein Lebendimpfstoff enthalt abgeschwachte, noch vermehrungsfahige Erreger, welche die Krankheit beim immunkompetenten Impfling nicht auslosen. Ein Totimpfstoff enthalt dagegen abgetotete Erreger oder lediglich Bruchstucke des Erregers. Gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 wurden 2020 erstmals RNA-Impfstoffe zugelassen. [3]

Ist der Impfstoff in den Korper eingedrungen, werden die Eiweiße ( Proteine ) und/oder Zuckermolekule des Vakzins durch im Blut zirkulierende und/oder gewebsstandige immunkompetente weiße Blutzellen als (korperfremde) Antigene erkannt. Es folgt die primare Immunantwort durch erregerspezifische Pragung immunkompetenter Lymphozyten in Form langlebiger Gedachtniszellen . Entscheidend fur den Schutz bei einer spateren Infektion ist, dass fur den Korper die Antigene des Impfstoffs denen des Erregers der Infektionskrankheit weitgehend gleichen.

Kommt es zur Infektion, erkennen die Gedachtniszellen am eingedrungenen Erreger die Antigene des fruher erhaltenen Impfstoffes und bewirken, dass sich einerseits Lymphozyten zu kurzlebigen Plasmazellen differenzieren, die Antikorper produzieren, andererseits zu T-Lymphozyten und NK-Zellen , welche die zellulare Abwehr darstellen. [4] Die Impfung soll also Immunitat gegen den Erreger bewirken, sodass im Falle einer Infektion die spezifische und schnelle Immunantwort die Infektionskrankheit verhindert.

Toxoidimpfstoffe, die nur den biologisch inaktiven Bestandteil (Toxoid) des Toxins eines Erregers enthalten (z. B. das Tetanus-Toxoid), gehoren ebenfalls zu den Totimpfstoffen. Sie vermindern nicht die Vermehrung der Erreger im Korper. Bei Infektionen, die ubertragbar sind, unterbrechen sie also nicht die Infektionskette, verhindern aber die Infektionskrankheit bei den Geimpften, insoweit bei ihnen die Toxine der Erreger nicht wirksam werden.

Unterschiedliche Lebendimpfstoffe konnen entweder simultan oder im Abstand von mindestens vier Wochen verabreicht werden. [5] Fur Totimpfstoffe unter sich oder in Kombination mit Lebendimpfstoffen gibt es keine notwendigen Abstande. Dennoch wird eine parallele Gabe von Tot- und Lebendimpfstoffen bevorzugt. [6]

Ein tragfahiger Schutz baut sich bei Lebendimpfstoffen nach wenigen Tagen auf. [7] Bei Totimpfstoffen mussen wiederholte Immunisierungen erfolgen (Basisschutz), gefolgt von Auffrischungsimpfungen.

Eine Therapieform, die dem Prinzip einer aktiven Immunisierung ahnelt, aber die keine Impfung darstellt, ist die Hyposensibilisierung . Sie wird beispielsweise bei Heuschnupfen oder Allergien gegen Hausstaubmilben und Insekten angewendet. [8]

Passive Impfung

Bei der passiven Impfung , auch ( Blut -) Serumtherapie und Serotherapie genannt, wird dem Empfanger Immunserum injiziert, das in hoher Konzentration Antikorper gegen den Krankheitserreger enthalt. Dadurch stellt das eigene Immunsystem also selbst keine Antikorper her, bleibt also passiv. Hierzu verwendet man heute bevorzugt gentechnologisch aus Zellkulturen hergestellte monoklonale menschliche Antikorper bzw. homologe Antikorper oder, soweit solche nicht zur Verfugung stehen, Extrakte aus dem Blut (Rekonvaleszentenserum) von Menschen, die die betreffende Infektionskrankheit (ungewollt) durchgemacht haben, oder aus dem Blut von Tieren bzw. heterologe (artfremde) Antikorper, die gezielt mit dem Erreger infiziert worden waren. Die passive Immunisierung ist also eine Notfallmaßnahme (?Notimpfung“) im Sinne einer Postexpositionsprophylaxe . Beispielhaft hierfur sind Verletzungen mit Verschmutzung der Wunde (Verdacht auf eine Infektion mit Wundstarrkrampf ), Bisse durch oder Schleimhautkontakt mit bestimmten Wildtieren (Verdacht auf Tollwut ) oder der Kontakt von medizinischem Personal mit Blut von Patienten, die Trager der Erreger von Hepatitis B sind (insbesondere nach Nadelstichverletzung ). Eine passive Impfung ist indiziert, wenn eine Person in Gefahr steht, eine Infektionskrankheit zu erleiden, weil sie Kontakt mit dem betreffenden Erreger hatte, ohne bereits durch stille Feiung oder Impfung hiergegen geschutzt zu sein, oder wenn der Schutz durch das eigene Immunsystem erganzt werden soll.

Der Vorteil von Immunseren ist der schneller einsetzende Schutz: Die Antikorper mussen nicht erst innerhalb von ein bis zwei Wochen gebildet werden, sondern stehen gleich nach der Injektion des Immunserums zur Verfugung. Nachteilig ist, dass der Schutz nur einige Wochen anhalt; danach sind die verabreichten Antikorper vom Empfanger abgebaut, und sein Organismus ist durch eine neuerliche Infektion mit demselben Erreger wieder gefahrdet. Das liegt daran, dass das Immunsystem durch die Gabe von Immunserum nicht stimuliert wird, uber Gedachtniszellen ein eigenes Immungedachtnis hinsichtlich der Erreger auszubilden.

Falls das Immunserum von einem Tier oder Menschen stammt, kommt als weiterer Nachteil hinzu, dass es neben den gewunschten Antikorpern Spuren von Fremdeiweiß oder Polysacchariden des Spenders enthalten kann. Das Immunsystem des Empfangers setzt dann eine Kaskade immunologischer Reaktionen gegen diese als korperfremde Antigene empfundenen Bestandteile in Gang. Das fuhrt dazu, dass die im Impfserum angereicherten Antikorper schneller ausgeschieden werden und damit kurzer als gewunscht wirksam bleiben. Bei wiederholter Gabe von Fremdserum besonders derselben Tierart kann es außerdem zu einer unerwunschten allergischen Reaktion des Empfangers in Form einer Serumkrankheit oder eines allergischen Schocks kommen. Daher werden solche Immunseren nach Moglichkeit durch monoklonale Antikorper ersetzt.

Bis circa 1965 gab es beispielsweise keine menschlichen Antikorper gegen Tetanus, sodass man auf tierische angewiesen war. Hierbei hatte sich die Reihenfolge Pferd , Rind , Hammel etabliert. [9]

Eingefuhrt wurde die passive Immunisierung 1890 von Emil von Behring , als er ein Heilverfahren gegen Diphtherie entwickelte, bei dem er aus Pferdeblut isolierte Antikorper verwendete. Er erhielt dafur 1901 den erstmals vergebenen Nobelpreis fur Medizin . Im Jahr 1904 wurde zur Anwendung bei der bazillaren Dysenterie die Serotherapie nach Rudolf Kraus und Robert Doerr [10] etabliert.

Eine wichtige und weit verbreitete naturliche Form der passiven Immunisierung gegen Infektionskrankheiten ist die Mutter-Kind-Immunisierung .

Zu den passiven Immunisierungen, die sich nicht gegen Infektionskrankheiten richten, gehoren die Injektion von Anti-D-Immunserum an Schwangere, falls beim Neugeborenen ein Morbus haemolyticus neonatorum droht, und die Injektion von Antivenin nach Schlangenbissen.

Simultanimpfung

Wenn ein Patient mit moglicherweise oder bekannt unzureichendem Immunschutz im Verdacht steht, sich mit Erregern einer gefahrlichen Infektionskrankheit infiziert zu haben, wird er neben der aktiven Schutzimpfung eine passive Immunisierung erhalten, um einer lebensbedrohlichen Infektion vorzubeugen. Eine solche gleichzeitige aktive und passive Immunisierung eines Patienten wird als Simultanimpfung bezeichnet. Hierbei spritzt man den aktiven und den passiven Impfstoff in moglichst entfernte Korperstellen, damit sich die Antikorper der Heilimpfung und die Antigene der Schutzimpfung nicht sofort wechselseitig neutralisieren.

Mutter-Kind-Immunisierung

Eine vorubergehende Form der passiven Immunisierung stellt die Mutter-Kind-Immunisierung dar, auch Nestschutz oder Leihimmunitat genannt. Hierbei geben Schwangere, die nach Infektionen oder Impfungen einen entsprechenden Antikorpertiter entwickelt haben, Antikorper uber die Placenta an das Ungeborene weiter. Dieses ist nach der Geburt fur einige Wochen bis Monate in gewissem Umfang geschutzt.

Stillende Mutter versorgen den Saugling mit sekretorischen Antikorpern ( sIgA ), die zwar das Risiko fur Magen-Darm-Erkrankungen senken. [11] Sie vermitteln aber nicht einen Schutz gegen impfpraventablen Erkrankungen wie z. B. Masern. [12]

Der Nestschutz wird aber nicht fur alle Infektionskrankheiten vermittelt. Die allgemein und in Deutschland insbesondere durch die Standige Impfkommission empfohlenen Kinder-Impfungen sollen daher so fruhzeitig erfolgen, dass keine Lucke in der Erreger-Abwehr entsteht. [13]

Wirksamkeit

Historischer Vergleich jahrlicher Infektionsfalle in den USA vor und nach der Einfuhrung von Impfprogrammen (Stand 1999) [14]
Erkrankung  vorher
(Jahr) 
nachher
(Jahr) 
Diphtherie     175.885   
(1922)
1
(1998)
Haemophilus Influenzae B       20.000   
(1982)
54
(1998)
Keuchhusten     147.271
(1925)
6.279
(1998)
Masern     503.282
(1962)
89
(1998)
Mumps     152.209
(1968)
606
(1998)
Pocken     48.164
(1904)
0
(1998)
Roteln     47.745
(1968)
345
(1998)

Keine Impfung schutzt hundertprozentig vor der jeweiligen Erkrankung. Impfungen senken aber die Erkrankungswahrscheinlichkeit deutlich. Die Schutzwirkung unterscheidet sich je nach Impfung und nach der Starke der Immunantwort. Die Impfstoffwirksamkeit wird durch viele Studien dokumentiert und zum Beispiel in Europa von der EMA ( European Medicines Agency bzw. Europaische Arzneimittel-Agentur ) werden Impfstoffe nach einer Nutzen/Risiko-Abwagung zugelassen, nachfolgend von nationalen Behorden empfohlen oder verpflichtend gegeben. [15] [16]

Die jeweilige Schutzwirkung lasst sich laborchemisch mit der Messung der gegen den Erreger oder dessen Bestandteile gebildeten Antikorperkonzentration, den Antikorpertiter , abschatzen. Entscheidend ist die Wirksamkeit im Rahmen von klinischen Studien , nach Moglichkeit in Form randomisierter kontrollierter Studien . Hierbei werden die Studienteilnehmer zufallig in zwei Gruppen eingeteilt. Man vergleicht dabei entweder bestimmte Laborwerte ( Surrogatmarker , vor allem Antikorper ) oder die Haufigkeit und Schwere der Infektionskrankheit in der Studiengruppe , also bei Menschen oder Tieren, die den zu beurteilenden Impfstoff erhalten haben, mit derjenigen in der Kontrollgruppe , also bei Menschen oder Tieren, die keinen oder einen bereits bekannten Impfstoff erhalten haben. Wirksamkeitsnachweise, bei denen Menschen gezielt mit Erregern schwerwiegender Infektionskrankheiten infiziert werden, verbieten sich aus ethischen Grunden, da hierbei Kontrollgruppe und Studiengruppe einem unvertretbaren Risiko ausgesetzt wurden. Die Zulassung von Impfstoffen erfolgt in Europa nach den Richtlinien der Europaischen Arzneimittelagentur und der entsprechenden staatlichen Behorden. Sie setzt praklinische und klinische Prufungen voraus und verlangt weitere Kontrollen nach Markteinfuhrung. In Deutschland pruft und uberwacht das Paul-Ehrlich-Institut die Zulassung von Impfstoffen. Kriterien und Vorgehen sind in anderen entwickelten Staaten wie etwa den USA und Kanada ahnlich.

Es gibt Impfungen, die bisher lediglich den Krankheitsverlauf abmildern und somit nur vor den schlimmsten Komplikationen schutzen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die betreffenden Erreger ihre Eigenschaften durch Antigenshift oder Antigendrift haufig andern, wie bei den Erregern von Influenza, und wenn die Erreger in zahlreichen Antigen-Subtypen zirkulieren, wie bei den Pneumokokken. Staatliche Stellen bewerten die Impfstoffe hinsichtlich ihres Nutzens und sprechen anschließend eine amtliche Empfehlung aus. [17] Die Empfehlungen haben kassen-, haftungs- und arztrechtliche Folgen.

Moderne Impfstoffe gegen Tetanus, Hepatitis, Meningokokken, Pneumokokken und Gebarmutterhalskrebs enthalten als Wirkungsverstarker aluminiumhaltige Adjuvanzien wie z. B. Aluminiumhydroxid , um die Anzahl der notwendigen Impfzyklen zu senken.

Seit Einfuhrung der Impfungen in den USA sank die Zahl der jahrlichen Erkrankungen von Diphtherie, Mumps, Keuchhusten und Tetanus um mehr als 92 %, wahrend die Zahl der an diesen Krankheiten Verstorbenen um mindestens 99 % zuruckging. Poliovirus, Masern sowie das Rotelnvirus gelten in den Vereinigten Staaten als ausgerottet, 1980 konnte die Welt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fur pockenfrei erklart werden. [18]

Umgekehrt starben weltweit nach Schatzung der WHO und der Global Alliance for Vaccines and Immunization ( GAVI ) allein im Jahr 2002 uber zwei Millionen Menschen an Infektionskrankheiten, die durch eine Impfung hatten verhindert werden konnen. Durch Impfprogramme diese Todesursachen zu verringern ist daher ein primares Ziel der WHO. Die Erfolge dieser Impfprogramme belegen die Wirksamkeit des Impfens. Die meisten verfugbaren Impfstoffe sind im Abschnitt Empfohlene Impfungen aufgelistet.

Abschwachung der Wirksamkeit durch Wechselwirkung mit Schmerzmitteln

Impfstoffe sind Arzneimittel, und bei gleichzeitigem Einwirken mehrerer Arzneimittel konnen Arzneimittelwechselwirkungen auftreten. Sie konnen bestehen in einer Steigerung oder Senkung der Wirksamkeit, im Verstarken oder Vermindern bekannter oder im Auftreten neuer Nebenwirkungen. In letzter Zeit mehren sich die Hinweise, dass bestimmte Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) bzw. nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Acetylsalicylsaure (Aspirin), aber auch andere Nichtopioid-Analgetika wie Paracetamol und davon abgeleitete Substanzen die Wirksamkeit von Impfstoffen herabsetzen konnen. [19] [20] [21] [22] Das wird darauf zuruckgefuhrt, dass diese Pharmaka ihre fiebersenkende und (bei den NSAR) auch entzundungsmindernde Wirkung dadurch erzielen, dass sie hemmend auf bestimmte Enzyme , die Cyclooxygenasen (COX), einwirken, weshalb sie auch Cyclooxygenasehemmer genannt werden. Die an der Prostaglandinsynthese beteiligten COX spielen aber eine wichtige Rolle auch bei der Immunabwehr . Das Blockieren des Enzyms hat offenbar die Nebenwirkung, die Produktion schutzender Antikorper nach einer Impfung zu verringern, da die terminale Differenzierung der B-Zellen zu antikorperproduzierenden Plasmazellen beeintrachtigt wird. [23] [24] Daher wird empfohlen, einige Zeit vor und nach der Impfung auf COX-hemmende Medikamente zu verzichten. [25] [26] [27]

Auffrischungsimpfung

Die Auffrischungsimpfung , auch als Auffrischimpfung , Wiederholungsimpfung oder Revakzination , auch als Boosterimpfung oder nur Booster bezeichnet, unterscheidet sich von der Grundimmunisierung dadurch, dass einmalig eine geringe Dosis gegeben wird, wodurch binnen etwa einer Woche wieder eine ausreichende Immunisierung des Patienten gegen eine bestimmte Infektionskrankheit erzielt wird. Nach der Grundimmunisierung sind fur die dauerhafte Immunitat gegen die meisten Krankheitserreger Auffrischungsimpfungen nach unterschiedlich langen Abstanden notwendig. Die Abstande zwischen den Auffrischungsimpfungen basieren auf Anwendungsbeobachtungen und hangen sowohl vom Erreger als auch vom Impfstoff ab. Manche Impfungen konnen sogar ohne Auffrischungsimpfung einen lebenslangen Schutz vermitteln.

Beispielsweise konnte bei Pockenimpfungen eine Pockenimmunitat noch bis zu 88 Jahre nach der Impfung nachgewiesen werden, die vergleichbar war mit der Immunisierung nach einer uberstandenen Erkrankung. [28] Nach Impfungen gegen Masern , Mumps und Roteln fanden sich zum großten Teil 20 Jahre spater ausreichend hohe Antikorpertiter . [29] Ahnliches gilt fur Impfungen gegen Hepatitis A . Andere Impfstoffe, wie beispielsweise der Impfstoff gegen Keuchhusten , benotigen nach aktueller Empfehlung alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung, da der Antikorperspiegel nach 4?12 Jahren nachlasst; eine naturliche erworbene Immunitat nach einer Keuchhusten-Erkrankung lasst nach 4?20 Jahren nach. [30] Dagegen muss die Impfung gegen Influenza mit den bisherigen Impfstoffen jahrlich wiederholt werden.

Auffrischungsimpfung und zusatzliche Impfstoffdosen fur Grundimmunisierte

Nicht verwechselt werden sollte eine Auffrischungsimpfung mit der Verabreichung zusatzlicher Impfstoffdosen die zum Abschluss einer Grundimmunisierung notwendig wurden. Diese Teilimpfungen kommen im Rahmen der Grundimmunisierung z. B. im ?2+1“-Schema oder ?3+1“-Schema zum Tragen. Beim 3+1-Schema finden dreimal im Abstand von vier Wochen die notwendigen Teilimpfungen zur Grundimmunisierung statt. Beim 2+1-Schema betragt der Abstand zwischen den beiden Teilimpfungen zur Grundimmunisierungen acht Wochen. Sechs Monate nach der Grundimmunisierung schließt das ?2+1“-Schema ebenso wie das ?3+1“-Schema regular mit einer Auffrischimpfung ab. [31]

Bei der COVID-19-Impfung in Deutschland wurde das Schema der Auffrischungsimpfungen zur COVID-19-Pravention noch wahrend der Pandemie optimiert. Zunachst wurden Impfserien mit den im EU / EWR dafur zugelassenen COVID-19-Impfstoffen [32] nach dem ?2+1“-Schema verabreicht. Die Auffrischungsimpfung wurde zunachst im Abstand von sechs Monaten nach der Grundimmunisierung gegen COVID-19 verabreicht. [33] Am 21. Dezember 2021 anderte die Standige Impfkommission beim RKI (STIKO) ihre COVID-19-Impfempfehlung. Allen gegen COVID-19 grundimmunisierten Personen, denen bisher eine Auffrischungsimpfung mit einem Abstand von sechs Monaten nahegelegt wurde, wird ab 21. Dezember 2021 ein verkurzter Abstand zur Grundimmunisierung von mindestens drei Monaten empfohlen. [34]

Die US-Behorde CDC hat am 3. Januar 2022 Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 fur 12- bis 15-Jahrige zugelassen. [35]

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen der heute amtlich empfohlenen Impfungen sind in der Regel so gering, dass sie nicht oder als nicht wesentlich wahrgenommen werden. Unterschieden wird dabei zwischen Impfreaktion und Impfkomplikation . Dabei bezeichnet die Impfstoff- Reaktogenitat das Ausmaß und die klinische Bedeutsamkeit der zu erwartenden Impfreaktion.

Bei der Bewertung von Reaktionen nach einer Impfung muss stets bedacht werden, dass Impfungen bei gesunden Menschen durchgefuhrt werden und eine anschließende Erkrankung als stark empfunden wird. Die Erwartung schwerer Nebenwirkungen kann zu einer gesteigerten Selbstbeobachtung fuhren ( Nocebo-Effekt ). Als Folge konnen zufallig auftretende Befindlichkeitsstorungen, die normalerweise gar nicht beachtet wurden, plotzlich bewusst wahrgenommen und irrtumlich der Impfung angelastet werden.

Als sogenannte Impfreaktion werden kurzzeitig und vorubergehende Lokal- und Allgemeinreaktionen bezeichnet. Diese konnen als temporare, leichtere Nebenwirkungen wie Schmerzen, Spannung und Schwellung an der Injektionsstelle, Abgeschlagenheit oder Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. [36] In Doppelblind -Versuchen ohne Einwirkung von Erregern, bei denen die eine Halfte der Freiwilligen den Impfstoff, die andere Halfte eine Kochsalzlosung oder ein Aluminiumhydroxid -haltiges Adjuvans injiziert bekommt, berichten beide Gruppen bei den meisten amtlich empfohlenen Impfstoffen uber quantitativ und qualitativ ahnliche Nebenwirkungen: z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, Schwachegefuhl, Muskelschmerzen.

Gegenuberstellung der Komplikationen von Erkrankung und nach Impfung gegen Masern, Mumps und Roteln (MMR). [37]
Symptom/Erkrankung  Komplikationsrate  
bei Erkrankung 
Komplikationsrate
nach Impfung 
Masern MMR
Exanthem 98 % 5 %, abgeschwacht
Fieber     98 %, meist hoch 3 bis 5 %, sehr selten hoch
Fieberkrampfe 7 bis 8 % ≤ 1 %
Verminderung der Thrombozytenzahl 1/3000 1/30.000 bis 1/50.000
Enzephalitis 1/1000 bis 1/10.000 0 [38]
Letalitat 1/1000 bis 1/20.000 0
Mumps MMR
Entzundung der Speicheldruse 98 % 0,5 %
Pankreatitis 2 bis 5 % 0,5 %
Hodenentzundung bei Jugendlichen  
und erwachsenen Mannern
20 bis 50 % 1/1.000.000
Meningitis ~ 15 % 1/1.000.000
Taubheit 1/20.000 0
Roteln MMR
Gelenkbeschwerden
bei Frauen
40 bis 70 %, anhaltend 1/10.000, meist
kurz und schwach
Enzephalitis 1/6000 0
Verminderung der Thrombozytenzahl 1/3000 1/30.000 bis 1/50.000
Rotelnembryofetopathie bei
Infektion in der Schwangerschaft
> 60 % 0

Eine Impfkomplikation ist eine uber das ubliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehende Komplikation nach einer Impfung. Lebendimpfstoffe konnen in seltenen Fallen zu einem Ausbruch derjenigen Krankheit fuhren, gegen die geimpft wurde. Zum Beispiel treten bei funf Prozent der Geimpften gegen Masern nichtinfektiose sogenannte ?Impfmasern“ auf, die nach 1?3 Tagen wieder abklingen. [39] Die Nebenwirkungen der Impfung beinhalten dann die Symptome der Krankheit, beispielsweise leichten Ausschlag oder Fieber; sie verlaufen in der Regel aber leichter als die ?naturliche“ Infektion. In sehr seltenen Fallen kann es zu einem allergisch - anaphylaktischen Schock als Reaktion auf die Inhaltsstoffe einer Impfdosis kommen. [40] Dies wurde in 33 Fallen (haufig mit Vorerkrankungen wie Atopien oder Asthma ) bei 25,2 Millionen verabreichten Impfdosen beobachtet, keiner der Falle verlief todlich. [40]

Neben dem Wirkstoff selber konnen enthaltene Zusatzstoffe (siehe auch: Impfstoff#Zusammensetzung ) wie z. B. Aluminiumverbindungen, Quecksilberverbindungen ( Thiomersal ), Formaldehyd und Antibiotika oder Stoffe aus der Herstellung des Wirkstoffs wie Huhnereiweiß eine solche Reaktion auslosen. Uber dieses Risiko, ebenso wie uber das Risiko der Impfung, mussen die Arzte vor der Impfung ausreichend aufklaren . Wer impft, muss durch Ubung und geeignete Ausrustung darauf vorbereitet sein, mogliche lebensbedrohliche allergische Reaktionen auf eine Impfung zu behandeln.

Bei Impfstoffen sind keine Langzeit-Nebenwirkungen oder Langzeitschaden (Schaden, die erst nach Jahren auftreten) bekannt. [41] Dies liegt daran, dass die Bestandteile einer Impfung im Korper schnell abgebaut werden. Infolgedessen werden die meisten Nebenwirkungen hauptsachlich innerhalb von Stunden oder Tagen beobachtet. Mit Langzeitfolgen sind sehr seltene Nebenwirkungen gemeint, die man statistisch erst nach vielen Jahren erfassen kann. [41]

Seit dem 1. Januar 2001 gilt fur Arzte in Deutschland die im Infektionsschutzgesetz (IfSG) verankerte ?Meldeverpflichtung eines Verdachtes einer uber das ubliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schadigung“ ( Impfschaden im Sinne des § 2 Nr. 11 IfSG). [42] Nach § 6 Abs. 1, Nr. 3. IfSG besteht eine Meldepflicht fur Arzte an das Gesundheitsamt, wenn nach einer Impfung auftretende Symptome, die uber eine Impfreaktion hinausgehen, in einem ursachlichen Zusammenhang mit der Impfung stehen konnten. Dieses Meldesystem ist ein sogenanntes Spontanerfassungssystem , um fruhzeitig Risikosignale von Impfnebenwirkungen zu erkennen, die bei der Zulassung nicht erfasst wurden. Bis zum 31. Dezember 2003 wurden in allen Altersgruppen 3328 Falle von moglichen Impffolgen registriert (in drei Jahren, bei etwa 30 Millionen Impfdosen/Jahr). Von diesen Betroffenen trugen vier Prozent einen bleibenden Schaden davon und 1,6 % verstarben (hauptsachlich belegte Koinzidenzen). In der Mehrzahl der dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldeten Verdachtsfalle wurde der Kausalzusammenhang zwischen Impfung und Erkrankung als unwahrscheinlich bewertet. In den anderen Fallen war der kausale Zusammenhang mit der Impfung wegen fehlender valider wissenschaftlicher Daten nicht beurteilbar. Ein Zusammenhang zwischen Impfung und Reaktion gilt nur bei 0,2 % aller IfSG-Meldungen als gesichert. In Deutschland besteht ein Anspruch auf Leistungen der Versorgungsamter, wenn eine Gesundheitsstorung moglicherweise auf eine offentlich empfohlene Impfung zuruckzufuhren ist. Der Patient braucht jedoch nicht zu beweisen, dass die Impfung ursachlich fur seine Krankheit war. [43]

Im Vergleich der Zahlen der moglichen Impfreaktionen mit den erfolgten Impfungen im selben Zeitraum ergibt sich ein sehr geringes Risiko, beispielsweise 250 IfSG-Meldungen zu moglichen Reaktionen von etwa sechs bis acht Millionen Impfdosen auf den MMR-Impfstoff im selben Zeitraum. [44] Die Rate der Meldungen hangt jedoch trotz der gesetzlichen Meldepflicht von der Motivation und Fahigkeit der Arzte ab. Daher ist die Spontanerfassung allein nicht geeignet, die Haufigkeit von Impfnebenwirkungen abzuschatzen. Hierfur dienen aktiv erfassende Pharmakovigilanzsysteme und auf die jeweilige Impfkomplikation ausgerichtete Studien.

Allgemein verfugen Impfungen uber ein exzellentes Sicherheitsprofil. [45]

?Falsche“ Gegenanzeigen

Haufig unterbleiben indizierte Impfungen (oder werden auf unbestimmte Zeit verschoben und schließlich vergessen), weil bestimmte Umstande irrtumlich als Impfhindernis angesehen werden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts [46] :319?320 sind dies insbesondere:

  • banale Infekte, auch wenn sie mit leichtem Fieber einhergehen (bis 38,5 °C),
  • Fieberkrampfe in der Patienten-Vorgeschichte,
  • Antibiotika-Einnahme,
  • Immunschwache (Ausnahme sind bestimmte Lebendimpfstoffe; allgemein gilt jedoch, dass gerade immungeschwachte Personen auf den Impfschutz besonders angewiesen sind) und
  • chronische Krankheiten (einschließlich neurologische Erkrankungen), sofern keine spezifischen Kontraindikationen vorliegen. [47] Diese Personen sind wegen schwerer Verlaufe und Komplikationen impfpraventabler Krankheiten besonders gefahrdet.

Okonomische Ersparnisse

Das Kosten-Nutzen-Verhaltnis von Impfungen wurde anhand von Modellrechnungen ermittelt. So hat eine Berechnung in Osterreich von 2003 ergeben, dass jede Masernschutzimpfung eine volkswirtschaftliche Ersparnis von ca. 600 Euro aufgrund der dadurch vermiedenen Masernerkrankung ergibt. [48] Hierbei wurden die Kosten einer Behandlung der mit einer Maserninfektion einhergehenden Nebenwirkungen berucksichtigt.

Der betrachtliche okonomische Nutzen von Impfungen konnte auch fur die Pneumokokkenimpfung durch die Analyse von Silvia Evers und Mitarbeitern der Universitat Maastrich 2007 gezeigt werden. [49] Als obere Schranke galten dabei 50.000 Euro pro qualitatsgleichem Lebensjahr (QALY; 1 QALY entspricht einem in volliger Gesundheit verbrachten Lebensjahr). Maßnahmen, die weniger als 50.000 Euro pro QALY kosten, gelten Gesundheitsokonomen als kosteneffizient. Evers’ Analyse erstreckte sich auf zehn europaische Lander. Es ergaben sich Kosten-Nutzen-Verhaltnisse zwischen 9239 (Danemark) und 23.657 Euro pro QALY (Schweden). Deutschland rangiert in diesen Berechnungen mit 17.093 Euro pro QALY im Mittelfeld.

Weitere internationale Studien (z. B. zu Kinderlahmung, Keuchhusten oder Hepatitis B) bezuglich des okonomischen Nutzens ergaben zum Teil betrachtliche Einsparungen durch Impfungen. [48]

Impfung mit fraktionierter Dosis

Eine Impfung mit einem Bruchteil der Standarddosis [50] kann erwogen werden, wenn der Impfstoff nicht in genugender Menge vorhanden ist, um den Bedarf einer Bevolkerung zu decken. Typische Szenarien sind ein limitiertes Gesundheitsbudget in armen Landern oder die Fruhphase einer Pandemie, wenn noch nicht genugend Impfstoff fur alle vorhanden ist. Der Nutzen der Impfung mit fraktionierter Dosis (englisch fractional dose vaccination ) setzt eine nichtlineare Dosis-Wirkungsbeziehung voraus, d. h. es konnen mit einer Teilimpfung (trotz reduzierter individueller Effektivitat) auf Gesellschaftsebene mehr Krankheitsfalle verhindert werden als mit einer vollen Impfung nur eines Teils der Bevolkerung. [51] In randomisierten klinischen Studien wurde die Wirksamkeit dieser Strategie fur Gelbfieber [50] und Kinderlahmung [52] gezeigt, und Modellrechnungen weisen auf ein relevantes Potential dieser Strategie zur Verkurzung der Covid-19-Pandemie [53] und Verminderung der Anzahl Krankheits- und Todesfalle bei dieser Krankheit.

Wirkungsweise auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten

Fur den Herdeneffekt notiger Mindestanteil Immunisierter
bei einer Auswahl von durch Impfung verhinderbaren Krankheiten
(mathematisches Modell fur ideale Bedingungen)
[54]
Krankheit Ubertragungsweg R 0 Mindestanteil Immunisierter
Masern Tropfcheninfektion 12?18 83?94 %
Mumps Tropfcheninfektion 4?7 75?86 %
Polio fakal-orale Infektion 5?7 80?86 %
Roteln Tropfcheninfektion 5?7 80?85 %
Pocken Tropfcheninfektion 6?7 83?85 %
Die Basisreproduktionszahl R 0 gibt an, wie viele weitere Personen eine infizierte Person ansteckt,
falls die sie umgebende Population oder Subpopulation weder geimpft noch anderweitig vor Infektionen geschutzt wird.

Impfungen wirken auch auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten in einer Bevolkerung. Das Spezialgebiet der mathematischen Modellierung in der Epidemiologie untersucht das epidemiologische Verhalten von Infektionskrankheiten und kann die Auswirkungen von Impfprogrammen berechnen. Hohe Durchimpfungsraten in einer Population konnen unter bestimmten Bedingungen zusatzlich zur Immunitat der Geimpften auch eine Herdenimmunitat (kollektive Immunitat) bewirken, die auch dem Schutz von Ungeimpften vor einer Erkrankung dient, weil durch den hohen Anteil Immunisierter die Zirkulation des Erregers innerhalb der Population eingeschrankt wird. Der Herdeneffekt verringert das Risiko einer Exposition von Ungeimpften wie Sauglingen , alteren Menschen oder immundefizienten Patienten gegenuber Erregern, gegen die sie selbst nicht immun sind.

Wird beim lokalen Ausbruch einer Infektionskrankheit versucht, durch eine rasche Impfaktion noch eine Herdenimmunitat aufzubauen, spricht man auch von einer Riegelimpfung .

Nach Einschatzung des Robert Koch-Instituts gehoren Impfungen zu den ?wichtigsten und wirksamsten praventiven Maßnahmen , die in der Medizin zur Verfugung stehen“. [55] So haben umfassende Impfprogramme seit Mitte des 20. Jahrhunderts zur massiven Reduktion verschiedener Infektionskrankheiten oder sogar zu deren regionaler oder ? wie im Falle der Pocken ? globaler Ausrottung gefuhrt. [56] [57] Zudem tragen sie zu einer Reduktion der Sterblichkeit bei Kindern bei, was Untersuchungen in den Niederlanden ergeben haben. [58] Mithin zahlt die Gesundheitsbehorde der USA, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die Impfung zu den zehn herausragenden Errungenschaften der Medizin und des offentlichen Gesundheitswesens . [59] [60] Die Impfung ist damit der bedeutsamste Teil der Dispositionsprophylaxe innerhalb des allgemeinen Infektionsschutzes .

Noch im zwanzigsten Jahrhundert kam es bis zur Eradikation der Pocken 1978 zu weltweit geschatzten 375 Millionen Todesfallen, weitere inzwischen durch Impfung kaum noch auftretende Infektionskrankheiten forderten in den USA im zwanzigsten Jahrhundert noch 39 Millionen Erkrankungen. Es wird geschatzt, dass weiterhin jahrlich 1,5 Millionen Kinder (drei pro Minute) an durch Impfung verhinderbaren Infektionen sterben. [61]

Impfprogramme

Pocken

Pocken

Die Pocken , auch Blattern genannt, sind eine gefahrliche Infektionskrankheit. Das Pockenvirus kann direkt von Mensch zu Mensch durch Tropfcheninfektion beim Husten ubertragen werden. Symptome sind starkes Fieber, Schuttelfrost und die typischen Blaschen an fast allen Stellen des Korpers, die zu Pockennarben fuhren. In schwereren Fallen konnen Erblindung , Taubheit , Lahmungen oder Hirnschaden auftreten sowie in 30 % der Falle der Tod.

Durch ein konsequentes Impf- und Bekampfungsprogramm der Weltgesundheitsorganisation WHO und anderer Gesundheitsorganisationen wurde erreicht, dass 1980 die Welt von der WHO fur pockenfrei erklart werden konnte. Der weltweit vorletzte Fall wurde im Jahr 1977 in Merka (Somalia) bei einem nicht geimpften Koch dokumentiert. Durch die Impfung von uber 50.000 Menschen in seiner Umgebung wurde sichergestellt, dass von dort keine Epidemie mehr entstehen konnte. [62] Der letzte Todesfall ereignete sich im Jahre 1978 bei der britischen Fotografin Janet Parker .

Die Pockenimpfung selbst ist eine nicht ganz komplikationsfreie Impfung mit einem Lebendimpfstoff und wird heutzutage nicht mehr durchgefuhrt, da keine unmittelbare Bedrohung mehr besteht. Dennoch sind weitere Pockeninfektionen, z. B. durch Laborunfalle oder Bioterrorismus , nicht vollig ausgeschlossen.

Kinderlahmung

Madchen mit deformiertem rechtem Bein als Folge einer Kinderlahmung

Die Kinderlahmung oder Poliomyelitis ist eine durch das Poliovirus ubertragene Infektionskrankheit. Wahrend die meisten Erkrankungen einen unkomplizierten und nahezu symptomfreien Verlauf aufweisen, verlaufen 10?20 % schwerwiegender mit starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, gastrointestinalen Symptomen und Muskelschmerzen. Bei 0,1 % aller Infektionen werden weiterhin die Nervenzellen des Ruckenmarkes und/oder des Gehirns von dem Virus direkt befallen: dies ist die paralytische Poliomyelitis-Form, bei der dauerhafte Lahmungen auftreten. Bei den letzten großeren Epidemien in Deutschland 1952/53 wurden immerhin 15.000 paralytische Falle bekannt. Diese Lahmungen fuhren in 1?4 % der Falle zum Tode. Neben diesen akuten Folgen entwickeln bis zu 60 % der Menschen, die fruher wegen akuter Poliomyelitis im Krankenhaus behandelt werden mussten, noch Jahre spater Post-Poliomyelitis-Symptome , etwa in Form von starken Ermudungserscheinungen, Muskelkrampfen, Schmerzen.

Osterreich fuhrte 1961 auf gesetzlicher Grundlage eine großangelegte und bundesweite Massenimpfkampagne durch, die es im Westen bis dahin noch nicht gegeben hatte. [63] Im Jahr 1962 (in der DDR bereits ab 1960) wurde die orale Poliomyelitis-Schutzimpfung in Deutschland wie auch in anderen europaischen Landern eingefuhrt. Bereits 1965, nur vier Jahre nach Beginn der ersten Impfkampagne, hatte sich die Zahl der im Bundesgebiet erfassten Erkrankungen auf weniger als 50 Neuerkrankungen reduziert. Im Vergleich zu den 4.670 gemeldeten Neuerkrankungen im Jahr 1961 war das ein Ruckgang um 99 %. Die letzten beiden einheimischen Erkrankungen durch Polio-Wildviren traten in Deutschland in den Jahren 1986 und 1990 auf, die letzten importierten Falle wurden 1992 erfasst.

Die ? Schluckimpfung “ gegen Polio war die Ursache fur eine seltene, aber schwerwiegende Impfkomplikation: Vermehrungsfahige, abgeschwachte Impfviren konnten in das Wildtypvirus ruckmutieren und mit einer Haufigkeit von 1:890.000 bei der Erstimpfung eine Vakzine-assoziierte Poliomyelitis (VAPP) verursachen. Da das Poliovirus inzwischen aus Europa weitgehend verschwunden ist, wurde dieses Risiko als nicht mehr akzeptabel erachtet. Deshalb wird seit 1998 gegen Polio ein Totimpfstoff (IPV) ohne dieses Nebenwirkungsrisiko injiziert.

Durchfuhrung der Schluckimpfung gegen Poliomyelitis in Indien

Im Jahr 1980, nach offizieller Ausrottung der Pocken, setzte sich die WHO die globale Ausrottung der Poliomyelitis als Ziel. Drei der sechs WHO-Regionen werden inzwischen als ?Polio-frei“ bezeichnet (Amerika 1994, Westpazifik 2000, Europa 2002). Durch ausgedehnte Impfprogramme konnte Polio auch weitestgehend in Afrika und Asien zuruckgedrangt werden. Inzwischen gelten nur noch wenige Lander als endemisch fur Polioviren (Nigeria, Pakistan, Afghanistan). Bei nachlassenden Impfbemuhungen in den Nachbarlandern kommt es jedoch immer wieder zu Ausbruchen der Poliomyelitis durch Re-Importe, zuletzt 2006 in Namibia. [64] Seit Januar 2014 gilt die Poliomyelitis in Indien als ausgerottet. [65]

Da die Poliomyelitis noch nicht ausgerottet ist, ist die Gefahr auch fur Europa noch nicht gebannt. So kam es beispielsweise in einem Teil der Niederlande in den Jahren 1992/93 ? also mitten im sonst schon Polio-freien Europa ? zu einer regionalen Polio-Epidemie, die innerhalb weniger Wochen trotz der relativ kleinen Bevolkerungszahl Dutzende von lebenslang Gelahmten und einige Tote zur Folge hatte. Ein Teil der Bevolkerung dort verweigert aus religiosen Grunden jede Impfung. Abgesehen davon ist dieser Teil der niederlandischen Bevolkerung genauso gut gebildet, gesundheitlich und mit Nahrung und Wohnungen versorgt usw. wie der Rest des Landes. Die Analyse des Virus ergab, dass der spezielle fur diesen Ausbruch verantwortliche Virusstamm wahrscheinlich nicht von außen importiert worden war, sondern innerhalb der nicht geimpften Population uberlebt hatte. [66] Bei Nachlassen der Polio-Durchimpfungsraten konnte die Kinderlahmung somit rasch wieder nach Europa zuruckkehren.

Masern

Typisches Exanthem bei Masern
Abnahme der Zahl der Masernerkrankungen nach Einfuhrung der Impfung (Datensatz USA 1938 bis 2019)

Neben der Poliomyelitis hat die WHO auch die globale Eliminierung der Masern als Ziel vorgegeben. Derzeit (Stand 2005) ist dies auf den Kontinenten Amerika und Australien sowie in Skandinavien erreicht worden. Seit 1973 wird die Masern-Impfung in Deutschland empfohlen, und heutzutage werden etwa 90 % Durchimpfungsraten bei Schulanfangern erreicht. Die bundesweite Inzidenz der Masern im Jahr 2004 betrug deutschlandweit 0,15 pro 100.000 Einwohner (121 gemeldete Masernfalle insgesamt). Sie lag damit erstmals in allen Bundeslandern unter dem Schwellenwert von 1 pro 100.000 Einwohner. Dennoch entstehen immer wieder lokale Ausbruche der Masern, von denen insbesondere ungeimpfte Kinder betroffen sind, beispielsweise Masernepidemien mit schweren Komplikationen und Todesfallen in Hessen, Bayern, Baden-Wurttemberg und Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2005 bis 2008. [67] Im Jahr 2005 wurden dem Robert Koch-Institut 780 Masernerkrankungen gemeldet (0,95 Falle pro 100.000 Einwohner), 2006 waren es bis September bereits 2242 (2,72 Falle pro 100.000 Einwohner). [68] Diese Ausbruche bleiben dank der hohen Durchimpfung jedoch meist regional begrenzt.

Die Schweiz wurde seit 1999 von drei Masernepidemien betroffen: im Jahr 2003, von Ende 2006 bis Sommer 2009 und im Jahr 2011. Der Ausbruch 2006?2011 war erheblich, insgesamt wurden 4371 Falle gemeldet. [69] Eine schlechte Durchimpfungsrate wird fur den starken Ausbruch verantwortlich gemacht. [70] Weltweit sind die der WHO gemeldeten Erkrankungen von etwa vier Millionen (Durchimpfung 13 %) im Jahr 1980 auf etwa 500.000 Falle (Durchimpfung 80 %) im Jahr 2003 und 139.300 Falle (Durchimpfung 85 %) im Jahr 2010 gesunken. [71]

Weitere laufende Impfprogramme

Bei anderen Infektionskrankheiten wie Diphtherie , Tetanus , Keuchhusten und anderen ist zwar eine weltweite Ausrottung nicht erreichbar, aber die in deutschsprachigen und vielen anderen Landern erreichten Erfolge der Schutzimpfung sind sehr eindrucksvoll. Beispielsweise wurde seit 2000 kein Erkrankungsfall der Diphtherie mehr in Deutschland gemeldet. Gegenwartig sind 97 % der Kinder mit vorhandenem Impfausweis ausreichend gegen Diphtherie geimpft. Bei den Erwachsenen haben nur noch etwa 30 % Antikorper in schutzender Menge, weil ihnen vielfach Auffrischimpfungen fehlen, die in 10-jahrigem Abstand vorgenommen werden sollten. Ungeschutzte Jugendliche und Erwachsene sind daher gegenwartig Nutznießer der hohen Populationsimmunitat bei den Kindern. Bei Kontakt zu einem importierten Erkrankungsfall, bei Kontakten zu infizierten Personen aus Epidemie - oder Endemiegebieten oder bei Reisen in Endemiegebiete sind sie jedoch gefahrdet.

Bei der Bekampfung des Keuchhustens (Pertussis) wurden im alten Bundesgebiet und in der DDR unterschiedliche Strategien verfolgt. Von 1974 bis 1991 wurde die Impfung in der BRD aus Furcht vor einzelnen Impfnebenwirkungen nur noch fur Kinder mit individuell hohem Erkrankungsrisiko empfohlen. Dies fuhrte zu einer sehr niedrigen Impfquote (weniger als zehn Prozent) und einer entsprechend hohen Erkrankungsrate bei Sauglingen und Kindern. In der DDR war die Pertussis-Schutzimpfung seit 1964 etabliert, es wurden Impfquoten von rund 90 % erreicht. Der Keuchhusten war bei den Klein- und Schulkindern weitgehend eliminiert, die noch nicht geschutzten Sauglinge profitierten vom Impfschutz ihrer alteren Geschwister. Direkt nach der Wiedervereinigung kam es in den neuen Bundeslandern zu einem deutlichen Ruckgang der Impfquoten und nachfolgend zu einem Wiederanstieg der Morbiditat , was sich aufgrund der fortgesetzten Erfassung durch Meldung der Pertussis in den neuen Bundeslandern nachweisen lasst: Es folgte ein Anstieg von 0,2 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Jahr 1991 auf 20,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2000. Weder die Impfung noch die abgelaufene Erkrankung mit Keuchhusten garantieren einen lebenslangen Schutz vor einer neuen Erkrankung. Keuchhusten ist nur fur Kleinkinder gefahrlich, fur alle anderen belastend und langwierig. Zudem fuhrt die Behandlung auch zu einem massiven Antibiotika-Einsatz in den betroffenen Familien mit der Gefahr einer vermehrten Resistenzentwicklung in der Bevolkerung. Dies ware bei einer Erhohung der Impfimmunitat vermeidbar (diese liegt bei Kindern derzeit (Stand 2005) bei 87 %). Der Versuch einer weitgehenden Eliminierung dieser Erkrankung wurde regelmaßige Wiederimpfungen sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen erfordern. [72] [73]

Mittlerweile konnte die Pneumokokkenimpfung ihre Wirksamkeit auf epidemiologischer Ebene nachweisen. Sie senkte bei den unter Zweijahrigen drastisch die Zahl der Hospitalisierungen durch Lungenentzundungen . [74]

Neue Impfungen und Entwicklungen

Impfstoffe gegen die meisten Arten von Enteroviren , gegen Hepatitis C , Tuberkulose , Syphilis , Gonorrhoe , HIV und durch Parasiten wie Plasmodien ausgeloste Krankheiten wie insbesondere die Malaria stehen bisher nicht zur Verfugung. Mehrere neue Impfstoffe befinden sich aber in der Entwicklung, Zulassung oder bereits Markteinfuhrung:

In Europa und den USA sind seit 2006 zwei Impfstoffe [75] gegen Humane Rotaviren , die Erreger schwerer Durchfallerkrankungen bei Sauglingen und Kleinkindern, zugelassen. Die Food and Drug Administration ließ im Fruhjahr/Sommer 2006 in den USA einen Impfstoff gegen bestimmte Papillomaviren zu, [76] die neben Genitalwarzen auch Gebarmutterhalskrebs verursachen. Dieser Impfstoff, der inzwischen in Deutschland zugelassen wurde und in den meisten Landern Europas schon erhaltlich ist, ist somit neben dem gegen das Hepatitis-B-Virus ein weiterer, der auch der Pravention gegen bestimmte Krebsarten dient. Im Jahr 2010 wurde in den USA ein therapeutischer Impfstoff zur Behandlung von Prostatakrebs zugelassen. [77]

Auch alte Impfstoffe werden im Zuge eines Impfstoffdesigns bestandig weiterentwickelt, um die Reinheit der Produkte zu verbessern, die Wirkung und die Ansprechraten zu erhohen. So werden heute viele Impfstoffe nicht mehr durch chemische Inaktivierung eines Erregers hergestellt, sondern durch Gentechnik lassen sich gezielt bestimmte immunogene Teile eines Erregers produzieren. Durch die gezielte Antigen -Auswahl wird so das Immunsystem eines Patienten trotz großerer Anzahl an verfugbaren Impfstoffen weniger Antigenen insgesamt ausgesetzt. Auch neue Applikationsformen werden entwickelt, beispielsweise soll die nasale Applikation eines neuen Influenza-Impfstoffs den naturlichen Infektionsweg besser imitieren. [78] Durch einen adoptiven Zelltransfer kann eine Immunisierung ex vivo durchgefuhrt werden.

Aussichtsreich sind aber auch neue Impfstoffe, beispielsweise gegen Helicobacter pylori , den Haupterreger von Magen- und Zwolffingerdarmgeschwuren , und gegen das Herpes-simplex-Virus , einen Verursacher von Herpes simplex . An verschiedenen Impfstoffen gegen die Tropenkrankheit Malaria wird geforscht. [79]

Die Entwicklung von Impfstoffen gegen HIV , das Epstein-Barr-Virus (Ausloser des Pfeifferschen Drusenfiebers ), viele Krebs-Arten , weitere Durchfallerkrankungen und viele andere Infektionskrankheiten befinden sich noch in einer fruhen klinischen Entwicklungsphase. [80]

Impfmudigkeit und Gegenmaßnahmen

Impfaufruf in Osttimor : ?Komm, hole Dir die Impfung gegen COVID-19 . Immunisierung ist wichtig. Sie bringt Schutz fur uns, die Familie und die Gemeinschaft“

Durch die sogenannte ?Impfmudigkeit“, d. h. die Vernachlassigung oder bewusste Ablehnung der empfohlenen Schutzimpfungen, treten manche Infektionskrankheiten wieder vermehrt auf. Sinkt die Durchimpfungsrate unter die kritische Schwelle fur die Herdenimmunitat , stellt die Impfmudigkeit zudem eine fur Risikogruppen wie Sauglinge , Alte und immundefiziente Patienten lebensbedrohende Verhaltensweise dar.

Eine Ursache der Impfmudigkeit liegt neben der unten dargestellten Impfkritik in der großen Wirksamkeit der Impfungen selbst und dem durchschlagenden Erfolg der staatlichen Impfprogramme begrundet: Zahlreiche Krankheiten, die vor wenigen Generationen noch weit verbreitet und gefurchtet waren, haben ihren Schrecken verloren, da sie heute kaum noch jemand aus eigener Anschauung kennt. [81] Infolgedessen bestehen bei Kindern vor allem bei der Mumps-Masern-Roteln- und der Hepatitis-B-Impfung mittlerweile große Impflucken. Termine zur Nachimpfung werden haufiger nicht wahrgenommen, und insbesondere Erwachsene versaumen Auffrischimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie. Deshalb kommt es immer wieder zu lokalen Epidemien von Infektionskrankheiten, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen 2006 zu einer Masern-Epidemie mit uber 2000 Erkrankten. [67] Epidemiologen beobachten mit wachsender Sorge ein Absinken der Impfquoten in Deutschland und anderen Industrienationen: So lag die Durchimpfungsquote z. B. bei Masern im Jahr 2009 in manchen Fallen schon bei unter 80 Prozent der Bevolkerung, in Deutschland sogar nur um 70 Prozent. [82] [83] Dies liegt weit unter der von der WHO fur die hochansteckenden Masern empfohlenen Durchimpfung von mindestens 95 Prozent der Bevolkerung, die notwendig ware, um Krankheitsausbruche in der Bevolkerung wirksam zu verhindern. [83] [84] [85]

Daher ist es erklartes Ziel der Gesundheitsbehorden, die Grundimmunisierungen und Auffrischimpfungen flachendeckend durchzufuhren, um die Herdenimmunitat der Bevolkerung aufrechtzuerhalten. Als Maßnahmen gegen die Impfmudigkeit gibt es offentliche Impfempfehlungen der Gesundheitsamter ( Impfkalender ) und die Europaische Impfwoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Das ?Epidemiologie-Gesetz“ (Gesetz zur Modernisierung der epidemiologischen Uberwachung ubertragbarer Krankheiten) ist im Juli 2017 in Kraft getreten. [86] Hierbei mussen bundesweit die Leitungen von Kindertageseinrichtungen Eltern, die an der verpflichtenden Impfberatung fur ihre Kinder nicht teilnehmen, kunftig beim Gesundheitsamt melden. Es ist keine Impfpflicht, sollte aber Impflucken schließen. [87] Bereits 2015 hatte das Praventionsgesetz Eltern bundesweit verpflichtet, vor dem ersten Besuch ihres Kindes in einer Kita (oder einem Kindergarten) sich zu den empfohlenen Impfungen beraten zu lassen.

Empfohlene Impfungen

Der Impfkalender der standigen Impfkommission, der einen Uberblick uber die in Deutschland empfohlenen Impfungen gibt, sieht wiederholte Impfungen ab dem Sauglingsalter vor: beginnend mit dem 3. Lebensmonat (9. Lebenswoche) bis zum 18. Lebensjahr sollen Kinder gegen verschiedene Krankheitserreger geimpft werden. Fur die betreuenden Arzte besteht die Pflicht, uber Vor- und mogliche Nachteile der Impfung aufzuklaren. Eine Impfung stellt ? wie andere medizinische Behandlungsmaßnahmen auch ? juristisch gesehen eine Korperverletzung dar. Die Korperverletzung ist nur dann nicht rechtswidrig, wenn die Einwilligung des Behandelten oder der Eltern vorliegt oder ein Vormundschaftsgericht die Einwilligung der Eltern ersetzt. [88] Die Aufklarung des Behandelten oder der Eltern ist die Grundlage dieser Einwilligung. Die Verantwortung der Eltern bezieht sich dabei in erster Linie darauf, ihr Kind vor schweren Krankheiten zu schutzen, in zweiter jedoch auch auf die Gesellschaft. Seuchenartige Ausbruche von Infektionskrankheiten konnen nur dann wirkungsvoll verhindert werden, wenn ein moglichst hoher Prozentsatz der Bevolkerung geimpft ist. Um dieses Ziel zu erreichen, sind je nach Krankheit und Wirksamkeit des Impfstoffs Durchimpfungsraten von etwa 90 % erforderlich. Naheres zur Berechnung dieser Durchimpfungsraten siehe Epidemiologie: Reproduktionsrate , Mathematische Modellierung der Epidemiologie . Eine Impfpflicht besteht in Deutschland nicht.

Die Empfehlungen der Standigen Impfkommission sind in Deutschland Grundlage fur die Festlegung der ?offentlich empfohlenen Impfungen“. Letztere werden durch die Gesundheitsbehorden der Bundeslander definitiv festgelegt. Falls durch eine offentlich empfohlene Impfung ein bleibender Schaden entsteht (dann Impfschaden genannt ? im Gegensatz zur Impfreaktion und Impfkomplikation ), besteht ein Anspruch auf Entschadigung durch das Versorgungsamt. Seit 1. April 2007 ist der Kostentrager fur alle Impfungen, die laut der Kommission empfohlen werden, die Krankenkasse . Der Patient braucht hierzu nichts zu zahlen. In der Schweiz erfolgt die Empfehlung durch das Bundesamt fur Gesundheit und die Schweizerische Kommission fur Impffragen. In Osterreich wird der Impfplan vom Obersten Sanitatsrat (Impfausschuss) des Bundesministeriums fur Gesundheit und Frauen herausgegeben.

Die Empfehlungen der STIKO beruhen auf einer wissenschaftlichen Beurteilung der Risiken eines Menschen, sich selbst mit einem Krankheitserreger zu infizieren, andere zu infizieren, hospitalisiert bzw. Patient auf einer Intensivstation zu werden oder zu versterben. Von diesen Empfehlungen sind rechtsverbindliche Aussagen uber den Impfstatus eines Menschen zu unterscheiden. So wurde z. B. wahrend der COVID-19-Pandemie in Deutschland nach Beginn der Moglichkeit, Menschen gegen SARS-CoV-2 zu impfen, zunachst zwischen den drei Statusgruppen der ?vollstandig Geimpften“, der ?Genesenen“ und der ?nicht geimpften Personen“ unterschieden. Diese Unterscheidung ist Grundlage fur 3G- und 2G-Regeln . Die Zuordnung zu einer der drei Statusgruppen bestimmt das Ausmaß der Einschrankung von Freiheitsrechten , das gruppenspezifisch unterschiedlich ist.

Empfehlungen fur Deutschland, Schweiz und Osterreich

Folgende Impfungen werden im Januar 2023 von der Standigen Impfkommission in Deutschland empfohlen. [89] Diese Empfehlungen entsprechen weitestgehend dem Impfplan der Schweiz [90] und dem Impfplan von Osterreich. [91]

Impfung gegen Empfehlung der STIKO (Auszug)
Affenpocken (und andere Orthopocken) Erwachsene MSM ; Personal in Speziallaborien
Cholera Aufenthalte in Infektionsgebieten unter mangelhaften Hygienebedingungen bei aktuellen Ausbruchen
COVID-19 Alle Personen ab 12 Jahren (fur Fruhling/Sommer 2023 in der Schweiz nicht mehr empfohlen) [92]
Diphtherie Standard fur Kinder ab zwei Monaten, Auffrischung fur Erwachsene alle zehn Jahre
FSME Exponierte zu Zecken in FSME-Risikogebieten (Anwohner, Forstarbeiter u. a.)
Gebarmutterhalskrebs / HPV Kinder vom 9. bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, Nachholimpfungen bis zum Alter von 17 Jahren.
Gelbfieber Bei Reisen in Gelbfieber-Endemiegebieten (tropisches Afrika, Sudamerika), teilweise sogar vorgeschrieben (Ziel- oder Transitlander); gezielten Tatigkeiten mit Exposition zum Gelbfieber-Virus (z. B. Laboratorien)
Haemophilus influenzae Typ b Standard fur Kinder ab zwei Monaten
Personen mit anatomischer oder funktioneller Asplenie
Hepatitis A Risikogruppen (z. B. bei Sexualverhalten mit erhohtem Expositionsrisiko)
Gefahrdetes Personal (Gesundheitsdienst, Forschung, Kanalisation u. a.), Reisende in Epidemiegebieten
Hepatitis B Standard fur Kinder ab zwei Monaten
Risikogruppen
Gefahrdetes Personal in Gesundheitsdienst, Reiseindikation
Herpes Zoster (Gurtelrose) Impfung mit einem Totimpfstoff bei allen Personen ab einem Alter von 60 Jahren und bei allen Personen ab einem Alter von 50 Jahren, infolge einer Grundkrankheit
Influenza Personen ab 60 Jahre
Personen mit geschwachtem Immunsystem
Personen mit chronischen Erkrankungen

Personen mit erhohter Gefahrdung bzw. direktem Kontakt mit Geflugel/Wildvogel
Schwangere ab 2. Trimenon, bei erhohter gesundheitlicher Gefahrdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon

Japanische Enzephalitis Bei Reisen in Endemiegebiete (Sudostasien, weite Teile von Indien, Korea, Japan, China, West-Pazifik, Nordaustralien) wahrend der Ubertragungszeit

Gefahrdetes Personal (Forschung)

Masern Nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfstoffdosis in der Kindheit

Standard fur Kinder ab elf Monaten
Sauglinge ab neun Monaten bei bevorstehender Aufnahme bzw. bei Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung (z. B. Kita) oder nach Kontakt zu Masernkranken.

Sauglinge von sechs bis acht Monaten in Ausnahmefallen nach individueller Risiko-Nutzen-Abwagung (Off-Label-Use)

Meningokokken Gruppe A, C, W, Y Personen mit geschwachtem Immunsystem

Schuler/Studenten vor Langzeitaufenthalten in Landern mit Impfempfehlung

Reisende in Lander mit epidemischem Vorkommen, mit Krankheitsausbruchen und Impfempfehlung fur die einheimische Bevolkerung

Pilgerreisende nach Mekka

Gefahrdetes Laborpersonal

Meningokokken Gruppe B Personen mit geschwachtem Immunsystem

Schuler/Studenten vor Langzeitaufenthalten in Landern mit Impfempfehlung

Gefahrdetes Laborpersonal

Mumps Standard fur Kinder ab elf Monaten
Pertussis (Keuchhusten) Standard fur Kinder ab zwei Monaten, Auffrischung mit funf bis sechs Jahren, und zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr.
Alle Erwachsenen, vor allem bei moglichem Kontakt zu Neugeborenen und Sauglingen (Paare mit Kinderwunsch, werdende Eltern und Großeltern etc.)

Personal im Gesundheitsdienst

Pneumokokken Standard fur Kinder ab zwei Monaten bis zwei Jahren
Personen uber 60 Jahre
Personen mit geschwachtem Immunsystem und chronischen Erkrankungen

Berufliche Tatigkeiten wie Schweißen und Trennen von Metallen

Poliomyelitis Standard fur Kinder ab zwei Monaten/u. U. Auffrischung

Personal mit Kontakt zu Erkrankten / Reiseindikation

Roteln Standard fur Kinder ab elf Monaten
Rotavirus Schluckimpfung ab der sechsten Lebenswoche, je nach Impfstoff zwei- oder dreimal im Abstand von vier Wochen
Tetanus Standard fur Kinder ab zwei Monaten, Auffrischung fur Erwachsene alle zehn Jahre und ggf. im Verletzungsfall
Tollwut Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit Wildtiertollwut
(Tierarzte, Jager, Forstpersonal u. a.)
Typhus Bei Reisen in Endemiegebiete mit Aufenthalt unter schlechten hygienischen Bedingungen
Windpocken Standard fur Kinder ab elf Monaten
Seronegative Personen bei Indikation (Organtransplantation, Kinderwunsch bei Frauen u. a.)
Seronegatives Personal im Gesundheitswesen

Schwangerschaft und Stillzeit

Nach aktuellen Empfehlungen des in Deutschland dafur zustandigen Robert Koch-Instituts sind Impfungen mit Lebendimpfstoffen ab drei Monaten vor einer und wahrend der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert . Dagegen konnen fallige Impfungen mit Totimpfstoffen den werdenden Muttern im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft bedenkenlos verabreicht werden; im ersten Drittel sollten zum Ausschluss jeglichen Risikos fur das Kind dagegen nur diejenigen Totstoff-Impfungen vorgenommen werden, die individuell dringend indiziert sind. In der anschließenden Stillzeit sind Impfungen generell ohne Beschrankungen moglich. [93]

Autoimmunerkrankungen und immunsuppressive Therapien

Die Standige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) klassifiziert Menschen mit Immunschwache als Risikogruppe fur verschiedene opportunistische Infektionskrankheiten . [89] [94]

Unter diese Patientengruppe fallen neben Personen mit Autoimmunkrankheiten (und chronisch-entzundlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn ) auch Patienten, deren korpereigene Abwehrmechanismen durch immunmodulatorische oder immunsuppressive Therapien geschwacht sind. [95] Patienten mit Immunschwache erkranken durchschnittlich haufiger an impfpraventablen Infektionen und leiden zudem ofter an schweren Verlaufen als immungesunde Personen. [89] [95] Zusatzlich konnen Infektionserkrankungen bei Patienten mit Immundefekt erneute Schube der Grunderkrankung auslosen. Dagegen stehen Schutzimpfungen selbst nicht in Verdacht, neue Autoimmunkrankheiten zu verursachen oder eine bestehende zu verschlechtern. [95]

Gemeinsam mit Vertretern verschiedener medizinischer Fachgesellschaften hat die STIKO daher Anwendungshinweise zu bestimmten Indikationsimpfungen fur Personen mit Immundefizienz bzw. Immunsuppression formuliert: [94] [95] Diese umfassen insbesondere Totimpfstoffe , die als sicher fur Patienten mit Immundefekt gelten, beispielsweise gegen Influenza , Herpes Zoster , Pneumokokken und Meningokokken der Serogruppen A, C, W, Y und B. [96] [95]

Die Gabe von Lebendimpfstoffen , etwa gegen Mumps-Masern-Roteln , Varizellen oder Rotaviren , kann dagegen wahrend einer laufenden immunsuppressiven Therapie mit Komplikationen einhergehen. Deshalb ist sie haufig kontraindiziert und stets von arztlichen Einzelfallentscheidungen abhangig. [95] Es wird empfohlen, die Impfungen bis spatestens vier Wochen vor Therapiebeginn zu geben. [96] [95] Als weitere Infektionspravention gilt außerdem der vollstandige Impfschutz direkter Kontaktpersonen. [89] [95]

Kombinationsimpfungen

Kombinationsimpfstoffe sind Impfstoffe, die unterschiedliche Komponenten gegen verschiedene Infektionskrankheiten in sich vereinigen und somit Schutz gegen diese Krankheiten mit einer Impfung gewahrleisten konnen. Empfohlen werden Kombinationsimpfungen mit diesen Impfstoffen, weil sie die Handhabung vereinfachen, die Zahl der Injektionen sowie der Impftermine verringern und somit die Kosten senken sowie die Durchimpfungsrate der Bevolkerung verbessern. Die geringere Anzahl der Injektionen ist insbesondere fur den Patienten, gerade bei Kindern, angenehmer. Nahere Informationen zu den einzelnen Mehrfachimpfstoffen konnen den jeweiligen Artikeln zu diesen Impfstoffen entnommen werden.

Der MMR-Impfstoff ist eine Kombinationslebendimpfung gegen Masern, Mumps und Roteln. Seit 2006 ist auch ein MMRV-Impfstoff in Deutschland zugelassen, mit einer zusatzlichen Komponente gegen Varizellen (Windpocken). [97] Die standige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt im September 2011, dass fur die erste Impfung gegen Masern, Mumps, Roteln und Varizellen zunachst die getrennte Gabe der kombinierten Masern-Mumps-Roteln-Impfung einerseits und einer Varizellen-Impfung andererseits bevorzugt werden sollte und die zweite Impfung dann mit dem MMRV-Kombinationsimpfstoff erfolgen kann. [98]

Im Oktober 2000 wurden erstmals auch hexavalente Impfstoffe in der Europaischen Union zugelassen, die gegen sechs Infektionskrankheiten schutzen sollen: Kinderlahmung , Diphtherie , Tetanus , Keuchhusten , Haemophilus influenzae Typ b-Infektionen sowie Hepatitis B . Als Alternative bietet sich fur Sauglinge die Funffachimpfung mit gesonderter Immunisierung gegen Hepatitis B an. Dies bedeutet aber jeweils eine zusatzliche Injektion. Eine Infektion mit Hepatitis B ist bei Sauglingen zwar sehr selten, jedoch sind die Folgen schwerwiegend, sodass die Sechsfach-Impfung in Deutschland empfohlen wird und sich inzwischen durchsetzt.

Als weitere Kombinationen kennt man u. a. DTP-Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten), DTP-IPV-Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Poliomyelitis (Kinderlahmung) sowie einen Kombinationsimpfstoff gegen Hepatitis A und B.

Eine Gefahr des ?Uberimpfens“, also zusatzliche Impfungen bei bereits bestehenden Impfschutz, besteht nicht. [99] Nach sehr haufigen Impfungen mit Tetanus- und/oder Diphtherietoxoid wurden zwar in Ausnahmefallen lokale Nebenwirkungen wie eine ausgepragte Unvertraglichkeitsreaktion mit schmerzhafter Schwellung und Rotung der betroffenen Extremitat (sogenanntes Arthus-Reaktion ) beobachtet. [99] Insgesamt uberwiegen aber die Vorteile eines zuverlassigen Impfschutzes fur Personen ohne Impfdokumentation. [100] Daher kann bei Personen mit unklarem Impfstatus auch die Gabe von Kombinationsimpfstoffen verwendet werden, wenn nicht alle enthaltenen Antigene/Impfstoffkomponenten erforderlich sind. [99]

Impfpflicht

Ist eine Impfung gesetzlich vorgeschrieben, bezeichnet man dies als Impfpflicht. In der Bundesrepublik Deutschland bestand sie z. B. in den 1980er-Jahren gegen die Pocken fur einzelne Personengruppen, in der DDR bestand eine umfassende Impfpflicht fur die Gesamtbevolkerung.

Derzeit (Stand 2009) besteht in der Mehrzahl der Staaten der EU eine Impfpflicht fur Menschen. In Deutschland besteht seit 2001 die Moglichkeit, die Impfpflicht jederzeit uber eine einfache Rechtsverordnung anzuwenden und so die Bevolkerung zu schutzen. Dies wird im Infektionsschutzgesetz (IfSG) mit dem folgenden Wortlaut geregelt: ?§ 20 (6) Das Bundesministerium fur Gesundheit wird ermachtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen, dass bedrohte Teile der Bevolkerung an Schutzimpfungen oder anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe teilzunehmen haben, wenn eine ubertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist. Das Grundrecht der korperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz) kann insoweit eingeschrankt werden. […]“. In der Schweiz sieht Artikel 23 Absatz 2 des Epidemiengesetzes [101] eine ahnliche Moglichkeit fur Kantone vor, obligatorische Impfungen einzufuhren.

Fur Masern besteht seit Marz 2020 eine eingeschrankte Impfpflicht in Deutschland. Laut dem Masernschutzgesetz mussen alle nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden, einen Masernschutz nachweisen. Dies gilt auch fur Personen, die bereits vier Wochen in einem Kinderheim betreut werden oder in einer Unterkunft fur Gefluchtete untergebracht sind. Personen, die in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhausern und Arztpraxen oder in Gemeinschaftseinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkunften tatig sind, mussen ebenso den Masernschutz nachweisen. [102]

Bei Tierimpfungen existieren europaweit ahnliche Regelungen, beispielsweise besteht beim grenzuberschreitenden Verkehr fur Hunde, Katzen und Frettchen Impfpflicht gegen Tollwut . In Deutschland ist die Impfpflicht im Tierseuchengesetz (TierSG) geregelt, auf dessen Grundlage gilt derzeit (Stand 2019) eine Impfpflicht fur Rinder, Schafe und Ziegen gegen die Blauzungenkrankheit . [103]

Impfgegner

Karikatur zu Impfgegnern, die befurchteten, durch die Pockenimpfung zu Kuhen zu werden (1802)

Menschen, die das Impfen generell ablehnen, werden Impfgegner genannt. Impfgegner sind entweder religios motiviert oder haben Angst vor angeblichen oder moglichen Impfschaden (siehe dazu auch Pharmakovigilanz ). Einige Impfgegner vermuten hinter Impfungen eine Verschworung , andere leugnen gar die Existenz oder Pathogenitat von Viren . [104] Die von Impfgegnern teilweise dogmatisch vorgebrachten Behauptungen sind allesamt wissenschaftlich widerlegt, das Phanomen gilt als verbreitete Verschworungstheorie [105] [37] [106] sowie als Form der Wissenschaftsleugnung . [107] Die Weltgesundheitsorganisation zahlt Impfgegner zu den weltweit zehn großten Gefahren fur die Gesundheit der Menschheit.

Geschichte

Chronologie zur Impfung

Eine der weitverbreiteten Infektionskrankheiten waren die Pocken , an denen etwa 30 % der Erkrankten starben. [108] Uberlebende waren haufig durch Narben entstellt. Fruh erkannte man jedoch, dass das einmalige Durchstehen der Pockenkrankheit gegen weitere Ansteckungen durch die Pocken immun machte. Daher waren die Pocken die erste Krankheit, bei der versucht wurde, Individuen durch absichtliche Infektion zu immunisieren. Chinesische Arzte wahlten zur Gewinnung des Impfstoffs Personen mit leichtem Krankheitsverlauf aus und sammelten Krustenstucke der Pocken dieser Infizierten. Die Stucke wurden zu einem Pulver zermahlen und in die Nase der zu impfenden Person eingefuhrt. Die erste gesicherte schriftliche Quelle zu diesem Verfahren ist ein Traktat des Arztes Zhang Lu aus dem Jahr 1695. [109] Lady Mary Wortley Montagu berichtete 1718, dass die Turken sich in ahnlicher Weise den Korperflussigkeiten von leicht Infizierten aussetzten, und wendete diese Methode bei ihren eigenen Kindern an.

Edward Jenner gilt als Vater der aktiven Immunisierung
Preußischer Impfschein aus dem Reichsland Elsaß-Lothringen aus dem Jahre 1884

Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika , bei der eine Impfung zur Eindammung der Krankheit eingesetzt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass bei der Verabreichung von abgeschwachten Pockenviren eine Immunantwort ausgelost wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung. Es kam im Zuge der Epidemie zu einer heftig gefuhrten Kontroverse um die Variolation , in deren Mittelpunkt als Befurworter der puritanische Prediger Cotton Mather und als sein Gegenspieler der Arzt William Douglass standen. [110] Cotton Mather erlangte das Wissen uber die Variolation laut eigener Aussage 5 Jahre vor Ausbruch der Epidemie von einem von ihm versklavten Afrikaner, der nur als Onesimus bekannt ist. Onesimus erzahlte ihm, er habe sich in Afrika, wie in seinem in seinem Volk ublich, einer "Operation" unterzogen, die gegen die Pocken immun mache. Nach Ausbruch der Epidemie wandten Mather und der Arzt Zabdiel Boylston das von Onesimus beschriebene Verfahren bei Freiwilligen an. Aufgrund der Verwerfungen von Sklaverei und Kolonialismus ist uber das alte westafrikanische Wissen zur Innokulation wenig weiteres bekannt. [111] [112]

Das Uberstehen der Kuhpocken (eine beim Menschen leicht verlaufende Rinderkrankheit, genannt auch Melkerknoten ) machte gegen weitere Ansteckungen durch die Pocken immun. Nachdem schon sechs Personen Menschen mit Kuhpockenlymphe immunisiert hatten (unter anderem Sevel, Jensen, Benjamin Jesty 1774, Rendall, Peter Plett 1791), [113] experimentierte auch der englische Arzt Edward Jenner (1749?1823) mit diesem Wissen und infizierte im Jahr 1796 einen Jungen mit den Kuhpocken. Der Junge erwies sich spater als immun gegen gewohnliche Pocken. Da der Impfstoff von Kuhen stammte, nannte Jenner seinen Impfstoff Vaccine (von lat. vacca ?Kuh“) und die Technik der kunstlichen Immunisierung ?Vaccination“ (von lat. vaccinus ?von Kuhen stammend“). Ein Pionier der Schutzimpfung in Deutschland war der aus Hannover stammende Arzt und Hofmedikus Georg Friedrich Ballhorn (1770?1805), der Jenners Publikation von 1798 bereits 1799 ins Deutsche [114] ubersetzte, ab dem Fruhjahr 1799 selbst Forschungen dazu anstellte und ab Januar 1800 erste Gegenimpfversuche unternahm. [115] [116] Der Arzt Jean de Carro hatte als erster 1799 die Impfung auf dem europaischen Kontinent durchgefuhrt. [117] Diese erste moderne Art der Impfung gegen die Menschenpocken wurde rasch in Europa aufgegriffen. Der deutsche Arzt Theodor Christian Eulner , der als Arzt in Gronland arbeitete, versuchte 1800 mit Impfungen die Pockenepidemie in Gronland zu beenden. [118] Seit etwa 1810 wurde die Vaccination zur Pflicht. [119] Die Ursache der Infektionskrankheiten war jedoch nach wie vor unbekannt.

Dies anderte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Louis Pasteur formulierte 1864 die Keimtheorie, Robert Koch erbrachte 1876 den Nachweis der Krankheitserreger von Milzbrand ( Bacillus anthracis ) und 1881 den Nachweis des Tuberkulose -Bakteriums ( Mycobacterium tuberculosis ). Diese Entdeckung gilt als der endgultige Beweis der Existenz bakterieller Krankheitserreger. Schuler von Koch und Pasteur bauten das Konzept weiter aus. Pasteur entwickelte 1881 gemeinsam mit Emile Roux Impfstoffe gegen Milzbrand und 1885 gegen die Tollwut . Paul Ehrlich , Emil von Behring und Shibasaburo Kitasato nutzten 1890 das Wissen zur passiven Immunisierung gegen Diphtherie und Wundstarrkrampf .

Mit der Standardisierung von Impfstoffen begannen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts die ersten nationalen Impfprogramme. Den Anfang machten Schutzimpfungen gegen Pocken , die u. a. in England (1867) und im Deutschen Reich (1874) per Gesetz als Pflichtimpfungen eingefuhrt wurden. Wahrend in England die Impfpflicht bereits 1898 und 1907 wieder gelockert wurde, hielt man an ihr im Deutschen Reich fest. [120] Allerdings kam es durch Verunreinigungen in den fruhen Impfstoffen auch zu Unfallen wie dem Lubecker Impfungluck im Jahr 1930, bei dem 77 Kinder infolge eines kontaminierten Impfstoffes starben, was in der deutschen Offentlichkeit und unter Gesundheits-Experten fur eine Diskussion um staatliche Impfprogramme sorgte. Der diesem Fall folgende Calmette-Prozess bildet in Deutschland den Anfang des modernen Medizinrechts .

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden systematisch zahlreiche weitere Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten entwickelt, beispielsweise von Jonas Salk und Albert Sabin gegen die Kinderlahmung sowie ein Impfstoff gegen Gelbfieber durch Max Theiler . Wahrend des Kalten Krieges kam es zum Teil zu einem ?Wettlauf um die bessere Immunisierung“ [121] zwischen den beiden Blocken. Vor allem die DDR versuchte in Propagandaaktionen auf die Uberlegenheit des ostdeutschen Gesundheitswesens hinzuweisen und dem Westen dessen ?Impflucken“ vorzuhalten. Seit 1967 werden unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) weltweite Impfprogramme aufgelegt. In den folgenden Abschnitten sind einige Beispiele dazu aufgefuhrt.

Chronologie der Entwicklung und Einfuhrung von Impfstoffen

Infektionskrankheit Ausloser Impfstoff Einfuhrung Anmerkungen
Pocken Variola -Virus Pockenimpfstoff 1796 erster Großversuch bereits 1714 in Konstantinopel (via Variolation ). [122] Ab 1798 in internationalen Impfkampagnen angewendet. [123]
Tollwut Rabiesvirus Tollwutimpfstoff 1885
Typhus Salmonella-Typhi-Bakterien Typhusimpfstoff 1896
Cholera Vibrio-Cholerae-Bakterien Choleraimpfstoff 1896
Pest Yersinia pestis Pestimpfstoff 1897 [123]
Diphtherie Corynebacterium-Diphtheriae -Bakterien Diphtherieimpfstoff 1923 passive Immunisierung ab 1890 mit dem Diphtherie-Antitoxin
Keuchhusten Bordetella-Pertussis -Bakterien Pertussisimpfstoff 1926
Tuberkulose Mykobakterienarten Tuberkuloseimpfstoff 1927 Impferfolg mit BCG unsicher, seit 1998 nicht mehr empfohlen
Tetanus Clostridium-Tetani -Bakterien Tetanusimpfstoff 1927
Grippe Influenzavirus Influenzaimpfstoff 1936
Gelbfieber Gelbfieber-Virus Gelbfieberimpfstoff 1937
Fleckfieber Rickettsien Fleckfieberimpfstoff 1938 [123]
Kinderlahmung Poliovirus Polioimpfstoff 1955/1960 breite Anwendung in DDR ab 1960, BRD ab 1962, IPV seit 1998
Mumps Mumpsvirus Mumpsimpfstoff 1967
Masern Masernvirus Masernimpfstoff 1968
Roteln Rotelnvirus Rotelnimpfstoff 1969
FSME FSME-Virus FSME-Impfstoff 1973
Windpocken Varizella-Zoster-Virus Varizellaimpfstoff 1974 seit 2004 allgemeine Kinderimpfung in D empfohlen
Lungenentzundung Pneumokokken -Bakterien Pneumokokkenimpfstoff 1977/2000 seit 2006 allgemeine Kinderimpfung in D empfohlen
Hepatitis B Hepatitis-B-Virus Hepatitis-B-Impfstoff 1981 seit 1995 allgemeine Kinderimpfung in D empfohlen
Meningitis Meningokokken -Bakterien Gruppe C Meningokokkenimpfstoff Men C 2001 seit 2006 allgemeine Kinderimpfung in D empfohlen
Meningokokken -Bakterien Gruppen A, C, W, Y Meningokokkenimpfstoff MenACWY 2010/2012 seit 2010 als Indikationsimpfung empfohlen
Meningokokken -Bakterien Gruppe B Meningokokkenimpfstoff MenB 2013/2017 seit 2015 als Indikationsimpfung empfohlen
Haemophilus Influenzae Typ b Haemophilus-Influenzae -Bakterien Haemophilusimpfstoff 1985 seit 1990 allgemeine Kinderimpfung in D empfohlen
Hepatitis A Hepatitis-A-Virus Hepatitis-A-Impfstoff 1992
Schwerer Durchfall Rotavirus Rotavirusimpfstoff 1998/2005 fur Kinder unter 6 Monaten
Gebarmutterhalskrebs Humane Papillomviren HPV-Impfstoff 2006 auch Krebsvorstufen und Condylomata acuminata im Anogenitalbereich (?Feigwarzen“)
Japanische Enzephalitis Japanische Enzephalitis Japanische-Enzephalitis-Impfstoff 2009 (in Europa) Vorher anderer Impfstoff in Asien erhaltlich, in den USA wurde dieser 1992 eingefuhrt
COVID-19 SARS-CoV-2 COVID-19-Impfstoff 2020/21 durch EMA bedingt zugelassen

Impfungen fur Tiere

Schluckimpfung von Huhnern (Afghanistan)

Auch viele Haustiere konnen und sollten nach herrschender Meinung geimpft werden. Die empfohlenen Impfungen werden vom Tierarzt verabreicht und ebenso wie beim Menschen in einem Impfpass dokumentiert. In Deutschland erarbeitet die Standige Impfkommission Veterinarmedizin (StIKo Vet.) im Bundesverband praktizierender Tierarzte Impfempfehlungen fur die Deutsche Kleintierpraxis . [124] Im Gegensatz zu den Impfungen beim Menschen werden die meisten Impfungen bei Tieren unter die Haut ( subkutan ) ? meist im Bereich der Flanken oder im Nackenbereich ? verabreicht. 2011 wurde in Deutschland ein Umsatz von 191 Millionen Euro mit Tierimpfstoffen erzielt, je etwa zur Halfte bei Nutz- und Heimtieren. [125]

Die Impfung gegen Tollwut und der Nachweis im neuen EU-Heimtierausweis sind gesetzlich in praktisch allen europaischen Staaten fur die Einreise von Hunden, Katzen und Frettchen erforderlich. Sie muss nach Vorschrift des Impfstoffherstellers wiederholt werden (ein bis drei Jahre) und die letzte muss fur die meisten Staaten mindestens 30 Tage zuruckliegen. Nach Anderung der deutschen Tollwutimpfverordnung ist seit 2006 eine jahrliche Auffrischung nicht mehr vorgeschrieben, wenn der Hersteller eine langere Frist angibt.

Auch Nutztiere wie Schweine, Rinder oder Schafe konnen gegen diverse Krankheiten geimpft werden. Dies fuhrt laut Hersteller der Impfstoffe in der Folge zu einer verbesserten Mastleistung bzw. hoherem Milchertrag und senkt gleichzeitig den Einsatz von Antibiotika .

Fur bestimmte Tierseuchen kann die Impfung nach dem Tierseuchengesetz staatlich angeordnet werden. Die Kosten fur diese Impfungen werden von den Tierseuchenkassen ersetzt, fur einige Impfungen besteht in Hinblick auf die Sanierung der Bestande eine Teilerstattung der Kosten. Die Impfung aller empfanglichen Tiere um einen Seuchenherd ( Ringimpfung ) kann die Ausbreitung einer Seuche zu verhindern.

Andere prophylaktische Impfungen sind bei Nutztieren hingegen verboten. Stattdessen ist die Totung erkrankter Tiere vorgesehen. Nur fur Notfalle gibt es Bestande von Impfstoffen.

Die prophylaktische Impfung gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS), die in Deutschland bereits durchgefuhrt wurde, wurde im Jahr 1991 in Europa durch die EU verboten. Stattdessen mussen bei Auftreten von MKS alle Klauentiere des betroffenen Bestandes unter strengen Sicherheitsmaßnahmen getotet und unschadlich beseitigt werden. Fur Notfalle ist jedoch auf der Insel Riems eine Impfstoffbank eingerichtet worden. Das Verbot der MKS-Impfung war insbesondere politisch motiviert (Exportfahigkeit des Fleischs u. a.) und ist sehr umstritten, seit im Jahr 2001 in Großbritannien uber vier Millionen Tiere gekeult wurden.

Hunde

Haushunde werden zumeist gegen Staupe , Hepatitis contagiosa canis , Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche), Parvovirose (Katzenseuche des Hundes), Parainfluenza und Tollwut geimpft. Jungere Untersuchungen zeigen, dass ein Impfschutz (mit Ausnahme Leptospirose) uber drei Jahre und mehr bestehen kann, mittlerweile weisen viele Hersteller ihre Impfstoffe mit einer Wirkdauer von drei Jahren aus. Weniger verbreitet ist die Impfung gegen Lyme-Borreliose und die bakterielle Komponente des Zwingerhustens ( Bordetella bronchiseptica ). Nur im zuchterischen Bereich spielen ferner Impfungen gegen das Welpensterben eine Rolle.

Die Impfung gegen Tollwut und deren Dokumentation im EU-Heimtierausweis ist nur noch bei Reisen zwingend erforderlich. Beißt das Tier einen Menschen, wird allerdings der behandelnde Arzt unter Umstanden den Verdacht außern, das Tier sei tollwutig. Dieser Verdacht zieht zwingend die Totung des Tieres nach sich und kann nur entkraftet werden durch den Nachweis einer Impfung des Hundes oder der Katze gegen Tollwut innerhalb der letzten drei Jahre. Ansonsten wird innerhalb Deutschlands diese Impfung nicht mehr fur notig gehalten. Kann bei Kontrollen eine gultige Impfung nicht anhand EU-Heimtierausweises nachgewiesen werden, wird die Einreise in das Zielland verwehrt. Gleiches kann bei der Einreise bei der Ruckkehr nach Deutschland, Osterreich oder der Schweiz passieren. Eine jahrliche Auffrischungsimpfung fur Tollwut ist (gemaß Verordnung (EU) Nr. 576/2013 fur Reisen innerhalb der EU, außer den Sonderbestimmungen oben genannter Lander) nicht mehr erforderlich, es gelten die Wiederholungsimpftermine der Impfstoffhersteller. [126]

Die Standige Impfkommission Vet. (StIKO Vet.) zahlt Impfungen gegen Parvovirose, Staupe, Leptospirose, Hepatitis contagiosa canis und Tollwut zu den Core-Komponenten: Gegen diese Erkrankungen sollte jeder Hund zu jeder Zeit geschutzt werden. Impfungen gegen Bordetella bronchiseptica, Canines Herpesvirus, Canines Parainfluenzavirus, Dermatophytosen, Leishmaniose und Lyme-Borreliose zahlt sie hingegen zu den Non-Core-Komponenten: Eine Impfung gegen diese Erkrankungen wird nur unter bestimmten Bedingungen oder in Ausnahmesituationen empfohlen (Stand: Januar 2021). [127]

Katzen

Klinisches Bild des durch Herpesviren verursachten Katzenschnupfens

In Deutschland werden von der StIKO Vet. Empfehlungen fur die Impfungen von Katzen herausgegeben. [128]

Fur Katzen (hier vor allem bei der FeLV-Impfung) und in eingeschranktem Maße auch fur Hunde ist das Auftreten vakzineassoziierter Tumoren ( Fibrosarkome ) dokumentiert. Verantwortlich hierfur sind moglicherweise den Impfstoffen zugesetzte Wirkungsverstarker ( Adjuvanzien ), auf die der Organismus vielleicht mit Tumorbildung reagieren kann. Andere Studien legen eher den Zusammenhang mit der Unterhautverletzung durch eine Injektionsnadel nahe, da der Tumor auch an Einstichstellen auftrat, die nicht der Impfung dienten und bei denen keine Adjuvanzien beteiligt waren. Obwohl die Inzidenz dieser Nebenwirkung mit etwa 1:10.000 im Bezug zum erreichten Schutz vor Erkrankungen vergleichsweise gering ist, werden Impfungen bei Katzen vorzugsweise im Bereich der Flanke empfohlen, um beim Auftreten dieses lokal aggressiven Tumors Raum zur chirurgischen Intervention zu lassen. [129]

Impfungen fur Katzen
Infektionskrankheit Ausloser Anmerkungen
Katzenschnupfen Verschiedene Erreger Empfohlen.
Panleukopenie (Katzenseuche) Parvoviridae Empfohlen.
Tollwut Rabiesvirus Freiganger sollten auch gegen Tollwut geimpft werden. Die Tollwutimpfung wird trotz der gegenwartigen Freiheit von terrestrischer Tollwut im deutschsprachigen Raum empfohlen, weil die Tiere bei Kontakt mit einem tollwutkranken Tier bessergestellt sind.
Katzenleukamie Felines Leukosevirus (FeLV) Eine Impfung gegen das Feline Leukosevirus (FeLV) empfiehlt sich nur bei bis zu acht Jahre alten Freiganger-Katzen.
Feline infektiose Peritonitis (FIP) Felines Enterales Coronavirus (FeCV) Die Impfung gegen Feline Infektiose Peritonitis (FIP) ist allenfalls bei negativem FeCV-Status angebracht und bietet keinen sicheren Schutz. [130]

Frettchen

Frettchen werden meist in Ermangelung fur diese Tierart zugelassener Impfstoffe mittels Kombinationsimpfstoffen von Hunden vakziniert. Rechtlich ist diese Vorgehensweise problematisch, da bei strenger Auslegung des Arzneimittelrechts Hundeimpfstoffe nicht fur Frettchen eingesetzt werden durfen. In Deutschland gibt es fur Frettchen zugelassene Impfstoffe gegen Staupe und Tollwut . [131]

Kaninchen

Hauskaninchen konnen gegen Myxomatose und RHD ( Chinaseuche ) geimpft werden. Auch fur den Schutz vor dem ansteckenden Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa) ist eine Impfung moglich, die jedoch nur in großeren Bestanden sinnvoll ist. Nach der Grundimmunisierung ist eine jahrliche, bei den meisten Myxomatose-Impfstoffen sogar eine halbjahrliche Wiederholung notwendig. [132]

Pferde

Die StIKO Vet. empfiehlt fur Pferde Impfungen gegen Wundstarrkrampf , Pferdeinfluenza , EHV-1 und EHV-4 (Rhinopneumonitis, Virusabort). Die Pferdeinfluenza-Impfung ist bei Teilnahme an Turnieren durch die FN vorgeschrieben. Als noncore -Impfungen, also solchen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen werden, gelten die gegen Druse , Tollwut , Equine Arteritis , Equine Rotavirus-Infektionen , West-Nil-Virus -Infektion und Dermatophytosen . [133]

Rinder und kleine Wiederkauer

Fur Rinder und kleine Wiederkauer (Schafe usw.) bestehen in Deutschland mehrere Verordnungen und die Empfehlungen der StIKO Vet. Unterschieden werden bei den Impfempfehlungen fur Rinder die Milcherzeugung, Mutterkuhhaltung und Rindermast. [134]

Infektionskrankheit Ausloser Anmerkungen
Maul- und Klauenseuche Maul-und-Klauenseuche-Virus Nach § 2 der MKS-Verordnung sind Impfungen vorbehaltlich des Absatzes 2 und des § 16 verboten.
Bovines-Herpesvirus-1-Infektion Bovines Herpesvirus 1 Impfung, die staatlich angeordnet werden kann und von der Tierseuchenkasse kostenerstattet wird.
Rauschbrand Clostridium chauvoei Betroffen sind Rinder und Schafe. Grundsatzlich ist die Impfung zunachst nicht erlaubt. Sie kann in Deutschland nach § 9 der Verordnung zum Schutz gegen den Milzbrand und den Rauschbrand staatlich angeordnet werden und wird von der Tierseuchenkasse kostenerstattet.
Bovine Virusdiarrhoe Bovines Virusdiarrhoe-Virus Eine Teilerstattung der Kosten gibt es fur Impfungen gegen Bovine Virusdiarrhoe / Mucosal Disease der Rinder (BVD/MD).

Der mittlerweile in der EU vom Markt genommene BVD-Impfstoff von Pfizer ist der wahrscheinliche Ausloser der Bovinen Neonatalen Panzytopenie . [135]

Schweine

Fur Schweine bestehen in Deutschland mehrere Verordnungen und die Empfehlungen der StIKO Vet. [136]

Infektionskrankheit Ausloser Anmerkungen
Aujeszkysche Krankheit Aujeszky-Virus Nach § 3 der Verordnung zum Schutz vor der Aujeszkyschen Krankheit sind Impfungen verboten. Die Impfung kann staatlich angeordnet und von der Tierseuchenkasse kostenerstattet werden.

Geflugel

Infektionskrankheit Ausloser Anmerkungen
Salmonellose Salmonella Enteritidis Rechtlich vorgeschrieben ist in Deutschland die Impfung von Kuken und Junghennen in Huhneraufzuchtbetrieben gegen Salmonella Enteritidis ( § 13 GflSalmoV). Diese Vorschrift gilt seit Neufassung der Huhner-Salmonellen-Verordnung 2009 fur Betriebe ab 350 gehaltenen Tieren.
Salmonellose Salmonella typhimurium Bis 2009 war eine Impfung ab 250 Tieren und auch gegen Salmonella typhimurium verpflichtend (§ 2 Huhner-Salmonellen-Verordnung a.F.).
Newcastle-Krankheit Fur Huhner- und Truthuhnerbestande besteht in Deutschland eine Impfpflicht. [137]
Infektiose Laryngotracheitis Impfung sinnvoll [138]
Infektiose Bronchitis Impfung sinnvoll [138]
Aviare Encephalomyelitis Impfung sinnvoll [138]
Vogelpocken Impfung sinnvoll [138]
Marek-Krankheit Huhner-Herpesvirus 2 Impfung sinnvoll [138]
Paramyxovirose Pigeon paramyxovirus 1 Bei Zucht- und Wildtauben, gelegentlich auch bei Huhnern, Wild- und Ziervogeln. Eine Impfung gegen Paramyxovirose ist verfugbar und wird in Deutschland von vielen Taubenzuchtervereinen fur Mitglieder und Veranstaltungsteilnehmer vorgeschrieben.

Siehe auch

Literatur

Rundfunksendungen

Weblinks

Commons : Impfungen  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Impfung  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: Schutzimpfung  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: impfen  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: vakzinieren  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: boostern  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

Englischsprachig

Einzelnachweise

  1. § 2 Nr. 9 des Infektionsschutzgesetzes
  2. L. A. Jackson, D. Peterson, J. C. Nelson, S. M. Marcy, A. L. Naleway, J. D. Nordin, J. G. Donahue, S. J. Hambidge, C. Balsbaugh, R. Baxter, T. Marsh, L. Madziwa, E. Weintraub: Vaccination site and risk of local reactions in children 1 through 6 years of age. In: Pediatrics. Band 131, Nummer 2, Februar 2013, S. 283?289, doi:10.1542/peds.2012-2617 . PMID 23319538 .
  3. Kampf gegen Infektionskrankheiten: Erster mRNA-Impfstoff: Diese Technologie konnte Covid-19 besiegen ? und nicht nur das. Abgerufen am 2. Dezember 2020 .
  4. A. F. Ochsenbein, D. D. Pinschewer, S. Sierro, E. Horvath, H. Hengartner, R. M. Zinkernagel: Protective long-term antibody memory by antigen-driven and T help-dependent differentiation of long-lived memory B cells to short-lived plasma cells independent of secondary lymphoid organs. In: Proceedings of the National Academy of Sciences . Band 97, Nummer 24, November 2000, S. 13263?13268, doi:10.1073/pnas.230417497 . PMID 11069289 , PMC 27213 (freier Volltext).
  5. Navigation ? Welche Abstande sind zwischen Impfungen einzuhalten? In: RKI. 25. Juni 2020, abgerufen am 26. Dezember 2020 .
  6. Herbert Hof, Rudiger Dorries: Medizinische Mikrobiologie . 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-13-125315-6 , S.   731 .
  7. Margret Oethinger: Kurzlehrbuch Mikrobiologie und Immunologie . 11. Auflage. Urban & Fischer, Munchen 2004, ISBN 978-3-437-42781-7 , S.   275 .
  8. Antje Huter-Becker : Untersuchen in der Physiotherapie , S. 157.
  9. Andreas Hummel: Arzneimittellehre. Vincentz Network, 2004, ISBN 3-87870-482-8 , S. 544 ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Paul Diepgen , Heinz Goerke : Aschoff /Diepgen/Goerke: Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Gottingen/Heidelberg 1960, S. 58.
  11. Immunschutz durch Muttermilch . ( Online [abgerufen am 31. Juli 2018]).
  12. Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 haufigsten Einwanden gegen das Impfen. Ein Baby bekommt von der Mutter Abwehrstoffe. Dieser naturliche Schutz reicht doch aus. In: RKI. 22. April 2016, abgerufen am 10. Mai 2021 .
  13. RKI ? Bedeutung von Impfungen ? Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 haufigsten Einwanden gegen das Impfen. Abgerufen am 31. Juli 2018 .
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  18. S. W. Roush, T. V. Murphy; Vaccine-Preventable Disease Table Working Group: Historical comparisons of morbidity and mortality for vaccine-preventable diseases in the United States . In: JAMA . Band   298 , Nr.   18 , 2007, S.   2155?2163 , PMID 18000199 .
  19. V. A. Blaho, M. W. Buczynski, E. A. Dennis, C. R. Brown: Cyclooxygenase-1 orchestrates germinal center formation and antibody class-switch via regulation of IL-17. In: Journal of Immunology. Band 183, Nummer 9, November 2009, S. 5644?5653, doi:10.4049/jimmunol.0901499 . PMID 19843949 , PMC 2857380 (freier Volltext).
  20. Roman Prymula , C. A. Siegrist, R. Chlibek, H. Zemlickova, M. Vackova, J. Smetana, P. Lommel, E. Kaliskova, D. Borys, L. Schuerman: Effect of prophylactic paracetamol administration at time of vaccination on febrile reactions and antibody responses in children: two open-label, randomised controlled trials. In: The Lancet . Band 374, Nummer 9698, Oktober 2009, S. 1339?1350, doi:10.1016/S0140-6736(09)61208-3 . PMID 19837254 . (PDF) ( Memento vom 14. November 2011 im Internet Archive )
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  23. M. P. Bernard, R. P. Phipp: Inhibition of cyclooxygenase-2 impairs the expression of essential plasma cell transcription factors and human B-lymphocyte differentiation . In: Immunology . Band   129 , Nr.   1 , 2010, S.   87?96 , PMID 20050331 .
  24. S. Bancos, M. P. Bernard, D. J. Topham, R. P. Phipps: Ibuprofen and other widely used non-steroidal anti-inflammatory drugs inhibit antibody production in human cells . In: Cell Immunol . Band   258 , Nr.   1 , 2009, S.   18?28 , PMID 19345936 .
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